21b. Roduchelstorf



Die Siedlungsspuren reichen in Roduchelstorf weit zurück. Dies belegen Grabungen, die 1997 im Zuge des Baues der A 20 auf der Höhe des Dorfes vorgenommen wurden. Bei ihnen fanden sich neben Überresten einer kaiserzeitlichen Siedlungsstätte aus der Zeit um 200 n. Chr. Auch ein erhaltenes Skelett aus der slawischen Siedlungsperiode in einem sog. Körpergrab. Als Dorf ist Roduchelstorf 1229/1230 im Ratzeburger Zehntenlehnsregister noch nicht genannt. Zwischen 1230/1240 war in der „terra Godebusz“ noch alles im Fluss, festgefügter Besitz ist noch nicht zu sehen, wenngleich die von Bülow gerade in dieser Zeit hier schon stark begütert sind (so in Cordshagen, Wölschendorf, Brützkow, Wedendorf). Kurz nach 1230 muss dann auch Roduchelstorf gegründet worden sein, möglicherweise von einem Mann mit Namen Hruodicho oder Hruadicho, der dem Dorf dann seinen Namen gegeben hat. Vielleicht geht der Ortsname aber auch den slawischen Personennamen Raduchla zurück. Die ursprüngliche Anlage des Dorfes war die eines Rundlings mit Ausgang nach Osten.


Raduchelstorp erscheint urkundlich erstmals genannt am 26.12.1237, als Bischof Ludolf von Ratzeburg dem Kloster Rehna den halben Zehnten des Dorfes zuweist. 1255 vermachte Gottfried von BÜLOW dem Kloster Rehna 3 Hufen in Roduchelstorp . Das mächtige und mit Grundbesitz reich ausgestattete Geschlecht der Bülow hatte also auch in Roduchelstorf Fuß gefasst und der Ritter Johannes „Roduchel dictum“, der 1297 seinen Anteil von 3 ½ Hufen, den Zehnten von 1 ½ Hufen und das Vasallengericht über ganz Roduchelstorf mit Ausnahme von 4 Hufen ebenfalls dem Kloster Rehna verkaufte, wird ebenfalls den Bülows zuzurechnen sein. Fürst Johann von Mecklenburg bestätigte am 24.06.1297 diesen Verkauf . Am 14.09.1300 schenkten die Fürsten Heinrich d. Ä. und Heinrich d. J. von Mecklenburg dem Kloster Rehna dann das Eigentum an den Besitzungen, welche es durch den Propst Hermann u. a. In Raduchelstorpe erworben hatten: „quinque mansos cum cottareis ominibus et omnia iudicio eiusdem ville, exceptis tantum quattuor mansis“ . Schon für das Jahr 1300 sind also in Roduchelstorf neben 9 Hufen auch Katenstellen bezeugt. Das Kloster Rehna erwirbt in dem Jahr die niedere Gerichtsbarkeit. Am 14.06.1328 verleiht Fürst Heinrich von Mecklenburg dem Ritter Heinrich von BLÜCHER das Eigentum an 4 Hufen in Roduchelstorp . Am 02.08.1353 schenkt Herzog Albrecht von Mecklenburg dem Kloster Rehna u. a. 5 Mk lüb. Pfennige jährliche Hebungen aus dem Dorfe Roduchelstorpe, welche die Nonne, Fürstin Elisabeth von Gadebusch, zum Leibgedinge hat und wenige Jahre später, am 06.08.1357, verkaufen die Priester Johann Torkow und sein Bruder Gerhard dem Priester Güstekow ihren Anteil an dem Dorf Roduchelstorpe mit Bewilligung des Propstes Markward in Rehna.


Ab 1436 erscheint Roduchelstorf dann regelmäßig in den Schoß-, Amts- und Landbederegistern , später in den Kontributionsregistern . Diese Listen lassen zwischen 1300 und 1635 erkennen, dass Roduchelstorf immer ein Dorf mit sieben Stellen gewesen ist. Es gab vier Vollstellen und drei Katen, vorübergehend (vor 1448) wird ein weiterer von bewohnter Katen genannt, der aber 1448 schon wüst liegt und ganz offensichtlich nicht wieder besetzt wurde. Für das 16. Jahrhundert haben wir dann wiederholt den Hinweis auf wüst liegende Stellen, dies gilt insbesondere für die Stellen II und IV, die über längere Zeiträume von den Hauswirten auf den Stellen VI und III mit bewirtschaftet wurden. Die Anzahl der Hufen- und Katenstellen bleibt auch nach dem Dreißigjährigen Krieg gleich und hat Bestand bis nach der Mitte des 20. Jahrhunderts.


Es waren vor allem die kriegerischen Ereignisse, die auch an Roduchelstorf nicht spurlos vorübergingen und die die Bevölkerung mehr oder minder schwer belasteten (vgl. Frimodig). Den Dreißigjährigen Krieg überstanden die Roduchelstorfer offenbar leidlich. Zwar heißt es in einem amtlichen Bericht aus dem Jahr 1639, dass die Bauern kein Saatgetreide hätten, alles hätte abgeliefert werden müssen, doch sind am Ende des Krieges fast alle 1618 genannten Familien noch auf ihrer Stelle. Nur auf Stelle IV kam es zu einer Namensänderung. In den folgenden Jahrhunderten hatten die Roduchelstorfer dann immer wieder unter kriegerischen Ereignissen zu leiden, so im Siebenjährigen Krieg, als im April 1758 Einquartierungen das Dorf schwer drückten. Zwar kauften die Militärs für 50 Reichstaler Verpflegung, aber für ihre Pferde verlangten sie - Monate vor der nächsten Ernte – 30 Scheffel (etwa 16 Zentner) Hafer. Außerdem ließ die Disziplin der Soldaten zu wünschen übrig: die Bauern klagten über große Schäden durch die Einquartierung und der Kossat Eckmann von Stelle II über ein eingeschlagenes Hoftor.


Mit ihren Pastoren in Lübsee lagen die Ruduchelsdorfer und die übrigen eingepfarrten wiederholt in Streit. Besonders unter Pastor Meyer eskalierte dieser Streit. 1749 erschien der Schulze Asmus EICKMANN mit Asmus KASSOW und Jochim RUNGE aus Cordshagen, sowie Hinrich BEHNCKE aus Grieben auf der Rehnaer Amtstube und beschwerte sich – auch im Namen weiterer Gemeindemitglieder – über Pastor, der von ihnen für ihren Platz auf dem Chor der Kirche, „den sie von je her betreten hätten, ohne daß ihnen irgend eine Heuer dafür abgefordert worden“, nun jährlich je 8 Schilling oder auf Lebenszeit 3 Reichstaler an Grundgebühr abverlangte. Die herzogliche Regierung bremste den Pastor. Als Pastor Meyer an einem Baum auf dem Kirchhof ein Halseisen anschlagen ließ, protestierte Asmus in seiner Eigenschaft als Schulze am 08.10.1753 gegen diese Justizanmaßung beim Amtmann in Rehna. Hintergrund des Streits war der Umstand, dass Tochter und Ehefrau des Hinrich Koch (Hof V) in Lübeck wegen einer Krankheit einen Wahrsager um Rat gefragt hatten und sie dabei von ihren Ehemännern unterstützt worden waren. Beide hatten für ihr „Verbrechen“ bereits eine Gefängnisstrafe verbüßt und sollten nun nach dem Willen des Pastors auch noch als Kirchenbuße in das Halseisen gelegt werden. Das Amt entschied, dass sie sich der Kirchenbuße nicht entziehen könnten, „wider die angedrohte Strafe des Halseisens“ aber werde ihnen „aller möglicher Schutz“ gewährt . Der nächste Streit folgte 1755, als Pastor Meyer den Bauern aus Roduchelstorf und Cordshagen „den Fahrweg, welcher durch etliche nach seine Koppeln ginge, in einen Fußsteig zu verwandeln“. Die Bauern aber wollten den alten Zustand behalten. Auch hier bestätigte das Amt die Bauern .


Die Regulierung des Dorfes erfolgte 1787. Dabei sollten zwei der drei Kossatenstellen – die Höfe II und IV – zu Vollbauernstellen aufgewertet werden, doch wollte der Inhaber der Katenstelle II, BOCKHOLT, lieber Kätner bleiben. So wurde dann die Katenstelle I zur Vollstelle.


Besonders hart traf es Roduchelstorf, als sich im November 1806 General von Blücher mit seinem Korps nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt über Schwerin und Gadebusch nach Lübeck zurückzog. Ihm folgten in breitem Strom napoleonische Truppen, die eine Spur der Verwüstung hinter sich ließen. Im März 1807 ließ das Amt die Schäden aufnehmen, die den Bauern aller Dörfer durch die Plünderungen der Franzosen und ihrer Verbündeten entstanden waren. Roduchelstorf war eines der Dörfer, das am meisten gelitten hatte. So waren das Wohnhaus der Stelle III und das Wohnhaus, Speicher und Heukaben der Stelle V eingeäschert worden und ihren Besitzern nichts geblieben. Die Schadensliste des Vollhufners FREITAG (Hof III) umfasst fünf Seiten. Seinen Schaden bezifferte er auf insgesamt 2075 Reichstaler. Der Vollhufner KOCK (Hof V) beklagte einen Schaden von „nur“ 1700 Reichstalern. Insgesamt standen die Bauern in Roduchelstorf vor dem Nichts. Die ganzen Wintervorräte an Nahrung und Viehfutter waren geraubt oder vernichtet, Pferde und Wagen mitgenommen, Rinder und Schafe entweder weggetrieben oder gleich an Ort und Stelle geschlachtet, wie auch Gänse, Enten, Hühner und Tauben. Sogar die Bienenstöcke waren aufgebrochen worden.


1860 leisteten die fünf Hauswirte volle Hand- und Spanndienste, die beiden Kossaten nur Handdiebnste bei den geistlichen Bauten zu Lübsee. Die Büdner und sonstigen kleinen Leute waren frei, ebenso der Kirchenjurat. 1894 heißt es von Roduchelstorf: „an der Rehna-Schönberger Chaussee, nahezu 1 ¼ Meile nordwestlich von Rehna an der Ratzeburgischen Grenze, Dorf mit 6 Erbpächtern, 1 Halbhufner, 4 Büdner, 6 Häusler, 124 Einwohner. Bis 1939 war die Einwohnerzahl auf 82 und bis 1942 auf 78 abgesunken. Die Zahl der Haushaltungen betrug zuletzt 25, das Gesamtareal der Feldmark umfasste 324 Hektar 1. Es gab in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts neben den sieben Bauernstellen noch 4 Büdner und 12 Häusler.


1945 wurden die Höfe VII und V enteignet und aufgesiedelt. Die Stelle II und III, deren Inhaber in den Westen geflohen waren, wurden zunächst zu einem örtlichen Landwirtschaftsbetrieb (ÖLB) zusammengefasst. Am 01.11.1952 gründete sich in Roduchelstorf der LPG Typ I „Banner des Friedens“, die zwei Jahre später auch den ÖLB übernahm und sich in eine LPG Typ III wandelte. Am 28.01.1955 schlossen sich die LPGen von Roduchelstorf und Rabensdorf zur LPG Rabensdorf zusammen. Nach 1960 kamen Cordshagen und Falkenhagen (später zu Löwitz) hinzu. Im Zuge der Spezialisierung der LPGen in LPG-Pfanzenproduktion (LPG-P) und LPG-Tierproduktion (LPG-T) wurde die LPG Rabensdorf 1969 auf Tierhaltung spezialisiert.


Am 01.07.1950 wurden die Orte Roduchelstorf, Rabensdorf und Cordshagen zu einer Gemeinde zusammengelegt, wobei Rabensdorf nicht nur seine Struktur als Dorf, sondern auch die eines Ortsteils verlor. Zwischen Rabensdorf und Roduchelstorf wurde die Baulücke nun u. a. durch einige Neubauernhäuser auf dem Land der ehemaligen Vollstelle V geschlossen. 2012 bewohnen die Familien JASCHKOWIAK, SALECKER, KRÜGER, THIEDE und JACOBS diese Häuser. An der Südseite der Hauptstraße entstand das eingeschossige Kulturhaus.




Hof I

um 1925 ca. 44 ha


Dies war ursprünglich eine Katenstelle, im 15./16. Jahrhundert zu ¾ Hufen gerechnet, die 1Mk 14ß Pacht gab. Als die Stelle noch Katenstelle war, wurden ihre Inhaber im 17./18. Jahrhundert als „Käter, Schneider und Schulmeister“ bezeichnet. Der Schulunterricht fand in der kleinen Überstandsscheune statt, die bis heute die Zeiten überdauert hat. Als die Stelle mit der Regulierung 1787 zur Vollhufenstelle wurde, mussten die Kinder nach Lübsee in die Schule gehen. NUm 1925 gehörten 44 Hektar Land zu der Stelle. Erhalten hat sich die Hausmarke 2.


I/1 ?LANGE Gotke

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1436


I/2 HINTZELLIN, Tiges

* ….. +Roduchelstorf, ¾ Hufner vor 1448/1451, ?1472 als Curt


I/3 HINTZELLIN, Curt

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., ¾ Hufner 1472


I/4 HINTZELLIN, Tiges

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., ¾ Hufner 1473/1481, vmtl. noch 1496 als „HINTZELEN“


I/5 KLATTE, Michel

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., ¾ Hufner 1518/1558, Das Amtsbuch Gadebusch nennt ihn mit einer ¾ Hufe und folgenden Abgaben: 2 Mk Pacht, 1 Mk 8ß Zehnten, 1 Schneidelamm, 1 Königshuhn. 1 Rauchhuhn und 6 Pachthühnern.


I/6 KLATTE, Valtin

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., ¾ Hufner 1572/1580, Ihn nennt das Erbregister des Amts Rehna 1572 mit einer ¾ Hufe. Dem Amt Rehna gibt er die Abgaben, die 1553 sein Vater gegeben hat. Außerdem gibt er dem Amt Gadebusch noch 2 Mk Königsbede, 3 Scheffel Pachthafer und 1 Schneidelschwein.


I/7 KLADT, (?Chim, ?Valentin)

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., Kätner 1621/1635


I/8 TOEDE, Asmus

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1651/1657, 1651 gibt er die Kontribution in Höhe von 34 ½ ß für sich, seine Frau, 1 Kuh und 1 Schwein. Außerdem wohnt auf seiner Stelle ein Einlieger. Für seine Frau und das von ihm ausgeübte Handwerk sind insgesamt 2 Rtlr. zu zahlen. 1656 hat er 3 Kühe und 2 Schweine.


I/9 STÖPEL, Hans

* ….. + ….., Kätner 1663/1666


I/10 LENSKOW, Asmus sen.

*Grieben 1644 err. +Roduchelstorf 29.10.1731, aus Grieben VI, Kätner 1667/nach 1704, Schneider und Schulmeister, LÜB um 1670 Trine RENTZOW *Rodenberg +Roduchelstorf vor 1704, aus Rodenberg III

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf 1671 err. > Anerbe

  1. Claus *Roduchelstorf ….. > nach Sabow III

  2. Trine *Roduchelstorf ?1677 +ebd. --./LÜB 05.11.1733, I. LÜB 15.11.1689 Hans ECKMANN, Roduchelstorf VI, II. LÜB 30.05.1693 Johann TÖRBER, Roduchelstorf VI

  3. Grete *Roduchelstorf 07.11.1683 +Volkenshagen 24.11.1750, I. LÜB 27.10.1705 Albrecht ECKMANN, Lübseerhagen IV; II. LÜB 22.07.1727 Hans TÖRBER, Volkenshagen I

  4. Anna *Roduchelstorf ….. +Gletzow --./REH 10.07.1754, REH 20.05.1705 Hans ROXIN, Halbhufner in Gletzow

  5. Liese *Roduchelstorf ….. +Gletzow --./REH 08.06.1729, REH 21.03.1712 Hans BURMEISTER, Gletzow I

  6. Engel *Roduchelstorf ….. +Volkenshagen 16.04.1727, REH Hans TÖRBER, Volkenshagen I

  7. Maria *Roduchelstorf 27.10.1689 +Gletzow --./REH 02.12.1750, REH Hinrich TÖRBER, Gletzow


Über Asmus Lenschow liegen verhältnismäßig viele Nachrichten vor. Der Lübseer Pastor Petrus Neumann hat ihn offenbar geschätzt. Im Kirchenvisitaionsprotokoll von 1699 lesen wir: „Das H.(eilige) Abendmahl wird am Sontage mehrenteils zu gewißen Zeiten gehalten, mit gebührlichen Ceremoniis … Braucht auch wol dazu den Schulmeister, unter welchen er einen zu Düchelstorf sehr lobet“. Einige Jahre vorher, am 03.11.1692, hat er ihm bereits ein Zeugnis ausgestellt: „Daß Aßmuß Lenßkow Schneider in Düchelstorff auff mein Begehren, weil der Küster in hießigen Kirchspiel unvermögenheit halber und wegen seines blöden gesichts die Jugend nicht unterrichten kan, einige Jahre her, mit großem Nutzen Schul gehalten, und noch hält. Solches bescheinige hirmit“. Dem Aberglauben seiner Zeit war Asmus, wie die meisten seiner Mitbürger, verhaftet. So sagt er – zusammen mit Jochim Lenschow aus Lübseerhagen und Gößelke Lenschow in Wölschendorf - im Verlaufe des Hexenprozesses gegen seinen Nachbarn Hans Klatte im Jahre 1670 als Zeuge aus, „daß er selbst gesehen, daß ihnen das Vieh so verdächtig umkäme“. Asmus muss gut gewirtschaftet haben, denn am 12.01.1684 kann er seinem Nachbarn Claus Stoffers 16 1/3 Rthr in barem Gelde leihen. Das ist für die damalige Zeit eine stattliche Summe. Er bekommt dafür auf eine, höchstens zwei Brakelzeiten den Nießbrauch auf 5 ½ Scheffel Landes zugesprochen. 1674 gibt er für sich und seine Ehefrau 20ß, für 1 Kuh 4ß, für 2 Schweine 2ß insgesamt 1 Rtlr 2ß. 1683 zahlt er für sich und seine Frau 1Rtlr 25ß 19d, sowie für 2 Kühe 1Rtlr 6ß und 2 Schweine 3ß 9d, insgesamt 3 Rtlr 12ß 4 ½ d.1692 ist er gebrechlich und gibt für sich und seine Frau 15ß, für 2 Kühe 1 Rtlr 2ß, für 2 Schweine 4ß insgesamt 3 Rtlr 15ß sowie für sein Handwerk weitere 1 Rtlr 18ß.



I/11 LENTZKOW, Asmus jun.

*Roduchelstorf 1671 err. +ebd. 08.04.1730, 59 J., Schneidergeselle, Kätner nach 1704/1730, I. LÜB 17.10.1699 Thrin KOCK *Lübsee ….. +Roduchelstorf 21.02.1704, Tochter des Thieß Kock, II. LÜB 27.10.1705 Trin KOCK *Papenhusen --./MUM 13.02.1683 +Roduchelstorf 16.12.1733, aus Papenhusen II

Kinder:

1. Thieß *Roduchelstorf --./LÜB 06.10.1700 > Anerbe

  1. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 13.05.1707 +ebd. 23.10.1730

  2. Thrin *Roduchelstorf --./LÜB 19.02.1709 +ebd. 29.03.1710

  3. Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 23.04.1711 + …..

  4. Peter *Roduchelstorf --./LÜB 28.02.1713 +ebd. 24.04.1715

  5. Klas *Roduchelstorf --./LÜB 29.09.1716 +ebd. 26.02.1748

  6. Marten *Roduchelstorf --./LÜB 07.09.1721 + …..




I/12 LENSCHOW, Thies

*Roduchelstorf --./LÜB 06.10.1700 +ebd. 25.12.1763, Kätner 1730/1763, Schneider und Schulmeister, LÜB 29.07.1725 Judith JACOBSEN * ….. +Roduchelstorf …..

Kinder:

1. Trin *Roduchelstorf --./LÜB 08.12.1725 +ebd. 04.06.1735

  1. Greth *Roduchelstorf --./LÜB 28.03.1728 +Blüssen ….., LÜB 31.10.1755 Hans BARCKENTHIN, Blüssen 1

  2. Judith *Roduchelstorf --./LÜB 28.06.1730 +ebd. 27.12.1730

  3. Engel *Roduchelstorf --./LÜB 06.11.1731 +Menzendorf 08.05.1798, LÜB 25.01.1760 Christian Friedrich KALLIEß, Schulmeister in Menzendorf

  4. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 30.01.1734 +ebd. 28.02.1743 (oder 26.04.1744)

  5. Marie *Roduchelstorf --./LÜB 29.10.1736 +Cordshagen 06.08.1771, LÜB 31.10.1765 (Tuschfrie) Asmus RUNGE, Cordshagen V

  6. Peter *Roduchelstorf --./LÜB 13.04.1740 > Anerbe

  7. Thies *Roduchelstorf --./LÜB 11.03.1743 +ebd. 08.06.1746



I/13 LENSCHOW, Peter

*Roduchelstorf --./LÜB 13.04.1740 +ebd. 27.03.1774, Kätner 1765/1774, Schneider und Schulmeister, LÜB 31.10.1765 (Tuschfrie) Ank RUNGE *Cordshagen --./LÜB 17.09.1736 +Roduchelstorf 31.07.1809, Cordshagen V

Kinder:

1. Thieß *Roduchelstorf --./LÜB 15.08.1766 + …..

  1. Lovise *Roduchelstorf --./LÜB 19.03.1768 +ebd. 17.05.1774

  2. Jochim *Roduchelstorf --./LÜB 17.11.1769 +ebd. 08.03.1772

  3. Hans Peter *Roduchelstorf --./LÜB 04.01.1772 +ebd. 06.07.1774

  4. Johann Heinrich *Roduchelstorf --./LÜB 04.01.1772 > Anerbe

  5. Trin Engel *Roduchelstorf --./LÜB 09.09.1774 +ebd. 04.03.1794


1767 und 1769 beschwerte sich Lenschow mit seinen Kätnerkollegen auf den Stellen II und IV über die Erhöhung der Abgaben. Es folgte eine amtliche Untersuchung. Die Beschwerde wurde mit der Begründung abgewiesen, dass Lenschow neben seiner Landwirtschaft noch weitere Einkünfte aus seinem Nebenerwerb als Schneider beziehe.



I/14 KOCK, Asmus

*Roduchelstorf --./LÜB 29.03.1749 +ebd. 20.03.1780, aus Roduchelstorf V, Jahrenwohner 1775/1780, LÜB 19.05.1775 die Witwe seines Vorgängers

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 13.12.1776 +ebd. 11.01.1789

  1. Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 29.06.1779 +ebd. 01.07.1779

  2. Ann Greth *Roduchelstorf --./LÜB 05.09.1780 posthum + …..


I/15 ECKMANN, Clas

*Gletzow --./REH 18.01.1752 +Roduchelstorf 26.07.1802, Sohn des Albrecht Eckmann in Gletzow, Jahrenwohner 1781/1802, zuvor Knecht, LÜB 20.04.1781 die Witwe seines Vorgängers – Die Ehe blieb kinderlos.



I/16 LENSCHOW, Johann Heinrich

*Roduchelstorf --./LÜB 04.01.1772 +ebd. 02.12.1841, Kätner 1803/1841, I. LÜB 28.10.1803 Greth Dorthie FRIEDAG *Lübseerhagen --./LÜB 28.02.1785 +Roduchelstorf 21.05.1819, aus Lübseerhagen II, II. LÜB 10.09.1819 Engel Liese KALLIES *Lübseerhagen 08.12.1789 +Roduchelstorf 01.12.1823, aus Lübseerhagen I, III. LÜB 05.04.1824 Margarethe RUNGE *Cordshagen --./LÜB 02.01.1783 +Roduchelstorf 22.11.1858, sie in I. LÜB 04.10.1805 Gottfried WILL, Arbeitsmann, Tochter des Arbeitsmannes Peter Runge und der Trin Friedag



Kinder:

1. Peter *Roduchelstorf 21.01.1804 +ebd. 21.03.1804

  1. Ann Greth *Roduchelstorf 04.01.1805 +ebd. 21.03.1812

  2. Engel Elisabeth *Roduchelstorf 11.01.1807 +ebd. 12.02.1870, ledig

  3. Hans Heinrich *Roduchelstorf 14.07.1809 +ebd. 02.02.1811

  4. Hans Friedrich *Roduchelstorf 03.11.1811 > Anerbe

  5. Matthias *Roduchelstorf 25.09.1814 + ….., Schneider, HE 05.08.1840 Catharina Maria HOLST *Herrnburg 12.12.1810 + ….., aus Herrnburg 37

  6. Engel Maria *Roduchelstorf 04.04.1817 + ….., LÜB 12.05.1848 Joachim Asmus VITENSE, Arbeitsmann

  7. Peter *Roduchelstorf 04.12.1820 + …..

  8. totgeb. Sohn +Roduchelstorf 17.11.1822

  9. Friedrich *Roduchelstorf 11.11.1823 +ebd. 11.11.1823

  10. Catharina Maria *Roduchelstorf 03.12.1824 +ebd. 10.05.1900, LÜB 14.11.1856 Hans Heinrich JOHST, Roduchelstorf Häuslerei 1



I/17 LENSCHOW, Hans Friedrich

*Roduchelstorf 03.11.1811 +ebd. 07.11.1877, Kätner 1841/1874, Altenteiler 1874, LÜB 11.05.1849 Catharina Maria GREFSMÖHL *Roduchelstorf 15.02.1831 +ebd. 14.02.1913, aus Roduchelstorf VII

Kinder:

1. Hans Peter *Roduchelstorf 22.07.1849 > Anerbe

  1. Peter Heinrich *Roduchelstorf 25.12.1853 +ebd. 01.04.1932, ledig, Knecht auf der väterlichen Stelle

  2. Peter Friedrich *Roduchelstorf 12.03.1857 > nach Roduchelstorf Hsl 4/Nacherbe



I/18 LENSCHOW, Hans Peter

*Roduchelstorf 22.07.1849 +ebd. 21.04.1901, Kätner 1874/1901, LÜB 23.01.1885 Catharina Elisabeth LAU *Gletzow 23.10.1840 +Rehna 20.10.1911, sie in I. LÜB 04.12.1868 Joachim Peter FREITAG, Roduchelstorf III, in II. LÜB 05.02.1874 Hans Friedrich KOCK, Roduchelstorf V – Die Ehe bleibt kinderlos.


Es erbt der jüngere Bruder.



