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Berufs - Kartei



Abbauer

Neusiedler; 2. Sohn, der vom Hofe abbaut;

Brockhaus: Abbau = Verlegung eines Bauernhofes auf neu zugewiesenes Land zur leichteren Bewirtschaftung



Abbelatenbecker

Oblatenbecker siehe > dort

Abbelat = Oblate



Abenture, abentuwerer, Abentürer

Wanderhändler

Abentürer = Juwelenhändler (?)

aventiuraere = der auf ritterliche Wagnisse auszieht; umziehender Kaufmann, Juwelenhändler.



Abfinder in Ding u.Recht

Der Dingvogt eröffnet die Gerichtsverhandlung. durch feierl.Wechselreden mit den beiden anderen Gerichtspersonen, dem Affinder,

der die Holsten in die Acht führt und das gefundene Urteil dem Dingvogt und dem Vorsprach als dem Anwalt der streitenden Parteien und Anklagevertreter vorliest.

siehe > auch Dingvogt.



Abhörcommissar

Vernehmungsbeamter

abhören = einen andern, zumal Zeugen vernehmen

afhören = verhören, gerichtl.vernehmen.



Ablader

Schiffsbefrachter

Person, die Güter an Bord eines Schiffes sendet.

der sich in den Städten zum Abladen und Aufladen der Fracht gebrauchen lässt.



Ablässer, Ableser

Küfer, der ein neues Fass Wein anstach, es abliess



Abschieder, Hufenabschieder

Abschiedsmann = Altenteiler, Leibzüchter

Afscheed = z.Altenteil (nur in Holstein)

Afscheedskaat = Altenteilerwohnung



Abschiedsmann, =frau

Ausgedinger, Austrägler

Altenteiler, Leibzüchter.



Abstreifer

Wasenmeister, deglubitor

excoriator = Abhäuter

Wasenmeister = Abdecker

Abdecker



Accisedirektor, -collektor

Duden: Akzise: Zoll, (Verzehr)-Steuer

Brockhaus: Akzise: Verbrauch= u. Verkehrssteuer (veralteter Ausdr.)

Acciseeinnehmer: Steuerbeamter, der die Accise (städtische Verbrauchsabgaben) erhebt.

Accisekontrolleur: Aufsichtsbeamter bei der Accise. Weiter gab es unter den Accisebeamten einen Direktor, Inspektor, Sekretär, Kalkulator, mehrer Buchhalter u. Visitatoren.



Accordant, Grabaccordant

Akkordant, wer eine Arbeit im Stücklohn übernimmt.

Grabaccordant ein Arbeiter, der Grabarbeit in Garten u.Feld im Stücklohn übernimmt



Accoucheur

Geburtshelfer



Achselträger kein Beruf

Beinhalter - Achselträger

Sanders - Wülfling: Achselträger - wer auf beiden Schultern trägt, es mit beiden Parteien hält.

: der auf beiden Achseln trägt, ein Heuchler. - Die Ober.... drückten... Beidenhalbner ....



Achsenmacher

Stellmacher

vergleiche > Assemeker



Achtmann, Achter

Achtmann: Beisitzer, Schöffe

Achtmann, so heissen an einigen Orten die acht Kirchenvorsteher.

früher häufiger Ausdruck für Gevollmächtigte in Kirche u. Gemeinde

Bürger und Achter zu Weinheim



Ackerer

Bauer, Ackermann, Ackerbürger



Ackerjunge

wohl angehender Ackerknecht



Ackerknecht, =student, =wirth

1619:ackerstudent, studiosus agri

1621: ein studiosus quatuor evangeliarum

1622: studiosus quatuor evangelist., so auf dem mistwagen stecken, muss man verstehen. also Mistforkenstudent.

Ackerwirt: gelegentliche Bezeichnung für einen Bauer, auch für einen Ackerbürger in der Kleinstadt.

Ackerknecht = servus rusticus



Ackermann, Ackerknecht

Landwirt, Knecht in der Landwirtschaft.

Halbackermann

Ackerbürger: Stadtbürger mit Landbesitz in der Stadtgemarkung, den er selber nutzt (Brockhaus)

Ackerknecht: auf grossen Landhöfen der Knecht, der den Acker zu bestellen hat.

Ackermann: alte Bezeichnung des ackernden Bauern im Dienste eines Grundherrn.

Im Mittelalter war halbe ein Grundstück, dessen Ertrag zur Hälfte als Pachtzins zu entrichten war.



Ackervogt

custos agri, Flurschutz, Hüter des Ackers

Ackervagt: Aufseher u. Leiter der Ackerwirtschaft eines Gutesiehe > Gegensatz Hofvagt.



Ackerwirt

gelegentl. Bezeichnung für Bauer, auch für Ackerbürger in Kleinstadt.

Bauer Ackerbürger Landwirt



Adjunkt

Amtshelfer, Gehilfe.

Brockhaus: lat. beigefügt, Amtsgehilfe, stellvertretender Beamter.



Adlersmann

offenbar Schreibfehler: Aldermann

Ältermann: Gewerksältester, Zunftvorsteher

Aldermann, Ältester

Aldermann = Ältester.

1) bei den Angelsachsen der oberste Beamte der Grafschaft

2) in Gr.Britannien u.U.siehe >A. Mitglied des Stadtrates



Administrator

Verwalter

Verwalter fremder Güter



Adventurier

Lübeck > Auch das nach jahrelangen Mühen und Unkosten erlangte kaiserliche Mandat, dass alle >Adventuriers< (bevorrechtigte Engländer) die deutschen Ständte verlassen sollten, hatte nur eine gleiche Austreibung der hansischen Niederlassung aus England zur Folge (um 1600).

vergleiche > Abenture = wandernde Händler

vergleiche > auch Ebentürer



Aedil(es)

Die Aediles, später Kirchenbauherren, hatten die kirchlichen Gebäude zu beaufsichtigen u. mussten die Bauten leiten.

Ädil = Röm. Beamter, der Bau- u. Marktwesen sowie die Zirkusspiele unter sich hatte.



Aedituus

Osterode 1644

Küster;Mesner; Glökner; Religioslehrer; Kirchvater.

Stasiehe >Stein: Küster, Glöckner, Messner, Ministrant

Sakristan, Sigrist, Kirchner, Küster, Glöckner, Messner, Ministrant



Afstöter

Lübeck 1538.

stand im Dienste der Gerber. Aufgabe: das Haar von den Fellen abzustossen



Agent

Brockhaus: Vertreter, jeder der für einen anderen in irgendeiner Weise tätig ist.

Geschäftsführer, Beauftragter, insbesiehe > als Beauftragter einer Regierung in e. fremden Land, ohne diplomatischen Rang.



Agtschleifer, Agsteinfischer

Bernsteinschleifer

Agstein = Bernstein


Agsteinfischer = Bernsteinfischer

Der Bernstein wurde im Mittelalter oft mit Achat, Gagat u. Magnet vermengt und danach benannt. Gagat = schwarzer Bernstein, Glanzkohle

Brockhaus Gagat, Jet, eine zu Trauerschmuck verwendete polierbare, tiefschwarze Braunkohle

danach benannt Gagat = schwarzer Bernstein, Glanzkohle.



Ahlenschmied

Hersteller von Schusterahlen

Ahle = Pfriemen, Werkzeug der Schuster, Schirmmacher, Bürstenbinder usw.



Ahmer

Braunschweig > Die Ahmer wurden scharf überwacht, dass sie die Fässer (Bier) richtig auf 105 Stübchen ... vermassen

Das genau geahmte Gefäss musste mit dem Massstrich, einem B (=Braunschw.) u.dem roten Braunschweiger L”wen gezeichnet werden. Aufgabe des Ahmers war es, die fremden Bierfässer auf ihren Inhalt zu ahmen u. die Angaben über die Grösse der Fässer .... beizufügen.

favilla ignita

Bergl. amern

Ahm = Ohm; ahmen = Verb zu Ahm, eichen, Hohlmasse auf ihre Richtigkeit prüfen.



Aicher

Eichmeister

aichen, eichen heisst ein Mass oder Gewicht mit einem echten u. accuraten vergleichen .... In vielen Städten müssen alle Masse u. Gewichte ... von hierzu bestellten Personen, welche man geschworene Aichner oder Aicher nennet, besichtiget ... und gestämpelt werden.



Akesbaas

Kahnschiffer (Ruhrgebiet)

Kluge: Kahnbesitzer



Aktuar

In den Zähllisten ... findet sich ein Amtsverwalter; er war zugleich Aktuar

Brockhaus: mittlerer Gerichtsbeamter (veralt.Ausdruck)

Gerichts-, Amtsschreiber

Actuarius: Aktuar, Schreiber, Nebenbeamter, Protokollführer



Akzessist

Mitarbeiter bei der Zollverwaltung

accisor = Steuereinnehmer

accensus = Gemeinde-, Gerichtsdiener

Brockhaus:

Akzessit =

1)Nebenpreis

2) Tag des Eingangs



Alabasterer

Alabasterarbeiter, =schneider

der aus Alabaster Sachen fertigt.

Alabaster = feink”rniger, durchscheinender Gips



Almosensammler

Ältere Form: Almissen, dat Almissen samlen, den Armen ere Almissen ... mitdelen, im besiehe > eine Scheibe Brot, die bei Tisch als Teller benutzt u. danach den Armen gegeben wurde.

Im Almissenkorf (Almosenkorb) sammelte der Almosensammler die Spenden.

wöchentlich od. monatlich werden Beiträge von einem .... in Begleitung zweier Armer, deren einer eine Büchse, der andere einen Sack oder Korb trägt, eingesammelt.



Alpuzzer

Schuhflicker

siehe > Rineschuhster, Altbüsser



Alsteker, Aalsticker

Aalsteker, Aalstecker, an langem Stiel befestigte, an den Spitzen mit Widerhaken versehene Gabel, die man in die im Grunde des Schlammes liegenden Aalhaufen stösst.

Aalsticker, ein Küstenfischer,der im Wattenmeer Aale mit einem spitzen Stab fängt ( aufspiesst,von niederdeutsch sticken)



Altarbildner

mittelalt. Kunsthandwerk

Sie mussten in verschiedenen Techniken zu Hause sein. Herkommend von Holzschnitzerei oder Steinmetzhandwerk, verstanden sie sich auch auf Malerei u. Vergolderei



Altarist

Altardiener

Küster

Stass Altardiener, Messknabe

altarista, aedituus, minister arae

(Altarstiftungen):Mit den Altären waren Altaristen- (Messpriester-) stellen verbunden.

Vor der Reformation stifteten Einzelne ... Nebenaltäre in die Kirchen, an denen Messen ... gelesen wurden. Die Geistlichen, die diese Messen lasen, hiessen Vicare oder Altaristen.



Altarmann, Altarmeister

Ratsmann u. Altarmann

Kirchgeschworener

diaconus = Küster, Hilfsgeistlicher, Mitglied des Kirchenvorstandes



Altbinder

besserten Fässer (Gebinde) aus

besserte Tonnen, Eimer u. sonstige Holzgefässe aus



Altbüsser, nd. Oldboter

Flickschuster, auch Altlapper, Altplacker, Altreise, Russe, Rizze genannt

Riester = Lederflicken f. Schuhe

lepper, schulepper (Bürker)

vergleiche > Russe



Altflicker, Altlapper, Altplacker

Flickschuster

vergleiche >Altbüsser

Altlapper = der zerrissene Schuhe lappt, ihnen Lappen aufsetzt

Stettin 1780 > Altschuster

flickt das Alte, besonders Schuhe u. Stiefel.



Altfrau

Oldfru = Aufseherin über die Mägde



Altgewander, altgewender

besserte getragene Kleidung aus oder handelte damit

In Frankfurt hiessen sie Altwendere u. waren hier ausgesprochen Händler

altgewender, altwendere: Händler mit alten Kleidern

Altwender: Flickschneider, Händler mit alten Kleidern



Altlapper

Altmacher, Altreis, Flickschuster siehe > Altbüsser, Altreusse

der zerrissene Schuhe lappe, ihnen Lappen aufsetzt.



Altplacker

Handwerker, der alte Sachen umarbeitet, Flickmeister, Altwerker

a)bei den Schneidern, wo es im 15.Jahrh. an die Stelle des älteren altgewender getreten zu sein scheint,

b) bei den Steinmetzen, Maurern u. Zimmerleuten, wo der altplacker neben dem humpeler genannt wird



Altreis

Weimar 1696

Altreuss siehe > dort Flickschuster

Duden: Trödler



Altreussen, Reussen, Russen

Unzünftige Flickschuster, die ohne eigene Werkstatt im Lande umherzogen u. im Hause ihrer Kunden arbeiteten, was gegen die handwerkliche Ehre verstiess

altruzze = rusze



Altwalker

kauften altes Tuch, das sie neu walkten u. aufbereiteten



Amanuensis

Lübecker 1826 > Amanuensis am Landgericht, Advocat u. Notar.- Amanuensis am Niedergericht, Advocat u. Notar.

Sekretär



Ambachtsknecht, -schriver

Handwerk, Teilnahme an e.Innung, Amt = Ambacht

Amts-, Zunftdiener

Amtsschreiber

ambacht = Amt

amtschreiber



Amidammaker

Lübeck

Stärkehersteller

Lübeck 1798 > Amidammeister Meister in einer Stärkefabrik

Amidam = Stärkemehl

Amidamfabrikant



Amman

Nürnberg 1326 > Amtmann, officialis

Ammann = Amtmann

amman = verkürzt aus ambetman: Diener, Beamter, besiehe > urteilsprechende Gerichtsperson, Bürgermeister.

Ambthof, Landgut, Bauernhof, von den Offizialen oder Ministerialen eines Fürsten als Amtslehen genossen, entweder i.eig.Person oder durch einen Pächter bewirtschaftet.

Der Ambtbaur, der Amman, der Bewirtschafter eines solchen Hofes



Amtsbarbier

Oldesloe 1792

1798: Meister des hiesigen Balbieramtes u. Chirurgus

Barbier, der zum Amt (Zunft) der Barbiere gehört



Amtsbote

Bote eines Amtes = Zunft = Innung

Lübeck 1842 > Böttcher-A., Bäcker-A., Fischer-A., Maler-A., u. andere.

Amtsknecht

Amtsbaad = Gerichtsdiener

Brockhaus: Amt = Amtsbezirk, Verwaltungseinheit. Amtsbote daher auch Bote, Angestellter des Amtsbezirks



Amtschirurg

Die Chirurgen erlernten den Beruf wie andere Gesellen bei einem Meister, im Nebenberuf arbeiteten sie als Barbier.



Amtscommissarius

Amtskommissar:Steuerbeamter, der 1717 an die Stelle des Schosseinnehmers trat.

Steuerbeamter



Amtshauptmann

Hoher Verwaltungsbeamter ... steht an der Spitze eines Hauptamtes

Brockhaus: Amtshauptmannschaft bis 1939 die unterste staatl. Verwaltungsbehörde in Sachsen.

praefectus provinciae; Landvogt, Drost



Amtshofmeister

Der Hofmeister ist verantwortlich für den Wirtschaftsbetrieb der Domäne, die zum Amt gehört.

Das Amt ist staatl. Behörde für einen Bezirk (nach Freitag, Landesbergen).



Amtskeller

Beamter, etw. niedriger i. Rang als Amtmann, meistens Leiter kleinerer Bezirke.

= cellarius, eigentlich Aufrichter des Kellers, oft aber

ein gleich nach dem Amtmann folgender Beamter.



Amtsknecht

Kaiserslautern

Amtsknecht heissen Knechte sowohl im Dienste der Stadt als von Klöstern u. ähnl. Organisationen.

vergleiche > Ambachtsknecht



Amtsmeister

Handwerksmeister, die einem Amt (Zunft, Innung) angehören, im Gegensatz zum Freimeister, der vom Rat der Stadt die Genehmigung zur Ausübung seines Berufs erhalten hat, ohne der Zunft anzugehören.

Innungsmeister, Obermeister

Ammeister = Zunftmeister



Amtspedell

Amtsknecht

Pedell = Hochschulgehilfe

Aufsichtsbeamter einer Hochschule (früher auch Schuldiener)



Amtspfleger

Leiter eines Amtes, eines Amtsbezirks

Amtspfleger = administrator muneris



Amtssalzkonduktor

Beamter des Salzamtes, vergleiche > Salz-faktor, -inspektor usw.



Amtsschliesserin

Die Person in dem grossen Haushalt des Amtes (nach Freitag, Landesbergen, 25 - 30 Personen), die Vorräte unter Verschluss hat u. nach Bedarf ausgibt.

vergleiche > Schliesser



Amtsschlosser

Steuereinnehmer eines Amtes (eines Amtsbezirks, einer Verwaltungseinheit) Brok.



Amtsschöppe

Weissenfels 1788 > Amtschöppe vorm Saalthor

Amtsschöffe

Beisitzer auf den Gerichtstagen des Amtshauptmanns



Amtsschreiber, Amtsschultheiss

Magister, einst Amtsschreiber

Amtsschreiber: führt die lfd. Geschäfte eines Amtes st die Seele der Verwaltung usw.

Schultheiss = Oberhaupt einer Stadt usw.

scriba in praefectura = Schreiber im Statthalteramt.

Amt = landesherrliche Dienststelle



Amtsschuster

Amt = Zunft

Schuster , der Mitglied der Zunft ist.

Amtsschuster, Amtsschneider

Amt = Zunft im Handwerk

Amtsschauster = zünftiger Schuster im Gegensatz zum Freischuster.



Amtssportelkontrolleur

Sportel = für amtl. Dienstleistungen zu entrichtende Gebühr.

Kontrolleur = wer eine Kontrolle ausübt.

Brockhaus: Sporteln = früher Verwaltungsgebühr, die unmittelbar dem beteiligten Beamten zufloss



Amtsverweser

Vertreter des Amtshauptmanns als es ... üblich wurde, die Amtshauptmannsstellen als Sinekuren an verdiente Offiziere .... zu verleihen

(Amtshauptmann = hoher Verwaltungsbeamter)

Administrator

Amtsverweser = Amtsverwalter



Amtswinzer

Winzer des herzogl. Amtes



Anbauer

Kleinbauer; Neusiedler; Pächter

colonus, Ansiedler



Anbieter, Anbieder, Anbüther

Gerichtbote, Gerichtsdiener



Anckerschmed, Ankerschmied

Wismar 1578 > ...:Unse Ampt, dat is veerkluftig, nehmlich Groffschmede, Kleinschmede, Anckerschmede, Messerschmede.



Angriffsdiener

(hauptamtlich angestellt) bei der Stadt.

Der Angriffsdiener gehörte zu den niederen Exekutivbeamten, er diente zur Arretierung u. Schliessung der Verbrecher.



Anschicker in der Peundt

Anaschicker = Anordner, Schaffer

Peundt = Beunt = Beum

Grundstück, das, ohne Garten zu sein, eingefriedigt ist.



Anschläger

Stettin 1781

kann nach den verschiedenen Bedeutungen des Anschlagens mancherlei aussagen:

1) Zettelanschläger,

2) der im Bergwerk die Glocke anschlägt zum Hochziehen des Korbes,

3) Glockenschwengel anschlagen.

Schlossereihilfsarbeiter, der die Beschläge an Türen usw. anschlägt.



Anspänner

Vollbauer, Pferdepfleger auf Gütern

ein Bauer, der Zugvieh hält

Vollspänner = fronpflichtiger Bauer, der ein ganzes Bauerngut besitzt.

Halbspänner = Besitzer eines halben Anspanngutes

ein Bauer, der Zugvieh hält

Pferdebauer, welcher in Schwaben Anspänniger genannt wird, der ein Pferd auf gemeine Kosten hält, um bei Gelegenheit der Obrigkeit zu dienen.

Anspanngüter = Dienst-, Frohngüter, deren Besitzer mit Pferden od. Ochsen Frohnen dienen müssen.

Anspänner werden in Chur-Sachsen die Bauern genannt, welche mit Pferden u.a. Zugvieh ihrem Gerichtsherrn gewisse Frohnen u.a. Dienste leisten müssen, werden auch Pferdner u. Hüfner genannt.



Anstriker

Anstreicher

siehe > Weissbinder, Meler, Ibser, Hilgenmaler, Freimaler



Anwaldschultheis

Unterschultheiss, Vertreter des Schultheiss

Anwaltschultheiss, Unterschultheiss, Vertreter vom Landesherren bestimmten Schultheiss

Anwalt = advocatus, procurator



Apengheter, Apengeter

Im nd. Raum von Bremen bis Greifswald Bezeichnung der Rotgiesser bzw. Gelbgiesser: Hersteller von Kupfer-, Messing- u.Bronzegefässen, auch von Glocken u. Geschützen (?), in Lübeck noch bis um 1650 (mit den Grapengetern, Grapengiessern in einer Zunft).

apengeter Rotgiesser

Wehrm.: Ap = Affe

Apengeter: Rotgiesser, weil sie an ihren Arbeiten Figuren als Zierrathen anbrachten. Die A. nannten sich auch rinkvilere oder bretzenmakere, später hiessen sie Rothgiesser, verarbeiteten rotes, sprödes, die Gelbgiesser dagegen gelbes, geschmeidiges Messing.



Apfelkramer

Hannover 1689 > Obsthändler

vergleiche > Appelhöker



Apot(h)eker, Apteker, Atteiker

1593 Apotheker

i. Mittelalter Heilpflanzen- u. Gewürzkrämer



Apotheken-Admodiant

Admodiator

Admodiator: Verpächter, auch Pächter

Brockhaus: Admodiation oder Verdingung, wofür auch der Ausdruck Accord gebraucht wird, ist der vertragsmässige Abschluss .... über Dienstleistungen.



Appelhöker(sche), Apfelkramer

Apfelhökerin; Lübeck

Appelhöker = Obsthändler

Hannover 1689 > Apfelkramer.

Appelhöker = spöttisch für Gemüsehändler



Appellationsrath

Lübeck 1844

Ober=Appellationsrath Mitglied des Ober=Appellationsgerichtes, das höchste gerichtliche Instanz für die 4 freien Städte Deutschlands in privatrechtlichen Streitigkeiten u. Kriminalsachen war.



Appelmenger, eppelmenger

auch eppelhocke, eppelmann

Apfelhändler - vergleiche > Appelhöker



Appreteur

Brockhaus: Appretur, Verfahren ,Textilien durch mech. od. chem. Behandlung ein besseres Aussehen oder höhere Gebrauchseigenschaften zu verleihen.

Appreteur = Zurichter, Ausrüster

Appretur = Schlussbehandlung von Geweben, um diesen Glanz, Wasser- und Knitterfestigkeit zu verleihen.



Aquavitabrenner

Branntweinbrenner



Arcanist

Arkanum = Geheimnis, Geheimmittel

Fachmann, der z.B. das Geheimnis der Porzellanherstellung kannte.



Archelejmeister

Artilleriemeister



Archidiaconus

erster Geistlicher an einer Kathedralkirche u. Mitglied eines Domkapitels, steht in engster Verbindung mit dem Bischof, den er bei manchen Amtshandlungen vertritt. ...

Nach der Reformation haben auch ev. Pfarrer den Titel A. fortgeführt.

in der alten christl. Kirche der erste Gehilfe u. Vertreter des Bischofs; in ev. Kirchen der zweite Geistliche an den Hauptkirchen grösserer Städte.



Arithmeticus

lat. Rechenkünstler, Rechenmeister



Armbruster, Armbosterer

fertigte Armbrüste

Ende des 15. Jahrh. fand die Armbrust in Deutschland Eingang.

Lübeck balistarius = Armbrustmacher

Bürgerbuch Kölln: armbrustirer

Als der Gebrauch des Schiessgewehrs allgemein wurde, fingen sie an, Leim zum Verkauf zu bereiten, später war dies ihr einziges Geschäft, sodass Armbosterer u. Leimsieder lange Zeit als gleichbedeutende Ausdrücke galten.

Toposchreibt:Armbosterer (Leimsieder)



Armendiener, Armenvogt

Die Aufsicht über das Armen- und Bettelwesen haben in der älteren Zeit die sog. Armenvögte geführt. ... An ihre Stelle ist in der Zählliste von 1840 der sog. Armendiener getreten. 1840 wurde das (Arm) Arbeitshaus von dem städt. Armendiener geleitet.

Die Armenvögte oder Prachervögte spielten eine wesentliche Rolle in der Armenfürsorge... Am Sonnabend versammelten sich die Armen auf dem Markt bei den drei Prachervögten.

Die ... gingen mit ihnen durch die Strassen u. nahmen von den Bewohnern ... Gaben in Empfang. Im Jahre 1765 .. gehörten 89 Arme dem Trupp an.



Armenhausvater

Weissenfels 1809


Betreuer eines Armenhauses

Armenhaus: ein Haus, wo man Arme u. Gebrechliche mit der Notdurft versorgt.



Armenkollekteur

1811-12 Armenkollekteur; Stadtverordneter, Handschuhmacher

Kollekteur = Beitragssammler für wohltätige Zwecke



Armenpotel (Armenbüttel)

Meister u. Lehrjungen des Amtes der Tuchmacher zu Greifenhagen

Invaliden Armenpotel (Armenbüttel) um 1800

Armenvogt, Armendiener

Tuchmacheramt Greifenhagen, in Ostd.Fam.Kde 1965 siehe >87

Invaliden Armenpotel (Armenbüttel) 1797

Ein Büttel, der das Betteln der Invaliden beobachtet u. ordnet, ähnlich Bettelvogt.



Armenvater

Armenpfleger.



Ar(r)endator

Gutsverwalter

Arrende, Arenda: im russiehe > Recht Pachtvertrag, Überlassung von Staatsländereien zur Nutzung als Belohnung (im zar.Russland).

Pächter. Viele Güter, einzelne Vorwerke im 17. u. 18. Jh. vom Landesherrn oder privaten Grundherrn in Arrende (Zeitpacht) ausgetan.



Arroess - Schreiber

Arrestschreiber?



Arsete, Arste

Hannover > Arzt, Medicus

arste ( zusammengezogen aus arzete = Arzt).



Artillerie - Bedienter, Zimmermann

Hilfskräfte der Artillerie zum Schanzenbau, Lafettenbau usw.

Unter Friedrich II waren allen Truppen Zimmerleute zugeteilt, die Pionierarbeiten verrichteten.

Zimmermann war Dienstbezeichnung



Artillerieknecht

Soldat der Artillerie



Artillerieschmied

Fürstl. Artiglerie Schmied gewesen

Ein der Artillerie zugeteilter Schmied. - vergleiche > Fahnenschmied



Aschbraker, -wraker

Aschbraker = Sortierer der Pottasche

Prüfer, Begutachter der Asche, bzw. Pottasche

vergleiche > Braaker, Wraker



Aschenborner

aschmänner, aschenborner

Aschenbrenner

bornen = brennen

Holzaschenbrenner für Glashütten - u. zur Gewinnung von Pottasche zur Seifenherstellung.



Aschenbrenner, Äscherer

altes Gewerbe; durch Holzbrand gewann man Asche für Glashütten u. Seifensiedereien.

Äscherer, der für Glashütten oder Schmelzwerke im Walde Holz zu Asche brennt.

Der A. war eine für jede alte Glashütte wichtige Person, denn ohne Pottasche gab es früher kein Glasiehe > 1761 wurden in der Hütte Pochingen bei Zwiesel 585 Klafter Holz verschürt (verfeuert).

Zur Gewinnung der nötigen Pottasche 1300 Klafter - Meist arbeiteten 2 A. im entlegenen Walde zusammen.



Aschenführer, Aschenfahrer


Fuhrmann, der Holzasche aus dem Küchenbrand der Dörfer u. Städte zur Glashütte lieferte.

Diese Asche reichte jedoch nicht aus, daher hatte eine Glashütte meist einen Aschenwald, in dem der Aschenbrenner Holzasche herstellte.



Aschenschmelzer

A. auf der alten Glashütte gewesen.

? = Aschenbrenner?

Aschenbrenner: altes Gewerbe; durch Holzbrand gewann man Asche für Glashütten u. Seifensiedereien.- Aus der Holzasche gewann man durch Auslaugen Pottasche, K2CO3, die zur Glasherstellung verwendet wurde.



Äscherer

Holzaschenbrenner (i.Glashütten, Seifensiedereien)

Wenn man die Holzasche mit heissem Wasser auslauget, ... so entsteht daraus die Pottasche. ... sie wird gesucht auf Glashütten, Fayence- u. and. Fabriken. Es gebrauchen solche der Salpetersieder, Schmelzer ... Köche beim Einweichen von Stockfisch.

vergleiche > Aschenschmelzer -brenner



Asega

Asega d.h. Rechtsprecher

siehe > Rechtsprecher bei den Friesen

Vom Volk gewählter, in Eidespflicht gegen den Kaiser stehender Richter.

( ..... ) (wie Verd) afriesiehe > Richter, ursprüngl. mit priesterl. Würde.



Aseger

hat natürlich nichts mit dem altfr. asega zu tun, sondern ist wahrscheinlich als Aasger (Abdecker) zu fassen.



Assemeker

Hannover > Stellmacher

Lasch-Borchl. assemaker, -meker = Achsenmacher



Ätz-, Etzmaler

Etzmaler waren besonders in Nürnberg bekannt. Man nimmt an, dass ... die Maler zu verstehen sind, die mit Emaillefarben an Schmuckkästchen, Schmuckstücken usw. zu arbeiten hatten.



Atte

niederen Organen, den Atten, von denen offenbar einige besiehe > mit der Aufsicht von Deichen u. Sielen beauftragt waren; sie hiessen Deich-Atten.

frz. Bauerrichter, Schöffe

Richter, Bauerrichter, Schulze, Schöffe, Beisitzer, Vorsteher, Aufseher usw.



Aubergist

frz. aubergiste = Gastwirt

auberge = Wirtshaus, Herberge



Auditor, Auditeur

(ab 1621) Militärgerichtsbeamter als jur. Berater, Richter, Ankläger od. Verteidiger bei Stand- u. Kriegsgerichten.

Gerichtsbeisitzer, Militärjustizbeamter.

Die dem Militär beigegebenen Rechtsgelehrten hiessen im dänischen Heer, 1848 auch im schlesw.holsteinischen, Auditeure.

Militärrichter, zu den oberen Militärbeamten gehörig ... An ihre Stelle traten 1898 die Kriegsgerichtsräte.



Auengärtner, Auenhäusler

Auenhäusler -> Häusler

Aue = Flur am Deich; Auengärtel = Bauplatz in der Dorfaue, längs des Baches zwischen den beiden Gehöftreihen.

Häusler mit wenig Land, am Dorfbach wohnend.



Aufdrucker

Zur Aufgabe der Tuchmalerei gehörte oft auch die Bemusterung von Stoffen durch das Aufdruckverfahren. In manchen Städten bildeten die Aufdrucker ein eigenes Handwerk (z.B.Wien)



Aufschläger

Auflader, Akzise-Erheber.

derjenige, der zur Einnahme des Aufschlages gesetzt wird; Zolleinnehmer.



Aufschlaggegenschreiber

Steuergegenschreiber



Aufseher auf dem grossen Mühlendamm

Lübeck 1811

Aufseher= inspector, lixa, lixis (Gerichtsdiener)

Revidirte Accise-Ordnung f.d.hiesigen Stadtmühlen von 1814 verpflichtet den Aufseher, kein Malz oder Korn zur Mühle zu lassen bevor nicht der Freizettel, Quittung für gezahlte Accise, abgegeben ist, darauf zu achten, dass stichprobenhaft Inhalt der Säcke nachgemessen wird (durch angestellte Personen), bei unrichtig gefundenen Säcken das Stadtzeichen zu setzen u. dem Acc-Department zu melden.



Aufwärter

Bürodiener, Amtsdiener

ein den Gästen aufwartender Bursche in Haus u.Keller

Diener, z.B. beim Ratskollegium



Aul(n)er

Töpfer

vergleiche > Ulner

Aulenbäcker (Auler) = Töpfer



Aumann

Lüneburg > Aumann u. Landmann

In Lüneburg gab es einen Aumester, Ilmenau-Aufseher./ Aumann wahrscheinlich ein Mitarbeiter, bezw. Untergebener des Aumeisters



Aumester

Aufseher der Ilmenau (Flüsschen durch Lüneburg)

Ilmenau-Aufseher



Aurmaker, Auermacher

Uhrmacher; Lübeck



Ausbürger

ausserhalb des Stadtbezirks wohnende Bürger

die das Bürgerrecht ererbt oder erkaufft haben, und nicht in der Stadt wohnen, sondern an anderen Orten in oder ausserhalb des Landes ... sich haben niedergesetzt.

Vollbürger, die in eine fremde Gegend (Stadt) verzogen sind, ihr Bürgerrecht aber durch Zahlung ... aufrechterhalten.



Ausbreiter, Ausbraiter

Kupfertreiber, Kesseltreiber



Auscultator

Cammer-Auscultator

Beisitzer ohne Stimmrecht


bis 1869 Titel der Referendare

heisst nach Königl. Preusischer Verordnung ein Beysitzer in einem Collegio, welcher wohl hören, aber nicht reden mag, biss ihm der Mund durch Bestallung eines würklichen Collegen geöffnet zu werden pflegt, wenn er sich wohl anlässet.



Ausfaut

Die Alzeyer Ausfautei,

Waisenschreiber

Vogt, dem die Ortsfauteien unterstellt waren, die wiederum den pfälz. Leibeigenen Schutz boten.

Fauth = Vogt

= Vogt, Amtmann



Ausfauthei-Schreiber

Fauthei = Vogtei

Ausfaut = Vogt, dem die Ausfauteien unterstellt waren, Vogteien, die den ausserhalb der Landesgrenzen wohnenden Leibeigenen Schutz boten.

vergleiche > Ausfaut



Ausführer

Ausfahrer



Ausgeber, Ausgeberin

Ausgeber ist in einigen Familien od. Klöstern der Oeconomus, ... In Klöstern welcher für den Keller u. die übrige Haushaltung Sorge trägt.

Ausgeberin, Beschliesserin, eine der nützlichsten Hausgenossen bey herrsch. Wirtschaften. Sie muss ein vollkommen erfahrenes, fleissiges u. ehrbares Weib sein

Beschliesserin = Verwalterin, Wirtschafterin (Brockhaus)

vergleiche > Beschliesserin



Ausgedinger, Ausnehmer, Austrägler

Auszügler = Altenteiler, Leibzüchter


Auszugleute heissen im Chursächsischen diejenigen Bauern, welche ihre Güter übergeben und sich einen gewissen Auszug von der Wohnung, Einkünften etc. vorbehalten

Altsitzer



Ausgeher, Ausläufer(in)

Bote

ein Diener zum Ausschicken



Aushauer

Lübeck 1803 > Aushauer im Fleischschrangen

Aushauer im Marktschrangen

Die Schlächter hauen das Fleisch aus zum Verkauf

Schlächter, der das geschlachtete Tier zur Verkauf zerlegt.

Lübeck 1762/74 > Mühlenstr.525

Aushauer im Schrangen



Auskultant

Beisitzer b. Gericht

Zuhörer, Beisitzer ohne Stimmrecht



Ausmärker

Utholzer, utmann, einer, der mit Ausschluss aus der Markgenossenschaft bestraft wurde (Abmarkung)

Leute, die ausserhalb eine Mark wohnen, aber ein gewisses Recht an der Allmende hatten.

der Fremde, der Mark unteilhaftig



Ausmiener

Auktionator

Ausmindern = an den mindest Fordernden ausbieten



Ausmieter

Vermieter



Ausnehmer

Ausnehmer = Altenteiler

Bauer im Ausgedinge nach Übergabe des Anwesens an seinen Sohn



Ausreiter, -reuter

Ausreiter : veralteter Ausdruck für Landreiter, Feldaufseher (Brockhaus)

ein 1713 den Steuerräten beigegebener Kontrollbeamter, der die Befolgung der Königl. Verordnungen, besonders der Brau- u. Mühlenordnung zu überwachen hatte.



Ausreitevogt

Lübeck


Für die militärische Sicherheit der Stadt war der Hauptmann bzw. Ausreitevogt als Befehlshaber der kleinen Truppe zuständig



Ausrichter

Der Ausrichter steht am Schacht und überwacht die Förderung.

Der arbeiter, welcher das seil beim ausfördern richtet



Aussacker

Lübeck 1798 > Aussacker auf der Mühle beim Hüxtertor.

aussacken: aus dem Sack schütten: Korn, Kartoffeln aussacken.

Also wohl Hilfsarbeiter in der Mühle.



Ausscheller, Ausrufer

Ausklinger = Ratsdiener, Gemeindebote

Da früher wenige Leute eine Zeitung hielten, in kleineren Orten auch keine Zeitung hergestellt wurde, wurden die Verfügungen des Bürgermeisters bzw. des Rates durch Ausscheller bekanntgemacht. Nach dem Läuten mit einer Handglocke begann der Ratsdiener meistens:Es wird hiermit bekannt gemacht....

Anfang des 20. Jahrhunderts durch Anschlagtafeln ersetzt

In kleinen Städten gab es noch im Anf.d.Jh. Ausrufer; teils hochd., m.plattd. wurden Bekanntmachungen, Anzeigen von verloren.od.gefundenen Gegenständen, Verkauf von Fischen ausgerufen.



Ausschläger

Bergbau: arbeitet auf der Halde, zerschlägt mit grossem Gerät die grossen Erzstücke, damit die Scheidejungen Erz u. taubes Gestein trennen konnten.

arbeiter, der die zu tage geförderten Gänge zerschlägt u. das erz absondert.



Ausschösser

siehe > Leutnant vom Ausschuss, Landsturmmann.


Die Rekrutierung ... erfolgte durch Werbung von Freiwilligen ... -- In den Kriegen wurden die Regimenter nicht nur durch geworbene Soldaten ergänzt, sondern auch durch Ersatz, den die einzelnen Ämter zu stellen hatten.

Die gestellten Soldaten wurden Ausschüsser genannt. Sie waren dafür bestimmt, die hohen Verluste ... zu ergänzen.



Ausschusspfeifer

Pfeifer beim Landsturm

vergleiche > Leutnant vom Ausschuss,

siehe > Ausschösser



Leutnant vom Ausschuss

unter Vollmeier aufgeführt

Brinksitzer arm, beim Ausschuss

Demnach bedeutet Ausschuss zunächst ausgewählte Mannschaft, Kerntruppe. Das Herabsinken des Wortes ... hängt wohl damit zusammen, dass es u.a. als Bezeichnung einer Art Landsturm verwendet wird:

Ausschuss nennet man diejenigen Soldaten so aus Bürgern u. Bauren ausgelesen ... um das Land im Notfall beschützen zu helfen



Ausspeiser

Weimar 1645

1656: Ausspeiser

Beamter an einem Fürstenhof, der Fleisch, Brot usw. an den Koch, Wein, Likör usw. an den Mundschenk ausgibt.

Ausspeisen: Lebensmittel austeilen, ein Wort, das an manchen Höfen gangbar ist.

So werden den Köchen Fleisch, Brot usw., dem Mundschenk der Wein ... Der dazu gesetzte Beamte wird Ausspeiser genannt.



Austernpächter

Hofbesitzer u. Austernpächter, (1740)

Auster = Erntearbeiter; Leute, die in der Aust arbeiten.

Frischbier: Auster, Augster = Arbeiter in der Aust (Ernte)

Bauer od. Gutsbesitzer, der wandernde Arbeiter (Monarchen) beschäftigte.



