1. Bechelsdorf
Bechelsdorf, ziemlich in der Mitte zwischen Ratzeburg und Schönberg gelegen, ließ nach der deutschen Kolonisation nichts mehr von der Bedeutung erkennen, die der Ort einst möglichwerweise gehabt hat. Als das Dorf 1237 erstmals als Trebethestorpe oder Crebethestorpe urkundlich geannt wird 1, lag seine Glanzzeit bereits hinter ihm. Der Verdienst, das herausgearbeitet zu haben, gebührt Friedrich Schmidt, der im Zusammenhang der Deutung des Landschaftsnamens Boitin auf Bechelsdorf eingeht 2. Schon Hellwig hatte die Vermutung ausgesprochen, es müsse das Land Boitin ebenso wie die übrigen Länder der Grafschaft Ratzeburg einen Hauptort gleichen Namens gehabt haben 3. Aber ein Ort Boitin findet sich in der Region nicht, nur der Landesname Butin oder Boytin. Dieser Name soll auf den Obodritenherrscher Butue zurückgehen und das Land als „Land des Buta oder Boyta“ 4 kennzeichnen. Aber auch eine Ableitung von Stamm der Bytinici oder Bethenzer, der wiederum vom Namen eines Stammesführers herrühren mag, ist möglich. Dann hätten im Land Boitin die Reste jenes Stammes gesessen, der seit 811 aus der Geschichte verschwindet und wahrscheinlich im Stammesverband der Obodriten aufgegangen ist. Dies mag eine gewisse Wahrscheinlichkeit besitzen, führen die Bethenzer doch auch den Namen Bechelenzer und Bethelclereti. Der Name Bechelsdorf braucht also nicht unbedingt von einem Besitzer mit Namen Bechel oder Trebotha zurückgehen 5, zumal der Name Trebethestorpe wohl verderbt wiedergegeben ist. Der Name Bechelsdorf legt zumindest die Vermutung nahe, dass der Hauptort des Landes Boitin vielleicht doch nicht an der Stelle des heutigen Schönberg zu suchen ist 6, sondern dort, wo sich jetzt das Dorf Bechelsdorf befindet 7. Dass dies so sein kann, lässt sich vielleicht auch daraus schließen, dass in Bechelsdorf die bischöflichen und später die fürstlichen Beamten den umliegenden Dörfern Recht sprachen, während die mit der Befugnis der Rechtsprechung ausgestatteten Landgedinge dies in Schlagsdorf und Petersberg taten.
Die mögliche Sonderstellung von Bechelsdorf in frühester Zeit wird auch gestützt durch die ehemals zahlreichen bronzezeitlichen Grabhügel auf der Bechelsdorfer Gemarkung und den angrenzenden Gebieten, auch wenn sich nur noch von fünfen die ursprüngliche Lage nachweisen lässt 8. Zwei lagen ziemlich dicht nebeneinander auf dem zur Tewsschen Stelle III gehörenden „Rugenberg“, ein drittes auf dem „Uhlenberg“, ein viertes auf einem bis 1850 mit Eichen bestandenen Ackerstückenkomplexes auf der „Eckernkoppel“ nahe dem Eulenkrug. Alle wurden in den 1870ziger und 1880ziger Jahren „abgefahren“, ohne dass sie für die Forschung verwertbar gewesen wären. Allein bei der Abtragung des sog. „Grotkopps“, der ein Fürstengrab der Bronzezeit enthielt, im Sommer 1869 durch den Besitzer der Stelle II und den Lübecker Oberförster Carl Hermann HAUG (*1811 +1878) konnten Funde geborgen wreden, u. a. ein Schwertgriff, ein Dolch und ein Faltstuhl mit reicher Bronzeverzierung 9. Er gilt von uns bekannten als der „bei weitem am reichsten ausgestattete. Außer der sehr feinen und sorgfältigen Arbeit der Knäufe und des Bolzens, der sinnreichen und festen Verbindung sowohl des Ledersitzes mit den Querhölzern wie der Holzteile untereinander, zeigen die oberen Holzstäbe wie das Sitzleder reiche Bronzeverzierung – alles in allem ein einst sehr elegantes und die technischen Fertigkeit unserer Vorfahren charakteristisches Stück“ (Knorr). Der Stuhl selbst wird als Herrschersitz gedeutet 10. Er kam in das Lübecker Dommuseum, wo er beim Luftangriff auf Lübeck am Palmsonntag 1941 zerstört wurde. Einen Eindruck vermitteln so nur noch eine Rekonstruktion und die zeichnerischen Aufnahmen des Fundstücks durch Carl Julius Milde. So mag auch dieser Fund einen Hinweis geben auf die zentrale Erinnerung, die Bechelsdorf in der frühgeschichtlichen Zeit gespielt haben mag. Für die später folgende slawische Zeit wird man nun einen Herrschersitz erwarten dürfen, wie wir ihn durch so viele Ringwälle belegt finden. Ein solcher hat sich bei Bechelsdorf nicht gefunden, wohl aber in Lockwisch.
Im Zuge der deutschen Kolonisation ab 1158 entstand dann an Stelle des ehemals von Slawen bewohnten Dorfes ein kleiner Rundling mit nur einem Zugang, Bimmenanger und Außenbrink vor dem Eingang, der von Anfang an vier Stellen besaß, die noch bei der Vermessung im Jahre 1828 bestanden.
Bechelsdorf wird erstmals 1257 als Kapitelsdorf genannt 11. Damals bestätigte Bischof Friedrich (1250-1257), dass das Dorf bei der Teilung des Tafelgutes zwischen Bischof Isfried und dem Domkapitel im Jahre 1194 zunächst an den Bischof gefallen, später aber unter Bischof Ludolf (1236-1250) im Austausch gegen Malzow mit Boitinresdorf an das Domkapitel gekommen war. Bechelsdorf hat also schon in der Phase der frühen deutschen Kolonisation bestanden. Wenn es dann weder 1194 noch im Zehntenlehensregister von 1229/1230 genannt ist, dann wohl deshalb, weil es ein noch rein nach slawischem Recht organisiertes Dorf war. Bechelsdorf war auch der Ort, wo von den bischöflichen und später fürstlichen Beamten den umliegenden Dörfern Recht gesprochen wurde. Das Recht, das hier gesprochen wurde, war das sächsische, wie es Eike von Repgow in seinem „Sachsenspiegel“ aufgezeichnet hat 12. An das Schulzenhaus war zu diesem Zwecke eine offene Gerichtslaube angebaut. Da nach sächsischem recht nur unter freiem Himmel Gericht abgehalten werden durfte, waren die Gerichtslauben offen. Nach dem „Ratzeburger Hufenregister“ von 1292 waren in „Tribekelstorpe“ 3 Hufen dem Herzog von Sachsen-Lauenburg zu Burg- und Brückenwerk verpflichtet, frei von Diensten war die 4. Hufe, sicherlich die des Schulzen, wohl weil sie als Lehen unmittelbar vom Landesherrn abhing 13. Ihre Sonderstellung könnte bis auf die Kolonisation zurückreichen und aus lokatorischer Tätigkeit erwachsen sein, sich also nicht lediglich aus seiner Stellung als Bauermeister/Schulze herleiten, nicht eine bloße Funktion dieses Amtes sein. Für die Sonderstellung der Bechelsdorfer Schulzenhufe spricht auch der Umstand, dass dort Recht gesprochen wurde.
Aufzeichnungen über die bäuerliche Bevölkerung besitzen wir durchgehend ab 1444 durch die Abgaben- 14 und 1543 durch die Türkensteuerrregister 15. Mit ihnen kann Familienforschung bzw. die Erforschung der bäuerlichen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte überhaupt erst beginnen. Für die Familienforschung ist allerdings bei Angaben aus Zeiten, die vor den Kirchenbucheintragungen liegen, Vorsicht geboten, da die Abstammungen keineswegs gesichert sind und bei gleichen Rufnamen Unterscheidungen zwischen Vater und Sohn nicht möglich sind. Es gab von Anfang an vier Stellen, die jeweils 50ß Pacht zahlten. Da die Hufe anfänglich 40ß Pacht gab, lässt sich für die Becehlsdorfer Hofstellen eine Größe von 1 ¼ Hufen erschließen.
Abgabenregister 1444
SWANKE 3 Mk 2ß; Hanß OLDORP 3 Mk 2ß; BOYGHE Clawes 3 Mk 2ß; Merten VOS 3 Mk 2ß
Abgabenregister 1465
SWANKE, Hans OLDEDORP, BOYGHE Clawes, Merten VOS
Abgabenregister 1477
Marquard SWANKE; Hans OLDEDORP; Hinrik BOYE; Marquard VOS
Abgabenregister 1481
SWANEKE, Hans OLDORP; Hinrich BOYGHE; Jacob (!?) VOS
Abgabenregister 1483
Abgabenregister 1484
SWANEKE; Hans OLDORP; Hinrich BOYGHE; Marquart VOS
Abgabenregister 1488
SWANCKE; Hans OLDORP; Hinrik BOYGHE; Marquart VOS
Um diese Zeit muss die sechste Stelle eingegangen sein. Der Acker wurde entweder auf die fünf anderen aufgeteilt oder zu einer der beiden Domänen Lockwisch bzw. Wahrsow gelegt.
Abgabenregister 1489/1490
SWANCKE; Hans OLDEDORP; Hinrik BOYE; Marquard VOß
Abgabenregister 1509/1510
Michel (Marquart) VOß; Laurenß VOß; Hinrik OLDORPP; SWANCKE
Als Herzog Magnus von Sachsen-Lauenburg in den 1520er Jahren widerrechtlich Abgaben in den Kapitelsdörfern erhob 16, war auch Bechelsdorf darunter. In einem Protokoll heißt es darüber: „Claas Boyen, Inwoner zu Bechelsdorff auch gefangen worden unnd 4ß fanggelt, 22ß Dienstgelt, 6 Mk Zehehnden geben müssen. Alle andern Inwoner des dorffs Bechelstorff gefangen und genot worden, dem Hertzogen alle pacht, Zehenden, Zinß und andere gefell auch alle Dienst gelt, so dem Capittel und derselben hern zuständig“ geben müssen.
Landbederegister 1525
(Landbederegister des Herzogs Magnus von Sachsen-Lauenburg, der damit seine Ansprüche auf die dem Domkapitel gehörenden Dörfer des Bistums Ratzeburg geltend machte) 17
Clawes BOYE 1fl 6ß; Peter VOS 1fl 6ß; Hans SWANCK 1fl 6ß; Hinrik OLDORP 1fl 6ß
Ein weiteres, 1526 datiertes Landbederegister 18, das aber z. T. eine ältere Namensschicht überliefert, nennt dieselben Namen. Die Bauern gaben nach einem Inventarverzeichnis aus dem Jahr 1527 insgesamt 26 Mk an Zehnten 19.
Abgabenregister 1534
Hans SWANEKE 3 Mk 2ß; Clawes BOYE 3 Mk 2ß; Peter VOß 3 Mk 2ß; Hinrik OLDORP 3 Mk 2ß
Abgabenregister 1539
Hans OLDENDORP; Clawes BOYE; Hans SWANCKE; Peter VOß
Abgabenregister 1541/1542
Hinrik BOYE; Hans OLDORP; Peter VOß; Hans SWANEKE
Türkensteuerregister 1543
Hans SWANEKE 1 ¼ Hufen; Hans OLDORP 1 ¼ Hufen; Hinrik BOYE 1 ¼ Hufen; Peter VOß 1 ¼ Hufen
Abgabenregister 1544/1552
Hans OLDORP; Hinrik BOYGHE; Hans SWANEKE; Peter VOß
Türkensteuerregister 1553
Hans SWANEKE 1 ¼ Hufen; Hans OLDORP 1 ¼ Hufen; Hinrik BOYE 1 ¼ Hufen; Peter VOß 1 ¼ Hufen
Abgabenregister 1562
Hans OLDORP; Hinrik BOYGHE; Pawell SWANEKE; Marquarth VOß
Türkensteuerregister 1566
Pawel SWANKE 1 ¼ Hufen; Hanß OLDORP 1 ¼ Hufen; Hinrik BOYGE 1 ¼ Hufen; Marquarth VOß 1 ¼ Hufen
Abgabenregister 1570/1571
Hans OLDORP, Hinrik BOIGE; Claweß OLDENBORCH; Marquarth VOß
Abgabenregister 1598
Hinrik OLDORFF; Claus OLDENBORCH; Chim BOY; Carsten VOß
Türkensteuerregister 1598
Hinrik OLDORFF 1 ¼ Hufen; Claus OLDENBORCH 1 ¼ Hufen; Chim BOY 1 ¼ Hufen; Carsten VOß 1 ¼ Hufen
Türkensteuerregister 1605
Heinrich OLDORP; Claus OLDENBORCH; Chim BOIE; Carsten VOß
Türkensteuerregister 1611
Hinrik OLDORFF 5 Mk; Clawes OLDENBORCH 5 Mk; Chim BOYE 5 Mk; Carsten VOß 5 Mk
Türkensteuerregister 1616
Heinrich OLDORF 3 Mk 2ß; Claweß OLDENBORCH 3 Mk 2ß; Chim BOYE 3 Mk 2ß; Carsten VOß 3 Mk 2ß
Türkensteuerregister 1621
Heinrich OLDORF; Pasche OLDENBORCH; Chim BOYE; Peter VOß
Türkensteuerregister 1626
Clawes BOYE 56 Mk 4ß; VOß 87 Mk 7ß 6d; Heinrich OLDORFF 85 Mk 10ß; OLDENBORCH 62 Mk 8ß
Kontributionsregister Oktober 1650
Hinrich OHLDORFF 4 Mk; Frantz OLDENBURCH 4 Mk; Jochim BOYE 3 Mk; Carsten VOß 4 Mk
Türkensteuerregister von 1664 20
Mk ß Pers. Pferde Ochsen Kühe Schafe Schweine Ziegen
9 20 Heinrich OLDORF 2 18 12 6 8
9 12 Frantz OLDENBURG 2 16 13 4 4
12 4 Carsten VOß 2 18 18 10 14
10 18 Hinrich VOß 2 17 16 8 8
1 20 der Kuhirte 2 2 2
Türkensteuerregister von 1671
Hinrich OLDÖRB 4 Rtlr; Frantz OLDENBORCH 4 Rtlr; Carsten VOß 4 Rtlr; Hinrich VOß 4 Rtlr
Hebungsregister 1702 21
Hans OLDÖRP 1 ¼ Hufen; Claus OLDENBORG 1 ¼ Hufen; Carsten VOß 1 ¼ Hufen; Hartig BOYE 1 ¼ Hufen, Cossaten sind nicht alhir, Einlieger auch nicht
Die Zählung der Hauswirts- und Büdnerstellen beruht auf den „Acta des Großherzoglichen Cammer- und Forst-Collegii zu Neustrelitz betreffend die Nummerierung der Hasuwirths- und Büdnerstellen im Fürstenthum Ratzeburg“ von 1875 22. Es nennt für Bechelsdorf
Vollhüfner Schulze BURMEISTER Stelle I
Vollhüfner RIECKHOFF Stelle II (1879 Schulze BURMEISTER)
Vollhüfner TEWS Stelle III
Halbhüfner BOYE Stelle IV
Büdner OLDENBURGS Erben Büdnerei 1
Büdner VOß Büdnerei 2 (1888 GAETH, 1899 KRÖGER)
Büdner HOLST Büdnerei 3
(früherer Hirtenkaten: OLDENBURG jetzt Nr. 1)
Nachdem 1870 die SWANKE-Stelle (Hof IV) durch Kauf an die OLDENBURG aus Boitin-Resdorf gegangen war, bietet die weitere Geschichte der Bechelsdorfer Bauernstellen ein auch für Ratzeburger Verhältnisse erstaunliches Bild an Kontinuität. In keinem anderen Dorf des Fürstentums überdauerten alle Familie den Dreißigjährigen Krieg. Nur in Bechelsdorf können sie sich alle bis zum Aussterben in der männlichen Linie bis ins 19. Jahrhundert halten: 1828 wird die OLDENBURGsche Stelle (Hof IV) von der Kammer eingezogen, 1847 sterben die OLDÖRP auf der Schulzenstelle, 1853 die VOSS (Hof III) und als letzte 1867 die BOYE (Hof II) aus.
Die Regulierung des kleinen Rundlings mit nur einem Zugang, Binnenanger und Außenbrink vor dem Eingang und vier Stellen, erfolgte 1828 durch von Wickede. 1857 gab es zu den vier Stellen noch drei Büdner. Verwaltungsmäßig gehörte das Dorf zur Vogtei Rupensdorf.
Flurkarte/Flurnamen 23 –
1/2. Grot un lüt ohl Dreesch, 3. Holtkoppel, 4. Holtbreir, 5. Giernlann mit Dubenkuhl, 6. Diekstücken, 7. Diekwisch, 8. Lüt Diekwisch, 9. Nie Wisch, 10. Brink, 11. Flaßblöken, 12. Bäkkamp, 13. In de Bäk, 14. Bäkwisch, 15. Hogensollskamp, 16. Brinkstück’n, 17. Durlann’, 18. In de Wäden, 19. Holtkoppel, 20. In’n Kamp, mit Grotkopp, 21. Eckernkoppel, 22. Bormbrauk, 23. Dürnwisch, 24. In’n groten Brauk, 25. Jürsbrauk, 26. Grot Koppel, 27. Wâderwisch, 28. Huskoppel, 29. Neddelbrauk, 30. Up’n Blöken, 31. Snied-lann’, 32. Rugenbarg, 33. Swienkuhlen, 34. Jürsbrauk, 35. Krutschensoll, 36. Stiegkoppel, 37. Uhlenbarg, 38. Bullenkuhl
1894 hatte das Dorf 72 Einwohner 24, genauso viel wie 1919. 1925 weist das Ergebnis der Volkszählung für Bechelsdorf 13 Haushaltungen mit insgesamt 70 Einwohnern auf. Die Zahl der gebäude betrug 11. Nach dem Gemeindeverzeichnis von Mecklenburg nahm die Einwohnerzahl des Dorfes bis 1939 66 Einwohner ab. 1942 betrug sie dann nur noch 58. Es gab 15 Haushaltungen, darunter 6 landwirtschaftliche Betriebe mit mehr als 0,5 Hektar. Die Feldmark umfasste 264 Hektar. Am 29.10.1946 Hatte Bechelsdorf kriegsbedingt 150 Einwohner. Die Menschen wohnten in den 4 Gehöften, 2 Katen und den 3 Büdnereien. In der Folge wurde Bechelsdorf mit Ollndorf und Törpt der Gemeinde Niendorf zugelegt.
Nachdem die Familien der Hofstellen III und IV das Dorf in Richtung Westen verlassen hatten, ging auch das Wirtschafterpaar von Stelle I nach Holstein zurück. Allein der Pächter der Stelle II blieb als einziger Bauer im Dorf. Aus den verwaisten Höfen entstand 1953 ein ÖLB, der am 28.11.1954 in die LPG „Berg und Tal " Niendorf einging (siehe unter Niendorf). 1959 trat auch der Besitzer von Hof II als letzter Hauswirt der LPG bei. Im Rahmen der „Grenzsicherung" wurden die Wege von Boitin-Resdorf und Wahlsdorf gesperrt und wuchsen zu. Das Ende des Dorfes war vorgezeichnet. Nach der Kreisreform kam Bechelsdorf mit Ollndorf und Törpt zur Gemeinde Niendorf. Die Einwohnerzahl schmolz bis 1994 auf 44 Personen. Hof III und die Wirtschaftsgebäude des einst größten Bauernhofes des Ratzeburger Landes (Hof I) verfielen. Von den Kindern bzw. den Erben der alten Bauernfamilien kehrte niemand zurück. Die Feldmark war nach 1990 insgesamt verpachtet an Ernst-Günter TRAULSEN und CLAUSSEN.
Hof Nr. I
Schulzenhof
( 1 ¼ Hufen, zuletzt ca. 90 ha)
Die Stelle umfasste immer 1 ¼ Hufen. Sie betrug nach der Regulierung rund 60 Hektar, zu der 1854 noch die Hälfte (27,87 Hektar) der Boye-Stelle II hinzukam, so dass der Bechelsdorfer Schulze mit einem Hof von insgesamt 90 Hektar zum größten Bauern des Fürstentums Ratzeburg wurde. Zur Schulzenstelle gehörten zur Zeit der Regulierung (1828) u. a. die Flurstücke „Holtbrei’r“, „Giernlann“, „up’n Kraug“, „Floßblöcken“, „Diekstück’n“; „Brink“; Hogensollskamp“, „Kamp“ und „Bäkkamp“. Die Flurstücke lagen zu beiden Seiten des alten Wahlsdorfer Weges. Die Stelle war über 402 Jahre im Besitz der Familie OLDÖRP.
Mit der Stelle verbunden war das Amt des Schulzen, wie er im Land Ratzeburg hieß, während die Bezeichung im „Sachsenspiegel“ burmester lautet. Das Amt hob seinen Inhaber rechtlich über die anderen Hauswirte eines Dorfes heraus. Der Schulze hatte vor allem die Durchführung der Verordnungen zu überwachen, zu deren Veröffentlichung durch den Vogt er die Eingesessenen mit seinem Horn zusammenrufen musste 25. Das Schulzenhorn, das einmal seinen Träger als Inhaber der Amtsgewalt auswies, diente sonst vornehmlich als Feuerhorn, aber auch sonst in Fällen plötzlich hereinbrechender Gefahr, deren Abwendung gemeinschaftliches Handeln erforderlich machte. So wird in einem alten Wedde-(Polizei-)Bericht ein Vorfall aus Bünsdorf vom 10.11.1597 berichtet, wie der burfaget Burmester „ins burhorn geblasen und die burn tho hope gefordert“, als ein lübischer Fischer widerrechtlich die Maurine hinauffuhr. In seiner Eigenschaft als Gemeindevorsteher hatte der Schulze dafür zu sorgen, daß die Abgaben eingesammelt und abgeliefert wurden 26 und die richtige Leistung der Dienste sowie alle sonstigen Anordnungen des Amts beachtet und befolgt wurden. Seine wesentliche Bedeutung bestand indes ursprünglich im Bereich der kommunalen Gerichtsbarkeit. Die Befugnisse der burmester/Schulzen erstreckten sich nach dem „Sachsenspiegel“ 27 vor dem Dreißigjährigen Krieg auf Diebstahl und Gegenstände im Wert von unter 3 Schillingen (ß), doch nur auf handhafter Tat desselben Tages zu richten. Der vom Schulzen Verurteilte konnte Hand und Haar mit 3 ß lösen. Sonst betrug das Gewedde des Schulzen 6 Pfennige (d). Die Gerichtsgewalt des Schulzen trug zwar auch autonomen Charakter, gehörte aber als Gemeindegewalt, im Gegensatz zur privatrechtlichen grundherrlichen Gerichtsbarkeit, dem öffentlich-rechtlichen Element an 28. Sie ist nicht als landesherrliche Gerichtsbarkeit aufzufassen, sondern als eine Gemeindegewalt, die aus der vom Landrecht geduldeten Selbstverwaltung herfließt. Ihre Ausübung hat daher, vom landrechtlichen Standpunkt aus gesehen, die Bedeutung eines schiedsrichterlichen Sühneverfahrens, bei dessen Misslingen die eigentliche Gerichtsbarkeit des Landrechts eintritt, wie dies aus dem „Sachsenspiegel“ ersichtlich ist 29. Die Bestimmungen des „Sachsenspiegels“ über die Burmeister-Gerichtsbarkeit – so dürfen wir annehmen – hat auch für die Schulzen in dem Kolonisationsgebiet sächsischen Rechts gegolten, denn das märkische Glossar zum „Sachsenspiegel“ sagt ausdrücklich 30: „burmester – dat is deme schulten ... weddet man an der schillinge“. In Mecklenburg erscheint das Schulzengericht in seiner Zuständigkeit in der Regel erweitert gegenüber der Burmeister-Gerichtsbarkeit des „Sachsenspiegel“. Nur in einer einzigen mecklenburgischen Urkunde sind dem Schulzengericht dieselben Grenzen gezogen wie im Burmeistergericht des „Sachsenspiegel“: „iuris dictionis exercitio ultru res denariorum slavorum valorum, prout iurisdictio villicis consuevit competere“ 31, sonst geht seine Zuständigkeit oftmals bis zu 12 ß 32. Der Schulze war außerdem ständiger Beisitzer des Vogteigerichts. Die Bezeichung der Schulzenhufe als Settinke bzw. Sadelhoue, die auf einen Sitz im Landthing deutet, gibt hier einen Hinweis 33. Für das Land Ratzeburg ist dies 1525 für Campow und Lockwisch ausdrücklich nachgewiesen 34. Die Ausübung des Schulzenamtes war verknüpft mit dem Besitz der Schulzenhufe, die im Gegensatz zu den Pachthufen von allen Abgaben privater und öffentlicher Natur frei war. Das Amt selbst war erblich, auch wenn es beim Tode des Inhabers seinem Nachfolger neu bestätigt werden mußte.
I/1 OLDORP, Hans
*?Bechelsdorf um/vor 1400 +ebd. um/nach 1460, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf 1444, N. NN.