I/19 LENSCHOW, Peter Friedrich

*Roduchelstorf 12.03.1857 +ebd. 29.03.1914, Kätner 1901/1914, zuvor 1891/1902 Häusler Roduchelstorf 4, LÜB 22.12.1885 Maria Catharina AHRENDT *Schönberg 14.09.1862 +Roduchelstorf 03.01.1931, Tochter des Arbeitsmannes Asmus Ahrendt in Schönberg

Kinder:

1. Hans Wilhelm *Roduchelstorf 25.03.1882 vorehelich > Anerbe



I/20 LENSCHOW, Hans Wilhelm

*Roduchelstorf 25.03.1882 vorehelich ebd. 12.01.1967, Kätner 1914/nach 1943, LÜB 19.03.1920 Luise Magdalene GRIEM *Törberhals 13.10.1882 +Roduchelstorf 03.06.1946, Tochter des Schmiedemeisters Griem in Törberhals

Kinder:

1. Martha Marie Frieda *Roduchelstorf 20.05.1923 > Anerbin


Als die Stelle abbrannte, veränderte der Wiederaufbau nach 1930 die Hofanlage gründlich. Das Wohnhaus rückte bis direkt an die Straße, mit dem Wohngiebel nach vorn und die jetzt massive Scheune lag hinter ihm. Nur die kleine Überstandsscheune erinnert noch an die alten Zeiten. Um 1925 umfasste die Stelle rund 44 ha (37 ha Acker, 2 ha Wiesen, 2 ha Weiden, 3 ha Sonstiges). An Vieh waren 6 Pferde, 24 Häupter Rindvieh – davon 12 Milchkühe -, 4 Schafe und 7 Schweine auf der Stelle.



I/21 STRICKER, Martha Marie Frieda geb. LENSCHOW

*Roduchelstorf 27.05.1923 +ebd. 29.03.1975, Kätnerin, I. (Ferntrauung) 03.04.1943 Bernhard STRICKER *Ollndorf 17.01.1912 ++04.04.1943, Maurerpolier, II. 1951 Ernst HUCKFELDT *Heede i. H. 19.08.1910 +Roduchelstorf 25.01.1986, Wirtschafter

Kinder:

1. Bernhard STRICKER *Roduchelstorf 13.11.1943 > Anerbe


Mit ihrem zweiten Mann und ihrem Vater bewirtschaftet sie zunächst den Hof, doch als sich abzeichnet, dass sie das staatlich festgelegte, für Altbauern hohe Soll nicht erfüllen können, verpachten sie den Hof u. a. an den späteren LPG-Vorsitzenden Ewald BUMANN und nehmen sich aus der Bodenreformmasse der Höfe V und VII eine Siedlung. Hof und Siedlung gehen später in der LPG Rabensdorf auf.



I/22 STRICKER, Bernhard

*Roduchelstorf 13.11.1943, Besitzer der Katenstelle 1990/1997, Gisela MÜLLER *Cordshagen 27.10.1952

Kinder:

1. Tochter *Roduchelstorf …..


Nach Insolvenz im Jahre 1997 kauft 2000



I/23 JÖRKE, Matthias

*Lübeck 1962, Kätnereibesitzer 2000/, Kristin NN.

Kinder:

1. Kind * …..

  1. Kind * …..

  2. Kind * …..

  3. Kind * …..

Jörkes sanieren das Haus stilgerecht und bewohnen es. Die landwirtschaftlichen Flächen werden von der BVVG erworben.




Hof II

Dorfstraße 22

um 1925 ca. 19 ha





Dies war ursprünglich eine Katenstelle. Nach der Regulierung wurde die Stelle zur Halbhufenstelle. Erhalten hat sich bis heute das 1616 erbaute Kossatenhaus. Baumgarten/Heim beschreiben es 1987 folgendermaßen 3. „Ursprünglich Kossatenhaus. Heute vorn am Giebelein Halbwalm, das Tor leicht zur Seite hin verschoben. Hinten am Giebel ebenfalls ein Halbwalm sowie eine Fußgängertür. Das Gebäude wurde im 18. Jahrhundert grundlegend verändert. Der Kern des Hauses mit angeblatteten Kopfbändern um 1600 errichtet. … Ähnliche Kossatenhäuser in Mecklenburg durch Ausgrabungen seit dem 15. Jahrhundert bekannt (Ausgrabung in Hungerstorf, Kr. Grevesmühlen). In Roduchelstorf 1742 Verlängerung des vorderen Endes um ein Fach und Einfügung des Tores.1757 wurden rechts eine Kübbung und am hinteren Ende ein Kammerfach angefügt, in das seitdem die Wohnung verlegt ist. Noch heute ist es ohne Schornstein und Rauchhaus“.


Bei der sorgfältigen Restaurierung durch Gaedeke ergab sich, dass der Herd von Anfang an an seiner heutigen Stelle war und demzufolge vorn keine beheizbare Stube sein konnte, wie Baumgarten angenommen hat. Auch die Lucht war dort wo sie heute ist – dem Herd gegenüber. Der Giebel war aus Lehmfachwerk; die Löcher für die Staken sind noch heute vorhanden. Das Lehmfachwerk ist heute nur noch angedeutet, weil man sich bei der Restaurierung nicht traute, dem Rähm von 1616 die ganze Last zuzumuten.


Um 1925 gehörten 19 Hektar Land zu der Stelle. Erhalten hat sich die Hausmarke 4.


II/1 SPANGE, Hermen

* ….. +Roduchelstorf ….., Hufner 1436


II/2 SPANGHE, Hinrich

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., Hufner vor 1448/1453


II/3 HOLSTE, Hinrich

* ….. +Roduchelstorf ….., Hufner 1469/1473


Danach heißt es 1477/1518 „Hinrich Holste woste“. Vermutlich war die Stelle abgebrannt und längere Zeit nicht bewohnt. 1523/1525 verzeichnen die Register „Hinrich Holste frye“, d. h., die Holste hatten die Stelle offenbar wider aufgebaut und waren deshalb noch von den Bedezahlungen befreit. Offensichtlich war dem Wiederaufbau kein Erfolg beschieden, denn 1553/1581 sehen wir die Stelle mit Hof VI vereint. Der Schulze gab in dieser Zeit außer von seiner Stelle auch die Abgaben von der „wüsten Halbhufenstelle“. Erst 1621 erscheint die Stelle wieder eigenständig. Vermutlich wurde sie mit dem Bau des Hauses im Jahre 1616 wieder mit einem Hauswirt besetzt.


II/4 EICKMANN, Asmus

*Roduchelstorf ….. +ebd. um 1655, aus Roduchelstorf VI, Kätner 1621/1632, N. NN.

Kinder;

1. Henning *Roduchelstorf ….. > Anerbe

2. Asmus *Roduchelstorf ….. > Nacherbe



II/5 EICKMANN, Henning

*Roduchelstorf ….. +ebd. um/vor 1656, Kätner 1635/1655, ?Anna NN. * ….. ++1661 als Hexe verbrannt.


Er gibt 1651 für sich, seine Frau, 8 Häupter Hornvieh und 1 Schwein 1 Rtlr 40 ½ ß Kontribution. Seine Witwe gibt 1656 9ß für sich, 18ß für ihren Sohn sowie 18ß für den Krug. Sie vielleicht jene Anna Eickmann, die 1661 als Hexe verbrannt wird.



II/6 EICKMANN, Asmus

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., Kätner 1663/1674


Er war 1655 durch Kauf Hauswirt auf der Hofstelle Retelsdorf VI geworden,. Nach dem Tod seines ohne leibliche Erben verstorbenen Bruders nahm er sein väterliches Erbe an und verkaufte 1657 seine Retelsdorfer Stelle. In Roduchelstorf ist er zwischen 1663 und 1674 als Kätner genannt.



II/7 BOLL, Claus

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1680





II/8 VICKE, Jochim

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1682/1694, I. N. NN. (?Witwe seines Vorgängers), II. LÜB 03.10.1693 Trin FOYE *Herrnburg ….. +Roduchelstorf …..

Kinder:

1. Anke *Roduchelstorf 26.11.1694 +ebd. 18.11.1694



II/9 SPEER, Hans

*17.09.1653 +Roduchelstorf 20.06.1712, Sohn des Webers Franz Speer und der Katharine Beneke, Kätner 1695/1712, Leinweber, I. LÜB 17.10.1695 Trin BENEKE * ….. +Roduchelstorf 12.03.1698, II. LÜB 26.10.1698 Gret JÖLPE *Groß Bünsdorf --./SCHÖ 09.10.1668 +Roduchelstorf 1708, aus Groß Bünsdorf III, III. LÜB 09.04.1709 Anna Catharina PARBS *Tramm ….. +Roduchelstorf 29.04.1730

Kinder:

1. totgeb. Kind +Roduchelstorf 08.10.1696

  1. Abel Judith *Roduchelstorf –./~ LÜB 22.02.1698 +ebd. 07.12.1738

  2. Anke *Roduchelstorf –./~ LÜB 04.06.1699 + …..

  3. Thrin *Roduchelstorf --./LÜB 01.12.1701 +ebd. 09.05.1755

  4. Grete *Roduchelstorf --./LÜB 17.02.1704 + …..

  5. Marie *Roduchelstorf --./LÜB 17.12.1706 + …..

  6. Elsche *Roduchelstorf --./LÜB 11.09.1708 +ebd. 1708

  7. Elsch *Roduchelstorf --./LÜB 20.09.1710 + …..

  8. Hans *Roduchelstorf --./LÜB 13.09.1712 +ebd. 26.04.1713



II/10 BOCKHOLTZ, Detlof Hans

.. +Roduchelstorf 08.08.1747, Sohn des Küsters Jakob Bockholtz in Lübsee, Kätner 1712/1747, Leinweber, I. LÜB 17.11.1712 die Witwe seines Vorgängers, II. LÜB 02.11.1730 Ann BIELEFELD * „aus dem Lande Fehmarn“ ….. +Roduchelstorf 02.12.1737

Kinder:

1. Johann Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 15.02.1714 > Anerbe

  1. Detloff Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 01.02.1716 + …..

  2. Jochim *Roduchelstorf --./LÜB 05.03.1718 +ebd. ….., Webergeselle in Roduchelstorf, LÜB 01.11.1754 Ann Trin SCHMALFELD *Roduchelstorf ….. + …..

Kinder:

a. Hans Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 01.10.1756 + …..

  1. Barthold Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 24.08.1720 + …..

  2. David *Roduchelstorf --./LÜB 17.12.1722 + …..

  3. Hans Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 17.04.1725 + …..

  4. Matthieß *Roduchelstorf --./LÜB 29.09.1731 +ebd. 20.01.1736

8. Ann Trin Gret *Roduchelstorf --./LÜB 22.10.1734 + ….., LÜB 19.05.1765 Jochim SCHOPENHÖFER



II/11 BOCKHOLT, Johann Asmus

*Roduchelstorf --./LÜB 15.02.1714 +ebd. 05.11.1756, Kätner 1747/1756, Leinweber, I. LÜB 03.11.1740 Marie BARKENTHIN *Blüssen --./LÜB 17.09.1714 +Roduchelstorf 15.02.1748, aus Blüssen 1, II. LÜB 30.10.1748 Anna GREVSMÜHL *Roduchelstorf --./LÜB 11.04.1718 +Grieben 11.12.1759, aus Roduchelstorf VII

Kinder:

1. Detlof *Roduchelstorf --./LÜB 12.04.1742 > Anerbe

  1. Hans Jochim *Roduchelstorf --./LÜB 21.04.1744 + …..

  2. Johann Heinrich *Roduchelstorf --./LÜB 10.06.1747 +ebd. 05.11.1747

  3. Anne Trin *Roduchelstorf --./LÜB 23.11.1749 + ….., SCHÖ 16.05.1768 Johann Wilhelm HINZPETER

  4. Liesch *Roduchelstorf --./LÜB 27.05.1752 + …..

  5. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 26.02.1756 +ebd. 08.07.1756




II/12 BEHNKE, Hinrich

*Menzendorf --./LÜB 27.12.1728 +Roduchelstorf 14.07.1805, aus Menzendorf IV, Jahrenwohner 1757/1767, I. LÜB 28.10.1757 die Witwe seines Vorgängers, II. LÜB 21.03.1760 Elsche VOSS * ….. +Roduchelstorf 07.11.1796, sie in I. Franz BURMEISTER, Malzow

Kinder:

1. Lene *Roduchelstorf --./LÜB 22.09.1758 + …..

  1. Anna Ilsch *Roduchelstorf --./LÜB 25.11.1760 > Anerbin Roduchelstorf 1

  2. Jochen Friedrich *Roduchelstorf --./LÜB 25.02.1762 +ebd. 18.09.1767

  3. Trin Marie *Roduchelstorf --./LÜB 06.10.1763 +Dechow ….., LÜB 27.10.1786 Hans Jochen DITTMAR, Hauswirt in Dechow

  4. Ann Greth *Roduchelstorf --./LÜB 25.05.1767 +ebd. 19.03.1771


Behnke war zunächst 1751 bis 1767 Hauswirt auf der Stelle Grieben X gewesen. Nach Ende seiner Jahrscharen bezog er einen der beiden um 1770 erreichteten Hirtenkaten und wurde Kätner in Roduchelstorf Nr. 1 (> siehe dort). 1767 und 1769 beschwerte sich Behnke bzw. der der Hoferbe Bockholt mit seinen Kätnerkollegen auf den Stellen I und IV über die Erhöhung der Abgaben. Es folgte eine amtliche Untersuchung. Die Beschwerde wurde abgewiesen, da die Beschwerdeführer neben ihrer Landwirtschaft noch aus ihrer Tätigkeit als Leinweber Einkünfte bezögen.



II/13 BOCKHOLT, Detlof

*Roduchelstorf --./LÜB 12.04.1742 +ebd. 28.10.1825, Kätner 1768/1812, Weber, LÜB 28.10.1768 Liese SCHREY *Grieben --./LÜB 19.03.1748 +Roduchelstorf 19.,11.1821, aus der Stelle Grieben IV

Kinder:

1. Johann Jochim *Roduchelstorf --./LÜB 08.03.1771 + ….., Hirte in Bardowiek (1832)

  1. Jürgen Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 28.04.1774 > Anerbe

  2. Trin Marik *Roduchelstorf --./LÜB 05.03.1776 + ….., LÜB 27.10.1797 Johann STAVENOW, Arbeitsmann Reteldorf

  3. Greth Liedch *Roduchelstorf --./LÜB 13.09.1778 + …..., LÜB 16.09-.1814 Johann Heinrich DITZ, Arbeitsmann Vitense

  4. Ann Engel *Roduchelstorf --./LÜB 27.05.1781 +Cordshagen 31.10.1858, LÜB 22.06.1804 Johann Heinrich PARBS, Weber Cordshagen

  5. Daniel *Roduchelstorf --./LÜB 20.03.1784 + ….., Webergeselle in Roduchelstorf (1816), Neschow (1817), Büdner, CAR 24.10.1817 Anna Elsabe VOSS *Neschow 05.02.1797 + ….., aus Neschow III

  6. Hinrich *Roduchelstorf 08.03.1787 +ebd. 28.03.1787

  7. Liesch *Roduchelstorf 28.08.1788 +ebd. 23.12.1789

  8. Marik *Roduchelstorf 20.08.17.. + …..


Als er im Zuge der Regulierung 1787 zum Vollbauern werden sollte, wollte er lieber Kätner bleiben. So wurde die Katenstelle I zur Vollstelle.



II/14 BOCKHOLDT, Jürgen Heinrich

*Roduchelstorf --./LÜB 28.04.1774 +ebd. 17.04.1845, Kätner 1812/1845, zuvor Knecht, LÜB 18.11.1803 Catharina Margaretha KLEINFELD *Hof Wahrsow 20.03.1777 +Roduchelstorf 20.04.1845, Tochter des Knechts Heinrich Kleinfeld und der Elisabeth Böttcher

Kinder:

1. Joachim Heinrich Dettlof *Roduchelstorf 21.10.1804 + …..

  1. Engel Elisabeth *Roduchelstorf 20.02.1807 +ebd. 03.01.1882, LÜB 06.06.1828 Ferdinand Vollrath Friedrich PETERS, Roduchelstorf 4

  2. Thrien Greth *Roduchelstorf 22.04.1810 + …..

  3. Peter Heinrich *Roduchelstorf 20.10.1812 > Anerbe

  4. Catharina Maria *Roduchelstorf 22.07.1815 +ebd. 09.01.1856





II/15 BOCKHOLDT, Peter Heinrich

*Roduchelstorf 10.10.1812 +ebd. ….., Kätner 1845/, LÜB 06.09.1839 Catharina Elisabeth KOCK *Roduchelstorf 12.02.1817 +ebd. ….., aus Roduchelstorf V

Kinder:

1. Peter Heinrich *Roduchelstorf 15.11.1839 > Anerbe

  1. Catharine Marie *Roduchelstorf 22.02.1841 +Rehna ….., LÜB 21.07.1871 Johann Adolph Gottfried PARBS, Rehna

  2. Hans Heinrich *Roduchelstorf 04.06.1846 + ….., Maschninenbauer, SCHÖ 23.10.1874 Anna Maria Elisabeth VOSS *Petersberg 23.06.1849 + ….., aus Petersberg

  3. Catharina Margaretha *Roduchelstorf 05.08.1849 + ….., o-o N. NN.

Kinder:

a. Marie Elise *Roduchelstorf 01.01.1867 nichtehelich + …..

  1. Louise Maria *Roduchelstorf 02.12.1855 +ebd. 02.12.1865



II/16 BOCKHOLDT, Peter Heinrich

*Roduchelstorf 15.11.1839 +ebd. 30.08.1889, Halbhufner 1872/1889, SCHÖ 15.11.1872 Wilhelmine KRELLENBERG *Klein Bünsdorf 21.11.1842 +Roduchelstorf 23.08.1937, aus Klein Bünsdorf II

Kinder:

1. Wilhelmine Marie Magdalene *Roduchelstorf 19.10.1873 +ebd. 22.04.1874

2. Marie Louise Wilhelmine Helena *Roduchelstorf 20.06.1876 +Benzin 04.01.1904, Anerbin, Hans Friedrich Wilhelm DÜßLER, Hauswirt in Benzin


Nach dem Tod ihres Mannes wirtschaftet die Witwe mit Hilfe des Wirtschafters Johann GERTZ (*1835 +1902) aus Bülow den Hof. Die Anerbin verkauft nach Erreichung der Volljährigkeit die Stelle 1903 für 24 375 Mk an



II/17 SEVKE, Hans Joachim Hartwig

*Carlow 27.10.1856 +Roduchelstorf 10.02.1941, Sohn des Schustermeisters Joachim Friedrich Sevke und der Catharina Maria Elisabeth Schwarz in Carlow, Halbhufner 1903/1941, SCHÖ 04.10.1901 Frieda Maria Agnete SCHWARZ *Kirchdorf/Poel 23.08.1875 +Roduchelstorf 23.02.1952

Kinder:

1. Irene *Roduchelstorf 26.11.1901 +01.09.1986, ledig

  1. Walter Hans Joachim *Roduchelstorf 04.05.1904 > Anerbe

  2. Olga *Roduchelstorf 05.11.1907 +10.12.1965, ledig

  3. totgeb. Sohn +Roduchelstorf 22.07.1906

  4. Paula Maria *Roduchelstorf 02.02.1903 + …..

  5. Frieda Maria *Roduchelstorf 07.06.1905 + …..

  6. Ingeborg *Roduchelstorf 28.03.1909 + …..

  7. Hertha Ida Maria *Roduchelstorf 23.02.1910 + …..


Um 1925 bewirtschaftet er rund 19 ha (14,2 ha Acker, 0,6 ha Wiesen, 1,2 ha Sonstiges). Sein Viehbestand betrug 2 Pferde, 11 Häupter Rindvieh und 11 Schweine.



II/18 SEVKE, Walter Hans Joachim

*Roduchelstorf 04.06.1904 +Ratzeburg 1980, Halbhufner 1941/1952


Sevke verlässt 1952 die DDR. Seine unverheirateten Schwestern Irene und Olga bleiben bis zu ihrem Tod auf dem Hof, der nach der Flucht ihres Bruders zunächst Teil des ÖLB und dann in die LPG Rabensdorf überführt wird. An dem alten Wohnhaus wird nichts verändert. Es bleibt ohne Strom- und Wasseranschluss. Eine von der LPG angelegte, am Haus endende Wasserleitung wird von den Schwestern entfernt, als das Vieh in anderen Ställen untergebracht wird: „So’n Düwelstüüch kümmt uns nich ins Huus …“. Allerdings wird vom Nachbargrundstück eine Wasserleitung gelegt, die in gehöriger Entfernung vom Haus in einem freistehenden Hahn endet und leicht einfriert, so dass die Freitagschen Nachbarskinder im Winter das nötige Wasser in Milchkannen auf Schlitten bringen. Es wird auch kein Schornstein eingezogen, so dass es ein intaktes Rauchhaus bleibt, das wie ein Relikt aus der Zeit um 1800 wirkt. 1992 verkauft die Erbengemeinschaft der noch lebenden Schwestern Sevke nach der Rückführung in ihr Eigentum die Hofstelle an



II/19 GAEDEKE, K.-P.

* ….., Hofbesitzer 1992/,


Die gesamten landwirtschaftlichen Nutzflächen fallen an Stelle III, die durch den Bau der BAB 20 und deren Ausgleichsflächen etwa 20 Hektar Ackerland verloren hat.


Das schon seit den 1970er Jahren des 20. Jahrhunderts unter Denkmalschutz stehende und ursprünglich für eine Umsetzung in das Freilichtmuseum Klockenhagen bei Ribnitz-Damgarten vorgesehene Haus bleibt an seinem Platz und wird durch den Besitzer vorbildlich saniert und genügt dann auch mit Elektrizitäts- und Wasseranschluss und Heizung modernen Lebensansprüchen.für eine Umsetzung. Er vermietet an Heidemarie FRIMODIG, die langjährige Leiterin des Volkskundemuseums in Schönberg und vorzügliche Kennerin der Geschichte des Fürstentums Ratzeburg. Sie hat freundlicherweise die Hinweise zur Geschichte des Dorfes seit dem 19. Jahrhundert zusammengetragen.




Hof III

um 1925 ca. 46,3 ha


Dies war von Anfang an eine Vollstelle , die im 15. Jahrhundert zunächst ebenfalls zu 1 ½ Hufen gerechnet wurde. Dann ist sie zeitweilig nur noch eine ¾ Hufe. Zwischen 1518 und 1570 zählt sie 1 ¼ Hufen, danach wieder 1 ½ Hufen. Um 1925 gehörten 46,3 Hektar Land zu der Stelle. Erhalten hat sich die Hausmarke 5.


III/1 THIES, Henneke

* ….. +Roduchelstorf ….., Hufner 1436


III/2 GHERDES, Peter

* ….. +Roduchelstorf ….., Hufner vor 1448


III/3 OLDEROGGE, Peter

* ….. +Roduchelstorf ….., Hufner 1448/1453


Er ist 1448 ausdrücklich als Nachfolger von Peter Gherdes belegt: „Peter Olderogge loco Peter Gherdes“. 1469 ist ein Stelleninhaber nicht genannt. Möglicherweise lag die Stelle um diese Zeit wüst. Darauf deutet der Eintrag 1469/1471 „Henneke Alberdes woste“.


III/4 ALBERDES, Henneke

* ….. +Roduchelstorf ….., ¾ Hufner 1469/1496


III/5 KLATTE, Hans

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1518/1525


1523/1525 liegt die Stelle erneut wüst.



III/6 DALBERG, Achim

*um/nach 1485 +Roduchelstorf nach 1584, 1 ½ Hufner 1553/1572


Er gibt die Abgaben für die 1 ½ Hufenstelle sowie ab 1557 auch für die wüst liegende ¾ Hufenstelle IV. 1553 nennt ihn das Amtsbuch Gadebusch mit 1 ½ Hufen und folgenden Abgaben: 2 Mk Zehnten, 12 Scheffel Roggen, 12 Scheffel Gerste, 1 Schneidelamm, 1 Königshuhn und 1 Rauchhuhn. 1559 gibt Jochim Dalbarch die Landbede von seiner ¾ -Hufenstelle “idem vam wusten ¾ hoven“ (> siehe Hof IV). 1572 nennt das Erbregister des Amtes Rehna Jochim Dalberch mit 1 ½ Hufen und folgenden Abgaben. Dem Amt Rehna gibt er 12 Scheffel Roggen 12 Scheffel Gerste, 1 Schneidelamm, 1 Königshuhn und 1 Rauchhuhn. An das Amt Gadebusch gibt er 1 Mk 14ß Königsbede, 6 Scheffel Pachthafer und 1 Schneidelschwein.


III/7 DALBARCH, Asmus

*Roduchelstorf um1525 +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1576/1581


III/8 DALBERGK, Chim

*Roduchelstorf um/nach 1555 +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1621/1622


III/9 DALBERG, Asmus

*Roduchelstorf um 1585 +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1635


III/10 KLATT, Hans

*Roduchelstorf um 1610 +ebd. um 1670, 1 ½ Hufner 1651/1669, LÜB um 1638/1639 N. NN. (evtl. Tochter oder Witwe DALBERG) *um 1615 +Roduchelstorf …..

Kinder:

1. Andreas *Roduchelstorf 1639 err. > Anerbe

  1. Sohn *Roduchelstorf ….. + …..

  2. Tochter *Roduchelstorf ….. + …..


Hans Klatte heiratet vmtl. um 1638/1639 die Witwe des Asmus Dalberg. Dies lässt sich aus dem Umstand erschließen, dass sein Anerbe 1639 geboren wird, damit wird Hans also eher eine Witwe denn eine Anerbin Dalberg geheiratet haben. Hans war Oheim des Hauswirts Asmus Krickhuhn (+1679) in Sabow V, d. h. dessen Mutter war entweder eine Schwester von Hans Klatte oder Hans Klattes Ehefrau war eine geborene Krickhuhn. 1651 zahlt Hans für sich, seine Frau, 6 Pferde, 4 Ochsen, 3 Kühe, 2 Rinder, 3 Schweine, 3 Schafe, 2 Knechte, 2 Mägde und deren Dienstlohn insgesamt 3 Rtlr 25 ½ ß Kontribution. 1656 besitzt er 9 Pferde, 9 Häupter Rindvieh, 8 Schweine und 9 Schafe. Seine Schwester Ilse wird 1668 der Hexerei angeklagt.



III/11 KLATT, Andreas (Drewes)

*Roduchelstorf 1639 err. +ebd. 28.01.1716, 1 ½ Hufner 1670/nach 1695, LÜB vor 1665 Anna WOITENDÖRP *Niendorf --./SCHÖ 26.09.1743 +Roduchelstorf --./LÜB 02.07.1701, aus Niendorf III

Kinder:

1. Jochim *Roduchelstorf 1665 err. > Anerbe

  1. ?Andreas *Roduchelstorf ….. +ebd. --./LÜB 29.11.1702, Knecht in Roduchelstorf

  2. ?Lucia *Roduchelstorf ….. +Lindow --./SCHÖ 07.09.1693, SCHÖ 04.10.1681 Hinrich STORM, Lindow IV

  3. ?Trin *Roduchelstorf ….. +Lindow --./SCHÖ 27.02.1693, SCHÖ 05.09.1679 Claus STORM, Lindow II

  4. ?Tieß *Roduchelstorf ….. + …..

  5. Hans *Roduchelstorf --./LÜB 05.12.1684 > nach Groß Rünz V


Die Kontributionsregister nennen Drewes zwischen 1674 und 1692.


1674: Andreas Klatte 3 Rtlr 21 ½ ß für sich, seine Frau, seinen Bruder, seine Schwester, 8 Pferde, 4 Häupter Rindvieh, 6 Schweine und 4 Schafe.