Austiermacher

Uetersen um 1690

wahrscheinlich Druck-, Lese- oder Schreibfehler

Quartiermacher



Austräger

nicht allein unanständig, sondern ekelerregend ... ,dass zu allen Zeiten des Tages der Austräger mit den Odeurs in offenen Gefässen über die Strassen geht.

vergleiche > Goltgreber, Bachfeger

Kanal- u. Abtrittreiniger



Austrägler, Auszügler

Bauer im Austrag

Altenteil

Leibgedinger, Altenteiler.

Auszug nennt man hin u. wieder noch das, was beim Abtreten eines Gutes ausgenommen u. vorbehalten wird.



Avantageur

Offizier-Anwärter, seit 1899 Fahnenjunker genannt.



Averfahrer

Fährmann?

Schütze, :aver = aber, über

öwerhalen = übersetzen

Haal öwer = Ruf an den Fährmann.



Axhauwer

der mit der Axt Holz behaut.

Der A. scheint ein in freierem Verhältnis stehender Hilfsarbeiter eines Meisters zu sein, der zur Mitarbeit bei einem Gedinge herangezogen wird.

Bis in jüngste Zeit gab es Schwellenhauer, die im Walde in Gedingearbeit (Akkord) aus den von den Waldarbeitern zurecht-gesägten Baumstämmen mittels einer breiten Axt Eisenbahnschwellen schlugen.



Aylffer = Elfer

Überlingen: für die Geschlechter war die >Lew< (Löwenzunft) geschaffen. Zum Vorstand gehörten der Zunftmeister, der alte Zunftmeister u. 11 Zunftgenossen.



Ayrer

Eierhändler



Baaker, Baker, Backer

Segeberg > Die Zerkleinerung der gebrannten Gipsstücke erfolgte ... durch die Baaker dass das Baaken eine halbe Strafe für Verbrecher zu halten ist, weil die Leute von dem Kalkstaub ungesund werden

Gr: baken = pulsare, tundere, gilt vom Schlagen des getrockneten Flachses bläuen oder schlagen.

baken = fortwährend schlagen, klopfen

bakken = schlagen, stossen



Baar (zweisilbig)

Matrose, der ausschliesslich Handwerker, nicht Seefahrer ist.

noch nicht ganz erfahrener Matrose



Baarer, Barer, Scepsbarer

Lübeck > Schiffsbohrer

borer, barer = Bohrer, der die Bohrungen ausführt, ein Zimmermann.

boren, baren = bohren, anbohren



Baas

niederdeutsch Wirt. Heuerbaas = Stellenvermittler für Seeleute

Meister, Aufseher über Arbeitsleute

Timmerbaas = Zimmermeister

Mölenbaas = Mühlenaufseher

Kranbaas = der b.Kran angestellte

Heuerbaas = Stellenvermittler f. Matrosen

Schlafbaas = Matrosenwirt, Schlafwirt

Slupenbaas = der kleine Fahrzeuge, Schaluppen zimmert

Akesbaas = Kahnbesitzer



Baccalaureus

die nächste ak Würde vor dem Doktorgrad

Brockhaus:

1) im Mittelalter Hintersasse, dann Knappe, auch Geistlicher untersten Ranges

2) seit dem 13,Jh. der unterste akadem. Grad; in Frankreich, England u. USA noch heute.



Bacgardus

Bagardi = Haeretici, iidem qui Beghardi

Brockhaus: Begarden, Begharden od. Lollharden waren Männervereine, relig. Genossenschaften, die den Beginen entsprachen.



Bachfeger, Bachstecker

Unehrliche Berufe ... Bachfeger

Handwerksgesellen, welche sich an einem Aufstand beteiligt hatten, sollten der Austreibung verfallen. Falls sie ... bereuten, durften sie ihr Handwerk nicht ausüben, sondern mussten sich ihr Brot als Schäfer, Bachstecker oder Strassenkehrer verdienen.

Kloakenreiniger

vergleiche > Gassenfeger



Backenmeister, Bakenmeister

Die Kosten für die Unterhaltung des Feuerthurms, der Anschaffung der Kohlen u. der Besoldung des sogen. Backenmeisters oder Bläseurs sind sehr bedeutend.

In einer solchen Winternacht werden oft an die 400 Pfund Steinkohlen verbrannt.

Fürbak = Fürturm = Leuchtturm

Feuerbak oder Feuerbluse heisst der Helgoländer Leuchtturm 1758.

Bakenmeister = Aufseher der Bake

Beamter, der das Bakengeld einzieht, ... erhält für sich u. seine Leute, die bei der Feuerbake alles i.Ordnung halten, Besoldung.



Bade, Bod

Bote; Lübeck


Amtsbad = Bote des Fischeramtes

Bod, Bad = Bote



Bademagd

Hilfskraft des Baders in der Badestube.

ancilla balnearis



Bademuhme, bademöhme

Wehmutter, Hebamme

Bademuhme, obstetrix, weil die Hemamme das neugeborene Kind badet.

Bademoder, Bamoder, Bademöm = Hebamme.



Bademutter

Hannover 1689 > Soldatenbademutter

Hebamme

vergleiche > Bademuhme

Frau des Besitzers oder Pächters einer Badestube (??)



Bader, Badener, Baader

ursprünglich Bade = knecht in den Badestuben des Mittelaltersiehe > Pächter od. Besitzer einer öffentl. Badestube. Der Bader war zugleich Bartscherer u. Aderlasser .

bader, häufiger beder, auch badder, bedder, beyder ist der Inhaber einer Badestube; auch bademeister .

Bürgerbuch Gumb. 1729: Baader.

Bader, Heilgehilfe, Barbier, Balbeer, Barbeer, Boortscherer, Boortschraper = Barbier

badstover, stover, balneator = Bader

der Kranke zu baden, öffentl. Badstuben zu halten pflegt, wo zu Ader gelassen u. geschröpft wird.



Badewirt

Badewirt u. Spillpächter einer Badstube. Die Badstuben waren vielfach Eigentum der Stadt ( nach Velten, Ärzte, Bader usw.)



Badgiesser, nd. Potgeter

Geneal. 1964 Heft 1 siehe >36

der das Wasser zum Bade herbeiträgt

Das nd. Potgeter kann aber auch Töpfer bedeuten(Bahl.)
siehe > Pottgiesser



Badreiber

Masseur

Badreiberin = balneatirx

fricans = Badefrau, die den Badenden abreibt, massiert



Badstöver, Badstübner (=Bader)

Badeknecht in der mittelalt. Badestube

Badstüber

Badstuber (stüber) = Bader = Badstubenbesitzer.

badstover = Bader

Nach dem Baden folgte sehr häufig das Haarschneiden u. das Bartscheren, aber auch oft das Schröpfen oder das Aderlassen. So entwickelte sich aus dem wenig angesehenen Bader- oder Barbierhandwerk ein neuer Beruf, der des Chirurgen oder Wundarztesiehe >



Bäcker, Becker

siehe > Beckenknechte, Fein-, Grob-, Hausbacker, Bretzenbäcker, Kiepenbäcker, Krapfenb., Hohlkipper, Küchler, Los-, Fast-, Mutzenbäcker, Peugler, Schlecht=Zuckerbäcker, Semmler, Kokenbecker (Lübeck, Hennings)



Bäckerzechmeister

Mottak, Militär- Kirchbuch Neumittelwalde, in Ostd.Fam.kde 1962 siehe > 85 1805. Zunftmeister. Innungsmeister

Zeche = Handwerkerzunft.



Beck

Beck = Bäcker (Stass-St.)

Beck, Beckl ist die älter, südd. Bezeichnung für den Bäcker



Beck, Bossler, Kübelknecht, Helfer

Bürgerbuch Stuttgart II siehe > 253

Wenn ein Knecht Meister werden will, muss er eine gewisse Zeit als Bossler, Kübelknecht u. Helfer arbeiten. Ein Bossler ist das Geringste, ein Kübelknecht der Kanten- wie auch Teigmacher. Der Helfer ist der Fürnehmste: Werkmstr. oder Schiesser/ Backstubenmeister.(nach Weigels Ständebuch von 1598)

Beck = Bäcker

Schiesser= der Bäcker, der das Brot in den Ofen schiesst.



Beckerbote

Lübecker Adressbuch.B. 1818 siehe > 106

Bote des Bäckeramtes, der Bäckerzunft



Bagenmacher

Schönberger Bürgerbuch siehe >73 (1710)


Bogenmacher

bagen = Bogen, Schwungrad am Spinnrad

(Bogen als Waffe 1710 unwahrscheinlich)

Gr, Schwibbogen = gewölbter Steinbogen

Swiebagen = bogenförmiger Überbau über dem offenen Herd, Rauchfang, zuweilen auch für den ganzen Feuerherd gebraucht.

Bürgerbuch Schönberg siehe > 62: 3 Auen u.schwibogen zu machen (3 Öfen u. ein offener Herd)



Bahnaufseher, -wärter

Bahnaufseher in Linnenkamp, bei Stadtoldendorf.

Bahnwärter in Burgdamm

Brockhaus: Bahnwärter = Eisenbahnbediensteter, der die Bahnstrecken zu überwachen hat.-

Bahnbeamte, die den Bahnoberbau, Signale, Schranken u. dergl. zu überwachen haben. Dazu gehört mit der Streckenbegeher ( früher Streckenläufer genannt).



Bahnmeister

Brockhaus: Eisenbanbediensteter, der innerhalb eines Bezirks, einer Bahnmeisterei für den einwandfreien Zustand der Bahnanlagen und die Streckensicherung verantwortlich ist.-

Leiter einer Bahnmeisterei

Aufgabe: Bau u. Unterhaltung der Strecken ( Auskunft Bundesbahn)



Bahrmeister

Hagedorn, Salzverkehr Lüneburg-Lübeck in Zeitschr.f.Lüb.Gesch. Bd.17/1915 siehe >10 Der Verkaufspreis des Salzes wurde offiziell durch die Bahrmeister festgesetzt.

Krause, ZA 2431/1879: Gerichtsherr der Sülze, oberster Beamter der Sülzarbeiter. dominus salinae



Balbier = Barbier, b) Balberer

a) Bartscherer aus den Badern, Badstübnern hervorgegangen (Barbier vom frz. barbier, frz. barbe = Bart) 16.Jahrh.(Wasserzieher)

Balbier = mundartl. Umformung wie auch Balbutz, Balbusch

b)Lübeck Balbeer, Barbeer, Boortscherer, Boortschraper = Barbier .

Balbeder = nd. Barbier



Bälgentreter

Brockhaus: die Bälge treten, der Orgel durch Betätigen der Bälge Luft zuführen.- Balg-, Luft- u. Windbehälter bei Dudelsack, Orgel, Harmonium.-

Bei den meisten Orgeln wird heute der nötige Winddruck durch ein durch Elektromotoren getriebenes Gebläse erzeugt.



Balger I

Klopffechter

gladiatores vagabundis

umherstreifende Banditen

Lexer: balgen = ringen, raufen



Balger II

Ohling-König, Das älteste Schatzungsregister Ostfrieslands in Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst u. vaterl. Altertümer z. Emden, 1954 siehe >65 (Stadtbibl. AZ 2039)

Abdecker, der den Balg abzieht

Balg = Haut, balgen = häuten, den Balg od. die Haut abziehen



Balgmacher

Kopfsteuerb. Tl.11 siehe >38

Brockhaus: Balg = 1) Tierfell 2) Luft- u. Windbehälter für Orgel, Dudelsack usw., 3) ausgestopfter Körper, Puppenrumpf

vergleiche > Pustermaker



Balgmeister

Balgmacher: mehrdeutig a) Hersteller von Puppen, Spielzeug-tieren, b) Hersteller von Bälgen für Harmonika, Harmonium, Orgel



Balier

Ballierer = Polierer

Brockhaus: Polier, Palier (Volksdeutung von frz. parlier Sprecher) Bauhandwerker, der die Arbeit auf dem Bau überwacht.



Ballastböter, Ballaster, -fahrer

Lübecker Adressbuch 1838 Sandschiffer (Scho)

siehe > Böter

Flussschiffer, die Ballast (Sand) zu den Seeschiffen fuhren.

vergleiche > Sandfahrer

Ballastmeister: beaufsichtigt das Beladen eines Schiffes mit Ballast.



Ballastschieber

Adressbuch Lübeck 1811 siehe >2

Seemannsprachlich.:Ballaster, Ballastschieber,der Ballast in die Schiffe bringt.

Ballaststuwer = Ballastschieber, der den Ballast mit der Karre zum Schiff schiebt.



Ballenbinder

gehört der Ballenbinder zu der Gruppe der Packer, Auflader usw., seine Arbeit:allerlei grobe oder feine Ware in Matten, Leinen usw. einzuballieren -

In Augsburg gab es Anfang des 16.Jh. eine Ballenordnung (Zunftrolle) (Kramer-Schlatte)

Packer



Ballmeister

Korbsches Sippenarchiv, Bilder aus dem Berufsleben.

Ballmeister -> Ballettmeister

Brockhaus: Ballspiele: Eine Blütezeit der Ballspiele war das Mittelalter. Städte und Universitäten bauten Ballhäuser u. besoldeten Ballmeister.

Im Verzeichnis Bilder aus dem Berufsleben des Korbschen Sippenarchivs wird bei Ballmeister in Klammern Ballsport angegeben

Lehrer für das Ballspiel



Balneator

Bürgerbuch Osterode 1730 Bader

Badstubenbesitzer



Bältzer

Lasch-Borchl. belter=Lederarbeiter

Belter = Gürtelmacher

Beltz = Pelzhändler u. Kürschner

Belter = Gürtler, Riemer

bezer = Kürschner

Belter = Gürtler



Bändekankenmaker

Verfertiger von Holzkannen.

1765 wurden z.B. zwei Büttenmacher und ein Stadtsoldat mit dem Bändekänkenmachen *) belehrt,damit die Profession nicht gänzlich von der Stadt abkomme.

*) Fussnote: Herstellung kleiner Holzkannen.

Bandgood = Böttchergerät

Bandhalt = Weidenruten, aus denen Tonnenbänder gefertigt werden

Gr Bandreif, den Böttchern ein Reif, dessen Enden mit Weiden umwunden werden.



Bandenmacher

vielleicht Bandmacher, -weber?

vielleicht auch Bandschneider, Bandhauer, Bandreisser = Hersteller von Fassreifen, Tonnenbändern (Frischbier, alven)

vergleiche > Bandmaker

Gr: Bandenfaden: bei den Webern der Faden zu den Streifen

Bandenschaft: der Schaft zu dem Bandenfaden

Bandentritt: der Tritt des Webers zu den Bandenstreifen

Band 1) Bindfaden 2) Band aus Stoff 3) Reifen eines ....



Bänderkrämer

Bürgerbuch Weimar 1652 Bandhändler

Bandjuud



Bandhändler

Bürgerbuch Weissenfels 1828

der Handel mit seidenen, wollenen u. leinenen Bändern, daher der Bandhändler, im gemeinen Leben der Bandmann.

Bandhandel = Bandgeschäft

Bandfrau : ... die mit Bändern handelt



Bandmaker

Seiler

siehe > Reper



Bandschmied

Kopfsteuerb. Tl.11 siehe > 141

bant, bent = Band, Schnur, Leine, Eisenband, Fessel, Kette

Kettenschmied?

Schmied, der Reifen für Fässer machte



Bandschneider

Verfertiger von Fassreifen

fertigt Fassreifen aus Hasel- u. Weidenholz



Bandriter, Bandreisser

Bandreisser, Anfertiger von Fassreifen

Lübeck 1798: Bandreisser u. Zingelschliesser am Mühlentor.

Bandschneider: fertigt Fassreifen aus Hasel- u. Weidenholz



Bandsäger

Bandsäge = Maschinensäge mit endlosem, biegsamem Sägeblatt (Brockhaus)



Bandweber

Bandwirker



Banmacher

Bandmacher: 1) der Bänder, Fassreifen herstellt

2) der Bänder zum Schmücken herstellt (webt)

vergleiche > Bandmaker, Bandreisser



Bann-leute, -richter, -wart

Brockhaus: im Mittelalter das Hoheitsrecht der Könige u. Grafen, bei Strafe zu gebieten u. zu verbieten; 4) der Bezirk, der unter der Gewalt des Bannherrn stand.

Bannleute = Eingesessene, die unter der Gerichtsbarkeit eines Herren standen, sonst aber unabhängig waren.

Bannrichter = Richter, der mit dem Königsbann belehnt war.

Bannwart: Gerichtsdiener; Flur- u. Weinbergshüter.

Waldschütz, Flurschütz.



Bannissmaker, Banitzmaker, Bonnitzmaker

Lübeck, Verfertiger von mit Schnüren verzierten Hüten (vom frz. bonnet)

Lexer: bonit = Mütze



Bannmüller

Familienkundliche Nachrichten 1967 siehe > 221 * um 1755, Bannmüller Kreis Bingen

Bannleute = Eingesessene, die unter der Gerichtsbarkeit eines Herren standen, sonst aber unabhängig waren.

Bannmüle: in einem Bezirk, wo Mahlzwang stattfindet

Müller, der eine Mühle mit Mahlzwang bewirtschaftet



Bansimmacher

Zaye- u. Bansimmacher 1640-1660

Bomsin, bomside = gewebtes Zeug mit baumwollenem Aufzug u. wollenem Einschlag

Bohmsidenmaker > siehe dort

bombasiren - Jacke, Joppe



Bantöffler

Bürgerbuch Köthen, siehe > 75 (1699) Bantöffler alhier

Bantoffel = sandalium, Pantoffel

Pantoffelmacher



Bappiermacher , bapyrer

Papiermacher (Bücker)



Barber

Goslarer Bürgerlisten: 1501, Mester Hinrik barber

Mens: Barbeer = Barbier

Sch.-L: barberer = Barbier

Lasch-B.:Barber, barberer = Barbier, der auch niedere Chirurgie betreibt. Barbier



Barbetonsor, Barbirasor, Rasor

Bartscherer, Barberer vergleiche >Balbier



Barchentweber, -meister

Vom arab. Barrakan = grober Wollstoff.

Linksseitig gerauhtes Köpergewebe aus Baumwolle (Brockhaus)

B. Stellte einen aus Leinen u. Baumwolle dicht gewebten Stoff her, der durch die Araber im Abendlande bekannt geworden war.

barchenmecker, von 1420 etwa daneben u. bald ausschliesslich barchenweber. Baumwollweber.

Barchensiegler = Siegelmeister der Barchenweber

Barchentmeister = Siegelmeister, der die Tuche mit einem Prüfsiegel versah.

Barchentmacher: stellte den aus Leinen u. Baumwolle dicht gewirkten Barchentstoff her.



Bardenhauer

bar-diu = zinsgebende Leibeigene

Aus bar-diu (diu vom althochdeutsch diot, mittelhochdeutsch: diet = Volk) in Anlehnung an Bardenheuer = Hersteller von Schäften für Streitäxte u. Hauer = Holzfäller, Mäher entstanden.



Bareknecht, Barmester

Bare = Giesshaus, wo die Salzpfannen aus Blei gegossen wurden.

Arbeiter u. Giesser in der Bare

Barmester: der oberste Beamte über die Sülzarbeiter; magister salinarius, nächster Gerichtsherr der Sülze



Barer (Schepsbarer)

Barbier (Schiffsbarbier) ?

barer (-)

baren = geboren

= sich gebärden

Bar = Bote

Barbeer, Balbeer, Balberer, Balbeder, Balbutsch/ aber nicht barer



Barett - Crahmer

Bürgerbuch Weissenfels 1704

Kaufmann, Krämer für Barette, Kopfbedeckungen.

Barrett-Krämer: an einigen Orten, z.B. Leipzig, eine Art kramender Handwerker, welcher anfänglich vermutlich nichts als Barrette machte u. verkaufte, jetzt aber zugleich Kürschner oder Rauchmützenmacher ist u. auch mit wollenen Strümpfen, Handschuhen u. dergl. handelte.



Baretter

Bürgerbuch Weimar 1650

siehe > Barrett - Krämer



Barettleinmacher

Der Barettkrämer machte Tuchmützen, der Kürschner fügte Gebräme und Pelzfutter hinzu..- birretmacher Barettmacher . Biretmacher, Barettmacher

Bürgerbuch Kölln: bareth= u. sockenstricker

Barett= u. Hosenstricker



Bargmacher

Tuchmacher

bei den Marschbewohnern in Holstein heisst ein luftiger Schober ohne Wände 'Barg'.

Brockhaus: Barge, Bargaune, schweiz. Heuschober im Gebirge

Wenn Assmann B. als Tuchmacher bezeichnet, so ist vielleicht der Barchentweber gemeint.

Lexer: barkan = Barchent



Barmhändler

Magd. Adressbuch 1817 Hefehändler

Barm = Hefe (Bork, Alte Berufe Niedersachsens, Hannover 1926)

Bärme = Hefe (Brockhaus)
Idiotik: Barm = Hefe, Bierhefe, Gescht.

Barme, Bärme = Hefe



Barnemeister, Bernemeister

Dieser sollte auf dem Stadtziegelhofe Tag u. Nacht auf das Feuer achten

bernen = nd. brennen

bernen, barnen, burnen = brennen

Brennmeister



Barrierenpächter, Baumpächter

Baumpächter auf Kopperpahl

1854: Wirt u. Barrierenpächter

Die Barrieren= od. Baumpächter hatten die Erhebung der Baumgelder (Wegezoll) an den 1831 neu angelegten Schlagbäumen gepachtet (Grönh.47)



Bärschmied

Schütze, Idiot.: baren = bohren

Barer = Bohrer

Bohrer - Schmied



Barsemeester

Schiffer einer Barse (=Boot ohne Mast)

Barse=Barke, kl. Lastschiff, kleines Boot od. Schiff ohne Mast. Dazu: Barsenmeister = Bedienster der Kaufmannschaft, der die Aufsicht auf die Seetonnen oder Baken und deren Legung hat, als welche mit Barsen die Weser hinunter und herauf gebracht werden.



Bartenhauer, Bartenwerper

stellten Streitäxte, Hellebarden (Helmparten) her. Daneben Fleischbarten u. Hackebärtlein .

Barte = Beil, Axt (Wasserzieher)

Bartenhauer, -heuer = Hellebardenmacher



Bartscherer

oder Barbier

aus Badern hervorgegangen

barbetonsor

barborasor

rasor > Bartscherer



Bassist

Ortsfremde.... Ohlau, in Ostd.Fam.kde. 1960 siehe > 282

Fürstl. Briegisch Cantzley-Verwenter aus Ohlau u. fürstl. bestallter Musiker-Bassist, + 1596

Bassspieler bzw. Basssänger

Bassuner = Posaunenbläser



Bassunmaker

Instrumentenmacher

(Bassune = Posaune)

bassune - basune = Posaune, überhaupt ein Blasinstrument



Bastflechter

Von den alten Schwarzwälder Bienenstöcken bis zu den modernen Einkaufstaschen....

Mulle: Teilhandwerker der Korbmacher



Bastgerber

Bürgerbuch Insterburg siehe > 28 1766

Fellgerber

Bast = 2) menschl. Haut, Fell

Brockhaus: Jägersprache: Fell auf den wachsenden Geweihen

Lexikon: bast ...rinde, bast, ...enthäutung u. Zerlegung des Wildes

Bast = die Haut, das Fell



Bastspinner

Jute und Sisal standen uns ähnlich minder(wertig) nah. Wir hatten ja unser weisses Gold, den Hanf in Hülle und Fülle

Vor- u. Fertigspinnen von Garnen aus Flachs, Ramie, Jute, Hanf.



Bater, Batstover

Bürgerbuch Hannover Bader, > siehe dort

Lasch-Borchl. batstoven, batstove = Badestube

batstövere, -stöver = Bader, Pächter, Inhaber einer öffentl. Badestube

Batstover = Badstübner

Kirchbuch St.Jacobi 1632: Batstaber



Baterleinmacher

Päterleinmacher

Rosenkranzmacher



Bauermeister

Leiter der Bauernversammlung, (etwa Gemeindevorsteher.)

eine städtische Obrigkeit, Bürgermeister, auch auf Dörfer angewaniederdeutsch

-> Burmeister, -mester

meint den Dorfältesten neben dem Dorfschultheisiehe >

Bauermeister



Bauernschäfer

Lohn- bzw. Deputatschäfer, der im Dienste einer Bauernschaft steht siehe > auch Schäfer



Bauernschneider

Bannmeilenrecht, erweitert 1711 auf alle Städte. Im Umkreis von jeweilig 3 Meilen auf der Geest u. 2 Meilen in der Marsch sollte kein Handel u. Wandel getrieben werden. Innerhalb dieser verbotenen Distrikte sollte für jedes Kirchspiel ... nur je ein Rademacher u. ein Bauernschneider sein Handwerk ausüben.

vergleiche > Paurschneider

Landschneider



Bauernschuster

Kopfsteuerb. Tl. 11 siehe >320 Bauernschuster geringer Nahrung

Schuhmacher, der innerhalb der Bannmeile einer Stadt arbeiten durfte, ohne dem Amt (Zunft) anzugehören.

vergleiche > Bauernschneider



Bauervogt:

Lübecker Adressbuch: Bauervogt in Israelsdorf 1842

zu Vorwerk

Gemeindevorsteher, Bürgermeister



Bauhofsvoigt

Adressbuch Lübeck 1805 siehe > 216: Aufseher auf dem Bauhof

1807 siehe > 307: Der Bauhof, nebst den Wohnungen des Officianten, zwischen der Harten- u. Effengrube

Buhoff = Bau- u. Zimmerplatz (Ratzebg.)

In Hamburg war der Bauhof = städt. Bauamt



Bauknecht I

Grossknecht

eine unsichere Benennung des Knechts auf Bauernhöfen. Bald meint es den Grossknecht oder Pferdeknecht im Gegensatz zum Enken, bald den Ackerknecht, arator, bald den Knecht, der die Baufuhren leitet.

mittelhochdeutsch: bûknecht, Ackerknecht (Württ.)

Bauerknecht: gehörte um 1660 zum kurf. Hofgesinde im Königsberger Schlosiehe >

Bürgerbuch Weissenfels 1682 200, 186, 25, 159

Vorknecht, Grossknecht

: auf grossen Höfen derjenige Knecht, der zu Bau- u. anderen Fuhren gebraucht wird, im Gegensatz des Ackerknechtsiehe >



Baum - Artzt

Bürgerbuch Stuttgart Nr. 259 8.5.1669

Baumchirurg u. Pflanzenarzt, sinnübertragende Bezeichnung für die auf Erhaltung u. Rettung von Baumarten Tätigen u. Gärtnern, welche durch Ausschneiden u. Ausfüllen von Hohlräumen Bäume erhalten.



Baumann

Vollbaumann

Baumann: nd. Vollbauer, Marschbauer (Brockhaus)

Baumann = colonus (Landwirt)

Baumann = der in der Gemeinde vollberechtigte Bauer


Baumann = Fuhrknecht

In der Bauleutezunft vereinigten sich die Ackerbürger der Stadt; ... Bautor und Baustrasse erhielten von ihnen den Namen.

Baumann > Ackerbürger



Baumeister

Rentmeister; Gutsverwalter; Grossknecht; m.d.Aufsicht über das Bauwesen betrauter Ratsherr, aedilisiehe >

Baumeister:1) Architekt; 2) verordneter Bauherr; 3) leitender Gutsknecht.



Bäumer

Lübsches Adressbuch 1842:Zollaufseher und Bäumer am Nieder-Wasserbaum

Da (unterhalb der Burg) ist die schmale Trave ... eingeengt ... durch ein 'Pfahlrick', das neben dem Bäumerhaus nur 17 m für die Durchfahrt offenlässt. Immer noch muss der B., wenn die ein bis zwei tägl. Schiffe heraus- u. ebenso viele hereingelassen sind, den sperrenden Baum vorlegen. ... Der Bäumer übt Kontrolle über geleistete oder zu leistende Hafenabgaben.



Baumhovere, Baumhauer

Bürgerbuch Hannover Sattelbaummacher

bömhower = derjenige, der Sattelbäume macht



Baum-Pächter

unsere Kieler Baumpächter hatten Schlagbäume, also Wegesperren zur Erlangung einer Abgabe zu betreuen.

Landesregierung ... ordnete 1711 an, dass die Erhebung des Brückengeldes zu verpachten sei. Der Erheber des Brückengeldes händigte dem Fuhrmann ein aus Blei hergestelltes Zeichen ausiehe > Kam der Wagen zurück, so durfte er frei fahren, wenn das Zeichen zurückgegeben wurde. So entstand die Amtsbezeichnung Zeicheneinnehmer für den Erheber des Brückengeldesiehe >



Baumschlüsser, -schliesser

Adressbuch Calender 1770

der den Hafeneingang mit einem Schlagbaum schliesst.

Entsprechend an Ausfallstrassen.

Baumschliesser, städtischer Beamter, der die über den Pregel gezogenen Sperrbäume am Holländer- u. Litauer-Baum schliesst.

Schlagbaumwärter



Baumschreiber

1733 Torschreiber u. Baumschreiber am Steindammer Tor

erhebt den Zoll an den über den Fluss gezogenen Sperrbäumen. Fussnote:Der Baumschreiber war ein städt. Beamter, der die über den Pregel gezogenen Sperrbäume ... schlosiehe >



Baumseidenmacher

vergleiche > Bohmsidenmaker = Hersteller von Baumwollstoffen , z.T. mit Wolleinschlag (Stassewsky)

Weber, der die Stoffe mit baumwoll. od. garnenem Einschlag herstellt.



Baumwärter

custos horti = Wärter der Parkanlagen, des Waldes

oder aber gleichbedeutend mit Baumschliesser: der den Eingang eines Hafens oder eine Ausfallstrasse durch einen Baum (Schlagbaum) schliesst.



Baumwollstreicher

Die wirr durcheinander liegenden Fasern der Baumwolle wurden früher mit Handkardätschen, später mit Karden (1775) zu einem Faserflor ausgearbeitet, der dann versponnen wurde. Die Arbeit mit den Kardätschen bzw. Karden war die Tätigkeit der B.



Baumwollwäscher

Die in Ballen gelieferte Baumwolle wurde von Hand, heute maschinell gewaschen; diese Wäsche ist wesentlich einfacher als bei der Wolle, weil diese das Wollfett enthält. Nach dem Trocknen wird die Baumwolle geflackt, geschlagen, um sie zu lockern u. Staub zu entfernen.(Nach Johannsen) (heute alles durch Maschinen)



Bau-Schreiber

Rechnungsführer bei Bauten

Bürgerbuch Kölln (1589): bauchschreiber = Bauschreiber

Bürgerbuch Hannover fürstl. Bauschreiber aus der Vogtei Fallingbostel 1669



Bausmann

soll wahrscheinlich Baumann heissen, da für Bausmann keine Erklärung zu finden.

Baumann = mittelhochdeutsch: bumann = Bauer

Bumann = alte Bezeichnung für Hufner



Baustellant, Bausteller

Der Baustellant ist ein Landwirt, der bei der jüngsten Verteilung von Ackerland, Wiesen u. dergl. diese von der Herrschaft käuflich erwarb.



Bauverwalter

Kopfsteuerb. Tl.2 siehe >101 Des Bauverwalters Sartorii Brauhaus

1673: Sartorio, herzogl. Architekt aus Venedig

Hier wohl: Architekt u. Baumeister



Bauvogt

Lehmann, Sorauer Hausbesitze 1839 in Fam. u.Volk 1959 siehe > 249

Janke, Gottlob, Bauvogt, Kleinhaus

Buvagt = Aufseher auf einem Amtshof, Statthalter

Hofverwalter

Bauschulte, Hofverwalter



Bavatmacher

bavesch (baves, bavies) (Bavais, Beauvais)

eine Tuchart. Wahrscheinlich ein Tuchmacher, der Tuche nach der Art herstellt, wie es in Beauvais hergestellt wird.



Bawer

Traubuch St.Marien 1644: Bawer in Hollstein

Bauer



Bechermacher, becherer

Büssenmacher, Lübeck 1591 (Potth. siehe > 113)

bekermaker (Bremen 1361

bekerwerte (Lüneburg 1332)

bekerwerter (Reval 1333/74)

beker mittelniederdeutsch: Becher, Gefäss

Kleinböttcher, der hölzerne Becher herstellte

becherer, auch bechere, der hölzerne Becher macht

craterarius, craterator = Bechermacher

Becherer verfertigt die Zinnbecher für den Gebrauch auf den Ordensburgen.



Bechler

Bürgerbuch Heiligenbeil

Drechsler, Hersteller der Kaddigbecher

Kaddig(k) = Wacholder (litauisch)

Bechler, Bächler (obd.), der am Bächle Wohnende

Bechler= Pechkocher, -bereiter

Becher, Becherer meint den Drechsler hölzerner Trinkgefässe dort mag im Obd. mittelhochdeutsch: becher(er) Pechsammler, Pechbrenner (siehe >o.) hineinspielen.

Gutzeit, Bürgerbuch Heiligenbeil: einen besonderen Ruf genossen die Heiligenbeiler Drechslerwaren aus Knochen, Wacholder, Buchsbaum. Seit 200 Jahren bekannt Heiligenbeiler Spielzeugbüchse (becher)

B. fertigt kleinere Gefässe aus Holz, z.B. Becher, Eimer, Butterfässchen, Fischeimer u.dergl.



Beckart, beckarter, beckerter, (w.) bekine

Bekarter, Begine, in Frankfurt Leichenbesorger u. Krankenpfleger

Begharden (w. Beginen) = relig. Genossenschaft (Brockhaus)

Beginen = Witwen od. Jungfrauen - vergleiche > Bacgardus



Beckdrechsler

Altd. Handwerk, meint, dass sich von den Drechslern das Sonderhandwerk der Schüssel- u. Bechermacher abgezweigt hat. Für eine solche Behauptung fehlt aber jeder Beweis .

Haemmerle setzt Beckdrechsler u. Beckschläger gleich u. zwar gleich Kesselschmied = Beckenschläger = pelvifex (Schüsselmacher) Beckdrechsel = Kesselschmied.



Beckenknechte, becker

Augsburger Beckenknechte (17.Jahrh.) Bäckergesellen

becker (pistor) = Bäcker

haverbecker = Haferbrotbäcker

oblatenbecker = Oblaten- „

ulenbecker = Figurenbäcker-(?) „

pistor pastillorum = Weggenbäcker

tortator, tortulator = Kuchenbäcker



Beckenschläger, beckenslager

fertigte Becken, Schüsseln

Schalen, hauptsächlich aus Messing u. Kupfer. In Braunschweig bereits 1303 vorhanden.

beckenslager, beckenslegern = Beckenschläger

beckenslager = Beckenschläger

beckenwerchte

missingslager

vergleiche > Beckdrechsler

Aus den Beckenschlägern des 18. Jh. wurden Klempner

Vorläufer des Metalldrückers sind u.a. der Beckenschläger, der ... hämmernd u. treibend Messingteller u. ähnl. Geräte schlug (16.Jh.) u. der Schellenmacher.

B. fertigt Behälter aus Messing u. Kupfer.



Beder, Bedder, beider, bederknecht

siehe >:Bader

Bederknecht = Badergeselle



Beedheber

Bürgerbuch Kreuznach siehe > 12

Brockhaus: Bede: im Mittelalter die älteste direkte Steuer, ursprünglich eine freiwillige (erbetene) Unterstützung des Landesherrn.

Bede = Leibrente, Leibsteuer

Steuererheber



Beerbter

Beerbte sind erbliche Grundeigentümer, die auf Erbgut sitzen

bearfen = in Besitz nehmen, Besitzer, Inhaber eines Gutes werden.



Beerspünder, Bierspünder

Lübeck

Bierauflader, Bierschröter (Schröter=Verlader) füllten die Fässer mit Bier u. brachten sie in die Häuser .

Bierschröter = Bierkutscher

Bierspünder = Bierprüfer



Begine

Laienschwester

seit dem 11,Jahrh. bildeten sich in den Niederlanden Frauengesellschaften der Beghinen. Es waren freie, geistl. Genossenschaften ohne Gelübde ... nur durch das Band der Liebe und Barmherzigkeit mit den übrigen Menschen verbunden bleiben wollten. Kamen im Verlaufe der Zeit in den üblen Ruf der Ausschweifung.

Brockhaus: ... lebten in Beginenhöfen. Ihre Blütezeit war im 13. u. 14. Jahrh.; waren in Deutschland, Frankreich, Oberitalien, Niederlanden, Schweiz verbreitet. - Entsprechende Männervereine.

Begharden, auch Lollharden gen.

...B. nach gewissen Regeln zusiehe >lebten. ... übereinstimmende Kleidung, widmeten sich der Krankenpflege.



Beggarden, Begharden

Beggarden werden in Wismar nur einmal erwähntBrockhaus: religiöse Gemeinschaft

Beginen = Frauenvereine zu gemeinsamem, andächtigem Leben, lebten ohne Klostergelübde in Beginenhöfen.



Behangmaler, Wandmaler

dessen Hauptaufgabe es war, Teppich- u. sonstige Behangimitation an die Wände zu malen.



Beibauer

Kopfsteuerb. Tl. 3 siehe > 134

Nebenbauer, der nicht das volle Recht der übrigen Bauern hat.



Beibote

Bürgerbuch Hannover 1689

Nebenbote, Hülfsbote



Beiläufer

ein Diener, welcher im Notfall die Stelle des eigentlichen Dieners vertritt.

Berghaus: ein Diener, der zum Vorschicken gebraucht wird und erforderlichen Falles die Stelle des ordentlichen Dieners versieht.



Beilschmied

Kopfsteuerb. Tl. 11 siehe > 17

Schmied, der Beile, Äxte u. dergl. herstellte.

Beil (obd.) meint den Beilschmied



Beindreher, Beinarbeiter

Feindrechsler > Elfenbein usw.

Beinarbeiter. Eigentlich werden darunter die Beindrechsler verstanden. Ausser diesen aber gibt es Bildhauer u. Schnitzer, die sonderlich in Bein oder Knochen künstlich arbeiten können, und diese nennt man alsdenn auch so.



Beingewender, beinherter, -berger

Metallhandwerker, welcher die Beinkleidung zur Rüstung herstellt.

beinherter vielleicht = beingewender

Beinberger = Hersteller von Beinschienen



Beinhalter

Beinhalter beim Schweineschneider

Achselträger

Die Bezeichnung Beinhalter für den Achselträger ist offenbar aus der oberdeutschen Bezeichnung Beidenhalbner für den Achseltr., der auf beiden Halben trägt, entstanden.

Lexikon: beiden(t)-halben(t) = auf beiden Seiten



Beisass, Beisasse

Einwohner einer Stadt ohne Bürgerrecht

In den mittelalterl. Städten nicht vollberechtigter Bürger (Brockhaus)

accola peregrinus - fremder Nichthöriger

B. Einsasse oder Mit-Einsasse

Einsasse: Stadtbewohner ohne Bürgerrecht

Auch der Instmann wird oft so genannt.



Beischenk

Beischenk beim Markgräfl. Baden-Durchlach. Hof

Hilfskraft des Mundschenken.

Beikoch = Hilfskoch

Beigast = Nebengast

Beigänger = comes

Beiknecht = der dem ord. Knecht zur Hand geht

Beischenk = Gehilfe des Sch.



