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Brunshorst

Brunshorst ca. 1930



Diese Siedlung, die kirchlich zu St. Aegidien gehörte, zumeist aber nach Herrnburg ging, trug 1781 auch die Bezeichnung „Flintenbude“. Der baumumstandene Fachwerkbau hatte bis zum Abbruch sein ursprüngliches Bild mit Reetdach und Laube bewahrt. Er wurde 1961 abgerissen. Das Areal der bebauten Stelle mit Garten betrug 238 Quadratruten. 1815 und 1851 lebten jeweils vier Personen in Brunshorst. Es gab ein Wohn- und ein Wirtschaftsgebäude. Brunshorst war lange im Besitz der Familie VOLLERT. Asmus (†1741) ist zuerst genannt. Er unterschrieb 1708 einen Vertrag mit seiner Hausmarke. Der Sohn, ebenfalls ein Asmus (†1746), heiratete 1693 in Lübeck in erster Ehe Engel Lütkens. 1720 wird Elisabeth Hundt, wohl von Huntenhorst, seine zweite Frau und in dritter Ehe heiratete er Maria Franck (*1701 †1788). Von den Söhnen übernimmt der älteste Asmus (*1720 †1792) den Horst. Er ist Fischermeister und heiratete 1742 in Lübeck Maria Franck (*1729 †Wahrsow 1802) aus Schönberg. Sein Bruder Hermann Hinrich (*1723 †1776), der 1750 in Lübeck Anna Elsabe Abel heiratete, ist Fischer „jenseits des Stromes“. Als Asmus Vollert 1792 stirbt, trägt der Pastor in Herrnburg ins Sterberegister ein: „Gest. 7. Aug., begr. 11ten Asmus Follert, Ältermann der lübschen Fischerzunft, auf dem Fischerbuden bei Herrnburg, geb. 11.2.1720. In der Kirche begraben. Alt 72 Jahr“. Sein Nachfolger Hans Joachim (*1741 †1805) heiratete 1773 in Lübeck in erster Ehe Catharina Maria Möller (*1744 †1786), Erbin von Möllers Buden Horst (Stoffershorst). In zweiter Ehe vermählt er sich mit Anna Catharina Dorothea Steffen (*1763 †1843), Tochter des Fischermeisters Hans Steffen in Gothmund. Aus beiden Ehen stammen insgesamt acht Kinder. Von den Söhnen wird der älteste, Jochim Heinrich Asmus, Fischermeister auf Stoffershorst, während der jüngste Brunshorst erbt, wo wir auch zwei seiner Stiefbrüder, Asmus Heinrich (*1781 †1850), 1811 Fischergeselle in Gothmund, heiratete 1820 Margaretha Maria Maass (*1778 †1834) aus Eutin und Joachim Peter Friedrich (*1784 †1839), vermählt sich 1818 mit Luise Catharina Maria Gengnum (*1794 †1880) aus Johannesdorf b. Dassow als Fischer finden. Der Erbe ist beim Tod des Vaters noch minderjährig und die Witwe heiratete den Fischermeister Johann Heinrich BRUN, der zwischen 1805 und 1826 als „Fischer am Strom“ genannt ist. Er war namengebend für diesen Horst. Johann Joachim Heinrich Vollert (*1792 †1855) heiratete 1827 Maria Clara Elisabeth Lahtz (*1797 †1845), Tochter des Fischers und „Eigentümers auf der Horst“ Hans Lorentz Lahtz und folgte seinem Stiefvater nach. Die Tochter Catharina Maria Dorothea (*1828 †1891) heiratete den Fischermeister Claus Peter LANGLOH (*1828 †1913), Sohn des Fischermeisters Peter Langloh, aus Schlutup. Die Ehe blieb kinderlos und Langloh vererbte Brunshorst an den Fischer Friedrich Heinrich Eduard RUNGE (*Lübeck 1869 †Buchholz 1957), Sohn des Arbeitsmannes Carl Johann Heinrich Runge aus Questin bei Grevesmühlen. Runge hatte 1896 in Herrnburg Emma Anna Elisabeth Hülsmann (*1873 †1930) aus Herrnburg Nr. 22 geheiratete. Erbe wurde der zweite Sohn Richard Heinrich Peter Fritz (*1900 †Ratzeburg 1984), der sich 1930 in Herrnburg mit Hildegard Luise Anna Caroline Behrens (*1906 †Ratzeburg 1985), Tochter des Schneiders Hermann Wilhelm Karl Behrens aus Jabel, vermählte. Aus der Ehe stammen der Sohn Harald Hermann Willi (*1931, Ratzeburg), der 1958 Ännchen Maria Elisabeth Stenck heiratete und ebenfalls Fischer von Beruf ist und die Tochter Helga (*1936). Mit Richard Runge ging auch dieser Horst ein. Harald lernte beim Fischer Schmidt auf Goldberg. Von hier aus fuhr er mit dem Kahn zu seinen Eltern und sie flohen 1950 nach Absalonshorst. Harald lebt heute in Ratzeburg.





Abriss 1961