1683: Andreas Klatte für sich und seine Frau 1 Rtlr 25ß 19d, seinen Bruder als Knecht 7ß 6d, 4 Pferde 2 Rtlr 12ß, 2 Häupter Rindvieh 1 Rtlr 6ß, 2 Schweine 3ß 9d, insgesamt 6 Rtlr 7ß 10 ½ d

1692: Andreas Klatte für sich und seine Frau 1 Rtlr 21ß, 1 Sohn 10ß, für 6 Pferde und 4 Häupter Rindvieh 5 Rtlr 10ß, für 6 Schweine und 4 Schafe 1 Rtlr, insgesamt 8 Rtlr 17ß



III/12 KLATT, Jochim

*Roduchelstorf 1665 err. +ebd. 09.06.1740, 75 J., 1 ½ Hufner nach 1695/nach 1735, LÜB 23.10.1694 Grete ECKMANN *Roduchelstorf 1676 err. +ebd. 25.12.1732, aus Roduchelstorf VI

Kinder:

1. Jürgen *Roduchelstorf 19.01.1696 (Pate: Valentin Klatt, Brauer in Schönberg) +ebd. 02.02.1696

  1. Daniel *Roduchelstorf 06.01.1697 (Pate Thieß Klatt, Torisdorf) > Anerbe

  2. Jochim *Roduchelstorf 15.02.1699 > nach Selmsdorf III

  3. Clas *Roduchelstorf --./LÜB 16.07.1701 +ebd. 16.04.1749, ledig

  4. Elsche *Roduchelstorf --./LÜB 20.11.1703 +Rehna ….., LÜB 28.10.1732 Ulrich Michael FRANZ, Rehna

  5. Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 10.03.1706 +/Selmsdorf --./27.11.1772, SE 11.02.1752 Marie BLOMBERG * ….. +/Selmsdorf --./07.02.1782, sie in I. Jacob HOLZICKER – Die Ehe blieb kinderlos

  6. Trin Gret *Roduchelstorf --./LÜB 20.03.12708 +ebd. 24.05.1710

  7. Ann Gret *Roduchelstorf --./LÜB 24.07.1711 + …..

  8. Hans *Roduchelstorf --./LÜB 11.12.1712 +ebd. 14.12.1762

  9. Trin (Gret) *Roduchelstorf --./LÜB 06.02.1714 +Niendorf ….., I. SCHÖ 30.10.1736 Hans BAARS, Niendorf V, II. 1757 Pagel KORDES, Niendorf V

  10. Grete *Roduchelstorf --./LÜB 20.12.1716 +ebd. bald nach der Taufe

  11. Lucia *Roduchelstorf --./LÜB 20.12.1716 +ebd. 05.01.1717



III/13 KLATT, Daniel

*Roduchelstorf --./LÜB 06.01.1697 +ebd. 18.03.1767, 1 ½ Hufner nach 1735/1767, zuvor Knecht auf der Stelle, I. Lies BURMEISTER * ….. +Roduchelstorf --./LÜB 02.12.1725, II. LÜB 30.10.1731 Grethe BARKENTHIN *Blüssen --./LÜB 05.08.1710 +Roduchelstorf 15.08.1759, aus Blüssen 1

Kinder:

1. Jochim *Roduchelstorf --./LÜB 26.03.1736 > Anerbe

  1. Marie *Roduchelstorf --./LÜB 08.05.1746 +ebd. 04.05.1747



III/14 KLATT, Jochim

*Roduchelstorf --./LÜB 26.03.1736 +ebd. 11.05.1772, 1 ½ Hufner 1767/1772, LÜB 01.11.1759 Dorthie ECKMANN *Roduchelstorf --./LÜB 19.11.1736 +ebd. 18.03.1811, aus Roduchelstorf VI

Kinder:

1. Daniel *Roduchelstorf --./LÜB 06.11.1760 > Anerbe

  1. Grethe *Roduchelstorf --./LÜB 23.02.1764 > Nacherbin

  2. Ann Dorthie *Roduchelstorf --./LÜB 09.10.1766 +ebd. 01.11.1766

  3. Jochim Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 23.10.1768 +ebd. 02.06.1772

  4. Trien Liesch *Roduchelstorf --./LÜB 30.08.1771 +ebd. 21.04.1775



III/15 TÖRBER, Thies

*Gletzow --./REH 26.07.1736 +Roduchelstorf 09.04.1817, Sohn des Hauswirts Heinrich Törber in Gletzow, Jahrenwohner 1773/1791, LÜB 14.05.1773 die Witwe seines Vorgängers

Kinder:

1. Johann Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 16.07.1774 +ebd. 28.12.1774

2. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB26.11.1776 +ebd. 23.12.1787

3. Thieß *Roduchelstorf --./LÜB26.12.1779 > nach Roduchelstorf 2




III/16 KLATT, Daniel

*Roduchelstorf --./LÜB 06.11.1760 +ebd. 07.03.1805, 1 ½ Hufner 1791/1805, zuvor Knecht auf der Stelle, LÜB 30.10.1789 Catharine Dorthie ECKMANN *Lübseerhagen --./LÜB 01.10.1758 +Falkenhagen 11.11.1843 sie in II. REH 09.06.1807 Hans Heinrich SIEBENMARCK, Hauswirt und Schulze zu Falkenhagen.


Die Ehe blieb kinderlos und die Stelle fiel an die Schwester.



III/17 FRIEDAG, Peter Asmus

*Lübseerhagen --./LÜB 15.05.1764 +Roduchelstorf 23.05.1845, aus Lübseerhagen II, Hauswirt 1805/1830, zuvor Arbeitsmann in Menzendorf, LÜB 02.11.1792 Grethe KLATT *Roduchelstorf --./LÜB 23.02.1764 +ebd. 15.01.1830, Nacherbin der Hofstelle

Kinder:

1. Hans Peter *Menzendorf 10.03.1794 +Roduchelstorf 23.03.1811

  1. Greth Dorthie *Menzendorf 07.03.1797 +ebd. 22.12.1799

  2. Liesch *Menzendorf 21.10.1799 +ebd. 03.12.1799

  3. Joachim Hinrich *Menzendorf 03.11.1800 > Anerbe

  4. Thieß Friedrich *Roduchelstorf 12.05.1807 + ….., Knecht, LÜB 19.08.1831 Catharina Margaretha KASSOW *Cordshagen 23.10.1811 + ….., Tochter des Einwohners Heinrich Kassopw und der Greth Dorthie Eckmann in Cordshagen

Kinder:

a. Margaretha Maria *Roduchelstorf 17.10.1831 + …..

b. Catharina Margaretha *Roduchelstorf27.03.1837 + ….., SCHÖ 15.11.1867 Johannes Heinrich RENZOW, Arbeitsmann in Groß Bünsdorf

c. Engel Elisabeth *Roduchelstorf 17.12.1840 + …..

d. Matthias Heinrich *Roduchelstorf 13.04.1857 +ebd. 12.04.1909 Häusler 9


Freitag ist bis zur Hofübernahme im Jahre 1805 Tagelöhner u. a. in Menzendorf. Als beim Durchmarsch der kaiserlich französischen Truppen im Jahre 1807 sein Haus abbrannte und er dadurch einen großen Schaden erlitt. Darüber unterrichtet uns ein Verzeichnis seines erlittenen Schadens. Es gibt uns einen guten Einblick in das Inventar eines bäuerlicheh Haushalt um 1800.


Vom Amte Rehna ist mir Unterschriebenen anbefohlen, meinem Schaden, den ich bey den Durchmarsch der Kayserlichen Französischen Truppen gelitten, da mein Hauß durch die Flammen verzehrt wurde, gewissenhaft aufsetzen und einzureichen. Der Schade ist folgender:


I. An Vieh

ein schwarzer Wallach, von 7 Jahr; ein schwarzbrauner Hengst von 4 Jahr; ein FuchsWallsch von 12 Jahr; eine schwarze Stute von 11 Jahr; ein schwarzer HengstFüllen; ein Kalb; ein Halbjähriges fettes Schwein; ein jähriges Schwein; zehn fette Gänse a Stück 1 Rtlr 18 Silb.Gr.; 6 Stück Gänse (?) a Stück 32 Silb.Gr.; 40 Stück Küner a Stück 12 Silb.Gr.; 7 Paar Tauben a Paar 8 Silb.Gr.


II. An Wagen und Sielengeschirr

ein Eiserner Beschlagener Wagen; ein dito; zwey Block-Rade a Stück 2 Rtlr; zwey vierspänniges Sielen-Geschirr mit Wachten und Strenge; ein vierspänniges Sielen-Geschirr auf gebrandt


III. An Mobilien

3 Kisten; 3 Laden; 2 große Schranken; zwey kleine Eicherne Schranken;zwey dito; drey Tischren; ein Wasch-Tisch; eine Bank; 8 Stühle; drey Milch Börte; 6 Bettstellen; 5 aufgemachte Betten; 9 Kesseln; 3 Kupferne und zwey Messinge Töpfe; 3 eiserne Pfannen; zwey eiserne Rösten; vier Holz Axzten; 4 Holz Beylen; vier Rade Hakken; 4 Spaden; zwey Rade Axzen; zwey Deistel, ein Breit-Bey(l); vier Mistforken und ein Misthaken; zwey Stakel-Forken, 3´2 Schottforken, 7 Kuh-Ketten; 10 Stück Sensen a Stück 1 Rtlr; 10 Stück dito; drey Küven; 6 Bier Tonnen; drey Balljen; zwey wasser Eymer und 2 Milchen Eymer; 2 Wand Uhren; 4 Zinnen Kannen und zwey Krüge; drey Zinnen Schüßel und ein Schaale; vier Spanische Krüge; ein Hölzerne Bier-Kanne; 20 Stück Boutelljen; 50 Stück Eherne Schaalen und Schüßel; 30 Stück Eherne Töpfe; drey Hälzerne Tienen, 3 Dutzen Hälzerne Teller; 4 Dutzen Hölzerne Eß-Löffel; drey Spinnräder, 1 Spuhlrad, ein GarnWinde und 3 Haspel; 2 Lechel Butter, 200 Eyer; 9 Scheffel gebackte Pflaumen; 10 Scheffel Braatbirn; 3 Scheffel Braatäpfel; 14 Tonn Äpfel; 15 Tonn Artapfel; 24 Brodt; 8 Scheffel Mehl; zwey Scheffel weitzen Mehl; 1 Scheffel Gertsen Mehl; 2 Scheffel Grütze; 4 Pfund Reiß; ½ Tonne Berger Herring; 1 Tonne Bier; 15 Kanne Franz Brantwein (Trinkbranntwein); Geräuchert Speck und Fleisch; 2 Stock Bienen; 7 Kann Honig; 50 Scheffel Rocken ins Stroh mit aufgebrandt; 36 Scheffel Weitzen ins Stroh mit aufgebrandt; 5 Scheffel Kläver Saamen (Kleesaat) ins Futter mit aufgebrandt;1 Fuder Hafer mit aufgebrandt; drey Scheffel Gerste; 18 Fuder Kleverl-Heu mit aufgebrandt a Fuder 7 Rtlr; 5 Fuder Heu a Fuder 6 Rtlr; 13 Fuder Stroh mit aufgebrandt a Fuder 4 Rtlr; 36 Stück Säcke a Stück 16 ß; 2 DrumSegen; zwey Schneideladen mit Meßer; 6 Schneidemeßer; 4 Paar Erndte Binder; 2 Dutzen Strenge und 8 Pferde Halfter; vier Feuer Eymer; ein Feuer Hacken; ein Haus Postill und eine große Bibel; zwey Gesang Bücher und 3 Gebeth Bücher; ein Flachs Heckel mit Stuhl; ein Paar Kratzen; zwei Balbier Meßer, 3 Schaaf Scheren, zwey klein Scheren; drey Stopf-Mollen; ein Spiegel, 6 Leuchter; drey Bier-Lächel; zwey Sensen Bäume mit Hacken; ein Tonn Gelbe Wurzel; weißer Kohl; An Winter Saat 1 Scheffel; Feuerholz und Zeune aufgebrandt; ein Stapel Eichern Bretter mit aufgebrandt; drey Paar Wagen Leiter; zwey Schub-Karren, ein Mist-Bare; ein Ancker Theer; Bretter, womit der Haus-Boden bedeckt war, sind mit aufgebrandt


IV. An Kleidungsstücke und Leinwand

An Kleidung und Leinwand und Tücher, an Baarem Gelde; ein paar silberne Bein Schnallen; ein paar dito Schuh Schnallen; ein silberner Eß Löffel“


Den Gesamtschaden bezifferte Peter Friedag auf 2075 Rtlr 40 Silbergroschen. Auch seine Dienstboten hatten durch den Brand Verluste erlitten: der Knecht Peter Hellmann „an Kleidungsstücke und Hemder eine Lade“ 24 Rtlr; Heinrich Hecht an Kleidung usw. 8 Rtlr.; Sophia Haasen an Kleidung, Leinwand, Flachs, Tücher usw. 70 Rtlr. und Engel Evers an Kleidung, Leinwand usw. 20 Rtlr.



III/18 FREITAG, Joachim Heinrich

*Menzendorf 03.11.1800 +Roduchelstorf 26.04.1892, Hauswirt 1830/1868, LÜB 30.05.1823 Margaretha Maria ECKMANN *Lübseerhagen 17.06.1800 +Roduchelstorf 01.03.1879, aus der Stelle Lübseerhagen III

Kinder:

1. Hans Heinrich *Roduchelstorf 1823 +ebd. 07.04.1824

2. Joachim Peter *Roduchelstorf 17.12.1825 > Anerbe

  1. Margaretha Maria *Roduchelstorf 14.12.1829 + …..

  2. Matthias Heinrich *Roduchelstorf 27.08.1830 +ebd. 21.03.1862, Arbeitsmann, LÜB 07.03.1862 Margaretha Elisabeth KOCK *Roduchelstorf 21.01.1836 + ……, sie in II. LÜB 10.04.1872 Matthias RENZOW

Kinder:

a. Peter Heinrich *Roduchelstorf 04.05.1856 vorehelich + …..

b. Hans Heinrich *Roduchelstorf 26.05.1862 posthum + …..

  1. Hans Peter *Roduchelstorf 22.09.1834 > Nacherbe

  2. Engel Maria *Roduchelstorf 20.02.1838 > nach Roduchelstorf 2

  3. Margaretha Elisabeth *Roduchelstorf 05.06.1840 +Grevesmühlen ….., LÜB 22.11.1867 Johann Joachim Friedrich MIROW, Grevesmühlen


Für seine Tochter Engel Maria kauft Freitag die Büdnerei Roduchelstorf 2.



III/19 FREITAG, Joachim Peter

Roduchelstorf 17.12.1825 +ebd. 14.11.1872, Hauswirt 1868/1872, LÜB 04.12.1868 Catharina Elisabeth LAU *Gletzow 23.10.1840 +Rehna 30.10.1911


Freitag blieb ohne leibliche Erben. Seine Witwe verheiratete sich nacheinander auf die Hofstellen Roduchelstorf V (1874) und I (1885). So fällt diese Stelle an den jüngeren Bruder Hans Peter.





III/20 FREITAG, Hans Peter

*Roduchelstorf 22.09.1834 +ebd. 14.02.1921, Hauswirt 1872/1921, LÜB 18.07.1873 Emma Anna Caroline Louise SCHWANBECK *Schönberg 01.06.1852 +Roduchelstorf 09.05.1937, Tochter des Chausseegeldeinnehmers Friedrich Schwanbeck und der Marie Wilhelmine Christine Schumacher in Schönberg

Kinder (u. a.):

1. Hans Fritz Wilhelm Heinrich *Roduchelstorf 23.12.1878 > Anerbe

2. Adolph Hans Heinrich *Roduchelstorf 24.12.1889 oo LÜB 23.05.1913 Bertha Anna Emma Wigger *Retelsdorf 08.04.1890 +Roduchelstorf 02.10.1977



III/21 FREITAG Hans Fritz Wilhelm Heinrich

*Roduchelstorf 23.12.1878 +14.06.1962, Hauswirt 1921/nach 1937, LÜB 19.05.1905 Anna Henriette NIEMANN *Marienthal b. Gadebusch 07.06.1886 +30.06.1967


Um 1927 umfasst die Stelle rund 46,3 ha (36,8 ha Acker, 2,4 ha Wiesen, 3,8 ha Weiden, 3,3 ha Sonstiges). An Vieh sind u. a. 5 Pferde, 22 Häupter Rindvieh, 3 Schafe und 4 Schweine auf der Stelle.

Kinder (u. a.):

1. Hans Heinrich Friedrich *17.06.1903 vorehelich > Anerbe



III/22 FREITAG, Hans Heinrich Friedrich

*Roduchesltorf 17.06.1903 +Berlin-Charlottenburg 22.03.1967, Hauswirt nach 1937/1950, I. Helene Ursula Elisabeth STEVER *Greifswald 22.06.1913 +Roduchelstorf 18.10.1945, II. N. STEVER * ….. + ….., Schwester der ersten Frau

Kinder (u. a.):

1. Hans Hugo Walter *Roduchelstorf 25.11.1938 > Anerbe


Freitag verlässt 1950 die DDR und geht nach Westberlin. Der Hof wird zunächst in den ÖLB übernommen, um später in die LPG Rabensdorf überführt zu werden.



III/23 FREITAG, Hans Hugo Walter

*Roduchelstorf 25.11.1938 +09.09.1996, Hofbesitzer 1990/1991, 23.03.1962 Magdalena DALLMANN *Dorotheenthal bei Regenwalde i. P. 05.08.1939 +31.12.2011

Kinder:

1. Anke *1966

2. Andrea *1969


Als die Eltern die DDR verlassen, war er bei den Großeltern in Roduchelsdof geblieben. Er arbeitete als Landmaschninen-Schlossermeister auf dem Maschinenhof der LPG seines Heimatortes. 1990 nimmt er den Hof zurück.


Derzeit besitzt die „Erbengemeinschaft Freitag“, bestehend aus Hans Hugos Töchtern den Hof, dessen landwirtschaftliche Nutzflächen verpachtet sind.










Hof IV

Krugstelle




Dies war eine der drei ursprünglichen Katenstelle in Roduchelstorf. Sie wurde im 15./16. Jahrhundert zu ¾ Hufen gerechnet. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war bei der Stelle ein Krug. Um 1925 gehörten rund 25 Hektar Land zu der Stelle. Erhalten hat sich die Hausmarke 6.


IV/1 WEWER, Gosselk

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1436


Die Nachfolge ist unklasr. Es werden vor 1448 noch ein Kätner Henneke WEVER und 1448 ein Kätner Hinrich WEVER genannt. Des letzteren Katen liegt wüst. Sie waren vermutlich nicht auf dieser Stelle.


IV/2 BOYE (BOGE), Tymmeke

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner vor 1448, sein Name ist 1451 als „Tymmeke LUDERS“ offenbar verschrieben


IV/3 GHERDES, Peter

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1448/1453, dass er auf der Stelle gefolgt ist belegen die Eintragungen in den Abgabenregisters. 1448 heißt es „Peter Gherdes loco Boye“ und 1451 „Tymmeke Luders nunc Peter Gherdes“. Peter Gherdes finden wir vor 1448 auf der Stelle Roduchelstorf III


IV/4 GHERDES, Gherke

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., Kätner 1469/1473


IV/5 GRELLE, Hinrik

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1477/1496, 1477/1481 wird sein Rufname nicht genannt


1518 liegt Hinrik Grelles Stelle wüst. Sie bleibt dies, bis sie 1553/1559 von den DALBERG auf Hof Roduchelstorf III mitbewirtschaftet wird.


IV/6 HORSTMAN, Wilhelm

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1576/1578


IV/7 BECKMANN, Albrecht

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1579/1581


Dann folgt vermutlich


IV/8 KLADT, ( ?Chim)

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., Kätner 1621/1635, Zimmermann


1651/1652 ist die Stelle erneut unbesetzt.


IV/9 DACKENDORFF, Hanß

* ….. + ….., Kätner 1653/1656, er gibt 1656 für sich, seine Frau und 1 Kuh 35ß Kontribution.


IV/10 BECKMANN, Tias

* ….. + ….., Kätner 1663/1671, Schneider, Gretje NN. * ….. + …..


1666 zahlt er für sich, seine Frau, 2 Kühe, 2 Schweine und 8 Schafe 2 Rtlr 7ß Kontribution. Außerdem gibt er für sein Schneiderhandwerk 18ß. Beckmann hatte, nach der Hexenbezichtigung durch eine Besessene seine Schwiegermutter erschlagen und war geflohen. Seine Frau setzte sich für seine Begnadigung ein 7. Die Stelle geht aber in andere Hände über.



IV/11 BERNSTORFF, Jochim

* ….. +Roduchelstorf ….., Kätner 1674/1682, N. NN.

Kinder:

1. Jochim *1654 err. > Anerbe

2. Tochter * ….. + ….., gnt. 1674


Er zahlt 1674 die Kontribution in Höhe von 1 Rtlr ½ ß für sich, seine Frau und eine Tochter.



IV/12 HÜMPEL, Jochim

* ….. + ….., vmtl. Jahrenwohner 1683, er gibt 2 Rtlr 2ß 7 ½ d Kontribution.



IV/13 BERENSTORF, Jochim

*1654 err. 8 +Roduchelstorf ….., Kätner 1690/1710, Krüger und Drescher „auffm Brink“, Elsche BADESTEIN * ….. +Roduchelstorf …..

Kinder:

1. Jochim *Roduchelstorf --./LÜB 23.12.1686 > Anerbe

  1. Elsche *Roduchelstorf --./LÜB 19.03.1688 + …..

  2. Johann *Roduchelstorf 1699 + …..

  3. Leenke *Roduchelstorf 1701 + …..



IV/14 BERNSDORF, Jochim

*Roduchelstorf --./LÜB 23.12.1686 (ohne Nennung des Vornahmens) +ebd. 17.09.1725, Kätner 1722/1725, Krüger, zuerst Knecht auf der Stelle, LÜB 07.11.1722 Abel Judith BENEKE *Menzendorf 27.06.1695 +Roduchelstorf 19.08.1757, aus Menzendorf IV

Kinder:

1. Else *Roduchelstorf --./LÜB 17.12.1723 +ebd. 07.02.1730

  1. Greth *Roduchelstorf --./LÜB --.09.1724 +ebd. 19.09.1724

  2. Greth *Roduchelstorf --./LÜB 05.01.1726 posthum + …..



IV/15 PARBS, Klaus Jochim

*Tramm 1699 +Roduchelstorf 28.08.1773, Kätner 1726/nach 1755, Rademacher, LÜB 03.09.1726 die Witwe seines Vorgängers

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 26.01.1728 > Anerbe

  1. Hans-Jürgen *Roduchelstorf --./LÜB 04.03.1730 + …..

  2. Ann Dorthie *Roduchelstorf --./LÜB 03.11.1732 +Bülow 02.04.1817, LÜB 01.11.1753 Asmus DITZ, Törber

  3. Klas *Roduchelstorf --./LÜB 24.05.1736 + …..



IV/16 PARBS, Asmus

*Roduchelstorf --./LÜB 26.01.1728 +ebd. 12.07.1805, Kätner nach 1755/1800, zuvor Knecht, LÜB 31.10.1755 Trin FRIEDAG *Lübseerhagen --./LÜB 26.05.1730 +Roduchelstorf 26.10.1799, aus Lübseerhagen II

Kinder:

1. Klas *Roduchelstorf --./LÜB 21.10.1756 +ebd. 12.10.1758

  1. Thieß Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 15.09.1760 > Anerbe

  2. Trin Engel *Roduchelstorf --./LÜB 18.04.1764 +ebd. 22.05.1764

  3. Engel Greth *Roduchelstorf --./LÜB 11.10.1766 +Cordshagen ….., LÜB 30.10.1789 Asmus KASSOW, Cordshagen

  4. totgeb. Kind +Roduchelstorf 30.09.1766

  5. Asmus *Roduchelstorf 1771 +ebd. 21.12.1791, 20 J.


1767 und 1769 beschwerte sich Parbs mit seinen Kätnerkollegen auf den Stellen I und II über die Erhöhung der Abgaben. Es folgte eine amtliche Untersuchung. Die Beschwerde wurde mit der Begründung abgewiesen, dass Parbs neben seiner Landwirtschaft noch aus seinem Nebenerwerb als Rademacher Einkünfte beziehe.



IV/17 PARBS, Thies Hinrich

*Roduchelstorf --./LÜB 15.09.1760 +ebd. 25.10.1847, Kätner 1800/nach 1840, LÜB 10.01.1800 Thrin Marie KOCK *Roduchelstorf --./LÜB --.10.1777 +ebd. 11.02.1845, aus Roduchelstorf V

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf 22.10.1800 > Anerbe

  1. Catharina Margaretha *Roduchelstorf 12.05.1803 +ebd. 14.11.1848, LÜB 14.10.1825 Hans Joachim GUTKNECHT, Weber in Roduchelstorf

3. Hans Friedrich *Roduchelstorf 26.04.1806 > Roduchelstorf Häuslerei 5

4. Matthias Heinrich *Roduchelstorf 09.04.1809 + ….., Arbeitsmann, LÜB 14.11.1834 Catharina Elisabeth KOOß * ….. + ….., Tochter des Tagelöhners Asmus Kooß in Schmachthagen

Kinder:

a. Margaretha Maria *Roduchelstorf 30.06.1835 +Schönberg ….., o-o Christian DUNKELMANN, SCHÖ 29.08.1865 Johann Heinrich LENSCHOW, Pantoffelmacher in Schönberg

Kinder:

(1) Maria Elisabeth Catharina *Roduchelstorf 15.06.1861 nichtehelich + …..

b. Catharina Maria *Roduchelstorf 18.08.1838 +Schönberg ….., SCHÖ 02.11.1860 Heinrich Friedrich Wilhelm WILLFAHRT, Fuhrmann in Schönberg

c. Margaretha Elisabeth *Roduchelstorf 22.12.1841 +….., SCHÖ 14.08.1868 Joachim Heinrich PRÜßMANN, Arbeitsmann in Rupensdorf

  1. Engel Mariek *Roduchelstorf 06.02.1813 +ebd. 11.02.1818



IV/18 PARBS, Asmus

*Roduchelstorf 22.10.1800 +ebd. 06.02.1881, Kossate nach 1840/1881, I. LÜB 02.11.1827 Anna Sophia FRIEDAG *Lübseerhagen 07.07.1805 +Roduchelstorf 30.05.1844, aus Lübseerhagen II, II. LÜB 28.11.1844 Elisabeth RENZOW *Rodenberg 20.04.1814 +Roduchelstorf 09.03.1864, aus Rodenberg III, III. LÜB 27.10.1865 Catharina Maria CALLIES *Lübseerhagen 13.01.1824 +Roduchelstorf 06.04.1897, Tochter des Schumeisters Peter Christian Callies in Menzendorf

Kinder:

1. Maria Margaretha *Roduchelstorf 15.03.1828 +ebd. 01.08.1828

  1. Catharina Margaretha *Roduchelstorf 25.08.1829 + ….., LÜB 19.04.1850 Hans Heinrich GREVSMÜHL, Arbeitsmann aus Klein Bünsdorf

  2. Maria Elisabeth *Roduchelstorf 21.09.1832 +Sabow ….., SCHÖ 25.04.1862 Hans Heinrich MAAß, Sabow II

  3. Engel Elisabeth *Roduchelstorf 25.04.1836 +Schwanbeck ….., SE 03.11.1865 Joachim Peter BURMEISTER, Schwanbeck 1

  4. totgeb. Sohn +Roduchelstorf 26.11.1845

  5. totgeb. Sohn +Roduchelstorf 02.03.1847

  6. totgeb. Sohn +Roduchelstorf 07.06.1848

  7. Hans Heinrich *Roduchelstorf 04.07.1849 > Anerbe

  8. Joachim Friedrich *Roduchelstorf 04.12.1852 + ……

  9. Hans Peter *Roduchelstorf 09.09.1855 +ebd. 04.07.1908


Asmus Parbs baute seine mitten im Dorf gelegene und durch den 1839 begonnenen Chaussebau Lübeck-Schwerin stark tangierte Hofstelle knapp einen Kilometer entfernt inmitten seiner Ländereien aus. Das neue Wohnhaus, das über der Tür die Inschrift „18. April 1858“ trug, wurde schon massiv, aber noch unter einem Reetdach, errichtet. Die Scheune aus dem 18. Jahrhundert setzte Parbs um.