Beitelschmied

Duden: Beitel = meisselartiges Werkzeug

Brockhaus: Beitel, Stechbeitel, Werkzeug zum Ausstemmen von Schlitzen, Zapfenlöchern usw. i. Holz.

Beitelschmied gehört zu den Zeugschmieden.



Beiwächter

alter Beiwächter auf dem Turm; der neue Hausmann.

Hilfe des Turmwächtersiehe >



Bekemaker

gemeinsamer Einkauf von Holz der Lübecker Bekemaker (Kleinbinder)

bekermaker (Bremen 1361)

bekerwerte (Lüneburg 1332)

Kleinböttcher

Das Amt der Bechermacher, später auch Büttenmacher, Büttenbinder, Kleinbinder genannt, ist 1836 ausgestorben.



Beldesnider

Bildschnitzer, siehe > Bildemaker

sculptor imaginum

Die ältesten Maler, die sich hier bis ins letzte Drittel des dreizehnten Jh. verfolgen lassen, waren zumeist gleichzeitig auch Holzbildhauer >Beldesnyder<



Beleger

Bei den Flachglashütten spielten Spiegelschleifer, Beleger u. Polierer eine wichtige Rolle. Als lichtbrech. Mittel wurden zuerst Bleifolien verwendet. Jahrhundertelang bewährte sich dann Zinnamalgam, jedoch Quecksilber, Gefahr für die Arbeiter. Seit etwa 80 Jahren hat sich das Belegen mit salpetersaurem Silberoxyd eingebürgert.

Der Beleger ist ein Werkmeister u. gilt als kunstreicher Mann.



Beliebungszunft

Der Beliebungszunft in Cammin ihr Wylckohmden 13. Junius Anno 1693

Die Beliebungsgesellschaft entstand im frühen Mittelalter, sie war eine Vereinigung zur Beerdigung von Pestleichen. Später wurde sie eine Sterbekasse.



Bellenmacher

Schellenmacher

Berghaus: Bell, Belle = die Schelle, Hausglocke, Klingel;

Bellmann = der öffentl. Ausrufer, der mit der Handglocke die Einwohnerschaft zusammenruft....

vergleiche > Schellenmacher.



Belter

Zur Geschichte der rigaischen Gewerbe bestand das Haupterzeugnis der belter in Riemenzeug für Pferdegeschirre. Ausserdem lieferten sie Gürtel, Säcke, Handschuhe u. Pulverbeutel.

belter ist skand. Lehnwort u. bedeutet Gürtel.

Gürtler, Riemer.



Benckenführer

Kirchbuch Jacobi 1680

u. Benk = Bank

Bankhändler, vielleicht auch Hersteller von Bänken.

(Im Kirchbuch erscheint der Name des Benckenführers später als Däcker; Dachdecker)



Bendehler

Dielenleger. siehe > Bondihler

bendelin, bendel von bant = Band



Bender I, bentmaker

Bender = Binder = Fassbinder

bender (Bremen 1468)

bentmaker (Hamburg 1381)

Für den Arbeiter, der dem Böttcher bei der Herstellung von Tonnenreifen behilflich war, gab es im mittelniederdeutsch: folgende Benennungen: bant-, bentsnider (Rostock 1290)

banthauwer (Riga 1375)

bentmaker (Hamburg 1381 / Holmberg)

bender (ligator, doliator) Fassbinder, Böttcher, Küfer

Benderherren= Mitglieder des Rats zur Beaufsichtigg. der Bender



Bender II

Teilhaber, der vom Besitzer eines landwirtschaftlichen Grundstücks ein Stück Acker zur Nutzniessung erhält und ihm dafür als Knecht dient. Die Bender sind häufig Verwandte des Wirtsiehe >



Bennemacher

Korbwagenmacher

Benne, schweiz. Wagenkorb, Schubkarren (Brockhaus)

Benne = Korbwagen, Wagenkasten (Duden)



Bennenfahrer

im alemannischen Sprachraum war die Benne ein leichter, zweirädriger Korbwagen aus Weidengeflecht.

Bennenführer: Kutscher eines zweirädrigen Kutschwagens



Bentschneider = Bender, Bendsnider

Lübeck

siehe > Bender

Bentmaker (niederdeutsch) Bandhauer

zur Böttcherzunft gehörten die Bentschneider u. die Kymer

Böttcher, Küfer

Bendsnider (niederdeutsch) Reifenmacher



Berberer

aus Badern hervorgegangen

von Barbier abgeleitet



Bereiter, beryder, bereider

Brockhaus:

1) im Reitsport eine mit der Ausbildung u. dem Bewegen der Pferde berufsmässig beschäftigte Person;

2) berittener Aufseher

beryder, bereider, Bereiter: Der B. hatte die Erhebung der Gefälle auf den Dörfern zu besorgen .

Berider = Zureiter, Stallmeister, Kunstreiter .

Bereiter (Lübeck 1798) unterrichtet in der Reitkunst.

Bereiter, Bereuter (Pickierer) magister domiturae equaniae , berittener Ratsdiener, Stallmeister

Bürgerbuch Gumb. 1779 Pferde-Bereiter siehe > Stass-Stein



Berenstecher

Schweineschneider, Kastrierer

B.= Schweinekastrierer



Bergbediente vom Leder,..... von der Feder

Bergbediente vom Leder = Betriebsbeamte

Beamte vom Leder sind solche, die ihren Dienst auf der Grube versehen, z.B. Steiger, Geschworene, Beamte von der Feder solche, die in der Verwaltung tätig sind.



Bergbote

ein Diener in Bergwerksangelegenheiten

Bote der Bergwerksleitung.



Bergefohr

Lübeck Schossb. siehe > 14 / 1663

Lübeck Urkundenbuch : Berghervar, Bergenfarer u.a.

Bergenfahrer



Bergenhändler

Oldenb. Traubuch 1683/40:Jewens, ... Bürger u. Bergenhändler

Bergenfahrer

In Lübeck gab es eine Bergenfahrerkompanie.



Bergfaktor

Handelsbeamte der Bergverwaltung. z.B. leitete ein Berghandlungsfaktor die Berghandlung zu Hannover



Bergfuhrmann, Bergfuhrherr

Bergfuhrherr= Inhaber eines konzessionierten Fuhrbetriebes, der im Auftrage der Bergverwaltung Holz, Erze oder andere Bergprodukte fährt.



Berggeschworener

Ein Berggeschworener ist ein Vertrauensbeamter des Landesherrn beim Bergamt.



Berghauptmann, -offizier, -meister

1715 Steiger, 1737 Bergoffizier, dann Bergmeister u. Ratsverw. Clausthal

Ein Berghauptmann war früher Leiter eines Bergamtes, später Leiter des Oberbergamtes (heute Präsident).



Bergherr, Bergvater

Beim Landesherrn, dem obersten weltlichen Bergherrn u. Bergvater, erwartete das Bergvolk verständnisvolle Hilfe.

Berghauptmann, meist adelig.



Bergmeister

Goslarer Ratsurteilsbuch 1590: Scharen, Fürstl. Braunschw. Wardein u. Bergmeister

Ein Bergmeister war ein Höherer Betriebsbeamter, der Aufsicht über mehrere Gruben führte.



Bergprediger

Bergprediger = ein Pfarrer,der besonders für die Betreuung des Bergleute in grösseren Bergbauorten eingesetzt war. Der bekannteste: Johannes Mathesius, + 1565 in Joachimsthal.



Bergprobierer

Bergprobierer = Chemiker

Bergbeamter, der die Erze auf ihren Metallgehalt untersucht, der Feingehalt der erschmolzenen Metalle feststellt usw.



Bergrevisor

Revisoren hatten etwa die Stellung der Sekretäre (Bergsekr.= Justiziar der Berghauptmannschaft; Bergschreiber = jurist. Beirat des Bergamtes). Prüfte die Rechnungen.



Bergrichter

Durch die vielen Gruben, z.B. im Marienberger Bergbau-Revier 1539 insgesamt 559 Gruben in Betrieb, ergaben sich oft Streitigkeiten, daher gab es Berggerichte. siehe >132 Kloster, hier war auch der Sitz des Berggerichtes (1540)



Bergsänger

..sind zunächst priv. Folkloregruppen des Bergvolkes; von 1790 an werden sie von der Bergbehörde besoldet ... 1930 wird das aus Berufsmusikern bestehende Bergmusikkorps aufgelöst.

Musiker. - 1892 im Oberharz 7 Bergkapellen



Bergschmied

Bergschmiede = eine Schmiede, in der alle Geräte (Zeuge), die im Bergbau gebraucht werden, hergestellt werden.

faber montanusiehe >

ein Schmied, welcher das zum Bergbau nötige Eisenwerk verfertigt.



Bergschreiber

Der Bergschreiber war juristischer Beirat für das Bergamt; der Bergsekretär war der Justiziar der Berghauptmannschaft.



Berg- u. Kalkschreiber

Bergschreiber= Schreiber im Bergamt

siehe > Kalkschreiber



Bergverwalter

Bergbau: hat die Oberaufsicht über eine Grube u. leitet die Geldgeschäfte.

Beamter eines Bergwerks, der die Finanzen verwaltet, Gewinne u. Zubussen an die Gewerker (Unternehmer, ...besitzer) verteilte.



Bergvogt

Der von der Landesherrschaft bestimmte Statthalter, Präfekt über ein oder mehrere Bergwerke.

Bergamt Goslar: Ein Bergvogt hatte etwa die gleichen Aufgaben wie ein Berggeschworener, war aber nur beim Erzbergwerk Rammelsberg eingesetzt u. führte die Oberaufsicht über die verschiedenen Gruben.



Berker

berker, das nur im nd. Stadtrecht von Wisby vorkommt, ist skandinavisches Lehnwort.

aschwed.:barkare = Gerber

Gerber



Bermenter, bergamener

permenter, bermutmecker = Pergamentmacher

siehe > Pergamentmacher



Bernsteindreher

Paternostermacher

Bernsteindrechsler oder -Schnitzer



Bernsteinmeister

Ordensbruder in Lochstedt, dem Sitz des Bernsteinamtsiehe > In der Nachordenszeit wohnte der B. in Germau, zuletzt war das Bernsteinamt in Palmnicken, der Vorsteher: Strandinspektor.



Beschaler

fertigte für Klingen, Messer die Hefte, Schalen

Hersteller von Messerheften.



Bescheider

Bescheider in der churf. Mühle allhier

in der Mühle der oberste Mühlenbursche.



Beschleger

Hufbeschlagschmied

Handwerker, der Metallbeschläge für Bücher, Gürtel usw. herstellt ( nach Lasch-Borchl.)

beslahn, slagen > beschlagen, versehen

mit Eisen versehen, Pferd beschlägt

Metallbeschlag eines Gerätes, Rades, Buches; metallen. Kleiderzierrat, Metallbeschl. ...



Beschliesserin

Nicht gerade zum Gesinde war die Beschliesserin oder Ausgeberin zu rechnen. Sie war etwas Besseres u. führte statt der Frau den ganzen Haushalt. hatte auf Gütern die Leute zu speisen, hatte das Federvieh, Milch, Butter, Käse u. die innere Wirtschaft unter sich

vergleiche > Ausgeber(in), Schliesser



Berspünner, Berspinner

Bierspünder, Bierfuhrmann;

der das Bier ins Fass schliesst.

Bierspünder = Bierprüfer.



Beschälknecht

der einen Beschäler füttert und wartet

Beschäler = Zuchthengst



Beseher

unterer Zollbeamter; Beseher der Maledey = beamteter Arzt

Besichtiger od. Beschauer, frz. visiteur, heisst jeder, der das Recht hat oder dazu bestellt ist, die Zeuge, die Waren oder die Schiffe, welche ein- u. auslaufen, in Augenschein zu nehmen, um zu sehen, ob bei allen diesen Dingen nicht irgend etwas den landesherrl. Gesetzen zuwiderlaufendes vorkommt.



Besemer, Besenmecker

Besenmacher

besenman = Besenhändler

besendregern = eine Frau, die Besen im Umherziehen verkauft

Bessenbinner = Besenbinder, Händler mit Reisbesen



Besemer - Verfertiger

Besemer:

1) Besenbinder

2) auch Desemer, eine Art Waage in den holst. Haushaltungen, die durch eine mit Blei ausgegossene Kolbe, auf einem Seil schwebend, die Last gegenüber bestimmt.

Frischbier: eine Handwaage, bestehend aus einem hölzernen Stab ...(wie b.Gr.) ... Messingstifte im Stab markieren das Gewicht, das balancierend an einem Handgriff gesucht wir

Handgriff: Stock mit Schnur



Besetzer

Pflasterer

Strassenpflasterer



Bessenbinner

Besenbinder (siehe > Besemer)



Beständer, Beständner

Pächter; Kleinbauer, der von seiner Scholle nicht leben kann.

conductor, Pächter

Bestand wird auch gebraucht für Pacht; als: Bestand- Contract, Bestand-Geld, Bestand-Jagen usw., welches soviel als Pachtcontract, Pachtgeld, Pachtjagen usw. ist. Daher nennt man einen Pächter auch Beständner.



Beständner

Pächter

Beständner, die meist in höherem Alter vom Lande hereingezogenen Tagelöhner.

der etwas im Bestand hat, ein Pächter.



Bestandmann

Bestanderlasser = Verpächter

Bestandwirt = Pächter einer Gastwirtsch.

Lexer: bestant = ...pacht, miete.



Bestandmüller

Pachtmüller

Pächter einer Mühle

Lexer: bestant = pacht, miete



Bestandschmied

Bestanderlasser, Verpächter

Lexer: bestant = ...pacht, miete

Pächter einer Schmiede



Bestetter, Besteder

Bestetter, Spediteur . verg.Güterbestetter u. Frachtbedinger

Besteder = Vorsteher einer Reedereigesellschaft; Schiffsbaumeister; Bestetter = Spediteur

Besteder heisst in den sogen. Mählbriefen oder Schiffbau-contracten insgemein ein Rheder oder Schiffer, welcher ein Schiff bauen lässt.

Brockhaus: Besteder = Schiffbauherr



Besucher

perquisitor = Aufsucher

bald darauf kamen die Besucher und durchsuchten das Schiff.

Kontrolleur

vergleiche > Mühlenbesucher



Bettelrichter

Bettelrichter = judex mendicantium = Richter der Bettelnden.



Bettelvogt

siehe > Prachervogt

Diese Sterzler, Sterz-, Sterzel- oder Bettelmeister oder -richter --- anderwärts heissen sie auch Bettelvögte, Prachervögte usw. --- spielen in der Folgezeit in der Geschichte des Bettelwesens eine grosse Rolle.

dem Patron der Haus- u. Gassenarmen unterstellt, er muss in der Kirche u. auf den Gassen auf die Bettler achtgeben.



Bettlitzenmacher

Petlitzen, eine Art von Hefteln, womit Kleider zugeknöpft werden

Frischb. Podlitzen = Borten, Troddeln am Kleide

Podlitzenmacher = Bortenwirker, Posamentier

Hersteller von Hefteln, Haken u. Ösen.



Bettmacherin

Bettmeister: an fürstlichen Höfen der Aufseher über Betten und Bettgerät.

Bettmacherin, eine Untergebene des Bettmeistersiehe >

Bettmutter: Bediente in einem Amtshause, Verwalterin des Weisszeuges und Wirtschafterin.



Bettmeister

An fürstlichen Höfen der Aufseher über Betten und Bettgerät.



Bettziechenweber

Bettziech, -ziehe, -züge Ziechner, Ziechen- od. Bettziechenweber webten nur Bettdecken oder Kissenbezüge auch Decklakener genannt

Lakenweber.



Beurtfahrer, Börtfahrer

Schiffer, die nach bestimmten Orten fahren

Beurt = die Tour zu fahren od. zu schiffen. Derjenige Verpflichtete, an dem die Reihe zu fahren, zu schiffen war.

Schmackenschiffer, die zwischen gewissen Orten in einer bestimmten u. privileg. Anzahl nach der Reihe fahren müssen. (Idiotik.)

Smacke = kleines Seeschiff

vergleiche > Rangschiffer



Beutler, Peutler, Beitler

Beutelmacher: Die Beutel waren meist aus Leder, daher auch Büdelsnider

In Lübeck trennten sich die Beutelmacher 1359 von den Riemenschneidern. Die wichtigsten Erzeugnisse waren: büdelwerk, hanschen (Handschuhe),sweydeler (Satteltasche, Mantelsack) u. hosen.

Die B. verfertigen Beutelwerk, Handschuhe, Satteltaschen, Lederhosen, wozu sie das notwendige Leder selbst herstellen.- Ihre Lederproduktion darf jedoch nicht über den eigenen Bedarf hinausgehen (Bartenstein).

Beutler, Peutler, Beitler



Beuteltuchmacher

Beuteltuch = pannus cribarius, mittelhochdeutsch: biuteltuch = Tuch zur Herstellung von Beuteln (Mehlbeutel); zum Sieben, Sichten des Mehlsiehe >



Beutner, Büthener, Beutener

Imker

beuten = Wildbienen einsetzen

Beutner = Wildbienenzüchter

Büthener = Imker

Der Beutner schlug im Walde in geeignete Bäume (Kiefern, Fichten) Löcher, um den Waldbienen eine Niststätte zu schaffen. Diese mit einem Brett verschlossenen Löcher hiessen Beuten. Im Herbst wurde dann der Honig geerntet.

bäuerl.Wirte, beschäftigten sich vornehmlich mit Bienenzucht u. betreuen auch die Beuten der Waldbienen.



Beysitzer

Bürgerbuch Stuttgart, mehrfach.

Stadtbewohner ohne Bürgerrecht; zahlte ein Beisitz-Geld.

Neben den Bürgern einer Gemeinde, die ihr Markgenossenschaftsrecht durch Geburt, Heirat oder Aufnah-me erworben haben, gab es noch andere Arten von Einwohnern ,solche Nichtbürger wurden als Beisitzer, Beisassen, Schirm- oder Schutzverwandte auch Pfahlbürger bezeichnet



Biegeler

biegeln = plätten

Adelg.: biegeln = bügeln, mit dem Bügeleisen glatt machen.

Bügler u. Krämer.



Biener

Jäger, Biener .. konnten Jäger und Biener eine besondere Stellung einnehmen Der ... Biener gehörte zwar nicht zu den Freien, aber Verschreibungen ... zeigen, dass ihr Beruf ihnen eine gehobene Stellung gab.

Biener = Beutner (> siehe dort.) Waldbienenimker, Bäuerl. Wirte, vom Orden in versch. masurischen Dörfern ausgesetzt

Zeidler, Imker, der Waldbienenzucht betreibt.

Frischbier: Biener -> Beutener



Bierböther

Travemünder Bierböther (Lübeck 1798)


Böter sind Schiffer, die mit ihren Booten Kaufmannsgüter auf der Trave nach Lübeck fahren

Ratzeburger u. Oldesloer Flussschiffer heissen Böter .


Bierböter sind demnach Flussschiffer, die hauptsächlich Bier beförderten.



Bierbrenner

Bürger- und Einwohnerbuch der Stadt Tondern kommt mehrfach vor die Berufs-bezeichnung:Brauer und Brenner. Wahrscheinlich ist Bierbrenner ein Brauer, der auch Schnaps brennt.



Bierbruwer, bierbruer, birbruher

Bierbrauer

Bierpreu = Brauer



Biereige

Biereyge (Thür., Erfurt oft) mittelhochdeutsch: bier-aug = Bürger, der eigenes Bier braut

bierouge = ein Bürger, der das Recht hat, Bier zu brauen und zu schenken.



Biereigner

Biereige, in einzelnen Städten, namentlich Erfurt, ein Bürger, dem der Bierbrau zusteht.-

Biereigenhof = Brauhaus

Berghaus: Beeregen = Braueigen, ein Brauerei-Besitzer, Brauherr.

bier-ouge = ein Bürger, der das Recht hat, Bier zu brauen u. zu schenken



Bier-Faktor

Faktor = Geschäftsführer, Handlungsbevollmächtigter.

Einzelne auswärtige Brauereien unterhielten in Berlin eigene Niederlagen.

Bier ... hatte der Faktor ... den Generaldebit(Kleinverkauf)



Bierfiedler

Bürgerbuch Köthen siehe > 72 (1697) (Tfb.1688-1722) Der Bierfiedler oder Musikante

Bierfiedler, der zum Bier geigt



Bierkocher

Gehilfe des Braumeisters, Brauknecht

siehe > Schopenbrauer



Bierlader

Nach der Ordnung von 1545 sollten zwei B. zu Brandmeistern gewählt werden

Brauknecht, der die Tonnen verladet. Bierspünder siehe > dort



Biermacher

Bürgerbuch Kaiserslautern 1623:

Biermacher von Herrieden bei St.Veit under dem Bischoff von Eystatt

Brauer



Biermeister

Schuhmachermeister;

Biermeister; - neuer Weinmeister.

Für die Ordnung im Brauhause sorgte ein Ratsherr, der >Biermeister<



Bierrevisor

Bierprüfer.

Im Mittelalter wurde die Güte des Bieres durch Bierprober geprüft. Diese Bierproben waren aber im 19. Jh. wohl nicht mehr üblich. Daher handelt es sich hier wohl um einen Zoll-, Steuerbeamten.



Bierrufer

der Bierrufer, der seinen Namen davon trug, dass er vor allem verkündete, wer von den über 100 Bierbrauern der Stadt, die dieses Gewerbe nur nebenher trieben, frisches Bier zu verschänken hätte

vergleiche > Ausscheller



Bierschröter

Bierkutscher

Bierschröter heissen gewisse von der Obrigkeit bestellte Auf- u. Ablader, die die in den Ratskeller eingelegten fremden Biere in die öffentl. Gasthöfe ... zu verschroten, zu tragen u. zu führen hatten (gekürzt).

B.=Schrötter (Schröder, Schröter): Angestellte des Kranmeisters, sie schroten die Fässer in die Keller u. aus denselben;

schroden oder schroten = wälzen, schieben, rollen.



Bierseller

berseller = Bierverkäufer

sellen = veräussern, verkaufen.



Bierspünder, Berspünner

Berspinner, der das Bier ins Fass schliesst, auch Bierfuhrmann - siehe > Beerspünder



Bierstecher

Lübeck 1798

vielleicht falsch ins Hochdeutsch übersetzt: Behrstecher =Barensteker = Kastrator von Schweinen



Biersticker, Bierstecher

Lübeck Schossbuch 1762-74: 71/86: Joh.Christ. Meyer, Biersticker

Adressbuch Lübeck 1811 > Bierstecher



Bierträger

siehe > Träger: Hafenarbeiter, Last- u. Gepäckträger...

In Orten, die sich durch ihr Gebräu einen besonderen Ruf erworben hatten, spielten die Bierträger eine besondere Rolle.



Bierversilberer

Sorgte für den Verkauf des Bieres der gräfl. Brauerei.

Lexikon: versilbern = zu Geld machen, verkaufen.



Bierzapferin

Bierzapfer: qui depromit cerevisiam e dolio, wer das Bier aus dem Fass holt.



Bierzoger

Bierzieher = Bierschröter, siehe > dort der das Bier abzieht u. zu dem Verbraucher bringt.



Bijoutier

Hersteller von Schmuck.

Brockhaus: Bijouterie, von frz. bijou = Kleinod

1) Juweliergewerbe

2) Schmuck aus unedlen Stoffen



Bilde(n)snider / Bildesnitker

Bildhauer, Bildschnitzer



Bildhauwer Bildhauer

Bildesnyder, Bildesnitzer Bildschnitzer

Maleramt: eyn bilden Snyder

Bildhauer: Holzschnitzer, der Kruzifixe u. sonstige kirchl. Bildwerke fertigt, wird auch als Bildschnitzer bezeichnet.



Bilderbrenner

Bildhauer, der Ton-, Terrakottawerke verfertigt.



Bilddrucker

Von grosser Bedeutung wurden ... seit dem 15.Jh. ... der Bilddruck von Holzschnitten u. der Kupferstichdruck

Handwerker, Drucker, der Holzschnitte u. Kupferstiche druckte.



Bildgiesser

Erzgiesser. Im Norden als Apengeter = Affengiesser genannt, weil viele Bildgiesser Tierfratzen als Motive verwerteten.



Bildweber

Bild- u. Leinenweber ... zu ... (Kreis Lauban)

Damastweber

Bildwirker = Textor = Weber, der Bildwerk webt.



Billeter, Billetier, Billetsherr

Ratsverwandter u. Billeter

frz. billetier = Zettelmeister, Zollschreiber.

Billetierer = Lotterie-Einnehmer

B.herr = Ratsherr, der dem Einquartierungswesen vorstand

vergleiche > Billetierschreiber Servis-Rendant

Billettierer : Beamter des städt. Billettieramtes in Königsberg nach 1724 Vorsitzender des städt. Billettieramts, das die Einquartierung der Soldaten, Erhebung der Servisgelder zum Unterhalt der Truppen u. alle anderen militär. Angelegenheiten zu erledigen hat. Seine Untergebenen sind die Billettierer, Billettschreiber.



Billettierschreiber

billetier-schreiber und wagenmeister alhier (städt. Beamter)

Billett nennt man beim Zollamt den Schein, welchen der Einnehmer den Kaufleuten ausliefert, damit sie sich ... wegen der geschehenen Bezahlung rechtfertigen können.



Binder

Binder im Lübecker Ratsweinkeller. Mit dem Schreiber u. zwei Zapfern gehörte er zum Personal, das dem Kellerhauptmann unterstellt war. Er führte die Aufsicht ü. d. Fässer u. den Wein, behandelte diesen u. legte best. Weine für den Rat zurück. Zum Ankauf ... wurde er an den Rhein gesaniederdeutsch Sein Gehalt betrug 20 Mark, seit 1564 das doppelte. Wahrscheinlich nicht Mitglied der Böttcherzunft.



Birbriwer

birbriwer Brauer

Bierbrauer



Birkvagt

Birk = ein aus dem Hardenverband abgesondertes Gebiet. In Schleswig gab es bis zur Einverleibung durch Preussen noch 2 Birke (Warnitz u. Lügumkloster) mit eigenem Birkgericht und einem Birkvogt an der Spitze.



Birmenter

Pergamentmacher

Bermenter

Birment = membrana, pergament



Birnsteindreyer

Bernsteindrechsler

siehe > Paternostermacher



Bisser

Zaumschmied

Zaumzeugschmied



Bixenmacher

Büchsenmacher



Blanckmacher

Blänken = glänzend machen

Handwerker, der Waffen, Geräte usw. glänzend machte, polierte



Blankschmied

Bürgerbuch Osterode 1720

Zeugschmiede nehmen unsere sämtl. Handelsware, die wir nicht selbst verfertigen, aus denen Fürstl. Fabriken am Harze u. von denen dortigen Blankschmieden (1783)
Blankenburger Waren werden genannt:Spaten, Schaufeln, Grepen, Barten, Äxte, Beile, Stridden, Dreifüsse, Futterklingen, u. kl. Ketten Franz Fuhse siehe > 43 (1792)

Kleeberg: Blankschmieden hatten als Antriebe Wasserräder; Nockenwelle, die den Hammer hob u. fallen liess; betrieb ferner Blasebalg u. Schleifstein: Sensen u. Spaten.



Bläseur

Backenmeister, > siehe dort

Blüser, Blüsener = Feuerwärter

Blüsenmeister

siehe > Blüser



Blasbelger, blassbalkmecker

Blasbalgmacher

siehe > Pustermacher



Blattbinder, Blattsetzer

Kammacher, Hersteller der Blätter für Webstühle.

Nach Krünitz sind Blattmacher die Hersteller von Blättern für die Weberei (auch Weberkamm genannt): Diese Blätter wurden früher hergestellt aus Rohr (Schilfrohr bzw. Reet, Ried u. bei feinen Geweben aus Spanisch-Rohr).

B. oder Kammacher; Rietmacher. Fertigt die Rietblätter und Rietkämme (Teile des Webstuhls, die die Kette in stets gleicher Breite erhalten. Kette= Längsfaden, Schuss = Querfaden).



Blattener

Bürgerbuch Kassel siehe > 21 u. 118:blattener

Ein Plattner ist soviel wie:

1) Drahtplätter in Gold- u.Siberfabriken

2) Harnischmacher.

vergleiche > Platenmeker

Blatner, Plattner, Plattharnischmacher.



Blättermacher

Weber u. Blättermacher

Weber u. Blattbinder, Blattsetzer stellte die Blätter, Kämme für Webstühle her.



Blattervater

Seuchenhausverwalter

blatere = blatter,



Blaudrucker

Färber, der Stoffe durch Bedrucken mit blauen Mustern versah. Man unterschied Klotzdruck u. Walzendruck (Bock).



Blaufarbemacher

Blaufarbenmacher „... anitzo aber uff der neuen Farbmul...

Aus dem Lasurstein (Lapis lazuli) wurde die geschätzte blaue Farbe hergestellt. Seit 1829 wird das Lasurblau künstlich als Ultramarin hergestellt.(Hofmann:AN.Chemie)-

Blaufarbe = Schmalte, Schmelz, in Blaufarbenwerken seit dem 16.Jh. in Anwendung (Gürich, Mineralreich)- Smalte = durch Kobalt blau gefärbtes Glas (gemahlen als Farbe verwendet.)



Blaufärber

Bürgerbuch Hannover 1667 Schönfärber,

vergleiche > Färber u. Blaudrucker

Blaufärber färbten in der Hauptsache blau mit dem einheimischen Waid, später mit Indigo.



Blaufeur

blavar = blaufarbig

Blaufärber,

auch Schönfärber genannt.

Z: Blaufeuer ist das Feuer, worinnen vor diesen der Eisenstein geschmelzet ward



Blaumüller

Blaumüller in Blaubeuren um 1600

Arbeiter in einem Blaufarbenwerk, wo aus Quarz u. Kobalt durch Brennen u. Mahlen blaue Mineralfarbe gewonnen wurde.

: Blaufarbenwerk

Gürich, das Mineralreich, Neudamm ≈ 1900: Kobalt ist in Blaufarbenwerken seit dem 16.Jh. in Anwendung (siehe > 609)

zu einem unreinen Oxydul ... geröstet u. dann mit Quarzsand u. Pottasche zu einem Glase verschmolzen. Dieses wird gemahlen u. giebt die bekannte Smalte.



Blechdrücker

Eimer, Kessel, Töpfe, Bottiche (Lawur) u. andere Blechgefässe aus rohem u. verzinktem Blech waren früher das Produkt der Blechdrücker.



Blechenschmied, Blechschmied

Klüver, Bürgerbuch Oldesloe 1739

Klempner (Brockhaus)

Blechler, Blechner, Blechschmied = Spengler.



Blechmeister

Meister in einem Blechhammerwerk

Blechler = Klempner

Blechmeister = oberster Arbeiter auf dem Blechhammer.



Blechschläger

Klempner

Bl. bractearius Blattner

Blattner: faber laminarius

Hersteller von Metallplatten, Blech

siehe > Plattner



Bleckenschläger

Auskunft der Klempner (1783) in Bsiehe > an das Klempner-Amt Rostock: Noch müssen wir anführen, wie in dero Schreiben durchgehends sich das Wort Bleckenschläger befindet ... massen unsere hiesige Gilde sich sowol Klempner als auch Bleckenschläger nennen.



Bleicher / Bleker

Augsburg baute 1310 eine eigene Mange u. Bleiche, für die besondere Bleicher angestellt wurden.

bleicher, Bleicher, Hilfsgewerbe der Leinen- u. Barchenweberei

Lübeck 1798.

Bleichmann



Bleidecker, Blidecker

Dachdecker: Gegensatz Steindecker, Schieferdecker

Blidecker = Bleidecker, Dachdecker



Bleifactor

Das von den Hütten erschmolzene Blei wurde an eine herzogl. Factorei geliefert, von wo es verkauft wurde. Leiter dieser Factorei war der Bleifactor.



Bleizeugmacher

Münzschlosser u. Bleizeugmacher

Bleizeichen = Bleisiegel

..... Bleistück an Tüchern.

Hersteller von Bleisiegel, die z.B. an Tüchern als Gütesiegel angebracht wurden.

Bleizeichen = signum plumbi



Bleizugmacher

Glaser u. Bleizugmacher

Bleizug = Fensterblei

Bleizugmacher heissen bei den Glasern die Altgesellen.



Bleyträger

Bleiträger

Bleihauer

Bleyträger oder Thranwraker früher Bliehawer, Bleyhauer genannt



Blickenschläger

Blickslager = Blechschmied

Blicksleger = Klempner

Blickensleger, selten Blicksleger, früher allg. jetzt abst.v. meist nur scherzhaft Klempner.



Blidenmacher / Blide(n)meister

blide = Belagerungsmaschine, Steinschleuder

a) Hersteller

b) Geschützführer

blydenmeister - Geschützmeister



Bliehauer, Bleyhouwer

Bleihauer; Taufbuch Jacobi 1656/59

Die Bleihauer gehörten zu den Trägern.

Vorher (≈1850) gab es noch 5 Bleihauer, deren Ordnung vom 15.Febr. 1634 datiert war, man nannte sie, da sie ausser dem Blei u. anderem Metall auch Felle und Leder als Kaufmannsgut bearbeiteten, namentlich aber Öl und Tran wraken durften, auch Tranwraker (v.Lütgendorff, Die Träger in Lübeck; Lübeck 1913) Bleyhawer (Taufbuch Jacob. 1656)



Blockdreyer / Blokmaker

Hamburg 1572/ Wismar 1589

Grobdrechsler. Grofdreyer

mittelniederdeutsch: block = Rolle (in einer Winde), besiehe > auf dem Schiff

Blockdreier = Block- u. Pumpenmacher

Blockdrechsler

Blockdreher


Blockmacher

Lübeck 1842 Schiffsblock-Drechsler

Block heisst an Bord der Kloben (Gehäuse) eines Flaschenzugesiehe >



Blockwärter

Beamter, der eine Blockstelle überwacht.

Brockhaus: Blockstelle = eine Befehlsstelle am Übergang von einer Eisenbahnblockstrecke zur nächsten, mit den Blocksignalen;

sichert die hinter dem Signal liegende Blockstrecke.-

In einer Blockstrecke darf zu gleicher Zeit nur ein Zug sein. Fährt ein Zug in eine Blockstrecke, so geht das Einfahrtsignal auf Halt u. ist in dieser Stellung blockiert bis der Zug die Blockstrecke verlassen hat.



Blüser, Blüsener

blüsen = flackern

Blüs = Nordlicht

Blüse hiess bei den Schiffern der Leuchtturm auf Helgoland u.Neuwerk.

Blüse = Flamme auf dem Feuerturm

Kluge: Blüser = Feuerwärter, der die Blüse zu unterhalten hat.



Blutschreier

der Blutschreier

Gr:Blutschreier, der mordio hinter dem thäter und vor dem blutgericht ruft

Blutschreier = Zeterschreier, heisst der Gerichtsdiener, der das Gerüfte oder Zeter-Geschrei vollführet.

1) ist die Tat..., dass jemand das Leben verwirkt hat, der Täter aber nicht gegenwärtig, so war er 3 mal, Abstand 14 Tage, durch Zetergeschrei vorgeladen, schliesslich vogelfrei erklärt.

2) Zeremonie beim hochnotpeinl. Gericht.



Böchtchenmacher, Böchthenmacher

Rektor Prillwitz, Ratzeburg, hält diese Bezeichnung im Bürgerbuch für Schreibfehler, nimmt an, dass richtiger wäre: Böthchenmacher in der Bedeutung: Büttenmacher, Böttcher.



Bockdriever, -zieher

Seemannssprache: Bock = Fahrzeug auf der Weser, Aller, Leine u. einigen Flüssen des nordwestl. Deutschland. Etwa 100 Fuss lang, 8-10 Fuss breit, in der Mitte 5-9 Fuss tief, hinten u. vorn platt u. mit plattem Boden; bloss zum Treiben u. Ziehen geschickt.

Schiffstreiber, -zieher. Treidler.



Bockforer, -fahrer

bokeforer = Buchhändler

1) Buchführer, Buchhändler

2) Schiffstreiber, -zieher

vergleiche > Bockdriver



Boddeker, Bodker, bodener

Böttcher

Bodenbender, buddenbender = Büttenbinder, Böttcher

bodener, budener, buttener = Büttner = bodenbender

Böddjer = Böttcher

bodeker, doleator, dolifex = B.

siehe >: Grobbinder

Böddeker u. Butkenbinder

Bürgerbuch Kölln: bodigker, bodiker, boticher.



Bode

Kraack, Flensburg Bote

vergleiche Bade



Bodel

Herta Borgs, Gretge Schof usw. in Lübeckische Blätter 1983 siehe > 157

bodel, boddel = Büttel, Gerichtsdiener, namentlich Henker.

Büttel, Gerichtsdiener.



Bodenarbeiter bei d. Eisenbahn

Arbeiter, der Frachtstücke vom Publikum antgegennimmt, auf dem Güterboden lagert u. schliesslich in den Güterwagen verlädt.



Bödener

Häusling / siehe > Bödner

Häusler: freier Dorfbewohner, der nur ein kleines Haus mit Gartenland u. Vieh besitzt u. in der Regel als Tagelöhner arbeitet.

Wossiehe >-Teuch.:

1) Bäuner = Besitzer einer Wohn- oder zu gewerbl.Zwecken bestimmten Bude;

2) Besitzer einer kleinen Landstelle, ursprüngl. Büdner = Bewohner einer Bude oder eines solchen Hauses,das kein Brauhaus ist.“(Harland, Gesch.v.Einbeck, Tl.2, 1158)

Käter, die kein Land besitzen, manchmal Land in Heuer (Pacht); hatten Handdienste, meist zur Ernte, zu leisten.

Mitte des 18.Jahrh. in Mecklenburg, um Siedler anzuziehen. Vergünstigungen: Haus-, Hof u. Gartenplatz von 100 Qu Adressbuchruten, freies Holz zum Anbau, Erlaubnis zum Holzsammeln, Torfstechen, Weiderecht für eine Kuh usw.

vergleiche >Brinksitzer



Bodenmeister

Aufsichtsführender bei der Lagerung, Belüftung usw. des Getreides auf einem Kornboden.

Landgraf, Bevölkerung u. Wirtschaft Kiels im 15.Jh. , Neumünster 1959: siehe > 112:Weitere Heuerquellen für den Rat waren die Kornböden. (Heuer = Miete, Pacht)

Bodenbender (niederdeutsch) = Buddenbinder, Böttcher



Bodenvogt

Vom Rat der Stadt bzw. vom Landesherrn Beauftragter für die Überwachung der Kornböden.



Bodmaker

wahrscheinlich Bootmacher, Bootbauer.



Bodniker

Budenbesitzer

vergleiche > Bödener

Boddeker = Böttcher



Bödner (in)

bis 1843 unterschied man Brauer = Vollbürger mit Berechtigung zum Brauen u. Bödener (d.h. Besitzer des kleinen Bürgerrechtes ohne Brauberechtigung).



Boelsmann, Bolsmann

Hufner, etwa 20-50 ha Land

Pflug = Bohl = Hufe = Vollbauernstelle.



Bogner, bogenmecker

fertigte Bogen (ältestes Schiessgerät) aus Eibenholz, das auch Bogenholz hiess

bogenmecker, bogener = Bogenmacher

Bogener (Armbrustierer):

1) Der B. verfertigte Bogen aus Holz, mit Vorliebe aus dem harten Eibenholz, später bei der Armbrust auch aus Horn oder Stahl.

