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Müggenbusch

Müggenbusch 1925

1770 findet man auf einer Karte ein Haus an der Stelle eingezeichnet, an der heute das Restaurant Müggenbusch steht. 1820 lebten in dem zum Fischergehöft ausgebauten Anwesen, das man bis 1850 „Eckerkenhorst“ bzw. nach seinem Besitzer „Mustinhorst“ nannte, ein Schuster, ein Arbeitsmann, zwei Kühe und drei Schweine in zwei Haushaltungen. Ab 1900 wurde der Horst in den Akten offiziell als „Müggenbusch“ bezeichnet. In den Kirchbüchern von Herrnburg stand auch der Name „Eichenhorst“. Der Schusteramtsmeister Jochim MUSTIN (*1764 †1841) aus Thandorf erwarb am 22.06.1820 Müggenbusch. Er war seit 1791 verheiratet mit Catharina Faasch (*1771 †1830) aus Palingen. Der Sohn Jochim Hinrich (*Herrnburg1807 †Lübeck 1883) heiratete 1830 Margaretha Elisabeth Oldenburg (*Kl. Mist 1809 †1854) und wohnte hier 1830/1874 als Schuster. 1855 heiratete er in zweiter Ehe als Arbeitsmann auf Habershorst die Schwester seiner Frau Catharina Margaretha Oldenburg (*Kl.Mist 1814 †Lübeck 1882). In der Volkszählung 1875 wohnte er dann wieder auf Müggenbusch zur Miete. 1880 wohnte die Familie dann bei seiner Stieftochter in der Stabenstr. Haus Nr.572.

Am 22.04.1875 übernahm der Arbeitsmann Carl Simon VOLLERT Müggenbusch von Hinrich Mustin. Es folgte sein Stiefsohn Johannes Heinrich Paul (*1874 †1968). Nach dem Tod seines Vaters Jochim Gottfried Vollert (*1832 †1879) der mit Anna Christina Fick (*1850) seit 1872 verheiratet war, wohnte er 1880 bei seiner Tante Henriette Schwarz, geb. Fick. Seine Mutter heiratete in zweiter Ehe ihren Schwager Carl Simon Vollert. Er war wieder Fischer und wurde Amtsfischermeister vom 01.01.1901 bis 01.01.1951. Von 1901 bis 1909 wohnte er als Fischer auf Eichenhorst. 1909 verkaufte er Müggenbusch für 14 000 RM an den Gärtner Christian Georg EYLER aus Vorwerk und zog in die „kleine Fischerei“ in der Seydlitzstraße 41. 1911 verlor Eyler das Anwesen im Wege der Zwangsversteigerung wieder an den Vorbesitzer Johannes Heinrich Paul VOLLERT, der nun Müggenbusch behielt und weiterhin als Fischer tätig war. 1924 riss er das alte Haus ab und baute eine Gastwirtschaft, die aber bereits am 23.10.1928 abbrannte, dann aber wieder aufgebaut wurde. Pächter der Gastwirtschaft von 1926 bis 1928 war Johannes AEWERDIECK. Er war auch Verwalter des Rettungshauses Wakenitzhof (Dritter Fischerbuden) und ab 1928 Pächter des Stadtgutes Falkenhusen. Der Kellner Walter GOEBEL aus St. Hubertus kaufte 1930 und verkaufte das Anwesen 1932 an den Bäckermeister Friedrich KRUSE in Lübeck, der Müggenbusch aber schon im selben Jahr an den Eisenbahnsekretär a. D. Heinrich HINRICHSEN weiterverkaufte. Dieser veräußerte Müggenbusch bereits 1933 weiter an den Hospizverwalter Max Wilhelm REIMANN (*Sieden bei Lyck 1887 †Malente 1970). Aus seiner Ehe mit Karoline Lenz (*Hassel b. Waldbröel 1891 †Oberstdorf 1962) stammt die Tochter Ruth. Sie ist verheiratete mit dem Gastwirt Oskar WILLE und übernahm 1960 Müggenbusch. 1982 erwarben der Apotheker Claus CLAUSSEN und seine Ehefrau Trüdel das Anwesen je zur Hälfte. Heute ist „Müggenbusch“ ein gerne angenommenes Speiselokal. Es wurde 1999 von Grund auf renoviert.