IV/19 PARBS, Hans Heinrich

*Roduchelstorf 04.07.1849 +ebd. 22.02.1923, Kossate 1881/1923, LÜB 09.11.1877 Marie LENSCHOW *Grieben 21.03.1854 +Roduchelstorf 25.11.1937, aus Grieben IV

Kind:

1. Emma Elise Luise *Roduchelstorf 13.08.1878 > Anerbin



IV/20 RUNGE, Emma Elise Luise geb. PARBS

*Roduchelstorf 13.08.1878 +08.01.1963, Kossatin 1923/nach 1937, LÜB 14.10.1898 Joachim Heinrich Ludwig RUNGE *Wölschendorf 06.08.1862 +Roduchelstorf 15.09.1927, aus Wölschendorf I

Kinder:

1. Ludwig Johann Franz Heinrich *Roduchelstorf 22.12.1899 +Klütz 04.07.1994, > nach Selmsdorf IV

2. Paul Wilhelm Johann Joachim 28.02.1901 > Anerbe


Die Stelle umfasste in dieser Zeit rund 16 ha (13,5 ha Acker, 1,5 ha Wiesen, 1 ha Sonstiges). Der Viehbestand betrug 2 Pferde, 10 Häupter Rindvieh und 6 Schweine.



IV/21 RUNGE, Paul Wilhelm Johann Joachim

*Roduchelstorf 28.02.1901 +Berkenthin 1989, Hauswirt nach 1937/1951


Er wirtschaftet bis 1951. Dann verlässt auch er die DDR. Der Hof wird zunächst an den Flüchtling aus Ostpreußen, Hermann JASCHKOWIAK, verpachtet, aber nach einem Jahr auf Anweisung des Rates des Kreises Grevesmühlen in den ÖLB und dann in die LPG überführt.

Beide Brüder Runge sterben ohne leibliche Erben, so dass der Hof samt den Ländereien 1994 von der BVVG erworben wird, nachdem die Erbansprüche entfernter Verwandter von der Treuhand nicht anerkannt wurden.


Die Gebäude wurden nach 1951 noch etwa zwanzig Jahre bewohnt und genutzt und dann in den 1970er Jahren abgerissen. Nur Reste von Fundamenten, die uralten Obstbäume des Grasgartens und im Frühjahr Unmengen Schneeglöckchen erinnern noch an die einstige Halbstelle IV.




Hof V


Dies war von Anfang an eine Vollstelle mit ursprünglich 1 ½ Hufen. 1621 wird ihr Umfang mit 2 Hufen und 1635 mit 2 ¼ Hufen angegeben. Zuzletzt war sie den anderen Vollstellen im Dorf gleich. Um 1925 gehörten 43,3 Hektar Land zu der Stelle. Erhalten hat sich die Hausmarke 9.


V/1 WESTVAL, Wineke

* ….. +Roduchelstorf ….., 1 ½ Hufner 1436


V/2 SUNDEMANN, Hans (Henneke)

* ….. +Roduchelstorf ….., 1 ½ Hufner vor 1448/1479


Dann kommen, vermutlich durch Einheirat – die KLATTE.


V/3 KLATTE, Reimer

* ….. +Roduchelstorf ….., 1 ½ Hufner (1481)/1496, N. ?SUNDEMANN *Roduchelstorf ….. +ebd. …..

Kinder (vermutlich):

  1. Hinrich *Roduchelstorf um 1480/1485 > Anerbe

  2. Hans *Roduchelstorf um 1480/1490 > nach Roduchelstorf III

3. Michel *Roduchelstorf um 1480/1485 > nach Roduchelstorf I

4. Jochim *Roduchelstorf um 1480/1490 > nach Roduchelstorf VII



V/4 KLATTE, Hinrich

*Roduchelstorf um 1480/1485 +ebd. , 1 ½ Hufner 1518/1525


1523/1525 wird die Stelle als „wüst“ bezeichnet“, d. h. sie war um diese Zeit vmtl. abgebrannt und unbewohnbar.



V/5 KLATTE, Hinrich

*Roduchelstorf um 1510/1515 +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1553/1570, er gibt die Pacht von 3 Mk 12ß


Er wird 1557/1559 als „arme“ bzw. „pauper“ bezeichnet. 1553 nennt ihn das Amtsbuch Gadebusch mit folgendem Eintrag: „Heinrich Clatte 1 ½ Huefen 2 Mk Zehnten, 18 Scheffel Roggen, 18 Scheffel Gerste, 1 Schneidelamm, 1 Königshuhn, 1 Rauchhuhn“. 1558 gibt ein Hans Klatte die Bedein Höhe von 3 Mk 12ß von dieser Stelle, vielleicht ein Versehen des Schreibers.


Die Nachfolge ist unklar.



V/6 KLATTE, Jürgen (Georg)

*Roduchelstorf .um 1545/1550 +ebd. um/nach 1580, 1 ½ Hufner.


Jürgen Klatte gibt nach dem Erbregister des Amtes Rehna 1572 dem Amt Rehna von seinen 1 ½ Hufen 18 Scheffel Roggen 18 Scheffel Gerste, 1 Schneidelamm, 1 Königshuhn und 1 Rauchhuhn. Dem Amt Gadebusch gibt er 3 Mk 8ß Königsbede, 6 Scheffel Pachthafer und 1 Schneidelschwein. Jürgen Klatte wird dann noch 1579/1580 genannt. Ob er da aber noch lebte, ist unklar, denn bereits 1576 erscheint auf seiner Stelle



V/7 KLATTE, Reymer

*Roduchelstorf 1545/1550 +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1576/1581, vielleicht Jahrenwohner



V/8 KLATTE, Cheel

*Roduchelstorf um 1575 +ebd. um 1635, Doppelhufner 1621/1622, N. NN. * ….. + …..

Kinder (u. a., vermutlich):

  1. Valentin *Roduchelstorf um 1600 > Anerbe

  2. Hans *Roduchelstorf um 1605 > nach Roduchelstorf III

  3. Ilse *Roduchelstorf ….. + ……, N. VIEREGGE, 1651 geriet sie erstmals in den Verdacht, eine Hexe zu sein. Ihr wurde u. a. ihr Wohlstand vorgeworfen. Sie argumentierte, der Reichtum würde von ihrer fleißigen Arbeit herrühren. „Und wan die andern Bauren im Krughe geseßen, hette sie mitt Ihrem manne gearbeitet, und ihr brohtt were Ihr allemahl von Ihren Nachbarn mißgönnet worden“ 10. In ihrem Fall gestattete die Juristenfakultät in Rostock fünfmal die Tortur, obwohl die dreimaligen Torturwiederholung das bis dahin absolute Höchstmaß dargestellt hatte. Die Aussagen der Angeklagten blieben jedoch durch die stets nachfolgende Revokation ungültig. So berichtet der mecklenburgische Küchenmeister des Amtes Rehna, Christoph DREYER, dass ihr der „Schwefell auch dießmahl“ nicht geschadet habe. Ihr waren also bei der dritten Stufe der Folter mit Schwefel getränkte Kienspäne unter die Fingernägel gesteckt und angezündet worden. Da man sie nicht überführen konnte, endete der Prozess schließlich mit Rutenschlag und ewiger Verbannung aus Mecklenburg, obwohl Ilse Klatten keine rechtsgültigen Aussagen gemacht hatte 11. Von den Gesamtkosten des Verfahrens von etwa 162 Rtlrn. erbrachten die Amtsuntertanen etwa ein Viertel 12


Das Kontributionsregister nennt Cheell KLATTE 1621 mit dem folgenden Eintrag 13:


Chell KLATTE gibt von 2 Huefen Landes 2 Mk 16ß

von dem Knechte (Lohn 5 Mk 8ß) 10ß 8d

von 1 Scheffel gersten 7ß

von 4 Scheffel habern 8ß

von der Maget (Lohn 3 Mk 16ß) 3ß 8d


Die Herkunft von Chehl Klatte ist unsicher. Seinem Namen nach möchte man an eine Herkunft aus der ¾ -Hufenstelle denken, auf der uns sowohl die Rufnamen Michael als auch Valentin begegnen. Chehls mutmaßliche Lebensdaten – er muss vor 1575 geboren sein – sprechen allerdings dafür, dass er aus der 1 ½ - Hufenstelle selbst stammt, die 1581 in Händen der Klatte war. Hier bliebt dann lediglich offen wer sein Vater war: der 1572 bezeugte Jürgen oder der 1576/1579 genannte Reymer.


V/9 KLATTE, Valentin

*Roduchelstorf um 1600 +ebd. um 1664/1665, 2 ¼ -Hufner Roduchelstorf Hof V 1635/1664, er geriet in den Verdacht der Hexerei, starb aber offenbar vor Eröffnung des Verfahrens, o-o N. NN., I. N. NN., II. Margrete ROCKSIEN * ..... ++März 1671 als Hexe erwürgt und verbrannt

Kinder:

1. Hans *Roduchelstorf ….. „natürlicher Sohn“, d. h. nichtehelich ++1670 auf dem Klingenberg bei Rehna im April 1670 als Hexer erwürgt und verbrannt, sein Verfahren dauerte vom 11.03. bis 25.04.1670 14, Telsche NN. * ..... + ....., 1670 als Hexe angeklagt, sie wurde u. a. am 24.10.1670 vom Lübseer Pastor in der Predigt der Hexerei bezichtigt, in der Zeit bis zum 26.11.1670 viermal gefoltert, sie überlebte die Tortur 15

2. Christian *Roduchelstorf um 1630/1635 ?SCHÖ 27.12.1685, Doppelhufner in Roduchelstorf (Hof VII) 1665/1671

3. Elisabeth *Roduchelstorf. ++ 1670 als Hexe verbrannt sie widersprach den gegen sie erhobenen Anschuldigungen am 22.04.1670 16, Hans STROKARCK *Gletzow..... ++ 1669 , er war 1669 der Hexerei beschuldigt worden und wurde als Hexer verbrannt, sein prozess dauerte vom 15.05. bis 19.07.1669 17

4. Sohn *Roduchelstorf ….. + …..

5. Tochter *Roduchelstorf ….. + …..



V/10 KLATTE, Christian

*Roduchelstorf um 1630/1635 ?SCHÖ 27.12.1684, Doppelhufner 1665/1671, 1677 wohl Hirte, Trin NN.

Kinder (u. a.):

1. Stoffer ~SCHÖ 22.09.1682 (Paten: Christoffer Meibohm; Hanß Paustian; Maria Maßen) + .....

2. Berend ~SCHÖ 14.03.1685 (Paten: Berendt Dethloff, Valentin Klatte; Liesche Schwarten) + .....


1666 gab er die Kontribution für sich in Höhe von 18ß, für seine Frau 9ß, für einen Bruder und 1 Schwester 18ß, seine alten Eltern 18ß, 7 Pferde 2 Rtlr 22ß, 5 Häubter Rindtvieh 1 Rtlr 16ß, 2 Schweine 4ß und 2 Schafe 4ß 18, später Kuhhirte, er tat sich (mit Claus Eickmann) als „Zeuge“ in den unseligen Hexenprozessen, die Roduchelstorf erschütterten, durch besonders gravierende Schuldzuweisungen hervor 19.



Die Familie Klatte stand von 1650 an im Fokus der Hexenjäger. Insbesondere im Jahr 1670 stand die Familie im Mittelpunkt dramatischer Ereignisse, die fast ganz Roduchelstorf erfassten und einzelne Familien ganz oder doch fast ruinierten 20. Bereits 1651 war Chehl Klattes Schwester Ilse VIEREGGE als Hexe angeklagt gewesen und auf ewig des Landes verwiesen worden 21. Dann war 1661 war Anna EICKMANN als Hexe verbrannt worden. Ihre Akte ist nicht erhalten, so dass sie keiner bestimmten Hofstelle sicher zuzuordnen ist. Da es aber in vielen Fällen Witwen waren, die der Hexerei bezichtigt wurden, wird Anna am ehesten von der Katenstelle II stammen und Witwe des Henning Eickmann gewesen sein. Dann hatte der Schwiegersohn des Bauern Tias BECKMANN (Hof IV) hatte seine Schwiegermutter, die der Hexerei angeklagt war, erschlagen und war dann geflüchtet. Wir wissen nicht, wie es zu diesen Vorfällen gekommen war, aber offensichtlich war es die Schulzenfamilie EICKMANN, die Ende der 1660iger Jahre die Familie des Valentin KLATTE gezielt der Hexerei und Zauberei verdächtigte. Valentin selbst stand unter Verdacht, starb aber, bevor die Verfolgungswelle das Dorf erreichte. Treibende Kraft hinter dieser Hexenverfolgung war der Hauptmann Levin von BARSSE in Rehna. Unter ihm erreichten die Hexenprozesse ihren traurigen Höhepunkt. In einem Brief an den Herzog berichtete er, dass es seine gottgefällige Aufgabe sei, die „Befriedung der Bauern und Säuberung des Amtes vom Hexenwesen“ voranzutreiben. Mit mindestens 30 Prozessen in den Jahren 1668 bis 1670 tat er dies gründlich. 1670 betrieb von Barsse Verfahren gegen Anna LEMBCKE (*1595 ++19.07.1670) aus Benzin, Asmus KAVEN ++1670) und Anna SCHEPERS (++1670) aus Cordshagen, Elsche EICKMANN(geb. FREYTAG) Hans KLATTEN (++1670), und seine Ehefrau Telsche und Margaretha KLATTEN (geb. ROCKSIEN, ++1671) aus Roduchelstorf, Grete WIGGERS aus Törber 22, Elisabeth STROHKARCKEN (geb. KLATTE, ++1670) aus Brützkow, Magdalena BUSCH und Heylcke SCHLÜTERSCHE aus Vitense, Catharina PARBS und Anna LENSCHOW (geb.JACOBS) aus Grieben, die DANKERSCHE, Margarethe JÜRGENS, Margaretha JÜRGENS aus dem Amt Rehna Auffallend ist dabei, dass mit von Barsses Tod 1675 die Verfolgungswelle im Amt Rehna abrupt endete.


Den Gerichten war im wesentlichen an einem ordentlichen Prozess gelegen 23. Deshalb musste, um eine Frau oder einen Mann den Schadenszauber oder den Teufelspakt nachweisen zu können, immer eine „Besagung“ vorausgegangen, ein böses Gerücht vorhanden gewesen sein sowie ein Schaden vorgelegen haben. Die Besagung erfolgte in den meisten Fällen dadurch, indem eine zu verurteilende Hexe auswies, dass eine bestimmte, namentlich genannte Person hexen könne. Erfolgte die Besagung unter der Folter, so musste sie später im gütlichen Verhör wiederholt werden. Ging eine besagte Person nicht gerichtlich durch Klage hiergegen vor, machte sie sich sogleich verdächtig, wodurch häufig eben diese Gerüchte entstanden. Ein bevorstehender Prozess wurde den vermeintlichen Hexen häufig erst durch Ladung des Gerichts bekannt, nachdem alle anderen zeugen und Kläger bereits ihre vereidigten Aussagen abgegeben hatten. In dieser Phase des Prozesses war es nur schwer möglich, verteidigende Strategien einzubringen. Diese konnten z. B. darin bestehen, ein Zeugnis des Pastors vorzubringen, in dem der tadellose Ruf bestätigt wurde. Eine häufig zweideutigen Besagungsformel war: „dat se sowol tövern kann alse ick, dat is wahr“. Hier konnte im frühzeitigen Vorgehen duurch eine Klage ein Inquisitions-Kriminalprozess verhindert werden. Jedoch gab es vor allem in den Hochphasen wie den Jahren 1668/1670 kaum eine Möglichkeit, einem Prozess zu entgehen.


Der Schadenszauber fußte in der Regel auf reell erlittenen Schaden eines Klägers, zumeist Schaden am Vieh, aber auch Erkrankungen von Personen. Als Ursache für erlittene Schädigungen sah man einzig und allein das Teufelswerk an. Nachdem also die Befragung aller zeugen erfolgt war, ebenso die „Inqusitin gütlich befraget“, wurden die Aktion zur Belehrung an die zuständigen Organe verschickt. Gelegentlich gelang es den Opfern hiernach zu fliehen, was bei Wiederaufgreifung jedoch sofort die Folter legitimierte. In den meisten Fällen erging die Belehrung dahingehend, dass die Angeklagten mit den Zeugen zu konfrontieren seien und alles fleißig zu notieren wäre. Zeigten sich die Angeklagten nicht geständig und konnte die Konfrontation keine Übereinstimmung mit den Zeugen erbringen, wurde abermals eine Belehrung eingeholt. Angeklagte, die an dieser Stelle gute Verteidigungen hatten, gelang es hier, das Blatt zu wenden. Dies bedeutete dann für die Kläger, dass die Gerichtskosten auf sie zurückfielen. Wesentlich häufiger jedoch war die Anordnung der Tortur und darauf folgende nochmalige gütliche Befragung.


Sehr wichtig für den Prozess war, dass Aussagen, die unter der Folter getätigt wurden, im darauffolgenden gütlichen Verhör bestätigt werden mussten. Widerriefen die Angeklagten an dieser Stelle, sah die Halsgerichtsordnung eine Wiederholung der Folter vor. Weitere Gründe zur Wiederholung der Folter konnten Fluchtversuche, Widerruf, die Angabe nicht existierender Personen oder einfach die Unterschiedlichkeit – variatio – in den Aussagen sein.


Kam es zur Folter, wurden die Angeklagten entkleidet, in einigen Fällen wohl auch geschoren und die Hände so stark bis auf die Knochen zusammengeschnürt, dass daraus ein unerträglicher Schmerz entstand. Das Anlegen von Daumenstöcken, -schrauben und Beinschrauben ist neben dem Aufziehen auf einer Leiter der zweite oder mittlere Foltergrad. Beim höchsten Foltergrad sind dem auf die Leiter gespannten Angeklagten durch Fackeln, Schwefel oder brennenden Kienspänen zusätzliche Schmerzen bereitet worden. Neben dem Anhalten von Fackeln, brennenden Talglichtern oder Kerzenbündeln und dem Bewerfen mit brennenden Schwefelpflastern gab es weitere Methoden. Den Angeklagten konnten auch heiße Eier unter die Achseln geklemmt oder gar Kienspäne unter die Fingernägel gesteckt und angezündet werden.


Auch Valentins Sohn erster Ehe, Hans KLATTE, der mit seiner Frau Telsche auf dem väterlicheh Hof wohnte, geriet in das Visier der Hexenjäger 24, unter denen sich sein Halbbruder Christian und sein Nachbar Claus EICKMANN mit besonders gravierenden Schuldzuweisungen als „Zeugen“ hervortaten 25. Gegen Hans wurden Anklagepunkte gesammelt und am 11.03.1670 wurde er in Haft genommen. Die Beschuldigungen waren die üblichen: Die Pferde des Bauern Christian Klatte, wohl seines Halbbruders und Claus Eickmanns (Hof VII) waren in Hansens Garten gewesen und hatten dort großen Schaden angerichtet. Seitdem waren die Pferde von „Läusen befallen und verdorben“. Dem Schmied in Lübsee, Hans RIENOW, gelang vierzehn Tage keine Arbeit, weil er einen Auftrag von Hans Klatte abgelehnt hatte. Erst als er diesen annahm, konnte er wieder arbeiten. Die Tochter des Kuhhirten wollte als Vierjährige gesehen haben, wie eines Abends ein Drache in der Tür Hans Klattes verschwunden war. Ihr Vater hatte es auch gesehen. Er sprach Hans Klatte auf diese Beobachtung an, der ihn daraufhin verfolgte. Wenig später sei der Kuhhirte gestorben. Außerdem war den Nachbarn aufgefallen, dass sein Bier nicht alle wurde, obwohl sie bei ihm getunken hatten. So kamen schließlich dreizehn Anklagepunkte zusammen. Es wurde gfestgestellt, dass Hans Klatte zaubern können, „obwohl er zur Kirche gegangen und sich als ein Christ bezeigt“. Dreizehn Zeugen wurden gehört: Alle waren überzeugt, dass Hans Klatte zaubern könne und blieben auch bei der Gegenüberstellung größtenteils bei ihren Aussagen.


Aus Schwerin kam die Empfehlung, dass Hans Klatte zum Verhör zu führen sei. „Weill derselbe aber gantz halsstarrig geblieben, also ist er zur Folter geführt“. Es folgte die Beschreibung der Martern und „da er sich dann weinend gestellt, aber ohne Thränen vergießen zu könen, hat dabey geruffen: Du höchster Gott, steh mir bey, Erbarm dich meiner. Ich weiß nichts zu sagen. Hab sich zuweilen ansehen laßen, als empfände er Schwerzen, zuweilen aber gantz still geschwiegen, als wenn er nicht empfände, mit harten Worten geantwortet, er könne nicht zaubern“. Nach dem 3. Graf der Folter war sein Widerstand schließlich gebrochen und er bekannte, doch zaubern zu können. Er hätte es von seiner Nachbarin Anna Eickmann, welche schon verbrannt sei, gelernt. Auch der Teufel sei bei ihm gewesen. Die Hexensabbate hätten auf dem Kappenberg nahe dem Dorf stattgefunden, die anderen Hexen dort seinen aber schon entweder tot oder ihm unbekannt gewesen. Nur seine Nachbarin Elsche Eickmann nannte er, die er dort gesehen und mit der er getanzt habe. Er gab auch zu, dass er Schaden an Pferden und Kühen von Nachbarn und Bauern in Rabensdorf und Sabow angerichtet hätte, weil sie so hart zu ihm gewesen. Er gestand aber auch, dass er seiner Frau Telsche das Zaubern gelehrt hätte, nahm diese Aussage aber bei der nachfolgenden „gütlichen Befragung“ zurück und beteuerte ihre Unschuld.


Hans Klatte wurde zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt, mit der „Gnade“ des vorherigen Erwürgens. Das Urteil wurde nach dem 25.04., aber noch im April 1670, vermutlich auf der Richtstätte des Amtes Rehna, dem Klingenberg, vollstreckt.


Damit hatte es aber mit den Schrecknissen noch kein Ende. Hans Klattes Frau Telsche, deren Verfahren vom 24.10. bis 26.11.1670 dauerte, war vom Pastor in Lübsee am 24.10.1670 in der Predigt der Hexerei bezichtigt worden. Sie wurde viermal gefoltert, blieb aber standhaft und beteuerte während der Tortturen immer wieder, dass sie Gottes Kind sei. Sie überlebte 26. Dagegen ereilte das Schicksal Hans Klattes Stiefmutter Margarethe geb. ROCKSIEN, deren Prozess vom 24.10.1670 bis zum 14.03.1671 dauerte 27 und die Schulzenmutter Elsche EICKMANN, - ihr Verfahren die im März 1671 bzw. April 1670 als Hexen gerichtet wurden.


Die Schulzenmutter Elsche Eickmann geb. Freytag stand schon längere Zeit im Verdacht “zaubern” zu können. Aus ihrer Familie waren die meisten Anschuldigungen gegen Hans Klatte gekommen, so dass man getrost unterstellen kann, dass er sie mit sich ziehen wollte. Vor Gericht wurde ihr gesagt, Klatte, sie solle “die Wahrheit nur heraußsagen, sonsten sie doch auch endlich gepeinigt werden, welcher Martersie aber entgehen könnte, wenn sie itzt in güte bekennen würde. Sie könne auch dadurch noch Gnade erlangen, daß sie nur mit dem Schwerdte, da andere mit dem Feuer gerichtet würden. Hier ... ward bey derselben immer mehr angst und Schrecken verspüret, undt bekanndte Ende diese Elsche Eikmann in Güte”: Sie könne zaubern, und hätte dieses von ihrer Nachbarin Anna Eikmann – diese war 1661 als Hexe gerichtet und verbrannt worden – gelernt. Sie gab an, dass sie auf dem Kappenberg gewesen und auch, dass sie dem Schulzen, ihrem Sohn, viel Schaden an seinem Vieh zugefügt, da er sie geschlagen. Bei einem zweiten Verhör sagte Elsche aus, dass sie nur dem Schulzen Schaden zugefügt, weil der zu ihr so böse gewesen. Sie bat, man möge sie nicht martern, da sie keinen Teufel hätte, der für sie aushielte. Sie wurde aber doch “gelinde” gefoltert, um weitere Namen als den schon verbrannten Hans Klatte zu nennen und beschuldigte schließlich ihre Nachbarin Margarethe Klatten (gen. Rocksien). Aber mehr wüsste sie nicht zu sagen. Elsche Eikmann wurde noch im April 1670 mit dem Schwert gerichtet.


Durch die ganzen Prozesse, deren Kosten sie tragen mussten, waren die Bauern von Ruduchelsdorf wirtschaftlich stark geschwächt. Vom Rehnaer Gericht wurde in Schwerin angefragt, ob nicht eine andere Kostenregelung erfolgen könne, weil die Höfe fast wüst lägen und die Bauern nur mit äußerster Mühe aufbringen könnten. Doch das Ansinnen blieb ohne Antwort. Am härtesten traf es Christian Klatte, der einer der schlimmsten Verleumder gewesen war. Er konnte seinen Hof nicht halten und endete als Dorfhirte. Betrachtet man die Ereignisse und die daran Beteiligten zwischen 1651 und 1671 genauer, insbesondere die Jahre ab 1668, so wird deutlich, dass es die Familien EICKMANN und KLATTE waren, die sich durch gegenseitige Anschuldigungen belasteten und so teilweise ins Verderben brachten.