Kinder (u. a., vmtl.):
Hans *Bechelsdorf um 1435/1440 > Anerbe
?Hinrik *Bechelsdorf ….. +Duvennest ….., Jahrenwohner Duvennest 1477
I/2 OLDORP, Hans
*Bechelsdorf um 1435/1440 +ebd. um 1500, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf (1465)/1490, N. NN.
Kinder:
Hinrik *Bechelsdorf (1470) err. > Anerbe
I/3 OLDORP, Hinrik
*Bechelsdorf (1470) err. +ebd. vor 1539, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf 1509/1534, N. NN.
Kinder (u. a., vmtl.):
Hans *Bechelsdorf um 1505 > Anerbe
Hinrik *Bechelsdorf …. +Neschow ….., Hauswirt in Neschow B 35
Hinrik hatte wie die übrigen Hauswirte nach 1520 dreimal unter dem Ablager des Herzogs Magnus von Sachsen-Lauenburg zu leiden, der so seinen Ansprüchen auf die Kapiteldörfer Nachdruck verlieh. Die Belastungen, die ein solches Ablager für die Bauern brachte, schildert Masch sehr eindrucksvoll 36:
„Der Herzog und seine Dienerschaft zu Roß und Fuß, mit der Herzogin und ihren Frauen und Jungfrauen, ihren Dienern und Mägden , mit Reitern, Wagen und Hunden, bisweilen mehr als hundert, besuchen nach und nach alle Dörfer und bleiben nach der Größe und Beschaffenheit des Dorfes ein bis vier Tage und Nächte da. Sie zwingen die Bauern und Einwohner, fette Ochsen, Schafe, Schweine, Gänse, Enten, Kapaune, Hühner und Küchlein zu geben, Stockfisch und frische Fische, Eier, Butter, feines Brod und grobes für Menschen und Hunde zu liefern. Ist dem Koch das Vieh nicht fett genug, so nimmt er den Leuten das fetteste aus dem Gespann und aus der Herde. Haben sie sich nun mit Fleisch und Brod gesättigt, so trinken sie Bier in großen Mengen bis zur Trunkenheit und Übermaß. Und wie sich die zuchtlosen Diener des Herzogs und der Adligen, die ihnen folgen, mit den Weibern, Töchtern und Mädchen betragen, kann man leicht ermessen. Zu klagen wagen die Bauern nicht, weil sie sonst geschlagen und getötet werden. Sie müssen die Köche des Herzogs besolden (für jede Mahlzeit 4 ß), welche überdies die Häute des geschlachteten Viehs wegnehmen; sie müssen ihre eigenen leeren Tonnen von den Schenken zurückkaufen (4 ß bekommt der Tapper für jede Tonne), und der arme Leute, welche bisweilen nicht das Brod im Hause haben müssen den Herzog herrlich bewirten, das Jagdfahrzeug fahren, Pferde, Jäger und Hunde mit Nahrung versehen; Hafer,Heu und Stroh herbeischaffen und alles, was man in der Küche bedarf liefern. Durch die Ablager werden sie arm, daß sie ihre Abgaben nicht geben können und Haus und Hof verlassen".
1525 gab Hinrik Oldörp von der Stelle 1 Gulden (fl) 6ß Landbede an den lauenburgischen Herzog. Der Gulden betrag damals 1 ½ Mk lüb.Pfennige oder 24ß. Die Mark wurde zu 16 ß gerechnet. Im Mai 1530 ist Hinrik als einer von 48 Zeugen in einem umfangreichen Aktenstück genannt, das über die Streitigkeiten des Herzogs mit dem Bistum Ratzeburg berichtet 37. Er gibt bei dieser Vernehmung sein Alter mit etwa 60 Jahren an, wird also um 1470 geboren sein. Hinrik Oldorp war es wohl, der neuesten Forschungen nach, schon 1518 die Scheune und um 1525 das Schulzenhaus erbauen ließ 38. Jedenfalls stammt das heutige in Schönberg als Freilichtmuseum aufgestellte Bechelsdorfer Schulzenhaus in seinem Kern noch aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Wie das ältere Haus, das es ersetzte, ausgesehen hat, wissen wir nicht. Fest steht nur, daß die Kolonisten vor allem den Typ des altsächsischen Hauses mitbrachten, dessen wesentlichstes Merkmal seine Mittellängsdiele war, die als Stallgasse und Dreschdiele diente. Die älteste Form, die für die Kolonialzeit in Frage kommt, ist offenbar das Zweiständerhaus (Kübbungshaus). Es bildete nur einen mächtigen Einraum, besaß also im Achterteil noch keine Stuben. Die Mittellängsdiele ging in voller Fuderhöhe durch das ganze Haus, das auf beiden Giebelseiten je ein großes Einfahrtstor hatte. In diesem Durchfahrtsdielenhaus war die Herdstelle seitwärts gerückt, um die Durchfahrt frei zu halten. Ein solches oder ähnliches Haus ersetzte der Schulze Hans Oldörp oder sein Nachfolger im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts durch einen Neubau, der dann drei weitere Umbauten erfuhr, ehe es seine heutige Gestalt erhielt. So ist das Bechelsdorfer Schulzenhaus in gleicher Weise Dokument alter Zimmermannskunst und Urkunde für die Schichtenfolge nordwestmecklenburgischer Hallenhäuser. Zu dem ältesten Bauabschnitt dieses bedeutenden Kulturdenkmals bäuerlichen Lebens im ehemaligen Land Ratzeburg rechnen acht der entlang der Diele befindlichen Ständer, sowie sechs der den Rähmen – ein waagerechtes Holz, das oberhalb der Ständer diese in Firstrichtung zu Reihen bindet – aufgelegten Balken. Eigenarten iher Verzimmerung verweisen diese insgesamt in das frühe 16. Jahrhundert. Damit ist das Haus deutlich älter, als früher angenommen. Auch über die Raumordnung des ersten Baus verrät der Gerüstrest einiges. So wird der Bau bereits, wie seit 1562 in Mecklenburg verfügt, eine, wenn auch nur niedrige und schmale Stube (Döns) in der rückwärtigen linken Abseite besessen haben. Ihr zur Seite, auf der großen Diele, ist der Herd des Hauses anzunehmen, dessen Funkenschirm, der Feuerrähm, durch einen besonderen Ständer, den Kreuzbaum gestützt wurde. Reste dieses Ständers finden sich später in einer der Abseitenwände verzimmert.Überdies deutet ein solcher Kreuzbaum auf das Vorhandensein einer bis heute nicht mehr feststellbaren mehrfachigen Lucht (westfälischer Ausdruck für das niedriger Seitenschiff des Niederdeutschen Hallenhauses; in Mecklenburg als Afsiet bezeichnet) gegenüber der Stube innerhalb der rechten Kübbung, einer breiten, zur Diele hin offene Abseitennische Niederdeutscher Hallenhäuser, die mit Hilfe von Luchtriegeln gewonnen werden. Sie dienten als Wohnraum, solange die Häuser noch stubenlos waren, später als Ess- und Arbeitsraum. Der früher ebenfalls mit dem Herd auf der Diele befindliche Backofen fehlt bereits. Dies regelte dann die Policey- und Landordnung von 1562, die bestimmte, dass die Backöfen in den Häusern keineswegs länger gelitten werden sollten und „sollten auf einem jeden Dorf ein oder zwei Backöfen nach Nothdurfte und Gelegenheit der Bauern Anzahl mitten in dem Dorffe oder vor demselbigen an einem sicheren Orte gebauet und gemacht und ferner nicht zugesehen werden, daß der Flachs und Hanf in den Backöfen, so nahe bey den Häusern stehen, ... gedorret werde“. Hier war endlich die notwendige Konsequenz aus den häufigen Feuersbrünsten gezogen worden, denen nicht selten ein ganzes Dorf zum Opfer fiel. Schlafkammern sind im ältesten Bauabschnitt des Schulzenhauses noch nicht nachzuweisen. Für diesen Zweck dürften zu jener Zeit allgemein in ländlichen Bauten noch Schrankbetten, früher als Klusen bezeichnet, üblich gewesen sein. Ein Tor war nur in den vorderen Giebel eingeschnitten, durch den hinteren führte lediglich eine Tür ins Freie. In seinem ältesten Stadium zählte das Bechelsdorfer Schulzenhaus also zur Gruppe der Durchgangshäuser. Wenig später, um 1525, ließ Hans Oldörp auch die Überdachungsscheune (Scheune, Heukaben) als Zweiständerhaus mit zwei Abseiten bauen, wie sie noch auf der Stelle Klein Siemz VI erhalten ist (diese allerdings erst 1792 errichtet) und einen guten Eindruck von der Eigenart dieser Gebäude vermittelt. Das Dach steht bei diesem Bau einseitig über, wobei dann die Diele unter Anklapp steht. Im Vorschauer links und rechts der grot Dör unter tief heruntergezogenem Walmdach waren die Pferde untergebracht.
I/4 OLDORP, Hans
*Bechelsdorf um 1505 +ebd. nach 1576/vor 1581, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf 1539/1576, N. NN.
Kinder (u. a.):
Tochter *Bechelsdorf ….. +Petersberg ….., SCHÖ vor 1581 ?Jochim. KOHLHASE, Petersberg
Tochter *Bechelsdorf ….. +Schlagsülsdorf ….., SCHÖ vor 1581 ?Jochim FRYDAGK, Hauswirt Schlagsülsdorf
Hans *Bechelsdorf um 1545 > Anerbe
Jochim *Bechelsdorf ….. + ….., genannt 1581; wo er geblieben ist, hat sich nichtfeststellen lassen; er könnte identisch sein mit dem zwischen 1597 und 1607 in Schönberg bezeugten Bürgermeister Jochim Oldedorff 39. Die Schönberger Schulzenfamilie hatte jedenfalls in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts auffallend enge Beziehungen nach Schönberg
Der Schulze Hans Oldorp ist erstmals 1539 bezeugt. 1557 vergleicht er sich mit seinem Bruder Hinrik, der für 45 Mk eine Stelle in Neschow Hof B erworben hatte. Hans behält die Schulzenstelle und gibt seinem Bruder die Kaufsumme, dazu 6 Mk und 1 Pferd und das beste Kleid nach Landesweise und Gewohnheit, dazu noch 4 Pferde, 2 Kühe, 2 Schweine mit 3 Farken, 2 Seiten Speck, 1 Sack voll Roggen .... 6 Pfund Butter, soviel Gärsten, daß er in Neschow im Winter zusäen kann, Erbsen und Hafer hat er ihm auf ein ganzes Teil gesäet. Zeugen sind alle Bechelsdorfer Hauswirte, Hans Rychwardes zu Niendorf, Jacob Vick, Jochim Löper zu Campow und Hans Vicke zu Wahlsdorf. 1576 lässt er sich vom Domkapitel für seine Verpflichtung, die nach Bechelsdorf kommenden bischöflichen Beamten aufzunehmen und zu bewirten, eine Urkunde ausstellen, die ihm abgabenfrei die Nutzung eines Ackerstückes auf dem Gerkenland bestätigt:
„Nachdem Hanß Oldorp, wonhaftig tho Bechelsdorp einem E. Capittel tho Ratzeborch angetöget, dat he ein ort landes up dem Gerckenlande genandt lange tidt her frygane tagten unde pacht beseten und gebrüket doch mit dem bedinge, dat he den Amptmann odder sinen Denern odder so süß in der Herren geschefte der einer käme - dat Hanß Oldorp demselwige scholle utrichtinge don, so heft he einen bewis darup begert, welkes ome tho gunne mi ein E.Capittel befahlen und schall derwegen Hanß Oldorp und sine nakomben den genanten acker quit und fry besitten und gebruken, doch dat he darvor deit wo bawen gemeldet. Des tho Urkund habbe ich Ludolf Schacke, Domdekan und Amptmann, disse hantschrift mit minem angebornen Pitschir versegelt.
Gescheen tho Schlagstorp anno 1576 up Margareta”.
I/5 OLDORP, Hans
*Bechelsdorf um 1545 +ebd. vor 1598, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf 1581, N. NN. * ….. +Bechelsdorf --./SCHÖ 12.01.1653 als „Oledorps von bechelstorp Mutter“
Kinder (u. a., vmtl.):
Hinrich *Bechelsdorf um 1585 > Anerbe
Berend *Bechelsdorf um 1585 ….. +Niendorf --./SCHÖ 08.09.1646, Hauswirt und Schulze Niendorf I 1620/1644
?Hans *Bechelsdorf ….. +Groß Mist vor 1618, Jahrenwohner Groß Mist VII, HE 1618 N. NN. verw. BURMEISTER
?Hartwig *Bechelsdorf um 1590/1595 +ebd. --./SCHÖ 02.03.1664, Knecht in Bechelsdorf
Hans war seinem Vater wohl bald nach 1576 gefolgt. Am 10.09.1581 schloss er mit seinem Bruder Jochim in Gegenwart von Bernhard von Dannenberg einen Erbvergleich, in dem er ihn mit 100 Mk. und einigem Vieh aus der Stelle abfand 40. 1598 ist dazu vermerkt:
„Anno (15)81 den 10 Septembris hebben sich in praesentia Bernhardi a Dannenberg officialis de beiden broder Hanß und Jochym de oldörp vun Bechelsdörp verdragen in modo und wyse wo volgt, und gifft Hanß de oldeste synem broder vor alle anspruke dyß Hoffes tho Beckelstorp hundert marck, und 2 perde 2 hovede Koyckes, ene Junge sterke, veer swyne wo he dat seinige ock also vorch hefft uthgemarcket, dar mit hefft he alle syne anspruke Hanß und synen kindern so lange dar ene vun leved nagegeben. Hyr by syn gewesen alle de nati bynnen Beckelstorp, Jochim Fridagk, Jochim Kolhase, Hennik oldörp vun Nescow“.
Die Ansprüche der Schwestern von Hans, von denen eine nach Petersberg, die andere nach Schlagsülsdorf geheiratet hatte, waren 1580 offensichtlich schon geregelt worden. Sie waren mit jeweils 33 Mk aus der Stelle abgefunden worden. Vermutlich waren es ihre Ehemänner, die nun den Erbvergleich ihrer Brüder als Zeugen bekräftigten. Hans ist wohl früh gestorben.
I/6 OLDORP, Hinrik
*vor 1565 +ebd. ….., Jahrenwohner und Schulze in Bechelsdorf 1598/um 1610, SCHÖ vor 1598 ?die Witwe seines Vorgängers
I/7 OLDÖRP, Hinrich
*Bechelsdorf um 1585 +ebd. --./SCHÖ 17.09.1667, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf um 1610/1649, SCHÖ vor 1610 Ließ MÖLLER * ….. +Bechelsdorf --./SCHÖ 13.06.1647 „von Stüves in Herrnburg Bullen gestoßen“, aus Herrnburg II
Kinder:
Jochim *Bechelsdorf um 1610 +n. 1680, 1636 Mittäter bei der Erschlagung des Bechelsdorfer Kuhhirten Pasche Burmester, lebte 1636/1640 unbehelligt in Schönberg; 1640 hatte der Amtmann bei ihm 3 Kühe, 2 Pferde und 3 Schweine mit 4 Ferkeln beschlagnahmt; nachdem er wegen Totschlags verurteilt war, floh er nach Mecklenburg-Schwerin; 1654/1658 steuert er bei Hartwig von Bülow auf Goldbeck: 1654 hat er 2 Pferde, 2 Kühe und 1 Schwein; 1655 wohnt er in Klütz und gibt von zwei Katenstellen die Heuer, erstmals steuert er jetzt für seinen Sohn Hinrich. Er hat 3 Pferde, 2 Ochsen, 5 Kühe, 1 Schwein und 2 Schafe. 1656 hat er neben den beiden Katenstellen 4 Pferde, 7 Kühe, 8 Schweine und 2 Schafe. 1657 geht es ihm dann schlechter. Er hat noch 3 Pferde, 2 Kühe und 2 Faselschweine, doch gibt er 1658 schon wieder 4 Rtlr. Accise; 1669/1677 ist Jochim dann Pensionarius in Köchelsdorf. Er besitzt dort 1669 insgesamt 169 Schafe. Als er 1677 alters halber die Pachtung aufgeben will, kommt es zu einer Auseinandersetzung mit dem Gutsherrn August Friedrich von Plessen, der verlangt, dass er den Hof weiter verwalten soll. Als von Plessen dabei 1400 Rtlr. rückständige Pacht für zwei Jahre fordert, rechnet Jochim mit zwei von ihm bezahlten Rechnungen über 765 Taler 17ß und 641 Taler 8ß auf. Danach verliert sich seine Spur, ¥ vor 1636 Trine LÜDER (*Wahrsow 1598 +30.05.1676), Tochter von Drewes Lüder, Wahrsow Hof IV
Kinder:
a. Hinrich *Bechelsdorf um 1636/1640 + ....., nimmt 1670 für seinen Vetter dessen väterlichen Erbteil in Empfang; 1672 pensionarius an der Stecknitz, 1676 in Klein Warin bei Neukloster; ¥ I. HE 17.11.1669 Catharina KROLLOW, Tochter des Pensionarius Christian Krollow; ¥ II. HE (cop. Hof Wahrsow) 13.11.1676 Anna Catharina HELLMANN, Tochter des Hieronymus Hellmann; ¥ III. ?HL-Dom 07.11.1672 Catharina PETERßEN
b. ?Engel * ..... + ....., ¥ Mühlen-Eichsen 1687 Hans EVERS, Verwalter in Moltenow
Anna *Bechelsdorf ..... +Wahrsow .--./HE 04.12.1661, ¥ SCHÖ vor 1632 Görries LÜDER, Hauswirt in Wahrsow IV
Margaretha *Bechelsdorf (1604) err. +Raddingsdorf --./SCHÖ 18.12.1680, ¥ SCHÖ vor 1640 Hans RETELSDORF, Schulze in Raddingsdorf
Liesebeth *Bechelsdorf um 1620/1625 +ebd. --./SCHÖ 28.01.1693, ¥ SCHÖ 26.05.1646 Frenz OLLENBORG, Hauswirt in Bechelsdorf II
Hartwig *Bechelsdorf (1619) err., > AL XII – 2304
Hinrich *Bechelsdorf um 1620/1622 ++Klütz 1662 „mit eigener Hand“, er hatte 1636 den Bechelsdorfer Kuhhirten Pasche Burmester mit dem Beil so schwer verwundet, dass dieser an den Folgen verstarb; lebte bis 1640 unbehelligt vermtl. bei seinen Eltern in Bechelsdorf, 1640 zum Tode durch das Schwert verurteilt, konnte er mit seinem Bruder Jochim ins benachbarte Mecklenburg Schwerin fliehen; 1651 ist er Drescher auf dem Gut Arpshagen, danach steuert er als Kossate auf dem Gut Grundshagen. 1652 besitzt er 2 Kühe; 1654 hat er 2 Pferde und 3 Kühe, 1655 sind es 2 Pferde, 2 Kühe und 1 Faselschwein, 1656 nur noch 2 Haupt Rindvieh, 1 Faselschwein und 1 Schaf. 1661 gibt er in Klütz bei Claus-Jochim von Plessen 1 Rtlr. Accise; von seinem Schwager Görries Lüder hat er 1658 ein drei Jahre altes Fohlen gekauft, das dieser offensichtlich dem Lübecker Bürger Heinrich Saffen gestohlen hatte; ¥ Klütz 06.11.1650 Liesebeth SCHARPENBERG
Kinder:
a. Claus Jochim */~Klütz --./12.05.1654 +ebd. jung
b. Elisabeth */~Klütz --./03.04.1656 +ebd. jung
c. Claus Jochim */~Klütz --./30.07.1658 + ....., lebte 1670 bei seinem
Onkel Jochim in Dassow
d. Heinrich Otto */~ Klütz --./15.12.1660 (Pate: Heinrich Oldorp)
7. Gesche *Bechelsdorf ..... +Palingen ....., ¥ N. NN. (?FASCHE, ?METTE)
Hinrich Oldörps Leben wurde geprägt durch den schrecklichsten aller Kriege, den das Land bis dahin erlebt hatte: den Dreißigjährigen Krieg. Vereinzelt war nach 1618 die Kunde von kriegerischen Auseinandersetzungen auch ins Fürstentum Ratzeburg gedrungen. Einen ersten Vorgeschmack dessen, was auf die Ratzeburger Bauern in den kommenden Jahren zukommen sollte, erlebten die bischöflichen Untertanen in der lauenburgischen Enklave Mannhagen, als Anfang 1625 der dänische König Christian IV. seine Truppen gegen Tilly sammelte. Noch im November desselben Jahres floh das Domkapitel ins sichere Lübeck. Die protestantischen Dänen, verbündet mit den norddeutschen Fürsten und Hansestädten, wurden in der Schlacht bei Lutter am Barenberge am 27.08.1626 in Niedersachsen von der kaiserliche-katholischen Liga unter Tilly geschlagen. Auch das norddeutsche Heer unter dem Befehl des Generals von Mansfeld wurde von den kaiserlichen Truppen unter Wallenstein bei der Dessauer Elbbrücke geschlagen. Die unterlegenen Einheiten zogen sich bis nach Wismar zurück, die kaiserlichen Truppen hinter sich her ziehend. So erschienen im Dezember 1625 die ersten, es waren etliche hundert Mann unter Führung des dänischen Heerführers, Graf Ernst von Mansfeld, in Schönberg und begehrten Quartier. Zwei Kapitäne mit 100 Mann Mausketiere hatten die Aufgabe, drei Kompagnien mit je 300 Mann zu Fuß, in Schönberg und Umgebung auszuheben, welches durch das Stift aber nicht abgewendet werden konnte. Die Werbung von 900 Rekruten konnte aber nicht erreicht werden, da das Territorium für diese hohe Anzeahl viel zu klein war und wohl auch viele junge Männer flüchteten. Außer den unerträglichen Kontributionen kostete die Verpflegung der Mannschaft viel. Die Dörfer, auch Bechelsdorf, mussten wöchentlich 100 bis 300 Pfund Brot, 150 bis 158 Pfund Fleisch und 30 Pfund Butter liefern und 10 bis 20 Rtlr. Kontribution zahlen. Für eine Kompagnie wurden gefordert: wöchentlich 60 Tonnen Bier, 3675 Pfund Brot, 542 Scheffel und 2 Fass Hafer, 3675 Pfund Fleisch. Jedes Pferd erhielt einen halben Scheffel Hafer, jeder Reiter 3 Pfund Brot, 3 Pfund Fleisch, 4 Maß Bier, die Kompagnie wöchentlich 14 Fuder Stroh. Außerdem erhielten die Offiziere noch 750 Mk und die Obristen forderten noch extra. Bischof August versuchte die Not zu lindern und kaufte sich für eine Kriegssteuer von 6000 Rtlrn vom Grafen von Mansfeld frei und die Truppen verließen am 31.01.1626 das Bistum.
Obwohl sich das Stift gegen einen so hohen Preis freigekauft hatte, bestand ständig die Gefahr, dass man das Bistum Ratzeburg erneut zur Versorgung dänischer Truppen heranziehen würde. Um das zu verhindern, ersuchte Bischof August König Christian IV. im März 1626 um einen Schutzbrief. Dieser wurde ihm auch gewährt, so dass die Landbevölkerung zunächst Ruhe hatte. Allerdings nur bis zum Herbst, denn schon im Oktober kamen zwei dänische Kapitäne mit 100 Musketieren ins Land. In der Hoffnung, die erneute Belegung abzuwenden, ging ihnen der Stiftshauptmann bis Mechow entgegen und pochte auf die Eingaltung des kürzlich ausgestellten Schutzbriefes. Dem hielten die dänischen Offiziere jedoch ein königliches Schreiben entgegen, welches des Hauptleute Claus von Holstein, Georg Friedrich von Horrenberg und Johann Neubauer zwecks Werbung von je 300 Mann Quartuier zu stellen sei. Am 13.10.1626 rückten sie ein. Sie kosteten das Stift wöchentlich 1000 Taler. Der Stiftshauptmann resite nun ins Hauptquartier des Dänenkönigs nach Stade, um eine Befreiung von der Einquartierung zu erwirken. Er konnte dies allerdings nur für die bischöflichen Dörfer erreichen. Bereits am 20.11.1626 rückte unter Führung des Rittmeisters Ulrich von Pentz eine weitere Kompagnie in das Amt Stove ein. Hier konnte Mandeslo lediglich erreichen, dass von Pentz sein Quartier vom Amtshaus in Stove nach Demern verlegte.