2) Schützen, die mit dem Bogen (der Armbrust) schossen.



Bohlenschneider

Bürgerbuch Köthen siehe > 69 (1695)


Bohle = eine schwere Diele

Bohlenstamm = kernfester Baumstamm zu Bohlen tauglich

Brockhaus: Bohle = Schnittholz von mehr als 4 cm Stärke.

Bohlenschneider etwa = Brettsäger.



Bohmsidenmaker

Verfertiger von gewebtem Zeug aus Baumwolle mit wollenem Einschlag

Bombasinmacher oder Bomsienmacher:Weber baumwollener Stoffe.

Baumsiedenmacher: Weber, der die Stoffe mit baumwoll. oder garnenem Einschlag herstellt.



Bohrenschmidt, Bohrschmied

Lübsches Adressbuch 1842 Schmied, der Bohrer herstellt

Stettiner Bürgerbuch 1775 vergleiche > Bärschmied.

Bohrschmied = Bohrer, Bohrist.



Bohrmeister

Handwerksmeister für das Bohren

1) für Holzröhren für Brunnen, Leitungen

2) von Kanonen usw.

3) von Löchern für Sprengungen, z.B. Bergwerk.



Bohrtenmacher

vergleiche > Bordenwerker Bordeler

Bortenwirker oder -macher: fertigte Borten für Kleider u. Möbel

Gr: Bortenmacher, -wirker = Posamentier



Boickforer

Bürgerbuch Hannover Buchhändler

bôkvorer, bokvorköper = Buchhändler



Bokdrucker, Buichtdrucker

Buchdrucker Lübeck



Bokefohrer, Buickenhendeler

Buchändler



Boltendreyer / Büssendreyer

Lübeck 1316/55 / Lübeck 1316/55

Vlaschendreyer

Feindrechsler.

Bolzendreher, Büchsendreher, Flaschendreher

bolte = Pfeil, Bolzen f. Armbrust.

mittelniederdeutsch: büsse = die aus Buchsbaum gedrehte Arzneibüchse

mittelniederdeutsch: vlasche = Flasche wurde im Mittelalter aus verschiedenen Materialien hergestellt, meist aus Zinn, daneben aber auch aus Leder, Holz u. Glas

boltendreyer = Bolzendrechsler



Bolzdreher, bolzmecker

Als Pfeil u. Bogen durch Armbrust u. Bolzen ersetzt wurden, trat an die Stelle der Pfeilschäfter (schifter) der Bolzdreher

bolzmecher, bolzer = Bolzenmacher

boltendreier = Bolzendrechsler

Bürgerbuch Kölln: boltzendreger



Bombardier

Bedienungsmann einer Bombarde (Geschütz); in Preussen im 18. u. Anfang des 19. Jahrh. Dienstgrad der Artillerie zwischen Gemeinem u. Unteroffizier (Brockhaus)

frühere Bezeichnung derjenigen Artilleristen, die vorzugsweise Mörser und Haubitzen bedienten.



Bombasinenweber

Baumwollweber

Bombasinmacher oder Bomsienmacher = Weber baumwollener Stoffe.



Bomseinmacher

Bomsein ist bombasin (bombycinum) baumwollenes Zeug, das zu Satteldecken u. Unterfutter für die Sättel gebraucht wurde. Daher wurden auch die Satteldecken selbst Bomsen genannt

Bomseinmacher ist also so viel wie Satteldeckenmacher.

gewebtes Zeug mit baumwollenem Aufzug u. wollenem Einschlag.

Bombasinweber = Baumwollweber



Bomsiedmacher

Bomsidenmaker = Baumsiedenmacher = Weber, der die Stoffe mit baumwoll. oder garnenem Einschlag herstellt.



Bonde

Bauer aus Gotland

Bonde, Bondesen zu dän.,Schwed. Bonde = Bauer, niederdeutschBunde

Bonde, Bunde = Bauer, Hufner, der seine Stelle mit vollem Eigentumsrecht besitzt; aus dem Dänischen



Bondenkäthner

Bonde, Bunde = Bauer, Hufner, der seine Stelle mit vollem Eigentumsrecht besitzt. Bonden hiessen früher in Schleswig die freien Bauern, im Gegensatz zu den Festeleuten oder Lansten.

Bonde zu dän. schw. Bonde = Bauer



Bondihler

dielen = den Fussboden mit Dielen belegen

bôn, bön = Bühne, Boden.

Dielenleger



Bönhase, Böhnhase

Störer, Fretter, Stümper, Sudeler: Handwerker, der sein Handwerk ausserhalb der Zunft betrieb.

Bönhase - Bodenhase, Lebewesen, das sich auf dem Boden verbirgt, das Tageslicht scheut.



Börstenmacher

Bürstenmacher (Bürgerbuch Kölln)



Börtschiffer, Börtfahrer

Küstenschiffer, die bestimmte Touren fuhren; Schiffern, der einer Beurt angehörte. Beurt = Gilde von Schiffseignern

vergleiche > Beurtfahrer



Böter

Flussschiffer

Oldesloer u. Ratzeburger Böter

Ballastböter = Sandschiffer

siehe > auch: Bierböter

Bürgerbuch Ratzeburg: Böter, häufig, z.B. 1756: Fr.Langhans, eines hiesigen Bürgers u. Böters Sohn, der auch die Bootfahrt nach Lübeck treibet

In Klüver, Bürgerbuch Oldesloe werden Böter = Travefahrer genannt.

Nach Prillwitz, Ratzeburg, hatten die Böter das Recht, Briefe zu befördern, die sie für 1 Schilling nach Lübeck brachten. Nach 1750 wurde ihnen dieses Recht genommen.



Boniteur

bonitieren = etwas abschätzen

Bonitierung = Gütebewertung von Agrarland

Bonitierung = Feststellung der Güte u. damit des Wertes von Grund u. Boden.



Bonkoch

wahrscheinlich Koch für feine Küche



Bonnitmaker

Hutmacher

vergleiche > Bannissmaker



Boossknecht

Bootsknecht, Schiffer

Boosmann = Schiffer, Matrose



Bootführer

Fährmann



Bootsgesell

Seemann

Bootsknecht, Matrose, Bootsmann, Nauta, Schiffer, Seemann.



Bootsknecht

Matrose

Bootsmann = Schiffer



Bootsmann

Seemann

vergleiche > Bootsgesell



Boppenmacher, boppenmaler

Puppenmacher, Puppenmaler



Bordeler, Bordenmaker

Hersteller von Besatz, Posamentier Lübeck

Bortenmacher

Bordenmacher



Bordellwirt

Hurenwirt

Brockhaus: Bordell = Freudenhaus Seit Ende des 13.Jh. wurden die Hübschlerinnen in Frauen (Freuden)-häuser gezwungen.



Bordenwerker

Bortenwirker, Sticker

vergleiche > Bordeler, Bordenmaker

Borten heissen die aus Gold, Silber, Seide, Wolle usw. in die Breite gewirkten Schnüre als Tressen, Bänder usw.

Diejenigen, die dergl. Schnüre, Borten, Tressen usw. weben, werden Bortenwirker, Bortenmacher, Posamentier ... genannt.



Bordierer

Bordierer und Hutbandmacher

borde = Band, Saum

Hersteller von Borten, Bändern. Posamentier

Bordürenmacher (Posamentier)


Brockhaus: ich bordiere = säume kunstvoll



Bordings-Factor, -Spediteur

Bording m.kl. Lastschiff, Leichterfahrzeug (Frischbier)


Zur Beladung von Schiffen, die wegen ... Seichtheit der Flussläufe nicht bis an die Stadt gelangen konnten, sind kleinere, flacher gehende Fahrzeuge, ... Leichter, unentbehrlich. Unter verschiedenen Benennungen, vielleicht auch Konstruktion, tauchen sie in den Häfen auf. Das Bording in Stettin u. Riga, ... die Schute u. der Pram in Lübeck.

Bordingsfactor, -spediteur: Unternehmer, die das Leichtern bzw. Laden der flussabwärts oder auf der Reede ankernden Schiffe besorgten.



Bord- oder Knaufmacher

Knaufmacher = Knopfmacher

Bortenwirker fertigt Borten für Kleider u. Möbel.

Bordmaker = Bortenmacher, Bändermacher

Knaufmacher = Knopfmacher



Borenmacher

Bohr = Bohrer, pl. Bohren

Bohrer-Macher, Bohrer-Schmied



Borg-, Bauermeister

Bauermeister ~ Gemeindevorsteher

Bauermeister = Bürgermstr. auf Dörfer

borgermester, borgemester, burmester = Bürgermeister; Schulze, Vorsteher des Dorfesiehe >



Borkmüller

vergleiche > Lomöller

Borke = Baumrinde



Bormeister

Vielleicht Schreibfehler: Bornmeister? Aufseher über die Brunnen usw.

Vielleicht Bohrermeister, der Rohre bohrt für Brunnen u. Wasserleitungen?

Bornmeister in Halle bei den Salzwerken

Adl.: Bornmeister: Vorgesetzter, welcher Aufsicht über Bornknechte hat. Lüneburger Salzwerke: Steiger



Bornemaker

Aufseher der Süsswasserleitungen.

bornehere = Brunnenherr, Aufseher über die Brunnen.

In Lüneburg bezeichnete Born eine Quelle oder einen Brunnen mit Süsswasser, auch die Süsswasserleitungen.



Borngeleitsherr

Die Borngeleitsherren hatten die Aufsicht über das Brunnen- u. Wasserleitungswesen. ... aus 2 Ratsmitgliedern u. 3 Repräsentanten besteht, dass sie Ausbesserungen u. Neubauten, besiehe > die Reinigung der Wasserbecken veranlasst, ferner die beiden öffentl. Pumpen auf dem Markt besorgt,während die übrigen Pumpen der Stadt in Ordnung gehalten werden durch die Brunnenherren.

vergleiche > Bornmeister

Brunnenmeister



Borngreber, bornmecker, brunnenmeyger

Brunnengräber, Brunnenmacher.

bornfeger, burnfeger: Brunnenfeger, der die Ziehbrunnen reinigt.

bornmeister hiessen im 15.Jahrh. die Bürger, welche von den zur Unterhaltung eines Ziehbrunnens beitragspflichtigen Nachbarn zur Aufsicht über den Brunnen, zum. Einkassieren der Beiträge bei Reparaturen u. dergl. bestellt waren.



Bornmeister

Aufseher über die Brunnenanlagen



Bornzieher

Wasserträger; einer, der den Ziehbrunnen bedient
Bornknechte sind zu Halle diejenigen, welche sie Sole aus dem Brunnen ziehen u. daher auch Solzieher genannt werden.



Borstenbinder, Bössenbinner

Bürstenbinder

Bössenbinner = Bürstenbinder



Bortenwirker, Bortenmacher

Bortenwirker, Bandweber, Posamentier.

vergleiche >: Bohrtenmacher, Bordeler, Bordenwerker



Bortschnitter

Bord = Brett

Brettschneider, -säger.

Bord = Bort gehören zusammen, bildeten urspr. ein Wort. Älteste Bedeutung = Brett.



Bossementier

Possementierer = Posamentier.



Bossierer

bossieren: i.d.Bildhauerei das Abschlagen der gröbsten Massen beim Herausarbeiten eines Bildwerkesiehe >

i.d. Steinmetzsprache das Behauen der roh gebrochenen Felsen zu einem quadratischen Block (Keysers Fremdwörterbuch)

i.d. Töpfer(Hafner)-sprache: Herstellen von Reliefdarstellungen, nach denen Model verfertigt wurden (nach Franz, Der Kachelofen)

Stuckdekorationen lagen in den Händen der Stukkateure oder Bossierer, wie sie nach der berühmten Stukkateur-Familie Bossi hiessen.

Former, macht Modelle aus Wachs



Boessmann, Bossman

Büsmann = Heringsfänger. Büse, Heringsbüse = ein zum Heringsfang ausgerüstetes, weitbauchiges Fahrzeug.

Bossmann = Bootsmann

Boshalter = Schiffseigner, der von seinem Fahrzeug aus verkauft.



Bossengiesser, bossenmecker

Büchsenschmied

Büchsengiesser, -macher



Bossenhauer

Hilfskräfte bei der Altarbildfertigung waren für die Ornamentschnitzerei die Bossenhauer



Bossler

Hilfsarbeiter

Bosselei = Trödelei, Nebenarbeit



Bote

Bote der Hamburger Post



Bote, laufender

Baadlöper = Laufbote

vergleiche > Laufkätner



Bote, Lüneburger

Postangestellter der Lüneburger Post.



Botenläufer

nuntius, cursor = Bote, Eilbote



Botenmeister

Beamter, der den Gerichtsboten vorsteht.

an Fürstenhöfen Angestellter, dem die Boten und Läufer unterstellt waren.



Bothner, Böttner

Botner, Böttner = Böttcher

Büttner, mitteld. = Böttcher

böttner = Bötticher



Botmaker / Kanemaker

Bootbauer, Kahnbauer

Schiffszimmermann



Bott

Bote



Bottiger

Böttcher

Bottichergeselle

Bötticher

Bodicker

bötticher = Böttcher



Böttker, Bötjer, Bötger

Böttcher

Bötjer

Bötger

Botticher



Böttcher (siehe >:Boddeker)

Bottich = hohes, hölzernes, oben offenes Gefäsiehe >

Holzgefässe dienten nicht nur der Bierbrauerei u. Weinkelterei, sondern auch dem Versand mancherlei Artikel wie Heringe, Salz, Butter, Talg, Seife, Senf, Wachs, Getreide, Fleisch ...

Man verpackte darin sogar Metalle, Pelzwerk, Flachs, Eier, Reis, Bernstein, Geld, Kleider u. Bücher. Daher war in den nd. Hafenstädten das Böttcherhandwerk sehr verbreitet.- Manchmal trat eine Arbeitsteilung zwischen Gross- u. Kleinbindern ein. Grossböttcher fertigten grosse Bier- u. Weinfässer aus Hartholz an, Kleinböttcher kleinere Gefässe aus Weichholz .

botticher



Bötter

1) Böter = Flussschiffer

2) Böttker = Böttcher

(3) Pötter = Töpfer)



Bottner

Bothner siehe > dort Böttner, Böttcher

Böttner = Böttcher



Boymacher

Rasch = leicht gearbeiteter, vierschäftiger Köper, meist aus grobem Kammgarn.

grober, lockerer, tuchartiger Flanell.

Boy = grober Flanell

Boi = Baumwollstoff (frz.)

Boi = Baumwollgewebe



Braacker, Aschbraacker

behördlich bestellter Warenprüfer, Warenbeschauer (Brockhaus), vergleiche > Wracker

Heerings-, Theer- u. Holtz-Braacker

Häute u. Felle ... kamen aus Russland, ebenso Erzeugnisse der Waldwirtschaft wie Pech, Teer und Asche, die für die flandrische Tuchbereitung und -färberei unentbehrlich waren

Aschbraker = Sortierer der Pottasche



Bräuer

vergleiche > Brawer, Bruwer

Essigbrauer

Arbeiter der Mälzenbräuer, stehen an den Braupfannen.

Die Bezeichnung Brauer ist oftmals nicht Berufs-B. sondern kennzeichnet den Inhaber eines Brauhauses, eines Hauses mit Braugerechtigkeit. In der Kopfsteuerbeschreibung 1689 v. Northeim sind bei 1589 Einwohnern 161 Brauer aufgeführt. Dazu 92 mal weitere Berufs-Bezeichnungz.B. Brauer Henning Schumacher, Grobschmidt

Brauer Andreas Fischer, Tischler

Brauer Z.Pollen, Braumeister



Braker

B.= Sortierer.

vergleiche > Braacker



Brandewiner, Brandtweinbrenner

Branntweinbrenner. Lübeck



Branntweinbrauer

Der Erste Uhrmacher in Braunschweig bittet 1532 den Rat um Erlaubnis, Branntwein brennen zu dürfen, da sein Gewerbe ihn nicht ernähre.



Branntwein- u.Broihankrüger

Bürgerbuch Hannover 1689 Gastwirt

Brockhaus: der Broyhan, Broihan, Breihahn ..., ein süsslich-säuerliches Weissbier, das besiehe > in Hannover bereitet wird;



Branntweinschenkersche, -sellerin

Branntweinhändlerin bzw. schenkin.



Bratenmeister

in der fürstl. Küche, der die Bratenbereitung hat.

Bratenschneider - Garkoch.



Braucherin

Gesundbeterin, Besprecherin, weise Frau usw.

Böter



Braueigen

Brauherr, Besitzer einer Braustelle.



Brauer-Bote

Bote der Brauerzunft, des Braueramtesiehe >



Brauerhülfer

Gehilfe des Brauersiehe >



Brauerknecht, Brauknecht

vergleiche > Schopenbrauer



Braukrüger

Krüger, Gastwirt mit Braugerechtigkeit



Braumagd

brûwerknecht, Brauerknecht

brûwermaget = Braumagd

Hilfskräfte des Brauersiehe >



Brawerknecht, Brawer

vergleiche > Bruwer

Brawer

Brauwer



Bredtschneider

Brettschneider


vergleiche > Bretsnider u. Brettsäger

Brettschneider: Gelegenheitsarbeiter, die von Ort zu Ort ziehen und das Schneiden von Bau- und Nutzholz besorgen.



Brefmaler, Briefdrucker

Briefmaler, Verfertiger von Briefbogen mit Verzierungen (z.B. Patenbriefe). Lübeck

briefdrucker Die Register des Bartholom.-stifts verzeichnen 1414 -1424 regelmässig Männer u. Frauen, die Briefe in der Kirche feil hielten.

Briefer = Briefmaler



Breiser, Breisler

Schnürmacher.

gehörte neben Bortenmachern, Besatzmachern zum Strickerhandwerk

Breiser, Preiser (mittelhochdeutsch:briser)=Schnürsenkel-, Bortenwirker

Breisler = Bortenwirker



Breiser, Brieser

Schnurmacher, Posamentier

Breiser = Posamentier

Breisler = Bortenwirker

Lexikon: brisen = schnüren, einfassen



Breitmacher

Leinwandweber, der breites Tuch webt.

vergleiche Breittuchmacher

breit lowent; smal lowent, verschiedene Leinwandarten, gekennzeichnet durch verschiedene Breite. Danach unterscheidet sich auch das brede u. das smale Werk bei den Leinwandwebern (Leinweberamt).



Breittuchmacher

Tuchmacher, der breites, feines Tuch webt

webt breites, feines Tuch

breite Tuche (bis 2,5 m Breite) auf Zweimannstühlen gewebt...



Brelnmecker

Brillenmacher

Als Vorläufer der Optiker sind die im 11. u. 12. Jhd. nachweisbaren Brillenmacher, Zirkelschmiede usw. anzusehen, die ihren Namen dem verwendeten Kristallglas Beryll entlehnten (Handb. d. Berufe)



Bremelsmaker, Bremlissmaker

Pelzbesatzmacher

Brockhaus: Bräme (mittelhochdeutsch: brem, Einfassung)

1)Besatz am Kleidrand,

2) Rand,

3) Krempe.



Bremser

Bremser in Hildesheim

Eisenbahnbremser

Bevor die Druckluftbremse eingeführt war, mussten in jedem Zuge einige Wagen mit Bremsern besetzt sein. (Bremserhäuschen). Nach Pfeifsignal des Lok-führers wurden die Bremsen angezogen oder gelockert. Diesen Beruf gibt es heute wohl nur noch auf Gebirgsstrecken (Nebenbahnen).(Auskunft Bundesbahn)



Brennerknecht

Brennereigehilfe. Brenner.

auch heisst der Knecht, der dem Branntweinbrennen vorsteht, einfach der Brenner.



Bressenmaker

Höhler Spangenmacher

Lasch-Borchl. bresmaker, bressenmaker (=apengeter) verfertigt Spangen aus Messing.



Bretdiener

Bretdiener in Torgau

Fürstl. Dienerin

Brett = Tisch, z.B. Bretböst = Tischbürste.

Tischdiener, Tafeldiener.



Bretsnider / Brethouwer / Delsnider

Zimmermann

Brettschneider, Bretthauer, Dielenschneider

Brettsager (Lübeck 1798) = Brettsäger

vergleiche > Bredtschneider



Brettdiener

materiarum praefectus - Aufseher über Baustoffe, -holz.

Tafeldiener



Bretter

Brett = Kurzform f. Brettschneider

Brettschneider

Lexikon: bret-man = Brettschneider



Bretterhändler

Eigentlich Zimmermann, hat aber auf der Rossmühle zu Bornstedt den linken Arm zerrädert, kann die Profession nicht mehr ausüben.

Händler mit Brettern bzw. Schnittholz.



Brettmüller

Schneidemüller, Sägemüller

Bretmühle = Schneidemüller

Z.: Brettmühle = Schneidemühle, Schneidemüller



Brettsäger

Brettsaag : Brettersäge, grosse von 2 Personen senkrecht geführte Säge mit der aus Baumstämmen, die auf dem Saagstell ruhen, Bretter herausgesägt werden.(1799 Kreissäge, 1807 Bandsäge)



Bretzenbäcker

Brezelbäcker

Brezel, Bretzel = ein Backwerk in Form einer breiten 8 (Brockhaus)



Breuer

Brauer



Briefbesteller

Briefträger



Briesemeister, Briser

Als Familienname in Ostdeutschland.

briser = Bortenweber

Heintze: mittelhochdeutsch: briden = flechten, weben.

Lexer: brise = Einfassung, Einschnürung

brisen = schnüren, einfassen.



Brillenmacher

siehe > Brelnmacher

Um 1300 standen die Br. bereits in hohem Ansehen. Sie vertrieben ihre Erzeugnisse zunächst als Hausierer u. wurden erst Ende des 15. u. zu Beginn des 16. Jh. ein bodenständiges Gewerbe.



Brimelber

Bäcker-, Müller-

Breinmüller = Hirsemüller

Melber = Mehlhändler

Lexer: brimel = Mehl zu brei

Breimehl = Mehl für Brei also: Müller bzw. Händler von Breimehl.



Brinkköthner

Brinkköter = Brinksitzer.

brinksitters, brinkliggers sind im allgemeinen die kleinen Eigentümer, die kleinen Köter, die ausser ihrem Hause nur wenig Gartenland besitzen.



Brinksitzer, -ligger

Dem Amt zu Dienstleistungen mit der Hand verpflichteter Landmann, etwa mit 0-10 Stück Land.

Brinkligger = Häusler

Brinksitzer = Kleinbauer, am Rande des Dorfes wohnend.

Hier entwickelte sich die Schicht der Brinksitzer oder Bödner, die zwar Haus und Garten, aber kein Ackerland besassen u. auf eine gewerbliche Tätigkeit, mindestens aber auf Dienstleistungen angewiesen waren.



Brodsitzerin

Brodsitzerin zu Bergreichenstein i. Böhmen

Brotsitzer, der Brot von den Bäckern nimmt, um es mit Gewinn im einzelnen zu verkaufen. Gegensatz: Hausläufer, der es auf dem Lande feil trägt.

Brodt = Scharwerksbauer

Brothändlerin.



Brokatmacher

Brockhaus: Brokat = schwerer, reich gemusterter Seidenstoff mit eingewebten Gold- u. Silberfäden.

Weber von Brokatstoffen.



Brokeherr

broke = Brüche, Geldstrafe für den Bruch des Gesetzesiehe >

Ratsherr, der Geldstrafen verhängt bzw. einzieht.



Bronnenschläger

mittelhochdeutsch: brünne = Brustharnisch

Handwerker, der Panzer fertigt.............?)

Brunnenbauer, der auch in felsigem Boden arbeitet.

Brunnensteiger: bei tiefen in Felsen gehauenen Brunnen der Aufseher über dieselben, der sie nötigenfalls besteigt.



Brotwieger

ältester Schöffe, desw. Brotwieger, auch Stadtzöllner 1599

Brotbeschauer, Brotprüfer, Brotkieser.



Broyhanführer, Broyhahnf.

Bröhan, Broihan, Briihan. Name eines Weissbieres, welches aus Weizen mit einem Zusatz von Gerste gebraut wird. Dat erste hannöversche Broyhans is diit Jahr 1526 gebruwet.

Weissbierverkäufer, der mit einem Wagen oder Karren durch die Strassen fährt.



Bruchschneider, Bruchschnitter

1) Stein- u.Bruchschneider qui secando herniis medetur

2) Hosenschneider

was zur Geringschätzigkeit der Barbirer, Bader u. Bruchschnitter, d.h. zu deren Unehrlichkeit geführt hat.

gab es bereits im Altertum Chirurgen, die Brüche, Blasensteine operierten. Im Mittelalter gab es wandernde Bruch- u. Steinschneider. (Lehrbuch der Chirurgie von Hellner, Nissen u. Vosschulte.)



Bruchvoigt

Lübsches Adressbuch 1842 Gerichtsdiener

Brüche = Strafe (Brockhaus)

= Geldstrafe



Brudermeister

Vorsteher einer Bruderschaft. Sonst auch: bussenmeister, kerzenmeister, fron-fastenmeister, stobenmeister



Brückenaufzieher

Arbeiter bzw. Angestellter, der für durchfahrende Schiffe die Zug- oder Hubbrücke hochzieht.



Brückenführer, -fuhrmann

vergleiche > Brückenknecht

Die Brückenfuhrleute, später Torfahrer genannt, übernahmen die Waren vom Schiff (Grönh. siehe >46)

Die Abfuhr der entladenen u. für Kiel bestimmten Güter übernahmen die Brückenfuhrleute, die von der Mitte des 18. Jh. Torfahrer genannt wurden.



Brückengeld-Pächter

Lübeck 1842 (siehe >203) Brückengeld-Pächter und Wirth in Moisling

Brückentoll = das Brückengeld, die Abgabe der Reisenden zur Unterhaltung einer Brücke.



Brückenkieper

Küper (niederdeutsch): (Bremen) besonders ausgebildete Personen im Hafendienst;- nehmen von den importierten Waren Proben u. prüfen Beschaffenheit u. Güte.-

Warenprüfer an der Landungsbrücke.



Brückenkipper, brüggenkipper

siehe > Brückenkieper (III)

Warenprüfer auf Landungsbrücken?



Brückenknecht

Arbeiter auf der Schiffsbrücke.

Die Schiffsbrücke, an der den eingehenden nicht in Kiel beheimateten Schiffen sowohl eine Waren- wie auch Geldabgabe (Ruder-, Last- oder Hafengeld) abgefordert wurde, hat dem Brückenschreiber u. dem Brückenknecht ihre Berufsbezeichnung gegeben. Die Brückenfuhrleute, später Torfahrer genannt, übernahmen die Waren vom Schiff.



Brückenmeister I

Brüggemeester = Aufseher über Häfen u. Brücken in den Städten an der Elbe.

Brückenmeister:

1) verschied. Orten Zimmermeister, welcher den Schiff- u. Brückenbau versteht;

2) ein Aufseher über die Brücken eines gew. Bezirksiehe >



Brückenmeister II

Bruck(n)er = Pflasterer, Brückenbauer.



Brückenschreiber

Erheber des Brückenzolle

vergleiche > Brückenknecht

Die vom Schiffseigner oder dem Schiffsführer zu leistenden Abgaben hatte der Br. Einzufordern u. zu buchen ... Zur Aufrechterhaltung der äusseren Ordnung stand ihm ein Brückenknecht zur Seite.



Brückenzolleinnehmer

Brückenzoll = der Zoll, der für die Überfahrt über eine Brücke entrichtet wird.

Brückenzoll = Brückengeld

Landesherren, Städte usw. erhoben an den Brücken Zoll. Vielfach verpachteten sie das Recht an einen Unternehmer.



Brügger, Brüggenmaker

Steinbrügger = Pflasterer

Brücken-, Strassenpflasterer

bruggemaker = Pflasterer

brugger

pavimentator

Bürgerbuch Ratzeburg (1618) Brüggenmacher Zimmermann zum Brüggenmachen verordnet.



Brühanswirth

vergleiche > Broyhanführer Weissbierwirt.



Brüher, Brüger, Saubrüher

Nebengewerbe der Schweineschlachtung, befreiten die Tiere durch Brühen von den Borsten.



Bruggekiper

Strassenaufseher

Brüggenkiper = Brücken-, Hafenaufseher,

Zolleinnehmer.



Bruggenkieker, -kiper

das 1602 in Flensburg neu errichtete Kompagniegebäude, in dem die Waage der Stadt, die Messtonnen u. Standardgewichte aufbewahrt wurden u. wo der Waagemeister und der Bruggenkieker ihren Sitz hatten.

brüggenkiper, Brücken-, Hafenaufseher, Zolleinnehmer.

Brüggenkiper, der Fischmeister.



Brunnenknecht

Verschiedene Bedeutungen:


1)Hilfskraft des Brunnen-, Born- oder Sothmeisters

2) Arbeiter, der in der Saline die Sole hochzieht; Bornknecht

3) Hilfskraft des Baders, der das Wasser für die Badestube zieht u. trägt.



Brunnenpalier, -meister

Brunnenmeister

vergleiche > Borngreber

vergleiche > Balier, Borngreber, Bürgerbuch Konitz 1837: Brunnen- u. Röhrmeister

Brunnenpalier = Vorarbeiter beim Bau von Brunnen u. Wasserleitungen.



Brustschneider

fertigte die Schnürbrüste (Korsetten) an, mit denen die Damen des 18. Jh. ihre Wespentaille zu erzielen pflegten.

vergleiche > Schnürleibfabrikant



Bruwer, bruer (braxator)

Brauer, Bierbrauer

Man unterschied: Rotbrauer, siehe >Rotbrouwer

Weissbrauer, die Weissbier herstellten.



Buchbender, Bokbinner

Buchbinder, seit 1463


Bokbinner = Buchbinder



Buchdruckerei-Faktor

Duden: Faktor = Werkmeister einer Buchdruckerei.

Brockhaus: Faktor Leiter einer Abteilung ( Setzerei, Buchbinderei)



Buchsenpfennigmeister

In der Zunft, Gilde usw. der Kassen- (Buchsen-) verwalter

vergleiche >: Bussenschaffer

Pfennigmeister



Buchführer

umherziehender Buchhändler

Buchhändler, der die Bücher im Laden führt, sie im Lande umführt.

Vergleiche > Bokefohrer, Boickforer



Buchhalter

Führer der Rechnungsbücher



Buchmaler

Buchmaler illustrierten die von den Buchschreibern abgeschriebenen Bücher.

vergleiche > Miniator, Rubrikator



Buchsenlademacher

büssenlade = Lafette, Gestell

bussenlot = Büchsenkugel

Buchsenlademacher = Handwerker, der Lafetten, Gestelle für Geschütze baute. Vielleicht aber auch von büüsenlotmeker falsch übertragen.



Buchse(n)macher

Büchsenmacher (Bürgerbuch Kölln) siehe > Büchsenschmied

Büchsenmechaniker,

Büchsenbauer, Büchsenschmied

Bussemeister, Büchsensmyd, Feuerwerksmeister (Preusiehe > Armee)

Deutsche u. holl. Waffenschmiede ersannen um 1480 die Arkebuse oder Hakenbüchse. Seitdem bürgerte sich die Bezeichnung Bussen- oder Büchsenmacher ein.



Buchstabensetzer

Schriftsetzer

Buchstaber = Weber, der Sprüche einwebt.



Buchtrücker

Buchdrucker



Buddelmaker

Flaschenmacher

vergleiche >: Flaschendreyer, Flaschner.



Buddiger

Budde, buddeke (niederdeutsch) = Bütte, Bottich

Böttcher.

vergleiche > Boddiger



Budelsnyder, Budelmaker

Beutelschneider : kein Beruf sondern Bezeichnung für Schwindler

vergleiche > Beutler, Bahlows Deutung

Kraak, Flensburg Budelmaker = Beutelmacher. siehe > Büdeler

Wehrm.: Büdelmaker = Beutler, hiessen in älterer Zeit auch Taskenmaker, Taschenmacher, in späterer Zeit Beutler u. Weissgerber



Budenjunge

Budenleute = Leute, die in Buden wohnen oder Ware feil bieten.

Büdner, wohnt u. treibt Kleinhandel in Buden.



Budiquier

Carl Schulz siehe > 78. 1703

frz.:boutiquier = Krämer

Mark: Budike = Kneipe, kleiner Laden

Budike = kleinärmlicher Laden, Kneipe. Budiker = Besitzer einer Budike.



Büchsenherr

Büchsenmeister

in einer Zunft der Meister, welcher die Schlüssel zu der Amtslade, die sich in der Obhut der Olderlüde befand, in Verwahrung hatte.



Büchsenmeister

Büchsenmeister = bombardarius - Führer eines Geschützes

bussenmeister, Büchsenmeister, der das Geschütz bediente, welches er vielfach selbst gegossen hatte.

Die Büchsenmeister, auch Zeug- u. Büchsenmeister oder Constabel genannt, waren meist gleichzeitig Büchsenschützen, d.h. sie richteten die Geschütze, und Pulvermacher.



Büchsenschifter, Büchsenschäfter

Büchse = Feuerwaffe

schiften = (mittelhochdeutsch:) schaften = Schäfte machen u. befestigen (Mummenhoff)

siehe > Pfeilschäfter

Schäfter, Schaftmacher

B. gelernter Handwerker, welcher die notwendigen Arbeiten an den Holzteilen der Waffen auszuführen hatte.



Büchsenschmied, Büssensmitt

Hersteller von Feuerwaffen

Büssensmitt, Büssenmaker = Büchsenschmied

Mit Büchse wurde anfangs das Geschütz bezeichnet; dann jede Feuerwaffe, seit Einführung der gezogenen Läufe (erste Hälfte des 19. Jahrh.) Gewehr mit gezogenem Lauf für Jagd u. Sport. (Brockhaus)



Büchsenschütze

archibusiere = Arkebusier.

mit Hakenbüchse (m.langem Rohr, Luntenschloss u. Stützhaken) ausgerüstete Krieger im 15. u. 16. Jh.

Brockhaus: Büchse, ursprünglich jede Feuerwaffe, auch Geschütz.

B.alte Bezeichnung für die Mitglieder der Schützenbruderschaften.



Büchsenspanner

sclopetorum ad ictum parandorum peritus, dergleichen sich die Fürsten unter den Dienern halten einer, der erfahren ist, eine Büchse, Flinte zum Schiessen vorzubereiten.

sclopetarius = Büchsenschütze

sclopetus = tormentum bellicum manuale

Kriegswurfmaschinen für Handbetrieb.

B. ... wärter, -spanner: Jagdgehilfen, die bei den kurfürstlichen Jagden den hohen Herrschaften die Büchsen luden u. zureichten.



Büdeler, Büdelmaker

Beutler, Beutelmacher. Lübeck

siehe > Beutler

budeler, buteler, butteler, butler

Beutler (Bücker)

budilmecker Beutelmacher

budelmaker, porsler, taschenmaker, bursarius, bursifex, perator = Beutelmacher

Kraak, Flensburg Budelmaker - Beutelmacher.



Büdner, Bödner, Büdener

Häusling

Duden: Häusler, Einlieger, kleiner Grundbesitzer

Büdner = Kleinkrämer, der seine Ware in einer Bude feilbietet.

B.

1)Eigenkätner, Besitzer einer kleinen Stelle mit Wohnhaus, Garten u. zuweilen etwas Land.

2) wohnt u. treibt Kleinhandel in Buden (kl.Häuschen); in den kleinen Städten hatten die B. meist auch ein Stück Gartenland.



Buerknecht

beim Bauern dienender Knecht; von ihrem guten Verdienst zeugt, dass zu diesen Zeiten die B. zuweilen ein Ansehnliches gewinnen, etliche der B. mit ihren Herren zum halben wären u. öfters besser als die Herren prosperierten.



Büffetier

Brockhaus: Büffetier = Verwalter eines Schanktisches, in Frankr. u. Schweiz Inhaber eines Bahnhofsrestaurantsiehe >

Bierausgeber, Zapfer

Schankwart.



Buhnenmeister

Brockhaus: Buhne = quer vom Ufer in das Wasser vorgebauter Dammkörper, soll den Wasserlauf ändern.

Auch Höfte oder Kribbe genannt.

vergleiche > Kribbmeister, Slachther



Buhrenweber, bürenweber

Bühre = Bettbezug (Salewski)

Bühre = bettzieche, bettüberzug (nd.)

Bettzeugweber

hat es schon früh städtische Leineweber gegeben; Burenweber wurden sie 1309 genannt.



Bullenschiffer

Bulle:

1) auf der Weser kleines schutenartiges Fahrzeug,

2) auf d. Ems flaches, stark gebautes Segelfährboot ... welches im Verhältnis zur Länge breiter ist als ein gew”hnl. Segelschiff,

3) Schiff, so vorn u. hinten, wie auch oben u. unten platt ist

Bulle entspricht wohl Prahm. Der Bullenschiffer von 1654 erscheint 20 Jahre später als Prahmherr.



Bundmacher, Buntmaker

vergleiche > Buntfutter

Buntmacher = Pelzmacher, Kürschner.

Die Buntmaker, jetzt Buntfutterer genannt, verarbeiteten Felle aller Art, mit Ausnahme von Schaffellen, hauptsächlich die Felle von Eichhörnchen.



Bündnerfleischtrockner

Brockhaus: Bündner Fleisch, Engadiner Fleisch, ein in Hochtälern Graubündens gebräuchliches Dauerfleisch, dem Rauchfleisch ähnlich, aber luftgetrocknet.



Bungenmacher

Lübeck Schossbuch 1663 siehe > 11 Im Bungenmachergang

Lexikon: bunge = Trommel, Pauke

Trommel-, Paukenmacher

Bungenschlager = Trommler

Bungenmacher = Reusenmacher

Bung:

1) Trommel,

2) dreiseitiger Kasten zur Aufnahme eines Lichtes,

3) zylindrisches Fischnetz.

Bunge = Trommel

Bunge = ein auf hölzernen oder eisernen Bügel gezogenes Netz, übertr. on mittelniederdeutsch: bunge = Trommel



Bunnichenmacher

Barettmacher? Buntmacher = Kürschner?

Bonbonmacher? Böttcher?

Bunner, Buntje = Bonbon

Bunge = Trommel, Pauke

Bünne = ein Wassergefäsiehe >

auf Baltrum ein auf dem Feuer gerösteter Mehlkuchen, der auf d. Festland Halster genannt wird.

Katara : bonniteken = kleine Mütze

bonnittenmaker = Mützenmacher

bannit, bonnit = barettartige Kopfbedeckung

bonuteken, bonnetchen = Kopfputz



Buntfärber

Schönfärber ? (vergleiche > Färber)

oder Buntmacher, Buntfutter = Kürschner?



Buntfutter, -foder(er), - mützer

vergleiche > 1) Buntmaker, 2) Buntfütterer

Buntfütterer, Buntmacher, Pelzmacher, Kürschner

Buntfutterer, die die Kleidung der Männer durch Pelzwerk >bunt machten<. Sie verarbeiteten keine Schaf- u. Lammfelle, sondern zur Hauptsache die von Eichhörnchen.