Die mit den Hexenprozessen einhergehenden Kosten hatten Christian Klatte ruiniert. Er muss die Stelle verlassen und als Hirte sein tägliches Brot verdienen. Die Stelle geht an



V/11 LENSCHOW, Jochim

* ….. +Roduchelstorf vor 1680, Doppelhufner 1674/1577, Engel FRIEDACH *Blüssen um 1654 28 +Roduchelstorf ….., aus Blüssen I

Kinder:

1. Asmus * ….. + …..

  1. Jochim * ….. + …..

  2. Claus * ….. + …..

  3. Heinrich * ….. + …..


Lenschow gibt 1674 für sich, seine Frau, 1 Magd, 6 Pferde, 2 Häupter Rindvieh, 2 Schweine und 1 Schaf 2 Rtlr 16 ½ ß Kontribution. 1680 zahlt seine Witwe. Obwohl Lenschow vier Söhne hat, geht die Stelle an



V/12 STOFFERS, Claus

*….. +Roduchelstorf 1686, Doppelhufner 1680/1686, LÜB die Witwe seines Vorgängers

Kinder:

1. Hans *Roduchelstorf 05.03.1685 > Anerbe

2. Elsche *Roduchelstorf 12.11.1686 + …..


Er zahlt 1683 für sich, seine Frau, 6 Pferde, 5 Häupter Rindvieh, 6 Schweine und 4 Schafe 10 Rtlr17ß 7 ½ d Kontribution. Als er schon 1686 stibt, heiratet die Witwe in dritter Ehe



V/13 PETERßEN, Wilm (Wilhelm)

*1654 29 +Roduchelstorf 12.03.1713, Jahrenwohner 1687/1711, LÜB 1687 die Witwe seines Vorgängers – Die Ehe blieb kinderlos.


Am 14.06.1687 wurde der Ehevertrag geschlossen. Bei der Aufführung der auf der Stelle liegenden Schulden erscheinen folgende Posten:


Rtlr ß distribuiret Rtlr ß

10 So Frantz Lenschowen restieren 5

10 Aßmus Lenschowen Kindgeldt

2 24 Demselben vor 5 Ochsen, so Er bei der Städte hat 2 24

36 Demselben vor 2 scheffel Satgersten 36

5 24 Tias, Hanß, Jacob und Grete Lenschowen 2 36

Am linken Rande steht neben einer Klammer: „Stofferschen ersten Mannes, Lenschowen Brüder“. Hinsichtlich der Erbfolge wird bestimmt, dass an erster Stelle die Kinder Wilhelm Petersens stehen sollen, falls denn welche geboren werden sollten. An zweiter Stelle stehen die vier Söhne erster Ehe: Asmus, Jochim, Claus und Heinrich Lenschow. Die dritte Stelle nehmen die beiden Stofferschen Kinder Hans und Elsche ein. Wilm Petersen gibt 1692 für sich, seine Frau, 4 Pferde, 4 Häupter Rindvieh, 2 Schweine und 2 Schafe 7 Rtlr 5ß Kontribution. Erbe der Stelle wird





V/14 STOFFERS, Hans

*Roduchelstorf 05.03.1685 +ebd. 17.06.1744, Hufner 1711/1744, LÜB 27.11.1711 Margrete FREYTAG *Lübseerhagen 23.02.1685 +Roduchelstorf 20.09.1738, aus Lübseerhagen II

Kinder:

1. Engel *Roduchelstorf --.-/LÜB 03.09.1713 > Anerbin



V/15 KOCH, Hinrich

*/Lübsee --./02.05.1702 +Roduchelstorf 23.10.1786, Sohn des Ties Kock in Lübsee, Hufner 1744/1786, 28.10.1732 Engel STOFFERS *Roduchelstorf --./LÜB 03.09.1713 +ebd. 05.06.1772, Anerbin

Kinder:

1. Dorthie *Roduchelstorf --.-/LÜB 05.09.1733 +ebd. 15.04.1779, LÜB 16.05.1752 Hans ECKMANN, Roduchelstorf VI

  1. Tieß *Roduchelstorf --.-/LÜB 25.02.1735 +ebd. 05.07.1767, eigentlicher Anerbe, Knecht, verstrab vorzeitig, LÜB 26.10.1763 (Tuschfrie) Marie GREVSMÜHL *Retelsdorf ….. + ….., sie in II. LÜB 13.09.1771 Peter Joachim KALLIES

Kinder:

a. Engel Greth *Roduchelstorf --.-/LÜB 28.09.1764 +ebd. 19.03.1771

b. Ann Dorthie *Roduchelstorf --.-/LÜB 08.02.1767 +Menzendorf 09.11.1824, LÜB 1786 Peter NIEHUß, Menzendorf 7

  1. Hans Friedrich *Roduchelstorf --.-/LÜB 05.04.1737 > Anerbe

  2. Greth *Roduchelstorf --.-/LÜB 01.04.1739 +ebd. 05.08.1798, sie war im Teich des Schulzen zu Roduchelstorf tot gefunden, was Ursache gab zu „cause celebre“, I. SCHÖ 28.10.1763 (Tuschfrie) Heinrich GREVSMÜHL, Retelsdorf I, II. SCHÖ 08.07.1768 Asmus BURMEISTER, Retelsdorf I

  3. Engel *Roduchelstorf --.-/LÜB 25.02.1742 +ebd. 28.05.1803, LÜB 19.04.1765 Asmus TÖRBER, Hirte in Roduchelstorf

  4. Hinrich *Roduchelstorf --.-/LÜB 17.02.1744 +/Rehna --./03.08.1793, Knecht in Roduchelstorf, Tagelöhner in Rehna, LÜB 10.10.1777 Engel SCHREY *Grieben --./LÜB 24.11.1754 +Rehna 31.05.1812, Tochter des Knechts Hinrich Schrey und der Trin Jacobs

Kinder:

a. Jochim Hinrich *Roduchelstorf --.-/LÜB 02.12.1797 +ebd. 13.12.1777

b. Trin Engel *Roduchelstorf --.-/LÜB 02.12.1777 +ebd. 13.12.1777

c. Hans Jürgen */Rehna --./17.01.1779 + …..

d. Matthias */Rehna --./06.03.1782 + …..

e. Daniel */Rehna --./29.10.1787 +ebd. 03.01.1788-

f. Asmus */Rehna --./03.01.1789 + …..

g. Engel Margaretha */Rehna --./03.01.1789 + …..

h. Elisabeth Maria */Rehna --./04.04.1791 + ….., REH 23.10.1810 Johann Heinrich KOCH, Schuhmacher

  1. Ann Liesch *Roduchelstorf --.-/LÜB 12.11.1745 +Rabensdorf --./SCHÖ 09.03.1778, SCHÖ 30.10.1767 Hinrich BURMEISTER, Rabensdorf 3

  2. Asmus *Roduchelstorf --.-/LÜB 29.03.1749 > nach Roduchelstorf I

  3. Trin *Roduchelstorf --.-/LÜB 20.07.1751 +Lüdersdorf 20.05.1809, LÜB 30.10.1778 Hinrich RUNGE, aus Cordshagen



V/16 KOCH, Hans Friedrich

*Roduchelstorf --./LÜB 05.04.1737 +ebd. 06.11.1811, Hauswirt 1786/1811, LÜB 29.10.1773 Trin Engel RENTZOW * ….. +Roduchelstorf 20.02.1814

Kinder:

1. Engel Liesch *Roduchelstorf --.-/LÜB 12.10.1774 +ebd. 01.01.1822, I. LÜB 29.07.1791 Jochim WENDORF, II. LÜB 18.01.1799 Hans Jochim SCHMIDT

  1. Trin Marie *Roduchelstorf --.-/LÜB --.10.1777 +ebd. 11.02.1845, o-o Peter HAACK, o-o N. NN., LÜB 10.01.1800 Thies Hinrich PARBS, Roduchelstorf IV

Kinder:

a. Thrin Dorthie (HAACK) *Roduchelstorf 02.03.1794 nichtehelich +ebd. 09.02.1798

b. Jochen Asmus (NN) *Hof Molzahn --./SCHL 15.04.1795 nichtehelich +/ebd. --./29.04.1795

  1. Engel (Grete) *Roduchelstorf --.-/LÜB 14.10.1780 + ….., LÜB 25.09.1807 Hans Jochim KESSIN, Knecht in Roduchelstorf

  2. Hinrich *Roduchelstorf --.-/LÜB 22.09.1784 > Anerbe

  3. Thieß *Roduchelstorf 16.12.1789 +ebd. 09.10.1792


1753 hatten er und seine Schwiegersohn ihre Frauen dabei unterstützt, einen Wahrsager in Lübeck „einer Krankheit wegen“ um Rat zu fragen. Für dieses „Verbrechen“ hatten sie eine vom Amtsgericht Rehna verhängte Gefängnisstrafe bereits verbüßt und sollten nun zusätzlich noch mit einer Kirchenbuße belegt werden. Dazu wollte ihnen der Lübseer Pastor Meyer das Halzeisen anlegen. Dies konnten sie aber mit Hilfe des Amtes abwenden. Als dann wenig später das Halseisen an der Linde vor der Lübseer Kirche verschwunden war, sagten Hinrich Koch und der Schulze Hans Eckmann aus: „Wer es aber abgerissen, wüßten sie nicht“.


Wenige Tage nach der Hochzeit seines Anerben geht der Hof bei einer Plündeung durch napoleonische Truppen in Flammen auf, doch gelingt es Koch, mit Hilfe seiner erwachsenen Kinder und des Gesindes mehr von seiner Habe zu retten, als es seinem Nachbarn von Stelle III möglich ist.



V/17 KOCH, Hinrich

*Roduchelstorf --./LÜB 22.09.1784 +ebd. 14.03.1845, Hauswirt 1811/1843, LÜB 31.10.1806 Anna Margaretha KOCK *1781 +Roduchelstorf 06.04.1842

Kinder:

1. Hans Friedrich *Roduchelstorf 01.06.1807 > Anerbe

  1. Engel Margaretha *Roduchelstorf 25.04.1810 +ebd. 30.11.1884, LÜB 02.11.1838 Hans Peter GREFSMÖHL, Roduchelstorf VII

  2. Ann Mariek *Roduchelstorf 04.07.1813 +ebd. 11.12.1815

  3. Asmus Heinrich *Roduchelstorf 23.03.1815 +ebd. 30.10.1845

  4. Catharina Elisabeth *Roduchelstorf 12.02.1817 +ebd. , o-o- Hans Peter BURMEISTER, Roduchelstorf VI, LÜB 06.09.1839 Peter Heinrich BOCKHOLDT, Roduchelstorf II

  5. Engel Maria *Roduchelstorf 25.03.1821 + ….., SCHÖ 21.07.1843 Heinrich RENZOW, Lehrer in Sabow


Er übergab 1843 wegen „Altersschwäche und Kräncklichkeit“ an seinen ältesten Sohn.



V/18 KOCK, Hans Friedrich

*Roduchelstorf 01.06.1807 +ebd. 27.12.1883, Hauswirt 1843/1883, Schulze, I. LÜB 02.11.1838 Margaretha Elisabeth GREFSMÖHL *Roduchelstorf 05.06.1821 +ebd. 04.09.1863, aus Roduchelstorf VII, II. LÜB 05.02.1874 Catharina Elisabeth LAU *Gletzow 23.10.1840 +Rehna 30.10.1911, Tochter des Hans Peter Lau in Gletzow, sie in I. LÜB 04.12.1868 Joachim Peter FREYTAG, Roduchelstorf III und in III. LÜB 23.01.1885 Hans Peter LENSCHOW, Roduchelstorf I


Die Ehen blieb kinderlos. So wird die Stelle vom Amt Rehna zum Verkauf ausgeschrieben. Nachdem der Rentier Heinrich GREVSMÜHL aus Cordshagen zunächst an dem Kauf interessiert war und eine Anzahlung von 3000 Mk geleistet hatte, verzichtete er zu Gunsten seines Bruders auf der Stelle Roduchelstorf VII. Der Kaufpreis beträgt 26 520 Mk. Das Inventar wird auf einer Auktion verkauft. Bis zum Verkauf der Stelle am 29.02.1884 darf die Witwe auf der Hofstelle bleiben und „sich nützlich machen“. Ihr wird ein Altenteil von 400 Mk jährlich zugesprochen. Das erscheint ihr zu wenig und sie erhebt Einspruch. Das Amt schlägt daraufhin vor, dass die Auszahlung des Altenteils auch in Naturalien erfolgen könne, doch da zieht sie die Geldzahlung vor und heiratet wenige Jahre Später in die Stelle Roduchelstorf I ein.







V/19 GREVSMÜHL, Peter Heinrich

Hauswirt un Schulze auf der Stelle Roduchelstorf VII seit 1871 (> siehe dort). Er vereinigt Hof V mit seiner Stelle VII, die fortan bis zur Bodenreform 1945 dieselben Besitzer haben..


Da alte Bauernhaus war 1807 nach der Plünderung durch die Franzosen errichtet worden war, brannte am 15.07.1888 vollkommen nieder. An seiner Stelle entstand ein Jahr später ein reines Wirtschaftsgebäude in der Größe eines Werderhauses mit Satteldach.


Um 1925 umfasst die Stelle 43,3 ha (36.2 ha Acker, 1,7 ha Wiesen, 2 ha Weiden, 3,4 ha Sonstiges).


Als 1941 nach dem kinderlosen Tod von Heinrich GREFSMÜHL die Riepser Linie die beiden Roduchelstorfer Stellen erbt, fällt der Besitz mit insgesamt 143 Hektar unter die Bodenreform. Er wird enteignet und aufgeteilt.


Auf der Stelle V wird in den westlichen Teil des Wirtschaftsgebäudes eine Wohnung eingebaut. Die Namen der ersten Neusiedler, die hier wohnten, ließen sich nicht mehr ermitteln. Ab etwa 1955 wohnen hier


*Vitense 26.02.1930 +Roduchelstorf 21.02.1984, Hildegard EDWARZ *Nikokaiken i. Opr. 05.06.1928 +Roduchelstorf 27.10.2000

Kinder:

1. Gisela * ….., Bernhard STRICKER, Roduchelstorf I


Müllers errichten um 1960 mit Hilfe der LPG in Cordshagen ein Einfamilienhaus. In die Roduchelstorfer Wohnung zieht nun


Die Familie verlässt 1968 die LPG und Roduchelstorf


*Saaz südl. Teplitz, Tschechien 07.06.1939 +Roduchelstorf 08.05.2004, Perlin 06.02.1960 Ingrid Luise CORDES *Thandorf 31.08.1941

Kinder:

1. Hans Jürgen *1960

2. Petra *1964

3. Sabine *1966

4. Michael *1967

Keils arbeiten bis zur Auflösung der LPG(T) Rabensdorf in dem Betrieb. Schon kaufen 1969/1970 die von ihnen bewohnte und genutzte Haushälfte von der LPG


Die östliche Hälfte des Wirtschaftsgebäudes wird zunächst nicht ausgebaut. Das geschieht erst ab Herbst 1953, als Alfred BÖRGER eine der auf dem Land der Stelle V eingerichteten Neubauernsiedlungen von Wilhelm FRANK kauft, der nicht auf dem Grundstück wohnt. Börger erhält einen Baukredit zum Ausbau, dessen Höchstsumme von 10 000 DM (Ost) nicht überschritten werden darf.


*Pempersin Krs. Zempelburg i. Opr. 14.07.1920 +Roduchelstorf 09.07.2000, Landarbeiter, das Kriegsende hatte ihn nach Österreich verschalgen, wo er heiratet, Wien-Groß Enzersdorf 27.09.1950 Erika KRAFT *Wien 01.10.1925 +Roduchelstorf 05.12.1999

Kinder:

1. Alfred *Wien 31.03.1950

2. Edelgard *Roduchelstorf 23.11.1954


Durch den Suchdienst findet Börger seine Eltern und seinen älteren Bruder in Roduchelstorf wieder (> sie Roduchelstorf VII) und so kommen er und seine Frau in das Dorf und kaufen von FRANK das Land erwerben den restlichen Teil des Wirtschaftsgebäudes der Stelle V und bauen nach und nach die gesamte von ihnen genutzte Fläche zu Wohnungen aus. Bis zum Eintritt ins Rentenalter arbeiten die Eheleute in der LPG, er als Maurer. Nach ihrem Tod erbt der Sohn die Ländereien und die Tochter die ausgebaute Haushälfte.


*Roduchelstorf 23.11.1954, 24.11.1972 Willi SCHMIDT *18.04.1952 +10.04.2011 aus Köchelsdorf, Ksp. Beidendorf bei Wismar

Kinder:

1. Thomas *1973

2. Manuela *1978

3. Sandra ?1980


Die Ländereien beider Siedlungen sind verpachtet.




Hof VI

Schulzenhof


Dies war von Anfang an eine Vollstelle, die im 15./16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts zu 1 ½ Hufen gerechnet wurde. Sie gab 3 Mk 12ß Pacht. Mit ihr verbunden war das Schulzenamt. Um 1925 waren 43 Hektar Land bei der Stelle. Erhalten hat sich die Hausmarke 30.Die Stelle war zwischen 1436 und 1820 Besitz der Familie EICKMANN. 1


VI/1 EKEMAN, Claus (Clawes)

*?Roduchelstorf um/vor 1400 +ebd. nach 1453, 1 ½ - Hufner 1436/1453 Die Pacht- und Bederegister nennen Clawes Ekeman mit folgenden Eintragungen:


1436 3 Mk 12ß Pacht und Bede

vor 1448 1 ½ Huefen, 1 fl 12ß Landbede

1448 1 ½ Huefen, 1 fl 12ß ganze Landbede

1451 dedit 3 Mk 12ß Pacht und Bede

1453 1 ½ Hueffen, 1 Mk 8ß Bede



VI/2 EICKMANN, Albrecht

*Roduchelstorf um 1430 +ebd. nach 1496, 1 ½ - Hufner 1469/1496; er gibt von seiner Stelle an Pacht und Königsbede 3 Mk 12ß bzw. 1 Mk 8ß Nachbede



VI/3 EICKMANN, Albrecht

*Roduchelstorf um 1470/1465 +ebd. nach 1525, 1 ½ -Hufner, die Landbede- und Amtsregister nennen ihn zwischen 1518 und 1525 mit folgenden Einträgen:


1518 1 ½ Hufen, 12ß

1523/1524 3 Mk 12ß Pacht

1524/1525 Albrecht EYCKMAN 3 Mk 12ß Pacht, 6 Scheffel Hufenhafer



VI/4 EICKMANN, Albrecht

*Roduchelstorf um 1505 +ebd. um 1570, 1 ½ - Hufner 1553/1570, N. NN.


In den amtlichen Listen erscheint er mit den folgenden Eintragungen:


1553 Albrecht EICKMAN der Schultz 1 ½ Huefen, 1 Mk 4ß Pacht, 1 Mk 8ß Zehnte, 12 Scheffel Roggen 12 Scheffel Gerste, 1 Lamm, 1 Königshuhn, 1 Rauchhuhn, vom wüsten ½ Hof und dem Anteil am Königshafer

1557 Albrecht ECKMAN 1 ½ Hufen „idem vom wosten ½ H“

1558 Albrecht EICKMAN, der schultz 2 ½ Hufen, 3 Mk 12ß Pacht

1558 Albrecht ECKMAN 1 ½ Hufen, „idem vam wusten ½ H“

1559 Albrecht ECKMAN 1 ½ H, „idem vam wusten 1 ½ H“

1570 Albrecht EICKMAN 6 Scheffel Pachthafer


VI/5 EICKMANN, Asmus

*Roduchelstorf um 1535 +ebd. ....., 1 ½ - Hufner und Schulze, N. NN.

Kinder:

  1. Hans *Roduchelstorf um 1570 > Anerbe

  2. Albrecht *Roduchelstorf ..... > nach Roduchelstorf VII

  3. Asmus *Roduchelstorf ..... > nach Roduchelstorf


Die amtlichen Listen nennen Asmus auf der Schulzenstelle zwischen 1572 und 1581 mit den folgenden Eintragungen:


1572 Asmus ECKMAN, Schultze, 1 ½ Huefen 1 Mk 4ß Pacht, 12 Scheffel Roggen, 12 Scheffel Gerste, 1 Lamm, 1 „Konnieshuhn“, 1 Rauchhuhn, 4 Mk „Konniesbede“ dem Amt Gadebusch; 1 Schneidelschwein + „Konnieshaver“ (Anteil an 8 Scheffeln) und „den Zehenden von etlichenn acker dem Hause Rehna“, Ablagergeld nach Gadebusch, Burg- und Brückendienst

1576/1578 Asmus EYCKMAN 20ß Pacht, 1 Zehntlamm, 1 Rauchhuhn, 1 Königshuhn

1577/1578 Asmus ECKMAN 12 Scheffel Pachtroggen, 12 Scheffel Gerste

1579/1580 Asmus EIGMAN 3 Mk 12ß Bede, 6 Scheffel Hufenhafer

1580/1581 Asmus EYCKMAN 1 Drömbt Roggen, 1 Drömbt Pachtgerste


In der Folge finden wir zwischen 1469 und 1570 allein den Rufnamen Albrecht (Albert), so dass es schwierig ist, die einzelnen Eintragungen zuzuordnen. Unterstellt man alle 30 bis 35 Jahre einen Generationswechsel, dann haben wir von drei verschiedenen Personen des Namens Albrecht ECKMANN auf der Schulzenstelle auszugehen. Dies entspricht den gesicherten Erkenntnissen, die wir von anderen Stelle haben.



VI/6 EICKMANN, ?Hans

*Roduchelstorf um 1570 +ebd. nach 1622, 1 ½ - Hufner 1621/1622, Schulze ebd.: 1622 gibt er von 1 ½ Hufen 2 Rtlr, für 5 Rtlr 8ß Gesindelohn für den Knecht 10ß 8d sowie weiter 12ß bzw. 8ß für Naturalleistungen (Gerste, Hafer) für den Knecht bzw. für seinen Sohn, N. NN



VI/7 EICKMANN, Hans

*Roduchelstorf um 1600/1605 +ebd. um 1665, 1 1/2-Hufner Roduchelstorf VI (1635/1664), Schulze ebd., ?LÜB vor 1635 Elsche FREYTAG *Cordshagen um 1610 ++Roduchelstorf April 1670 durch das Schwert, als Hexe verbrannt, aus Cordshagen II

Kinder:

  1. Claus *Roduchelstorf um 1630/1635 > Anerbe

2. Albrecht *Roduchelstorf um 1644 > nach Cordshagen V

3. ?Elsche *Roduchelstorf ....., Albrecht LEMKE


Sicher bezeugt ist Hans Eickmann für die Jahre 1651 bis 1664. Er wird aber wohl schon 1635 auf der Stelle gewirtschaftet haben, da sonst die Zeitspanne zu kurz wäre, damit ihm sein Sohn auf der Stelle hätte folgen können. Unter dieser Annahme lassen sich aus den Kontributionsregistern folgende Belege für ihn geben:


1635 „der Schulze, 1 ½ Hufen, gibt 3 Rtlr“

1651 „Hans Eickman 18ß, die fraw 9ß, 1 Kindt 9ß, 8 Pferde 1 Rtlr, 3 Ochsen 18ß, 4 Kuehe 24ß, 3 Rinder 9ß, 3 Fohlen 9ß, 2 Schwein 3ß, 3 Stock Immen 13 1/2ß, 12 Schaffe 36ß, 3 Knechte 27ß, 1 Magdt 9ß, (for) verdienten Lohn 9ß: Summa 5 Rtlr 1 1/2ß“. Hans Eickmann besaß damit drei Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges nicht nur den größten Hof in Roduchelstorf. Er hatte auch den bei weitem größten Viehbestand

1652 8 Mk 15ß

1653 12 Mk 1ß

1654 11 Mk 18ß

1655 15 Mk 1ß

1656 „Hans Eichmann 18ß, deßen Frau 9ß, zwo Knechte 24ß, eine Magdt 6ß, vor 12 Rtlr Lohnvor einen Knecht 9ß, vor 14 Pferde 2 Rtlr 16ß, vor 11 Heupter Rindviehe 1 Rtlr 40ß, vor 12 Schwein 24ß, vor 21 Schaffe 42ß, vor 6 Stock Immen 36ß (Summa) 7 Mk 3ß“

1657 14 Mk 8ß

1663 11 Mk 4ß

1664 5 Mk 19 ½ß


Hans Eickmann besaß drei Jahre nach Ende des Dreißigjährigen Krieges nicht nur den größten Hof in Roduchelstorf. Er hatte auch den bei weitem größten Viehbestand. Seine Familie wird Ende der 1660er Jahre mit in den Strudel der Verdächtigungen und Verleumdungen mit hineingezogen, die zu den verheerenden Hexenprozessen gegen zahlreiche Roduchelstorfer Einwohner führen und die unendliches Leid und großen wirtschaftlichen Schaden über das Dorf bringen 31. Auch Hans Eickmanns Witwe Elsche wurde ein Opfer dieses Wahns. Sie stand schon längere Zeit im Verdacht, eine Hexe zu sein. Aus ihrer Familie waren die meisten Anschuldigungen gegen Hans Klatte gekommen, so dass man unterstellen darf, dass dieser sie mit sich ziehen wollte. Vor Gericht wurde ihr gesagt, sie solle “die Wahrheit nur heraußsagen, sonsten sie doch auch endlich gepeinigt werden, welcher Martersie aber entgehen könnte, wenn sie itzt in güte bekennen würde. Sie könne auch dadurch noch Gnade erlangen, daß sie nur mit dem Schwerdte, da andere mit dem Feuer gerichtet würden. Hier ... ward bey derselben immer mehr angst und Schrecken verspüret, undt bekanndte Ende diese Elsche Eikmann in Güte”: Sie könne zaubern, und hätte dieses von ihrer Nachbarin Anna Eikmann – diese war 1661 als Hexe gerichtet und verbrannt worden – gelernt. Sie gab an, dass sie auf dem Kappenberg gewesen und auch, dass sie dem Schulzen, ihrem Sohn, viel Schaden an seinem Vieh zugefügt, da er sie geschlagen. Bei einem zweiten Verhör sagte Elsche aus, dass sie nur dem Schulzen Schaden zugefügt, weil der zu ihr so böse gewesen. Sie bat, man möge sie nicht martern, da sie keinen Teufel hätte, der für sie aushielte. Sie wurde aber doch “gelinde” gefoltert, um weitere Namen als den schon verbrannten Hans Klatte zu nennen und beschuldigte schließlich ihre Nachbarin Margarethe Klatten (gen. Rocksien). Aber mehr wüsste sie nicht zu sagen. Elsche Eikmann wurde im April 1670 mit dem Schwert gerichtet.