Dann drohte erneut Gefahr, als nach der Niederlage Christians IV. in der Schlacht bei Lutter am Barenberge am 27.08.1626 die kaiserlichen Truppen unter Wallenstein und Tilly ihren Vormarsch nach Norden fortsetzten. Als Tilly dabei Lauenburg erreichte, suchte ihn Clamor von Mandeslo dort auf und erbat ein Spezialpatent, um das Stift vor Übergriffen zu schützen. Für 700 Taler wurde es ihm ausgehändigt, doch trotz dieser Zahlung wurden die Dörfer im Amt Schönberg „rein spoliert (ausgeraubt) und ausgelündert“. In ihrer Not hatten sich „die Leute von den Höfen weg nach Schönberg geflüchtet. Die bischöflchen Höfe Blüssen und Menzendorf waren nicht verschont, sondern das Vieh weggenommen“. Tilly forderte am 01.12.1627 wöchentlich 200 Rtlr. zur Verpflegung seiner Armee, welche dann nach energischem Widerspruch auf 100 Rtlr herabgesetzt wurde. Auch hatte von Martini (11.11.) bis Anfang Dezember 1627 17 verschiedene Truppen, größtenteils Reiter mit mehreren hundert Pferden, jedoch auch das ganze Aldringerische Regiment, 1000 Mann stark, Nachtquartiere und Rasttage im Bistum genommen. Vom 13.02. bis 05.03.1628 kam eine neue Einquartierung. Es waren zwei brandenburgische Reiterkompagnien, welche auf Befehl Wallensteins das Stift bezogen und in Mechow Quartier nahmen. Dann lagerten von Mitte März bis 03.04.1628 drei Kompagnien Reiter mit 530 Pferden unter Oberst Ernst von Sparr im Schönberger Raum. Ihre Unterhaltung kostete wöchentlich 60 Tonnen Bier, 3675 Pfund Brot und ebensoviel Fleisch, 542 Scheffel 2 Fass Hafer und für die Offiziere 750 Rtlr. Der wöchentliche Küchenzettel des Wallensteinschen Obristen Ernst von Sparr sah für seine Tafel und weitere fünf Tische u. a. vor: 2 Ochsen, 14 Tonnen Bier, 14 Scheffel Roggenbrot, 14 Kälber, 30 Hühner, 24Tauben und täglich sechs Gerichte Fische. Dies war damals eine große logistische Leistung der Dorfschulzen, diese Wünsche alle erfüllen zu können. Auch dieses Mal kaufte sich das Stift gegen eine Zahlung von 1800 Rtlrn bei Wallenstein von der Einquartierung frei und die Truppen zogen ab.
Nach einer kurzen Erholungspause von einigen Wochen kamen vom 28.04. bis 02.05.1828 mit fünf Kompagnien Italiener, Franzosen und Kroaten wieder Truppen des Obristen von Sparr nach Schönberg und vom 17.05. bis Juli 1628 unter Rittmeister von Fulda eine Kompagnie nach Stove. Sie sollten binnen fünf Wochen Soldaten ausheben, um ihre Kompagnie zu komplettieren. Diese Reiter hausten furchtbar, so dass die Bürger am 27. Juni schrieben: Sie müssten den Reitern immer 4 bis 5 Essen auf den Tisch „schlagen”. Die Reiter hatten die Wiesen verdorben, und es stehe zu befürchten, dass auch das Korn zugrunde gerichtet werde. Die Kosten der Einquartierung und Verpflegung kosteten 13 363 Taler. Mit der heruntergehandelten Summe von 2000 Rtlrn zog Wallenstein auch diese Truppen aus dem Stift ab. Es folgten darauf im Juli 1628 zwei brandenburgische Kompagnien, die 4010 Rtlr Kosten verursachten. Vom 28. Juli bis 20. November war dann der Obrist-Leutnant Marcus Korpeßen mit zwei Kompagnien Kroaten, deren Unterhaltung sich in 17 Wochen auf 6144 Rtlr belief. Im November marschierten dann über 14 000 Mann zu Pferd und zu Fuß durch das Stift. Obgleich alles Korn bereits aufgebraucht war und eigenmächtige Einquartierungen von ganzen Reiterscharen mit 20 bis 50 Pferden das Land quälten, kam schon am 04. Dezember eine neue Truppe unter Oberst Coronini ins Stift. Er blieb bis zum 04.06.1629. Die Unterhaltung für ihn und seine Truppe kostete das Stift und seine Bewohner 17 799 Rtlr. In einem Bericht des Domkapitels vom 15.03.1629 heißt es: “Dass die Leute nunmehr die groben Kleien und Flachsknoten backen und statt des Brotes genießen. Wir sehen, dass sie kein Mittel der Welt mehr übrig haben, Geld aus dem ihrigen zu lösen, bei anderen aufzubringen, ihe Saat zu bestellen, ihren Anspann zu haben, bei Hofe zu bleiben, die gewöhnlichen Hof- und Korndienste zu leisten, Korn, Geld, Zins und andere Güter darzureichen, weniger ihre eigene Haushaltung für sich und die ihrigen zu unterhalten”. Vom 19.12.1629 bis 11.06.1630 nahmen zwei Kompagnien Kroaten unter Rittmeister Wahrderen im Stift Quartier. Sie verursachten Kosten in Höhe von 12 274 Talern. Ihm folgten vom 11.06. bis zum 06.10.1630 fünf Kompagnien Kürassiere unter Oberst Wingerßky. Zu all diesen Leiden kamen noch bösartige Krankheiten wie Blattern und Pest dazu. Allein die Pest raffte in der Schönberger Kirchgemeinde von Juni bis November 1630 insgesamt 328 Menschen dahin. Besonders grausam hauste 1630 der Rittmeister Moritz von Putbus mit seiner Kompagnie Reiter im Bistum. Selmsdorf, Schönberg, Rabensdorf und Falkenhagen wurden ausgeplündert. Aber auch in den übrigen Dörfern litt die Bevölkerung entsetzlich unter der Soldateska. In Klein Siems wurde Hans Woisin am 07.11. von Reitern aufs Feld geführt. Man zog ihn nackend aus, schlug ihn jämmerlich und nahm ihm dann den Eid ab, es nicht der Obrigkeit klagen zu wollen. Seine Frau, die im Kindbett lag, rissen sie aus dem Bett. Sie entkam ihnen zwar, aber das Kind starb und sie selbst war an Leib und Seele gebrochen. Die Frau des Hans Freitag versuchten sie zu misshandeln und schleppeten sie bei den Haaren im Haus auf und nieder. Die Magd jagten sie bis zum Hals ins Wasser und die alte Mutter nackt ins Feld, so dass ihr die Füsse ganz verdarben. Auch das Jahr 1631 war voller Not und Elend, voller Forderungen, denen man die Unmöglichkeit entgegensetzte, ihnen zu genügen und die man doch erfüllen musste. Einquartierungen kamen und gingen. Kontribution über Kontribution wurde eingetrieben. So verlangte am 06.07.1631 der Obrist vom Piccolominischen Regiment 1500 Mk. Man handelte ihm zunächst 500 Mk ab, aber bald nachher wollte er doch 1500 Mk haben, „dann sollten sie auch von dieser Einquartierung und Contribution befreit bleiben, und schickte eine Kompagnie, welche 820 Rtlr. Abholen und dabei zugleich das Vieh aus Grieben, Falkenhagen und Menzendorf wegtrieben. Durch das Geschenk von zwei Ohm Rheinwein und zwei Tonnen Rummeldeus erlangten die Abgeordneten Audienz und die Erlaubniß, ihr Eigentum wieder zu nehmen, das auch größtenteils wieder aufgefunden ward“. Im Herbst war dann die Zeit der kaiserlichen Besatzung vorbei. Am 06.10.1630 verließen die letzten kaiserlichen Truppen Schönberg.
Nur wenige Stunden nach dem Abzug der kaiserlichen Truppen zogen die ersten schwedischen Soldaten ein, marschierten aber nach kurzem Aufenthalt weiter. Dann kam „die finnische Reuterei“. Sie blieb zwei Nächte in Papenhusen, Rodenberg, Rüschenbeck, Blüssen, Menzendorf, Bünsdorf und Grieben, „wobei alle Fourage in diesen Dörfern aufging“. Darauf rückte das Stralendorfsche Regiment in Grieben und das Wiesmeiersche in beide Bünsdorf ein und bleib drei Nächte. Die aus Grieben zogen weiter nach Siemz und den umliegenden Orten. Obrist Kriegshamm legte ich sich Rüschenbeck, Papenhusen und Rodenberg zwei Nächte und „tat viel Schaden“. Alle mussten mit Wagenfuhren weitergeschafft werden, „daß fast keine Pferde bei der Hand blieben“.
Für die Bevölkerung war es nur ein Wechsel der Kriegsherren. Gerade das Bistum Ratzeburg hatte unter der schwedischen Herrschaft zu leiden, weil sich Bischof August angeblich weigerte, mit dem König von Schweden zu kooperieren. Nach Klärung des Sachverhalts und der Zahlung einer Kontribution von 8500 Rtlrn zogen die Schweden wieder ab. Sie ließen in Schönberg eine Schutztruppe von 50 Mann zurück, welche durch die Bevölkerung ernährt werden musste. Trotz aller Abmachungen, Zahlunge und Verhandlungen rückten 1632 in die umliegenden Dörfer von Schönberg ganze Regimenter ein. „Die Dörfer wurden aufs Äußerste mitgenommen, die meisten Leute liefen heraus, wie denn (am 10.02.1632) in Menzendorf nur noch der Hof und ein Bauer sich befand“. Die Einwohner begannen langsam aufzubegehren. Dies ist nicht verwunderlich, denn von den 708 Hufen des Stiftes waren schon 247 wüst geworden und völlig heruntergekommen. Im Amt Schönberg lagen 94 von insgesamt 312 Hufen wüst. Das wenige Vieh wurde ständig von Wölfen bedroht. Rinder gab es fast gar nicht mehr. Noch vor Jahresende 1632 zogen die Schweden wieder ab. Das Jahr 1633 begann ruhig. Bis mitte des Sommers gab es keine Belästigungen. Am 17. August erschien Major Henning von Fulda mit seinen Reitern und 39 Pferden aus Sachsen kommend in Schönberg, Er zog aber am 23. September wieder ab. Die Unterhaltung seiner Truppe kostete 341 Rtlr, 215 Rtlr mehr als vereinbart. Major von Fulda ließ sich noch persönlich 120 Rtlr auszahlen, damit er endlich abzog. Über das Jahr 1634 werden keine “Drangsale” berichtet. Man erfährt nur, „dass die Ernte sehr schlecht war und „die Not der Unterthanen stieg immer höher. Vorräthe waren nicht mehr da und das Vieh so verhungert, mager und dürr – und dennoch wurden sie weiter ausgepreßt“. So ging man in den Winter hinein, der “schwer ward wie keiner”. Pastor Eckart in Carlow vermerkt im Sterberegister: “Woll dem der wolgestorben und woll begraben, künfftigen Jahres könnte es kommen, das ihrer nicht so woll stürben und begraben würden”. Das Jahr 1635 brachte dann Anfang Februar die nächste Einquartierung. Es war der Obrist Johann Boy mit seinem Regiment von 8 Kompagnien, dessen Truppe von ihm bei Lebensstrafe angehalten war, sich anständig zu benehmen. Sie nahmen Quartier in Molzahn, Mechow unsd Schlagsdorf, drei Kompagnien im Amt Schönberg und zwei im Amt Stove. Aber die Bauern hatten weder Brot noch Raufutter. Die Not war so groß, dass Bischof August beschloss, zur Unterstützung seiner Untertanen Korn aufzukaufen. Ende Mai zog Boy mit seiner Truppe ab. Diese Einquartierung kostete das Stift 13 490 Rtlr 16 Schilling. Um die nächste angekündigte Einquartierung vom Obristen von Moltke und seinem Reiterregiment abzuwenden, sollte sich das Stift für 10 000 Rtlr freikaufen. Es wurden Kredite aufgenommen und der letze Schilling von den armen Leuten erpresst. 6 000 Rtlr kamen so zusammen. Das Jahr 1636 wurde dann zu einem weiteren Schreckensjahr für das Bistum. Nach einer Ordre des Herzogs Georg von Braunschweig und Lüneburg sollte nun eine Kompagnie Reiter vom Berghowerischen Regiment einquartiert werden. Bereits am 07. Januar rückte der Obrist Krakow mit seinem Regiment im Boitiner Landesteil ein, gefolgt von einem zweiten Regiment. „Es ist ein Sehr ungezähmtes Volk, hauset übel, daß fast nicht alles zu schreiben ist“. 12 Nächte blieb die Soldateska und machte 12 000 Taler Schaden. Die Dörfer waren vollends wüst geworden, kaum noch vier oder fünf Bauern in den einzelnen Ortschaften vorhanden, manche ganz verlassen, wie Lindow, Falkenhagen, Menzendorf, Blüssen und Grieben. Ein noch düsteres Bild bietet die Vogtei Stove. Dort kamen die Truppen am 10. Januar, geführt von Obristleutnat Johann Reuschel von Mondschein und nahmen in sieben Dörfern um Carlow und Stove Quartier. “12 Nächte blieben sie im Stift und verursachten 12 000 Rtlr Schaden, so dass nun die Dörfer vollends wüste geworden, und dass statt 10, 15 und mehr Bauern jetzt kaum 4 oder 5 noch vorhanden sind, die dennoch das trockene Brot nicht zu genießen haben. Als Herzog Georg das Regiment abrief, gingen sie bei Artlenburg und Boizenburg über die Elbe ins Lüneburgische ....”. Im Februar wurde das Stift wieder zum Rekruten- und Musterungsplatz angewiesen: es sollten 5400 Taler , nur Rekrutengelder, gezahlt werden, jedoch verglich man sich auf 1114 Taler 32ß. Bis Mai blieben die Truppen und es wurde ihnen ein gutes Betragen nachgesagt. Dies ganze Einquartierung kostete 8100 Taler. Die Lage im Bistum aber war unverändert. In einem Bericht vom 16.09.1636 an Bischof Augustus wird berichtet: „Jetzt ist allhier kein Mensch sicher. Das Räubern und Plündern der adligen und anderer Höfe und Güter nimmt fast überhand, und die armen Leute in diesem Stift sind über die Maßen sehr erbärmlich geplagt durch Abnahme ihrer Pferde, die täglich fast haufenweise von den streitenden Parteien mit Gewalt genommen werden und muß sich nunmehr der einen oder anderen Partei besorgen, da die Chursächsischen sich an der Elbe befinden“. …. „Die kaiserlichen Regimenter bezogen ihre Winterquartiere und es war ein desolates und ein grund verderbliches Wesen. Das Vieh war mitHaufen hinweggestorben und das übrige aufgezehrt. Aber mit Sengen und Brennen wie oft angedroht an benachbarten Orten , war in Schönberg nicht geschehen, jedoch demern durch Verwahrlosung angezündet und eingeäschert“.
In den nächsten Jahren folgten nur die üblichen Kontributionen. Der Rittmeister Plato, der mit seiner Truppe im Winter 1637 und 1638 im Stift lag, verursachte einen Schaden von 2050 Rtlrn. Um die Not der Einwohner zu lindern, wurde ihnen Saatkorn geliefert, so dass sie noch 1637 den Acker bestellen konnten. Dagegen war die Wintersaat 1638 nur sehr schlecht eingebracht worden, da nur noch wenig Vieh vorhanden war. Im Kirchspiel Schönberg starben 1637/1638 insgesamt 318 Menschen an der Pest, im Amt Stove waren es 1038. 1639 war das Bistum dann endlich frei von Truppen jeglicher Art und der Bischof versuchte mit Hilfe einer Schutztruppe Ende des Jahres der umherziehenden “Streifer” und Pferdediebe, die die Gegend unsicher machten, Herr zu werden. 1640 waren wieder viele Felder unbearbeitet. „Es gab in den Dörfern kein Saatgut, kein Vieh, keine Pferde, keine Kühe, keine Schweine. Alles war den Marodeuren ausgeliefert. Die Häuser gingen in Flammen auf. Die Plünderer entdeckten jedes Versteck, und die Menschen flohen in die Wälder, wenn sie überleben wollten“. Dann ebbte der Krieg langsam ab. Es gab nur noch vereinzelte Bedrängnisse. So heißt es 1645: „Den 17. Octobris zwei Offiziere mit neun Pferden in Schönberg gewesen undt von da auff Lütken Bünsdorff geritten, welche ihnen drei Reichstaler an Gelde geben mußten, haben die Nacht zum Rodenberg gelegen.“ Und: „Den 18. Octobris seindt zwei stücke (Geschütze) von Ratzeburgern hergekommen, wofür die Schönberger 12 Pferde spannen und biß Papenhusen führen müssen, von da die Rodenberger, Rüschenbecker und Papenhusener die stücke bis Wißmar führen müssen“. Aber die Menschen hatten mit anderen Begleiterscheinungen des großen Tötens zu kämpfen. So wird 1644 berichtet, dass die Wölfe so „gemein geworden“ (überhand genommen), dass die Leute ihr weniges Vieh davor nicht retten konnten.
Die schrecklichen Kriegsjahre hinterließen auch bei der Schönberger Schulzenfamilie tiefe Spuren. Davon zeugen verschiedene Akten im Landeshauptarchiv in Schwerin, die Frau Helga Tuchen mit großer Sorgfalt ausgewertet hat 41.
Im Juni 1640 wurden Jochim und Hinrich, die beiden Söhne des Schulzen Hinrich Oldörp von Bechelsdorf, gefangengenommen und vor Gericht gestellt für eine Tat, die sie vier Jahre zuvor begangen hatten. Das Verhör leitete der Amtmann Jürgen Hackefeld in Schönberg nach den Anweisungen, die er vom Kapitel des Domstifts in Ratzeburg erhielt. Dort wurde auch die Verhandlung geführt und am Ende das Urteil gefällt. Am 12.06.1640 werden die beiden Söhne, „so einen thodtschlagk gethan“, zum erstenmal im Protokollbuch erwähnt. Der Fall kommt während einer Kapitelsitzung zur Sprache. Man überlegt, ob der Erlass, sie zu suchen, aufrecht erhalten bleiben solle, „wenn man auch der Täter bislang nicht mächtig werden können“. Schon wenige Tage später schreibt der Schönberger Amtmann, dass er den Schulzen mit seinen beiden Söhnen verhaftet habe und um Anweisungen bitte. Diese lauten, daß der Amtmann sie gut verwahren und allen Vorrat in Jochim Oldörps Haus in Schönberg inventieren lassen solle. Am 17. wird dann der Secretarius nach Schönberg geschickt, um die Gefangenen im Beisein des Amtmanns zu vernehmen und das Protokoll nach Ratzeburg zu bringen.
Zusammen mit den Protokollen enthält die Akte einen weder datierten noch adressierten Bericht des Superintendenten D. Nicolaus Petraeus über Hintergründe und Verlauf der den Brüdern zur Last gelegten Tat. Danach war im Jahre 1636 der Kuhhirte Pasche Burmeister von Ollndorf nach Schönberg gekommen, um sich bei Pastor Hartman Möller über Jochim Oldörp zu beklagen. Dieser habe seine Tochter geschwängert, obwohl er schon in Schönberg im Ehestande lebte und mit seinem Weibe, „welches er wider seinen Willen, dem Vater zu Gefallen von Warsow gefreyet“ hatte, ein Kind gezeugt hatte. Auf dem Heimweg zwischen Niendorf und Ollndorf „trifft ihn Heinrich Oldörp, der jüngste Sohn des Schulzen, so itzo noch bei dem Vater, hawet ihme mit dem beil den Kopff entzwey und zerschlaget ihme die beine, daß er innerhalb wenig Tagen gestorben“. Petraeus schließt mit der Bemerkung, daß „wider die todtschläger das bluttgericht gehalten und das Zettergeschrey ergangen sei“. Letzteres ist ein fester Begriff aus dem „sächsischen Fahrrecht“. In einer formelhaften Wechselrede zwischen Vorsprache und Gericht wird der Täter zur Verhandlung zitiert. Darauf folgt das Beschreien, d. h., er wird für friedlos und vogelfrei erklärt.
Nach den Ausführungen von Petraeus müsste also 1636 oder 1637 eine Verhandlung stattgefunden haben. Hinweise darauf haben sich allerdings nicht gefunden. Vielmehr hat sich Hinrich Oldörp vier Jahre in Bechelsdorf im Hause seines Vaters aufgehalten, ohne verhaftet zu werden. Auch der ältere Bruder Jochim lebte unangefochten in Schönberg. Ärgerlich schreibt der Amtmann Hackefeld Anfang April 1640, also zwei Monate vor der Verhaftung, dass „Oldorffs Sohn von Bechelsdorff, so hier in Schönenberg wohnet“, das Mastgeld für seine Schweine nicht habe bezahlen wollen und deswegen in Ratzeburg bei Herrn von der Lühe gewesen sein. So erklärt sich dann die schnelle Verhaftung der Brüder. Und da man gewissermaßen Tür an Tür mit ihnen gelebt hat, kann die Behauptung, man habe ihrer bislang nicht mächtig werden können, wohl nur als Versuch der Verschleierung verstanden werden. Aber, für wen sind diese Worte bestimmt? Auch ist die Frage nicht zu beantworten, was denn das Domkapitel veranlasst, den Fall plötzlich aufzurollen, nachdem man sich vier Jahre lang nicht darum gekümmert hat.
Nach Eröffnung der Anklage im Jahre 1640 schreibt die Familie des Kuhhirten einen überraschend gemäßigten Brief an „Herren Probsten, Dechandten, Seniorn und Capitul des Stiffts Ratzeburg“.
„ .... daß einer für unser freundtschafft (Verwandtschaft, Familie) für Jahren von Heinrich Oldorff dem Jungen unverschuldedt ist zu todte geschlagen, noch dazu sich so Halsstarrig gegen unß bezeiget, und keine versöhnung begehret, Daruff wir denn verursachet, von Rechts wegen E. Woll Ehren solches zu eröffnen.
Ist auch daruff in E. Wollehren zum Schonenberge gefengniß gezogen
Weil denn vermudtlich daß er wider blutt vergießen muß, haben wir unß Endtbenandte besprochen das wir solches nicht begehrten, sondern wollen eß E. Wollehren in die Handt setzen, mit ihm zu verfahren, nach ihrem hogen rahdt,
Unßer freundtschafft halber wollen wir ihm sein leben gerne gönnen, womit wir E. Wollehren dem Schutz Gottes getreuligst befehlen thun
Ratzeburg den 26. Juny 1640 E. Wollehren
Jochim Oldenborch
Herman Burmester
und gantze freundtschafft“
Wenn die Familie des Kuhhirten enttäuscht ist über den Mangel an Versöhnungswillen, so lässt das vielleicht darauf schließen, dass sie zunächst auf eine Sühneleistung gewartet hat und sich darum erst jetzt, vier Jahre später, an das Domkapitel wendet.
Die Anklageschrift, d. h. das Verhör besteht aus 13 Artikeln, darunter:
4. Wahr, daß der Kuhhirte deßwegen sich von Bechelstorff weg, und neher oldorff begeben m müßen.
6. Wahr, alß Chim Oldorff solches erfahren, daß er seinen Jungen Bruder Heinrich Oldorffen
auffgemahnet, nach dem Oldendorffer felde zu gehen, und den Kuhhirten abzuschlagen.
7. Wahr,daß Heinrich Oldorff darin gewilliget, und beide mit einander nach dem
Oldendorffer felde gegangen.
8. Wahr, daß die den Kuhhirten zwischen Nyendorff und Oldorff in dem felde gahr alleine angetroffen, und ohne einige gegebene ursache auff denselben zu geschlagen.
9. Wahr, daß dieselbe mit den schlagen den anfangk gemacht, daß der Kuhirte Heinrich Oldorffen gebeten, Ihn zu verschonen, Er hette ihme ia nichtes gethan
10.Wahr, daß Chim Oldorff daruff seinem Bruder Heinrich zu geruffen, schlage den schelm todt
11.Wahr, daß gedachter Heinrich Oldorff dem Kuhhirten mit einem beil den Kopff auffgehauen, daß der bregen herauß gangen, und der verwundete kurtz darauff gestorben.
Auf den ersten Blick ist hierbei klar, daß die Artikel 8 – 10 nicht stimmig sind. Wenn der Kuhhirte auf dem Felde alleine war und ihm eine derartige Kopfverletzung zugefügt worden war, konnten diese Einzelheiten niemandem bekannt sein. Nun sagen aber beide Brüder übereinstimmend aus, dass der Hirte in Begleitung einer kleinen Dirne beim Vieh gewesen sei. Darüber hinaus sagt Jochim, der Hirte habe sein Vieh nach der Schlägerei zum Dorf getrieben. Tatsächlich findet sich dann in einem Bericht vom 28. August die Mitteilung, dass der Verwundete am dritten Tag nach der Tat gestorben sei. Wer diese Aussage gemacht hat, für wen dieser Bericht bestimmt war, ist nicht ersichtlich. Insgesamt liegen zwei vollständige Verhörprotokolle vor.
Das erste, bei der „gütlichen“ Befragung am 22. Juni geschriebene Protokoll wird am 17. Juli an die juristische Fakultät Rostock geschickt mit der Bitte, das Verbrechen und die Umstände zu erwägen und dem Kapitel das Urteil mitzuteilen. Am 27. Juli erfolgt die Anweisung aus Roctock, die Gefangenen noch einmal unter mäßiger Tortur zu berfragen. „Danach ergehet der Bestraffung halber, was Recht ist“. Ob Rostock häufig so ausweichend antwortete, lässt sich schwer feststellen. Er hat sich nur noch eine weitere Anfrage gefunden, auf die aber ein detailliertes Urteil an das Domkapitel zurückgeschickt wurde. So werden die Brüder am 03. August zunächst noch einmal gütlich befragt. Danach werden ihnen, um sie zu „terriren“ die (Folter-)Instrumente vor- und angelegt.In der Substanz unterscheiden sich die Aussagen nicht voneinander. Im zweiten Verhör kommen allerdings noch Einzelheiten zu Tage, die das Bild abrunden, aber nicht verändern. Unter der Folter sagt Heinrich aus, dass die Frau seines Bruders ihm zugesetzt habe, ihre eigenen Brüder würden nicht leiden, wenn Jemand ihnen so etwas nachredete. So hätte er gedacht, er wolle seinem Bruder beistehen. Sein Bruder habe als erster den Stecken aufgehoben. Ohne dies hätte er es vielleicht nicht getan. Bei Jochim Oldörp steht nur der Zusatz, er sei bei seiner Aussage geblieben.
