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Wie es zu diesen Seiten kam ...

Als Kind, Jugendlicher und später auch während des beruflichen Lebens haben mich Familien-Zusammenhänge kaum interessiert. Meine Eltern haben immer gesagt: „Dat mit dien Tanten un Unkels warst du woll nie verstahn.“ Später als ich dann in die Nähe meiner alten Heimat zurückzog, wurde da etwas geweckt.

Alles begann mit dem Besuch des Angerdorfes in Sülsdorf. Da haben sie in einem Bauernhaus gelebt und gewirtschaftet – meine Vorfahren, Urgroßeltern, und sie hatten einen geheimnisvollen Namen „Dunkelgod“. So hieß auch meine Großmutter mit Mädchennamen. Vielleicht waren sie Nachkommen von Hugenotten aus Frankreich oder Holland? Die Eltern von Bauer Carl betrieben eine Mühle in Lübeck Kücknitz-Herrenwyk. Das würde passen. Ich recherchierte im Internet und war schnell fündig. Da gab es eine sehr umfangreiche Stammfolge der Dunkelgods angefertigt von Michael Kohlhaas. Er hat sich unter anderem ausgiebig und sehr gewissenhaft mit den Familien und der Geschichte des Dorfes Kücknitz, jetzt ein Stadtteil von Lübeck, beschäftigt. Seine Webseiten entstanden in Zusammenarbeit mit Jens Kirchhoff (Norddeutsche Gnealogien). Gut das ist schön – fertige Arbeit hervorragend. Aber was kann ich da noch tun? Vielleicht gibt es noch eine kleine Lücke. Die Mühle musste einem Hochofenwerk weichen. Was geschah da genau?

Der Name „Dunkelgod“ ist vermutlich von der Ortsbezeichnung Dunkelsdorf, früher Dunkerstorpe, Ksp. Curau, abgeleitet schreibt Michael Kohlhaas, hier soll der Ritter Tidericus Dunker 1155 ein Gut oder Dorf gegründet haben. Also keine Hugenotten. Vielleicht aber doch Holländer. Masch schreibt in der „Geschichte des Bistums Ratzeburg“, dass die ersten Siedler während der Christianisierung nach 1100 aus Holland und Westfalen kamen. Der erste Bischof von Ratzeburg Evermond war aus Belgien. Wegen seiner Tätigkeit in der Ostkolonisation wird er auch Apostel der Wenden genannt. 

Ich fing dann an meine Verwandtschaft und zuerst die Dunkelgod-Seite in einen Stammbaum einzutragen. Dazu habe ich mich für Ancestry entschieden. Anestry ist grafisch orientiert und das kam mir sehr gelegen, da ich jahrelang mit einer grafischen Programmiersprache gearbeitet hatte.

Dann kamen die anderen Zweige der Familie und es stellte sich heraus, dass alle meine Vorfahren mütterlicherseits und von meiner Ehefrau mit einigen großen Familien des Boitiner, Ratzeburger Raumes verknüpft sind. Da waren die Familien Oldörp, Retelsdorf, Boje, Vagt, Voss, Klatt, Grevsmühl, Siebenmark, Dettmann, Evers, Dietz usw. Auch hier wurde ich schnell fündig. Es gab Ortsfamilienbücher (OFB), in denen die Daten aus den Kirchenbüchern aufbereitet waren und natürlich die Kirchenbücher selbst. Es ist vielleicht einmalig, dass für diesen Raum die Kirchenbücher oft vollständig vorhanden sind und teilweise schon weitgehend digitalisiert wurden. Bei meinen Vorfahren väterlicherseits sieht das nicht so gut aus.

Und hier traf ich auf 2 weitere Persönlichkeiten der historischen/genealogischen Forschung im Lübecker/Ratzeburger Raum. Herr Karl-Heinz Schröder erstellte 12 Ortsfamilienbücher von den Kirchspielen dieser Region. Anfang 2022 fand ich seine Seiten auf denen die Ortschroniken der „30 Dörfer“ um Schönberg digital veröffentlicht waren. Außerdem fanden sich hier sehr interessante Informationen über das Leben in dem alten Fürstentum Ratzeburg.

Ende 2022 waren die Seiten dann plötzlich verschwunden und ich machte mir Sorgen warum. Mit Herrn Schröder hatte ich schon vorher über E-Mail Kontakt aufgenommen und er schrieb mir, dass er die Veröffentlichung seiner Seiten aus Altersgründen einstellen müsste. Das hing auch mit der Entwicklung der Technik zusammen. Die „alten“ Seiten waren noch direkt in HTML-Sprache programmiert und eine Erweiterung war nicht so einfach möglich. Er übergab mir seine Daten mit dem Ziel sie der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen.

So entstanden diese Seiten. Unter dem Menüpunkt „K.-H. Schröder“ sind die Originalseiten von Herrn Schröder zu finden, so wie sie bis 2022 im Internet standen (Personen – und Familienforschung in der Hansestadt Lübeck und dem ehemaligen Fürstentum Ratzeburg). Die Ortschroniken von den Dörfern um Schönberg (32), die Chroniken von Herrnburg (2) und die Chronik von Carlow sind enthalten. Chroniken von anderen Dörfern werden angekündigt.

Bei der Erstellung dieser Ortschroniken arbeitete Herr Schröder sehr eng mit Eberhard Specht aus Speyer zusammen. Herr Specht publizierte Chroniken von den 6 Kirchspielen des Fürstentums Ratzeburg in Buchform. Eine Übersicht und der Versuch der Einordnung der Arbeit dieser beiden Autoren ist unter dem Menüpunkt „30 Dörfer“ zu finden.

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