Buntemützer = Kürschner; vergleiche > Ringmaker



Buntmaker, Buntmacher

Lübeck 1386

später Buntfutterer genannt, verarbeiteten neben den Fellen des Eichhörnchens solche aller Arten von Pelztieren mit Ausnahme der Schafe

mittelniederdeutsch: bunt = Pelzwerk, das mehrfarbig im Gegensatz zu mittelniederdeutsch: grâ, grâwerk, einfach, einfarbig war

buntsnider (Stralsund 1457); Buntwerker (Flensburg 1512)

Buntfutter verarbeiteten Wildfelle



Buntschaff

Buntmacher = Kürschner

Lexikon: bunt = gestreiftes Pelzwerk, Buntwerk

Buntschaffer, -macher, Kürschner



1)Buntwörterin 2) Buntwerker

1) Kürschnerin, Köln 1485

2) Flensburg 1512

In Köln hiessen sie buntwerklüde, später wurden sie hier buntwörter genannt

bontmecker = Buntmacher, Kürschner



Bürgerkapitän

Hauptmann der Bürgerwehr.



Bürgermeister

jetzt dirigierender Bürgermeister

Justizbürgermeister

Polizeibürgermeister



Bürgerschaffer

im Mittelalter der Verwalter öffentlicher, besiehe > kirchlicher Anstalten, Stiftungen u. Spitäler, der für das Hauswesen zu sorgen hatte

Brockhaus: Proviantmeister auf Schiffen

Duden: Besorger der Schiffsmahlzeit.



Bürger-Tambour

Lübecker Adressbuch 1818

Tambour = TrommelschlägeBürger - T. = Trommelschläger der Bürgergarde, -wehr.



Bürger-Vorsprach / Raths-Vorsprach

Oldenburg/Holst.: Brauer u. Schuster, Hospitalvorsteher, Bürger-Vorsprach u. Deputierter , be1738

Vorsprech = Anwalt, Rechtsbeistand vor Gericht.

Vorsprecher waren als Anwälte der Stadt beim Elbinger Rat tätig

Lübeck Chronik, Lübeck 1842: Nachdem die Abrichtung (Ablösung) der Hand des Erschlagenen geschehen war, ... trat der erste Raths-Vorsprech an die Leiche und rief:>Herr Vogt, lasset mich ein Urteil finden usw.

Wortführer, Anwalt



Bürgerwort

P.E.Schramm, Vorfahren ... Schramm, in Fam.u.Volk 1957 siehe > 319

1514 Feuerherr, 1519, 1521 u. 1525 Bürgerwort

Wortholder = Worthalter, Sprecher

Wortvordrager = Wortführer

Lexikon: wort = wüchte = Täter, Gehilfe, Diener

Altona:Die städt. Vertretung ... in den Händen von 16 deputirten Bürgern, an deren Spitze ein Bürgerworthalter steht.



Bütmacher

Büttenmacher, Böttcher

Bütt = Bottich (mecklenburgisch)

Lexikon: bütenaere = Büttner.



Büttel

Unehrliche Leute: Weibel, Fronbote. Seine Doppelaufgabe war Botendienst u. Urteilsvollstreckung

vergleiche > Stöckerknecht

B.= Gerichtsdiener, Häscher, Henker, Scharfrichter.



Büttner, Bütner

= Böttcher

bödenmeker (Loccum 1467

bütteke(n)maker (Lübeck 1550/51)

büttenbinder (Wismar 1594)

büttenmaker (Lübeck 1492)

Becher- oder Büttenmacher

Büttichen-Binder (Assm. 1623)



Büxenschüffter

versah die Büchsen mit Holzschäften

Buchsenschäfter: faber scaporum



Burgmann

Burgmannen waren Vasallen des Burgherrn.



Burgsasse

bure-saeze = Bewohner einer Burg; Kastellan.



Burgschluter, -schliesser

Burgschliesser.



Burmester

Ihm stand, kurz gesagt, die Polizeiaufsicht über das Ackerbürgertum zu. auch Bauerrichter genannt

Lexikon: bûre, bûr = bauer, nachbar

Burmeister = früher Dorfschulze, Bürgermeister

Burmester = Bauermeister, Gemeindevorsteher



Burnenzoger

B. Wasserzieher, Wasserträger



Burstenmecker, burstenbender

borstenbender : Bürstenmacher, Bürstenbinder



Buschwächter

Wald-, Forstwächter



Bussendreier

Büchsendrechsler



Bussengiesser, bossengiesser

Büchsen-, Geschützgiesser

bussenmeister, bossenmeister, buchsenmeister, Büchsenmeister, d.h. ein Geschützgiesser im Dienste der Stadt

bussenschutze, Büchsenschütze, der im Dienste der Stadt deren Geschütze bedient



Bussemaker, Bussenlademaker

Bussensmit: Büchsenmacher

Büssenmaker, Büssensmitt = Büchsenschmied



Bussenschaffer

Büchsenschaffer - kein Beruf - Bezeichnung für ein Amt in der Zunft (Amt).

Die Gesellen (des Glaseramtes) besassen keine Lade, sondern nur eine besondere Gesellenbüchse u. seit 1662 eigenes Trinkgerät. Die Verwaltung der Kasse war von der Amtslade getrennt u. zwei Gesellen als Bussenschaffers übertragen.

bei den Tischlern Ortsgeselle, Oehrtengeselle od. Schaffer, bei den Sattlern Irtengeselle, Schmieden: Schaffer, Klempnern: Ortgeselle.



Bussenschutte

Hannover Büchsenschütze

bussenschutte(r) = bussenmeister, Büchsenmeister, der das Geschütz bediente, welches er vielfach selbst gegossen hatte.

büssenschütte(r) = Büchsenmeister, der das Geschütz bedient.



Butgenmaker, Buttkenmaker

Böttcher, Verfertiger von Bütten, Bottichen (Waschbalgen)

siehe > auch Büttner

Büttenmacher, -binder =

Böddeker u. Butkenbinder



Butigler

hoher Königl. od. kaiserl. Beamter

mittelhochdeutsch: Mundschenk

Die Besitzer solcher (Zeidel) -güter standen unter einem Richter, welcher Zeidelmeister genannt wurde ... über sämtliche aber war ein Oberrichter verordnet, welcher Butigler (Butigularius) hiess u. jederzeit unter die Ministeriales des Kaisers gerechnet wurde.



Butterträger

Sie (die Weinschröter u.dergl.) hatten ihr Privileg gegen die Butterträger zu verteidigen, die sich an diesem Geschäft (Bestatten der Toten) beteiligen wollten.

besorgt den Transport der Butter unter Garantie, vermittelt wohl auch Geschäfte.



Butticher

1) Böttcher ? vergleiche > d.; Büttner, Butgenmaker, Boddeker.

2) Buttjer? Gelegenheitsarbeiter

Buttjer = arbeitsscheuer, heruntergekommener Mensch; in Schl.-Holst. Gelegenheitsarbeiter, Eckensteher.



Buwebecker, buebecker, bubecker

Lohnbäcker



Buwemeister, bumeister, bauhemayster = Baumeister,

der Ratsherr, welcher mit dem öffentl. Bauwesen betraut war.- In besiehe > Fällen konnten ihnen bezahlte underbumeister unterstellt werden. Ihr regelmässiger Gehilfe ist des buwes knecht.



Buwknecht, Buwman

ein Buwknecht oder Haussmann

1651: Buwman in Mecklenborgh

buwman = Baumann, Ackersmann

Buknecht = Ackerknecht, meist Grossknecht

Bumann = alte Bezeichng. für Hufner.



Caffamacher

Samtweber

siehe > Kaffamecker

Weddeprotokoll Hamburg 1765: Caffermacher.



Caffe-Entreposeur

Entrepôt = zollfreie Niederlage, Lagerplatz

frz. entreposeur = Niederlagenaufseher, Aufseher von Monopolwaren.



Caffee-Sieder

Kaffeesieder: bayr. Kaffeeschenk.



Calcant

Calcant oder Orgeltreter - Bälgentreter > siehe dort



Calculator

Prüfer für Rechnungen und Voranschläge

Cammer-Secretair, Calculator.



Calefactor

Calefactor lat. = Heizer

Kaiser: Kalfaktor = Schuldiener, Aufwärter

Heizer, Stubenheizer in der Schule.



Calwerpott

Bote aus oder nach Calw.



Camerae nuncius

Kammer-, Amtsbote.

Camerae nuntius -> Kammerboten

Kammerboten im alten fränkischen Reich Beamte, die die Krongüter beaufsichtigten und die Naturalabgaben einzogen.

Cam. nuncius = Kämmerer



Cameralverwalter

Verwalter der fürstl. Kammer



Cambsnidere

Verfertiger von Kämmen.



Camerarius

Kammerherr, Kämmerer, Kammerdiener



CammerJunker

siehe > Kammerjunker

junger Edelmann im Dienste bei der Person des Fürsten; unter dem Kammerherrn, über den Kammerpagen.



Cammermeister

Fürstl. siehe > Cammermeister

Rentmeister des Fürsten

der Vorgesetzte einer Finanz-Kammer

siehe > Kammermeister



Cammerschreiber, Cammersecretär

Beamte einer fürstl. Verwaltung.

camera scribe

Kammerschreiber: ein Schreiber bei einer fürstl. Finanzkammer ( ebenso -secretär)



Campanator

Glöckner, Küster.

campana = Glocke

campanarius, campanator = GLöckner, Küster, Messner.



Candidat Ministerii

Candidat, Anwärter auf ein kirchliches Amt.



Cangkenmaker

Kannenmacher



Cantenhändler

Spitzenhändler



Cantzleibote

Bote einer Kanzlei, einer Schreibstube

ein verpflichteter Bote in einer Kanzlei, welcher ... Schriften den Parteien überbringt.



Cantzeley-Verwandter

zur Kanzlei gehörig.



Canutibürger

Mitglied der Kanutigilde in Reval, zu der Meister der Handwerkerzünfte, Krämer und Schiffskapitäne gehörten. Handwerkergilde des heiligen Kanutusiehe

Canutus = Knut

Knut IV., der Heilige, * um 1040, + 1086 in Odense, ermordet,

1100 heiliggesprochen, als Schutzheiliger Dänemarks verehrt.



Canzellar

Cancellarius = Kanzler, Siegelbewahrer

Kanzler, später Gerichtsschreiber



Canzleyhizer

Kanzleiheizer.



Canzlist, Canzellist

Kanzlist, Kanzleibeamter (Brockhaus)



Capellan

Kaplan

Kaplan = Hilfsgeistlicher, Gehilfe u. Stellvertreter des kath. Pfarrersiehe >



Capitain d'armes

Brockhaus: ursprüngl. Edelmann in der Leibwache des Königs (Frankreich), später Angehöriger einer schweren Reitertruppe.

Hauptmann in einem schweren Reiterregiment



Capitular

Domherr

Mitglied eines Kapitels

Capitularii waren bei den Römischen Kaisern die, welche die Kopfsteuern einnahmen.



Carabierner

Nordd.Fam.kde 1952 siehe > 19:gräflicher C.

Carabinier: 1787 - 1808 Dienstgrad bei der Kavallerie (=Gefreiter); Leute, die gut reiten und schiessen konnten.

Carbiner = Musketier



Cargador

Schiffsmakler, Aufseher, Verkäufer d.Schiffsladung

Schiffsmäkler, d.i. eine Art Mäkler, welche sich damit beschäftigt, dass sie Fracht für die in Ladung liegenden Schiffe aufsuchen und Kaufleute benachrichtigen von Schiffen, die zum Absegeln bereit liegen.



Carottenfabrik

Schröder, Topograph. Holstein ... siehe > 171 mehrere Tabak- u. Cigarettenfabriken, eine Carottenfabrik, eine Stärkefabrik ...

in der Schnupftabakfabrikation heissen Karotten die Rollen der ausgerippten Tabakblätter, die der Gärung unterworfen werden.

Karotte> Wickelung der Tabaksblätter zum Gären.

Carottenfabrik wohl = Schnupftabakfabrik.



Carrigardör

Lübeck, Taufbuch Jacobi 1803: Raimundus Camol, Carrigadör

Kargadeur, Cargadeur = auf Kauffahrern Bevollmächtigter, welcher den Verkauf oder die Vertauschung geladener Waren an andern Orten besorgt.

vergleiche > Cargador

Kargador= Bevollmächtigter des Befrachters, der die Schiffsladung begleitet, um sie abzuliefern oder zu verkaufen.



Cartundrucker

Kattundrucker



Casier

Käsemacher (casearius)

Käsehersteller



Cassirer

Lübeck 1838: Copiist und Cassirer des Leuchtengeldes

Kassierer: Kassenwart, Geldeinnehmer (Brockhaus)

Lübeck 1842: Leuchtengeld-Cassirer

In Lübeck wurde 1732 öffentliche Strassenbeleuchtung eingeführt. Die Kosten für die Beleuchtung mussten die Hausbesitzer aufbringen. Das Leuchtengeld wurde durch einen Cassierer erhoben.



Castellan

Kastellan = Hausmeister in Schlössern, Universitäten (Brockhaus)

der im polnisch gewordenen Westpreussen dem Woiwoden unterstehende Befehlshaber einer Burg (Schlosshauptmann), der zugleich die umliegende Landschaft (Castellanei) verwaltet u. die Gerichtsbarkeit ausübt.



Casten Knecht

Kastenknecht = Klosterbeamter, der die Verteilung des Getreides zu beaufsichtigen hatte; Arbeiter in einem Kastenamt, Verwaltung eines landesherrlichen Speichersiehe >

Knecht bei einem Kastenamt.



Castenschreiber

Kastenschreiber = Schreiber bei einem Kornkasten, Kastenamt ... oder bei einem gemeinen Kasten, einer städtischen Kasse.

Rechnungsführer bei einer Kasse.



Cattundrucker

Kattundrucker.



Caviller

Unehrliche Leute: Abdecker, Schinder, Filler, Racker, Streifer, Hundschlager.



Cemmerer, camerarius

Cemner = Kämmerer



Censor

lat. censor = Schätzer, Zensor

Brockhaus: Census = Vermögenseinschätzung zum Zwecke der Besteuerung

censor = Richter am Ehegericht, Richter, Prüfer (Schultheiss)



Centgraf

Centgreve = Amtsschultheiss

Zantgraf = Markenrichter siehe > Markenrichter

zent, cent = Gerichtsbezirk (urspr. von hundert Ortschaften); zentgrave = centrichter.

Zentgraf = Vorsitzer des alten Zentgerichts ( Zent = Gerichtsbezirk von 100 Ortschaften.)



Centhauptmann, Centleutnant

Offizier der Hundertschaft.

Jeder deutsche Gau, der durchschnittlich 1000 Bewaffnete stellte, zerfiel in mehrere Centen oder Hundertschaften, ... die je 100 Bewaffnete stellten.



Centschöffe

Cent- u. Gerichtsschöffen

Brockhaus: Zentgericht, im Mittelalter Gerichte für die niedere, teilweise (Hessen, Ostfranken) auch für Blutgerichtsbarkeit (daher Zentgraf als Vorsitzender).

der ehrenamtliche Laienrichter eines Schöffengerichtes



Centurio

Hauptmann (Rittmeister)

Anführer einer Centurie, einer Hundertschaft.



Chaisenmacher

Wagner u. Chaisenmacher

Chaise = Wagen mit Halbverdeck.

Wagner, der auch Kutschwagen mit Halbverdeck herstellt.

Chaisenfuhrmann = Mietsfuhrmann



Chalcographus

Chalkographie = alte Bezeichnung für die Kupferstechkunst. Mackensen: Chalkographie = Kupferstich



Chanoinesse

frz. Stiftsdame.



Charmeienbläser

Schalmeienbläser.



Chausseeaufseher, -einnehmer

Chaussee, frz. Landstrasse, Kunststrasse mit beschotterter Fahrbahn .

1860 sind in Husum 1 Chausseeaufseher u. 1 Chausseewärter, in Osterhusen 1 Chausseegeldeinnehmer ... gezählt worden.

Die ungeteerten Schotterstrassen bedurften ständiger Aufsicht u. Ausbesserung. Daher Aufseher u. Wärter. Um die Kosten für die Kunststrassen amortisieren zu können, erhoben die Bauherren (Kreis, Provinz) eine Benutzungsgebühr, Chausseegeld.

Chaussee-Geld-Einnehmer

Chausseearbeiter



Chemigraph

Handwerker, der Metallhochätzungen (Klischees) für Buchdruck herstellt. (Brockhaus)

früher Zinkograph: Ätzen von Druckplatten mit Säuren, Behandeln mit galvanischen Bädern.



Chergant

Sergeant

Dienstgrad der älteren Unterorffiziere



Cheser

Lexikon: kaeser = Käsehändler

kaeser = der Knecht, der auf einer Alpe das Geschäft des Käsebereitens zu versehen hat, sonst Melker, Send, Stoz, Alber genannt.



Chocolatier

Schokolade-Hersteller, Schokoladenhändler



Chorherr

Brockhaus: Kanoniker

Kanoniker = Chorherr, Mitglied eines Domkapitels oder Kollegiatstiftesiehe >

Canonicus



Chorrektor

Chorregent = Chordirigent, auch Chordirektor, Chorleiter.



Chorschuler, Choralis

Coralist - Kirchenchorsänger



Chorushere, wispelhere

Eigentümer der Salzhäuser, Pfannen.



Christäffel, Christefel, Christoffel

Die Christäffel erscheinen auch in Konstanz als Vorstände der adeligen Zunft zur Katze

Vorstand der adligen Zunft zum Löwen.



Chymicus

Chemicus, Chemiker

Chymicus = Chymiater, Chemiker, Chymiker, Chymist (Alchymist)



Chyrurgus, Chirurgus

Wundarzt

Neben der Bezeichnung Feldscher taucht schon 1623 die als Chirurgus auf, welche dann seit 1790-1832 sämtliche Truppenärzte u. ihre unteren Gehilfen geführt haben. - Die Kompanie-Chirurgen erhielten erst 1852 die Bezeichnung Lazarettgehilfen, welche 1899 in Sanitäts-Unteroffz. geändert wurde.

Chirurg: Die Sozietät der Ch. ergänzte sich aus Gesellen, die bei einem Ch. das Handwerk erlernt hatten. Im Nebenamt betrieben sie das Barbiergeschäft.



Ciseleur

ziselieren, das Bearbeiten v. Metallen mit Meissel, Feile, Stichel, Punze u.a. Instrumenten, z.B. Befreiung der Bronzewerke v. den Gussunebenheiten (Nähten usw.). Auch d. Herausarbeiten v. Figuren u. Ornamenten aus Gold u. Silber.



Citharoedus

Zittersänger.

citharoedus = Zittersänger.



Citronenhändler

Zitronenhändler



Claffermaker

Klavierbauer.

klaffkordium = clavicordium, Saiteninstrument mit Tasten.



Clausurmaker, -macher

Einbinder von Büchern

Hersteller v. Buchschliessen und kleinen Verschlüssen

Clausuren sind Beschläge, SchLösser,... Ecken u. Buckel an den (Ein-)Bänden der Bücher, welche bald glatt, bald geblümt, bald geschlagen, gegossen ... versilbert, vergoldet verfertigt werden.

Clausurmacher sind eine Art Gürtler.



Clocghiter

Glockengiesser.



Cloacsäuberer

Kloake = unterird. Abzugsgraben, Abtrittgrube.

Aborträumer.



Cöllmer

Bauer nach Kulmer Recht.



Cölm.-Schulze

Kölmischer Schulze (Freischulze) - Besitzer eines Freigutes zu Kölm. Recht u. erblicher Inhaber ... des Schulzenamtes



Cofféschenk, Coffetier

Kaffe- u. Tee - Wirt.



Coffetier

Inhaber eines Kaffeehauses



Coldreger

Kohlenträger.

vergleiche > Kolstorter, Kalstörter

Köhlen- od. Kahldreger = Kohlenträger.



Collaborator

Hilfslehrer (an alten Lateinschulen)



Collector

collector = Sammler

Kollekteur = Lotterieeinnehmer, Beitragssammler für wohltätige Zwecke



Colon

Colon (colonus) = Landmann, Bauer, Neubauer

Eigentümer des alten u. grossen Colonats Boerwinkel in Grasdorf



Colorist

wer Zeichnungen, Drucke, Photos ausmalt.



Colporteur

Kolporteur = Hausierer mit Druckschriften.

Brockhaus: reisender Kleinhändler in Zeitschriften, Büchern u.dergl.



Combüsenmacher

Duden: Kombüse = Schiffsküche

Seemannssprache: Kombüse = Schiffsküche (für das Schiffsvolk, teils als beweglicher Herd für das Deck, teils fester Raum im Innern des Schiffes und immer unterschieden von der Kapitänsküche.)

auf den alten Segelschiffen meist auf Deck in der Roof untergebracht.

Kombüse > Verschlag auf dem Schiffsdeck zum Schlafen f.d.Mannschaft.- Kabüs = eigentl. Schiffsküche.



Commercierender Bürger

Kaufmann.

commerzierender Bürger.



Commis

Kaufdiener

Handlungsgehilfe, Angestellter in einem kaufm. Geschäft (Duden)

vergleiche > Kaufdiener



Commissbecker

bäckt das Brot für die Soldaten.

Kommiss, Soldatenstand, Militär,

aus lat. commissum = anvertrautes Gut entstanden.



Commissionär

beeidigter Waren-Makler, auch Commissionair in Grundstücken

Brockhaus: Kommissionsgeschäft = Ein- u. Verkauf.. .im eigenen Namen, jedoch für fremde Rechnung.

Agent oder Factor. = Commissarius

aus d.frz. ... dem eine gewisse Commission aufgetragen wurde



Communion-Faktor

Schichtmeister = Lohnbuchhalter an einer Harzer Erzgrube.



Conducteur, Kondukteur

Kondukteur = Führer, Schaffner eines öffentl. Verkehrsmittelsiehe >



Conduktor

Conductor = Pächter

Gutspächter.



Conetabel

Konnetabel (aus ml. comes stabuli - der Stallmeister) Oberfeldherr des frz. Königsiehe >

connitable = ursprünglich Oberstallmeister, später Kronfeldherr.

Brockhaus: Connetable = Constable =

1) in Gr.Britannien u. USA Konstabler, Polizeibeamter;

2) im Frankenreich Hofbeamter;

3) seit dem 14.Jh. in Frankreich u. England Oberbefehlshaber des Heeres



Confecturenbeckersche

Confect = Zuckergebackenes, Süssigkeiten.

Brockhaus: Konfekt =

1) Zuckerwerk, vom Konditor zubereitetes Backwerk,

2) Pralinen.

Frau, die Confekt, Zuckerwaren herstellt.



Confiturier

Hersteller von Süsswaren.



Conrektor, Subconrektor

Der Conrektor war im Lehrerkollegium dem Range nach der 2., der Subconrektor der 3. .....auch dem Gehalt nach.

vergleiche > Infimus



Constabler, Constofler, -stafler

Schutzmann, Polizeibeamter.

Patrizier

Constabel = ein Wort, dessen Bedeutung grossem Wandel unterliegt, hervorging aus comes stabuli; heute bedeutet das frz. connetable eine hohe Würde im Heer; engl. ist constable ein öffentl. Beamter, Häscher, Polizeidiener.

Zu Magdeburg u. Braunschweig hiessen im Mittelalter reiche, den Festtänzen vorstehende Bürgersöhne constavel.

Constabel = Geschützmeister auf Kriegsschiffen.



Consum(p)tionsschreiber

Steuerbeamter



Conterfeier, Contrafeyer

Porträtmaler

Conterfehter, Conterfetter, Conterfeiter = Porträtmaler

conterfeien = pingere, malen

Conterfeyer, kunterfeyder, Contrafeyter.



Controlleur Estimateur

Estimateur = Taxator, Beurteiler

Kontrolleur, wer kontroliert, überwacht, prüft.



Conventualin

Lübeck 1842 > Conventualin des St.Johannis-Stifts

Konventuale = Mitglied eines klösterlichen Konvents (Gesamtheit der Klosterinsassen) -

Das H. Joh.-Stift wurde 1177 als Benediktiner-Kloster gegründet, 1245 mit Zisterzienser-Nonnen besetzt, nach der Reformation in ein evangelisches Jungfrauenstift umgewandelt.



Conversa

Bekehrte, Laienschwester

conversus = bekehrt, Laienbruder.



Conzipist

jurist. Hilfsarbeiter

Duden: Konzipient = Verfasser eines Schriftstückes, jurist. Hilfsarbeiter



Copiat

Copist = Abschreiber.



Copiist

Lübeck 1838 Copiist u. Cassirer des Leuchtengeldesiehe >

Duden: (Copist) Kopist = Abschreiber.

Copist, abschreiber, nachmahler

Bei allen Behörden gab es Copiisten, die die von den leitenden Beamten entworfenen Schriftstücke - oft schwer leserlich - für die vorgesetzten u. nachgeordneten Behörden mit sehr deutlichen und schönen Buchstaben abschrieben.



Cordewaner, Corduaner

Schuhmacher

Corduanenmacher, Schuhmacher, der Corduanleder verarbeitet.

vergleiche > Kordewaner, Kurdewaner



Corporal, Korporal

vom frz. caporal, d.h. Rottmeister, Gruppenführer;

der unterste Dienstgrad der Unteroffiziere.



Corrector

Korrektur = Verbesserung



Corsenwerchte

Höhler, Pelzer, Kürschner

vergleiche >: Körsenwerchte

Korssner



Corsettweber

Korsett = Schnürleib, Stützmieder

Brockhaus: = Schnürbrust, Schnürleib, Schnürmieder, in der Frauentracht des 16. bis 19. Jahrh. eine unter dem Kleid getragene steife, enganliegende Bekleidung des Oberkörpers, meist mit Fischbeinstäben gesteift.



Cossat

Kossäte = Kotsasse



Coventbrauer

Dünnbier-, Klosterbierbrauer

vergleiche > Kofentbrauer

Lexikon: convent, covent, kafent:geist.Gesellschaft in einem Kloster, konvent: dünnes Bier, Nachbier, eigentlich. Klosterbier.



Craghenmeker

Kragenmacher



Cramer

Krämer = Kleinhändler, Höker



Curandus

lat. curare = pflegen, verwalten, heilen

Zedl. Curandin = Frauensperson, die eines Curators bedarf.

Pflegebedürftiger, Entmündigter.



Currendarius

Kurrende: kirchl. Knabenchor; früher: aus bedürftigen Schülern gebildeter Chor, der vor den Häusern Lieder meist geistlicher Art gegen Gaben und Geldspenden sang. (Brockhaus)



Custer, Kuster, Custos

Küster, Kirchendiener.

Lübeck 1842 > Custos der St.Katharinenschule

Kustos (lat. custos) Wächter, Verwalter u. Sachbearbeiter von Kunst- u. wissenschaftl. Sammlungen.



Custodie-Inspektor

Brockhaus: Kustodie = Vereinigung mehrerer Klöster

Verwaltungsbeamter in einer Kloster-, Stifts-, Museumsverwaltung



Cythermaker

cithara = Zither, Leier

Zither-, Leierbauer.



Dachdecker

Handwerker, der Hausdächer herstellt. Man unterscheidet

Schieferdecker, auch Leiendecker genannt

Strohdachdecker, Reetdachdecker

Steindecker

Bleidecker



Dachloner, Dageloner, tageloner

Tagelöhner

tageloner = Tagelöhner

tagewercker, wohl = Tagelöhner

Dagglöner = Tagelöhner



Daguerrotypist

Vorläuferin der Photographie. (Herstellung von Bildern auf versilberten Kupferplatten in der Camera obscura)



Daler, deler, = dageloner

Tagelöhner

siehe > Dachloner.



Damasculierer, Damascierer, Damaschierer, Masculierer

sind nicht, wie der Name anzudeuten scheint, Handwerker, die den Damaststahl herstellen, sondern freie Künstler, die Waffen u. Waffenteile auf verschiedene Art, besonders aber durch Tauschieren verzieren. ...auch das Vergolden, Versilbern u. Blauen von Waffen, das Einlegen in Holz, das Ätzen u. Eisentreiben ausübten.



Dammeister

der der Arbeit bei einem Damm vorgesetzt ist, Deichmeister.



Dammgeschworner

Mitglied des Deichvorstandesiehe > Vorsteher des Deichvorstandes ist der Deichhauptmann, Deichrichter, Deichgraf, der die örtl. Polizei zum Schutze der Deiche handhabt.(Brockhaus)



Dammasstweber, Dammastweber

Damastweber.

Damast = Zeug mit eingewebten Blumen u. Figuren (Duden)



Damm- u. Schleisen-Bereuter

Bereuter = Bereiter = berittener Ratsdiener

(bei Dammbau) zu besserer Aufsicht ist auch ein besonderer Buschwärter oder Dammbereiter bestellt.



Dammsetzer

Pflasterer

Dammsetzer = Steinsetzer, der an dem Steindamme arbeitet oder die Strasse pflastert.



Dampfführer

Wahrscheinlich Dampfbootführer



Dapifer

dapifer = Koch, Truchsess



Daschner

Dasch = Tasche

Duden: Taschner, Täschner, Taschenmacher

Taschner = Taschensattler, Täschner



Daubecker, dabecker, dobecker

eine unbek. Spezialität der Bäckerei, meist weiblich

Armenbäcker



Daugenmacher

Dauge = Seitenbrett eines Gefässes aus Holz, Fassdaube

Dauge am Fass -> Daufel = breites dünnes Holz, Daube.



Decateur

dekatieren = Dämpfen von appretierter Seide u. Wolle, verhütet Einlaufen u. Wasserflecke; Tuch krimpen



Dechant

Duden: Höherer kath. Geistlicher

Dekan, Vorsitzender einer Universitätsfakultät.

Dechant (Domdechant) = Mitglied des Domkapitels, ... hat die Verwaltung der inneren kirchlichen Angelegenheiten, vornehmlich in disziplin. Hinsicht.

Lexikon: techan. techant, dechan, dechant = Führer von 10 Mann; Vorstand der Jahrmarktsbesucher.



Deckducker, decklecher, decklacher

Bettuchmacher

Die Deckelecher gehören zu den Leinewebern

Decktuch -> Decklach, Decklaken; eine Bettdecke, die oben auf dem Linnentuch liegt.



Deckenmacher

Die D. arbeiteten zwar auch mit Wolle unter Zusatz von Leinen. Aber weitgehend begnügten sie sich mit der billigen sogen. Scherwolle, einem Abfallprodukt der Gerberei.

auch Schalaun-, Salaun-, Salunenmacher genannt nach der Stadt Chalons, von wo die Webtechnik gekommen sein dürfte.



Decker, dekker

Tekener = Hersteller von Decken, Matten.- Decke = Kurzform für Deckewert = Deckenmacher (Flechter, Wirker von Matten).

decker (tector) = Dachdecker

Deckerknecht = Dachdeckergeselle



Decklocher

Lexikon: decke - dec - lachen = Bettuch, Bettlaken

Deckelecher = Leineweber

Decklach, Decklaken = eine Bettdecke, die oben auf dem Linnentuch liegt.



Deckner, Tekener

Tekener = Hersteller von teken = Decken, Matten.



Deckweber

Teppichweber



Degener

Degener = Degenmacher, Degenschmied

Degener (niederdeutsch) um 1300 für Degenhard gebräuchlich. Also auch Name

Degen zu althochdeutsch degan = junger Krieger, Gefolgsmann.



Dehlenträger

Dielenträger

vergleiche > Dilendreger



Deichbaas

Diekbaas = Leiter und Aufseher der Deicharbeiten.



Deichgeschworener

Die Obliegenheiten der D. bestanden in regelmässiger Schauung der Feldmark, insbesiehe > der Deiche, der Instandhaltung der Deiche, Sielen und Brücken, Wege und Stege, der Bestrafung der Bruch..., der Bestellung der Bauerschaftslisten, der Beschaffung der Zuchtstiere, -eber u. -böcke u. der Prüfung der Masse u. Gewichte usw. (Deichordnung v. 1672)

vereidigter Aufseher über ein gewisses Stück eines Deichesiehe >



Deichgräber

vergleiche > Teichgräber

Deicharbeiter.



Deichgraf

Die Deichgrafen waren Bewohner des Landes siehe > Der Amtmann (u.Oberstaller) ist zugleich Oberdeichgraf der ihm untergebenen Distrikte gewesen.

vergleiche > Dieker, Diekgreve



Deichediger

Diekediger = Deichgeschworener; führt die Aufsicht über das Wasserlösungswesen im Kirchspiel.

Deicheidige = beeidigter Aufseher bei dem Deichwesen.



Deichkondukteur

wahrscheinlich: Deichaufseher, Hilfskraft des Deichgrafen.



Deichrichter, Deichrentmeister

Deichrichter = Unterbeamte des Deichgrafen, die innerhalb eines gewissen Bezirks die Deicharbeiten beaufsichtigen u. Schäden dem Deichgrafen zu melden haben.

Doornk.-Koolm.: Dikrichter = Vorstand einer Dikacht (Deichbezirk) sonst auch Deichgraf genannt.

Deichrentmeister = Deichpfennigmeister, der die Gelder für die Deichkasse einnimmt.

Deichrichter = am Deichgericht in Bremen der dem Deichgrafen Nächststehende.



Delenschneider

Dielenschneider



Demoiselle

Brockhaus: unverheiratete Töchter von guter Herkunft, die in grösseren Haushalten Stellung annahmen, jedoch gesellschaftlich zur Familie gehörten.



Dener

dener = Diener

dener = Diener hohen wie niederen Ranges, fürstl., städt. Beamter, Angestellter, Handlungsdiener, Knecht, Aufwärter.



Dengler

hämmerte das Eisenblatt zur Sense oder zur Sichel.Dengeln bezeichnet auch heute noch das Schärfen der Sense durch Hämmern .

Dengler: der Sensen dengelt (schärft) durch Hämmern od. Klopfen



Dentler, Dantler

Trödler

Dandler, mittelhochdeutsch: tendeler = Trödler, mit getragener Kleidung handelnd.



Deschenmecker, deschener, theschinmeckere, desener

Taschenmacher.

D. Gewerbe scheint öfter von Frauen ausgeübt worden zu sein

siehe > Taschner



Descher

Döscher = Drescher



Deschler

Taschenmacher

Desch(n)er - mundartl. für Teschner, Taschenmacher



Dessinateur

Musterzeichner



Destulierer, Distulerer, Destillatör

Destillateur

Distillirer (Lübeck 1798)

Branntweinbrenner.



Deuchelbohrer, Deuchler

Holzröhrenmacher

Deuchel = Röhre, Rinne

Deuchler, Deichler = Hersteller von hölzernen Röhren für die Wasserleitung .



Diätist

Diäter = Hilfsarbeiter bei Behörden

Diätist = Empfänger von Tagegeld

Brockhaus: Diäten = Tagegelder



Diamantschneider

Demantschneider, der dem rohen Diamant seine Form gibt, ihn zum Brillanten, Dickstein, Rautenstein, Rosenstein, Tafelstein schneidet.



Dichtmaker, dichtbinder

Böttcher

Biertonnenböttcher

Da im Mittelalter Tonnen zum Versenden vieler Waren, Salz, Pelze, sogar Bücher verwendet wurden, mussten Fässer, in denen Flüssigkeiten transportiert bzw. gelagert wurden, besonders dicht gebunden sein.



Dieker, Diekgreve, Diekhoder

Deicharbeiter; Deichgraf, Vorsteher des Deichwesens;

Teichwärter, Grabenaufseher

Dieker = Deicharbeiter, auch Deichbewohner;

Diekgraaf, früher Diekgreve = Deichgraf, Oberbeamter des Deichwesens, der die Aufsicht über alle Deiche des Verbandes führt.

Hoder = Hüter, Bewacher



Dieksticker

Doornkat-Koolmann: dik - Stikker = Deichsticker = wer den Deich mit Stroh bestickt.

dik-stikken = das Besticken des Aussendeiches mit Stroh, vermittels des Diknatels, um das Abspülen der Erde durch die See zu verhindern.

Der Deichfuss (die Berme) wird mit Stroh oder Reet bestickt.



Dielenkäufer, -händler

Dielen-, Bretterhändler

Dielenhändler



Diener

Lübeck 1798: reitender Diener (siehe >: Reitendiener)

Herrendiener, Stadtdiener

Diener = der in untergeordneten Verhältnissen gegen Lohn Dienste leistet, so: Kammerdiener, Gerichts-, Kirchen-, Amts-, Schul-, Silber-, Hof-, Stadt-, Ratsdiener.

Lohndiener

Kämmereidiener, Gerichtsdiener, Polizeidiener (oder Stadtwachtmeister) u. den sog. Angriffsdiener.



Dienstknecht, -mann

servus = Knecht

Brockhaus: Dienstmann =

1) im Mittelalter unfreier Ritter

2) Gewerbetreibender wie Gepäckträger, Stiefelputzer u.a.



Diligence-Besitzer

Diligence = Postwagen

Eilwagen

Brockhaus: Eilpost

Wagen in Form grosser Omnibusse, sogen. Diligence mit vier Pferden bespannt, kamen täglich einmal durch unsern Ort.



Dilendreger

Träger von Dielenholz

Dielenbretter wurden aus Preussen eingeführt.- Den Hafenbetrieb besorgten die Träger, die ihre mittelalterliche dunkle Leinentracht bis ins 20. Jahrh. beibehalten haben. (Klöcking)

siehe > Träger



Dinghörer

D. = Dingmann = Gerichtsperson, Beisitzer des Gerichtsiehe >



Dingmann

Dingmann , -wart = Schöffe

Gerichtsperson, Beisitzer bei Gericht.



Dingschreiber

Gerichtsschreiber.

Ding = Gericht, Gerichtsstätte

Dingsleute bei dem zu Ritzerau gehaltenen Landgericht sind dieselben ... stets zugegen.



Ding-Voigt

Ding Voigt im Ding und Recht.

siehe > auch Abfinder in Ding



Dinneker, Donneker

Anstreicher

Donneker = leemklicker

donneken, denneken = mit Kalk bekleiden, tünchen



Dintener, tyntener

Tintenmacher



Dirne

amye = bule freuchin, freulin

arme dirne heimliche frauwen

bubin = dirne hodenmuss

bule = dirne hodemusechen

bulerin, bulersin hore = hure

dirne, auch tyrne hübscherin

gude dochter kotze, koitze

liebe d.,gemein d. lichte frauwe

dorechte frauwe stockfrau

veile Frauwe Gleide = Dirne



Dirredeier

Tirtei = Hersteller (Tirtei = halbwollener Stoff)

dirdendei = ein halb leinenes, halb wollenes Zeug



Discher, Dischmaker

Tischler, Tischmacher

dischmecker, Tischmacher



Dispacheur, Dispachent

Brockhaus: gerichtlich bestellter Sachverständiger, der die Dispache (Berechnung der Schadensverteilung bei Verlusten im Seeverkehr) besorgt.

Brockhaus: 1925: Dispacheur oder Dispachant, die vom Gericht zur Aufmachung der Dispache bestimmte Person.



Disponent

mit Vollmachten ausgestatteter Leiter einer Geschäftsabteilung.

bevollmächtigter Mitarbeiter.



Distilator, Distelator, Distillator

Destillateur, Branntweinbrenner.

destillieren = flüchtige Teile eines Körpers durch Wärme in verschlossenen Gefässen als Flüssigkeit abziehen, abtropfen lassen, brennen. Branntwein destillieren.