In ihren Antworten erstehen vor uns zwei Menschen von unterschiedlichem Zuschnitt. Heinrich, nach Petraeus der jüngste Sohn des Bechelsdorfer Schulzen, scheint sehr jung gewesen zu sein, wohl fast noch ein Kind, so naiv, aber auch so unverstellt offen klingt seine Aussage. Der Satz, „so recht wisse er das eigentlich nicht“, findet sich mehrfach, z. B. auf die Fragen, wie lange sein Bruder schon verheiratet gewesen sei oder, ob er schon ein Kind gehabt habe. Natürlich versucht er sich herauszureden, aber seine Loyalität gegenüber dem älteren Bruder gerät erst unter der Folter ins Wanken. Erst jetzt sagt er aus: So habe der Kuhhirt Bechelsdorf freiwillig verlassen und sei nach Ollndorf gegangen. Die Idee, sich mit dem Hirten zu unterhalten, sei entstanden, nachdem sie beide etwas getrunken hätten und sie hätten nicht beabsichtigt, ihn zu schlagen - warum aber hat er dann das Beil mitgenommen? – und erst, als dieser ihnen „allerlei Schimpf und Schande nachgeredet“, habe er selbst angefangen, ihn zu schlagen. Sein Bruder habe ihn nicht aufgefordert, den Hirten totzuschlagen. Er selbst habe ihn aber nicht mit dem Beil, sondern mit dem „Orte“ des Beils geschlagen. Er habe auch nicht mehr als zwei Schläge getan. Er habe nicht gemeint, dass es so kommen solle, aber an den Schlägen wäre er nicht gestorben, wo ihn Gott nicht sonst haben wollen.
Als der Hirte ihn aber angeredet und ihn gebeten habe, seinen Schaden zu besehen, habe er ihm das Hemd geöffnet. Alsbald habe es ihn gereut und er habe ihm die Hand geboten, sich mit ihm zu vertragen. Beim Lösen des Hemdes habe er Blut auf dem Rücken gesehen, habe aber nichts gefunden, als dass der Rücken blau gewesen und der Kopf geblutet. Er habe nicht gesehen, dass der Kopf verletzt gewesen sei. Auch habe der Hirt 24 Stunden lang den Schlag gehabt und sei erst zwei oder drei Tage später gestorben.
Jochim Oldörps Aussagen sind kürzer, präziser, verschlossener und ohne den erkennbaren Willen, sich vor seinen Bruder zu stellen. Es ist dies wohl die Haltung, die die Verwandten des Hirten – wenn auch in Bezug auf Heinrich – als halsstarrig bezeichnen. Jochim sagt, was häufig in solchen Fällen gesagt wird. Er gibt die Beziehung zur Tochter des Hirten zu, zieht aber den Zeitpunkt der Geburt in Zweifel. Der Hirte sei in Schönberg gewesen und habe den Pastor bestochen, „daß er recht bekommen und er selbst allewege zurück stehen müßen“. Er habe dem Hirten nicht vorsätzlich nachgetrachtet, wenn dieser auch wegen seiner Tochter „allerhand wunder gemacht“. Es seien die Nachbarn in Bechelsdorf gewesen,die ihn abzuschaffen gedroht hätten. Er habe zwar seinen Bruder ermahnt, mitzugehen, ihn aber nicht aufgefordert zu schalgen. Er habe nicht die Absicht gehabt, den Hirten zu schlagen, noch ihn durch seinen Bruder schalgen zu lassen. Hätte er aber die Absicht gehabt, so wollte er es wohl allein getan und dazu nicht seinen Bruder mitgenommen haben. Er selber habe keinen Schlag getan, habe auch nicht mehr als einen Schlag seines Bruders wahrgenommen. „Der andere Schlag wäre danach geschehen, daß er sich nicht davor gehütet habe“. Der Hirte sei mit dem Vieh nach dem Dorfe getrieben, als die Schlägerei vorüber gewesen wäre. Wenn die Wunde behandelt und nicht am folgenden Tage „die Rötung oder böse Krankheit“ dazu gekommen wäre, hätte er am Leben bleiben können.
Glaubt man im Domkapitel den Aussagen und hält den Tod des Kuhhirten für das unglückliche, aber nicht vorhersehbare und schon gar nicht geplante Ende eines Streites, wie es wohl in dieser durch den Krieg verrohten Welt des öfteren stattfand? Oder hatte die Familie im Domkapitel Gönner? Es sieht jedenfalls so aus, als hätte man sich davor gescheut, das Urteil selbst zu fällen, denn am 07. August beschließt man wiederum, in Rostock darum nachzusuchen.
Die juristische Fakultät Rostock antwortet am 14. August „nach fleißiger Verleß und reiflicher Erwägung sothaner Aussagen“, dass zu Heinrichs zu Artikel 8 und Jochims zu Artikel 11 gemachten Aussagen überprüft werden solle, was es mit dem Schlagen auf sich gehabt habe, wie lange der Verwundete noch gelebt, ob er am folgenden Tage die Rötung oder böse Krankheit dazu bekommen und Zeugen, soferne vorhanden, dazu verhört werden sollten. Dann sollten beide Gefangenen noch einmal vermittelst mäßiger Tortur, falls dies noch nicht geschehen, dazu befragt werden. Daneben solle festgestellt werden, ob der Verwundete durch einen Wundarzt besichtigt und wie die Besichtigung ausgefallen sei. Danach solle „der Bestraffung halber oder sonsten was Recht ist“ Geschehen.
Wie bei derersten Anfrage weicht Rostock auch dieses Mal wieder aus und schiebt die Entscheidung zurück an das Domkapitel. Allerdings verpackt es seine Absage diplomatisch, indem man ein erneutes Eintreten in die Untersuchung vorschlägt. Aber, wenn schon nach Zeugen und dem Gutachten des Arztes gefragt wird, warum dann erst jetzt an diesem Punkt des Prozesses? Die fraglichen Aussagen hatte ja schon das erste Protokoll enthalten. So sieht es wohl auch das Domkapitel und geht darauf nicht weiter ein. Vielleicht – das lässt sich ja heute nicht mehr feststellen – hatte diese Befragung tatsächlich im Jahre 1636 stattgefunden und musste deswegen nicht wiederholt werden.
Das Kapitel wertet die Antwort in ihrer Gesamtheit und findet sie „suspect“. Das Schreiben wird am 21. August publiziert und dem Syndicus D. Johann Bergmann zugestellt, wobei nun ihm die Entscheidung überlassen wird, entweder den Fall noch einer anderen Fakultät vorzulegen oder – zur Ersparung weiterer Kosten – das Urteil selbst abzufassen. In einem Brief an das Kapitel vom 25. August verhehlt Bergmann nicht, „daß das Kapitel ihm unbillig in den Gedanken stehe, als wäre die Antwort der Rostocker Fakultät etwas nachdenklich, welches hierzu vielleicht Anlaß und Ursache gegeben .... Hätte man anfangs nach geschehener Mordtat einen Ernst und Fleiß gebraucht, so wäre dieser Handel nach frischer Tat, längst vergessen“. Weil das Kapitel nun aber auf Verschickung geschlossen, so solle man es auch dabei belassen. Er rate daher, die Akte noch einmal leserlich abzuschreiben und, ohne das Rostocker Urteil zu erwähnen, an einen Ort nach Wahl des Kapitels zu schicken. Dies aber solle nun schnell erledigt werden, da die Brüder schon geraume Zeit „incarceriret“, damit endlich wegen der Strafe ein Schluss und Ende gemacht werde.
Die Wahl fällt auf die juristische Fakultät Helmstedt, die ihr Gutachten am 08. September abfasst. Hier redet man nicht um die Sache herum
„Daß gemelter Hinrich Oldorff wegen deß an dem Kuhehirten Paschen Burmeistern vor vier Jahren verübten Niederschlageß das Leben verwircket, undt dahero vermöge Königß Carlß deß Fünfften undt deß Heiligen Römischen Reichß Peinlicher Halßgerichtß ordnung unter dem 137. articul begrieffen, ihm zur wohlverdienten straffe undt andern zum abscheu mit dem Schwerdt zum todt zu richten, Sein Bruder Joachim Oldorff aber, alß welcher deß erschlagenen Kuhehirten tochter in stehender Ehe geschwängert undt zu dessen erschlagung ursach undt anlaß geben, deß landeß ewig zu verweisen sey. Alleß von Rechtß wegen“.
Immerhin vergehen noch einige Wochen, bis schließlich am 17. Oktober das Kapitel darüber verhandelt, ob die beiden „incarcerirten“ Oldorffen vermöge des eingeholten Urteils bestraft oder begnadigt werden sollen. Interessant und aufschlussreich für den ferneren Verlauf sind die Ansichten der einzelnen Kapitelmitglieder:
Nur der Probst stimmt dem Spruch ohne Einschränkung zu: „Weilen die urtheil ohnzweifendtlich woll bedachtlich gesprochen, halte erß für billig, damit die bluttschulden von dem Lande und der Segen Gottes darüber komme“. Herr von Guelen „läßt es sich mit gefallen, wenn es die Fakultät verantworten kann“; er selbst allerdings hält Jochen Oldörp für genau so schuldig wie seinen Bruder. Herr von der Lühe ist der Meinung, „daß die Urteile woll und rechtlich werden gesprochen sein, darumb erß auch seines theils dabey bewenden laße, Weilen aber der jüngere Bruder Heinrich von vielen beclaget wirdt, alß stelle erß zu der Herren Belieben, ob sie ihme dahero gnade widerfahren laßen wollen, da eß geschehen könne, sehe erß gerne, da nicht, Fiat iustitia“. Herr Bunsowen hätte gerne gesehen, dass dies eher erledigt worden wäre; weil es aber bis dahin nicht geschehen sei, „laße er es sich mit gefallen“, dass nach Einhalt des Helmstedtischen Urteils verfahren werde. Der Dekan. wegen seiner „Leibes Schwachheit“ zu dieser Sitzung nicht erschienen, erklärt sich durch den Secretarius dahin, weil die Herren dem eingeholten Urteil zustimmen, „er solchen gemachten Schluß auch approbiren wolle“. Man beschließt schließlich, das Urteil am 23.Oktober 1640 in Schönberg vollstrecken zu lassen. Doch soweit sollte es nicht kommen.
Am 22. Oktober, also einen Tag vor der geplanten Hinrichtung von Heinrich Oldörp, beschreibt der Amtmann Jürgen Hackefeld in einem ausführlichen Brief an das Domkapitel, wie er auf Befehl des Doms am 13. zuerst nach Bennin, von dort nach Altengamme und dann nach Mannhagen gereist sei, wo er etliche Tage wegen verschiedener durchmarschierender odet dort logierender Kriegsvölker habe bleiben müssen. Als er am 19. wieder nach Schönberg habe reiten wollen, sei ihm ein Bote entgegenschickt worden, um ihn zu seiner Bestürzung vom Ausbruch der beiden Gefangenen zu unterrichten. Er habe erfahren, dass der alte Schulze Heinrich Oldorff am Sonnabend spät noch mit einem Kerl (vmtl. sein Schwiegersohn Görries Lüder aus Wahrsow?) nach Schönberg gekommen sei, aber nicht „ufm Hause“ gewesen sei. Die folgende Nacht seien die beiden Gefangenen dann entkommen. Danach sei dann gefunden worden, dass in der Portstuben, in der Jochim gesessen, über seinem Bett aus dem Fenster 1 ½ Ruten geschlagen worden seien, und ein Stein dadurch gesteckt, der auf das Bett gefallen sei. Vielleicht habe jemand den Jochim dadurch wecken wollen, weil er wegen der nahe Schlafenden nicht wecken dürfen. Der andere Gefangene, Heinrich, sei mit Gewalt von auswendig losgebrochen, wie es genugsam die ausgebrochenen Steine vor dem Gefängnis bewiesen. Er habe aber noch keine Gewissheit, ob es der Vater war, der übergestiegen sei. Aber er glaube, es annehmen zu dürfen, da er so spät noch in Schönberg war. Die Gefangenen seien angeschlossen gewesen und zwar Heinrich an Händen und Füßen, Jochim an den Füßen. Sie seien mit allen Helden (= Fesseln) oder „Schloßen“ weggekommen. Den Wächter habe er bis zu fernerer Anordnung aus Ratzeburg ins Gefängnis sperren lassen. Es gehe ihm entsetzlich nahe. Wäre er zu Hause und nicht von Amts wegen verreist gewesen, wären die Gefangenen nächst Gottes Hilfe nicht geflohen.
Es drängt sich hier klar die Frage auf: Hat jemand die Flucht ermöglicht? Warum wurde der Amtmann am 13. Oktober auf eine längere Dienstreise geschickt durch ein Gebiet, in dem Truppen operieren? Oder war es, entgegen dem Wortlaut seines Briefes an das Domkapitel, der Amtmann selbst, der durch die nicht kontrollierbare Verzögerung seiner Rückkehr die Voraussetzung für den Ausbruch schaffen wollte? Es bleiben viele Fragen.
Am 10. März 1641 kommt es zu einem Nachspiel. Gegen den Schulzen Heinrich Oldorf findet eine Verhandlung statt, in der es um die Flucht der beiden Söhne geht, sowie um seine – des Vaters – Beteiligung daran. Die Anklagepunkte und die dazu von Heinrich Oldorf gemachten Aussagen lauteten u. a.:
4. Heinrich Oldörp war an „gemeltem Tage“ vormittags in Ratzeburg bei Herrn von der Lühe, und laut Anklage am Nachmittage nach Schönberg gegangen. Er selbst sagt, er habe Herrn von der Lühes Hof abends gegen 5 Uhr verlassen
5. In der Nacht darauf seien beide Söhne ausgebrochen und fortgelaufen. Daran bestreitet er jegliche Teilnahme
6. Die Mauer des Gefängnisses sei „außwendig“ durchbrochen und ohne Zweifel habe der Vater seine Hand im Spiel gehabt. Hinrich gibt an, davon gehört, aber nicht geholfen zu haben.
7. Der Vater sei neben seinen beiden Söhnen flüchtig geworden und habe den Ort „angedeutet“, wo die Sohne die „Helden“ abgeworfen hätten. Er sein nicht flüchtig geworden. Den Ort habe er von seiner Tochter Anna (Ehefrau von Görries Lüder) erfahren.
8. Er habe seinen Söhnen mit Hilfe und Tat bei der Flucht beigestanden. Er streitet es ab. Er habe zwar gewusst, dass sie die Helden aufkriegen könnten, aber selbst habe er keinen Vorschub getan.
9. Beide gefangenen Söhne hätten das Urteil erfahren, ehe es dem Amtmann zugeschickt worden sei. Er müsse aussagen, wer ihm den Inhalt des Urteils berichtet. Dies bestreitet er energisch
10.Als die Akte wegen der gefangenen Söhne zur Einholung eines Urteils im Geheimen nach Rostock geschickt worden sei, habe auch er sich nach Rostock verfügt; von wem oder woher er solche Nachricht bekommen. Kapitän Thiße hätte ihn und Schlüter nach Rostock gesandt, hätte auch neben seines Sohnes Jochim Frau die Brieffe nach Rostock zu Lübeck durch Herrn Braun Johan machen lassen, wer sie aber zu Rostock haben sollen, wisse er nicht. Schlüter aber wisse es, der sie übergeben; er wäre in der Herberge geblieben. Schlüter widerspricht und sagt aus, er sei zwar, weil er dort wegen einer Erbschaft etwas zu fordern gehabt habe, mit ihm gereist, aber Oldorff habe die Briefe bei sich gehabt und ihn in Rostock gebeten, diese Herrn Dr. Fahrmeyer zu übergeben. Oldorf aber habe selbst mit dem Herrn Doktor gesprochen und ihm, wenn seine Söhne am Leben erhalten würden, einen fesiten Ochsen versprochen. Und nun würde ihm von dem gemelten Herrn Dr. der seinige dort vorenthalten, nur weil er gesagt habe, dass er den Oldorf wohl kenne. Heinrich verneint war, dass er den Ochsen nicht „ausgelobet“, gesteht aber, dass er den Dr. Fahrmeyer gesprochen und die Briefe gehabt habe.
Es sieht so aus, als ob Heinrich Oldörp mit seiner Schwiegertochter Catharina geb. Lüder auf dem Seewege von Lübeck nach Rostock gereist ist. Welche Rolle dabei Kapitän Thieß spielte und warum Herr Braun Johann in Lübeck die Briefe schrieb, bleibt unverständlich. Bei den Briefen handelt es sich ja augenscheinlich um die an die Juristen in Rostock gerichtete Anfrage des Domkapitels. Sollte man da aber nicht erwarten, dass diese Briefe in Ratzeburg geschrieben wurden? Wer war Schlüter? Welche Rolle kommt ihm zu? Für das Domkapitel sind dies keine Fragen. Der Sachverhalt muss für die Beteiligten klar gewesen sein. Das Dekret lautet: Der Schulze Heinrich Oldorf ist aus der Haft zu entlassen, wenn er annehmliche Bürgschaft leistet. Diese leisten sein Schwiegersohn Görries Lüder aus Wahrsow und Chim Eddeler aus Lüdersdorf, die versprechen „ihn allemal wieder einzuschaffen“. Damit war der Vorgang juristisch abgeschlossen.
Des Schulzen Hinrich Oldörps Söhne fassen nach ihrer Flucht in Mecklenburg-Schwerin auf den Gütern der von Plessen und von Bülow Fuß und führen ein „ehrbares“ Leben. Ob dies allein der Gunst des Schicksals zuzuschreiben ist, mag man füglich bezeifeln. Eher steht zu vermuten, dass ihr Vater, der Schulze Heinrich Oldörp Einfluss darauf genommen hat. So wie seine Persönlichkeit uns aus den Akten entgegentritt, ist wohl anzunehmen, dass er manches aus dem Hintergrund lenkte. Aber wenn ihm aufgrund seiner besonderen Stellung Türen offen standen oder wenn er sich Türen öffnen konnte, so musste doch nicht nur ihm, sondern auch allen anderen Beteiligten daran gelegen sein keine Spuren zu hinterlassen. Erstaunlich bleibt bei diesen Vorgängen, dass sich dies alles zu einer Zeit abgespielt hat, in der sich durch den Dreißigjährigen Krieg die Wertmaßstäbe verkehrt hatten. Ein ordentliches Gerichtsverfahren haben sie aber dennoch ermöglicht.
1647 kam Hinrichs Ehefrau Ließe durch einen Unglücksfall ums Leben: sie wurde von Stüves in Herrnburg Bullen gestoßen. Als Stüve die 50 Rtlr Arztkosten, die Hinrich Oldorp hatte aufwenden müssen, nicht ersetzen wollte, verwandten sich Dompropst und Domkapitel für den Schulzen.
Weiteres über den Schulzen Heinrich Oldörp erfahren wir aus einer Protokollnotiz des Domstifts zu Ratzeburg. Danach muss er zu seinem Schwiegersohn Hans Retelsdorf nicht das beste Einvernehmen gehabt haben, denn 1651 heißt es: „Hinrich Oldedorp von Bechelstorp gegen seinen Schwiegersohn Hans Retelstorp wegen tätlicher Beleidigung“. Die Sache wurde am 16.07.1651 in Anwesenheit des Dompropsten auf dem Hof Lockwisch verhandelt. Hinrich hatte geklagt, „daß Hanß Retelstorp, sein Schwiegersohn, ihm auffm Kirchwege groblich iniuriret, und vor einen Dieb gescholten, pittet, daß Er Ernstlich darumb möge gestraffet werden, oder auch solcheß ihm überweisen“. Die Angelegenheit wurde nach Erörterung „solcher gestalt dahin beglichenund beygeleget, daß Hanß Retelstorp seinem Schwiegervater Hinrich Oldendorp in gegenwart aller leute öffentlich gepeten, daß alleß daß iehnige, waß Er gegen seinen Schwiegervater geredet, auß hitzigkeit und eiffer geschehen, wehre ihm leidt, undt wüßte von Ihm nichteß anderß alß ehr und guteß zu sagen, pete solcheß ihm zu verzeihen und zu vergeben, daruff dan sie sich ein ander die handt gegeben, und vom capitulo aufferleget hinkünfftig sich schiedlich und friedlich zu halten bey 20 Rtlr. Strafe“.
1650 gab Heinrich 4 Mk Kontribution. 1664/1665 ist Hinrich Oldorff zuletzt genannt. Er zahlt für sich, seine Frau, 18 Pferde, 12 Kühe, 8 Schweine und 6 Schafe 9 fl 20ß Türkensteuer. In die Zeit des Schulzen Hinrich gehört jene Holzschnitzerei mit der Jahresangabe 1615, auf der eine Hirschjagd mit Jägern und Hunden dargestellt ist, wohl mit der Bedeutung, feindliche Gewalten wie Gewitter, Feuersbrünste usw. abzuwehren.
I/8 OLDÖRP, Hartwig
*Bechelsdorf (1619) err. +ebd. --./SCHÖ 29.03.1693, 1 ¼-Hufner und Schulze in Bechelsdorf (Hof I), ¥ SCHÖ 30.10.1649 42 Wendel OLLENBORG, aus Bechelsdorf IV
Kinder:
1. Liese *Bechelsdorf --./~SCHÖ 25.11.1650 +/ebd. --./25.10.1652
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 14.01 > Anerbe
3. Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.03.1655 +Boitinresdorf --./SCHÖ 02.05.1712, Hufner in Boitinresdorf (Hof II) 1681/1712, ¥ SCHÖ 29.06.1680 Erdmod VOSS aus Bechelsdorf II; seine Nachkommen bleiben bis zum Absterben im Mannesstamm im Jahre 1876 auf der Stelle
4. Jochim *Bechelsdorf --./~SCHÖ 05.02.1657, > AL XI – 1152
5. Hartwig *Bechelsdorf --./~SCHÖ 22.03.1659 +/ebd. --./10.05.1717, Hauswirt/Jahrenwohner in Bechelsdorf (Hof III) 1706/1717, ¥ SCHÖ 26.10.1706 Grete GREVESMÄHLEN verw. VOSS
6. Catharina *Bechelsdorf --./~SCHÖ 16.10.1661 +Klein Siemz --./SCHÖ 03.06.1737, ¥ I. SCHÖ 24.10.1693 Asmus MAAß, Klein Siemz III, ¥ II. SCHÖ 25.10.1707 Tieß KOHLHASE, ¥ III. SCHÖ 28.10.1710 Hinrich GREVSMÜHL, Klein Siemz I
7. Claus *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.01.1665 +Lüdersdorf --./HE 17.08.1714, Rademacher , Kätner in Lüdersdorf (Katen Nr. 7), ¥ SCHÖ 30.10.1694 Sophie (Vieke) VOSS aus Bechelsdorf II
Der Schulzenhof war nach der Verurteilung der Oldorp`schen Brüder an den jüngeren Bruder Hartwig gefallen, der 1649 in Tuschfrie Wendel Oldenborg aus Stelle IV geheiratet hatte. Hartwig Oldörp war es nicht von vornherein bestimmt gewesen, einmal den Schulzenhof zu übernehmen. Erst durch die strafrechtlichen Verfehlungen seiner beiden Brüder Jochim und Hinrich war er als dritter zum Zuge gekommen. Er hatte die Wirtschaft spätestens 1662 angetreten. Aus diesem Jahr datiert ein Streit vor dem Domkapitel mit seinem Schwager Hans Retelsdorf. Der klagte auf Rückgabe von 10 Rtlrn geliehenen Geldes. Hartwig bestätigte zwar, dieses Geld zu schulden, machte aber selber eine Gegenrechnung auf. Dies bestritt Hans Retelsdorf mit Erfolg. Hartwig musste die 10 Rtlr. zurückzahlen. “Hans Retelstorff klaget über seinen Schwager Hatwich Oldorff der ihn an geliehenen Gelde 10 Rtlr schuldig sey aber nicht bezahlen wolle, bat pp Hartwich Oldorff gestand zwar, daß er ihm schuldig, allein er were ihm für wieder schuldig, welches er decouriren wüsste. Retelstorff negat, dagte er sey ihm nichts gestendig. Decret: Hartwich soll Retelstorffen sein geld zwischen dieß. Und Meyrag bey ernster Straff zahlen”.
