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Stoffershorst

Stoffershorst 1920

Stoffershorst, das kirchlich zu St. Aegidien gehörte, aber zumeist nach Herrnburg ging, lag gegenüber von Absalonshorst am Ostufer der Wakenitz an der Lüdersdorfer Beek und hatte eine Größe von 177 Quadratruten. Hier lag vmtl. die alte „Löwenstadt“ Heinrichs des Löwen. 1781 erscheint dieser Horst als „Möllers Buden Horst“, später auch als „auf der Horst an der Wakenitz“. 1815 gab es eine bebaute Stelle mit vier Einwohnern. 1851 lebten 21 Personen in Stoffershorst. Es gab ein Wohn- und ein Wirtschaftsgebäude mit vier Haushaltungen. An Vieh waren zwei Schweine und vier Ziegen vorhanden. Das alte Haus wurde 1909 durch einen Neubau ersetzt. Damals wurde wohl auch die Fischerei aufgegeben. Auch dieser Horst wurde um 1961 von den Grenztruppen der DDR geschleift.

Um 1750 war hier Johann Friedrich MÖLLER (*1712 †1751). Nach ihm hieß der Horst „Möllers Buden Horst“. Seine Frau, „die Möllersche vom Fischerbuden“ starb 1769 im Alter von 55 Jahren. Vermutlich über die Heirat der Tochter Catharina Maria (*1744 †1786) kam 1773 Hans Joachim VOLLERT (*1741 †1805) aus Brunshorst (> siehe dort) in den Besitz auch dieses Horstes, den er seinem ältesten Sohn Joachim Heinrich Asmus (*1778 †1810) vererbte, der sich 1807 mit Anna Maria Puls (*1789), Tochter des Arbeitsmannes Christian Puls in Petersberg, verheiratete. Der Sohn Johann Joachim (*1808 †Lübeck 1874) heiratete nach Lübeck, wo er als Arbeitsmann seinen Unterhalt verdiente. Durch Heirat der Witwe folgt 1811 Hans Georg CHRISTOPHER vulgo STOFFERS (*1781 †1860), Sohn des Schusters Joachim Christian Christopher in Herrnburg. Er war bei der Heirat Knecht in Palingen, danach 1814/1819 „Eigentümer auf der Horst am Strom“ bzw. „an der Wakenitz“. Ab 1824 wird er als Arbeitsmann bezeichnet. Er war namengebend für diesen Horst. Sein Sohn Georg Matthias Christian (*1814) ist 1850 als Fischergeselle hier. Er heiratete 1853 in Lübeck Johanna Margaretha Catharina Vollert (*1824 †Lübeck 1894), Tochter des Fischers Joachim Peter Heinrich Vollert von Spieringshorst. Von seinen Kindern war der Sohn Peter Fritz Christian (*1860) bei seiner Heirat 1891 in Lübeck mit Henriette Friederike Stender Fischer. Er verkauft 1906 an Heinrich Thomas Friedrich WEIDEMANN (*1851 †1923), Sohn des Johann Joachim Peter Weidemann von Absalonshorst. Er hatte 1879 in erster Ehe Anna Margaretha Oldörp (*Groß Mist 1853 †1880), Tochter des Arbeitsmannes Johann Heinrich Oldörp, geheiratete. Seine zweite Frau wurde 1881 in Schönberg Anna Catharina Margaretha Arndt (*1853 †1900), Tochter des Arbeitsmannes Jochen Heinrich Arndt aus Lockwisch. Bevor Weidemann, der ohne leibliche Erben geblieben war, den Horst 1910 verkaufte, hatte er 1909 noch das neue Wohnhaus mit Scheune gebaut. Bei seinem Tod war er Privatier in Rothenhausen. Der Käufer Carl Albert Emil Martin NIEMANN (*1879 †1955), Sohn des Pastors Friedrich Johannes Paul Niemann in Kuhlrade. Sein Bruder Friedrich Ludwig Heinrich Eduard, verheiratete mit Martha Hedwig Wanda Thiel, war schon 1908/1909 als Gärtner auf Stoffershorst. Da die Gärtnerei nicht viel einbrachte, wollte Niemann nach dem Ersten Weltkrieg verkaufen und in Lübeck eine Gärtnerei übernehmen, aber seine Frau Auguste Wilhelmine Catharina Rosenquist (*1889 †1966), die er 1912 in Lübeck geheiratete hatte, wollte bleiben. So wurde eine Gastwirtschaft mit Zimmervermietung eingerichtet. An den Wochenenden kamen bedürftige Kinder mit den „Quandt-Schiffen“ aus Lübeck und konnten sich hier erholen. Als 1945 die Russen auch Stoffershorst übernahmen, mussten Niemanns ihr Haus räumen. Sie zogen zunächst in ein leerstehendes Wochenendhaus gegenüber Nädlershorst und flüchteten 1947 in die Bundesrepublik, wo sie in Lübeck-Karlshof ein neues Zuhause fanden. Niemanns haben vier Kinder: Paul Wilhelm Diedrich Werner (*1913), verheiratete mit Elfriede Martha Schröder

Marie Auguste Dorette (* 1915 †1930)

Karl Wilhelm Max (*1917), verheiratete seit 1945 mit Elisabeth Edelhoff

Ernst Friedrich Erich (*1925 †1944)