Dockenmaker, -spieler

Puppenmacher

Docke = Puppe

Dockenspieler = Puppenspieler



Dockscherer

dok = Tuch

Dook = Tuch

Tuschscherer



Dodendreger, dodengreber

Totenträger

todengraber = Totengräber

Kulengreber = Totengräber



Dömer

Domfischer, Fischer der Untertrave, die am Dom wohnen



Döncker, Dönkter

Die Döncker und die getünchten Schornsteine“

siehe > Tüncher



Dönnicher

Tüncher, Anstreicher.

vergleiche > Dinneker



Döscher

Drescher



Dokbereder

Tuchbereiter

siehe > Tucher, Tuchscherer, Duchbereider



Dollenschriver

Zollschreiber

mittelniederdeutsch: tollenschriver

Schreiber auf einer Zollstelle

vergleiche > Zollschreiber



Domfrau

Domina (lat.Herrin), Ehefrau e.Standesperson, Klostervorsteh.



Donneker

Tüncher

döneker, dönneker, lemclicker = Tüncher, Lehmer

vergleiche > Dinneker



Doppelsöldner

doppelsöldner, die zwiefachen oder doppelsold haben.

ein doppelsöldner dem zwifache speis geben wird; mit schwerer rüstung = gleichbedeutend mit Dragoner.



Doppelspänner

Dopplhöfner = Doppelhöfner

Doppelhoff = Vullhoff = Vollhof (Gegensatz: Half-Hoff)

Vullhöufner = Vullmair = Vullspenner

Brockhaus: Halbbauer = Halbspänner, Halbhufner

Doppelhoff = Vullhoff

Vullspenner = gewöhnlich ein Vollhöfner, der mit seinem Gespann vollen Hofdienst leistete.



Doppengiesser, doppensmyder, doppengoltsmydt

Würfelmacher

Doppenschneider = Würfelschneider

Doppengiesser = Topfgiesser



Doppler, Doppeler

Würfelmacher, Würfelspieler

Doppeler = Würfelspieler



Dorfgeschworener

untere Dorfobrigkeit, zur Einhaltung besserer Ordnung bestimmt

Dörpswager = Dorfgeschworener

Mitglied des Gemeinderates



Dorfrichter

Schultheiss, Dorfvorsteher u. Verwalter der niederen Gerichtsbarkeit

Schultheiss, Bauernrichter



Dorhuter , dorman

Türhüter

dormann = portener = Pförtner an einem Stadttor



Dornknecht

wohl so viel wie Tornknecht, Turmknecht,Türmer.



Dorpswager

Dorfrichter, Schultheiss

Dörpswager = Dorfgeschworener



Dosenmacher

verfertigte gebrannte lederne Schnupftabaksdosen, in denen Wappen u. Namen in Perlmutter ausgelegt waren; eine solche hatte er auch dem Könige zum Geschenk gemacht.

Dose - man braucht das Wort gewöhnlich nur bei Schnupftabak, Rauchtabak u. Zucker ...- Dose –

ein rundes, hölzernes Gefäss ...



Drager

ein sodesknecht, im Dienste des Sülfmeisters

Die Dreger bilden in den Städten das Amt der Bajuli oder portatores, in Rostock Kumpaner.

dragen, dregen, drigen = tragen

dreger, drager = Träger

Dreger = Träger.



Drageht-, Tragetmaker

Lübeck, Dom Taufbuch 1669

Tragholzmacher.

Drach', -Trage, Schulterholz zum Tragen von Eimern

Tracht = Tragjoch

Drach, Dracht = Trage, Achseltragholz



Drahtbinder

hausierender Topfflicker,

Hersteller von Mausefallen.

die durch die halbe Welt ziehenden Drahtbinder.

Grosse Steinguttöpfe, Steingutschüsseln wurden durch ein herumgebundenes Drahtgeflecht vor dem Zerbrechen gesichert, besiehe > wenn schon ein leichter Sprung vorhanden war.



Drahtplätter

vergleiche > Goldplätter

Lahngoldmacher



Drahtreider

Drahtzieher



Drahtschläger

Drahtplätter

Lahngoldschläger



Drahtstiftarbeiter

Drahtstifte wurden aus rundem oder vierkantigem Eisen-, Messing- oder Kupferdraht hergestellt, früher durch Handarbeit, heute durch Maschinen.



Drahtzieher, drotzoger, -trecker

zog einfachen oder ineinander gedrehten Draht in einer Drahtmühle, mittels Drahtzug

drotzoger, dratzieher = Drahtzieher

Drahttrecker = Drahtzieher

Handbuch d.B., veraltete Bezeichnungen: Zöger, Bankzöger, Schockenzieher, Leirenzieher, Bankzieher, Handzieher, Drahtreider, Drahtmacher.

Leonische Drahtzieher fertigten die mit Gold- oder Silberlahn übersponnenen Fäden, die man für Posamenten u. Stickereien benötigte. Das Gewerbe stammte aus Lyon, daher leonisch

vergleiche > Lahngoldmacher



Draietmacher, Drygettmacher

wohl = Dragetmacher = Tragholzmacher



Drangfahrer, Drankfahrer

Brockhaus: Drank, der, niederd. Spülwasser; Schweinefutter aus Küchenabfällen.

Drank, flüssiger Küchenabfall für die Schweine, dünnes Schweinefutter.-

Da die Bäcker z.B. ihre Schweinemästereien ausserhalb der Stadt-mauern hatten, wie etwa in der Paulstr., früher Bäckergang, waren Drankfahrer Leute, die Küchenabfälle zu den Mästereien fuhren.



Drattsmed

Drahtschmied

vergleiche > Drahtzieher, Smede



Dr.d.G.G.

Doktor der Gottesgelehrtheit.



Drechsler ; dresseler, dressler

Im Mittelalter gab es die Trennung in Grob- u. Feindrechsler. Weitgehende Spezialisierung brachte bunte Namengebung mit: Boltendreyer, Vlaschendreyer, Kopdr., Schötteldr., Spinnrademaker .

dresseler, tresseler, dresler, trisler, trechseler, (tornator) Drechsler.

Holzdrechsler u. Horndrechsler.



Dreckfeger

Dreckfeger

Strassenkehrer, die ausserdem den vor die Tür gesetzten Abgang aus den Häusern auf Wagen, Dreckkarren laden u. aus der Stadt schaffen (Berghaus).



Drecktrecker

Strassenkehrer, die auch die Hausabfälle abfuhren.

siehe > Dreckfeger



Dreger, Dräger, Dreghere

Träger

Dreger = Dreier = Drechsler sein.

Dreger = Träger u. Packer, Mitglied der Trägerkorporation

Bürgerbuch Hannover Dreghere = Träger

vergleiche > Träger



Dreher

Eisendreher, Stahldreher.- Metalldreher = Dreher von Nichteisen-Metallen. Veraltete Bezeichnung: Bankarbeiter.

Der Beruf des D. , des Maschinenarbeiters an der Drehbank, ist in Deutschland etwa 170 Jahre alt. ... Um 1480 kannte man sog. >Fitzelbänke<, die von Schmieden u. Drechslern zum Drehen, Gewindeschneiden benutzt wurden.

Dreher, Dreier früher = Drechsler.



Dreimann

Dreimann 1515 u.16, Krämer (Dortmd.)

Dreimann ->Dreiherr = triumvir

dreiherr, bawherr, pfennigmeister, rentmeister

Dreyherr = Mitglied eines Collegiums von drey Personen. Das Triumvir der Römer haben einige Neuerer durch Dreyherr zu übersetzen gesucht.



Dreispänner

Bauer, der mit 2 anderen Bauern zusammen ein volles Gespann zur Dienstleistung stellen musiehe >



Dreiviertelspänner

Dreiviertelhöfner, eigentl. Besitzer einer 3/4 Hufe.

Brockhaus: Halbspänner = Halbbauer, Halbhufner



Drellmacher, Drellweber

Drell =Drill =Drilch =Drillich =Gewebe mit dreifachen Fäden(Duden) Drell ( zu drei: mit drei Fäden gewebt) ...sehr dicht u. fest gearbeitetes Leinwand=, Halbleinen= oder Baumwollgewebe(Brockhaus)



Drenckglasmacher

drenke = Tränke; drenken = tränken;

drenker =

1) Trinker;

2) der zu trinken gibt.-

Trinkglas-, Wassergläser-Macher



Dreschgärtner

Kleinbauer, der beim Dreschen auf dem Gutshof helfen musiehe >

eine eingesessene dienstbare Person, welche um einen gewissen Lohn alle zum Gute erforderlichen Dienste verrichten musiehe > (steht zwischen Kossat u. Häusler.)

Lohngärtner, dessen Haupteinnahme in einem bestimmten Anteil (10. oder 11. Scheffel) des Druschertrages besteht.



Dreschlehr, dressler, Dressler

Dressler, Dressler



Dreyer, dreher, dreger

Drechsler

> siehe auch Blocksdreyer, Boltendr., Kopdr.

Dreier = Drechsler

Dreyer, tornator = Drechsler

Dreihergeselle



Driakelstunnekenmaker

Lexikon: driakel, triakel, driaker, triack = Theriak

Driackel = Theriak, Arzneimittel gegen tierisches Gift.

Duden: Theriak = Heilmittel des Mittelalters

Theriak = Arzneimittel gegen Tierbiss, mittelalterliches Heilmittel, e. ursprüngl. aus 64, später aus 12 Bestandteilen bestehende Latwerge.

Tunn = Tonne, tunneke = kleine Tonne.

Hersteller von Tönnchen, Büchsen zur Aufbewahrung des Theriaksiehe >

Brockhaus: Mittelalter Allheilmittel aus vielerlei Bestandteilen: Theriakwurzel, Pimpinelle, Erzengelswurz.



Drietmacher

Hersteller von Schlitzeisen für Samtwebstühle.

eine eingenietete Messerklinge an den Sammetstühlen, womit die Fäden der Kette aufgeschlitzt werden.

Schlitzeisen, auch Hobel



Drögekäufer

Kleinhändler mit trockener Ware, wie Erbsen usw.(Schubert, Die Neubürgerlisten der Städte Rostock, Schwerin, Wismar. 1982)



Dröghaken

Höker

Drögenist = Materialienhändler

Drögköper hiess in Rostock der kleinste Händler; so genannt, weil er ursprünglich nur trockene Ware wie Erbsen, Bohnen usw. auf- u. verkaufte.



Dröscher, Drescher

Drescher, Dröscher = excutiens grana frugum



Droschkenaufseher

Vielleicht Angestellter der Stadt, der die zugelassenen Droschken auf Sauberkeit, Zuverlässigkeit usw. kontrolliert.



Droschkier

Droschker = Droschkenkutscher.



Drost, Droste

leitender Verwaltungsbeamter einer Vogtei od. eines Amtes (Drostei)

Landvogt, Amtshauptmann.



Drüchter, Drückter

Taufbuch St.Petri Lübeck 1660:ein drüchter (drückter) auss dem Tohre.

1) Drucker, Buch- od. Kattundr.

2) Ferkeldrücker, Kastrierer?



Drücker

Taufbuch Jacobi. Drucker, Buchdrucker

drucker = der etwas bedruckt, eine Form, Zeichnung abdruckt.

Bookdrücker = Buchdrucker

drücker = Drucker, Buchdrucker.



Duchbereider / duchgewender

Tuchbereiter / Tuchhändler

duchheffter = Tuchhefter = Tuchscherer

duchman = Tuchhändler

duchmecker = Tuchmacher, Wollweber

duchscherer = Tuchscherer



Duchknappe

Tuchknappe, Tuchmachergeselle

vergleiche > Duchbereider, -gewender



Duchscherer

Tuchscherer siehe dort



Ducker

Taucher.

In Danzig wurde 1609 ein geschworener Ducker angestellt, den Grund der Ströme rein zu halten und gesunkene Sachen zu heben.



Dübler

Zimmermann

Dübel = Holzpflock

Dübel = Pflock



Düllenbreiter

Handbuch d.B. Gabelarbeiter.

Bezeichnung daher, dass der D. die >Dülle< der Gabel breit macht Die Dülle nimmt später den Stiel auf (Heu- usw. gabeln)

den Teil der Schäferschippe, der den Holzstiel aufnimmt, >Tülle<.



Düncher

Tüncher



Düppenbecker

Töpfer, Hafner, Kannenbäcker



Durstenden Wächter

Torwächter.



Ebenist

Kunstschreiner

so benannt nach dem bei Intarsien verwendeten Ebenholz (Brockhaus)

Kistler, der Ebenholz verarbeitet.



Ebentürer, Ebenteurer

Juwelenhändler

Ebentheuer (obd.) meint den umherziehenden (abenteuernden) Kaufmann, besiehe > den Juwelenhändler

Ebenteurer = Abenteurer



Eberschmied

Korbsches Sippenarchiv, Bilder aus dem Berufsleben

Bohrerschmied

Eberschmied = Neberschmied

Lexikon: nabe-, nebe-ger = spitzes Eisengerät zum umdrehen, bohren (entstellt nage-, negeber, -bor, neper)

vergleiche > Neberschmied



Echtleute

keine Berufsbezeichnung. Echt ist das alte Wort für Ehe (nach Schütze noch um 1800 gebräuchlich)

Schütze (1800):Noch sagt man (Hamb.) up de Echt geven, tor Echte nemen

Echtgenote = Ehegatte

Echteschopp = Ehestand.



Eckernmacher

Eckern wurden die eichelförmigen, umstrickten Holzknoten genannt, die man vor diesem an der Kragenschnur, an den Ecken der Schnupf- u. Halstücher wie auch als Knöpfe an Surtouts u. Fracks trug u. mit Schnüren zusammenhielt.

eckern = Eicheln, übertragen: Quaste, eichelartiger Zierrat, Zierknöpfe, Knauf.

eckernbeschläge aus Gold u. Tressen.

egge = Schneide einer Waffe od. e. Werkzeugesiehe >



Edammer

Wahrscheinlich: Holländer, Landwirt nach Holländerart oder Molkereibesitzer.



Edelschmied

Verfertiger edlerer, wir würden sagen: kunstgewerblicher Arbeiten in Edelmetallen oder Messing. In Österreich nannte man sie Geschmeidler.



Edelsteinwürker

Edelsteinhawer = Edelsteinarbeiter



Eger

Bohlsmann

Bohlsmann = Hufner

Bondenbohl = erbeigener Grundbesitz. Festebohl = von einer Grundherrschaft als Lehen erhaltener Besitz.



Eggenschuhmacher

Pantoffel- und Eggenschuhmacher

Egge, Ecke, Eckstreifen von Tuchen, Tuchsaum. Es werden daraus Eggendecken und Eggenschuhe geflochten.



Ehehalt

Ehehalt, in Altbayern siehe > Dienstbote.



Ehevogt

Ehemann

maritus = Gemahl, in dessen mundium (Schutz) sich die Frau befindet.



Eichenbinder

Fassbinder, der Eichenholz verarbeitet.



Eicher

Eichmeister, Visierer.

Brockhaus: eichen = prüfen auf richtiges Mass und Gewicht.



Eyermenger

Eierhändler



Eigenkätner

Besitzer einer kleinen Stelle mit Wohnhaus (Kate) und mit etwas Land

Häusler; kl. Haus mit Gartenland u. Vieh, d.i.d.Regel als Tagelöhner arbeitet.



Eigenlöhner

Eigenlehner -> Lehner = Bauer, der nur ein Haus u. etwas Ackerland besitzt.

Eigenlöhner = der eine Zeche auf eigene Hand betreibt, Einspänner.



Eigenwohner

er wohnt in seinem Eigentum



Eimermacher

fertigte Eimer,

Böttcher, der kleine Geräte baute.

Handwerker, die besonders in grösseren Handelsstädten, z.B. in Danzig neben den Böttchern selbständig ihr Gewerbe betrieben.



Einbörner

wurde eine Feuerwehr geschaffen, indem die Einbörner, wie die Heizer in den Brau- u. Badstuben genannt wurden, und die Bader verpflichtet wurden, bei Bränden ... Hilfe zu leisten.

Pfannenträger oder Helfer genannt; Arbeiter der Mälzenbräuer, sie tragen das Malz zur Darre, schüren das Feuer, verladen Bier u. Gerste.

bernen, barnen, burnen = brennen



Einfahrer

Der Einfahrer (auch Fahrsteiger) war Controlbeamter für den Dienst der Geschworenen, hatte aber die Controle für das ganze Geschworenen-Revier.

Vergleiche > Steiger



Einhaus-Bäcker

Der Innebäcker verbuk in seinem Ofen das ihm von der Kundschaft gelieferte Mehl. Jedoch nur Roggenbrot

Inhausbäcker

vergleiche > Hausbäcker

Hausbäcker, der den von den Familien gekneteten Teig ausbuk

eenhüsig = nur in einem Hause lebend



Einleger

Holz einlegen (Intarsien), heizen, Metall (Tauschierarbeit), Buchbinder usw.



Einlieder

vielleicht verschrieben: statt Einlieger = Häusler, Beisasse, der kein eigenes Haus hat.



Einlieger

Mietsmann

wohnen in Dörfern bei Bauern oder Eigenkätnern, auch in Städten zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter. Man nennt sie auch Losleute, Losgänger, Freileute, Freiwohner.



Einnehmer

Steuerbote, Zollwart (Brockhaus)

Akziseeinnehmer, Chausseegeldeinnehmer usw.



Einrosser

Zweirosser = Lehnsmann, der zum Dienst mit zwei Rossen verpflichtet ist.

Lexikon: einrüsse = einspännig, dem nur ein Pferd zusteht.

einrusser = einspänner



Einspänniger, Einspänner

Stadtknecht, Ratsdiener

siehe > Einspenniger

Einspändiger = Magistratsbote



Einspenniger

Einspänner (Einspendiger, Einspenniger) = reitender Bote in einer Stadt.

Die Stellen lehren, dass ein einzelner Reiter od. Marställer zu verstehen sei, der zum Geleit mitgegeben wurde u. auch Bestellungen ausrichtete;

einspännig hiess er, weil ihm nur ein Pferd zustand. An sich sollte einspännig nur auf einen Fuhrmann gehen, scheint aber von jedem einzelnen Reiter zu gelten.



Einträger

gehört zu den Glashüttenleuten

Das vom Meister fertiggestellte Glas wird vom Einträger abgenommen u. in den Kühlofen verbracht.



Einwohner

Schutzverwandter, Einwohner einer Stadt, der nicht das Bürgerrecht erworben hat, aber gewissen Schutz (Wohnrecht) durch das Gemeinwesen geniesst.



Einzelspänner

Einspänner > siehe dort

Einspänner = Kleinbauer, der nur ein Pferd hat

Eenspänner = Wagen mit einem Pferd

Adelung: Im Bergbau ist ein Einspänner derjenige, welcher eine

Zeche allein baut

Einspänniger = Stadtknecht, Ratsdiener



Eisenbahnlademeister

Betriebsaufseher im Ladedienst, Betriebsmeister



Eisenbahnpackmeister

Eisenbahnpackmeister in Goslar

frühere Bezeichnung für einen Aufseher im Ladedienst



Eisenfaktor

Leiter einer Eisenfaktorei

Die Herzöge richteten zum Vertrieb des im Harz gewonnenen Eisens Faktoreien ein



Eisengiesser

Hüttenfacharbeiter, die den Guss betreuen.

Facharbeiter in einer Eisengiesserei.



Eisengräber, Eisenschneider

Stempelschneider, auch Grabner genannt (Graveur)

Stahlgraveur, ident. Bezeichn. Tiefgraveur, Reliefgraveur (=Releveur), Eisenschneider (veraltet) Stahlschneider.

Der Stahlgraveur fertigt Werkzeuge (Stempel, Stanzen), mit denen ... Kunstformen für Massenartikel hergestellt u. Gegenstände ... verziert werden.



Eisenhüter, isenhuder

Helmschmiede, Helmer, Haubenschmiede; fertigten Helme

isenhuder, der Eisenhüte (Helme) anfertigt



Eisenkramer

Künzig: Kleinhändler in Eisenwaren.



Eisenkuchenbecker

Eisenkuchen : placenta inter ferra calida cocta

Kuchen, zwischen heissen Eisen gebacken, also Waffeln.

E. = Waffelbäcker.



Eisenmenger

Eisenhändler.



Eisenmeister

Kerkermeister



Eisenschmelzer

Waldschmied, Zerrenner



Eisensteinbergmann, Eisensteinarbeiter

Bergmann bzw. Arbeiter in einem Eisenerzbergwerk bzw E.-Steinbruch



Eisentreiber, Isendriuer

bearbeitet Eisenblech in kaltem Zustande ... - mit Hämmern verschiedener Form u. Punzen bearbeitet, um plastische Gebilde, Ornamente, Pflanzen, Tiere, Menschen usw. zu erzeugen.



Eisernleuchtenmacher

sie (die Klempner) hiessen hier zunächst Eisenleuchtenmacher, nach den damals offenbar modern werdenden Laternen (16. Jh.), wie man sie in den Dälen aufhängte ... oder auf den Strassen mit sich trug.

vergleiche > Klempner, Isernleuchtenmacher.



Ekenschipper, Eichenschiffer

Die Ekenschiffer, deren Fahrzeuge aus Eichenholz hergestellt waren, hatten das älteste Schifferamt. Die Ekenschiffe waren Vollschiffe aus Eichenholz, ... die Ilmenauschiffe hatten immer nur einen Mast.



Elbzollgegenschreiber

Zollgegenschreiber = unterer Zollbeamter

Gegenschreiber = Kontrolleur



Elfenbeinschnitzer

Verarbeitete Elfenbein für diverse Schnitzereien



Emmermacher

Frischbier: Emmer = Eimer

Eimermacher = Böttcher, der ausschliesslich Eimer macht.



Engelsaiter

Engelseiter waren die Hersteller eines Wollstoffes von geringer Breite u. geringem Wert ... Vermutlich rührt der Name daher, dass diese Webart von England nach Deutschland gekommen ist.



Engl. Stuhlmacher

engl. geflochtene Rohrstühle.

Wahrscheinlich Möbeltischler.



Engrosfactor

kaufm. Angestellter im Grosshandel.



Enke

(niederdeutsch) Kleinknecht

der dem Grossknecht untergeordnete jüngere Kleinknecht.

junger Knecht, der nur als halber Knecht dient und den Grossknecht über sich hat.



Enrollierter

See enrollierter, für den Seedienst angeworben.

ein zum Rekruten bestimmter Wehrpflichtiger, der bei seinem Truppenteil in die Musterrolle eingetragen u. bis zur Einstellung mit einem Laufpass in die Heimat beurlaubt war.



Entenmeister

Entensteller = Jagdgehilfe f.d. Wasserjagd.



Entensteller

Bürgerbuch Kölln

Jagdgehilfe (für die Wasserjagd).



Entrinder

afborken = die Rinde eines Baumes abziehen.

Entrinden:

a) zum Schutz des Holzes

b) zur Gewinnung der Rinde

a) Nutzholz, besiehe > Nadelholz wird geschält, um den Borkenkäfer u.a. zu bekämpfen; von Hand, maschinell,

b) Rinde liefert Faser, Gerbstoff, Gewürz, Arzneimittel, Kork.



Ephor

ephorus: Hauslehrer; Superintendant; Informator



Erbbeständter

Erbpächter.

Beständer = Pächter.



Erbdresch-Gärtner

Dreschgärtner = Lohngärtner, dessen Haupteinnahme in einem bestimmten Anteil (10. oder 11. Scheffel) des Druschertrages besteht.

Kleinbauer, der beim Dreschen auf dem Gutshof helfen musste

Erbdrescher = der für den Besitz eines kleinen Hauses das Getreide der Herrschaft zu dreschen verbunden ist; hofdrescher, zwangsdrescher.



Erbrichter

Gemeindevorsteher.

judex hereditarius = erblicher Richter.



Erbsasse

freier Standesherr (Schlesien)

Erbsass = possessor hereditarius, Erbherr.



Erbschenk

Gutsbesitzer und Erbschenk

Erbschenk war ein Hofamt wie Truchsess, Marschall, Kämmerer, die erblich wurden, an bestimmte Geschlechter gebunden.(Brockhaus)

gehörte zu den Reichserbämtern, d.am Hofe sich später durch Beamte vertreten liessen.



Erbscholz

Erbschulze = Inhaber eines erbl. Dorfrichter- oder Vorsteheramtes, Gemeindevorsteher.



Erchmaker, Erchwerker

bereitete ein weisses Leder erch aus Bocks- u. Gemsfellen.

mittelniederdeutsch: erch; mittelhochdeutsch irch

viell. vom lat. hircus = Bock, da anzunehmen ist, dass die Germanen das Weissgerbeverfahren von den Römern übernommen haben. Die Verfertiger von irch-Leder wurden im mittelhochdeutsch: ircher, irher genannt.

cerdo albus; albus core

erchwerker = Weissgerber.



Erdrichsmesser

Feldmesser

Erdreichsmesser , geometra.



Erfex(en)

Markgenosse(n)

Die Erfexen waren verpflichtet, dem Grundherrn ein Weistum über seine Berechtigung an der Mark zu erteilen.

Erfexe, Erbexe; ursprünglich die allein vollberchtigten Genossen der Mark, die später über u. neben den aufkommenden Markgenossen eine bevorrechtigte Stellung aus dem Eigentum oder der Herrschaft über die Mark haben, Wald-, Holz-, Mastberechtigungen u.a. ... teilweise im Ritterstand aufgegangen.



Erkner, Erkener

Besitzer kleiner Häuser an der Stadtmauer.



Erste

erste = arste = Arzt.



Erweisser

Erweiss = erbeiss = erbse



Erzknappe

Bergmann im Erzbergwerk.



Erzmüller

Erzmühle: eine Vorrichtung, worauf Erze zwischen zwei Mühlsteinen zu grobem Sande zermalmt werden.



Erzpriester

Vorsitzender eines ev. Kirchenkreises; dieser Titel ist ... 1806 ... durch Superintendent ersetzt.

archipresbyter.



Eschesmann, Eschesleute

Raute Bürgerbuch Ratzeburg Keine Berufsbezeichnung

Wer die Bürgerschaft heischte (altsächsisch: eskon, mittelniederdeutsch: eschen, eischen), hatte sich zweier Eschesmänner zu bedienen, die gewissermassen die Bürgschaft für die Ehrenhaftigkeit und das Wohlverhalten des Neubürgers übernahmen.



Eselmüller

Mühle (Pferde) Rossmühle wird diejenige Art Mühlen genannt, welche von einem Pferd, Esel oder anderen Tieren umgetrieben werden.



Eseltreiber

Der Esel, ein bedürfnisloses, kleines Zug- bzw. Tragtier, war früher besonders bei Mühlen zu finden.

asinarius



Essefeger, Essekehrer

Helle-, Kemmet-, Kender-, Kaminfeger =kehrer.

Schornsteinfeger



Esser

Wagenbauer

Assenmacher, Essenmacher, Achsen-, Wagenbauer, Wagner, Stellmacher.

(niederdeutsch asse = Achse)



Essigbrouwer, Essigbrauer

Essigbrauer

coctor aceti = Essigkocher

Hersteller von Essig.

Fast alle Brauer waren zugleich Mälzer, verschiedene Brauer zugleich Branntweinbrenner, ausserdem stellten mehrere Brauer nicht nur Bier, sondern auch Essig her.



Estimateur

frz. Einschätzer, Taxator.

Beurteiler, Abschätzer, Taxator.



Estrichgiesser

Brockhaus: Estrich = Fussboden aus einer weich aufgetragenen Masse ... z.B. Lehm-, Kalkmörtel-, Zement-, Gips-Estrich.



Etaminmacher

Brockhaus: Etamin = gazeartiger Gardinen- u. Handarbeitsstoff, meist aus Baumwolle, in Leinwand-, Dreher- oder Scheindreherbindung.

Etamin,(f.) dünnes Gazegewebe aus Baumwolle, Kammgarn usw.



Etatsrat

Höherer Staatsbeamter in der Regierung.



Etoffemacher

Stoffwirker, Zeugweber

étoffe (frz.) Stoff, Zeug

étoffer ausstaffieren, gut ausstatten (Langensch.)



Eucharist

Katholischer Geistlicher.

Eucharistiner-Vereinigung kath. Priester, mit dem Zweck beständiger Anbetung des Altarsakraments



Euler, Eulner

Töpfer

Töpfer, Hafner.

von olle = Topf



Eventaiiliste

1777 Fächermacher aus Nantesiehe >

frz. eventail = Fächer.



Eventurmaker

vergleiche > Abentürer Ebentürer

eventur(e) = Abenteuer, Ereignis

Lexikon: aventiuraere = umherziehender Kaufmann, Juwelenhändler



Ewerführer

Der Ewer ein kleines, flaches Wasserfahrzeug, das Waren u. auch Menschen zu oder von den Städten fuhren. Z.B.Torfewer, Postewer

Brockhaus: oft mit Hilfsmotor versehenes Frachtsegelschiff an der Nordseeküste.

Führer eines Leichters, der die Ladung eines tiefgehenden Seeschiffes an Land bringt.



Executor

Magd. Adressbuch Exekutor, Vollstrecker

Gerichtsvollzieher (veralt.Ausdr.)(Brockhaus)



Exekutant

Möller, Schüler u. Lehrer ... Husum, siehe > 65: um 1800 Exekutant

wahrscheinlich: Vollstreckungsbeamter, Gerichtsvollzieher.

Exekutor = Vollstrecker, Gerichtsvollzieher

Mack,



Exequirer

Brockhaus 1901: exequiren = vollziehen, vollstrecken ... Schulden eintreiben, auspfänden.

Vollstreckungsbeamter.



Exerzier-Lehrer

Adressbuch Lübeck 1821 > Beauftragter des Senats, der die wehrfähigen, zur Bürgergarde gehörenden Männer ausbildete, wahrscheinlich abgedankte Soldaten.



Expedient

Lübecker Adressbuch 1818 > Beamter bzw. Angestellter, der die Post abfertigt.



Exulant

linnenweber und exulant aus Joachimsthal.

Exulant = Vertriebener, Ausgewiesener (Keysers Wörterbuch)

Exul(ant): Flüchtling, Verbannter (des Glaubens wegen)



Ezelsteker

Ezel = Esel

steken = stechen, ein Pferd spornen

Eseltreiber (?)



Fabrikrat

In napoleonischer Zeit kam für das äussere Kirchenwesen der Begriff Kirchenfabrik (fabrique früher Ausdruck für Vermögen). Die Kirchenfabrik wurde verwaltet von Kirchenfabrikräten, vereinfacht Fabrikrat. -Kirchenrat-



Fackelmacher

Fackel = ein Beleuchtungsmittel aus grobem Gewebe, getränkt mit Wachs, Teer, Harz u.a. (Brockhaus)



Factoreischreiber

Er war in der Faktorei angestellt, einer Behörde, welche die notwendigen Einkäufe für die Magazine der Bergverwaltung zu machen hatte.



Fahnenmaler

sowohl für die Stadt ... Vereinigungen der Bürger ... mussten Fahnen, Banner u. Wimpel bemalt werden

Prozessionsfahnen



Fahnenschmidt

Fahnenschmied, Hufschmied beim Militär

Brockhaus: bis zum Ende des 1. Weltkrieges ein Beschlagschmied im Range eines Unteroffiziersiehe >

F.Fahnenschmied war der oberste Wehrmachts-Hufbeschlagschmied >bei der Fahne<



Fahrendes Fräulein

Dirne, > siehe dort

Fahrende Weiber sind fremde Dirnen u. Buhlschaften.



Fährmann, Amtsfährmann

Schiffer, der Fussgänger u. Fahrzeuge über einen Fluss setzt.

Fährmann, der einem Amt zugehört.



Fährschreiber

Wo die Fähre von einer Behörde (Amt, Stadt od.dergl.) betrieben wurde, nicht an einen Fährmann verpachtet war, mussten die Einnahmen verbucht werden. Das tat der Fährschreiber



Fahrensmann

Seefahrer

vergleiche > Shefharenmann (Tl I)

Seemann, Matrose.



Faktor

Geschäftsführer, Handlungsbevollm.

In Druckerei: Leiter der einzelnen Zweige (Sal.)

In Heimindustrie: die Person, durch welche der Unternehmer Heimarbeit vergibt.

Selbst. Verwalter einer ausl. Handelsniederlassung.(Keysers Fremdwörterbuch).

Faktor = factor, negotiator (Kaufmann, Bankherr)

Factor der Schulbuchdruckerei.

Hausknecht, Ausläufer bei Kaufleuten.



Falconier

frz. fauconnier = Falkner

lat. falconarius = Falkner.

Falkner; gehörte zum Jagdpersonal der Fürstenhöfe bis ins 16. Jh. Sie fingen Falken und richteten sie für die Beizjagd ab.



Fallmeister

Abdecker

Abdecker, Schinder, Wasenmeister.



Famulus

Famulantes = Dienstleute

Famulus = Diener, Knecht, Zögling, Schüler, Läufer

dasselbe



Farbbrenner

Handwerker, der aus Metallen, Erzen, Mineralien Farben durch Rösten herstellt. z.B. Englisch Rot entsteht durch Abrösten von Eisenoxyd, Blau aus Lasurstein u. Cobalt usw.



Färbebauer

Krappbauer siehe dort

Krapp, Färberröte (Rubia tinctorum) wurde auch in Schlesien angebaut (Vielleicht auch Waid - Isatis tinctoria.)



Färber, *)Farffer, Farver, Varver

a) Schwarzfärber, färbten nur schwarz - oder wenigstens dunkel

b) Schönfärber, färbten rot, blau usw.

c) Waidner färbten dem einheimischen Waid

ferber, ferwer = Färber

Farber = Färber

Schönfarber = Wollfärber

Swartfarber = Leinen- u. Baumwollhändler (? wohl Druckfehler bei Schu?)



Farbholzhändler

Handelt mit Farbhölzern, meist aussereuropäische, aus denen Farbstoffe gewonnen werden. Jetzt fast ganz durch synth. Farben verdrängt.



Farcher

Schweinehändler

Lexikon: varch = schwein



Farvenmaker, Farbenreiber

Farbenmacher

Farbenreiber = Hilfsarbeiter des Malersiehe >

Farbbereiter

Farbenmecker, Farbenreiber



Fasanenmeister

Fasaner = der die Fasanen zieht und füttert.

Wörterbuch der Weidmannssprache: Fasanenmeister = Betreuer einer Fasanerie.-

Fasanerie:

1) erbaute Aufzuchtanlage für Fasane,

2) in freier Wildbahn gehaltenes Fasanengehege.



Fastbäcker

Magd. Adressbuch vastbecker, pistor panis solidoris et communis, auch witbecker genannt. (Sch-Lübben)

Fastbäcker, d.i. Roggenbrotbäcker im Gegensatz zum Los- oder Weissbecker.

Fassbäcker

Roggenbrotbäcker

der Bäcker, der Roggen- oder Schwarzbrot bäckt, im Gegensatz zum Los- oder Witbäcker.

Die Weissbäcker waren entweder Fastbäcker, die hauptsächlich Weissbrot herstellten oder Losbäcker, die Brötchen und Kuchen backten.

backt Brot aus Roggenmehl; die F. waren streng geschieden von den Kuchen- u. Losbäckern.



Fassbinder, vathouwer

Böttcher.

vassbinder (Marienburg 1403)

vasbender (Aachen 1385)

vathouwer = Fasshauer = Böttcher (Soest 1390)

in der Ordenszeit viel gebrauchte Bezeichnung für Böttcher, die grosse Gefässe anfertigten im Gegensatz zum Kleinbinder.



Fassführer

bei der Weinlese

Fattseller = Fass-, Schüssel-, Tellerhändler



Fassmaler

oft waren auch plast. Einzelfiguren ganz zu bemalen oder mit Farben u. Gold einzufassen

Lexikon: vazzen = vassen = mit gold, farbe u. dergl. überziehen.



Fässler

Fassbinder

Böttcher

Hersteller kleiner Holzgefässe



Fasszieher

Auflader, Markthelfer

scala doliaris, ein weinleiter, fasszieher oder weinschröter

Fasszieher meint den Auflader, Schröter.



Faulhäker

vul-hoke, vul-hoker, der vollberechtigte, zünftige Höker, dessen Betrieb nicht auf bestimmte Markttage der Woche noch auf einen oder wenige Handelsartikel beschränkt ist.

vulhoke, -höker, Krämer.

Höker mit voller Zunftberechtigung.



Fayencemaler

Fayence = nach der it. Stadt Faënza ben. Töpferwaren. (Majolika)



Fecher, vechere

Fachfischer, d.h. Fischer, der im Main Fächer besitzt. In der Regel werden 2-3 Leute in der Fischergasse so besonders bezeichnet.



Fechner

verarbeitete sehr teures u. vornehmes Pelzwerk, nämlich Hermelin.

Fech, mittelhochdeutsch: vêch = buntes Pelzwerk, besonders Hermelin



Fechter, Fechtmeister

der berufsmässig Zweikämpfe ausfocht, sei es gerichtlich oder auf Jahrmärkten.

Fechtmeister

Die altd. Fechter = Spielleute

Bürgerbuch Hannover 1689. Fechtmeister.

ein Meister des langen Schwertes, lanista.

Für die Studenten gab es ... für die körperl. Ertüchtigung einen Stallmeister, ... Fechtmeister, Tanzmeister, Zeichenmeister u. ... Voltigiermeister.



Federbeamter, Federbedienter

Bediente, Beamte von der Feder = Angestellte, Beamte der Bergwerksverwaltung; Gegensatz: Bediente vom Leder.



Federmacher , federwescher

Federmacher.

Federschmücker, Federputzmacher, Federputzer.

wäscht und färbt Federn, Flor und Band.

Federbereiter, wohl einer, der Bettfedern zubereitet oder reinigt.

Handwerker, der Vogelfedern für den Gebrauch als Kissenfüllung u. Hutschmuck herrichtet.

Federmacher = Uhrfedermacher, Spezialarbeiter.



Federposenfabrikant

Federposen- u. Siegellackfabrikant

Fedderpoos = zum Schreiben zugerichteter Gänsekiel.

Mit buntgefärbten Federposen wurden die Kalkpfeifen verziert. Buchse durch den Korken der Angelschnur.



Federschmücker, Federputzer (-in)

Magd. Adressbuch Federputzer, Federputzmacher, Federmacher, plumarius

plumarius (subst. Brokatwirker)

ornatus pl. = Federschmuck, Federkleid.



Federschneider

Kielfederschneider

schneidet den Gänsekiel zur Schreibfeder



Federschütze

unter Kleinkötner aufgeführt.

ein Lauf und Flug oder Federschütze heisset ein solcher Jäger, der sich im Schiessen so perfectioniert hat, dass alles, was ihm vor die Flinte kommt, nicht weit mehr hinweg kann.

ein solcher Schütze muss auf die Natur u. Eigenschaften des sämtl. Feder=Wilds genau Acht haben, u. alle vorkommenden Vorteile ... wohl u. vernünftig unterscheiden (folgen Ratschläge für das Erlegen der verschiedenen Vogelarten.)

Federwild - Jäger.



Federstutzer

Federschmücker



Federträger, Federhändler

Händler, die Gänsefedern aus Böhmen nach Ober- u. Niederösterreich trugen.



Fedriber, fehedriber, fechtryber, fichtriber

Viehtreiber, Viehhändler



Feherhirte, fehehirte, vehirte

Viehhirte



Fehmmeister

der herzogl. Fehmmeister - der Mastmeister - hatte die Anzahl der Schweine festzustellen, die ... zur Mast zugelassen u. mit in den Wald getrieben werden konnten. ... wurde jedem zugelassenen Schwein das Vehen-Mal aufgebrannt.