Als Schulze war Hartwig dann offenbar ein geachteter und wohlhabender Mann. 1664/1665 gibt er für die Stelle u. a. für 18 Pferde, 12 Häupter Rindvieh, 8 Schweine und 6 Schafe 9fl 20ß Türkensteuer. Als 1667 der alte Schulze starb, kam es zu Erbstreitigkeiten. So klagte Hinrich Lüder aus Wahrsow IV 1670, „dass Hinrich Oldorffs Sohn und Tochter ihm von den accordirten 100 Rtlrn seinen Antheil nicht geben wollen“. Der Schulze und seine Schwester brachten vor, „dass Lüders Mutter – sie war die Schwester des verstorbenen Schulzen Hinrich Oldörp gewesen – nit mit participiren könne“. Lüder entgegnet, seine Mutter Anna habe keinen Pfennig Brautschatz und „nicht mehr alß die anderen schwestern bekommen, darumb er nit excludiret werden könne“. Das Kapitel entscheidet, dass die „100 Rtlr so Hartwich Oldorff aus dem Erbe seinen Brüdern und Schwestern herauß zu geben sich erbotten, solle in fünff Theile getheilt werden“. Hartwig erbot sich schließlich, die 100 Rtlr. aus dem Erbe seinen Brüdern und Schwestern zu geben und in fünf Teile zu teilen. Dann heißt es aber unter dem 16.05.1670: „Wann aber hernachher erinnert worden, das Hinrich Oldorpf zu Daßow (Hartwigs Bruder) einen Sohn Clauß Jochim genandt, so zu ietziger Zeit sein Bruder Jochim bey sich hat .... und daß ihm auch sein Antheil gebuer, so ist iedem Theil der 6 Kinder 50 Mk zu erkandt, und die 50 Mk, so der Clauß Jochim haben sol, Hinrich Oldorffen, alß des Jochim Sohn zugestellet worden. Die übrigen 50 Mk, so wegen der Tochter Geschen zu Palingen beygesetztet sein, sollen biß zu dieser Sachen Entscheidung verbleiben“. 1681 beweinkaufte Hartwig die mit 940 Mk verschuldete Vollhufenstelle Boitinresdorf Nr. II um den Inventarpreis von 485 Mk von den fünf Kindern des Jochim Timme, die das Erbe nicht halten konnten und übergab sie seinem zweiten Sohn Hinrich. 1684 ließ Hartwig sich dann die seinem Vorfahren Hans Oldorp 1576 verbrieften Rechte an der abgabenfreien Nutzung des Ackers auf dem Gerckenlande vom Ratzeburger Domkapitel erneut bestätigen.
In des Schulzen Hartwig Oldörp Zeit fällt aller Wahrscheinlichkeit nach auch der erste beträchtliche Umbau des Bechelsdorfer Schulzenhauses und der großen Scheune. Der Umbau nahm seinen Ausgang insbesondere von den Kübbungsräumen. Um diese zu vergrößern und damit unter anderem eine wohnlichere Stube zu gewinnen, wurden die Abseitenwände erhöht und nach außen hin verschoben. Zwangsläufig schloss sich daran eine Umwandlung des bisherigen Sparrenwerks. Seitdem ist das Haus durch ein ausnehmend flaches Dach gekennzeichnet. Schließlich machte der Umbau selbst eine Veränderung beider Giebel notwendig. Dabei dürfte der vordere mit seinen auffallend verstrebten Ständern, den „Ganzen Männern“, vollkommen neu errichtet sein. Der hintere Giebel wurde lediglich ergänzt. Er erhielt ein Giebeltrapez mit der für diese Zeit charakteristischen Fußbandreihe, einem Dekor am Schaugiebel, das durch mehrere aufeinanderfolgende Fußbänder gebildet wird. Aber auch in die alte Raumordnung wurde eingegriffen: Kammern wurden geschaffen und der rückständige Giebel, der Mode des 17. Jahrhunderts im westlichen Mecklenburg entsprechend, mit einem zwar nur schmalen und niedrigen, für einen entladenen Wagen jedoch vollkommen ausreichenden Tor versehen. Damit war das Bechelsdorfer Schulzenhaus nunmehr zu einem Durchfahrtshaus geworden. In die Zeit des Umbaus des Schulzenhauses fällt wohl auch der Umbau der Überdachscheune in eine Kübbungsscheune durch Angliederung einer umwandeten Unterfahrt sowie über die Verlängerung beider Giebelenden.
I/9 OLDÖRP, Hans
*Bechelsdorf --./SCHÖ 14.01.1653 +/ebd. --./04.03.1720, 1 ¼ Hufner und Schulze 1689/1720, SCHÖ 29.10.1689 Lieseke MAAß *Klein Siemz --./SCHÖ 25.03.1668 +Bechelsdorf …., aus Klein Siemz III
Kinder:
Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 02.11.1690 +/ebd. -./24.09.1764, Knecht in Törpt (1745/1746), Bechelsdorf (1747/), Lockwisch (1759), SCHÖ 02.11.1745 Trin BADESTEIN *Törpt --./SCHÖ 24.05.1712 +Groß Mist 03.04.1807, aus Törpt I
Kinder:
a. Liese *Törpt --./SCHÖ 21.08.1746 +/ebd. --./16.04.1747
b. Marie *Bechelsdorf --./~SCHÖ 05.07.1748 +/ebd. --./07.03.1749
c. Engel *Bechelsdorf --./~SCHÖ 14.02.1750 +Groß Mist 22.05.1818, HE 28.10.1774 Johann Jochen RETELSDORF
d. Ank *Bechelsdorf --./~SCHÖ 09.05.1753 + …..
totgeb. Sohn +Bechelsdorf --./SCHÖ 14.04.1692
Trine *Bechelsdorf --./~SCHÖ 14.04.1693 +Lockwisch ….., SCHÖ 03.11.1716 Hans MAKE, Lockwisch III
Frenz *Bechelsdorf --./~SCHÖ 09.09.1695 > Anerbe
Elsch *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.11.1698 +Raddingsdorf --./SCHÖ 12.05.1750, I. SCHÖ 04.11.1721 Hans RETELSDORF, Raddingsdorf I; II. SCHÖ 27.10.1733 Hinrich OLDENBURG, Raddingsdorf I
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 09.02.1701, o-o Anna WOISIN
Kinder:
a. Hans */SCHÖ 12.09.1733 +Radingsdorf --./SCHÖ 10.05.1780, Knecht in Bechelsdorf (1763/1766), Boitin-Resdorf (1767/1769), Raddingsdorf (1775/1780), seine Frau wohnt 1763 in groß Mist, SCHÖ 08.10.1762 Catharina Maria BEHNCKE *1734 +Bechelsdorf --:/SCHÖ 24.11.1784, 49 J.
Kinder:
(1) Liese *Bechelsdorf --./SCHÖ 01.10..1763 +/ebd. --./06.04.1766
(2) Ann Trien *Boitin-Resdorf --./SCHÖ 11.11.1767 +/ebd. --./28.05.1771
(3) Elsche *Boitin-Resdorf --./SCHÖ 18.08.1769 +Raddingsdorf --./SCHÖ 20.01.1775
Claus *Bechelsdorf --./~SCHÖ 29.11.1703, Schulze in > Törpt I
Liese *Bechelsdorf --./~SCHÖ 30.04.1706 +/ebd. --./28.12.1764, SCHÖ 01.11.1729 Hartwig BOYE, Bechelsdorf II
Nach dem Hebungsregister von 1702 gab er für seine 1 ¼ Hufen (die Hufe zu 100 Mk gerechnet) an Geldpacht auf Michaelis 1 Rtlr 2ß, an Dienstgeld 20 Rtlr und an Monatsgeld 4 Rtlr jährlich, dazu 1 Schneidelschwein, 1 Schneidelamm zu 24ß, 1 Rauchhuhn zu 4ß, 2 Topp Zehntflachs, das Topp zu 5ß. Zum Hof Lockwisch diente er 5 Tage mit dem Spann und 2 Tage mit der Hand. Vom Felde gab er dem Hof die 11te Garbe.
Vermutlich in die Zeit des Schulzen Hans – kurz nach 1700 - fällt ein weiterer Umbau des Schulzenhauses. Der Schulzenfamilie war offensichtlich die bisherige Stube in der linken hinteren Abseite zu klein geworden. Sie wurde nun wie bei manch anderem Hallenhaus im Raum Schönberg an die rechte Seite des rückwärtigen Giebels unter eigenem Dach angehängt. Diese Veränderung in der Raumordnung zog eine Reihe weiterer Veränderungen nach sich. Als erstes musste der herd ebenfalls auf der Diele nach rechts verlegt werden. Die hintere Ausfahrt, durch die angehängte Stube nunmehr verdeckt, wurde, da auf sie noch nicht verzichtet werden sollte, auf der linken Seite neu gewonnen. Schließlich wurde auch die unter dem beträchtlichen Überstand des rückwärtigen Giebels befindliche Gerichtslaube durch den Stubenanbau zerstört. Sie fand sich seitdem durch eine besondere Anlage an der rechten hinteren Längsseite ersetzt. Nur ein mit Schnitzwerk versehenes, an die Diele versetztes Kopfband erinnert heute noch an die ursprüngliche Bedeutung des Überstandes. Weitere Kammern entstanden, eine davon sicherlich in der früheren Lucht, dem zur Diele hin offenen Wohnraum der rechten Abseite. In dieser zeit war, wie auch andere Bauten beweisen, das Wohnen auf der Diele im nordwestlichen Mecklenburg bereits ungebräuchlich geworden. Das Schulzenhaus blieb in dieser Form bis zum Neubau von 1851 unverändert.
I/10 OLDÖRP, Frenz
*Bechelsdorf --./SCHÖ 09.09.1695 +/ebd. --./29.09.1775, 1 ¼ Hufner und Schulze 1731/1760, SCHÖ 06.11.1731 Vieke (Sophie) OLDÖRP *Boitin-Resdorf --./SCHÖ 17.07.1699 +Becehlsdorf ….., aus Boitin-Resdorf II
Kinder:
Liesche *Bechelsdorf --./~SCHÖ 22.05.1734 +Boitin-Resdorf ….., SCHÖ 02.11.1758 Hans OLDÖRP, Boitin-Resdorf I
Franz *Bechelsdorf --./~SCHÖ 15.02.1737 +/ebd. --./09.08.1738
Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 18.01.1739 > Anerbe
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 22.05.1741 +Boitin-Resdorf 29.03.1824, durch Heirat 1772 Hauswirt > Boitin-Resdorf IV
I/11 OLDÖRP, Hinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 18.01.1739 +ebd. 21.03.1812, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf 1760/1765, I. SCHÖ 28.10.1760 Anna Catharina Dorothea OLDENBURG *Groß Mist --./HE 18.03.1741 +Bechelsdorf --./SCHÖ 21.10.1776, aus Groß Mist I; II. SCHÖ 31.10.1777 Lehn Gret KLEINFELD *Brandenbaum --./HE 11.06.1751 +Bechelsdorf --./SCHÖ 23.11.1778, Tochter von Frenz Kleinfeld und Gret Lies Linnau; III. SCHÖ 25.06.1779 Engel MAAß *Törpt --./SCHÖ 21.09.1755 +Bechelsdorf 20.07.1840, aus Törpt IV
Kinder:
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 16.01.1762 > Anerbe
Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 16.11.1763 > Nacherbe
Lies *Bechelsdorf --./~SCHÖ 17.03.1766 +/ebd. --./05.07.1766
Anna Catharina *Bechelsdorf --./~SCHÖ 11.07.1767 +ebd. 22.10.1831, SCHÖ 30.10.1795 Hartwig BOYE, Bechelsdorf II
Frenz *Bechelsdorf --./~SCHÖ 27.03.1769 +ebd. 28.04.1847, Knecht in Bechelsdorf, o-o Thrien Liese GÖRNOW
Kinder:
A, Thrin Elsche *Bechelsdorf --./~SCHÖ 15.07.1791 +/ebd. --./13.09.1791
Jochim *Bechelsdorf --./~SCHÖ 10.03.1772 +Klein Mist ….., Hauswirt > Klein Mist V
Tieß *Bechelsdorf --./~SCHÖ 08.07.1774 +19.07.1850
Anna *Bechelsdorf --./~SCHÖ 14.09.1776 + ….., SCHGÖ 29.10.1802 Hans BOYE, aus Bechelsdorf II
Anna Elisabeth *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.11.1778 +Groß Mist 05.02.1850, HE 20.05.1803 Hans Jochen RETELSDORF, Groß Mist VI
Asmus *Bechelsdorf --./~SCHÖ 21.03.1871 +Petersberg ….., Büdner > Petersberg Nr. 4
Vermutlich in die Zeit des Schulzen Hinrich Oldörp fällt der dritte und letzte Umbau der zum Schulzengehöft gehörenden Scheune. Man fügte nun zwei weitere Gebinde hinzu, die aufgrund eines profilierten Kopfbandes oberhalb des vorderen Tores eindeutig auf das letzte Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts datiert werden können. Damit hatte der weg von der Übedachungsscheune über die Angliederung einer umwandeten Unterfahrt bis hin zum heutigen Aussehen seinen baugeschichtlichen Abschluss gefunden 43.
I/12 OLDÖRP , Hans
*Bechelsdorf --./SCHÖ 16.01.1762 +ebd. 24.03.1828, 1 ¼ Hufner und Schulze in Bechelsdorf 1795/1810, SCHÖ 30.10.1795 Liese BOYE *Bechelsdorf --./SCHÖ 17.03.1774 +ebd. 22.09.1803, aus Bechelsdorf II
Da seine Ehe kinderlos geblieben und er von schwächlicher Gesundheit war, übergab er den Hof schon um 1810 an seinen jüngeren Bruder.
I/13 OLDÖRP, Hinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 16.11.1763 +ebd. 15.08.1836, Schulmeister in Bchelsdorf, dann f 1811/1836, Hausbrief 1809, I. SCHÖ 28.10.1802 Anna BOYE *Bechelsdorf --./SCHÖ 09.06.1777 +ebd. 11.12.1808, aus Bechelsdorf II; II. SCHÖ 09.06.1809 Engel OLDÖRP *Törpt --./SCHÖ 06.11.1771 *Bechelsdorf 06.11.1865, aus Törpt I
Kinder:
Anna Catharina *Bechelsdorf 25.09.1803 +Klein Mist 21.03.1834, 01.11.1833 Joachim Heinrich OLDENBURG, Klein Mist III
Hans Hinrich *Bechelsdorf 21.04.1806 > Anerbe
Else *Bechelsdorf 08.01.1808 +ebd. 28.02.1808
Hinrich *Bechelsdorf 12.01.1811 +ebd. 21.05.1813
Jochen *Bechelsdorf 13.08.1812 +ebd. .1876
Hinrich *Bechelsdorf 28.03.1815 +16.10.1894
Matthias Hinrich *Bechelsdorf 06.11.1817 +ebd. 30.05.1853, Arbeitsmann in Bechelsdorf (1847/1853), I. SCHÖ 06.11.1836 Catharina Elisabeth BOYE *Bechelsdorf 21..--.1817 +ebd. 19.07.1847, aus Bechelsdorf II, II. SCHÖ 01.02.1850 Catharine Marie BURMEISTER (*Schlagsülsdorf 10.11.1820 + ….., in II. SCHÖ 28.11.1856 Hans Heinrich TEWES, Arbeitsmann in Bechelsdorf), Tochter des Schulmeisters Hans Jochen Burmeister und der Catharina Burmeister in Schlagsülsdorf
Kinder:
(1) Anna Maria Wilhelmine *Rupensdorf 09.03.1873 +ebd. 26.03.1874
(2) Peter Heinrich Wilhelm Carl *Rupensdorf 07.12.1874 +ebd. 29.06.1875
(3) Joachim Friedrich Wilhelm Heinrich *Rupensdorf 31.03.1876 + ….., Knecht in Niendorf, SCHÖ 08.06.1900 Marie Catharina Magdalena LÜTH *Ollndorf 17.09.1878 +Niendorf 26.07.1949
Kinder:
aa. Friedrich Johann Heinrich Wilhelm *Niendorf 19.08.1900 + …..
bb. Hans Wilhelm Joachim August *Niendorf 21.03.1905 + …..
cc. Walter Joachim Wilhelm *Niendorf 07.10.1909 + ….., SCHÖ 10.11.1934 Anita Wilhelmine Elsa Katharine SPIERING, aus Wahlsdorf Nr. 1
dd. Olga Frida Anna Melene *Niendorf ….. + ….., HE 31.08.1935 Fritz Joachim Karl Wilhelm MÖLLER, Herrnburg Nr. 15
(4) Johann Heinrich Wilhelm Franz *Rupensdorf 22.12.1880 +Grevesmühlen 26.12.1959
(5) Johann Hans Joachim *Rupensdorf 12.09.1882 + …..
(6) Joachim Heinrich *Rupensdorf 11.03.1885 + …..
(7) Elise Marie Catharina Wilhelmine *Rupensdorf 23.04.1888 +ebd. 19.03.1903
a. Matthias Heinrich *Bechelsdorf 09.01.1847m +Rupensdorf 23.03.1905, Arbeitsmann in Bechelsdorf und Rupensdorf, SCHÖ 08.11.1872 Catharina Maria BOYE *Klocksdorf 01.01.1846 +Ollndorf 10.02.1930, Tochter des Arbeitsmannes Joachim Boye und der Engel Elisabeth Dettmann
Kinder:
b. Catharina Elisabeth *Schlagsülsdorf 31.03.1850 +USA ….., SCHL 26.07.1874 Joachim Heinrich STERLY, Arbeitsmann in Bechelsdorf und Groß Mist, wanderten in die USA aus
c. Catharina Elisabeth *Bechelsdorf 11.02.1852 + ….., SCHÖ 08.01.1875 Johann Heinrich GIESELER, Arbeitsmann aus Wahrsow
Elisabeth *Bechelsdorf 19.08.1820 +ebd. 27.04.1852
Anna Maria *Bechelsdorf 02.09.1824 > Nacherbin
I/14 OLDÖRP, Hans Hinrich
*Bechelsdorf 21.04.1806 +ebd. 15.08.1846, Hauswirt und Schulze 1836/1846, o-o Catharina Elisabeth HASE aus Duvennest, o-o Anna RESENHÖFT
Kinder:
Catharina Maria HASE *Duvennest 05.02.1837 + ….., SE 1865 August Friedrich Heinrich SCHWARTZ
Hans Hinrich RESENHÖFT *Bechelsdorf 20.10.1838 +ebd. 04.02.1839
Als der letzte Schulze aus dem Oldörpschen Geschlecht in Bechelsdorf unverheiratet starb, erbte dessen jüngste Schwester den Hof.
I/15 BURMEISTER, Anna Maria geb. OLDÖRP
*Bechelsdorf 02.09.1824 +ebd. 08.01.1894, Hauswirtin 1847/1880, SCHÖ 12.11.1847 Hans Joachim Ernst BURMEISTER *Lüdersdorf 02.04.1818 +Bechelsdorf 1880, in I. HE (oIo) 05.09.1841 Anna Maria WERNER *Lüdersdorf 18.01.1819 +ebd. 23.03.1849, aus Lüdersdorf I), Büdner und Krüger in Lüdersdorf (Büdnerei Nr. 15) 44, dann Schulze in Bechelsdorf 1847/1880
Kinder:
Catharina Marie *Bechelsdorf 12.09.1848 +Palingen ….., SCHÖ 1870 Johann Joachim Peter METTE, Palingen III
Kinder:
a. Joachim Friedrich Wilhelm METTE *Palingen 30.08.1875 +Lübeck ….., Mittelschullehrer in Lübeck, Lübeck 26.04.1905 Clara Elisabeth Luise DRENCKHAHN *Schönberg 06.10.1877 +Lübeck 18.11.1929
Kinder:
(1) Gerhard Georg Emil. METTE *Lübeck 10.07.1907, Erbe der Hofstelle Bechelsdorf I
Hans Joachim Wilhelm *Bechelsdorf 05.10.1849 > Anerbe Bechelsdorf I
Anne Catharina *Bechelsdorf 17.04.1851 +Schlagsülsdorf ….., SCHÖ 13.11.1877 Joachim Heinrich MUSTIN, Schlagsülsdorf III
Catharina Maria Elisabeth *Bechelsdorf 18.07.1851 +Ollndorf ….., SCHÖ 19.11.1885 Hans Joachim Heinrich FREITAG, Ollndorf I
Hans Joachim Heinrich *Bechelsdorf 15.10.1855 > Anerbe Bechelsdorf II
Joachim Heinrich Georg *Bechelsdorf 10.05.1858 +ebd. 05.04.1866
Unter Burmeister wurde die Stelle vergrößert, indem 1854 die Hälfte der bis dahin IV. Oldenburgischen Hauswirtsstelle (29,87 ha) angekauft und der Schulzenstelle zugelegt wurde, die nun mit 90 ha die größte Bauernstelle im Lande war. Das alte Schulzenhaus wurde als Wohnhaus aufgegeben und 1851 durch ein neues massiv Errichtetes ersetzt. Das alte Hallenhaus sank zum Wirtschaftsgebäude herab. Es enthielt von nun ab fast nur noch Stallungen. Beide Anbauten, die Stube und die jüngere Gerichtslaube, wurden abgerissen, der Herd auf der Diele entfernt und der rückwärtige Giebel durch ein weiteres Tor geöffnet. Neues Interesse für das alte Schulzenhaus erwachte zu Beginn des 20. jahrhunderts. Erstmalig im Jahre 1906 ausführlich dargestellt, wurde es in der Folgezeit wiederholt beschrieben, aufgemessen und abgebildet. Buddin regte bereits 1919 an, das Haus an anderer Stelle als Freilichtmuseum neu aufzubauen, eine Anregung, die erst im Jahre 1960 in Schönberg in die Tat umgesetzt werden konnte. So zeigt sich uns heute das alte Bechelsdorfer Schulzenhaus als ein wertvolles Dokument der Hausgeschichte und der bäuerlichen Welt Mecklenburgs. Neben dem Schulzenhof bewirtschaftete Hans Jochen Ernst Burmeister noch seine ererbte Lüdersdorfer Krugstelle, die er 1879 gegen die Hofstelle Bechelsdorf II eintauschte, die er seinem zweiten Sohn Hans Joachim Heinrich vererbte.
I/16 BURMEISTER, Hans Joachim Wilhelm
*Bechelsdorf 05.10.1849 +ebd. 02.01.1924, Hauswirt und Schulze 1880/1924, Kirchenjurat, SCHÖ 21.06.1895 Antonie Catharina Maria Hermine HAGEN *Herrnburg 30.05.1865 +Ollndorf 13.08.1952, aus Herrnburg Nr. 1
Nach seinem Tode wirtschaftete seine Witwe noch 1938. Um 1927 waren bei der Stelle rund 93,6 ha (63 ha Acker, 9 ha Wiesen, 15 ha Weiden, 5,5 ha Hölzungen, 1,1 ha Sonstiges) und 10 Pferde, 38 Häupter Rindvieh (davon 23 Milchkühe), 7 Schafe und 9 Schweine. Erbe wurde ihr Großneffe,
I/17 METTE, Gerhard Georg Emil
*Lübeck 10.07.1907 +Kiel 15.12.1989, Sohn des Lehrers Joachim Friedrich Wilhelm Mette in Lübeck Regierungsrat in Königsberg, Sozialgerichtsrat, Bromberg 30.12.1939 Elisabeth BEHRENS *St. Petersburg 02.06.1910 +Solingen 12.04.1998
Kinder:
Horst * ….., Brunhild GIESE
Karin * …..
Sigrid * ….., N. BECKER
Gudrun * …..
Mette ließ den Hof durch Willi HUTZFELDT (¥ Luise Margarethe Reimers) bewirtschaften, der ihn 1954 an den ÖLB übergab. 1955 wurde der Hof von der LPG „Berg und Tal" Niendorf übernommen. Die Rückgabe erfolgte an die „Erbengemeinschaft Burmeister“, bestehend aus den Nachkommen der Geschwister von Wilhelm Burmeister (u. a. Sigrid BECKER geb. Mette). 1995 stand das Gehöft ungenutzt. Das Land war, wie das der Stellen II, III und IV nach der Wende an TRAULSEN und CLAUSSEN verpachtet.
(1 ¼ Hufen , 61 ha)
Dies war immer eine 1 ¼-Hufenstelle. Sie wurde nach der Regulierung als Hof Nr. II gezählt. Bei der Stelle waren zuletzt (1925) rund 60 Hektar Land. Die Gehöftanlage beschreibt Brückner um 1925 wie folgt:
„Wohnhaus: ‚h a r t w i g B o y e A n n o 1808’. Wohnende massiv. Durchgangsdiele, im Wohnfach mit schmalem Flur. Vierständerhaus mit zwei Abseiten. Heckschauer, auf Kopfbändern überstehender Kröpel mit Fachwerkfiguren im Kröpeltrapez ( ), Pferdeköpfe als Giebelzeichen.
Scheune: Dreiständerhaus mit einer Abseite, Kröpelwalm, wobei der Walm um ein Trapez höher ansetzt“
Die Stelle war über 423 Jahre im Besitz der Familie BOYE.
II/1 BOYGHE, Clawes
*?Bechelsdorf um 1515 +ebd. ….., 1 ¼ Hufner 1444/1465
II/2 BOYE, Hinrik
*Bechelsdorf um 1445 +ebd. ….., 1 ¼ Hufner 1477/1490, N. NN.