VI/8 EICKMANN, Claas

*Roduchelstorf um 1630/1635 +ebd. --./LÜB 14.07.1693, 1 ½ - Hufner 1666/1689, Schulze ebd., LÜB um 1665 Elsche GREVSMÜHL *Kleinfeld ….. +Roduchelstorf 25.02.1703, aus Kleinfeld II

Kinder:

  1. Peter *Roduchelstorf (1676) err. + ….., 1704 Knecht in Roduchelstorf

  2. Grete *Roduchelstorf (1678) err. +ebd. --./LÜB 09.06.1732, ¥ LÜB 23.10.1694 Jochim KLATT, Roduchelstorf III


Die Kontributionsregister nennen Claas Eickmann zwischen 1667 und 1691. Er zahlte die höchste Kontribution im Ort, besaß also den größten Hof: Die Kontributionsregister des Domanialamtes Rehna nennen ihn kontinuierlich zwischen 1667 und 1689:


1666 „Claus Eichmann (für sich) 18ß, seine Fraw 9ß, 1 alte Mutter als Magdt 6ß, 1 Knecht 12ß, (derselbe) von 10 Rtlr Lohn 7 ½ ß, 1 Dienstdirne, bekombt Kleid 6ß, 10 Pferde 4 Rtlr 4ß, 7 Häubt Rindtvieh 2 Rtlr 22ß, 7 Schweine 14ß, 16 Schaff und Lämmer 1 Rtlr 8ß, 3 Stock Immen 18ß“

1667 11 Mk 3ß

1668 12 Mk 3ß

1669 9 Mk 11ß

1670 „Claus Eickmann gibt for sich 18ß, deßen Frauw 9ß, Knecht, Brudersohn, bekömmt keinen Lohn 12ß, 1 Jung bekömt Kleid 6ß, 1 Dirn, bekömt Kleider, 6ß, 10 Pferde 2 Mk 12ß, 8 Häupter Rindvieh 2 Mk, 12 Schweine 12 ß, 12 Schafe und Lämmer 1 Mk, 6 Stock Immen 1 Mk: Summa 9 Mk 3ß“

1671 9 Mk 8ß

1674Claus Eickmann (für sich) 13 ½ ß, (für) seine Frau 6 ½ ß, 1 Knecht ist freundschafft 9ß, 8 Pferde 1Rtlr 8ß, 6 Haubt Rindviehe 1 Rtlr, 12 Schaaffe 18ß, 4 Mast und 12 Faselschwein 16ß, 6 Stock Immen 1 Rtlr (Summa)5 Mk 23ß

1677 9 Mk 6ß

1680 16 Mk 18ß

1682 9 Mk 20ß 3d

1683 „Clauß Eichmann Schultze 1 Rtlr, Seine Frau 16ß 10d, 1 Knecht 18ß 9d, 1 Magdt 7ß 9d, 8 Pferde 5 Rtlr, 5 Rindtvieh 3 Rtlr 18ß, 10 Schweine 18ß 9d, 20 Schaffe 1 Rtlr 6ß (Summa) 13 Mk 23ß 7 1/2d“


1690 hatte er die Wirtschaft an seinen Sohn übergeben; das Amt des Schulzen behielt er jedoch bis zu seinem Tode.


Bei den Schuldzuweisungen in den Hexenprozessen gegen die Familie des Valentin Klatt waren er und Christian Klatt die treibenden Kraft. Ihre Zeugenaussagen trugen maßgeblich zu Verurteilung der Beschuldigten bei.


1691 übergab er die Wirtschaft an seinen Neffen Hans, Sohn seines Bruders Albrecht in Cordshagen V, übergeben.



VI/9 ECKMANN, Hans

*Cordshagen um 1665 +Roduchelstorf 12.02.1693, aus Cordshagen V, 1 ½ Hufner 1691/1693, LÜB 15.11.1689 Trin LENSCHOW *Roduchelstorf 1667 err. +ebd. 05.11.1733, aus Roduchelstorf I

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf 12.02.1691 > Anerbe

2. Claß *Roduchelstorf 15.09.1692 +ebd. 1716


Eckmann gibt 1692 für sich, seine Frau, 4 Häupter Rindvieh, 6 Schweine und 6 Schafe 5 Rtlr 14ß Kontribution. Die Pferde waren ihm alle gestorben. Als er dann noch vor seinem Onkel stirbt „hat das Fürstliche Amt nicht umhin gekonnt, die Stätte mit einem andern guten Hauswirt zu besetzen. Und Johan Törbern, Jochim Törbers zu Volkenshagen Sohn, dazu vor düchtig angesehen“.



VI/10 TÖRBER, Johann

*1661 err. +Roduchelstorf 30.03.1742, Jahrenwohner 1693/1724, Schulze, LÜB 30.05.1693 die Witwe seines Vorgängers

Kinder:

1. Jochim *Roduchelstorf 20.08.1694 +ebd. 06.12.1722

  1. Hinrich *Roduchelstorf 18.06.1696 + …..

  2. Trin *Roduchelstorf 11.03.1698 +Lübseerhagen 11.11.1761, I. LÜB 26.10.1717 Thies FREYTAG, Lübseerhagen II, II. LÜB 23.10.1736 Claus PARBS, Lübseerhagen II

  3. Thieß *Roduchelstorf --./LÜB 30.03.1700 + ….., Knecht in Roduchelstorf, LÜB 01.11.1729 Anne BOSTEDE * 1697 ….. +Roduchelstorf 1731, sie in I. Jürgen BRUHN

Kinder:

a. Johann *Roduchelstorf --./LÜB 17.09.1730 + …..

  1. Johann *Roduchelstorf --./LÜB 16.05.1702 +ebd. 30.07.1702

  2. Engel *Roduchelstorf --./LÜB 03.09.1703 + ….., 1729 N. NN.

  3. Anna *Roduchelstorf --./LÜB 26.11.1705 +ebd. 07.12.1705

  4. Maria *Roduchelstorf --./LÜB 22.07.1707 +ebd. 16.08.1707

  5. Jürgen Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 02.01.1709 +ebd. 13.01.1709

  6. Grete *Roduchelstorf --./LÜB 24.02.1711 +ebd. 28.10.1711






VI/11 ECKMANN, Asmus

*Roduchelstorf --./LÜB 12.02.1691 +ebd. 03.02.1757, 1 ½ Hufner 1724/1752, Schulze, LÜB 26.10.1717 Dorthie FREYTAG *Lübseerhagen 20.12.1695 +Roduchelstorf 05.02.1752, aus Lübseerhagen II

Kinder:

1. Trin *Roduchelstorf --./LÜB 01.10.1718 +Falkenhagen --./REH 16.12.1743, LÜB 31.10.1741 Hans KRÖPELIN; Falkenhagen

  1. Hans *Roduchelstorf --./LÜB 26.07.1722 > Anerbe

  2. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 11.08.1725 > nach Sabow I

  3. Greth *Roduchelstorf --./LÜB 10.02.1728 +Falkenhagen 30.05.1783, LÜB 28.10.1751 Claus SÄVENMARCK, Falkenhagen I

  4. Johann *Roduchelstorf --./LÜB 08.10.1730 > nach Lübseerhagen III

  5. Clas *Roduchelstorf --./LÜB 02.11.1733 +ebd. 03.12.1741

  6. Dorthie *Roduchelstorf --./LÜB 19.10.1736 +ebd. 18.03.1811, I. LÜB 01.11.1759 Jochim KLATT, Roduchelstorf III, II. LÜB 14.05.1773 Thies TÖRBER, Roduchelstorf III

  7. Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 23.11.1741 +ebd. 26.06.1775, ledig



VI/12 ECKMANN, Hans

*Roduchelstorf --./LÜB 26.07.1722 +ebd. 11.07.1780, 1 ½ Hufner 1755/1780, Schulze, LÜB 16.05.1752 Dorthie KOCK *Roduchelstorf --./LÜB 05.09.1733 +ebd. 15.04.1779, aus Roduchelstorf V

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 20.04.1755 > Anerbe

  1. Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 03.05.1756 + …..

  2. Dorthie *Roduchelstorf --./LÜB 29.06.1758 +ebd. 12.04.1759

  3. Hans Friedrich *Roduchelstorf --./LÜB 24.03.1760 + …..

  4. Engel Greth *Roduchelstorf --./LÜB 03.08.1762 +Lübseerhagen ….., LÜB 21.06.1781 (Tuschfrie) Hans Friedrich FRIEDAG, Lübseerhagen II

  5. Peter *Roduchelstorf --./LÜB 03.02.1765 + …..

  6. Engel (Anna) Liesch´ *Roduchelstorf --./LÜB 14.04.1767 +ebd. 10.04.1816, LÜB 30.10.1789 Peter GREVSMÖHL, Roduchelstorf VII

  7. Marie *Roduchelstorf --./LÜB 02.10.1769 + …..

  8. Hans Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 09.09.1772 +ebd. 10.01.1824, Knecht in Roduchelstorf, LÜB 11.09.1801 Engel Greth BURMEISTER *Retelsdorf ….. +Roduchelstorf 21.08.1819, aus Retelsdorf I

Kinder:

a. Hans *Roduchelstorf 26.11.1801 +ebd. 21.07.1834, Schuster in Roduchelstorf

b. Margaretha Doroteha *Roduchelstorf 04.07.1803 +ebd. 07.12.1831, LÜB 05.12.1828 Johann Heinrich JOHST, Roduchelstorf Häuslerei 1

c. Asmus *Roduchelstorf 01.06.1810 + …..

d. totgeb. Tochter +Roduchelstorf 11.11.1815

e. Jochen Heinrich *Roduchelstorf 13.04.1820 + …..

  1. Thieß *Roduchelstorf --./LÜB 11.06.1775 +ebd. 08.11.1775



VI/13 ECKMANN, Asmus

*Roduchelstorf --./LÜB 20.04.1755 +ebd. 02.02.1820, 1 ½ Hufner 1781/1820, Schulze, LÜB 21.06.1781 (Tuschfrie) Ann Sophie FREITAG *Lübseerhagen --./LÜB 07.12.1758 +Roduchelstorf 19.01.1845, aus Lübseerhagen II

Kinder:

1. Greth Dorthie *Roduchelstorf --./LÜB 15.04.1783 > Anerbin

  1. Hans Peter *Roduchelstorf --./LÜB 23.05.1785 +ebd. 29.07.1785

  2. Marik *Roduchelstorf 24.12.1789 +ebd. 03.02.1790

  3. Liesch *Roduchelstorf 18.09.1793 +ebd. ….., LÜB 30.10.1812 Thieß TÖRBER, Roduchelstorf 2

  4. totgeb. Tochter +Roduchelstorf 05.04.1797


Asmus hatte 1781 beim Amt Rehna um Bretter für den Bau einer Scheune gebeten, wie es ihm als Erbpächter zustand. Er bekam das Holz und stellte fest, dass es noch grün war. Er besorgte sich abgelagertes und beschloss, das gelieferte Holz in Lübeck zu verkaufen. Also beluden er und sein Knecht einen Wagen und machten sich auf den Weg. Der führte durch das Fürstentum Ratzeburg und kurz vor Palingen begegneten sie dem Landreiter. Der war überzeugt, dass Eickmann das Holz aus den Wäldern des Fürstentums gestohlen hatte und zwang ihn, die Bretter auf dem Hofe des Palinger Schulzen abzuladen. Es bedurfte langwieriger Verhandlungen zwischen den Ämtern Schönberg und Rehna, bis bewiesen war, dass das Holz dem Amte Rehna gehörte.



VI/14 BURMEISTER, Greth Dorthie geb. ECKMANN

*Roduchelstorf --./LÜB 15.04.1783 +ebd. 14.03.1846, Hauswirtin 1820/1846, LÜB 28.10.1803 Asmus BURMEISTER *Retelsdorf --./SCHÖ 17.07.1778 +Roduchelstorf 14.12.1758, aus Retelsdorf I, Hauswirt und Schulze

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf 06.01.1804 + …..

  1. Thrien Greth *Roduchelstorf 06.07.1805 +ebd. 22.07.1838, ledig

  2. Hans Peter *Roduchelstorf 12.04.1808 > Anerbe

  3. Matthias Heinrich *Roduchelstorf 08.01.1812 > nach Retelsdorf 1

  4. Engel Maria *Roduchelstorf 11.04.1815 +ebd. 19.07.1841

  5. Joachim Peter *Roduchelstorf 04.04.1818 +ebd. 12.04.1818

  6. Joachim Peter *Roduchelstorf 29.10.1822 +ebd. 25.12.1824


Umittelbar nach der Hochzeit wüteten mecklenburgische Soldaten im Hause des Schulzen. Das auf der Diele zum Dreschen ausgebreitete Korn wurde mutwillig „ruiniret“, einer ganze Taubenflucht die Köpfe abgerissen und die Türen mitgenommen. Speisekammer und Schränke wurden aufgebrochen und geplündert, aus den aufgemachten Betten die Laken entwendet.



VI/15 BURMEISTER, Hans Peter

*Roduchelstorf 12.04.1808 +ebd. 26.09.1864, Hauswirt 1846/1864,, Schulze, o-o Catharina Elisabeth KOCK *Roduchelstorf 12.02.1817 + ….., aus Roduchelstorf V LÜB 02.12.1842 Engel Elisabeth LÜTH *Gletzow 1821 +Roduchelstorf 20.04.1891, Tochter des Hauswirts Heinrich Lüth in Gletzow

Kinder:

1. Margaretha Elisabeth KOCK *Roduchelstorf 21.01.1836 nichtehelich + …..

2. Asmus Heinrich *Roduchelstorf 16.08.1845 +ebd. 29.08.1845

  1. Maria Elisabeth *Roduchelstorf 10.11.1847 > Anerbin

  2. Maria Dorothea *Roduchelstorf 06.11.1852 +Carlow ….., o-o N. NN., Johann KRELLENBERG, Krugpächter Carlow XI

Kinder:

a. Hans Heinrich *Roduchelstorf 04.12.1870 nichtehelich +1959, N. NN.

b. Luise Anna Emma KRELLENBERG *Carlow 13.10.1877 > Erbin der Hofstelle

  1. Catharina Margaretha *Roduchelstorf 15.11.1854 + …..

  2. Anna Luise *Roduchelstorf 01.11.1856 +Malzow ….., Hans Peter KLEINFELD, Malzow IV

  3. Louise Margaretha *Roduchelstorf 09.12.1858 +Sabow 05.11.1924., LÜB Peter Heinrich LENSCHOW, Sabow III


VI/16 KASSOW, Maria Elisabeth geb. BURMEISTER

*Roduchelstorf 10.11.1847 +ebd. 28.06.1889, Hauswirtin 1870/1889, LÜB 01.07.1870 Hans Heinrich KASSOW *Cordshagen 15.09.1840 +Roduchelstorf 28.10.1926, aus Cordshagen III, Hauswirt 1889/1910 und Schulze

Kinder:

1. Heinrich Karl Friedrich *Roduchelstorf 13.03.1876 > Anerbe


Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf der Stelle das Wohnhaus neu gebaut, das nun ausschließlich Wohnzwecken diente.



VI/17 KASSOW, Heinrich Karl Friedrich

*Roduchelstorf 13.03.1876 +ebd. 08.10.1943, Hauswirt 1910/1919


Wohl wegen einer Kriegsverletzung übergibt er seinen Hof bereits 1919 an seine Cousine, nachdem ihr Halbbruder, der nichteheliche Sohn Maria Dorothea Burmeisters, Heinrich Hans Burmeister sein Erbe ausschlägt. Er lebt als Landmann mit seiner Familie auf der Stelle.



VI/18 SCHARLACH, Luise Anna Emma geb. KRELLENBERG

*Carlow 13.10.1877 +Roduchelstorf 08.12.1950, aus Carlow XI, Hauswirtin 1919/1950, Kopenhagen 10.01.1908 Max SCHARLACH *Weinsdorf, Krs. Mohrungen i. Opr. 20.06.1878 +Roduchelstorf 28.03.1946 – Die Ehe blieb kinderlos.


Um 1927 gehören rund 43 ha (35 ha Acker, 1 ha Wiesen, 2 ha Hölzung, 1 ha Wasser, 4 ha Sonstiges) zur Stelle. Der Viehbestand betrug 5 Pferde, 26 Häupter Rindvieh,´und 20 Schweine. Da Scharlachs Ehe kinderlos geblieben war, erbt der Neffe


Es erbt der Neffe.



VI/19 BECKMANN, Willi Fritz Peter Heinrich

*Carlow 08.07.1924 +Roduchelstorf 11.07.2000, Hauswirt 1950/, CAR 02.12.1950 Gerda Maria Magdalene DEGNER *Neuhof / Westpreußen 06.09.1924

Kinder:

1. Tochter * …..

2. Tochter * …..


Die Familie verlässt Anfang der 1950er Jahre die DDR, kehrt aber nach 1990 zurück. Die Nachkommen leben auf der Stelle und verpachteten die Ländereien an einen Wiedereinrichter.




Hof VII

um 1925 ca. 46,6 ha



Dies war von Anfang an eine der vier Vollstellen in Roduchelstorf und wurde zu 1 ½ Hufen gerechnet. Zwischen 1469 und 1459 umfasst sie 1 ¼ Hufen, dann ist sie wieder 1 ½ Hufen. Um 1925 gehörten 46,6 Haktar Land zur Stelle. Erhalten hat sich die Hausmarke 32.


VII/1 EICKMANN, Ludeke

*?Roduchelstorf ….. +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1436/1453


VII/2 BUCK, Peter

* ….. +Roduchelstorf, 1 ¼ Hufner 1469/1496


VII/3 KLATTE, Jochim

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., 1 ¼ Hufner 1518/1525, aus Roduchelstorf V, ?LÜB N. BUCK *Roduchelstorf ….. +ebd. …., vmtl. Anerbin


1523/1525 liegt die Stelle wüst. Dann sind die MEIER hier.


VII/4 MEIER, Gorges (Jürgen)

* ….. +Roduchelstorf ….., 1 ½ Hufner 1553/(1580)


Das Amtsbuch Gadebusch verzeichnet ihm 1553 mit 1 ¼ Hufen. Er gibt 3 Mk Zehnten, 12 Scheffel Roggen, 12 Scheffel Gerste, 1 Schneidelamm, 1 Königshuhn und 1 Rauchhuhn. Im Erbregister des Amtes Rehna steht er 1572 mit folgenden Abgaben für nun 1 ½ Hufen: 12 Scheffel Roggen, 12 Scheffel Gerste, 1 Schneidelamm. An das Amt Gadebusch gibt er 1 Königshuhn, 2 Mk 7ß Königsbede. 5 Scheffel Pachthafer und 1 Schneidelschwein.



VII/5 MEYER, Christoffer

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., 1 ½ Hufner (1576)/1581

VII/6 EICKMANN, Albrecht

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., aus Roduchelstorf VI, 1 ½ Hufner 1621/1622, N. NN.

Kinder:

1. Asmus *Roduchelstorf ….. > Anerbe


Er gibt von 1 ½ Hufen 2 Rtlr, vom Lohn des Knecht (5 Rtlr 8ß) 10ß 8d, von 1 Scheffel Gerste und 4 Scheffel Hafer des Knechts 1ß bzw. 8ß sowie von 4 Scheffel „habern seinem Sohn“ 8ß.



VII/7 EICKMANN, Asmus

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1635/1674, N. NN.

Kinder:

1. Claus d. J. *Roduchelstorf ….. > Anerbe


Asmus gibt 1651 die Kontribution für sich, seine Frau, sein Gesinde, 6 Pferde, 4 Häupter Rindvieh und 1 Schwein 2 Rtlr 21 1/2ß. 1674 gibt er nichts. 1674 gibt er nichts. Seine Stelle „ist gantz wüste“. 1676 ist sie abgebrannt.



VII/8 ECKMANN, Claus d. J.

*Roduchelstorf ….. +ebd. ….., 1 ½ Hufner 1677/1680



VII/9 GREVSMÜHL, Peter

*Kleinfeld --./SCHÖ 15.08.1650 +Roduchelstorf 04.03.1713, aus Kleinfeld II, 1 ½ Hufner 1682/1713, LÜB um 1680/1681 Anna EKMAN *Roduchelstorf 1661 +ebd. 04.10.1724, Nacherbin oder Witwe des Vorgängers

Kinder:

1. Elsche *Roduchelstorf 1681 + ….., LÜB 26.01.1707 Adam HAGNAU

  1. Anna Maria *Roduchelstorf 28.06.1684 +ebd. 22.12.1692

  2. Asmus *Roduchelstorf 06.12.1690 > Anerbe

  3. Peter *Roduchelstorf 24.02.1693 +ebd. 17.04.1742, Knecht in Roduchelstorf, LÜB 29.10.1726 Abel Judith FREITAG *Blüssen –./LÜB 13.06.1696 +Roduchelstorf 12.05.1772

Kinder:

a.Peter *Roduchelstorf --./LÜB 08.07.1728 + …..

b. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB19.07.1733 + …..

c. Anck *Roduchelstorf --./LÜB24.10.1738 + …..

  1. Hinrich *Roduchelstorf 15.10.1695 + …..

  2. Marie *Roduchelstorf 29.02.1698 +ebd. 04.12.1701

  3. Johann *Roduchelstorf --./LÜB 01.10.1700 + …..

  4. Albrecht *Roduchelstorf --./LÜB01.03.1702 + …..


1683 gibt er 3 Rtlr 23ß 7 ½ ß Kontribution für sich, seine Frau, 2 Pferde und 1 Kuh. „Hat kein hauß“ heißt es weiter, d. h. Die 1676 abgebrannte Stelle war noch nicht wieder aufgebaut. 1692 hat er sich wirtschaftlich erholt und gibt 8 Rtlr 4ß für sich, seine Frau, 6 Pferde, 4 Häupter Rindvieh, 4 Schweine und 2 Schafe.



VII/10 GREVSMÜHL, Asmus

*Roduchelstorf 06.12.1690 +ebd. 09.04.1751, 1 ½ Hufner 1713/1751, LÜB 30.10.1714 Lise ECKMANN *Cordshagen 28.10.1690 +Roduchelstorf 20.04.1759, aus Cordshagen III

Kinder:

1. Peter *Roduchelstorf --./LÜB 14.01.1716 > Anerbe

  1. Anncke *Roduchelstorf --./LÜB 11.04.1718 +Grieben 11.12.1759, I. LÜB 30.10.1748 Johann Asmus BOCKHOLT, Roduchelstorf II, II. LÜB 28.10.1757 Heinrich BEHNKE, Roduchelstorf II

  2. Engel *Roduchelstorf --./LÜB 20.10.1720 + …..

  3. Trin *Roduchelstorf --./LÜB 18.01.1723 +ebd. 17.07.1726

  4. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 04.08.1725 + ….., Knecht in Parber, REH 31.10.1754 Engel TRETAU *Parber ….. + …..

Kinder:

a. Engel Elisabeth *Parber 31.07.1755 +Wölschendorf 15.08.1792, REH 22.01.1788 Hinrich GERDS, Wölschendorf

b. Asmus *Parber 30.04.1757 + …..

  1. Liese *Roduchelstorf --./LÜB 26.02.1728 +ebd. 18.12.1728

  2. Greth *Roduchelstorf --./LÜB 19.10.1730 +Törber ….., LÜB 25.07.1755 Jochen GREFFSMÖHL, Knecht in Törber

  3. Engel *Roduchelstorf --./LÜB 22.04.1733 + …..



VII/11 GREFSMÖHL, Peter

*Roduchelstorf --./LÜB 14.01.1716 +ebd. 16.12.1777, 1 ½ Hufner 1751/1777, LÜB 27.10.1751 Lovise Anke TÖRBER *Gletzow 16.04.1728 +Roduchelstorf 25.03.1801, Tochter des Hauswirts Heinrich Törber und der Maria Lenschow in Gletzow

Kinder:

1. Liesch *Roduchelstorf --./LÜB 20.09.1752 +ebd. 07.10.1758

  1. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 25.01.1754 +ebd. 06.02.1754

  2. Marie *Roduchelstorf --./LÜB 17.03.1755 +ebd. 20.04.1759

  3. Jochen Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 01.04.1757 +ebd. 18.10.1758

  4. Lovise Ank *Roduchelstorf --./LÜB 14.09.1759 +04.07.1817, LÜB 23.10.1786 August Hinrich ECKMANN

  5. Peter *Roduchelstorf --./LÜB 11.03.1762 > Anerbe

  6. Asmus *Roduchelstorf --./LÜB 24.04.1764 +ebd. 12.12.1775



VII/12 RUNGE, Klas

* ….. +Roduchelstorf 02.03.1812, Jahrenwohner 1779/1789, LÜB 08.01.1779 die Witwe seines Vorgängers



VII/13 GREFSMÖHL, Peter

*Roduchelstorf --./LÜB 11.03.1762 +ebd. 12.08.1815, Hauswirt 1790/1815, LÜB 30.10.1789 Anna Liesch ECKMANN *Roduchelstorf --./LÜB 14.04.1767 +ebd. 10.04.1816, aus Roduchelstorf VI

Kinder:

1. Hans Peter *Roduchelstorf 29.03.1792 > Anerbe

  1. Asmus *Roduchelstorf 17.08.1795 > nach Roduchelstorf 3

  2. Thies Hinrich *Roduchelstorf 10.10.1798 +ebd. 15.10.1798

  3. Lovise Marik *Roduchelstorf 13.11.1799 +ebd. 18.12.1799

  4. Margarethe Elisabeth *Roduchelstorf 03.01.1803 +Lübseerhagen 18.02.1826, LÜB 07.11.1817 (Tuschfrie) Asmus FRIEDAG, Lübseerhagen II


Am 18.11.1813 wurden bei Grevsmühl von marodierenden mecklenburgischen Soldaten der Essschrank aufgebrochen und ausgeräumt, zudem wurden ihm 30 Rtlr, die er für den Verkauf von Weizen eingenommen hatte, geraubt.




VII/14 GREFSMÖHL, Hans Peter

*Roduchelstorf 29.03.1792 +ebd. 29.05.1832, Hauswirt 1816/1832, LÜB 04.10.1816 (Tuschfrie) Catharina FRIEDAG *Lübseerhagen 25.01.1799 +Roduchelstorf 07.08.1871, aus Lübseerhagen II

Kinder:

1. Hans Peter *Roduchelstorf 16.03.1818 > Anerbe

  1. Asmus *Roduchelstorf 14.01.1820 +ebd. 06.06.1820

  2. Margarethe Elisabeth *Roduchelstorf 05.06.1821 +ebd. 04.09.1863, LÜB 02.11.1838 (Tuschfrie) Hans Friedrich KOCK, Roduchelstorf V

  3. Heinrich *Roduchelstorf 08.07.1824 +ebd. 25.08.1874, Knecht in Roduchelstorf, ledig

  4. Hans Friedrich *Roduchelstorf 14.10.1827 + ebd. 08.11.1827

  5. Hans Heinrich *Roduchelstorf 28.12.1828 +ebd. 07.02.1830

  6. Catharina Maria *Roduchelstorf 15.02.1831 +ebd. 14.02.1913, LÜB 11.05.1849 Hans Friedrich LENSCHOW, Roduchelstorf I



VII/15 GREFSMÖHL, Hans Peter

*Roduchelstorf 16.03.1818 +ebd. 09.05.1868, Hauswirt 1838/1868, LÜB 02.11.1838 (Tuschfrie) Engel Margaretha KOCK *Roduchelstorf 25.04.1810 +ebd. 30.11.1884, aus Roduchelstorf V

Kinder:

1. Peter Heinrich *Roduchelstorf 11.03.1841 Anerbe

  1. Hans Heinrich *Roduchelstorf 09.02.1843 +ebd ……, Knecht, LÜB 25.11.1874 Margaretha Maria KASSOW *Cordshagen 27.01.1854 + ….., Tochter des Maurers Peter Heinrich Kassow und der Louise Lenschow in Cordshagen

  2. Margaretha Elisabeth *Roduchelstorf 04.12.1844 +ebd. 27.11.1847

  3. Margaretha Maria *Roduchelstorf 26.07.1851 +ebd. 15.10.1859



VII/16 GREVSMÜHL, Peter Heinrich

*Roduchelstorf 11.03.1840 +ebd. 23.05.1914, Hauswirt 1871/1914, Schulze, LÜB/SCHÖ 10.11.1871 Marie Luise KRAMP *Rabensdorf 04.10.1851 +ebd. 16.11.1930, Anerbin Rabensdorf 2

Kinder:

1. Heinrich *Roduchelstorf 26.09.1872 > Anerbe

2. Peter Heinrich *Roduchelstorf 23.06.1876 > nach Rieps VII


Peter Heinrich erbt auch die Stelle Roduchelstorf V von seinem Onkel, die fortan das Schicksal dieser Stelle teilt. Um 1880/1890 wird – wie bei der Stelle V – ein neues Wohnhaus im Werderstil errichtet.