Vielleicht entstanden aus Veeh-meister = Viehmeister

oder aus Viehmäster.

Veeme oder Fehmgeld = Mastgeld



Fehnmeister

Duden: Fehn = Fenn = Sumpf-, Moorlandschaft.

Lexikon: venne = Sumpf

Fenne-maker = Fennenaufseher, das Mitglied einer Werft- (Warft-)genossenschaft,das für ein Jahr die Geschäfte führt.

Fehnmeister = Aufsichtführer bzw. Leiter einer Moorkultur ?



Feilbeck, Feilbäcker

Grobbäcker.

Bäcker, der Brot feil bäckt und hält.

Feilbäcker ... in einigen, besiehe > oberdeutschen Gegenden ein Bäcker, welcher Brod feil hat, welcher auf den Verkauf bäckt.



Feilehauer, felehauwer

Hersteller von Feilen (Brockhaus)

Feilenschmied, Feilenmacher.

kam schon um 1300 auf

felehauwer = Feilenhauer

Filenhauer = Feilenhauer



Feinbäcker

stellte das feinere Gebäck aus Weizenmehl her.



Feinfiltmacher

Hersteller von feinem Filz, z.B.Hutfilz.

vergleiche > Filtenmacher



Feintäschner

auch Portefeuiller genannt;

Verarbeiten von Feinleder, Kunststoff, Textilien ... Damentaschen, Brieftaschen, Geldbörsen, Mappen, Kästchen, Etuis usw.



Feirschlosmacher

Büchsenschmied

Fürslott = Feuerschloss, Bezeichnung für ein Gewehr alten Modellsiehe >



Felbaweber

Seidenweber

Brockhaus: Felbel (ital.L.w.), Felpel, ein Kettenplüsch mit langem Flor aus Seide, Reyon, für Zylinder.

Felbel, Fälbel, Felbe, fr.Velpe, ein unvollkommener Sammet, der jedoch von Plüsch unterschieden wird. hat längere

Haare als Samt, diese stehen aber nicht aufrecht, sondern sind niedergedrückt.



Felbereder

Gerber. -vergleiche > Fellbereiter



Feldgärtner, Freigärtner

Freigärtner = Kleinbauer, Pächter (vom Frondienst befreit) Freigärtner = wie oben

Feldgärtner = Landmann

Freigärtner = Dorfbewohner mit einer kleinen Ackerfläche u. gewissen Freiheiten von Diensten u. Abgaben.

Gr:Feldgarten = ein im Feld zum Gartenbau eingezäuntes Stück Land.



Feldgeschworener

ein vereidigter Mann auf dem Lande, der die verwischten u. strittigen Flurgrenzen wieder herstellte bzw. den Streit darüber schlichtete.

als Feldscheider, Feldmesser in Eid und Pflicht Genommener aus der Gemeinde. Ihm liegt das Setzen und Aufsuchen der Grenzsteine usw. ob.



Feldjäger

Feldjäger gehörte dem von Friedr.d.formierten Feldjägercorps an, das sich aus gelernten Forstbeamten zusammensetzte.

Der Begriff hatte zu verschiedenen Zeiten, verschiedenen Landschaften verschiedene Bedeutung. Z.B. Feldhüter, Flurschütz, Feldgendarm (Polizei im Kriegsgebiet), Landjäger.



Feldkeller

Verwalter der Felder des Spitals



Feldmaurer

Die Kü(h)-Mauren werden aus übereinander ohne Mörtel gelegten Steinen aufgeführt. Eine besondere Zunft, die man Feld- (Trocken-) maurer nennt, verfertigt diese Mauren.

im Weinberg muss man Mauren von Steinen oder Grasrasen machen



Feldmeister

Abdecker

Abdecker, Schinder

Gottschald: Henker

Im Reicharbeitsdienst Dienstrang, etwa dem Leutnant entsprechend.

in Ulm einer der Knechte des Bleichers, ihm lag das Benetzen und Bewachen der Leinwand ob. 2) Schinder. Kleemeister oder Feldmeister waren gewöhnlich auch Scharfrichter.



Feldpauker

Paukenschläger bei einer Feldtruppe.

siehe > Heerpauker



Feldpfänder

Feldhüter. vergleiche > Pander, Schütter



Feldpfeifer

Feldtrompeter = tubicon castrensis, Trompeter des Lagers, der Truppe; ähnlich Feldpfeifer = Pfeifer, Musiker der Truppe.

Lexikon: velt = Lager-, Kampfplatz.



Feldschärer, Felscher

Feldscher

Duden: Feldscher(er) = Feldwundarzt.

Brockhaus: F.(veralteter Ausdruck) = der Vorgänger der Militärärzte, aus den Bartscherern hervorgegangen.

Der Chirurg (im Heer) noch nach 1800 Feldscher.

Diensttitel des seit 1620 im brandenburgisch-preussischen Heer nachweisbaren ärztl. Personalsiehe > Die höheren Grade hatten eine gewisse wissenschaftl. Bildung als Wundärzte. Die niederen Grade waren nur handwerksmässig geschulte Heilgehilfen u. Barbiere.



Feldschätzer

Beauftragter der Stadt, der die Felder nach Grösse u. Ertrag abschätzt.



Feldschieder

Feldhüter (?)

Feldmesser, im Brandenburgischen ein Landmesser, im Oberd. ein Untergänger, Siebner, Feldschieder genannt.



Feldschütz, Feldaufseher

Feldschütz

Feldhüter, Flurhüter

Feldaufseher in Göttingen



Felduntergänger

Feldmesser, Landmesser

in Brandenburg ein Landmesser, im Oberd. ein Untergänger, Siebner, Feldschieder genannt.

Fi: Beamter für den (Feld-)Untergang.

Untergang = Beaufsichtigung der Marksteine auf dem Feld



Feldvogt

Feldvaagt = Feldhüter



Feldwärter

Feldwächter, Flurschütze

Feldhüter, der die Früchte im Felde vor Dieben bewahren muss; in Thüringen Flurschütz, in Bayern Flurer oder Echer, an a.O. Keiler od. Keula, Feldvogt, Pfänder, Feldschütz genannt.



Feldwaibel

Feldwaibel unter dem Fürstl. Anhalt-Zerbstschen Regiment

Feldwebel, Feldweibel = instructor cohortis = Ordner, Ausbilder der Kohorte.

vergleiche > Veltwaibel, Veltweywel (II)



Felgenhauer

mittelhochdeutsch: velgenhouwer ... der die hölzernen Radfelgen zuhaut, der Wagner oder Rademacher

In Frankfurt lässt sich dieser Spezialhandwerker (velgenhouwer) zwischen 1402 u. 1419 nachweisen.

Felgenhauwer, felgenheuwer. Felgenhauer, Hilfsgewerbe der Wagnerei .

fertigt Radfelgen; Wagenbauer.



Fellbereiter

Gerber.

Fellwerkbereiter (Kürschner)

Fell-Breder



Fellblösser, -plätter

bloten = blössen, entblössen. Hilfsarbeiter der Gerber.

vergleiche > Afstöter



Fell-Breder

Fellbereiter, Gerber.



Fellscherer

Fellscherer in Tempelfeld, ∞ 1593.

Feldscher

Feldscher, Fellscheer = frühere Bezeichnung für den Militärarzt.



Fellschlachter

Lexikon: vellmann = fallmeister, schinder



Feltrompeter

Feldtrompeter, Militärtrompeter.

tuba militans

tubicen castrensis



Feltweider, feltweidmann, feltmetzeler, feltmeister

Abdecker, der gefallenes Vieh verscharrt bzw. abhäutet u. verwertet



Fendrich

Fähnrich fendrich unter der schwed. armee

Offiziersanwärter (Brockhaus)

althochdeutsch faneri, Fahnenträger

Fähnrich in der alten Armee (vor 1808), Dienstgrad des jüngsten Offiziers jeder Kompanie. Seit 1808 wurde die auf Beförderung zum Offizier Dienenden ... zu Portepee-Fähnrichen befördert (Dienstgrad zwischen Feldwebel u. Sergeant).



Fensterflicker

Handwerker, der Fenster ausbessert.



Fenstermacher

fenestrarius, glaser

fertigten die Fenstermacher auch die Fensterrahmen. In der Glaserordnung von Speyer heisst es 1553, dass fenster und ramen machen zur Hantierung der Glaser gehöre.



Fensterrosenmacher

Brockhaus: Fensterrose in der spätromanischen u. besiehe > der gotischen Baukunst ein grosses, rundes Fenster mit Glasmalereien.



Ferber, ferwer

Färber > siehe dort



Ferge, verge, vercher

Fährmann



Fernhändler

in moderner Bezeichnung: Import-Export-Kaufmann

Im Mittelalter u. später fuhr der Händler mit seiner Ware ins Ausland u. kehrte mit Ware aus dem Ausland zurück. (Lübeck: Getreide, Salz, Tuch;- Russland: Felle, Honig;- Schweden: Stockfisch, Heringe)



Festbäcker

Grobbäcker

Festbäcker = Fastbäcker, von fest, niedersiehe > fast, eine grösstenteils in Niedersachsen übliche Benennung derjenigen Bäcker, welche Rockenbrod oder derbes u. festes Brod backen, zum Unterschied vom Los- oder Feinbäcker.

vergleiche > Fastbäcker.



Feste-Käthner

festen = amtl.Bezeichnung für das zwischen einem Grundherrn und einem Landnehmer abgeschlossene Lehnsverhältnis, das den Landnehmer zur Zahlung eines Antrittsgeldes bzw. einer Pachtsumme verpflichtete; der Landnehmer blieb zeitlebens im Besitz des Landes; der Sohn hatte das erste Anrecht auf die Stelle.

Kätner, der seine Stelle von einem Grundeigentümer gefestet (gepachtet) hat.



Festungsstellmacher, -Böttcher, -schlosser

Handwerker, die von der Festungsverwaltung ständig beschäftigt werden.



Feuerböter, Feuerbeuter

Feueranzünder, Einheizer

siehe > Fürböter.



Feuereimermacher

Eimer aus Leder oder Segeltuch.



Feueressenkehrer

Schornsteinfeger

vergleiche > Feuermauerkehrer

Feueresse = Schornstein

Feuermauerkehrer = Essenkehrer, Schornsteinfeger



Feuergreve, Feuergeschworener

vergleiche > Füergreve

Dorfeingesessener, der das gesamte Feuerwesen zu beaufsichtigen hatte. Die F. mussten, von Haus zu Haus gehend, nachsehen, ob die Bewohner mit Feuer, Asche etc. vorsichtig umgingen.

aus den Dorfeingesessenen vom Landgericht eidl. verpflichtet, Feuerstellen fleissig zu visitieren, mangelnde Vorsicht bei Hauswirten anzuzeigen, Feuerlöschgeräte in gutem Zustande zu erhalten u. bei Feuersbrunst bereit zu sein.

Feuerherr, Ratsmitglied, dem das Feuerlöschwesen anvertraut war.



Feuerherr

Seit dem Ende des 15.Jahrhundert Ratsmitglied, dem das Feuerlöschwesen anvertraut war.

der dem Feueramt vorsteht.



Feuerknecht

Feuerwehrmann.

Fürmann > Fürböter, Heizer, Feuerwehrmann.



Feuerläufer

Eilbote an einen fremden Ort zum Ansagen der ausgebrochenen Feuersbrunst, auch herzueilender Helfer.



Feuermann

Feuermann an der Dröge

Heizer an der Dröge, wo die Schiffstaue geteert wurden.



Feuermauerkehrer

Schlotfeger

Schornsteinfeger

Bürgerbuch Heiligenbeil.



Feuermeister

Feuergreve, Feuergeschworener, der in der Gemeinde die Feuerstellen kontrollieren musste.

Hilfsberufe (i.d. chem.Industrie) wie Heizer, Maschinist, Feuermeister, Lokführer usw. gehen z.T. aus den gelernten Metallfacharbeitern des Betriebs hervor. ...

Angestellter, der ein Leuchtfeuer zu bedienen, in Ordnung zu halten hat.

igniare structurae artifex.



Feuerschwamm-Fabrikant

Feuerschwamm, Zunderschwamm, Polyporus oder Fomes fomenterius, kragsteinförmiger braungrauer Pilz an Buchen, mit wergartigem Innern, das Wundschwamm und, salpetergetränkt, Zunder für das Feuersteinfeuerzeug lieferte. (Brockhaus)



Feuersteinhändler

Handelsmann mit allen Sorten französiehe > Feuer- u. Flintensteinen nebst franz. Stopfen.

Brockhaus:Zum Feuerschlagen wurde er (Feuerstein) bis ins 19. Jh. verwendet.



Feuerwerker

Bürgerbuch Hannover 1680

Brockhaus:

1) Pyrotechniker, Hersteller von Feurwerkskörpern.

2) bis 1945 Unteroffizier im Range eines Feldwebels, der nach Sonderausbildung im Waffen-, Gerät- u. Munitionsdienst tätig war.

Handbuch der Berufe: Pyrotechniker, ident. Bezeichn. Kunstfeuerwerker, Lustfeuerwerker, >Feuerwerker< (diese Bezeichnung ist jedoch, um Verwechslungen mit dem F. des Heeres zu vermeiden, nicht eindeutig genug.)

bildeten ehem. mit den Büchsenmeistern, Konstablern usw. die erste Klasse der Artilleristen, welche die Wurfgeschütze u. Mörser zu bedienen sowie Munition u. sonst. Kunstfeuer anzufertigen hatten. Später Uffz. (siehe >oben)



Feulenhauwer

Feilenhauer



Feyermeyerkehrer

Feuermauerkehrer, Schornsteinfeger, Schlotkehrer



Fideler, fydeler, fiddeler, fittler, fedeler

Fiedler, Geigenspieler



Fiebel u. Bücher Bret Schneider

Tischler, der Bücherborde fertigt.



Fiedelmacher

Fiedelmacher

Brockhaus: Fidel, das wichtigste Streichinstrument des Mittelalters u. d. Renaissance, eine Vorform der Geige.



Figural-Cantor

Brockhaus: Figural-Musik, der kunstvoll gearbeitete u. verzierte mehrstimmige Satz in der Musik des Mittelaltersiehe >

Meyers Lexikon: Figuralmusik siehe >v.w. Cantus figuratus , d.h. mehrstimmiger kontrapunkt. Satz, im Gegensatz zum einstimmigen Gregorian. Choral



Figur(en)schneider

Taufbuch Jacobi Lübeck 1664

Figurenschnitzer: scalptor figurarum lignarius (Schnitzer hölzerner Figuren)

Figuristen nenne sich die Bildhauer, welche eine besondere Fertigkeit in der Fertigung von Figuren, Statuen usw. erworben haben.

Lackierer: wie allenfalls ein gegenwärtiger Handwerker, Figuren- oder Laubschnitzer, Vergolder, Lackierer u. Marmorirer (Göthe)



Filigranarbeiter

Arbeiter, der Filigranschmuck herstellt. Filigran = aus Gold- oder Silberfäden hergestelltes kunstvolles Geflecht. Schon im Altertum bekannt. (Brockhaus)



Filler

Abdecker

Schinder, Henker

mittelhochdeutsch: viller = Abdecker, auch Peiniger



Filtmacher, Filzmacher

Filzer, Filter, Filzmacher, pillo, pileo (Hut, Filzmütze)

Filter = Filzmacher, von welchen sich die Hutmacher unterscheiden.



Filzer, Filter, Hutfilter, Hutwalker

bereiteten die Hutfilze

1321 in Lübeck eigene Zunft bzw. Amt

Filterer = Filzmacher



Finantzer

Oftmals gingen die Geldwechsler bis an die Grenze (finis) des Möglichen, so dass sie den Namen Finantzer erhielten.

Geldwechsler, Wucherer.

Lexikon: finanzie, finanze = unredliches Geldgeschäft, Wucherei, Betrug.



Finderleinschlager

Rechenpfennigschläger.

siehe > >Flinderleinschläger = Hersteller von Flitter,Flittermünzen usw.

Lexikon: flinderlin = flitter



Fingermaker

Ringmacher

mittelhochdeutsch: vinger - auch = Ring



Finkenfänger, Vinkenfänger

Vogelfänger

Claus Vinkenfänger, der wie schon sein Name andeutet, an der Spitze der reitenden Diener steht.

Vergleiche > Reitende Diener



Finnenkieker

Fleischbeschauer, Trichinenschauer.



Fiolist

Violen = Violinspieler, Geigenspieler.



Fiscal, Fiskal

Beamter des Fiskus; Anwalt der Staatseinkünfte, Steuerkassenanwalt; öffentl. Ankläger, etwa Staatsanwalt;

(an Universitäten) Eintreiber von Studiengeldern.

Advokat mit Beamtencharakter zur Wahrung der Interessen der Krone, insbesondere des Fiskus, woraus sich teilweise eine Tätigkeit als öffentl. Ankläger entwickelte.



Fischbeinreisser

Kaeber, Bürgerbuch Berlin

Brockhaus: Fischbein = Horn aus Barten der Bartenwale

Fischbeinreisser, der die Barten spaltet.

Die Barten des Grönlandwals wurden zu Fischbein verarbeitet, dieses biegsame und feste Material fand vielfache Verwendung. Die Mode des 18.Jh. - bis zum Empire - ist ohne Fischbein nicht zu denken.



Fischbein - Rockmacher

Brockhaus: Fischbein = Horn aus den Barten der Bartenwale

Fischbeinrock, ihr fischbeinrock hat seinen Ursprung dem nordpol zu danken.

Fischbeinrock =Reifrock. Die Reifen, aus Fischbein oder Rohr gefertigt, gaben dieser edlen Tracht den Namen.



Fischbeinweicher

Fischbeinsieder ... das rohe Fischbein in langen kupfernen Kesseln mit heissem Wasser zu erweichen und hernach mit eigenem eisernen Werkzeug in Stäbe und Stangen zu reissen u. zu spalten.

Fischbeen = Fischbein;- Fischbeenbessen, Fischbeenrieter.



Fischbeseher

Dienern des Rates einen Beseher für gedörrte und gesalzte Fische.

Es soll der Beseher jeden Samstag ... an denen man Fischwerk feil haben würde, auf Fremde u. Einheimische gut Aufsehens haben, u. wenn er mangelhaftige Fische gefunden, solches dem Bürgermeister anzeigen....



Fischer-Amtsbote

Bote des Fischeramtes, der Fischerzunft.



Fischerbauer

Besitzer eines kleinen Anwesens ..., der die Fischerei im Haff oder in der Ostsee ausübt.



Fischfuehrer

Fischhändler.

Fischführer: Gilde in Tilsit.

Die F. kauften am Haff die Fische und brachten die Fuhren nach den Städten und Dörfern zum Verkauf.



Fischmeister

Staatl. Aufsichtsbeamter in der Binnenfischerei (Brockhaus)

Fischermeister, Meister der Fischer, als Eigentümer des Garns (Netz) auch Garnmeister genannt.



Fischsellersche, fischhocke

Fischverkäuferin, Fischhökerin

fischhocke = Fischhändler.



Fischtrockner

besitz- u. anhanglose Menschen, die nicht mehr dem Fischfang nachgehen konnten,...trockneten Fische an der Sonne



Fischvogt

Fischmeister



Fischweeker, Fischweicher

weichten besonders die getrockneten Stockfische auf u. verkauften sie

Stockfischweeker = Weicher von Stockfischen

Fischweicher, -weker = D”rrfischverkäufer.



Fisker, visker, fischer

Fischer

fischer (piscator) Nebengewerbe nicht selten z.B. besemer, glockener, korber, krebser, Zimmermann



Flachsbinder

öffentlich bestellter Arbeiter

Untergebener des Flachsbrakers, er bindet und sortiert den Flachsiehe > Gefälle: Bindergeld, Packlohn, Emballagelohn.



Flachschmied

Lexikon: vlach-, flachsmit = kupferschmied

Kupferschmied



Flachsmann oder Flachsmacher

bearbeitete den rohen Flachs oder Hanf



Flachspacker

Flachsbinder = Untergebener des Flachsbrakersiehe >

Flachspacker = Flachsbinder.



Fladener, fladenbecker, fledener

Fladen-, Kuchenbäcker

Flader = Kuchenbäcker.



Fläminger

Tuchfärber

Durch Colonisten aus Flandern, die hauptsächlich in dem nach ihnen benannten Fläming angesiedelt wurden, kam das flämische Recht nach Deutschland. Güter, für welche dieses Recht gilt, werden flämische Güter u. ihre Besitzer Fläminger genannt.



Flanellmacher

Brockhaus: Flanell = meist köperbindiges, weiches, schmiegsames Gewebe aus Wolle, Baumwolle oder Halbwolle, ein- oder beidseitig gerauht.

Flanellweber.



Flasbinder, Flassbinner

Flachsbinder

Flassbinner = Flachshändler und Mattenflechter.



Flaschendreyger, -dreher

siehe > Flaschner

vlaschendreyere = Flaschner, Flaschendrechsler, Klempner.

Flaschendreher : Drechsler, der hölzerne Gefässe dreht.



Flaschenfuttermacher

Flaschenfutter: ein Behältnis, Getränk auf der Reise mit sich zu führen.

Tagelöhner u. Flaschenfutterer.

Flaschenfuttermacher



Flaschenschmied

Flaschenschmied: stellt Stahlkannen, Hohlmasse (Stofe), Trichter u. dergl. her und gehört der Schmiedezunft an.

Flaschenschmied, Flaschner

Flaschner = Hersteller v. Fl. aus Metall, Klempner.



Flaschner, fleschner

fertigte metallene Flaschen an, vom 15.Jahrh. ab geht die Bezeichnung in Klempner über.

fleschener, flescher, fleschenhauwer = Flaschner, Flaschenmacher



Flechtenmacher

Flechte = flacher Korb, in dem früher die Händler Kirschen verkauften.

Korbflechter, Mattenflechter(?), Stuhlflechter, Hutflechter (?)

Lexikon: vlähtener = Korbflechter.



Fleckendiener, -hirte, -müller

Flecken = offener Ort, im Gegensatz zur umwehrten Stadt.

Fleck'n = grösseres Dorf.

Brockhaus: Flecken = historisch ein grösseres Dorf mit einzelnen städt. Rechten; sie hiessen Marktflecken, wenn sie das Marktrecht besassen



Fleckenreinige

Fleckenputzer, qui purgat maculas (wer die Flecken wegschafft)

Fleckenwäscher = dasselbe.



Fleckenschütz

Zeugmacher und Fleckenschütz.

Duden: Flecken = grösseres Dorf;

Brockhaus: mit einigen Stadtrechten.

Wächter, Flur-, Waldschütze.

Feld- u. Waldwächter des Fleckens



Fleescher, 2) Fleischawer

Fleischer

2) Fleischhauer



Fleischhauer, fleischhauwer

...und Knochgenhauer = Schlachter, Fleischer, Metzger

fleischhauwer

fleschouwer = Schlächter

mactator = Fleischhacker



Fleischschätzer

„… welche den Verkaufspreis für das Fleisch festsetzten. Das Amt war ein dauerndes u. wurde nicht gern übernommen.



Fleischselchner

Räucherer.

Selcher, im bayr. Sprachraum u. Österreich Synonym für den auf Trocknen / Räuchern spezialisierten Fleischer.



Fleischtaxator

Ratsherr, der die Fleischpreise -Taxe- festsetzte.



Fleishaeckel, Fleismanger

Metzger



Fleschenschmit

Sonst gewöhnlich Flaschner, in der Bedeutung Klempner (oder auch Beckenschlager)

Flaschenschmied, Flaschner



Flesser, flosser, fluser, Flösser

flössen = das Flössen des Holzes oder der Bausteine auf Flüssen.

Flössbauern: sind Bauern des Amtes Nassawen an der Rominter Heide, die statt des Ackerscharwerkes zum Fällen und Flössen des Holzes herangezogen werden.



Flexograph

Drucker

Flexodruck = Hochdruckverfahren, bei dem die Druckform aus Gummi oder Kunststoff besteht, heute vorw. als Rotationsdruck.

Stempelmacher



Fleyschacker, Fleischslachter

Fleischhacker, Schlachter, Metzger.



Flicker

Flickschuster

sarcinator, Flickschneider, altflicker, korbflicker, kesselflicker, schuhflicker.



Flinderleinschlager

Duden: Flinder = Flitter, glitzerndes Metallplättchen

Hersteller von Flittermünzen, Rechenpfennigen etc. - bractator

brattea = Goldblättchen, bract = bratt



Flintenmacher

Flintenmacher, später Fettkrämer in Delmenhorst.

Brockhaus: Flinte: urspr. Steinschlossgewehr;

umgangssprachlich: Jagdgewehr.

Büchsenmacher.



Flitterer

Blattgoldschläger

-> Flinderleinschläger.



Flössmeister, -inspektor, -wart

Herr der Flossknechte

vergleiche > Flesser



Flötterknecht

Flösser

Flötzer = Flösser

Brockhaus: flöttern = rudern, flössen

Flötzer = Flösser

Flösser = Arbeiter an der Flösse

Flösse = Floss, Flossschiff, Fährschiff



Flohrmacher

Brockhaus: Flor (lat. Blume) ..dünnes Seidengewebe, Trauerband.



Flossholzanweiser

Flössanweiser: im Chursächsischen ein Flossbedienter, welcher das zu den Flössen bestimmte Holz anweist.

Beauftragter des Rates, der den Saaleflössern Anweisung gab, wo sie zur Wahrnehmung des Zoll- u. Stapelrechtes anzulegen hatten

Flossmeister = scriba rei lignariae ad flumen.



Flossholzhändler

Holzhändler, der Holz, das als Floss auf dem Fluss herangeführt wurde, verkauft. (Brenn- u. Bauholz)



Flossholzschreiber

Flossschreiber: ein Flossbedienter, welcher dem Flossmeister untergeordnet ist, die Rechnung über die bei der Flösse vorfallenden Ausgaben u. Einnahmen führt

Flossholz, nd. Flotholt, alles Holz, welches ... aus dem Walde ... an den nächsten Strom gebracht und denselben hinunter bis an den Ort ... wo es verkauft werden soll, geschwemmt wird.



Flossschutenführer

Kahn-, Prahmführer.



Flossverwalter

...ein Flossbedienter, der bei kleineren Flossen die Stelle eines Flossmeisters vertritt, an anderen Orten demselben beigesellt ist.

Flossbeamte , -bediente



Flosszollaufseher

Aufseher für den Zoll von Flossholz auf der Saale

vergleiche > Rathsflosszollaufseher



Flottenmeister

Flössermeister.



Flurer

Fluhr (Flurer): Feldhüter.

Flurschütz.



Flurschütz

Feld- u. Forstaufseher.

der Feldhüter heisst in Thüringen: Flurschütz,

in Bayern Flurer oder Escher

in Belgern Keiler oder Keuler

an a.O. Feldvogt, Pfändermann, Pfänder usw., Schwaben:Feldhirt



Flusssieder, Pottaschensieder

Blau. Die (vom Aschenbrenner) gewonnene Asche wurde in die Flusshütte geliefert, wo sie ausgelaugt, eingesotten u. dann durch scharfes Erhitzen von ihrem Wasser befreit oder kalziniert wurde.

Pottasche, von den Glasschmelzern Fluss genannt, wirkt in der Glasmasse als Flussmittel, setzt den Schmelzpunkt herab.



Fodersnider

siehe > > Futterschneider



Förderknecht

Bergbau: Arbeiter, der mit einer Karre das Erz vom Ort zum Schacht bringt (Karrenläufer) oder mit kleinen Wagen befördert (Hundstösser).



Foersnider

Wossidlo: Faudersnider = Futterschneider, Knecht, der das Futter für das Vieh schneidet.

vergleiche > Fodersnider Futterschneider



Förster (gehender, reitender F.)

Forstbeamter, beritten oder nicht.

Förster (Ergänzung)

gehende Förster Betriebsbeamte

reitende (Revier-Förster)

Oberförster

Forstmeister

Forstassessor Verwaltungsbeamte

Gewerkenförster

Forstmeister

Forstrat



Fohlenhirt

Hirte der jungen Pferde (Fohlen, Füllen).



Fohrmann, Fhormann, vureman, vorman

Fuhrmann

Wagenführer



Fontainenmeister

Fontainizer = Springbrunnenbauer.



Forellenfänger

Fischer bzw. Angler von Forellen.



Forirer

Furier, der für die Beschaffung von Unterkunft, Verpflegung, Beleuchtung, Heizung Verantwortliche einer militärischen Einheit.

Fourier = Wirtschaftsunteroffozier, Quartiermacher.



Formensnider

Schneider von Formen aus Holz für Kuchen usw.

vergleiche > Formstecher

formsnider = sculptor

Formschneider: sculptor typorum



Former

Brockhaus:

1)Gestalter

2) Facharbeiter in der Eisen- u. Metallindustrie, der nach Modell oder Schablone Gussformen in Sand oder Lehm herstellt.

formator, bilder.



Formschneider

Formschneider auf der Tapetenfabrik

vergleiche > Formensnider

Formsnider = Holzschnitzer.

Der Formschneider schnitzte Holzformen zum Druck von Tapeten.



Formstecher, -schneider

handwerklicher Lehrberuf, dessen Arbeitsgebiet die Herstellung von Formen und Walzen aus Holz (Metall) zum Bedrucken von Geweben, Wachstuch, Bodenbelägen, Tapeten, Buntpapier ist. (Brockhaus)

Kattundrucker und Formenschneider

Der Formenschneider B., der Namen und Ziffern in Holz schnitt, wo man die weisse Wäsche mit gezeichnet ... hatte sich aufs Zeugdrucken gelegt u. druckte mit recht schönen, durablen Farben allerhand schettierte Blumen ... usw.



Forstadjunkt

Hilfsförster.

Adjunkt = Hilfsbeamter



Forster, furster, Föster, Förster

forstmeister, die Mitglieder des Rats, denen die Forstverwaltung obliegt.

Föster = Förster



Forstknecht

Forstknecht = Forstdiener, Forstbedienter

Niederer Forstbeamter.

Forstknecht = Forstgehilfe, Unterförster.



Forstschreiber

Angestellter bzw. Beamter der Forstverwaltung



Forstwärter

Niederer Forstbeamter.

Forstwart

Forstlöper = Holzwärter.



Fourageverwalter

Fourage (frz.) Futter der Militärpferde, dann überhaupt Verpflegung.

Verwalter eines Verpflegungslager



Fournierschneider

Furnier-Hersteller.

Furniersäge, eine feine Laubsäge, die der Schreiner zum Schneiden der Furnierplatten gebraucht.

Furniermühle, eine Mühle der Schreiner zum Schneiden der Furnierplatten; im 16. Jh. von einem Augsburger Meister erfunden.



Fourniturenhändler

Fourniture = Lieferung, Bedarf, Zutat, insbesiehe > v. Gewürzkräutern.

Uhrenfourniturenhändler = Händler mit Uhr-Ersatzteilen.



Frachtbedinger, Wagenbedinger, Güterbedinger

Frachtfuhrleute nach bestimmten Orten

vergleiche > Güterbestetter



Frachtfahrer, Frachter

Fuhrmann.

vergleiche > Frachtbedinger, Güterbestetter

Frachtfuhrmann: mercium vector.

Sie vermittelten den regelmässigen Verkehr zwischen Kiel und den benachbarten Städten. Die beiden Frachtfahrer >auf Lübeck< ... übernachteten in Lübeck in demselben Gasthaus, im weissen Pferd bei Ackerhold in der Marlisgrube. Wer Frachtgut zu versenden hatte oder mitfahren wollte, wusste also, wo er die Fr. antreffen konnte.



Frachtfuhrmann

auf Frachtgüter spezialisierter Fuhrmann; Spediteur.

Fr. = mercium vector

Frachtfuhrmann = ein Fuhrmann, welcher Waren um Lohn verführet



Fräser

führt Fräsarbeiten mittels Maschinen ausiehe > Anschlussflächen von Motor- od. Getriebegehäusen, Fundamenten, Ständern, Schienen u.a.

Metallspanabnehmer.



Fräsmacher

Friesmacher = Friesweber, unterschieden vom Tuchweber.

Brockhaus: Fries = grobes, gerauhtes Woll- oder Halbwollgewebe, dem Flausch ähnlich.



Fragner

Krämer

merzler, höcker, hucker

siehe > > Pfragner.



Frankschuster

wahrscheinlich Freischuster, zunftfreier Handwerker.

Lexer: franc = frei

Fransenmacher

Brockhaus: Franse = an Tüchern, Decken usw. eine Verzierung aus frei herabhängenden Fäden.

Hersteller solcher Verzierungen.



Frater, (pl. Fratres)

Brockhaus:(lat. Bruder), die nichtpriesterlichen Mitglieder einer kath. Klostergenossenschaft, besiehe > die Laienbrüder.

1) Bruder, Klosterbruder;

2) frater congregationis = Bruderschaftsmitglied;

3) frater conventus = Klosterbruder;

4) frater sedium = Stuhlbruder.



Frauenmagd

serva vidua - Magd, die ausschliesslich der Frau des Gutshofes zur Verfügung stand.



Frauen-Schuster

sutor, qui mulieribus calceos conficit.

Schuster, welcher den Frauen Schuhe anfertigt.



Frauenzimmerschneider

Damenschneider.



Freibote

Gerichtsbote

Lexer: vribote (mittelhochdeutsch) = unverletzlicher Gerichtsbote.



Freier Knecht

angeworbener Soldat (Kriegsknecht)

Freiknecht = Abdecker.

Friknecht = Freiknecht, Arbeitsmann, der nicht dem Amt der Träger angehört sondern auf eigene Hand Arbeit sucht.

frimann, fri mensch, fri knecht - ein Unverheirateter.

Kr. Frey-Gast = Geselle eines Frey-Schusters, der sich zu den zünftigen Schustern wendet



Freigeselle

Freiarbeiter in der Landwirtschaft, übliche Bezeichnung für Landarbeiter, die ihre Entlohnung nur in Form von Bargeld erhalten u. die Möglichkeit haben, ihr Arbeitsverhältnis kurzfristig zu kündigen.

Berghaus: im Niederdeutschen frimann, fri mensch, fri knecht ein Unverheirateter

Freiknecht = Abdecker.



Freigraf

Als Vertreter des Königs stand der Erzbischof an der Spitze des Freigerichtsiehe > Später übertrug er dieses Recht auf den Grafen von der Mark. Da er nicht selbst zum Gericht erscheinen konnte, wurde er durch den Freigrafen vertreten.

ein auf Lebenszeit aus der Mitte der Freischöffen gewähltes Mitglied des Frei- oder Femgerichtsiehe >

Vorstand des Freigerichtes

Richter des westfäl. Freigerichtsiehe >



Freihäusler

Hausgenoss, Freihäusler u. Gerichtsgeschworener

Häusler, der befreit war von Handdiensten.



Freihandmaler

Freihandmaler = pictor

Kunstmaler (vergleiche > Freimaler)

aber Freihandzeichnen - das Zeichnen ohne Beihilfe des Lineals, Zirkels, Winkelmessers ...

frihännig = ohne Richtschnur.



Freiholländer

Freiholländer besiedelten im 16. u. 17. Jh. die Niederungen an Weichsel, Pregel u. Memel. Sie erwarben die Ländereien auf Erbzins u. trieben vorzugsweise Weidewirtschaft. Viele waren Mennoniten u. kamen aus Holland.



Freihüfner

Freibauer = ein vom Scharwerk befreiter Bauer.

Freihufe = ager a servitio liber = von Frondienst freier Acker.



Freimacher

Magd. Adressbuch keine eindeutige Klärung gef.

Krünitz nennt einen Bergmann Freimacher, der einen Bau, eine Zeche für frei oder verlassen erklärt.

Freimachung = manumissio = Freilassung.

Brockhaus bringt für Freimann verschiedene Deutungen, siehe > Freymann.

Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit Freimeister, Freimaler, Freischlächter usw.



Freimaler

freier, unzünftiger Künstler, der in Lübeck im 16. Jh. nichts mit Farbe berühren durfte, was nicht zu einem Gemälde gehörte.



Freimann

Danckert, Unehrliche Leute: Freimann od. Schindinger = Henker

vergleiche > Freymann, Zuchtiger

siehe > Einlieger: wohnen bei Bauern ... zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter ... Man nennt sie auch Losleute, Losgänger, Freileute, Freiwohner.



Freimeister

Die Ämter (Zünfte) hatten das Zulassungsrecht für Meister. Daneben behielt sich aber der Rat der Stadt das Recht vor, in besonderen Fällen einem Handwerker die Erlaubnis zu erteilen, in der Stadt als Handwerksmeister zu arbeiten bzw. sich niederzulassen. Diese hiessen dann Freimeister.

Nach Lütgendorff, Maleramt, erhielt Bernt Notke um 1467 die Befugnis, seine Kunst ungehindert auszuüben, wahrscheinlich gegen den Einspruch des Maleramtesiehe > Er war also der erste nachweisbare Freimeister.



Freireiter

Umbitter,Köstebitter,Leichenbitter früher stets geritten

eques honorarius = Ehrenreiter, berittener Umbitter.



Freisass

Freisass = Freibauer = wehrbarer Bauer, der zu günstigem Leiherecht auf seinem Hof sass

unabhängiger Mann

Freisitzer = Freigutsbesitzer.



Freischlächter, Freybeck

Die Ämter (Zunft) hatten das Zulassungsrecht für Amtsmeister. Der Rat der Stadt behielt sich das Recht vor, in beschränkter Zahl einzelnen Arbeitsbefugnisse zu erteilen. Diese Handwerker durften frei arbeiten, ohne dem Amt anzugehören. Dies waren die sogen Freimeister.



Freischulze

Erbschulze, Inhaber eines erblichen Dorfrichter- u. -vorsteheramtes

Schulze = Kurzform von Schultheisiehe >

Schultheiss:Vorsteher eines städt. oder Dörfl. Gemeinwesens(Brockh)



Freischuster, Freischneider

siehe > Freimaler, -schlächter, -meister

zunftfreier Schuster.

Freischneider

Freifärber



Freisitzer

Freisitzer in Reinstädt bei Kahla (1740-1810)

Freibauer = ein vom Scharwerk befreiter Bauer

Lexer: vrisaze = Freisasse.



Fremdwerker, Fremberger, frembdwercker

Zwei Deutungen möglich:

1) ein Handwerksgeselle, der nicht eigentlich zu dieser Zunft gehörte, aus gesellschaftl. u. wirtsch. Gründen sich aber dieser Bruderschaft anschloss, da für sein Handwerk in dem Ort kein Amt bzw. Bruderschaft bestand.

2) Geselle, der in der Fremde, d.h. auf der Wanderschaft ist.



Frensemaker

Frense = Fransch = Franse

Lasch.-B.: frensen = Fransen.



Fresenmacher

Id.: Frees:Fries, grobes Wollzeug. Freesenrock: Weiberrock, die ehemalige Tracht der hamb. Dienstmädchen

Frees = Fries, grobes, weiches Wollenzeug.

Vrese = eine Art gewirkten, rauhen Wollenzeuges, Friese.

Duden: Gesimsstreifen, Verzierung, ein Gewebe.

Brockhaus:

1) grobes, gerauhtes Woll- oder Halbwollgewebe,

2) waage-rechter Streifen .. zum Schmuck einer Wandfläche.



Fresenmeckeler

Frees, Fries = grobes, weiches Wollenzeug, besiehe > als Unterfutter gebraucht. In Flensburg 1797 Freesmacher erwähnt.