Kinder:
Clawes *Bechelsdorf (1489) err. > Anerbe
Hinrik *Bechelsdorf ….. +Ratzeburg ….., Bürger in Ratzeburg 45
II/3 VOSS, Laurens
*?Bechelsdorf ….. +ebd. …., wohl aus Becehlsdorf III, Jahrenwohner 1509/1510
II/4 BOYE, Clawes
*Bechelsdorf (1489) +ebd. ….., 1 ¼ Hufner 1525/1539, N. NN.
Kinder:
Hinrik *Bechelsdorf um 1520 > Anerbe
Am 12.12.1527 war er vom lauenburgischen Herzog gefangen genommen worden und musste dem Herzog 4 ß Fanggeld, 20 ß Dienstgeld und 6 Mk Hebungen aus seiner Stelle geben. Aus Furcht, dass es ihnen ähnlich erging, zahlten daraufhin alle Einwohner in Bechelsdorf an den Herzog Pacht. Bei einer Zeugenvernehmung im Mai 1530 gibt er sein Alter mit rund 40 Jahren an.
II/5 BOYE, Hinrik
*Bechelsdorf um 1520 +ebd. um 1600, 1 ¼ Hufner 1541/1571, 1598 ist er seit 39 Jahren Kirchenjurat, N. NN. (?OLDÖRP)
Kinder:
Hinrik *Bechelsdorf ….. +Niendorf ….., >chulze > Niendorf I
Chim *Bechelsdorf um 1550 > Anerbe
II/6 BOYE, Chim
*Bechelsdorf um 1550 +ebd. vor 1625, 1 ¼ Hufner 1598/1621, N. NN.
Kinder:
Clawes *Bechelsdorf um 1580/1585 > Anerbe
Jochim *Bechelsdorf ….. +ebd. --./SCHÖ 05.05.1644
II/7 BOYE, Clawes
*Bechelsdorf um 1580/1585 +ebd. ….., 1 ¼ Hufner 1626/1627, N. NN.
Kinder:
Jochim *Bechelsdorf um 1615 > Anerbe
II/8 BOYE, Jochim
*Bechelsdorf um 1615 +ebd. --./SCHÖ 11.01.1653, 1 ¼ Hufner 1642/1653, SCHÖ 07.06.1642 Grete TIMM *Petersberg ….. +Bechelsdorf --./SCHÖ 17.03.1697, aus Boitin-Resdorf II
Kinder:
Trine *Bechelsdorf --./SCHÖ 22.02.1644 + …..
Jochim *Bechelsdorf --./SCHÖ 02.10.1645 +/ebd. --./01.11.1645
Hartwig *Bechelsdorf --./SCHÖ 15.11.1646 > Anerbe
Asmus *Bechelsdorf --./SCHÖ 15.04.1651 + …..
Marten *Bechelsdorf --./SCHÖ15.04.1652 +/ebd. --./02.11.1653
Bei Jochims Tod ist die Stelle stark verschuldet.
II/9 VOSS, Hinrich
*….. +Bechelsdorf ….., Jahrenwohner 1653/1681, SCHÖ 25.10.1653 die Witwe seines Vorgängers
Kinder:
Else *Bechelsdorf --./SCHÖ 18.10.1654 (Patin: Else Voß, Petersberg) +/ebd. --./19.01.1655
Maria *Bechelsdorf --./SCHÖ 22.11.1655 +/ebd. --./23.12.1655
Erdmuth *Bechelsdorf --./SCHÖ 26.12.1656 (Paten: Anna Voß, Peter Voß, beide Wahlsdorf) +Boitin-Resdorf --./SCHÖ 08.03.1737, SCHÖ 29.06.1680 Hinrich OLDÖRP, Boitin-Resdorf II
Simon *Bechelsdorf --./SCHÖ 10.02.1660 +Petersberg ….., durch Heirat Jahrenwohner > Petersberg II
Sophia *Bechelsdorf --./SCHÖ 15.01.1663 SCHÖ 06.05.1713, SCHÖ 30.10.1694 Claus OLDÖRP
Catharina *Bechelsdorf --./SCHÖ 18.10.1665 +/ebd. --./16.02.1667
Die Herkunft von Hinrich Voss ist unklar. Aus der Stelle Bechelsdorf III scheint er nicht zu kommen. Die Paten weisen nach Petersberg und Wahlsdorf. 1664 zahlt Hinrich Voss u. a. für 17 Pferde, 16 Häupter Rindvieh, 8 Schweine und 8 Schafe 10fl 18ß Türkensteuer. Die Regierung in Ratzeburg intervenierte 1678 in Lübeck zu seinen Gunsten „gegen einige Weiber“, die Pferd und Wagen seines Stiefsohnes in Lübeck beschlagnahmt hatten.
II/10 BOYE, Hartwig
*Bechelsdorf --./SCHÖ 15.11.1646 +/ebd. --./05.05.1716, 1 ¼ Hufner 1681/1702, SCHÖ 28.02.1671 Getrud MAAß *Wahlsdorf ….. +Bechelsdorf --./SCHÖ 31.07.1710, aus Wahlsdorf I
Kinder:
Jochim *Bechelsdorf --./SCHÖ 04.09.1670, vorehelich + …..
Hinrich *Bechelsdorf --./SCHÖ 03.07.1672 > Anerbe
Grete *Bechelsdorf --./SCHÖ 14.10.1674 +Thandorf --./SCHL 12.05.1734, SCHL 30.10.1703 Hans CLAßOHM, Thandorf
Hans *Bechelsdorf --./SCHÖ 16.10.1677 + …..
Nach dem Hebungsregister von 1702 gab er für seine 1 ¼ Hufen (die Hufe zu 100 Mk gerechnet) an Geldpacht auf Michaelis 1 Rtlr 2ß, an Dienstgeld 20 Rtlr und an Monatsgeld 4 Rtlr jährlich, dazu 1 Schneidelschwein, 1 Schneidelamm zu 24ß, 1 Rauchhuhn zu 4ß, 2 Topp Zehntflachs, das Topp zu 5ß. Zum Hof Lockwisch diente er 5 Tage mit dem Spann und 2 Tage mit der Hand. Vom Felde gab er dem Hof die 11te Garbe.
II/11 BOYE, Hinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 03.07.1672 +/ebd. --./10.01.1749, 1 ¼ Hufner 1705/1629, SCHÖ 20.10.1696 Vieke TEWES *Wahlsdorf --./SCHÖ 08.05.1675 +Bechelsdorf --./SCHÖ 10.068.1738, aus Wahlsdorf II
Kinder:
Trien Gret *Bechelsdorf --./SCHÖ 11.05.1698 + …..
Hartich *Bechelsdorf --./SCHÖ 20.05.1700 > Anerbe
Asmus *Bechelsdorf --./SCHÖ 09.04.1702 +Schlagsülsdorf --./SCHL 28.04.1775, Kätner in > Schlagsülsdorf VIII
Sieke *Bechelsdorf --./SCHÖ 07.03.1704 +/ebd. --./23.02.1705
Erdmuth *Bechelsdorf --./SCHÖ 19.11.1706 +Thandorf --./SCHL 27.11.1775, SCHL 06.11.1731 Hartwig GROHT, Thandorf XII
Hans *Bechelsdorf --./SCHÖ 29.05.1709 22.05.1777, SCHÖ 03.11.1739 Gret STERLIE
Liese *Bechelsdorf --./SCHÖ 01.04.1712 +Niendorf ….., SCHÖ 02.11.1745 Hinrich WOITENDORP, Niendorf III
Simon *Bechelsdorf --./SCHÖ 21.09.1713 +Palingen --./HE 12.11.1759, Großkätner > Palingen XVI
Sieke *Bechelsdorf --./SCHÖ 03.04.1715 +Klein Bünsdorf 1792, SCHÖ 15.07.1746 Hans BONHOFF, Klein Bünsdorf V
II/12 BOYE, Hartwig
*Bechelsdorf --./SCHÖ 20.05.1700 +/ebd. --./23.03.1778, 1 ¼ Hufner 1729/1765, SCHÖ 01.11.1729 Liese OLDÖRP *Bechelsdorf --./SCHÖ 30.04.1706 +/ebd. --./28.12.1764, aus Bechelsdorf I
Kinder:
Hinrich *Bechelsdorf --./SCHÖ 19.01.1731 > Anerbe
Liese *Bechelsdorf --./SCHÖ 14.01.1736 +Niendorf 16.11.1822, SCHÖ 28.06.1753 Claus PETERS, Niendorf IV
Hans *Bechelsdorf um 1739/1740 + ….., Schulmeister in bechelsdorf
Ank *Bechelsdorf --./SCHÖ 23.10.1741 +Kleinfeld 13.01.1820, SCHÖ 30.11.1760 Hans BURMEISTER, Kleinfeld I
Frenz *Bechelsdorf --./SCHÖ 21.03.1744 +/ebd. --./27.01.1749
Hartwig *Bechelsdorf --./SCHÖ 13.10.1746 +/ebd. --./03.02.1749
II/13 BOYE, Hinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 19.01.1731 +/ebd. --./17.05.1799, 1 ¼ Hufner 1765/1795, SCHÖ 31.10.1765 Elsche WILDE *Boitin-Resdorf --./SCHÖ 10.09.1745 +Bechelsdorf 19.03.1809, aus Boitin_Resdorf IV
Kinder:
Hartwig *Bechelsdorf --./SCHÖ 19.01.1769 > Anerbe
Hans *Bechelsdorf --./SCHÖ 16.05.1771 +ebd. 15.01.1817, Arbeitsmann in Bechelsdorf, SCHÖ 28.10.1802 (Tuschfrie)Anne OLDÖRP *Bechelsdorf --./SCHÖ 14.09.1776 +ebd. ….., aus Bechelsdorf I
Kinder:
a. Anne Elisabeth *Bechelsdorf 31.08.1804 +ebd. 20.09.1804
b. Katharine *Bechelsdorf 25.11.1806 + …..
c. Hans Hinrich *Bechelsdorf 11.10.1808 + …..
d. Anne Liese *Bechelsdorf 24.06.1811 + …..
e. Maria *Bechelsdorf 10.05.1814 +14.10.1876, o-o N. NN. o-o 1833) Johann UPAHL, Schustergeselle in Schönberg
Kinder:
(1) Kind NN
(2) Kind NN
(3) Johann Henrich *Bechelsdorf 29.06.1833 + …..
Liese *Bechelsdorf --./SCHÖ 17.03.1774 +ebd. 22.09.1803, SCHÖ 30.10.1795 Hans OLDÖRP, Bechelsdorf I
Hinrich *Bechelsdorf --./SCHÖ 29.04.1776 +/ebd. --./05.06.1776
Jochim *Bechelsdorf --./SCHÖ 09.06.1777 + ….
Ank *Bechelsdorf --./SCHÖ 09.06.1777 + ….., SCHÖ 28.10.1802 (Tuschfrie) Hinrich OLDÖRP, Bechelsdorf I
II/14 BOYE, Hartwig
*Bechelsdorf --./SCHÖ 19.01.1769 +ebd. 19.01.1847, Hauswirt 1795/nach 1815, SCHÖ 30.10.1795 Ann Trin OLDÖRP *Bechelsdorf --./SCHÖ 11.07.1767 +ebd. 22.10.1831, aus Bechelsdorf I
Kinder:
Hans Hinrich *Bechelsdorf --./SCHÖ 26.11.1795 > Anerbe
Ann Trien *Bechelsdorf --./SCHÖ 25.10.1797 +/ebd. --./12.11.1797
Trien Marie *Bechelsdorf --./SCHÖ 31.10.1798 + …..
Ancke (Marie) *Bechelsdorf 01.07.1801 + ….., SCHÖ 1820 Johann Joachim Heinrich FARCHAU, Knecht in Groß Mist
Lies *Bechelsdorf 10.01.1804 +Grieben --.01.1860. I. SCHÖ 08.02.1833 Heinrich Matthias DUNKELGOTH, Rupensdorf II, II. LÜB 19.02.1841 Peter RENZOW, Grieben IX
Katharine *Bechelsdorf 08.07.1806 + …..
Else *Bechelsdorf 06.12.1807 +Hamburg 10.05.1881, SCHÖ 13.11.1835 Joachim Peter RETELSDORF, Büdner Herrnburg Nr. 10, Holländer
Hans Hartwig *Bechelsdorf 21.03.1810 + …..
II/15 BOYE, Hans Hinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 26.11.1795 +ebd. 13.07.1863, Hauswirt nach 1815/1863, SCHÖ 01.12.1815 Trin Maria LÜHR *Petersberg --./SCHÖ 06.03.1797 +Bechelsdorf …., aus Petersberg IV
Kinder:
Catharina Elisabeth *Bechelsdorf 21. --.1817 +ebd. 19.07.1847, SCHÖ 06.11.1846 Matthias Heinrich OLDÖRP aus Bechelsdorf I
Hans Hinrich *Bechelsdorf 10.12.1819 > Anerbe
Jochim *Bechelsdorf 25.01.1825 +ebd. 30.01.1835
Hinrich *Bechelsdorf 08.06.1827 +ebd. 05.04.1828
Hartwig Hinrich *Bechelsdorf 02.09.1837 > Hauswirt Bechelsdorf IV
1854 kaufte Hans Heinrich Boye die halbe Stelle Bechelsdorf IV für seinen jüngsten Sohn.
II/16 BOYE, Hans Hinrich
*Bechelsdorf 10.12.1819 +Pogez 03.04.1870 Hauswirt in Bechelsdorf 1864/1867, dann Büdner in Pogez (Büdnerei Nr. 7), I. SCHÖ 23.05.1861 Anne Lise VOSS *Bechelsdorf 28.07.1837 +ebd. 12.07.1865, aus Bechelsdorf III, II. CAR 9.07.1867 Anna Catharina Maria ECKMANN *Campow 28.06.1837 +26.12.1919, aus Campow V
Kinder:
Hans Jochen *Bechelsdorf 25.12.1851 +ebd. 28.03.1851
Matthias Heinrich *Bechelsdorf 07.09.1853 +ebd. 24.04.1859
Heinrich Wilhelm *Bechelsdorf 05.06.1855 +Palingen 02.07.1890
Johann *Bechelsdorf 21.04.1857 + …..
Anna Maria *Bechelsdorf 31.05.1859 + …..
Trine Lise *Bechelsdorf 01.12.1861 +ebd. 08.09.1862
Catharina Marie Wilhelmine *Bechelsdorf 12.04.1865 +Palingen ….., HE 01.02.1889 Joachim Peter Wilhelm METTE, Palingen I
Johann Joachim Heinrich *Pogez 07.08.1867 +ebd. 1957, Büdner Pogez Nr. 7, CAR 01.11.1901 Emilie Albertine Friederike THIEDE *Straßburg i. M. 1867 +Pogez 1953
Kinder:
a. Erwin *Pogez 1911 +ebd. 1990, Büdner Pogez Nr. 7, Elsa NN.
Kinder:
(1) Rolf *Pogez 1936, Büdner Pogez Nr. 7, Ilse *1935
Catharina Maria Luise *Pogez 03.01.1870 + ….., CAR 30.08.1895 Paul Friedrich Adolf Georg CADOW, Müller auf der Schildmühle
II/17 RIECKHOFF, Friedrich Wilhelm Julius Ludwig
*Goldenbow 17.09.1840 + ….., Hauswirt 1867/1879, Sohn des Holländers Georg Christian Wilhelm Rickhoff in Goldenbow, Sterley 23.06.1867 Marie Sophie Luise Marianne STIER *03.11.1839 + ….., Tochter des Holländereipächters Dethloff Friedrich Ferdinand Stier in Neu Horst
Kinder:
Maria Louise Magdalena Friederike *Bechelsdorf 11.03.1868 +ebd. 16.03.1869
Friedrich Carl Ernst Adolf *Bechelsdorf 07.04.1869 + …..
Anna Sophia Hermine Caroline *Bechelsdorf 07.04.1869 + …..
Frieda Sophie Louise Dorothea *Bechelsdorf 28.04.1871 + …..
Wilhelm *Bechelsdorf 25.06.1873 + …..
Helene Anna Maria *Bechelsdorf 30.11.1874 + …..
Als Rieckhoff die Domäne Rabensdorf übernahm, erwarb der Schulze Hans Joachim Ernst Burmeister 1879 die Stelle durch Tausch gegen seine Krugwirtschaft in Lüdersdorf. Die Hofstelle wurde mit Inventar auf 76 500 Mark geschätzt, die Krugwirtschaft auf 15.000 Mark. Auf der Stelle ruhten 47 904 Mark Schulden, der Krug war schuldenfrei. Den Rest zahlte der Schulze „auf einem Brett".
II/18 BURMEISTER, Hans Joachim Ernst
Schulze in Bechelsdorf, siehe > Bechelsdorf I, auf dieser Stelle 1879/1880
II/19 BURMEISTER, Hans Joachim Heinrich
*Bechelsdorf 15.10.1855 +ebd. 01.03.1931, Hauswirt 1881/1931, er blieb unverheiratet
1927 bewirtschaftete er rund 61 ha (38 ha Acker, 8 ha Wiesen, 11 ha Weiden, 2,4 ha Hölzungen, 1,6 ha Sonstiges). Bei der Stelle waren 6 Pferde, 29 Häupter Rindvieh (davon 18 Milchkühe), 5 Schafe und 7 Schweine. Er vererbte den Hof an den Sohn seiner Schwester Anna Catharina verh. Mustin in Schlagsülsdorf III
II/20 MUSTIN, Johannes Heinrich Rudolf
*Schlagsülsdorf 1886 +Bechelsdorf 1954, Hauswirt 1933/, Lisbeth Maria Anna CORDS *Grevesmühlen 08.07.1888 +Bechelsdorf 29.04.1945. Die Ehe blieb kinderlos.
1939 wurde der Hof an Hinrich MEYER verpachtet, der einen Anteil von 18,59 ha als Eigentum erbte. Er trat am 01.01.1959 als letzter Bauer im Dorf der LPG bei.
II/21 HERMANN, Angela geb. MUSTIN
* ….. + ….., Hauswirtin bis 1959, N. HERMANN * ….. + …..
Ihren Anteil von 41,47 ha übergab Frau Hermann am 01.01.1959 an den Rat des Kreises. Nach der Wende war das Land an TRAULSEN und CLAUSSEN verpachtet.
Diese Stelle umfasste immer 1 ¼ Hufen. Nach der regulierung wurde als Nr. III gezählt. Bei der Stelle waren zuletzt 62,3565 Haktar Land. Die Stelle war über 409 Jahre in den Händen der Familie VOSS. 1990 waren die Gebäude verschwunden. Nur noch Grundmauerreste erinnern an ihre einstige Lage.
III/1 VOSS, Merten
*?Bechelsdorf um/vor 1400 +ebd. nach 1465, 1 ¼-Hufner Bechelsdorf 1444/1465
III/2 VOSS, Marquard
*Bechelsdorf um 1430 +ebd. nach 1490, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1477/1490, N. NN.
Kinder (vmtl., u. a.)
Michel *Bechelsdorf um 1460 > Anerbe
?Laurens *Bechelsdorf ….. +ebd. ….., 1510 Jahrenwohner Bechelsdorf II
?Marquart *Bechelsdorf ….. +Boitin-Resdorf ….., 1510 Hauswirt Boitin-Resdorf VI
III/3 VOSS, Michel
*Bechelsdorf um 1460 +ebd. nach 1510, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1509/1510, N. NN.
Kinder (vmtl.)
Peter *Bechelsdorf um 1490 > Anerbe
?Marquard *?Bechelsdorf ….. +Schwanbeck ….., Hauswirt Schwanbeck III
III/4 VOSS, Peter
*Bechelsorf um 1490 +ebd. nach 1553, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1525/1553, N. NN.
Kinder:
Marquard *Bechelsdorf um 1520/1525 > Anerbe
III/5 VOSS, Marquard
*Bechelsdorf um 1520/1525 +ebd. um 1570, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1562/1570, N. NN.
Kinder (vmtl.):
Carsten *Bechelsdorf um 1550/1555 > Anerbe
?Hans *?Bechelsdorf um 1565 +Wahlsdorf um/nach 1626, Hauswirt und Schulze in Wahlsdorf I
III/6 VOSS, Carsten
*Bechelsdorf um 1550/1555 +ebd. um 1610, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1598/1600, N. NN.
Kinder (vmtl., u. a.):
Chim *Bechelsdorf um 1580/1585 > Anerbe
Peter *Bechelsdorf ….. +ebd. vor 1654, Knecht in Bechelsdorf
?Hans *?Bechelsdorf um 1580 +Petersberg ….., vmtl. Hauswirt Petersberg VI
1604 hat er 20 Rtlr. Heuptstuel bei der Herrnburger Kirche zu „drey jehrigen rentgelde“ geliehen.
III/7 VOSS, Chim
*Bechelsdorf um 1580/1585 +ebd. --./SCHÖ 01.05.1661, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1612/1652, N. NN.
Kinder:
Hinrich *Bechelsdorf (1614) err., Jahrenwohner Bechelsdorf II
Carsten *Bechelsdorf um 1615/1620 > Anerbe
Hans *Bechelsdorf ….. +ebd. …..
Peter *Bechelsdorf ….. +ebd. --./SCHÖ 18.01.1695 als alter Knecht
Anneke *Bechelsdorf (1631) err. +ebd. --./SCHÖ 27.12.1683, SCHÖ 31.10.1654 Hans JACOBS
III/8 VOSS, Carsten
*Bechelsdorf um 1615/1620 +ebd. --./SCHÖ 28.10.1696, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1652/1691, SCHÖ 26.10.1652 Liese DEHN *Utecht ….. +Bechelsdorf --./SCHÖ 11.05.1702, aus Utecht VIII
Kinder:
Else *Bechelsdorf --./~SCHÖ 01.01.1654 +/ebd. --./14.01.1654
Margarethe *Bechelsdorf --./~SCHÖ 23.01.1655 + .....
Anna *Bechelsdorf --./~SCHÖ 05.04.1657 */SCHL --./23.02.1726, ¥ SCHL 13.11.1694 Hans NIEMANN, Schlagsdorf
Elisabeth *Bechelsdorf --./~SCHÖ 20.04.1660 +/SCHL --./02.12.1727, ¥SCHL 16.04.1700 Baltzer JACOBSEN, Spinnradmacher
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 11.05.1664, > AL XI - 1164
1664 gibt er u. a. für 18 Pferde, 18 Häupter Rindvieh, 14 Schweine und 10 Schafe 12fl 4ß Türkensteuer.
III/9 VOSS, Hans
*Bechelsdorf --./~SCHÖ 11.05.1664 +/ebd. --./08.06.1705, 1 ¼-Hufner in Bechelsdorf 1691/1705; ¥ SCHÖ 20.10.1691 Grete GREVSMÜHL *Klein Siemz --./SCHÖ 11.10.1670 +Bechelsdorf --./SCHÖ 08.04.1721, aus Klein Siemz I
Kinder:
Carsten *Bechelsdorf --./~SCHÖ 18.01.1693 > Anerbe
Anna *Bechelsdorf --./~SCHÖ 28.05.1694 +/ebd. --./03.06.1696
(Anna) Elsche *Bechelsdorf --./SCHÖ 15.06.1696 +/Schlagsdorf (SCHL) .02.1722, ¥ SCHL 25.10.1718 Jochim DETTMER, Schlagsdorf
Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 27.01.1700 +Niendorf --./SCHÖ 04.01.1774. Büdner in Niendorf (Büdnerei Nr. 1), ¥ SCHÖ 21.10.1730 Liese BURMEISTER
Kinder:
a. Anna Elsche *Niendorf --./~SCHÖ 16.04.1733 +/ebd. --./07.02.1734
b. Hans Jochim *Niendorf --./~SCHÖ 28.01.1735 +/ebd. --./20.06.1796, Büdner in Niendorf (Büdnerei Nr. 1), ¥ I. SCHÖ 03.11.1757 Elsch WIGGER aus Rupensdorf, ¥ II. SCHÖ 20.07.1781 Elisabeth ECKMANN aus Lindow
c. Kind N. +Niendorf --./~SCHÖ 30.05.1736
d.Gret Liese *Niendorf --./~SCHÖ 09.10.1737 +Törpt --./SCHÖ 08.08.1773, ¥ SCHÖ 02.11.1738 Jochim DOSE, Törpt Nr. 1
e. Claß Hinrich *Niendorf --./~SCHÖ 14.01.1741 +/ebd. --./23.12.1741
f. Thieß Hinrich *Niendorf --./~SCHÖ 20.06.1743 +Herrnburg 10.03.1823, Hirte, ¥ SCHÖ 10.02.1775 Anna Elisabeth WEITENDORF
g. Carsten *Niendorf --./~SCHÖ 10.04.1748 +ebd. 26.06.1801, Arbeitsmann, ¥ SCHÖ 03.11.1775 Anna Catharina OLDENBURG
Greta *Bechelsdorf --./~SCHÖ 10.03.1703 +ebd. --./14.03.1703
Trine *Bechelsdorf --./~SCHÖ 02.01.1704 +/ebd. --./09.02.1722
Nach dem Hebungsregister von 1702 gab die Stelle für 1 ¼ Hufen (die Hufe zu 100 Mk gerechnet) an Geldpacht auf Michaelis 1 Rtlr 2ß, an Dienstgeld 20 Rtlr und an Monatsgeld 4 Rtlr jährlich, dazu 1 Schneidelschwein, 1 Schneidelamm zu 24ß, 1 Rauchhuhn zu 4ß, 2 Topp Zehntflachs, das Topp zu 5ß. Zum Hof Lockwisch diente er 5 Tage mit dem Spann und 2 Tage mit der Hand. Vom Felde gab er dem Hof die 11te Garbe.