VII/17 GREVSMÜHL, Heinrich

*Roduchelstorf 26.09.1872 +ebd. 05.02.1941, Hauswirt 1914/1941, er blieb ledig


Heinrich Grevsmühl bewirtschaftete die Stellen Roduchelstorf VII und V. Zur Stelle VII gehörten um 1925 rund 46,6 ha (39 ha Acker, 1,6 ha Wiesen, 3,6 ha Weiden, 2,8 ha Sonstiges). Der Viehbestand betrug – zusammen mit Hof V – 9 Pferde, 48 Häupter Rindvieh – davon 25 Milchkühe -, 7 Schafe und 19 Schweine 33. 1924 brannte das Hauptgebäude der Stelle teilweise ab, wurde aber wieder in der alten Form aufgebaut. Heinrich Grevsmühl stirbt ohne leibliche Erben. Seine früh verwitwete Schwägerin wirtschaftet nach der Verpachtung ihrer Stelle in Rieps bei ihm und wird auch auf der Familiengrabstätte der Familie in Lübsee begraben. Erbe wird der Neffe aus Rieps VII.



VII/18 GREVSMÜHL, Hans Heinrich Friedrich Wilhelm

*Rieps 05.04.1902 +Nusse 1986, Hauswirt 1941/1945, SCHL 30.05.1932 Hilda Minna Auguste Helene OLDENBURG *Rieps 02.08.1908 +Lübeck 26.09.1963, aus Rieps VIII

Kinder:

1. Hans Heinrich *Roduchelstorf 26.06.1934 +20.04.2014

2. Klaus *Roduchelstorf 20.09.1936


Er bewirtschaftet ab 1928 die beiden Höfe Roduchelstorf VII und V, während die Riepser Stelle VII weiter verpachtet bleibt. Mit seinen drei Höfen bewirtschaftete Grevsmühl insgesamt 143 Hektar. Dies wurde ihm bei der Bodenreform 1945 zum Verhängnis. Seine beiden Roduchelstorfer Stellen wurden enteignet und aufgesiedelt.


Im Wohnhaus, das durch Holzwurmbefalls seinen Dachstuhl verliert und nach 1945 zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut wird, wohnen nach der Enteignung die Familien BÖRGER und LIERMANN, die aus Bodenreformland Siedlungen erhalten haben und später Mitglieder der LPG sind.


Die erste Neusielerstelle bewohnen


*10.01.1887 +Roduchelstorf 16.01.1968, Neusiedler 1945/1956, Amanda BEHNCKE *07.08.1894 +Roduchelstorf 18.11.1954, Flüchtlinge aus Grenzdorf, Krs. Wirsitz/Posen

Kinder:

1. Gerhard *16.05.1931 > Erbe der Neusiedlerstelle


Börger gibt die Wirtschaft 1956 an seinen Sohn ab.


* 16.05.1931 +Roduchelstorf 29.01.2008, Neusiedler 1956/1966, Wilfriede MANTHEY * Wonzow, Krs. Slawkow/Oberschlesien 23.09.1937 +Roduchelstorf 26.12.2012

Kinder:

1. Karin *1961

2. Maria *1962


1966 wird Börger von der Gemeinde nach einer rechtlichen Auseinandersetzung gezwungen, die Hofstelle, von der ihm die Hälfte und das halbe Haus gehören, zu verlassen, da die Gemeinde das gesamte Gebäude zu Wohnungen ausbauen will. Er zieht zunächst in das ehemalige Domänenpächterhaus nach Rabensdorf,


Auf der zweiten Neusiedlerstelle sitzen


* ….. + ….., Neusiedler 1945, Frieda WERBIG * ….. + ….., Flüchtlinge aus der Neumark

Kinder:

1. Paul Walter Albert *23.08.1913, Maurer


Liermanns verziehen in den 1960er Jahren des 20. Jahrhunderts in den Raum Wismar. Ihre Haushälfte übernimmt die Gemeinde Roduchelstorf.


Am 30.09.1966 gehen das von den Familien Börger und Liermann bewohnte Bauernhaus mit Stall in den Besitz des Rates der gemeinde Roduchelstorf über. Nach 1990 wird die Hofstelle von den ehemaligen LPG-Bauern Gerhard BÖRGER und seiner Frau Wilfriede erworben. Ihre Töchter Erika und Maria bilden eine Erbengemeinschaft. Die aufgesiedelten Flächen der ehemaligen Hofstelle VII, die noch in Gänze landwirtschaftlich genutzt werden, sind verpachtet.


Büdnerei Nr. 1

1770 der 1. Hirtenkaten


Die Büdnerei entstand um 1770 als Hirtenkaten.


Bü 1/1 BEHNKE, Hinrich

> zu ihm siehe Roduchelstorf II/12 bzw. Grieben X/14, Kätner 1767/


Behncke versah nach Ablauf seiner Jahrscharen auch Hirtendienste, arbeitete in erster Linie aber als Leinweber. Es begann ein jahrelanger Streit mit den Bauern über die Höhe des Hirtengeldes, um die Nutzung des Weidelandes für sein Vieh, über die Zuteilung von Land und Saatgetreide usw. Behnke umging mit seinen Klagen das Amt und wandte sich direkt an den Herzog und bat um dessen Schutz. Zunächst hatte er durchaus Erfolge, aber da er dem Herzog beständig weiter in den Ohren lag, riss dem der Geduldsfaden und er drohte ihm Strafe an, wenn er nicht Ruhe gäbe. „... wonach du dich zu richten …!“.


Behnke wurde von seiner Tochter beerbt.


Bü 1/2 JACOBS, Ann Elsch geb. BEHNKE

*Roduchelstorf --./LÜB 25.11.1760 +ebd. 31.10.1805, Kätnerin/Büdnerin 17../1805, LÜB 25.10.1779 Jürgen Jacob JACOB *Grieben --./LÜB 17.07.1749 +Roduchelstorf 15.02.1804, aus Grieben 3

Kinder:

1. Daniel Hinrich *Roduchelstorf --./LÜB 13.05.1781 > Anerbe

  1. Hans Peter *Roduchelstorf --./LÜB 24.11.1785 +ebd. 07.01.1787

  2. Asmus *Roduchelstorf 15.10.1787 + …..

  3. Liese Dorothea *Roduchelstorf 30.03.1793 + ….., SCHÖ 26.04.1825 Jochen Heinrich DETTMANN, Tagelöhner



Bü 1/3 JACOBS, Daniel Hinrich

*Roduchelstorf --./LÜB 13.05.1781 +ebd. 12.02.1823, Büdner 1805/1823, Weber, LÜB 26.10.1804 Anna Lise FÜST *1784 +Roduchelstorf 24.03.1845, Tochter des Arbeitsmannes Johann Füst und der Anna Kleinfeld

Kinder:

1. Thrien Greth *Roduchelstorf 13.09.1805 +ebd. …..

  1. Anna Elisabeth *Roduchelstorf 29.06.1808 > Anerbin

  2. Asmus Hinrich *Roduchelstorf 20.02.1811 +ebd. 08.05.1812

  3. Daniel Peter *Roduchelstorf 31.03.1813 +ebd. 03.11.1817

  4. Thieß *Roduchelstorf 21.07.1817 +ebd. 02.01.1818

  5. Catharina Maria *Roduchelstorf 30.05.1820 + …..




Bü 1/4 BAADE, Anna Elisabeth geb. JACOBS

*Roduchelstorf 29.06.1808 +ebd. 02.09.1838, Büdnerin 1825/1838, LÜB 18.11.1825 Heinrich Friedrich Daniel *Dassow 02.07.1797 +Roduchelstorf ….., Sohn des Webers Balthasar Baade in Dassow, Büdner 1838/1844, Weber, er in II. LÜB 10.05.1839 Sophia Dorothea Elisabeth FRAHM *Kirch-Grambow 17.10.1809 +Roduchelstorf 14.05.1848, Tochter des Tagelöhners Johann Adolf Andreas Frahm und der Magdalena Dorothea Berend und in III. LÜB 29.06.1849 Catharina Elisabeth DENKER *14.06.1789 +Roduchelstorf 01.12.1865, Tochter des Arbeitsmannes Franz Heinrich Denker in Schlagsdorf

Kinder:

1. Catharina Elisabeth *Roduchelstorf 04.09.1826 +ebd. 01.06.1844

2. Catharina Margaretha *Roduchelstorf 19.10.1828 + …..

  1. Maria *Roduchelstorf 06.03.1831 + …..

  2. Catharina Maria *Roduchelstorf 29.10.1834 +ebd. 26.02.1843

  3. Hans Friedrich *Roduchelstorf 29.12.1837 + …..

  4. Jochim *Roduchelstorf 24.02.1840 + …..

  5. Asmus *Roduchelstorf 26.12.1842 + …..


Baade verkauft 1844 an den Inhaber der Büdnerei Roduchelstorf 3


Bü 1/5 GREVSMÜHL, Asmus

> zu seiner Person siehe Roduchelstorf Bü 3/1


Die Büdnerei 1 hat fortan die gleichen Besitzer wie die Büdnerei 3, die von den Eigentümern bewohnt wird. Die Büdnerei 1 wird vermietet. Ab etwa 1940 steht das Haus leer und verfällt zusehends, bis es nach und nach abgebrochen wird und nur noch der Obstgarten von den Besitzern genutzt wird. In den 1980er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtet die LPG Rabensdorf auf dem Areal eine Getreidelagerhalle. Nach 1990 verkauft Familie Jacobs nach der Rückübertragung der Fläche das Grundstück. Nur ein alter Apfelbaum zeigt noch die Lage des alten Hirtenkatens am früher einzigen Zugang des Dorfes an, der vor dem Bau der Chaussee ein geschlossnerer Rundling war.




Büdnerei Nr. 2


Bei der Regulierung der Feldmark im Jahre 1787 wurde vom Amt bestimmt, einen Bauplatz für eine Büdnerei samt dem dazugehörigen Land auszumessen. Ein Bewerber namens Heinrich RUNGE fand sich gleich, aber er passte den Bauern nicht, angeblich weil er von Beruf Böttcher war. Auch als Runge anbot, auf die Ausübung seines Handwerks zu verzichten, blieben sie stur und meinten, er könne von der Büdnerei allein nicht leben. Das gab Runge auf. Sieben Jahre später bewarb sich der Weber Hans Heinrich PARBS aus Cordshagen um den Bauplatz. Auch dieses Mal war die Dorfschaft sich einig: Parbs sei zu zanksüchtig, seine Braut ebenfalls und dem wolle man sich nicht aussetzen. Da der Unmut im Amt über die Sturheit der Roduchelstorfer offensichtlich war, erboten sich die Bauern, die Büdnerei selbst zu bauen. Der Herzog stimmte zu und verfügte den sofortigen Baugebinn. So entstand die Büdnerei Nr. 2. Viele Jahre fand sich kein Bewerber, der den Bauern genehm war, und so ließen sie ihre Arbeitsleute in dem Haus, das zwei Herde besaß, wohnen. Erst 1815 verkauften sie die Büdnerei an den Einlieger



Bü 2/1 TÖRBER, Thieß

*Roduchelstorf --./LÜB 26.12.1779 +ebd. 26.06.1834, aus Roduchelstorf III, zunächst Knecht, Büdner 1815/1834, LÜB 30.10.1812 Elisabeth ECKMANN *Roduchelstorf 18.09.1793 +ebd. ….., aus Roduchelstorf VI

Kinder:

1. Thieß Heinrich *Roduchelstorf 23.02.1814 > Anerbe

  1. Hans Heinrich *Roduchelstorf 18.10.1820 +ebd. 24.11.1820

  2. Asmus Peter *Roduchelstorf 31.03.1826 +ebd. 21.09.1854


Die Bauern machten beim Kauf zur Bedingung, dass er keine Kuh hielte, die nach geltendem Recht unentgeltlich mit den ihren hätte weiden dürfen. Das Amt nahm es zur Kenntnis, doch mussten die Bauern Weidegeld für eine Kuh nach Rehna zahlen.



Bü 2/2 TÖRBER, Thieß Heinrich

*Roduchelstorf 23.02.1814 +ebd. 05.11.1868, Büdner 1842/1868, LÜB 21.10.1842 Engel Elisabeth BOJE *Rabensdorf 02.11.1817 +Roduchelstorf 18.12.1865, aus Rabensdorf I


Törbers Ehe blieb kinderlos. So verkauft er seine Büdnerei an den Hufner Joachim Heinrich FREITAG in Roduchelstorf III, der sie seiner Tochter übergibt.



Bü 2/3 WIGGER, Engel Maria geb. FREITAG

*Roduchelstorf 20.02.1838 +Rehna 12.02.1899 aus Roduchelstorf III, Büdnerin 1868/1892, LÜB 28.01.1870 Claus WIGGER *Grieben 27.06.1830 +Rehna 24.06.1907, aus Grieben XI, Zimmermann, Maschinenbauer

Kinder:

1. totgeb. Tochter +Roduchelstorf 15.04.1871

2. Marie Elise Catharine Wilhelmine *Roduchelstorf 21.02.1873 +Rehna 1963, REH 10.06.1892 Heinrich Wilhelm LÜTTJOHANN *Vitense 23.02.1860, Maurermeister in Rehna


Wiggers verkaufen 1892 an



Bü 2/4 WIGGER, Hans Heinrich

*Volkenshagen 02.08.1847 +Roduchelstorf 24.12.1902, zuerst Wirtschafter in Rabensdorf, Büdner 1892/1902, REH 02.12.1881 Luise FREYTAG *Gletzow 03.12.1858 +Roduchelstorf 29.11.1927, sie in II. LÜB 30.10.1903 Hans Joachim DITZ *Bülow 16.02.1855 +Schwerin 29.04.1912, Maurer Hof Bülow, dann Roduchelstorf

Kinder:

1. Emma Marie Luise Elisabeth *Retelsdorf 06.06.1888 +ebd. 27.03.1889

2. Bertha Anna Emma Else *Retelsdorf 08.04.1890 +Roduchelstorf 02.10.1977 > Anerbin



Bü 2/5 FREITAG, Bertha Anna Emma Else geb. WIGGER

*Retelsdorf 08.04.1890 +Roduchelstorf 02.10.1977, Büdnerin nach 1913/1977, LÜB 23.05.1913 Adolph Hans Heinrich FREITAG *Roduchelstorf 24.12.1889 ++07.09.1918 (Vizefeldwebel Infanterie-Regiment 417), aus Roduchelstorf III

Kinder:

1. Heinz Adolf Hans Bernhard *Roduchelstorf 1913 > Anerbe



Bü 2/6 FREITAG, Heinz Adolf Hans Bernhard

*Roduchelstorf 29.11.1913 +Roduchelstorf 1969, Büdner nach 1940/, Flugzeugmonteur, 07.05.1940 Elisabeth CALLIES *27.12.1912 +Güstrow …..

Kinder:

1. Erika Elfriede Bertha *Roduchelstorf 01.08.1940

2. Rolf-Dieter *Roduchelstorf 15.03.1944


Sie verkaufen nach dem Tod von „Tante Bertha“, wie sie im ganzen Dorf genannt wurde und deren Backkünste bei allen größeren Familienfeiern im Dorf sehr gefragt waren, die Büdnerei an



Bü 2/7 FREY, Walter

*Güstrow 1943, Büdner um 1977/, Adeline NN. *?Güstrow 1942

Kinder:

1. Doreen *1963

2. Anette *1964


Freys schließen die Einfahrt, modernisieren das Haus, das noch zwei Rauchherde besitzt und passen es den Wohnbedürfnissen des 20. Jahrhunderts an. Das zur Büdnerei gehörende Land ist verpachtet.








Büdnerei Nr. 3

um 1770 der 2. Hirtenkaten


Die Büdnerei lag im Gegensatz zu den drei anderen, am westlichen Ortseingang. Um 1770 war hier der zweite Hirtenkaten. Zur Büdnerei wurde er nach der Aktenlage im Landeshauptarchiv Schwerin im Jahre 1822.



Bü 3/1 GREVSMÖHL, Asmus

*Roduchelstorf 17.08.1795 +ebd. 07.08.1848, aus Roduchelstorf VII, Büdner 1822/1848, Maurergeselle in Blüssen, LÜB 29.10.1819 Maria TIMM *Blüssen 29.11.1797 +Roduchelstorf 15.12.1888, aus Blüssen IV

Kinder:

1. Asmus Hinrich *Blüssen 14.04.1821 > Anerbe


Grevsmühl erwirbt 1844 auch die Büdnerei Rabensdorf 1 (> siehe dort).



Bü 3/2 GREVSMÖHL, Asmus Heinrich

*Roduchelstorf 14.04.1821 +ebd. 12.01.1903, Büdner 1848/1889, Musikus, LÜB 25.10.1844 Anna Elise BOJE (BOY) *Rabensdorf 12.08.1822 +Roduchelstorf 10.03.1854, aus Rabensdorf I

Kinder:

1. Margaretha Elisabeth *Roduchelstorf 20.01.1846 +ebd. 30.09.1871

  1. Peter Heinrich *Roduchelstorf 12.07.1847 + …..

  2. Hans Peter *Roduchelstorf 07.04.1849 + …..

  3. Johann Joachim *Roduchelstorf 22.08.1850 > Anerbe

  4. Friedrich Asmus *Roduchelstorf 30.10.1851 +ebd. 13.03.1853



Bü 3/3 GREVSMÖHL, Johann Joachim

*Roduchelstorf 22.08.1850 + ….., zuerst Lohndiener auf der Stelle Roduchelstorf III, Kellner, Büdner 1889/1909, LÜB 07.09.1880 Louise Catharina Margareta BEHREND *Wahrstorf, Ksp. Hohenkirchen 10.02.1853 + …..

Kinder:

1. Johann Heinrich Hans *Roduchelstorf 14.09.1880

2.Heinrich Asmus Peter *Roduchelstorf 09.01.1883

3.Hans Christian Andreas *Roduchelstorf 21.10.1886

4.Wilhelm Heinrich Emil *Roduchelstorf 23.12.1894


Er wohnt auf dieser Stelle, während die Büdnerei Altenteilerwohnung und dann vermietet wird. Er verkauft 1909 seine beiden Büdnereien an



Bü 3/4 JACOBS, Peter Heinrich Christian

*Schönberg 10.05.1874 +Roduchelstorf 16.12.1950, Fischer in Schlutup, Büdner 1909/, 21.02.1899 Emma Anna Elise TIMMERMANN *Rostock 05.10.1878 +Roduchelstorf 29.06.1957

Kinder:

1. Otto Hermann Joachim *Dassow 05.04.1899 > Anerbe

  1. Karoline Christine Sophie *Dassow 01.11.1900 + …..

  2. Kind * ….. + …..

  3. Kind * ….. + …..

  4. Kind * ….. + …..



Bü 3/5 JACOBS, Otto Hermann Joachim

*Dassow 05.04.1899 +Roduchelstorf 01.12.1953, er erbt beide Büdnereien, Büdner 19../1953, I. 14.10.1933 Liesbeth Hermine Wilhelmine PERLBERG *Zartwitz b. Neustrelitz 14.06.1905 +Neustrelitz 23.07.1944, II. Frieda Bertha BIEBER *Gumbinnen i. Opr. 12.02.1908 +Roduchelstorf 20.05.1999. Sie wird noch Jahre nach ihrem Tod als Kuchenbäckerin gerühmt.

Kinder:

1. Sohn *Roduchelstorf …..

2. Otto Wilhelm Gerhard *Roduchelstorf 12.07.1937 > Anerbe


Als 1936 von der Straßenbauverwaltung gewünscht wird, dass die Büdnerei abgerissen wird, um die Kurve der heutigen B 104 zu verlegen, weigert sich Jacobs. So wird in unmittelbarer Nähe des Hauses der Hang abgegraben und eine Steinmauer gesetzt.





Bü 3/6 JACOBS, Otto Wilhelm Gerhard

*Roduchelstorf 12.07.1937 +ebd. 01.07.1992, erbt beide Büdnereien, Büdner 1953/1992, 23.11.1962 Elfriede FIBELKORN *Sewerinowo/Masuren 11.03.1941

Kinder:

1. Carola *Roduchelstorf 1963

2. Axel Waldemar *Roduchelstorf 1968


Nach 1990 nimmt die Familie die Büdnerei, die sie immer noch bewohnt, zurück. Das Land ist verpachtet. Die nach Osten gelegene Einfahrt ist geschlossen, das Innere des Hauses umgebaut.




Büdnerei Nr. 4



Bü 4/1 PETERS, Ferdinand Vollrath Friedrich

*Klein Gischow 1800 +Roduchelstorf 21.10.1853, Sohn des „Torfbuggerers“ Johann Christian Peters und der Sophia Ilsabe Engel in Klein Gischow, Zieglergeselle, Büdner , LÜB 06.06.1828 Engel Elisabeth BOCKHOLDT *Roduchelstorf 20.02.1807 +ebd. 03.01.1882, aus Roduchelstorf II

Kinder:

  1. Johann Peter Heinrich *Roduchelstorf 23.12.1828 +ebd. 24.08.1847

  1. Ludwig Peter Friedrich *Lübeck 19.03.1831 > Anerbe

  2. Catharina Maria *Roduchelstorf 06.04.1835 + …..

  3. Sophia *Roduchelstorf 25.06.1838 +Schönberg 08.10.1895, SCHÖ 25.04.1862 Johann Heinrich SCHLICHTING, Seiler in Schönberg


Peters errichtet sein Haus unmittelbar an der Landesgrenze. Den Hausbrief als Büdner erhält aber erst sein Sohn



Bü 4/2 PETERS, Ludwig Peter Friedrich

*Lübeck 19.03.1831 +Roduchelstorf 25.12.1914, Büdner 1853/1903, LÜB 26.10.1855 Maria NEUHAUS (NIEHUS) *Menzendorf 04.11.1838 +Roduchelstorf 20.12.1912, aus Menzendorf 7

Kinder:

1. Heinrich Wilhelm *Roduchelstorf 03.03.1856 + …..

2. Maria Margaretha Sophia *Roduchelstorf 29.03.1858 + …..

3. Maria Elisabeth *Roduchelstorf 16.04.1860 + …..

4. Wilhelmine Catharina Louise *Roduchelstorf 15.09.1862 + …..

5. Emma Margaretha Elisabeth *Roduchelstorf 11.07.1869 +ebd. 04.12.1882

6. Ludwig Friedrich Wilhelm *Roduchelstorf 29.05.1876 > Anerbe


Ludwig Peters war beauftragt, die zum Dorf gehörende Seite des Grenzgrabens zu Rabensdorf und somit zu Mecklenburg-Strelitz in Ordnung zu halten, was immer wieder zu Streitigkeiten mit den Pächtern von Hof Rabensdorf führte, die ihren Pflichten oft nicht nachkamen. 1903 geht Peters aufs Altenteil. Die Büdnerei übernimmt



Bü 4/3 PETERS, Ludwig Friedrich Wilhelm

*Roduchelstorf 29.05.1876 +ebd. 20.11.1946, Zimmermeister, Bauunternehmer, Büdner 1903/1946, REH 06.11.1903 Marie Louise LAU *Gletzow 23.12.1882 +Roduchelstorf 03.04.1971

Kinder:

1. .Frieda Anna Elisabeth *Roduchelstorf 15.10.1904 +Köchelstorf 09.09.1897, Johann Joachim Heinrich LEU *Köchelstorf 02.11.1899 + ….., Hauswirt in Köchelstorf b. Rehna

Kinder:

a. Sohn * ….. + im Zweiten Weltkrieg …..

2. Ludwig *Roduchelstorf 22.10.1908 ++ im Zweiten Weltkrieg ….., Zimmermann


Nachdem Sohn und Enkel im Zweiten Weltkrieg gefallen sind gibt es für die Büdnerei keine Erben mehr. Das Haus wurde von der LPG vermietet, nach 1990 freigezogen und von der Gemeinde verkauft. Der Käufer gibt es zurück. Haus und Grundstück werden erneut verkauft, das Haus abgebrochen und damit Platz für zwei Eigenheime geschaffen. Auf dem Land der Büdnerei, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite ebenfalls an der Landesgrenze liegt, werden in den Jahren nach 1955 das Wasserwerk, Einfamilienhäuser für die LPG-Bauern und das Kulturhaus der LPG errichtet.



Die Häuslereien


Durch den Bau der Chaussee Lübeck-Schwerin waren in Roduchelstorf Flächen erschlossen worden, „die zu Bau neuer Häuser geradezu einluden“. So entstanden 16 Plätze für die Errichtung von Häuslereien, von denen in den Jahren nach 1880 aber nur die Hälfte verkauft und bebaut wurden. Zunächst entstanden vier Häuser von „Pauli“. Zwischen der Häusergruppe von „Pauli“ und dem Wald, der Papenhorst, waren weitere Bauplätze vorgesehen, für die sich aber keine Interessenten fanden. Auch längs der „Kunststraße“ in Richtung Rabensdorf entstanden Häuslereien, aber auch hier wurden nicht alle Plätze bebaut.



Häuslerei Nr. 1


Kurz vor dem östlichen Dorfausgang entstand 1855/1858 als erste Häuslerei. Am 15.01.1855 stellte der Chausseewirt Johann heinrich JOHST einen Antrag an das Amt Rehna auf Errichtung einer Häuslerei in Roduchelstorf. Johst wohnte seit mehr als 15 Jahren in beengten Verhältnissen als Einlieger in der Büdnerei 2. Um seiner Liquidität Nachdruck zu verleihen, führt er an, dass sein Sohn Maurer sei und eine vermögende Braut im Dorfe hätte. Der Bau wird genehmigt und als erste Häuslerei kurz vor dem Waldstück „Papenhorst“ auf der Westseite der Chaussee nach Schwerin errichtet. Der Häuserbrief datiert vom 11.07.1858.


Hsl 1/1 JOHST, Johann Heinrich (Friedrich)

*Kalkberg b. Rehna um 1800 +nach 1875, Sohn des Webers Friedrch Johst zu Kalkberg, Knecht in Roduchelstorf (1828), Tagelöhner (1834, 1838), Chausseewärter, Häusler 1858/1859, I. LÜB 05.12.1828 Margaretha Dorothea ECKMANN *Roduchelstorf 04.07.1804 +ebd. 07.12.1831, Tochter des Tagelöhners Hans Heinrich Eckmann in Roduchelstorf, II. LÜB 08.06.1832 Luise HARMS *Roduchelstorf 08.04.1811 ++Roduchelstorf 31.10.1875 Tochter des Schullehrers Hans Harms in Roduchelstorf

Kinder:

1. Hans Heinrich *Roduchelstorf 06.03.1829 > Anerbe

2. Margaretha Elisabeth *Roduchelstorf 20.11.1834 + ….., REH 1861 Johann WULFF, Zimmergeselle aus Falkenhagen

3. Johann Heinrich *Roduchelstorf 21.09.1838 + …..


Johst verkaufte schon 1859 an seinen Sohn erster Ehe für 800 Taler bei Zusicherung auf freie Wohnung für sich und seine Frau auf Lebenszeit. Seine zweite Frau wird am 31.10.1875 am hellichten Tag „von einem Raubmörder“ in ihrem Hause erschlagen und beraubt. Wenige Tage später wird ein Handwerksbursche verhaftet, bei dem Sachen der Toten gefunden wurden. Es kommt zu einem aufsehenerrregenden Indizienprozess und einer Verurteilung zu lebenslangem Zuchthaus. Ein Geständnis erfolgt nie.



