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Absalonshorst

Wasserseite 1910





Das heutige Absalonshorst erscheint in den Kirchenbüchern und sonstigen Aufzeichnungen nach seinen Besitzern als „Lenschowerhorst“, „Clasohms Horst“ (1832) und „Weidemannshorst“. Wahrscheinlich war dieser Fischerhorst ab 1696 fest bewohnt, jedenfalls befindet sich in dem jetzigen Haus noch ein Balken mit dieser Jahreszahl. Seine Bewohner werden im 18. Jahrhundert auch als „auf dem Fischerbuden“ wohnhaft bezeichnet. 1709 heißt es aber schon „auf Kempen Bude“.

1679 verheiratete sich der Einwohner und Fischer Hinrich KEMPE mit Lisebet Both von der kleinen Horst (Bothenhorst). Sein Sohn Hans Absalom (*1698 †1763), der 1723 Trien Liesch Busch (*1693 †1766) aus Klempau heiratete, war namengebend für den Horst. Die Bezeichnung „Absalonshorst“ erscheint erstmals 1753 in den Herrnburger Kirchenbüchern. Ab 1729 hatte Hans Absalom Ländereien des Siechenhauses in Klein Grönau gepachtet, da er von diesem Zeitpunkt bis 1731 seine Bodenheuer an das Siechenhaus bezahlte. Ob er zu diesem Zeitpunkt schon auf Absalonshorst gelebt hat, ließ sich nicht feststellen. Bei seinem Tod ist er Arbeitsmann „auf dem Fischerbuden“. Die Tochter Ann Lise (*1724†1794) heiratete 1752 in Herrnburg den Knecht Peter Jürgen LENSCHOW (*1720 †1801) aus Lüdersdorf I. Er ist ab 1753 in Absalonshorst genannt. Der Sohn Jochen Asmus (*1758 †1803) ist Arbeitsmann „auf dem Fischerbuden“, „auf der Horst“ bzw. „auf dem Lenschowerhorst“. 1780 heiratete er in Grönau Trien Greth Schacht (*1758 †1825) aus Wahrsow Nr. 7. Die Tochter Catharina Elisabeth (*1785) vermählt sich 1806 mit Hans CLASOHM (*1776 †1841), Sohn des Arbeitsmannes Hans Classohm in Schlagsülsdorf, Zimmergeselle auf dem „Lenschowerhorst“. 1820 vergrößerte Clasohm die 1696 erbaute Fischerbude, die heute mit Erweiterungen und Anbauten noch steht. Daran erinnert noch eine Tafel.










Die Tochter Anna Sophia Magdalena (*1812 †1892) heiratete 1835 den Fischermeister Johann Joachim Peter WEIDEMANN (*1805 †1857), Sohn des Fischermeisters Johann Dietrich Weidemann in Lübeck. Nach dem Tod seines Schwiegervaters übernahm er auch Stoffershorst, das er seinem jüngsten Sohn vererbte. In Absalonshorst folgte der älteste Sohn Johann Jacob Heinrich (*1846 †1923), „Fischer auf der Horst“, der sich 1873 in Grönau mit Johanna Catharina Wilhelmine Göllner (*1852 †1920), Tochter des Töpfers Johann Christian Ludwig Göllner in Grönau, verheiratete. Der Sohn Johannes Carl Ludwig (*1874 †1926) war ebenfalls Fischermeister. 1907 heiratete er Maria Caroline Catharina Elisabeth Wilms (*1887 †1980), Tochter des Arbeitsmannes Johann Heinrich Wilhelm Wilms aus Herrnburg. Der Sohn Hans Heinrich Julius Wilhelm (*1911 ††1942) fiel bei Saborine in Frankreich. Er war mit Marie Elise Wilhelmine Derlien (*1911 †1988) aus Krummesse verheiratete. Weidemann beantragte 1942 einen Weg von Hof Falkenhusen nach Absalonshorst, damit der Horst auch über den Landweg zu erreichen war. Da sich die Fischerei nicht mehr lohnte – sie wurde 1950 aufgegeben – fing seine Frau 1944 an, für Gäste Fisch und Bratkartoffeln zu machen, da die alte Gaststätte auf der gegenüberliegenden Stoffershorst mittlerweile in der sowjetischen Zone lag und geschlossen war. Nach Weidemanns Tod schloss seine Witwe 1950 eine zweite Ehe mit Heinz BUCHHOLZ (*1909 †1980) aus Lübeck. Als letzter der Familie Weidemann war dann Hans (*1941 †1981) in Absalonshorst als Gastwirt tätig. Er baute 1966 die Veranda an und eröffnete 1972 ein neues Hotel. 1965 hatte er in Grönau Marieluise Dallmann (*1938) aus Brüsewitz geheiratete. Sie verkaufte Absalonshorst 1996 an Herrrn RECHEL aus Dassow. Das Hotel „Landhaus Absalonshorst“ ist heute, schon wegen seiner romantischen Lage und seiner Speisekarte, eine weithin bekannte und geschätzte Adresse.



Gaststätte

Mit Johannes Weidemann endete auf Absalonshorst die Fischerei. 1942 beantragt er bei der Stadt einen Weg vom Gut Falkenhusen zum Horst, damit dieser auf dem Landweg erreichbar ist. Somit war die Grundlage für eine Gaststätte gelegt. Aber erst nach dem Ende des Krieges und dem Untergang von Stoffershorst lief das Geschäft an. Seine Frau machte Bratkartoffeln mit Bratfisch. Im Laufe der Zeit wurden die Gasträume erweitert, bis 1972 ein neues für ein Hotel erbaut wurde. Der alte Lagerraum für die Geräte für als Raum für größere Feiern umgebaut. Der davor gelegene Flußarm wurde zugeschüttet.