III/11 OLDÖRP, Hartwig
*Becehlsdorf --./SCHÖ 22.03.1659 +/ebd. --./10.05.1717, aus Bechelsdorf I, Jahrenwohner 1706/1717, SCHÖ 26.10.1706 die Witwe seines Vorgängers
Kinder:
Sieke (Lucia) *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.10.1707 +Petersberg --./SCHÖ 09.01.1778, I. SCHÖ 03.11.1741 Hinrich PIEPER, Petersberg Nr. 1; II. SCHÖ 20.05.1749 Hans Hinrich GÜLTZOW, Petersberg Nr. 1
Maria *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.10.1707 +SCHL 08.04.1778, SCHL 12.03.1733 Claus CLAUSEN, Schlagsdorf
Anke *Bechelsdorf --./~SCHÖ 13.10.1710 +/ebd. --./11.02.1765, SCHÖ 04.11.1721 Carsten VOSS
III/12 VOSS (FOS), Carsten
*Bechelsdorf --./~SCHÖ 18.01.1693 46 (Paten: Klaus Grevesmählen von Klein Siemz; Claus Olldörp von Bechelsdorf; Liesche Olldörps von Lockwisch) +/ebd. --./11.02.1765 47, 1 ¼-Hufner in Bechelsdorf (Hof Nr. III) 1721/1765, ¥ SCHÖ 04.11.1721 48 Anke OLDÖRP III
Kinder:
Grete *Bechelsdorf --./~SCHÖ 28.12.1722 +Petersberg 04./SCHÖ 09.12.1805, ¥ SCHÖ 30.10.1742 Carsten VOSS, Petersberg VII
Liesche *Bechelsdorf --./~SCHÖ 13.03.1725 +Klein Siemz ….., SCHÖ 31.10.1747 Hans MAAß, Klein Siemz IV
Maria *Bechelsdorf --./~SCHÖ 19.10.17127 + ....., ¥ SCHÖ 31.10.1747 Hinrich BADE
Trin *Bechelsdorf --./~SCHÖ 19.11.1730 +Kl. Siemz 08./SCHÖ 11.11.1806, ¥ SCHÖ 04.11.1756 Hans ECKMANN, Klein Siemz VII
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 05.04.1733 +ebd. jung
Ank *Bechelsdorf --./~SCHÖ 09.03.1737 +Lockwisch 04./SCHÖ --.06.1800, ¥ SCHÖ 30.10.1760 Franz KLEINFELDT, Lockwisch VIII
Carsten Bechelsdorf --./~SCHÖ 17.01.1740 > Anerbe
III/13 VOSS, Carsten
*Bechelsdorf --./~SCHÖ 17.01.1740 +/ebd. 15./20.12.1819, 1 ¼-Hufner in Bechelsdorf (Hof Nr. III), ¥ SCHÖ 04.11.1762 Anne OLDÖRP *Boitin-Resdorf --./SCHÖ 10.07.1737 +Bechelsdorf 01.01.183, aus Boitin-Resdorf II
Kinder:
Anna Catharina *Bechelsdorf --./~SCHÖ 22.01.1764 + ….., ¥ I. SCHÖ 31.10.1788 Peter SCHLEUß, ¥ II. SCHÖ 21.11.1800 Hans SCHLEUß
Thieß *Bechelsdorf --./~SCHÖ 01.02.1766 > Anerbe
Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 13.07.1768 +/ebd. --./30.10.1794
Carsten *Bechelsdorf --./~SCHÖ 25.01.1771 +/ebd. --./13.01.1772
Hans Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 26.02.1773 + .....
Marie Liese *Bechelsdorf --./~SCHÖ 12.11.1775 +Bardowiek 26.11.1839, ¥ SCHÖ 28.10.1796 Asmus LOHSE, Hauswirt Bardowiek Hof Nr. II
Jochim *Bechelsdorf --./~SCHÖ 18.09.1778 +/ebd. --./03.04.1784
Friedrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 14.04.1781 +/ebd. --./01.03.1784
III/14 VOSS, Thieß
*Bechelsdorf --./~SCHÖ 01.02.1766 +ebd. 11.06.1840, 1 ¼-Hufner in Bechelsdorf (Hof Nr. III) 1803/1840, ¥ SCHÖ 30.10.1795 Trin LOHSE *Bardowiek --./SE 02.06.1775 +Bechelsdorf 15.01.1844, aus Bardowiek II
Kinder:
Anna Catharina *Bechelsdorf --./~SCHÖ 25.11.1796 +Lindow 25.01.1822, SCHÖ 17.11.1820 Hinrich ECKMANN, Lindow III
Carsten (Hinrich) *Bechelsdorf --./~SCHÖ 22.02.1798 > Anerbe
Thies Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 19.04.1800 +ebd. 20.01.1868, Büdner Bechelsdorf Nr. 2
togeb. Tochter +Bechelsdorf 13.10.1802
Maria Elisabeth *Bechelsdorf 21.01.1804 *Ollndorf 1846, SCHÖ 05.11.1824 Hans Heinrich OLDÖRP, Ollndorf III
Jochen Heinrich *Bechelsdorf 27.01.1807 +ebd. 26.01.1809
Hans Heinrich *Bechelsdorf 03.09.1810 +ebd. 27.12.1828
Friedrich *Bechelsdorf 05.11.1814 +Ollndorf 01.05.1883, Musikus, wirtschaftete auf der Oldörp-Stelle Ollndorf III
III/15 VOSS, Carsten (Hinrich)
*Bechelsdorf --./SCHÖ 22.02.1798 +ebd. 27.07.1843, Hauswirt 1840/1843, o-o Anna Catharina HARMS, SCHÖ 05.11.1824 Anna Marie OLDÖRP *Boitin-Resdorf --/SCHÖ 26.05.1799 +Bechelsdorf 02.09.1881, aus Ollndorf III
Kinder:
Julius Franz Carsten HARMS * ….. + …..
Anna Marie *Bechelsdorf 23.01.1827 > Anerbin
Catharina Elisabeth *Bechelsdorf 08.05.1829 +Wahlsdorf ….., SCHÖ 30.10.1846 (Duwwelfrie) Johann Heinrich TEWES, Wahlsdorf II
Anna Elisabeth *Bechelsdorf 28.06.1833 +ebd. 12.06.1865, SCHÖ 23.05.1851 Hartwig Hinrich BOYE, Bechelsdorf II
Anna Catharina *Bechelsdorf 23.07.1837 +ebd. ….., SCHÖ 10.02.1860 Hartwig Hinrich BOYE, Bechelsdorf IV
Caroline *Bechelsdorf 25.06.1840 + ….., SCHÖ 05.12.1862 Friedrich OLDENBURG
III/16 TEWS, Anna Marie geb. BOYE
*Bechelsdorf 23.01.1827 +ebd. 12.03.1896, Hauswirtin 1846/1896, SCHÖ 30.10.1846 (Duwwelfrie) Jochen Heinrich TEWS *Wahlsdorf 04.01.1827 +Bechelsdorf 08.11.1897
Kinder:
Jochen Hinrich *Bechelsdorf 11.08.1847 +ebd. 02.04.1873
Hans Heinrich *Bechelsdorf 25.08.1849 +ebd. 29.05.1850
Anne Catharine Marie *Bechelsdorf 13.12.1851 + …..
Johann Jochen *Bechelsdorf 10.09.1853n +ebd. 01.04.1854
Anne Catharine Elisabeth *Bechelsdorf 22.07.1855 + …..
Wilhelmine Caroline *Bechelsdorf 02.02.1857 + …..
Anna Johanna Carolina *Bechelsdorf 01.08.1858 + …..
totgeb. Sohn +Bechelsdorf 05.07.1861
Fritz Heinrich Wilhelm *Bechelsdorf 25.06.1864 > Anerbe
III/17 TEWS, Fritz Heinrich Wilhelm
*Bechelsdorf 25.06.1864 +ebd. 04.07.1903, Hauswirt 1890/1903, SCHÖ Anna Catharina Maria BOYE *Bechelsdorf 26.12.1867 +ebd. 04.06.1947, aus Bechelsdorf IV
Kinder:
Ewald Peter Friedrich Wilhelm *Bechelsdorf 09.08.1892 > Anerbe
Ida *Bechelsdorf ….. + ….., SCHÖ N. DUNKELMANN, Schönberg
Anna *Bechelsdorf 26.05.1903 + ….., SCHÖ 17.06.1927 Hans KRÖPLIN, Falkenhagen IV
Nach dem Tod ihres Mannes wirtschaftete die Witwe bis 1919 allein weiter.
III/18 TEWS, Ewald Peter Friedrich Wilhelm
*Bechelsdorf 09.08.1892 + ….., HE 09.06.1922 Alwine Helene Elisabeth IHNS *Klein Mist 28.12.1898 + ….., aus Klein Mist I
Kinder:
Ewald Wilhelm Joachim *Bechelsdorf ….. > Anerbe
Annemarie *Bechelsdorf …..
Tews bewirtschaftet um 1927 rund 62 ha (40 ha Acker, 7 ha Wiesen, 14 ha Weiden, 2 ha Hölzungen, 0,3 ha Sonstiges). An Vieh waren damals u. a. 7 Pferde, 31 Häupter Rindvieh (davon 16 Milchkühe) und 10 Schweine bei der Stelle.
III/19 TEWS, Ewald Wilhelm Joachim
*Bechelsdorf 26.12.1923, Hauswirt,
Tews verließ die DDR und der Hof wurde 1953 in den ÖLB übernommen. Dann kam er an die LPG „ Berg und Tal" Niendorf, die auch die Gebäude nutzte. Als diese verfielen, wurde das ganze Gehöft abgerissen. Über die Rückgabe war 1995 noch nicht entschieden. Nach der Wende war das Land verpachtet an TRAULSEN und CLAUSSEN.
Dorfstraße 1+2
Diese Stelle umfasste bis 1854 immer 1 ¼ Hufen. Nach der Regulierung wurde sie als Hof IV gezählt. 1854 wurden 29,87 Hektar an den Schulzen Burmeister verkauft, sondass die Stelle zur Halbstelle heruntersank.
IV/1 SWANEKE, …….
*?Bechelsdorf um 1410 +ebd. nach 1465, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1444/1465, N. NN.
Kinder (vmtl.)
Marquard *Bechelsdorf um 1445/1450 > Anerbe
Sohn *Bechelsdorf ….. +Raddingsdorf ….., Hauswirt Raddingsdorf II
IV/2 SWANKE, Marquard
*Bechelsdorf um 1445/1450 +ebd. nach 1510, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1477/1510, N. NN:
Kinder (vmtl., u. a.)
Hans *Bechelsdorf (1489) err. > Anerbe
?Jochim ?Bechelsdorf ….. +Boitin-Resdorf ….., 1547 durch Kauf Hauswirt Boitin-Resdorf V
IV/3 SWANKE, Hans
*Bechelsdorf (1489) +ebd. um 1555, 1 ¼-Hufner Bechelsdorf 1525/1553, in einer Zeugenvernehmung 1529 gibt er sein Alter mit 40 Jahren an 49, N. NN.
Kinder:
Pawel *Bechelsdorf um 1525/1530 > Anerbe
Marquart *Bechelsdorf ….. > Nacherbe 1
Jochim *Bechelsdorf ….. > Nacherbe 2
Tochter *Bechelsdorf ….. +Niendorf ….., SCHÖ Jacob BURMEISTER, Niendorf VI
IV/4 SWANKE, Pawel
*Bechelsdorf um 1525/1530 +ebd. 1568, 1 ¼ Hufner Bechelsdorf 1562/1568, N. NN.
Kinder:
Sohn *Bechelsdorf ….. + ….., eigentlicher Anerbe, kann die Stelle wegen Krankheit nicht antreten
Tochter *Bechelsdorf um vor 1550 > Anerbin
Nach seinem Tod wirtschaften zunächst seine Brüder.
IV/5 SWANKE, Marquart
*Bechelsdorf ….. +….., 1 ¼ Hufner 1568/1569, er verlässt die Stelle bereits nach einem halben Jahr
IV/6 SWANKE, Jochim
*Bechelsdorf ….. + ….., 1 ¼ Hufner 1569/1570, auch er kann die Stelle nicht halten. Auf ihr lasten 126 Mk 11ß Schulden. So verkauft Swanke die Stelle 1570 für 125 Mk an seinen angeheirateten Neffen.
IV/7 OLDENBORCH, Clawes
*Boitinresdorf um 1540/1545 +Bechelsdorf um 1615/1620, aus Boitin-Resdorf III, 1 ¼-Hufner in Bechelsdorf (Hof IV) 1570/1616 50, ¥ SCHÖ um 1570 N. SCHWANKE *Bechelsdorf ….. +ebd. ….., Anerbin
Kinder (u. a.):
Pasche *Bechelsdorf um 1580, > AL XIII - 4612
Clawes kauft 1570 die Schwanke-Stelle in Bechelsdorf und heiratet Pawel Swankes nachgelassene Tochter. Die Register nennen Claus bis 1616 durchgehend. Da bleibt für einen angeblichen „Jahrenwohner“ Jochim HEIBEY 51 kein Raum.
IV/8 OLDENBORCH, Pasche
*Bechelsdorf um 1580 +ebd. ....., 1 ¼-Hufner in Bechelsdorf (Hof IV) 1621/1645 52, ¥ N. NN; *..... +Bechelsdorf --./SCHÖ 12.02.1647)
Kinder:
1. Frenz *Bechelsdorf um 1615
2. Grete *Bechelsdorf (1619) err. +Neschow 1700, ¥ CAR 26.05.1646 Hans TIMM , Neschow I
3. Wendel *Bechelsdorf ..... +ebd. --./SCHÖ 27.09.1702, ¥ SCHÖ 30.10.1649 Hartwig OLDÖRP, Bechelsdorf I
4. Claus *Bechelsdorf (1619) err. +Rupensdorf --./SCHÖ 23.04.1679, Schulze /Jahrenwohner Rupensdorf I
5. ?Taleke *Bechelsdorf ..... +Petersberg ....., ¥ I. SCHÖ Asmus BOYE, ¥ II. SCHÖ Claus WILMS
6. ?Jochim *Bechelsdorf ….. +Niendorf ….., Hauswirt Niendorf II
7. Hinrich *Bechelsdorf ….. +Rieps --./SCHL 12.05.1692, Hauswirt Rieps III
Sicher bezeugt als Kinder von Pasche Ollenborg sind nur Frenz, Wendel und Claus. Mindestens Grete und Hinrich sind aufgrund der Patenübernahmen zu ergänzen und allem Anschein nach haben auch enge familiäre Beziehungen zu den Niendorfer Oldenburg bestanden, die mit Jochim und Trine mehrfach (27.09.1646, 30.06.1650 und 31.08.1656) bei den Bechelsdorfer Oldenburg eine Patenschaft übernehmen, so wie umgekehrt Frenz, Claus und Wendel in Niendorf als Paten erscheinen; vermutlich war also auch Jochim Oldenburg ein Sohn von Pasche. Dazu passt, dass er seinen ältesten Sohn ebenfalls Pasche nennt. Vielleicht ist auch noch Taleke zu ergänzen. Bei der Taufe ihrer Kinder erscheinen vor allem Paten aus der Schulzenstelle in Bechelsdorf (Liese Oledorps, Hartwich Oledorf), der dortigen Oldenburg-Stelle – allerdings in ihrem Niendorfer Zweig - (Jochim und Grete Ollenborg aus Niendorf II). Weiter werden Bindungen zur Familie des Holzvogts Matthias Pile und zur Familie Paustian in Schönberg deutlich. So sind bei Claus Paustian Paten u. a. Grete Ollenborg (Niendorf II), Geske Oldörps (Schulzentochter aus Bechelsdorf), die Ehefrau des Holzvogts und Claus Wilms (Petersberg III). Die enge Verzahnung der Familien Wilms, Ollenborg, Paustian und Pile wird deutlich vor allem bei der Taufe der Kinder von Frenz (Bechelsdorf IV) und Claus Ollenborg (Rupensdorf I). Da dort kein Angehöriger der Bechelsdorfer Schulzenfamilie Oldörp unter den Paten erscheint, wird Taleke am ehesten eine geborene Ollenborg aus Bechelsdorf IV gewesen sein.
IV/9 OLDENBURG, Frenz
*Bechelsdorf um 1615 +ebd. ....., 1 ¼-Hufner in Bechelsdorf (Hof IV) 1646/, ¥ SCHÖ 26.05.1646 Liesebeth OLDÖRP
Kinder:
Claus *Bechelsdorf --./~SCHÖ 27.09.1646 (Paten: Trin Ollenborg, Niendorf; Claus Willms, Jochim Boje) +/ebd. --./15.05.1727, Hauswirt in Bechelsdorf (Hof Nr. IV), ¥ SCHÖ 16.10.1677 Engel KOHLHASE aus Petersberg
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 15.03.1648 (Pate u. a. aus Rieps) + .....
Anna *Bechelsdorf --./~SCHÖ 30.06.1650 (Patin Trine Ollenborg, Niendorf) +/ebd. --./05.02.1661
Elisabeth *Bechelsdorf --./~SCHÖ 12.09.1652 +Niendorf --./SCHÖ 08.04.1679, ¥ SCHÖ 16.10.1677 Jochim BURMEISTER, Hauswirt Niendorf (VI)
Catharina *Bechelsdorf --./~SCHÖ 01.01.1655 +Rupensdorf --./SCHÖ 24.03.1725, ¥ SCHÖ 22.10.1678 Jochim HEIBEY, Schulze Rupensdorf I
Pasche *Bechelsdorf --./~SCHÖ 15.08.1658 (Patin: Cathrin Olenborg geb. Boye, Rieps) +Törpt --./SCHÖ 03.01.1729, Interimswirt in Törpt (Hof Nr. III), ¥ I. SCHÖ 07.11.1693 Anna LÜHR verw. KÄSELOW verw. FREITAG verw. OLLROGGE, ¥ II. SCHÖ 30.07.1709 Grete MEIER aus Törpt
1664 gibt Frenz Ollenborg u. a. für 16 Pferde, 13 Häupter Rindvieh, 4 Schweine und 4 Schafe 9fl 12ß Türkensteuer.
IV/10 OLLENBORG, Claus
*Bechelsdorf --./~SCHÖ 27.09.1646 (Paten: Trin Ollenborg, Niendorf; Claus Willms, Jochim Boje) +/ebd. --./15.05.1727, Hauswirt in Bechelsdorf (Hof Nr. IV) 1677/1702, ¥ SCHÖ 16.10.1677 Engel KOHLHASE *Petersberg --./SCHÖ 18.06.1649 +Bechelsdorf --./SCHÖ 15.05.1727, aus Petersberg I
Kinder:
1. Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 06.10.1678 + …..
2. Liese *Bechelsdorf --./~SCHÖ 23.09.1680 + …..
3. Trine *Bechelsdorf --./~SCHÖ 02.06.1684 +1742, SCHÖ 01.11.1729 Johann WICHMANN
4. Elsche *Bechelsdorf --./~SCHÖ 02.06.1684 +Törpt ….., I. SCHÖ 22.12.1713 Johann FREITAG, Törpt III, II. SCHÖ 21.06.1724 Jürgen WILLMS, Törpt III
5. Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 18.10.1686 > Anerbe
6. Sieke *Bechelsdorf --./~SCHÖ 31.01.1688 +/ebd. --./04.03.1688
7. Engel *Bechelsdorf --./~SCHÖ 30.06.1690 + …..
Claus gab nach dem Hebungsregister (von 1702) 1 Rtlr 2ß Geldpacht auf Michaelis, 20 Rtlr Dienstgeld, 4 Rtlr Monatsgeld (jährlich), 1 Schneidelschwein, 1 Schneidelamm zu 24ß, 1 Rauchhuhn zu 4ß und 2 Topp Zehntflacht, das Topp zu 5ß. Zum Hof Lockwisch diente die Stelle jährlich 5 Tage mit dem Spann und 2 Tage mit der Hand. Außerdem hatte sie dem Hof die 11te Garbe zu geben 53.
IV/11 OLLENBORG, Hinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 18.10.1686 +ebd. ….., 1 ¼ Hufner 1727/1755, SCHÖ 04.11.1727 Liese GREVSMÜHL *Boitin-Resdorf --./25.03.1700 +Bechelsdorf ….., aus Boitin-Resdorf I
Kinder:
Grete *Bechelsdorf --./~SCHÖ 08.11.1729 +Rupensdorf 23.07.1806, SCHÖ 28.10.1749 Jochim CARSTEN, Rupensdorf IV
Engel *Bechelsdorf --./~SCHÖ 02.10.1732 +Boitin-Resdorf 29.08.1809, SCHÖ 07.11.1754 Hinrich OLDÖRP, Boitin-Resdorf II
Clas *Bechelsdorf --./~SCHÖ 10.03.1735 > Anerbe
Lies *Bechelsdorf --./~SCHÖ 30.06.1738 +Lockwisch 27.01.1814, SCHÖ 04.11.1762 Asmus WIGGER, Lockwisch VII
Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 27.07.1741 + …..
IV/12 OLLENBORG, Clas
*Bechelsdorf --./SCHÖ 10.03.1735 +ebd. 28.03.1811, Hauswirt in Bechelsdorf 1755/1802, SCHÖ 18.07.1755 Liese HEIBEY *Rupensdorf --./SCHÖ 27.12.1735 +Bechelsdorf 27.11.1810, aus Rupensdorf I
Kinder:
Heinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 17.12.1756 > Anerbe
Ank *Bechelsdorf --./~SCHÖ 13.09.1759 +Niendorf 04.01.1848, SCHÖ 08.07.1791 Hans Heinrich KREUTZFELDT, Niendorf III
Jochim *Bechelsdorf --./~SCHÖ 10.03.1762 + ….., Arbeitsmann in bechelsdorf, SCHÖ 04.11.1791 Liese EHLERS *Boitin-Resdorf --./SCHÖ 13.03.1766 + …..
Kinder:
a. Trien Liese *Bechelsdorf --./~SCHÖ 11.08.1792 + …..
b. Ann Marie *Bechelsdorf --./~SCHÖ23.06.1794 +ebd. 23.04.1817
c. Hans Jochim *Bechelsdorf --./~SCHÖ 07.12.1796 + …..
d. Thies Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 19.08.1800 +Klein Mist 07.07.1819
e. Anna Elisabeth *Bechelsdorf 17.01.1803 + …..
f. Hartwig Jochim *Bechelsdorf 17.05.1806 +30.10.1872
Hans *Bechelsdorf --./~SCHÖ 28.09.1764 + …..
Matthieß *Bechelsdorf --./~SCHÖ 10.04.1767 +ebd. 23.12.1817, Arbeitsmann in Bechelsdorf (1801, 1817), Niendorf (1809), I. SCHÖ 09.10.1801 Katharina PETERS *Niendorf --./SCHÖ 04.08.1765 +Bechelsdorf 16.04.1802, aus Niendorf IV; II. SCHÖ 27.10.1809 Grete Liese BOYE *Schwanbeck ….. + ….., Tochter des Arbeitsmannes Franz Boye in Schwanbeck
Marie Lies *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.03.1770 +14.11.1806, SCHÖ 27.04.1804 Jochim MAAß
Carsten Hinrich *Bechelsdorf --./~SCHÖ 14.04.1774 +ebd. 13.02.1812
IV/13 OLLENBORG, Heinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 17.12.1756 +ebd. 03.01.1828, Hauswirt 1802/1828, SCHÖ 04.11.1791 Gret VOSS *Niendorf --./SCHÖ 11.11.1766 +Bechelsdorf ….., aus Niendorf (VI)
Kinder:
Anna Liese *Bechelsdorf --./~SCHÖ 04.01.1793 + 22.04.1811
totgeb. Kind +Bechelsdorf --./SCHÖ 14.07.1799
Als er 1828 kinderlos starb, hatte er seine Witwe und seine Geschwister als Erben eingesetzt. Aber die Kammer zog die Stelle als erledigt ein. Der älteste noch lebende Bruder, Jochim erbot sich zum Weinkauf, doch die Verhandlungen zerschlugen sich. Der Hof wurde zunächst 1829 an den Sohn des Rupensdorfer Försters Adolf Georg Boldt, Georg Julius Johann BOLDT verpachtet.
IV/14 BOLDT, Georg Julius Johann
*Rupensdorf --./SCHÖ 20.04.1792 + ….., Hufenpächter 1829/1854, Dassow 29.05.1829 Anne Amalie Elisabeth PETERS *Prieschendorf 27.11.1800 +Schlutup 1855
Kinder:
Amalie Sophie Pauline *Bechelsdorf 16.01.1830 …..
Marie Charlotte Magdalene *Bechelsdorf 07.12.1831 + …..