Hsl 1/2 JOHST, Hans Heinrich

*Roduchelstorf 06.03.1829 +ebd. 10.09.1901, Häusler 1859/1901, Maurer, LÜB 14.11.1856 Catharina Marie LENSCHOW *Roduchelstorf 03.12.1824 +ebd. 10.05.1900, aus Roduchelstorf I

Kinder:

1. Hans Heinrich *Roduchelstorf 01.12.1857 > Anerbe


1875 erweitert Johst das Haus um einen zweiachsigen Anbau mit einer kompletten Wohnung, die zur Altenteilerwohnung wird.



Hsl 1/3 JOHST, Hans Heinrich

*Roduchelstorf 01.12.1857 +ebd. 10.03.1935, Häusler 1901/1935, Maurer, SCHÖ 13.11.1891 Anna Catharina Maria EHMKE *Groß Siemz 07.04.1868 +Roduchelstorf 04.03.1929, aus Groß Siemz

Kinder:

1. Emma Marie Elise *Roduchelstorf 13.11.1893

2. Hans Heinrich Peter *Roduchelstorf 09.05.1905 > Anerbe


1919 stellte er einen Bauantrag für die Errichtung eines Aborts außerhalb des Hauses.



Hsl 1/4 JOHST, Hans Heinrich Peter

*Roduchelstorf 09.05.1905 +ebd. 20.02.1958, Häusler 1935/1958, er blieb ledig


Nach seinem Tod bleibt das Haus in der Nutzung der LPG, die die Wohnungen an ihre Mitarbeiter vermietet. Mieter ist für mehr als 55 Jahre


*1905 +Roduchelstorf 1982, Mieter, Margarete NN. *1905 *Roduchelstorf 1982

Kinder:

1. Kurt *1932 +Roduchelstorf 1996

2. Tochter * ….., zieht nach Brandenburg

3. Tochter * ….., zieht nach Brandenburg


1992 kauft


Hsl 1/5 BERGAU, Norbert Peter

*24.05.1961, Sohn von Peter Bergau (*Kleingenie/Schlesien 23.03.1944) und Rosemarie Reich (*Schmollen, Krs. Öls/Schlesien 29.04.1941), Häusler 1992/, 16.06.1981 Anglika SCHERMER *13.05.1961

Kinder:

1. Ulrike *1984

2. Andreas *1986


1993 erhält das Haus eine teilweise neue Raumaufteilung und wird saniert.




Häuslerei Nr. 2


Die Häuslerei entsteht 1880 an der Westseite der „Kunststraße“ nach Schwerin.


Hsl 2/1 FREYTAG, Johann Peter Gottlieb

*Mallentin 26.10.1822 +Roduchelstorf 29.03.1888, Sohn des Büdners Johann Freitag in Mallentin, zunächst Knecht in Cordshagen, Häusler 1880/1888, LÜB 17.06.1853 Margaretha Elisabeth RENTZOW *Lübsee 10.09.1821 +Roduchelstorf 02.12.1895, Tochter des Büdners Claus Rentzow, Lübsee 2

Kinder:

1. Louise Elisabeth *Lübsee 09.03.1858 > Anerbin


Hsl 2/2 DÄHLING. Louise Elisabeth geb. FREYTAG

*Lübsee 09.03.1858 +Schönberg 10.04.1943, Häuslerin 1888/1934, LÜB 24.10.1879 Hans Joachim DÄHLING *Rottensdorf 18.10.1852 +Roduchelstorf 01.08.1928, Sohn des Arbeitsmannes Hans Jochen Dähling und der Marie Bade

Kinder:

1. Franz Peter Heinrich *Roduchelstorf 09.06.1891 > Anerbe



Hsl 2/3 DÄHLING, Franz Peter Heinrich

*Roduchelstorf 09.06.1891 +ebd. 30.10.1964, Häusler 1934/1964, Schlosser, zuerst Pferdeknecht in Brützkow, REH 07.11.1916 Anna STAMER *Rehna 31.07.1893 +Schönberg 26.09.1973

Kinder:

1. Irma Elisabeth Caroline Marie *Rehna 31.03.1922 > Anerbin


Als ihm die Mutter 1934 die Häuslerei übertragt,wird ein Altenteilervertrag geschlossen, in welchem sich die Mutter lebenslanges Wohnrecht, freies Essen und Trinken und Reinigung und Heizen ihres Zimmers zusichern lässt. Da sie eine monatliche Rente von 17,50 RM und eine Zusatzrente von 12 RM erhält, kleidet sie sich selbst und gibt die 12 RM als Haushaltszuschuss. Sie ist auch krankenversichert, so dass der Sohn Kosten nur für den Fall übernehmen muss, dass die Krankenkasse nicht zahlt. Sie hat auch eine Sterbeversicherung abgeschlossen, so dass er nur zahlen muss, wenn die „anständige“ Beerdigung duch die Versicherungssumme und ihr Erspartes nicht gedeckt wird.



Hsl 2/4 LANGE, Irma Elisabeth Caroline Marie geb. DÄHLING

*Roduchelstorf 31.03.1922 +ebd. 28.06.2010, Häuslerin 1964/2010, 08.07.1949 Will Erich LANGE *Gallingen 16.10.1919 +Roduchelstorf 14.08.1991

Kinder:

1. Sohn *Schönberg …..

2. Rüdiger Willi Hermann *Schönberg 02.03.1958 > Anerbe



Hsl 2/5 LANGE, Rüdiger Willi Hermann

*Schönberg 02.03.1958, Häusler, 21.03.1981 Ramona MÜLLER *Schönberg 19.02.1962

Kinder:

1. Katrin *1981

2. Chris *1989









Häuslerei Nr. 3


Um diesen Bauplatz bewarb sich zunächst der Müller J. HINTZE aus Alt Meteln. Er wollte hier eine Grützmühle betreiben, doch er zog seinen Antrag zurück. So errichtete 1885 der Zimmergeselle Hans Peter PARBS aus Roduchelstorf IV die Häuslerei auf der Ostseite der Chausseee nach Rehna.


Hsl 3/1 PARBS, Hans Peter

*Roduchelstorf 17.09.1855 +ebd. 04.07.1904, aus Roduchelstorf IV, Häusler 1885/1904, Zimmermann, REH Catharina Marie Elisabeth KOHERT *Blüssen 11.05.1865 +Schönberg 14.05.1931, sie in II. N. PRIES, Schönberg, nichteheliche Tochter der Elisabeth Kohert

Kinder:

1. Hans Joachim Heinrich *Rehna 14.12.1884 > Anerbe

2. Wilhelm Heinrich *Rehna 11.03.1886

3. Sohn N. *Roduchelstorf 24.11.1887 +ebd. 22.12.1887

4. Carl Otto *Roduchelstorf 04.01.1889

5. Gustav Johann Joachim *Roduchelstorf 04.11.1891



Hsl 3/2 PARBS, Hans Joachim Heinrich

*Rehna 14.12.1884 +Roduchelstorf 25.03.1972, Häusler 1908/, Zimmermann, I. REH 04.12.1908 Anna Catharina WALTZ *Kalkberg 08.05.1881 +Lübeck 1927, Tochter des Nachtwächters Waltz in Rehna, II. Helene Anna Maria Louise OLDENBURG *13.02.1886 +Roduchelstorf 17.08.1968, aus Selmsdorf

Kinder:

1. Margaretha Anna Emma Marie Louise *Roduchelstorf 25.10.1909 > Anerbin

2. Hans Heinrich *Roduchelstorf….. ++ im Zweiten Weltkrieg …..



Hsl 3/3 HUCKFELDT, Margarethe Anna Emma Maria Louise geb. PARBS

*Roduchelstorf 25.10.1909 +ebd. 03.07.1986, Häuslerin 19../1986, I. 19.12.1936 (Ehe oIo) Ernst HUCKFELDT *19.08.1910 +25.01.1989, er in II. 1949 Martha STRICKER geb. LENSCHOW aus Roduchelstorf I, II. 26.11.1949 Karl Heinrich Friedrich SCHULZ *Schönwalde Krs. Stolp i. P. 04.09.1895 +Roduchelstorf 20.05.1980

Kinder (u. a.):

1. Manfred Hans Hartwig *Roduchelstorf 19.02.1937 > Anerbe



Hsl 3/4 HUCKFELDT, Manfred Hans Hartwig

*Roduchelstorf 19.02.1937, Häusler 1986, 04.04.1964 Helga ROMBUSCH *Königsberg i. Opr. 27.06.1935 +Roduchelstorf 09.02.1999

Kinder:

1. Heike *1964

2. Ralph-Jörg *1969


Zur Zeit (2016) lebt der Sohn mit dem Vater in der Häuslerei, die inzwischen einen Anbau erhalten hat.












Häuslerei Nr. 4


Die Häuslerei wird 1891(1892 errichtet. Das Haus hatte ursprünglich eine Toreinfahrt, die später geschlossen wurde.


Hsl 4/1 LENSCHOW, Peter Friedrich

Zu seiner Person > siehe Roduchelstorf I/19, Häusler 1891/1902, Häuslerbrief 20.11.1892, als er 1901 seinem ältesten Bruder auf der väterlichen Stelle Roduchelstorf I als Hauswirt folgt, verkauft er 1902 die Häuslerei für 3600 Mk an



Hsl 4/2 MÖLLER, Joachim Heinrich Ludwig

*Falkenhagen 14.11.1863 +Schönberg 26.10.1935, Häusler 1902/1935, 11.01.1889 Wilhelmine Magdalene JABS *Ollndorf 10.01.1869 +Roduchelstorf 09.04.1927, Tochter des Arbeitsmannes Johann Joachim Heinrich Jabs und der Catharina Elisabeth Maaß in Ollndorf

Kinder:

1. Anna Louise Marie *Roduchelstorf 06.12.1892 + ….., N. MÜNTER, Gletzow

2. Elsa Luise Maria Anna *Roduchelstorf 04.07.1903 + ….., Adolf KÖPCKE, Händler in Schönberg


* ….. + ….., Häuslereipächter 1933/1935


1935 verkauft Möller die Häuslerei für 3500 Mk an



Hsl 4/3 HAMANN, Paul

*Hamburg 29.06.1895 +Roduchelstorf 20.03.1958, Gastwirt in Ludwigslust, Häusler 1935/1958, 27.10.1932 Anna WINCKELMANN *Hof Drieberg 11.10.1899 +Schönberg 26.05.1983 – Die Ehe blieb kinderlos. Das Paar hatte einen Pflegesohn, der aber nicht adoptiert wurde.


* ….. + ….., Mieterin 1937


Hamann richtete in Roduchelstorf keine Gaststätte ein, sondern betrieb eine Imkerei. Nachfolger wurde der Neffe von Frau Hamann.



Hsl 4/4 TEUDE, Herbert

*Wismar 24.03.1935, Häusler 1966/, 27.06.1956 (die Ehe oIo) Edith BROSE *03.09.1931

Kinder:

1. Brigitte *1956

2. Frank *1961

3. Thomas *1965


2016 lebt der Sohn Thomas in der Häuslerei.




Die Häuslereien 5, 6, 7 und 8 waren als Bauplätze zwischen den Häuslereien 1 bis 3 (auf jeder Straßenseit zwei) und dem Wald „Papenhorst“ ausgewiesen und bis weit in das 20. Jahrhundert hinein als Wiesenland immer wieder neu verpachtet . Sie sind nie gebaut worden.






Häuslerei Nr. 9


Die Stelle entstand 1889 in umittelbarer Nachbarschaft des großväterlichen Gehöfts Roduchelstorf III. Die Häuslerei bietet noch heute das Bild ihrer Entstehungszeit. Unter Denkmalschutz steht der kleine Schwenkkrahn des Werkstattgebäudes, das ursprünglich als Stellmacherei und dann als Schlosserei diente.


Hsl 9/1 FREITAG, Matthias Heinrich

*Roduchelstorf 13.04.1857 +ebd. 08.04.1909, aus Roduchelstorf III, Häusler 1889/1909, Zimmergeselle, LÜB 21.11.1884 Elisabeth Louise Sophie ECKMANN *Roduchelstorf 11.01.1864 +ebd. 24.12.1939, Tochter des Maurergeseellen Matthias Heinrich Eckmann und der Catharina Sophia Guteknecht in Lübsee

Kinder (mehrere Söhne sterben im Kleinkindalter):

1. Hans Joachim Heinrich *Roduchelstorf 12.08.1885

2. Franz Heinrich Johann *Roduchelstorf 12.07.1889

3. Bertha *Roduchelstorf 13.09.1891 > Anerbin



Hsl 9/2 SCHWERDTFEGER, Bertha geb. FREITAG

*Roduchelstorf 13.09.1891 +ebd. 30.12.1979, Häuslerin 1912/, LÜB 28.04.1912 Hermann Wilhelm SCHWERDTFEGER *Krienke b. Kratzeburg, Krs. Neustrelitz 05.02.1895 +Roduchelstorf 05.09.1969, Maschinenbauer

Kinder:

1. Sohn *Roduchelstorf ….. + …..

2. Hermann Heinrich *Roduchelstorf 13.08.1914 + …..

3. Rudolf *Roduchelstorf 04.06.1918 > Anerbe


Das Paar ist allen technischen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen. Es baut die Werkstatt aus und wegen der möglichen Explosionsgefahr wird am äußersten Ende des Grundstücks nach dem Ersten Weltkrieg ein Motorenhaus errichtet, so dass die Firma leistungsfähig ist und einen großen Kundenkreis bedient. Vor dem Haus entsteht in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Zapfsäule für den zunehmenden Kraftfahrzeugverkehr, während im Haus ein „Buddelkrug“ eingerichtet wird, d. h. es darf nur Flaschenbier verkauft werden.



Hsl 9/3 SCHWERDTFEGER, Rudolf

*Roduchelstorf 04.06.1918 +ebd. 02.02.2010, Häusler 1969/2010, 25.12.1942 Emma Magdalena Luise KREUTZFELDT *Schönberg 06.11.1919 +Roduchelstorf 01.05.2010, Tochter der Zimmermanns Heinrich Kreutzfeldt in Schönberg

Kinder:

1. Rudolf *1945

2. Holger *1951


Durch die Bodenreform hat die Häuslerei Land erhalten und so wird Rudolf Schwerdtfeger LPG-Mitglied und arbeitet als technischer Leiter im Stützpunkt der LPG Rabensdorf. Viele Jahre leitet er die Freiwillige Feuerwehr, betreut das örtliche Wasserwerk und ist aus dem Dorfleben nicht wegzudenken. Nach Rudolf Schwerdtfegers Tod besitzen die Söhne die Büdnerei als Erbengemeinschaft.











Häuslerei Nr. 11


Die Häuslerei wurde 1886 errichtet.


Hsl 11/1 MAASS, Joachim Heinrich

*Ollndorf 09.01.1856 +Roduchelstorf 17.05.1935, Sohn des Arbeitsmannes Peter Maaß und der Elisabeth Beckmann in Ollendorf, Häusler 1886/1932, Zimmermann, CAR 25.11.1887 Maria Catharina Elisabeth DUNKELMANN *Röggelin 16.04.1864 +Roduchelstorf 05.03.1940, Tochter des Hoftagelöhners Peter Asmus Dunkelmann und der Catharina Maria Magdalena Dücker in Stove

Kinder:

1. Rudolph JoachimPeter *Roduchelstorf 29.12.1888 + Rupensdorf 29.03.1966 > dort auf der Büdnerei 6

2. Wilhelm Hans Heinrich *Roduchelstorf 10.04.1894 > Anerbe


Maaß baute im Jahre 1903 ohne amtliche Baugenehmigung einen Räucherboden aus. Einige Jahre später errichtete er hinter seinem Haus einen kleinen Schuppen, wieder ohne Baugenehmigung. Erst als alle Arbeiten erledigt waren, reichte er die Zeichnungen ein mit der Entschuldigung, er hätte nicht gewusst, dass auch dafür eine amtliche Erlaubnis gebraucht würde. Er wurde ermahnt, durfte aber die illegal errichteten Bauteile stehen lassen.


1932 übergibt er die Häuslerei an seinen Sohn. In dem Überlassungsvertrag wird der Wert der Häuslerei auf 6000 RM festgesetzt. Als Gegenleistung für die vorzeitige Überlassung wird ein lebenslanges Altenteil für die Eltern vereinbart, das u. a. freie Wohnung im Obergeschoss des Hauses und die Mitbenutzung des Hofes, des Brunnens und des Abortes beinhaltet. Auch ist freie Kost zu gewähren oder ersatzweise alljährlich die Lieferung eines Schweines von 250 Pfund, 15 Zentner Esskartoffeln, 2 Zentner Äpfel, 2 Zentner Birnen, 2 Zentner Pflaumen, Kleingemüse nach Anforderung, wöchentlich 2 Pfund Butter, drei Brote und 10 Eier sowie täglich 1 Liter Vollmilch. Dazu kommen vier Raummeter Buchenkluftholz 2. Klasse, zerkleinert und 25 Zentner Briketts mit freier Anfuhr. Es ist an alles gedacht – (kosten-(freier Arzt und freie Apotheke, freie Wartung und Pflege an gesunden sowie an kranken Tagen, freie Wäsche auf Anforderung sowie ein standesgemäßes Begräbnis und ein Grabstein im Wert von 100 Reichsmark. Dazu kommt ein monatliches Taschengeld von je 20 RM. Verlassen die Altenteiler aus irgendwelchen Gründen die Häuslerei, so ist ihnen jährlich als Ausgleich eine Rente von 650 RM in vier Raten vierteljährlich zu zahlen. Das Altenteil wird als Reallast ins Grundbuch eingetragen, die mit dem Tode der Altenteiler erlischt. Der Wert des jährlichen Altenteils wird mit 800 RM veranschlagt. Die Summe halbiert sich beimTod eines Altenteilers.



Hsl 11/2 MAASS. Wilhelm Hans Heinrich

*Roduchelstorf 10.04.1894 +ebd. 17.02.1967, Häusler 1932/1967, Schmiedemeister, 22.11.1921 Helene Marie Catharine Elisabeth LENSCHOW *Sabow 29.08.1894 +Roduchelstorf 25.12.1974, aus Sabow V

Kinder:

1. Erwin Heinrich Rudolf *Roduchelstorf 25.12.1922 +ebd. 19.03.1947 nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft

2. Hans Heinrich *Roduchelstorf 22.05.1925 + ….., Maurer, er verlässt in den 1950er Jahren die DDR

3. Ilse Anna Luise *Roduchelstorf 22.05.1925 +Schönberg ….., oo SCHÖ 07.11.1944 Karl Albert KÄHLER *Göllnitz 06.12.1917 ++ im Zweiten Weltkrieg …..

4. Paul Hans Wilhelm *Roduchelstorf 25.03.1927 ++ im Zweiten Weltkrieg vermisst, 1972 für tot erklärt


Nach dem Tod der Mutter verkauft die Tochter die Häuslerei an




Hsl 11/3 LEHMANN, Heinz

*Löwitz 28.12.1931 +Roduchelstorf 19.05.2010, Häusler 1974/1993, Schlosser, Edeltraud Erika JELOWIK *Gemtken, Krs. Johannisburgi. Opr. 30.01.1936 +Roduchelstorf 29.03.1981

Kinder:

1. Manfred *1962



Hsl 11/4 LEHMANN, Manfred

*1962, Häusler 1992/, Verona OLDENBURG *Lockwisch 1964, Arzthelferin

Kinder:

1. Kind * …..

2. Kind * …..




Häuslerei Nr. 12


Um diesen Bauplatz bewarb sich zunächst der Maurergeselle Peter MAAß, Bruder des Häuslers Joachim Maaß (Häuslerei Nr. 11). Er ging dann aber als Büdner nach Retelsdorf 1. So errichtete 1889 der Arbeitsmann Johann Heinrich Peter BECKER aus Raddingsdorf die Häuslerei.




Hsl 12/1 BECKER, Johann Heinrich Peter

*Schaddingsdorf 12.06.1842 +Roduchelstorf 27.12.1893, Sohn des Arbeitsmannes Johann Joachim Becker und der Magdalena Maria Elisabeth Schmidt in Schaddingsdorf, zunächst Arbeitsmann in Rabensdorf, Häusler 1889/1893, er betreibt ein kleines Fuhrgeschäft, DE 07.04.1869 Magdalena Margaretha Maria Catharina FREITAG *Demern 03.10.1840 + ….., Tochter des Arbeitsmannes Johann Friedrich Freitag und der Margaretha Elisabeth Heitmann in Demern

Kinder:

1. Catharina Maria Elisabeth *Schaddingsdorf 05.09.1869 + …..

2. Catharina Maria Luise *Schaddingsdorf 27.10.1873 > Anerbin



Hsl 12/2 DANIELS, Catharina Maria Luise geb. BECKER

*Schaddingsdorf 27.10.1873 * ….., Häuslerin 1893/1912, oo LÜB 16.10.1896 Carl Friedrich August DANIELS *Lübeck 04.07.1874 + …..


Daniels betreibt das Fuhrgeschäft weiter, macht aber 1912 Konkurs. Im Wege der zwangsversteigerung erwirbt die Häuslerei 1913 für 4150 RM



Hsl 12/3 PARBS, Joachim Heinrich

*Roduchelstorf 14.12.1884 +ebd. ….., aus Roduchelstorf Häuslerei 3, Häusler 1913/1921


Parbs schließt die große Toreinfahrt und baut eine zweite Wohnung aus. Ein Dielenbrett mit seinem Namenszuig wird bei der Sanierung des Gebäudes 2014 gefunden. Bereits 1921 erwirbt



Hsl 12/4 KUSE, Hermann

*Rostock 11.05.1866 +Roduchelstorf 04.05.1940, Häusler 1921/1940, Müller, PARCHIM 26.07.1901 Hulda Martha SCHMIDT *Hersfeld 07.08.1874 + ….. , Meierin - Die Ehe bleibt kinderlos.


Die Häuslerei ist vermietet. Als Mieter sind genannt:


Nach Kuses Tod erwarb



Hsl 12/5 WILMS, Bruno August Wilhelm

*Schlagresdorf 23.04.1890 +Roduchelstorf 17.11.1963, Sohn des Arbeiters August Johann Heinrich Wilms und der Catharina Dorothea Burmeister, oo SCHÖ 19.01.1915 Martha MEIBURG *Steenrade 17.10.1895 +Roduchelstorf 27.09.1979, Tochter des Pächters der Wassermühle in Lockwisch, Johann Meiburg

Kinder:

1. Martha Ella Hertha *Lockwisch 05.02.1915 +Hamburg-Altona

2. Bruno Ernst August *Lüdersdorf 20.10.1920 > Anerbe


Wilms überschreibt die Häuslerei seiner Frau. Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnen zeitweise drei Familien in dem Haus, u. a. der Töpfer Gustav Adolf KOCH (*1873 +1953) mit seiner verwitweten Tochter Elise HORN und deren Tochter, Flüchtlinge aus Westpreußen, die das zum Teil nur als Kniestock ausgebaute Obergeschoss bewohnen.



Hsl 12/6 WILMS, Bruno Ernst August

*Lüdersdorf 29.10.1920 +Roduchelstorf 04.07.1970, Häusler 1963/1970, Müllermeister in der Schönberger Mühle, oo I SCHÖ 11.11.1944 Gertrud Marta MAASS *Schönberg 29.10.1925 + Rupensdorf 04.10.1945, oo II SCHÖ 03.12.1948 Elfriede Hildegard Henriette BASTIAN *Fürstenau i. Opr. 22.02.1922 +Roduchelstorf 02.02.1990

Kinder:

1. Renate *1951 > Anerbin




Hsl 12/7 SCHMIDT, Renate geb. WILMS

*1951, Häuslerin, Eberhard SCHMIDT *1950, Lehrer in Klütz

Kinder:

1. Tochter * …..








1 Statistisches Landesamt Mecklenburg: Gemeindeverzeichnis von Mecklenburg 1942

2 Engel, Franz „Hausmarkenbuch der Domanialämter Gadebusch und Rehna“ (= Quellen zur bäuerlichen Hof-

und Sippenforschung, heft 6), Goslar 1938, S. 33

3 Baumgarten, Karl/Heim, Angelika „Landschaft und Bauernhaus in Mecklenburg“, berlin 1987, S.164f mit

Abb. 108-110

4 Engel aaO. S. 34

5 Engel aaO. S. 34

6 Engel aaO. S. 34

7 LHA Schwerin Domanialamt Gadebusch-Rehna 860 vom 21.01.1671

8 lt. Beichtkinderverzeichnis von 1704

9 Engel aaO. S. 34

10 LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855, undatiert 1651

11 LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855 vom 04.05.1651

12 Moeller aaO.S. 84, 104, 107, 193, 196, 222, 302ff, 313, 438, 450, 455

13 LHA Schwerin DA Rehna CO I/53: 1621 fol. 5r

14 Moeller, Kathrin „Das Willkür über Recht ginge; Hexenverfolgung in Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhun-

dert“ Bielefeld 2007, S. 282, 304ff, 455; LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855

15 LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855; Moeller aaO S. 116, 310. 349, 455

16 Moeller aaO. S. 302, 306; LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855

17 LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855 (1669)

18 LHA Schwerin Kontributionsregister DA Rehna Nr. I/53b: 1666 fol. 266r

19 Moeller aaO. S. 454

20 Frimodig, Heidemarie / Both, Olaf „Der Hexen-Mythos in Nordwestmecklenburg“, Einblicke zwischen Schaal

see und Salzhatt Heft 13, Grevesmühlen 2009, S. 50-53, LHASchwerin Domanialamt Gadebusch-Rehna, 2.22

– 10/11 Nr. 855

21 LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855, undatiert 1651

22 gegen sie finden 1671 und 1674 drei weitere Prozesse statt

23 das Nachstehende bei Frimodig/Both aaO. S. 17ff

24 Moeller aaO. S. 282, 304ff, 455; LHA Schwerin DA Rehna/Gadebusch Nr. 855 (1670)

25 Moeller aaO. S. 454

26 Moeller aaO. S. 116, 310, 349, 455; LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855 (1670)

27 Moeller aaO. S. 106, 118, 185, 195, 304, 334-338, 455f; LHA Schwerin DA Gadebusch-Rehna Nr. 855; ACS

Gadebusch 129: Acta civitaum specialia Gadebusch 129

28 Beichtkinderverzeichnis von 1704

29 Beichtkinderverzeichnis von 1704

30 Engel aaO. S. 35

31 „Der Hexen-Mythos in Nordwestmecklenburg“ in: Einblicke zwischen Schaalsee und Salzhaff, Heft 13 ,

Grevesmühlen 2009

32 Engel aaO. S. 35

33 Niekammers Landwirtschaftliches Adressbuch S. 14