Sophia Maria Juliana *Bechelsdorf 22.11.1833 + ….., SE 22.06.1858 Johann Heinrich BRINKERT, Holländer
Elise Caroline Margarethe *Bechelsdorf 17.02.1838 +ebd. 13.09.1840
Dorothea Cristiane Elisabeth *Bechelsdorf 30.07.1840 + …..
Im Jahre 1854 wurde der Hof dann zur Hälfte an den Schulzen Burmeister (siehe Hof Nr. I) und an Hans Hinrich Boye (Hof II) verkauft. Während der Schulze seinen Anteil dem Schulzenhof hinzufügte, übergab Hans Hinrich Boye seinen Anteil als Halbstelle mit vollem Inventar und Ingedöm. Er baute 1860 die Stelle neu auf. 1864 übergab er sie an seinen zweiten Sohn
IV/15 Hans Heinrich BOYE
Halbhufner 1854/1864, siehe Bechelsdorf Hof II/15
IV/16 BOYE, Hartwig Heinrich
*Bechelsdorf 02.09.1837 +ebd. 31.10.1925, Halbhufner 1864/1900, SCHÖ 10.02.1860 Anna Catharina VOSS *Bechelsdorf 23.07.1837 + ….., aus Bechelsdorf III
Kinder:
Hans Heinrich *Bechelsdorf 19.04.1860 +ebd. 27.05.1866
Jochen Heinrich *Bechelsdorf 24.09.1862 +ebd. 08.01.1864
Anna Maria Wilhelmine *Bechelsdorf 24.02.1865 + …..
Anna Catharina Maria *Bechelsdorf 26.12.1867 +ebd. 04.06.1947, SCHÖ 21.11.1890 Fritz Heinrich Wilhelm TEWS, Bechelsdorf III
Joachim Friedrich Wilhelm *Bechelsdorf 01.03.1873 > Anerbe
IV/17 BOYE, Joachim Friedrich Wilhelm
*Bechelsdorf 01.03.1873 +ebd. 04.01.1954, Halbhufner 1900/um 1943, SCHÖ 02.11.1900 Dorothea Luise Wilhelmine Elisabeth RENTZOW *Rabensdorf 20.10.1873 +Bechelsdorf 18.07.1943, aus Rabensdorf II
Kinder:
Wilhelm Hans August *Bechelsdorf 29.11.1899 > Anerbe
Heinrich Joachim Peter Friedrich *Bechelsdorf 29.01.1904 + …..
Else Anna Helene Wilhelmine *Bechelsdorf 28.12.1901 + …..
Luise Anna Wilhelmine Marie *Bechelsdorf 09.05.1905 + …..
Um 1927 bewirtschaftete er 29,3 ha (20 ha Acker, 4 ha Wiesen, 3,5 ha Weiden, 0,7 ha Hölzungen, 1,1 ha Sonstiges). An Vieh waren 4 Pferde, 18 Häupter Rindvieh (davon 10 Milchkühe) und 10 Schweine bei der Stelle.
IV/18 BOYE, Wilhelm Hans August
*Bechelsdorf 29.11.1899 + ….., zunächst Landmann auf der Stelle, dann Halbhufner um 1944/1954, HE 29.06.1928 Frida Anna Catharina HAGEN *Lübeck 07.07.1897 + ….., aus Duvennest VI
Kinder:
Ilse Antonie Luise *Bechelsdorf 28.09.1928
Elisabeth Anna Luise *Bechelsdorf 11.04.1937, Hans FREITAG
Wilhelm Friedrich *Bechelsdorf 11.04.1937
Karin Elise Annemarie *Bechelsdorf 24.07.1940
Die Familie verließ um 1952 die DDR. Der Hof wurde daraufhin vom ÖLB übernommen, ehe er 1955 in die Niendorfer LPG „Berg und Tal" überging. Nach der Wende war das Land verpachtet an TRAULSEN und CLAUSSEN.
Dorfstraße 4
Die Stelle ist aus dem alten Hirtenkaten hervorgegangen, den 1857 der Hauswirt Hans Heinrich BOYE (Hof II) kaufte. Zur Stelle gehörten 41 Ar. Boye übergab die Stelle seinem Schwager, blieb aber Eigentümer.
Bü 1/1 RETELSDORF, Jochen Peter
*Boitin-Resdorf 30.01.1815 *Herrnburg 25.08.1876, aus Herrnburg Nr. 10, Holländer in Bechelsdorf (1847/1849), Büdner 1857/1866, danach wechselte er auf seine ererbte Büdnerstelle Nr. 10 in Herrnburg, SCHÖ 13.11.1835 Else BOYE *Bechelsdorf 06.12.1807 +Herrnburg 10.05.1881, aus Bechelsdorf II
Kinder:
Jochen Heinrich *Bechelsdorf 02.02.1835 vorehelich +Herrnburg 28.05.1850
Johann Heinrich Wilhelm *Herrnburg 09.03.1837
Anna Catharina Maria *Herrnburg 25.08.1839
Catharina Elisabeth *Herrnburg 27.03.1842
Catharina Elisabeth *Herrnburg 17.10.1844 +Bechelsdorf …..
Catharine Marie Luise *Bechelsdorf 24.05.1847 *Herrnburg 23.01.1862
Joachim Heinrich Wilhelm *Bechelsdorf 11.05.1849 +Herrnburg 14.01.1886, I. HE 08.06.1877 Catharina Maria HEIDINGER, II. HE 19.09.1881 Anna Catharina Maria BORCHERT
1866 verkaufte Boye die Büdnerei an
Bü 1/2 OLDENBURG, Johann Heinrich
*Wahlsdorf 26.09.1816 +Lübeck 17.09.1870, Büdner 1866/1870, aus Wahlsdorf III, I. SCHÖ 26.10.1855 Margaretha Maria GOLDBERG * ….. +1856, II. SCHÖ 04.12.1856 Anna Margaretha WERNER *Klein Mist 09.05.1826 + ….., aus Klein Mist Nr. 2
Kinder:
Johann Heinrich *Wahlsdorf 10.12.1855 + ….., Arbeiter
Johann Joachim Heinrich *Wahlsdorf 04.10.1858 +ebd. 29.03.1859
Joachim Fritz *Wahlsdorf 03.06.1860 +Bechelsdorf 14.07.1902, Kontrolleur
Friedrich Wilhelm *Wahlsdorf 25.09.1866 + ….., Zimmermann
Anna Catharina Maria *Bechelsdorf 04.065.1868 +ebd. 17.09.1868
Bü1/3 OLDENBURGSCHE Erben
1871 erbten die drei Söhne: der Arbeiter Johann Heinrich (*1855 +1919), der Kontolleur Joachim Fritz (*1860 +1902) und der Zimmermann Friedrich Wilhelm (*1866). Joachim Fritz wurde 1902 von seinen Brüdern beerbt, die das Anwesen 1918 verkauften
Bü1/4 KREUTZFELD, Wilhelm Heinrich
*Niendorf 09.05.1883 +Bechelsdorf 23.05.1971, Büdner 1918/1971, Kriegsinvalide, SCHÖ 22.10.1907 Martha SCHMIDT *Lübeck 12.06.1888 +Schönberg 26.11.1980
Kinder:
totgeb. Sohn *Niendorf 02.12.1907
Heinrich Joachim Wilhelm *Niendorf 24.11.1908 +12.04.1971, Zimmermann SCHÖ 12.10.1935 Luise Frieda Pankow *Tessin 09.04.1910 + Schönberg 16.06.2000
Clara Elisabeth Marie *Bechelsdorf 07.06.1910 > Anerbin
Anna Luise *Bechelsdorf 06.05.1913 +ebd. 02.07.1913
Irene Helene *Bechelsdorf 04.10.1914 +Schönberg 20.05.1984, ledig
Alwine Martha Frieda *Bechelsdorf 27.11.1918 + …..
Bü1/5 MATZNICK, Klara geb. KREUTZFELD
*Bechelsdorf 07.06.1910 +Schönberg 07.12.1989, Büdnerin 1971/1989, SCHÖ 19.12.1931 Wilhelm Friedrich MATZNICK *Carlow 14.01.1910 + …..
Bü 1/6 KREUTZFELDT, Elfriede
* ….. + ….., Büdnerin 1989/1991
Bü 1/7 JANKOWIAK, Rita geb. KREUTZFELDT
* …..., Büdnerin 1991/, Günter JANKOWIAK * …..
Kinder:
Karsten * …..
Die Stelle wurde 1845 bei der Regulierung für 355 Rtlr neu verkauft. Zu ihr gehörten 1,68 Hektar Land.
Bü 2/1 VOSS, Thieß Hinrich
*Bechelsdorf --./SCHÖ 19.04.1800 +ebd. 20.01.1868, Knecht (1834), Büdner 1839/1868, aus Bechelsdorf III, SCHÖ 30.01.1834 Catharina Elisabeth MAAß *Lockwisch 24.01.1812 +Bechelsdorf 22.04.1877, Tochter des Schneidermeisters Jochen Maaß und der Catharina Lise Eckmann in Lockwisch
Kinder:
Catharina Elisabeth *Bechelsdorf 08.05.1834 + …..
Marie Liese *Bechelsdorf 16.06.1837 + …..
Ties Hinrich *Bechelsdorf 14.12.1839 > Anerbe
Catharine Else *Bechelsdorf 08.11.1842 +Schönberg 13.11.1870, o-o N. NN., SCHÖ 19.10.1869 Jochen Friedrich GREVSMÜHL *Sabow 23.05.1841 +Schönberg 05.01.1897
Kinder:
a. Jochen Hinrich VOSS *Bechelsdorf 15.08.1865 + …..
Wilhelmine Catharine *Bechelsdorf 08.04.1845 + ….., SCHÖ 08.11.1871 Jochen Friedrich GREVSMÜHL *Sabow 23.05.1841 +Schönberg 05.01.1897
Jochim Hinrich *Bechelsdorf 03.07.1850 + …..
Johann Hinrich *Bechelsdorf 31.12.1853 +ebd. jung
Bü 2/2 VOSS, Ties Hinrich
*Bechelsdorf 14.12.1839 +ebd. 17.09.1895, Büdner 1868/1888, SCHÖ 03.05.1872 Anna Luise GREVSMÜHL *Sabow 10.05.1843 +Bechelsdorf 20.04.1920, Anerbin der Büdnerstelle Sabow Nr. 1
Kinder:
Carl Martin Heinrich *Bechelsdorf 07.11.1872 +ebd. 20.08.1880
Wilhelm Joachim Heinrich *Bechelsdorf 05.01.1875 +ebd. 09.08.1896
Anna Louise Helene *Bechelsdorf 19.06.1877 +ebd. 15.067.1877
Jochim Heinrich *Sabow 04.10.1878 +ebd. 11.10.1878
Wilhelmine Helene *Sabow 14.11.1879 +ebd. 28.01.1880
Carl Hermann *Bechelsdorf 03.03.1881 +ebd. 27.02.1883
Johann Heinrich Fritz *Sabow 12.04.1883 + …..
Seine Schwestern Catharina, Else, Wilhelmine Catharine und der Bruder Jochim Hinrich erhielten je 210 Reichstaler 20 3/5 Schilling. Als seine Frau 1877 Sabow 1 erbte, übersiedelte die Familie dorthin. 1888 verkaufte Voss die Büdnerei für 5400 Mk an
Bü 2/3 GAETH, Karl
*Menzendorf ….. + ….., Arbeitsmann, Büdner 1888/1898, Luise Seehase
Gaeth verkaufte die Büdnerei 1899 für 3600 Mk an
Bü 2/4 KRÖGER, Elise geb. VOYE
*Schwanbeck ….. + ….., Büdnerin 1899/1904, aus Schwanbeck IV, N. KRÖGER *Mistorf b. Kaltenkirchen ….. + …..
Bü 2/5 KREUTZFELD, Hans Joachim Heinrich
*Samkow 13.08.1843 +Bechelsdorf 1908, Sohn des Tagelöhners Hans Asmus Kreutzfeld und der Anna Catharina Maria Isenhagen in Samkow, Büdner 1904/1937, I. 1868 Catharina Dierck (*1844 +1876), II. 1876 mit Catharina Maria Dorothea Rieckhoff *Demern 27.06.1855 +1934, nichteheliche Tochter der Catharine Maria Rieckhoff in Demern
Kinder (erster Ehe):
Catharina Maria Elisabeth *Groß Molzahn 30.12.1869 + ….., SCHÖ 08.12.1899 August Svenson RINGSTRÖM *Almundsrydt 03.11.1860
Johann Joachim Heinrich *Groß Molzahn 26.04.1871 > Anerbe
Wilhelm Joachim Heinrich *Groß Molzahn 15.01.1876
1896 hatte er den früheren Schulkaten in Retelsdorf gekauft, den er aber nach dem Erwerb der Büdnerstelle in Bechelsdorf verkaufte.
Bü 2/6 KREUTZFELD, Johann Joachim Heinrich
*Groß Molzahn 26.04.1871 + ….., Büdner
Zu seiner Büdnerstelle gehörten um 1925 rund 2 Hektar Land (1,7 ha Acker, 0,2 ha Wiesen). An Vieh waren bei der Stelle eine Milchkuh und 2 Schweine.
( 7,5 ha, Bechelsdorfer Weg 2/2A) )
Die Büdnerei entstand ebenfalls 1845 bei der Regulierung neu. Zur Stelle gehörten ursprünglich 1,68 ha Land zu denen später noch 4,73 Hektar hinzukamen.
Bü 3/1 HOLST, Johann Joachim
*Demern 29.03.1805 +Bechelsdorf ….., Schuster, zuerst Büdner in Ollndorf Nr. 5, dann 1845/1867 in Bechelsdorf, Sohn des Arbeitsmannes Hans Christian Jacob Holst und der Dorothea Hundt in Groß Rünz, SCHÖ 04.11.1831 Trin Elsch BURMEISTER *Ollndorf 21.12.1811 +ebd. 19.07.1844, Tochter des Arbeitsmannes Jochen Heinrich Burmeister und der Anne Lise Scheper in Wahrsow
Kinder:
Catharine Marie *Ollndorf 02.06.1833 +Klein Mist 05.08.1884, HE 04.12.1868 Peter Heinrich Meyborg *Klein Mist 16.09.1846 +Herrnburg 09.10.1919
Johann Joachim *Ollndorf 27.09.1838 > Anerbe
Bü 3/2 HOLST, Johann Joachim
*Ollndorf 27.09.1838 +Bechelsdorf 02.03.1892,Büdner 1867/1897, SCHÖ 22.11.1867 Catharina Maria OLDENBURG *Klein Mist 15.05.1844 +Bechelsdorf 04.11.1892, aus Klein Mist III
Kinder:
Joachim Heinrich *Bechelsdorf 22.11.1870 > Anerbe
Catharina Maria Elisabeth Wilhelmine *Bechelsdorf 05.11.1868 + ….. SCHÖ 14.10.1892 Heinrich Johann Carl Tretow, Kutscher *Dassow 28.07.1862
Bü 3/3 HOLST Joachim Heinrich
*Bechelsdorf 22.11.1870 +ebd. 25.05.1942, Büdner und Musikus 1897/1942, CAR 12.12.1892 Catharina Maria HOLST *Neue Welt (Cronskamp) 06.10.1870 +Bechelsdorf 11.02.1940, aus Cronskamp Nr. 15
Kinder:
Johann Joachim Heinrich *Bechelsdorf 10.12.1893, Büdner Boitin-Resdorf Nr. 4
Paul Friedrich *Bechelsdorf 12.08.1898 > Anerbe
Wilhelm August *Bechelsdorf 17.10.1896 + …..
Ida Emma Grete *Bechelsdorf 22.06.1903 + …..
Conrad Adolf Gottlieb *Bechelsdorf 05.02.1895 +ebd. 21.03.1903
Ernst Christian Asmus *Bechelsdorf 23.09.1899
Er kaufte noch 1897 ein Ackerstück von 4,73 ha hinzukaufte, das seit 1845 dem Krüger Dechow in Ollndorf gehört hatte, aber auf Bechelsdorfer Feldmark lag. 1927 hatte er 2 Pferde, 3 Milchkühe und 3 Schweine.
Bü 3/4 HOLST, Paul Friedrich
*Bechelsdorf 12.08.1898 +ebd. 27.02.1979, Büdner 1937/1979, Emma Luise KLEINFELDT *Klein Hundorf 14.07.1912 +Niendorf 23.04.1984
Kinder:
Peter Hermann Heinrich *Bechelsdorf 28.08.1940
Hermann *Bechelsdorf …..
Emma Holst verkaufte in den 1980er Jahren das Haus an Bü 3/5 MÜLLER, Eckhard (Bechelsdorfer Str. 2) und einen Bauplatz an Detlef MÜLLER (Bechelsdorfer Str. 2A), der darauf ein Haus baute. Das übrige Land wurde verpachtet. Es gehört den Söhnen von Paul Holst, Peter und Hermann.
(1763 – 1834)
Zwischen 1763 und 1834 gab es in Bechelsdorf eine Nebenschule. Danach erfolgte die Einschulung nach Niendorf. Als Schulmeister ist zuerst 1763 bis 1801 Hans BOYE (*um 1739/1740 +Bechelsdorf --./SCHÖ 22.01.1801), wohl aus Bechelsdorf II, genannt, der am 03.02.1769 in Schönberg Lehn Dorthe Behncke (*Klein Thurow --./Mustin 16.11.1736 +Bechelsdorf 08.02.1820), Tochter des Hauswirts Hartwig Behncke in Klein Thurow heiratete, danach unterrichtet 1802/1810 der spätere Schulze Hinrich OLDÖRP (> siehe Hof I).
1 MUB I, 300
2 Schmidt, Friedrich „Die 12 alten Bauernstellen in Schönberg“, Vortrag im Heimatbund für das Land Ratzeburg
am 22.10.1941, Mschr. S. 8ff
3 Hellwig „Einiges vom Zehntenregister des Bistums Ratzeburg für Nichtgelehrte“ in AVL S. 95, 102; derselbe
„Neue Forschungen zum Zehntenregister des Bistums Ratzeburg“ in AVL S. 1-69, 35
4 Kühnel in MJb. Jg. 46 (1881) S. 27
5 so Kühnel aaO. S. 24
6 so Hellwig in AVL aaO. S. 35
7 Schmidt aaO. S. 9
8 Buddin, Friedrich „Die Bechelsdorfer Kegelgräber“ in MittRZ Jg. 1, 1919, S. 39-43
9 Milde, Carl Julius in ZVLGA Bd. 3; Freund in: Korrespondenzblatt der deutschen anthropologischen Gesell-
schaft Jg. 1900, Nr. 11+12; Haug in ZVLGA, Lübeck 1872 S. 188; Splieth „Inventar der Bronzealtarfunde aus
Schleswig-Holstein“, Kiel 1900, S. 42
10 Hahn, Eduard „Thronende Herrscher und hockende Völker“ in: Zeitschrift für Ethnologie, Jg. 50, Berlin 1918, S. 216-229, 218ff
11 MUB I, 800
12 Repgow, Eike von „“Sachsenspiegel“
13 Prange, Wolfgang „Das Ratzeburger Hufenregister von 1292. Landesherrliche Rechte in den Ländern
Ratzeburg und Boitin“, in ZSHG Bd. 111, Neumünster 1986
14 LHA Schwerin Reg. Ratzeburg, Register des Domkapitels 1444-1598/99
15 LHA Schwerin Reg. Ratzeburg, Sachgruppe A-Z, Steuerregister. Türkensteuer Register des Amtes Ratzeburg
1543-1627
16 Masch, Gottlieb Carl Matthäus „Geschichte des Bisthums Ratzeburg“, Lübeck 1836, S. 475 Anm. 1
17 Scheele, Heinrich „Die lauenburgische Bauernschaft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach den
Geldheberegistern im Kieler Staatsarchiv“, Ratzeburg 1935, S. 18 Nr. 23
18 LAS Urk. Abt. 210 Nr. 989 II
19 Masch aaO. S. 479
20 LHA Schwerin Reg. Ratzeburg D, Sachgruppen A-Z, Steuerregister. Türkensteuerregister des Amtes
Ratzeburhg 16641671
21 LHA Schwerin Meckl.-Strel. Kammer- und Forstkollegium Nr. 10020
22 LHA Schwerin Meckl. Strel. Kammer- und Forstkollegium Nr. 10972
23 Buddin in MittRZ 1. Jg., 1919, S. 41
24 Raabe, Wilhelm/Quade, Gustav „Mecklenburgische Vaterlandskunde“ I. Bd., 2. Aufl. Wismar 1894, S. 1413
25 vgl. Soll, K. „Die Geschichte des Stiftes Westerau“, Lübeck 1915, S. 177; Buddin, Friedrich „Schulzenhörner“
in MittRZ Jg. 1, 1919, S. 11-14; Horn, Alfred „Zur Geschichte des Kirchspiels Selmsdorf“, Bd. II, Schönberg
1925, S. 90
26 MUB XIV, 8770; XIX, 8989
27 LR II, 13 §1-3; III, 64 §1
28 Maybaum, Heinz „Die Entstehung der Gutsherrschaft im nordwestlichen Mecklenburg (Amt Gadebusch und
Amt Grevesmühlen)“, Beih. Zur Vierteljahresschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, VI Heft, Stuttgart
1926, S. 46
29 LR III, 86 §1 und 2; Planck, J. W. „Das deutsche Gerichtsverfahren im Mittelalter“, I, 1878, S. 11f
30 LR III, 64 §11
31 MUB V, 3603 (1313)
32 MUB IX, 6211 (1342); IX 6424 (1344)
33 Dittmer „Hufen-Areal“ S. 16 m. Anm. 34
34 Scheele, Heinrich S. 10
35 Specht, Eberhard Familiengeschichte des Kirchspiels Carlow-Demern“, Schönberg 2012, S. 188
36 Masch aaO. S.
37 LHA Schwerin Regierung Ratzeburg B. Capitelsachen: Zeugenverhör (Dicta Testum) in Sachen des Bistums
Ratzeburg contra Herzog Magnus zu Lauenburg 1529
38 Zur Baugeschichte des Bechelsdorfer Schulzenhauses: Baumgarten, Karl „Das Bechelsdorfer Schulzenhaus“
in: Mitt d. Inst.f. Denkmalspflege … Nr. 15 (Juni 1963), S. 37-47; derselbe „Das Bechelsdorfer Schulzenhaus
in Freilichtmuseum Schönberg“, Buddin, Friedrich „Das alte Schulzenhaus un Bechelsdorf“ in: MittRZ 1. Jg.,1919, S. 30-33; Endler, Carl August/Folkers, J. Ulrich “Das mecklenburgische Bauerndorf”, Rostock 1930, S. 116; Pries, J. Fr. „Die Entwicklung des mecklenburgischen Niedersachsenhauses zum Querhause und das mecklenburgische Seemannshaus“, Stuttgart 1928, Tf. 1; Brückner, E. „Bauernhäuser und Volkskunst im
Lande Ratzeburg“ in: Krüger II, S. 397; Schepers, J. „Das Bauernhaus uin Nordwestdeutschland“, Münster 1943, Tf. 21 Fig. 123; Baumgarten, Karl „Zimmermannshandwerk in Mecklenburg: Die Scheune“, Berlin 1961, S. 111 u. Tf. 17a, 22b Krüger-Ploen „Dreißig Dörfer des Fürstentums Ratzeburg“, 2. Aufl., Schönberg
1926 Abb. S. 1
39 Warnke, Johannes „Das Schönberger Bürgerbuch von 1588-1822“, Schönberg i. M. 1922, S. 15-18, 20-26, 104
40 LHA Schwerin Regierung Ratzeburg B Verträge. Register über Weinkäufe . Verträge von Canonicus Petrus
Claus, Codex 1598 fol. 174
41 Tuchen, Helga „Der Mord von Becehlsdorf“ in MittRZ 7.(33.) Jg., 1987 Nr. 1, S. 13; Nr. 2, S. 20-22; 8. (34.)
Jg., Nr. 1 S. 13-14; Nr. 2, S. 16-19; 9. (35.) Jg., 1999, S. 6-10
42 Kb Schönberg TrReg. 1649 Nr. 10
43 Baumgarten „Scheunen“ S. 112/113
44 Specht, Eberhard „Familiengeschichte des Kirchspiels Herrnburg“, Schönberg 2010, S. 167
45 Endler, Carl August „Hauswirte“ S. 89
46 Kb Schönberg TfReg. 1693 Nr. 7
47 Kb Schönberg StReg. 1765 Seniores Nr. 5
48 Kb Schönberg TrReg. 1721 Nr.
49 LHA Schwerin B. Capitelsachen: Zeugenverhör (Dicta Testum) in Sachen des Bistums Ratzeburg contra
Herzog Magnus zu Lauenburg 1529
50 LHA Schwerin Reg. RZ D. Sachgruppen A-Z, Steuerregister: Türkensteuerregister des Amts Ratzeburg; LHA
Schwerin Reg. RZ a. Domhof, Register des Domkapitels
51 so Krüger-Plöhn aaO.
52 LHA Schwerin Reg. RZ D. Sachgruppen A-Z, Steuerregister: Türkensteuerregister des Amts Ratzeburg
53 LHA Schwerin Meckl..-Strel. Kammer- und Forstkollegium Nr. 10020; Hebungsregister 1702