Friesmakler.



Fretter

Bönhase (siehe dort) Störer, Stümper



Freybauer

Besitzer eines Freigutes (Brockhaus)

Freigut, Freihof im Mittelalter ein Landgut, das von öffentl. oder grundherrl. Abgaben und Diensten frei war. (Brockhaus)

Freibauer hiess ... ein vom Scharwerk befreiter Bauer.



Freybecker, Freyfischer

Handwerker, die mit Zustimmung der Obrigkeit (des Rates) keiner Innung, Zunft angehören.



Freymaler, Freimaler

siehe > Freimaler



Freymann

Freymann, mittelhochdeutsch: vriman = freier Bauer.

Brockhaus: Fr. in der älteren d. Umgangssprache:

1) freier Mann,

2)Besitzer eines Freigutes,

3) Freiwerker,

4) Henker, Abdecker,

5)Freiknecht,

6) Warenträger.



Freysass, Freisasse

Besitzer eines Freigutes

Brockhaus: Freigut = ein von Lehnspflichten u. -abgaben freies Landgut, namentlich Bauerngut, das von Frondiensten u. ähnl. Lasten frei ist. Der Besitzer: Freibauer, Freisasse.

vergleiche >: Freymann



Freyschlechter, Freischlächter

freier, unzünftiger Schlächter.

vergleiche > Freischlächter, Freimaler, Freimeister



Friedensrichter

Friedensrichter in Herrstein bei Kirn um 1780

Friedensrichter gab es in Thorn 1807-14, als dort der Code Napoleon in Kraft war

juge de paix, pacificator = Friedensstifter.

Brockhaus1884: Friedensgericht: ursprünglich sind die Friedensrichter gedacht als vom Volk erwählter Vertrauensmann, dessen vermittelnde Tätigkeit den freundnachbarlichen Frieden erhalten soll. Heutzutage sind die Friedensgerichte die ordentl.Gerichte unterster Ordnung.



Friesmacher

Fries, Frees = grobes Wollzeug (Idiotik.)

Brockhaus:

1) grobes, gerauhtes Woll- oder Halbwollgewebe, dem Flausch ähnlich.

2) in der Baukunst ein waagerechter Streifen zum Schmuck der Wandfläche.

Friesmacher als Beruf ist sicherlich ein Weber groben Wollstoffesiehe >



Friehs, Friess

Friese, d.i. Grabenmacher, Weiherbauer, Wiesenarbeiter Ernst Christmann in Kaiserslautern 1270-1951, Kaiserslautern 1951.

Lexikon: vriese = damm- u. schlammarbeiter.



Frigravius

Freigraf = Vorstand des Freigerichts

frigrafii -> Vehm-Gericht

Freygraf = Richter beim Vehm-Gericht

Brockhaus: Vorsitzender der Feme war der Stuhlherr, d.i. Inhaber der Freigrafschaft, oder ein von ihm bestellter Freigraf.



Frillenbrouwer

Brauer von sogenanntem Bleichbier, das zwischen Braun- u. Weissbier stand (32). Hans Albrecht, Das Lübecker Braugewerbe ... in Zschr.d.V.f.Lüb.Gesch. Bd. 17: Weit beliebter als das Lübeck Bier war das Hamburger Bier (war Weissbier). Nach anscheinend missglückten Anläufen gelang es einem Brauer Hans Frille aus der Fischergrube um 1500, ein Bier herzustellen, das allgemeine Anerkennung fand u. nach dem Erfinder Frillenbier genannt wurde.

Brauer von sog. Bleichbier, das zwischen Rot- u. Weiss-bier stand. Rotbier = Braunbier.



Frischmeister

Eisenschmelzmeister.-Frischen bedeutet: Roheisen in Stahl bzw.Schmiedeeisen verwandeln. Beim Frischen sollen die Bei-mengungen des Roheisens (Kohlenstoff, Silizium, Schwefel,Phosphor, Mangan) ganz od. teilweise durch Oxydieren entfernt werden.

Frischer, auf den Eisenhämmern ein Arbeiter, der das Frischen des Eisens verrichtet.



Frohnschreiber

Schreibkraft des Frons

Frohnschreiber: der die frohnen verzeichnet, einträgt.



Fron, Frohn, Fronbote

Abdecker

Büttel

mittelhochdeutsch: vrone = Gerichtsbote, Büttel

Reinigung der Abfallgruben, die zu mehreren Häusern gehörten, erfolgte alle 20-30 Jahre. Dies war Aufgabe des Frohn, der die Arbeit durch seine Knechte und deren Frauen nachts ausführen liess'.

Unehrliche Leute: Fronbote = Weibel = Büttel. Seine Aufgabe: Botendienst u. Urteilsvollstreckung.

Fronboten: geschworene, unverletzliche Gerichts- u. Ratsboten, die als Executivorgane verwendet werden.



Fronwerker

Schlosser oder Fronwerker.

Frohnberger, dieses Wort ist dunkeln Verstandes u. die Personen selbst ungewissen Standes, sie gehören aber ohne Zweifel unter die Schlösser



Fruchtmesser

ein zum Messen von Getreide, auch wohl überhaupt von Früchten bei Kauf u. Verkauf amtlich Angestellter.



Fruchtschreiber

Fruchtschreiber = Sekretär des Kornmeisters, des Einnehmers des Zinskorns

vergleiche > Kornschreiber



Fruchttreiber

Rüppel, Lautenthal: Fruchttreiber = Eseltreiber, die mit Eseln oder Pferden das Korn in den Harz brachten. Da im Harz kein Getreide wuchs, wurde im Vorland Korn aufgekauft u. Magazine angelegt, z.B. Harzkorn-Magazin zu Osterode, erbaut 1720-23. Von dort wurde die Frucht mit Esel- oder Pferdekarawanen ins Gebirge gebracht. Vielfach wurde es aber auch von Harzfrauen in Kiepen hochgetragen



Fruchtwender

Kornwender.



Frühstückgeber

nach heutigen Begriffen wohl: Wirt einer Imbissstube.



Frumwerker

Tagelöhner, Lohndiener

Frümmwerk = bestellte Arbeit

Frümmwerker = Handwerker, der auf Bestellung arbeitet.



Führgreff, Feurgref, Feuergref

Füergreve = Dorfeingesessener, der das gesamte Feuerwesen zu beaufsichtigen hatte. Die F. mussten, von Haus zu Haus gehend, nachsehen, ob die Bewohner mit Feuer, Asche etc. vorsichtig umgingen.



Füllenknecht

Knecht, der die Füllen (Fohlen) zu betreuen hatte.

vergleiche > Fohlenhirt



Fünfer Ambt

Fünf-Herr = Mitglied eines Kollegiums von 5 Personen, so z.B. Fünfer-Gericht in Nürnberg

Fünfer = in Nürnberg einer der fünf Ratsherren, die das Polizeigericht bilden.



Fünfkammacher

Fünfkamm = ein aus Leinen u. Wolle gewebtes Zeug, bei dessen Anfertigung zum Aufzug drei Kämme Leinen u. zum Durchschuss zwei Kämme Wolle genommen werden.



Fünfzehner

einer von einem aus fünfzehn Herren zusammengesetzten Kollegium zu amtlichen Verrichtungen.



Fürböter

Feueranzünder, Einheizer

FürBöter niederdeutsch = Feuermacher, Heizer



Fürkäuffer

Nägele: Grempler, Kleinwarenhändler.

in Stuttgart konnten die Grempler u. Fürkäufer von der Regierung ermächtigt werden, durch Ankauf ausserhalb des Herzogtums die Märkte mit Waren zu versehen.

ein Kleinhändler, der Markt mit Lebensmitteln hält.

Vorkäufer, kauft Waren vor den Stadttoren bevor sie auf den Markt kommen.



Fuermann

Fuhrmann.



Fütterer, Futterer

Futterhändler

Futterer, eine Art Höker, welche Holz, Stroh u. verschiedene Arten des Futters für das Vieh im Kleinen verkaufen.



Fugger, Fucker

die Fugger in Augsburg; ihr Name wurde als Berufsbezeichnung Fugger auf Geldwechsler übertragen ... älterer südd. Ausdruck Fucker = Händler ... gefördert.

Fucker = Grosshändler.



Fugner

Fuger, Ausfuger, Verfuger. Spezialarbeiter im Baugewerbe.



Fuller

Fuller (obd.) = Walker

Füller = Abdecker.

vuller = Walker.



Furierschütze

Fourierschütze, ein den Fourier begleitender Soldat.



Furman, Furknecht

Fuhrmann, -knecht.



Furmenlein

kleiner Fuhrmann.



Furtenreiter

Unter Christian IV. (1588-1648) wurden sogen. >Vadstedridere< eingesetzt ... Erst vor rund 200 Jahren wurden die rauhen Furtenreiter durch Königl. Grenzbeamte ersetzt.

Die Vadestederidere = Furtenreiter waren berittene Helfer der Zollbeamten an der Königsau, der Grenze zwischen Dänemark u. Schlesw.-Holstein. Da sie schlecht bezahlt wurden, hielten sie sich bei den Schmugglern schadlos



Fussjäger

1) ein Jäger (Jagdkundiger) zu Fuss

2) einer der Fusssoldaten leichter Bewaffnung.



Fussknecht

1) niederer Krieger zu Fuss, Fusssoldat.

2) Forstknecht, Heideläufer.



Futterhemdstricker

Foder- (Fudder-) hemd = Kleidungsstück a) für Männer eine gefütterte Jacke, die über dem Hemd getragen wurde, b) für Frauen ... eng anliegende gefütterte Jacke.

Hersteller, Stricker von gefütterten Unterjacken.



Futtermacher

Weber von Futterstoff.

ein Weber, der Zeug zu Unterfutter webt. So z.B. die Flanell- die Raschweber.



Futtermarschall

Kurfürstl. Hofbedienter, der den Futterknechten die Rationen zuteilt.

an fürstl. Höfen ein Diener, der den für den Hofstaat festgesetzten Vorrat an hartem u. rauhem Futter in Empfang nimmt.... verabreichen lässt u. über alles Rechnung führt.



Futtermeister, -aufseher

ein angestellter Bediensteter, dem die Beschaffung des Futters für das der Obsorge anvertraute Vieh ... sowie die Anordnung und Überwachung inbetreff der Fütterung obliegt.

Bürgerbuch Kölln: futermarschall

Futtermarschall: Kurfürstl. Hofbedienter, der den Futterknechten die Rationen zuteilt.



Futterschneider

Arbeiter in der Landwirtschaft.

ein Arbeiter, dem das Häckerlingschneiden für das Vieh obliegt; einer, der das Futter- u. Häckerlingschneiden als Gewerbe treibt.



Gadelmacher

Spanschachtelmacher, Haubenschachtelmacher

Kadel = ein gewisses Mass, ein Kadel Wein



Gadenfrau, Gadenmann

Hökerin, Kleinhändler, Höker.

Gaden, im Geschäftsleben Laden, Verkaufsraum (sonst allgem. Haus, Raum).

Gadendiener = Ladendiener Gadenmann = Trödler.

Gaden (der) = 1) Zimmer, Behältnis, Gemach, 2) ein kleines Häuschen, Hütte; besonders braucht man es von dem Teil eines Hauses, wo die Krämer ihre Ware feil haben, den Laden.



Gahrnwinder

Garnzieher, Hersteller von Web- u. Nähgarn.



Gängler

Hausierer.

zu gängeln, wandern,

noch im 18. Jh.: Hausierer, wandernder Krämer.



Gänsebrustnäherin

Bei der Herstellung von geräucherter Gänsebrust beschäftigte Frau, die das vom Knochen gelöste Brustfleisch zusammennäht.



Gärtner

Gärtner, Dreschgärtner, geringe Gärtner, gute G., grosse G., Erbgärtner u. Zinsgärtner. Diese klare Einteilung der G. basiert offensichtlich auf dem Besitzrecht, das sie an ihren Gärten hatten oder nicht hatten, und auf der Grösse des Gartensiehe > 1579 ... noch ausgedingte Gärtner, gemeine G., kulmische G., Mietgärtner u. Kaufgärtner

Gärtner: besitzt ein Häuschen mit Garten; vereinzelt in Bauerndörfern; nach 1700 werden die Namen Eigenkätner u. Kätner allgemein.

(früher) Kleinbauer, der ohne Pferde ackert.

als Dorfbewohner besassen die Gärtner keine Hufen sondern nur Gartenland.



Gärtner, gartener, gertner

Kunst- u. Lustgärtner

Gärtner, Gemüsebauer

siehe > auch Gardener

G., ländl. Arbeiter, die seit dem 16. Jh. auf Domänen und Gütern beschäftigt werden. Die Lohngärtner oder Schlechten Gärtner sind von den ein eigenes Häuschen besitzenden Kölmischen Gärtnern zu unterscheiden.

Im 19. Jh. ... Instleute.



Gärtner, Gross-, Kleingärtner

Die gesamte übrige ländliche Bevölkerung bestand aus der unterbäuerlichen Schicht der Gärtner ( mit etwa 4 ha), der Häusler (mit weniger als 1 ha) und der Einlieger.

Gärtner wurden damals jene Kleinbauern genannt, deren Landbesitz so gering war, dass sie sich ihren Lebensunterhalt durch allerlei andere Dienste erwerben mussten.



Gärtnierer, Gartenierer

Frischbier: Gärtnierer = Gärtner, hortulanus, Kunstgärtner;

heissen die Ziergärtner als Pfleger von Lustgärten Lustgärtnierer.

Gartenierer wird bis ins 19. Jh. hinein der in herrschaftl. Gärten beschäftigte gelernte Gärtner genannt. Die Bezeichnung entspricht der des heutigen Kunstgärtners (Gartenarchitekten).



Gaisshirt

Geisshirt, Ziegenhirte (Gemeinde-Diener)



Galanterie - Händler

Brockhaus: Galanterie-Waren = Putzsachen, Ziergegenstände.

der mit Galanteriewaren handelt.

Galanterie: von Gegenständen, galanten Kleinigkeiten, Nippsachen, Spitzen, Putz u. anderen Hoffahrtstücken.



Galgenseiler

Lexer: galge = Gestell über einem Brunnen zum Heraufziehen des Wassersiehe >

Brockhaus: Galgenbrunnen = Ziehbrunnen.

Seiler, der für Ziehbrunnen Taue herstellte (?)

Galgenposamentier = Seiler

Seiler, der für den Henker die Seile herstellte. Für jede Hinrichtung wurde ein neues Seil benutzt.



Galoschenfabrikant

Brockhaus: Galosche = Überschuh aus Gummi.



Ganser

Geflügelhändler

Gänsehändler



Ganter

Auktionator

Gantner = Böttcher

1) Ganter = Gänserich

2) = Kanter, Unterlage für Fässer.

3) = ein Gefäsiehe >

Gant = gerichtl. Versteigerung

Gantmeister = verpfl. Auktionator.

Gant = oberd. Benennung eines öffentl. Verkaufs an den Meistbietenden. Der Gantmeister, Gantverkäufer = der Auktionator.



Gantier

Handschuhmacher (aus d. Französischen)

Handschuhmacher.



Garber

Gerber

siehe > Gerwer

Wittgarber = Weissgerber

Logarber = Lohgerber.



Garbrater, niederdeutsch Garbreder, Garbereder

Mittelstufe zwischen Fleischer u. Gastwirt, indem sie das Fleisch brieten oder kochten u.dann für den unmittelbaren Genuss verkauften (Potth. siehe > 120)

garkoche = Garkoch

Garbrader, Garbereder = Schweineschlachter

garbrader = Garkoch

cocus

koc

Garbereiter (Lübeck 1798)

Lübeck 1842: Schlächter u. Gahrbereiter

Der hochdeutsche Name des Amtes war früher Garbrater und hat sich erst nach u. nach in Garbereiter verändert.



Gardeauditeur

vergleiche > Auditor

Justizbeamter bei der Gardetruppe.



Gardener, Gherdener, Garner

Gärtner

herdener = Gärtner

hortulanus

Gärtner (früher:) Kleinbauer, der ohne Pferde ackerte.



Gardereiter

Gardereiter des Herzogs von Celle (- 1700)

Mitglied der reitenden Leibgarde des Herzogs



Gardereuter, Gardereiter

Brockhaus: Garde, ursprüngl. Leibwache der Fürsten (Leibgarde, Hofgarde), dann Elitetruppe mit besonders ausgesuchtem Ersatz u. oft prunkvoller Uniform.



Garderobenmeister

Garderobe = die Bedeutung erstreckt sich von der einer Kleiderkammer auch auf die dort aufbewahrte Kleidung, oder Kleidung überhaupt.



Garderobier

Brockhaus Kleiderwart.

Leiter einer Kleiderablage (Theater, Casino usw.)



Garkoch

siehe > Garbrater



Garküchenschenk

Garküchner = Inhaber einer Garküche, Speisewirtschaft.

vergleiche > Garkoch bzw. -bereiter



Garn-Doppelierer

duwwelieren = einen Garn- oder Wollfaden verdoppeln, zusammendrehen.

Duwwelierbock = -knecht = Gerät zum Duwwelieren, zur Herstellung von 2- oder 3-fädigem Garn.



Garneknecht

Garnknecht = Fischer, die mit dem Garn (grosses Netz) fischen.

Garnknecht = Netzfischer

Garnmeister = Fischermeister, dem das Netzwerk gehört. Garneknecht demnach Gehilfe des Fischermeistersiehe >



Garneweber

garneweber, gahrnweber

Garnweber = Leinweber

Bürgerbuch Kölln 1588 : Garnemeister.

Vergleiche > Garneknecht





Garnhändler

Krüger und Garnkäufer.

Die Kleinbauern des 17. u. 18. Jh. hatten nach Abzug der Abgaben an den Grundherrn, Steuern usw. nur so ein geringes Einkommen, dass sie Nebenverdienst benötigten. Dazu bot sich an: Flachsbau, Spinnen usw. So fanden sich Aufkäufer von Garn, die für berufliche Weber bzw. Manufakturen Garn einkauften.



Garnkäufer

G. = Garnhändler, siehe > Garnhändler

der Herzog legte den Garnhändlern nahe, feste Garnaufkäufer zu bestellen. (zum Wohle der Landleute) vergleiche > Garnhändler



Garnmeister, Garnemeister

Fischer, der mit grossem Netz fischt; in Ostpreussen der Fischer, der die Netze in Ordnung halten muss, gewöhnlich der älteste der Fischeerknechte.



Garnwinder

Garnwinde = Gerät, worauf man Garn windet.

Garnwinde = Werkzeug, um das getrocknete Garn in Knäuel zu wickeln.



Garnzieher(in)

Hersteller von Näh- u. Webgarn.

vergleiche > Garnknecht



Garnzuger

Garnzieher

Garnspinner.



Gasarbeiter

Arbeiter in einer Gasanstalt.

1826 brannte das erste Gaslicht in Berlin, Gasglühlicht aber erst seit 1892

Arbeiter im Dienste einer Gasanstalt; die Röhren legen u. dergl.



Gasfitter

Monteuer des Gaswerks, die die Arbeiten, die zur Versorgung des Haushalts mit Gas nötig sind, in den Häusern ausführen. Installateur.

Duden: fitten = anpassen (techn.)



Gassenfeger, gassenkerer, gassenfurer

Strassenreiniger



Gassenmeister

Gassenhauptmann, ähnlich dem Viertelsmeister; die Gasse ursprünglich einem vorstädtischen Viertel entsprach.

Gassenvogt = Aufseher über Strassenreinigung

Gasselherr = auch Morgensprachherr, Weddeherr genannt. In Königsberg ...



Gassenschlächter

Frischbier: Gassenschlächter, Fleischer, der im Herbst die von den Bürgern gemästeten Schweine in oder vor den Häusern schlachtet.

Hausschlachter.

G. hat weder Bürgerrecht noch Gewerk, darf nur in Privathäusern schlachten.



Gastgeb

Gastgeber = Gastwirt

Lexer: gastgebe, gastgeber = Gastwirt.

Gastgeb(e) mittelhochdeutsch: Herbergswirt.



Gastgeber, gastwührt

Gastwirt

Wirt, Gastwirt.

Bürgerbuch Kölln: gastwührt.



Gastmeister

Gasthus = Spital, Armenverpflegungshaus (nicht das hochdt. Gasthaus).



Gaulichter

Kerzengiesser.

Gaulicht = Unschlittlicht

Gaulichter = Lichtzieher.

vergleiche > Gulichter



Gebildhandstrickerin

Gebildhandstrickerinnen haben wahrscheinlich die grossmustrigen Strickteppiche des 17. u. 18. Jh. hergestellt. Sie werden von R.Jaques in ihrem Buch Deutsche Textilkunst siehe > 257 ff. beschrieben.



Gebmuser

Gebmuser = Speisenausteiler (mittelhochdeutsch: muos = Essen, Speise).



Gefällverwalter

Brockhaus: Gefälle = Abgabe, Gebühr.



Gefangenenaufseher

Gefangenenaufseher = Aufseher über die Gefangenen.

Baugefangener = ad opus publicum damnatus = zu öffentlicher Arbeit Verurteilter.



Gefangen(en)-wärter

wer die Gefangenen eines Gefängnisses usw. beaufsichtigt u. ev. versorgt.(nach Moller)

Gefangenwärter = dem die Wartung der Gefangenen obliegt.



Gegenhändler

Im Oberdeutschen übliche Benennung eines Controleurs, der das Gegenbuch führt.

controleur, der das Gegenbuch führt.



Gegenschreiber

Kontrolleur.

Schreiber, der das Gegenbuch, die Gegenrechnung od. ähnl. zu führen hat, zur Überwachung des Einnehmers od. ähnl.

bei verschiedenen Kassen ein vereidigter Schreiber, welcher ausser dem ordentl. Schreiber ein Rechnungsbuch führt, welches das Contra- oder Gegenbuch genannt wird. Mit einem frz. Wort Controlleur.



Gehägereiter / Gehegereuter

Hegereiter = berittener Forstbediensteter, Aufseher über Holz u.Wild einer Waldung, der zugleich poliz. Befugnisse ausübte.

Hegereiter = Hegebereiter = berittener Forstbedienter, Aufseher über Holz und Wild einer Waldung.



Gehrmeister

gerhaken = Gerberhaken

gerer = Gerber

gerkum = Gerberkumme

gerkule, Gerwerkul = Gärkuhle, Gerberkuhle

gerhus = Gerberhaus, Gerberei



Geigler

Geiger



Geischelmacher

Peitschenmacher

Geischel = Geisel, Peitsche.



Geisler

vergleiche > Gyseler

Fleischer, Schlachter von Kleinvieh, Viehhändler.

G. (Geiseler) = Schlächter, Viehhändler



Geistlicher Einnehmer

Einnehmer = Einkassierer von Abgaben, z.B. Zoll, Accise u.a. Steuern.

Brockhaus: Einnehmer = Steuerbote, Zollwart.

Einnehmer der Abgaben für die Kirche.



Gelbgiesser Gelgeter

Glockengiesser

Gelgeter = Gelbgiesser, Bearbeiter von flüssigem gelben Metall.

Geelgiesser

Gelbgiesser = Messinggiesser

Gelbgiesser = Messinggiesser, Gelbmetallgiesser.



Geldmacher, Geldschneider

siehe > Gelzer, Gelzenlichter



Geleitseinnehmer

Chausseegeld-Erheber.

der das Geleitsgeld einnimmt.

eine obrigkeitl. Person, welche das Geleitsgeld im Namen des Geleitsherrn einnimmt.

Brockhaus: Geleit = im Mittelalter bewaffnete Begleiter, die Reisenden zur Sicherheit gegen Entgelt (Geleitsgeld) beigegeben wurden.



Geleitsmann, Ober-Geleitsmann

Vorsteher der Geleitseinnehmer.

Geleitseinnehmer = Erheber von Strassengeld.

in Fehdezeiten war das Geleite für jeden Reisenden, der wertvolles Gut mit sich führte, zur Notwendigkeit geworden. Der einzelne bewaffnete Begleiter hiess geleite, später geleitsmann.

deductor

der einem das Geleit gibt, besonders im alten Geleitwesen, Mann im Dienste des Geleitsherren, eine obrigkeitl. Person, welche Reisende im Namen des Geleitsherren geleitet, das Geleitsgeld einnimmt.



Gelötmacher

Gelöte = collectivbildung zu lot,

1) die Gewichte, d.i. Gewichtsstücke, die zu einer Waage gehören;

2) auch zu lot als Blei, auch als Ladung eines Gewehrs

vergleiche > Gelötschlosser



Gelter

Steuererheber.

subst. zu gelten = zahlen, erstatten.

Gelter = Schuldner, der zahlen muss

= Gläubiger, dem man zahlen muss



Gelter, Gelzer, Geldner

Göltze, Gälze, Gelze, Gelte = das beschnittene Ferkel.

Kastrierer.

Gelter, Geldener od. Geldermann können aber auch Steuer- od. Zehntenerheber sein, da gelten = zählen bedeutet

Gelter = Steuererheber.

Gelzer = Schweinekastrierer

Friederichs: „...Geldmacher u. Geldschneider dürften auf den gleichenUrsprung

(wie Gelzer usw.) zurückzuführen sein.“

Lexikon: gelzen = castrare.



Gelzenlichter, Gelzer

Schweineschneider

Gelzer = Viehbeschneider



Gemachweisser

Lexikon: Gemach = Zimmer, Wohnung.

Baumaler, Tüncher, Weissbinder.



Gemein(d)smann

Vollbürger (alven)

Gemeinsleute

Brockhaus: Gemeinfreier, bei den Germanen der freie Bauer im Unterschied zum Adel.

Mann von der Gemeinde



Gemmenschneider

Edelsteinschneider

zumeist mit erhaben aus dem Stein herausgearbeitetem Kopfbildnises



Gemmologe (in)

Diamant- Gutachter, Edelsteinkundiger.



Genannter

Vertrauensmann des Stadtrates für besondere Aufgaben.



Gendarm

Angehöriger der in Preussen vo 1820-1920 bestehenden militär. organisierten Truppe für den polizeilichen Sicherheitsdienst auf dem Lande.

Brockhaus: urspr. Edelmann in der Leibwache des Königsiehe > 1691-1806 in Preussen Angehöriger eines bestimmten Kürassierregimentsiehe > In Deutschland später Angehöriger der für die Landkreise bestimmten Polizeitruppe ( 1919-1934 Landjäger gen.)



Generalfruchtschreiber

Fruchtschreiber = Sekretär des Kornmeisters

Kornmeister = Einnehmer des Zinskorns



Genever-Brenner

Branntwein-Brenner.

Duden: Genever = Wacholderbranntwein. ( von niederl. Genever = Wacholder)



Gengeler

Wanderhändler

Hausierer

vergleiche > Gängler



Gensedryber, gensdriber

Gänsetreiber, Händler mit Gänsen.



Geräte-Händler

Gerät = alles, was zur Zubereitung anderer Dinge dient, besass allerlei Werkzeug, auch Hausgeräte ...



Geräteschleifer

Werkzeugschleifer: Messer, Äxte, Gartengeräte usw.

Aufgabe: Rohlinge für Geräte wie z.B. Feilen, Beitel, Hobeleisen, Schlittschuhe, Zangen ... von Hand od. mittels Vorrichtungen ... schleifen.



Gerbensieder, Germsieder

Hefesieder.

Germ, ein nur im Oberdeutschen übl. Wort, die Hefen auszudrücken, wo auch gerne gähren und germig = Hefe habend bezeichnet.

Im Nd. Bärme

vergleiche > Barmhändler



Gerichtsfrohne

Frohn = Büttel

Frohn = Büttel, Gerichtsbote

Frohn = Abdecker

Frohn u. Frohnbote = Gerichtsdiener, der Befehle überbringt, die Parteien vor Gericht ladet.



Gerichtshalter

1524 bestätigte König Friedr. I. den adligen Besitzern Schleswig-Holsteinischer Güter die volle Gerichtsbarkeit über ihre Gutsangehörigen. 1805 wurde bestimmt, dass auf allen Gütern Gerichtshalter anzustellen seien.(mussten Juristen sein) Alle vier Wochen musste auf jedem Gut Gerichtstag gehalten werden. Um die Mitte des vorigen Jh. gab es in Kiel wohnende G., die bis zu 30 Güter richterlich betreuten. 1867 aufgehoben.



Gerichtsknecht

Gerichtsdiener.

Gerichtsbote = Gerichtsdiener, u. wenn er von geringer Art ist, Gerichtsknecht.



Erb- u. Gerichtskretschmar

Erbkrüger hat den Krug in erblichem Besitz gegen Erbzins u. die übliche Krugabgabe.

In der Ordenszeit wurden die Dorfkrüger allenthalben Kretschmar genannt.

Erbkretschmar = Erbschenke = eine erbliche Schenke, welche erblich besessen wird.



Gerichtsmann

G.= Mann, der zum Gericht gehört, ursprünglich jeder freie Mann in der Gemeinde, als verpflichteter Teilnehmer an Gerichtsverhandlungen.

1)Mitglied der Gerichtsgemeinde,

2)Angehöriger eines Landgerichts,

3) Schiedmann, Gerichtsherr.



Gerichtsschout

Schaut = Polizeidiener

holl. schout = Schultheiss

engl. scout = Späher, Aufklärer, Aufwärter

Gerichtsdiener, Justizwachtmeister.



Gerichtsschulthe

Gerichtsschulze = Auditor =(ab 1621) Militärgerichtsbeamter als jur. Berater, Richter, Ankläger od. Verteidiger bei Stand- u. Kriegsgerichten.

der Schultheiss, welcher im Namen des Fürsten oder des adl. Gerichtsherren das Richteramt verwaltet.



Gerichtsvogt.

Vorgesetzter eines Gerichts, sowohl d. Gerichtsherr als der in seinem Namen Gericht haltende Beamte.



Gerichts-Wardein

Die unteren Beamten sind: ein Gerichtsdiener, ... ein Gerichts-Wardein, dem die Execution der Civil-Erkenntnisse obliegt, u. ein Gerichtsknecht.



Gerillhändler

Alteisenhändler

Gerill =

1) Geröll, lockeres Gestein

2) Gerümpel, unbrauchbares Hausgerät.



Gertner

Gärtner.



Gerwer / Garwer

nd. Gerber

gerwer (Hamburg 1258)

abgeleitet vom Verb gerwen, das sich auf die Arbeitstechnik, das Klopfen u. Walken der Häute bezieht

siehe >: Loer, Rotlöscher, Weissgerber (Witgerwer)

gherwer = Gerber



Geschirrdiener

an fürstl. Höfen der Verantwortliche für das Tafelgeschirr, ähnlich dem Silberdiener.

Geschirrschreiber, in fürstl. Küchen ein Schreiber, der das Geschirr in seiner Aufsicht hat.



Geschirrhändler

wahrscheinlich: Händler mit Küchengeschirr

Geschirr =

1) Küchengeschirr,

2) in weiterer Bedeutung alles, was zur Zubereitung der Dinge dient, Werkzeug.

3) bei den Zugpferden das Lederwerk, vermittelst dessen sie ziehen.



Geschirrmacher

1) vascularius (Hersteller von Gefässen, Geschirr)

2) Arbeiter, der die Geschirre oder Kämme der Weber verfertigt

3) Riemer.



Geschlachtwander

Grosshändler in feinen Tuchen

Geschlachtgewander = Feintuchweber



Geschlechter

Geschlechter = Sammelbegriff für die Patrizierfamilien.

2) ehemals in den oberd. Reichsstädten ein Angehöriger eines ratsfähigen Geschlechts, Patrizier.



Geschmeidler

Geschmeidemacher.



Geschworenenmeister

die Geschworenen eines Handwerks,die vereidigten Obermeister. Oberältester, Zunftvorsteher.



Gestellmacher

Stellmacher

vergleiche > Stellmacher



Gestführer

Die Rückstände bei der Bierbereitung Sey (Träber) und Gest (Hefe) wurden an die Knochenhauer u. Bäcker verkauft

1702 wurde einem Brauer .. das Privileg verliehen, ... Gest aufzukaufen und nach Hamburg zu verkaufen. - 1799 wurde dem Gestführer auf Drängen der Bäcker die Gestpacht gekündigt.

Sei = Träber von abgebrautem Malz, das als Viehfutter gebraucht wird.

Hefehändler.



Gestütsmeister

der dem Gestüt vorgesetzt ist, Aufseher der Pferdezucht.



Geter

der die aus dem Sode gehobene, abgemessene Sole in die Leitungen für die einzelnen Siedehäuser ausgiesst.

geter = Giesser

geten = giessen.



Gevollmächtigter

Klüver, Bürgerbuch Oldesloe, 1774: Gevollmächtigter auf hiesigem Krahn.

Bevollmächtigter.



Gewaltiger

Brockhaus: Gewaltiger = Profoss

nomen agentis; verschied. Bedeutg.

oberster Feldprofos, rumormeister, siehe > Scharfrichter.



Gewandschneider, Gewantsnider

Tuchhändler, der in Tuchkammern den Tuchhandel schnittweise trieb.

In vielen Orten vornehmste Zunft Grosstuchhändler

gewantsnyder (pannicida), Gewandschneider, der Tuch im Ausschnitt verkauft.

Der vornehmste Zweig der Kaufmannschaft war seit je der Tuchhandel gewesen, ob im Kleinhandel oder im Grosshandel betrieben. 'Gewandschneider' blieb daher der Name für den Grosshändler auch dann, wenn er sich mit dem Umsatz anderer Waren befasste.



Gewandstopfer

Tuchstopfer.

Handwerker, der in der Weberei Webfehler ausbessert.

gewantstricker = Gewandweber

Lexikon: gewant = Kleidung, rüstung,



Gewelbherr, Gewölbherr

Grosskaufmann

Gewelbe = Gewölbe (Gewölbe i. Sinne des Kramladens)



Gewender, Gewänder

Tuchverkäufer

Gewänder (Gewandführer): Tuchhändler



Gewerke

gewerke =handwerkszunftgenosse, teilhaber an einem bergwerke

Brockhaus: unter Gewerkschaft:wenn zwei oder mehr Personen (Gewerke) Eigentümer eines verliehenen Bergwerkes werden.



Gewettschreiber

Weddeschreiber = Kämmereischreiber.

Wedde = Aufsichtsbehörde für Handwerker.



Gewürzbräuer

Brauer, der ein Würzbier herstellte.

(So war in Lübeck früher Würzwein sehr beliebt...)



Gewürzkrämer, Gewürtz-Krähmer

Kräutersammler, pharmacopola, treiacksverkäuffer, wurtzkrämer, apothecker:

Händler mit Würz- u. Heilmitteln, allmählich erst vom Apotheker unterschieden.

Gewürzkrämer = Einzelhändler, Höker

Gewürzhändler = führte einen Grosshandel mit Gewürzen, Kolonialwaren; er gehörte zum Stande der ratsfähigen Grossbürger.



Gezeltmeister

Gezelt = alte Form von Zelt.

Gezeltmacher = Handwerker, der sich vornehmlich mit der Verfertigung der Gezelte beschäftigt.

Zeltmeister =

1) Herr über Zelte, d.h. eines Zelte bewohnenden Stammes (trifft hier nicht zu)

2) Zunftmeister.



G.G.Dr.

Doktor der Gottes-Gelehrsamkeit.

Doktor der Gottes-Gelehrtheit.



Gherdener

gardenere, gerdenere = Gärtner

vergleiche > Gärtner u. Gärtnierer



Giezzer

Rotschmied

Gelbgiesser? (vergleiche > Apengeter)

Lexikon: giezen, tr. = giessen, in Metall giessen.



Gildeknecht

Bediensteter, vor allem beim Schankbetrieb der Gilde.

Gildeknecht heisst in See- (Hafen-)städten derjenige, so die Schiffe abfertigen musiehe > Wenn sie keinen Schein von ihm aufweisen können, lässt sie der Zöllner nicht fahren.



Giler, gyler

Landstreicher

gilerhalter(i)n, eine Frau, die Landstreicher und Bettler beherbergt.



Gipsbrenner

Magd. Adressbuch

Der wasserhaltige, in der Natur vorkommende Gips wird zum ganz oder teilweisen Austreiben des Wassers bei Temperaturen unter 300° C. gebrannt, ergibt dann den leicht abbindenden Gips

man bemerkt bei allen Gipsbrennereien einen schwefligen Geruch



Gipser, Gypser

Stukkateur, Handwerker für Feinputz, Architekturmodelle

Tüncher oder einer, der Gegenstände aus Gips fertigt.



Gipsfigurenmacher

Gipser, der aus Gips Gegenstände formt oder giesst, Gipsgiesser.



Gipsformer

Stellte Gipsmodelle, Einwegmatritzen für Keramik-, Metall- Giesser her.

a) Gipsformgiesser = Giessen von Gipsformen für Porzellan, Steingut od. f. Metallgus

b) Spezialart der Former.



Gips-, Gypsformer

Gipsform = Form aus Gips zum Abguss eines Modells

Gipsformung = Gipsbild, bes, die Gipsstatue.

wahrscheinlich : Hersteller von Gipsfiguren.

vergleiche >: Gipsbildmacher



Gipsgiesser

Verfertiger von Gipsabgüssen.

Gipsabguss = Nachbildungen von Statuen in Gips



Gipsmacher

Facharbeiter, der aus dem Gestein Gips durch Brennen u. Mahlen Stuck- u. Estrichgips herstellt.

Stuckgips: brennen bei 130 - 160º C.

Estrichgips: 900º C.

Gipser = Gipsmüller

gipsarbeiter ... -brennerei.

gipser ... Tüncher.



Gipsstosser

Beim Spiegelschleifen spielte der G. eine wichtige Nebenrolle; da die Glastafeln auf den Poliertischen mittels Gips fixiert werden mussten, hatte dieser in einem eigenen Ofen die Gipssteine sowie gebrauchten Gips zu brennen u. dann zu Pulver zu zerkleinern.



Glasaufbläser

derjenige Arbeiter, welcher die gläsernen Gefässe vermittelst des Blasens durch ein Rohr verfertigt, der Glasblaser.

In einer Spiegelhütte um 1830 : je 1 Anfänger, Vorblaser, Schwenker u. Fertigmacher usw.-

Der Vorblaser entnimmt mit der Pfeife den Glasklumpen, bläst ihn etwas auf, entnimmt mit der kleinen Glaskugel nochmals Glasmasse, erwärmt alles und reicht es dem Schwenker (Aufbläser), der durch Schwenken, starkes Blasen, Rollen an einer Wand ein zylinderförmiges Hohlglas herstellt, aus dem im Streckofen Flachglas wird.



Gläsner

Gläsener, Glasner, siehe > Glas

Glas meint den Glaser bzw. den Glashändler, -hausierer.



Glätter

Papiermacher, der das Papier glättet.

Berufsbezeichnung in den verschiedensten Zweigen des Handwerks, so einer, welcher das Papier mit Steinen oder zugerichtetem Holz bogenweise glatt macht.

Glätter in einer Textilfabrik.



Glasbinder(sche)

Er kümmerte sich auch um die Einbindungstube, in der das fertige Glas gereinigt und in Stroh eingeflochten wurde. Die Ware wurde früher in Fässer verpackt; mit der Zeit musste der Böttcher dem Tischler das Feld räumen, da Kisten rascher herzustellen sind als Fässer und den Laderaum besser ausnützen.

Einbinderin.

1932, Glasfabrik Eleonorenhain (Böhmen) unter 370 Beschäftigten 60 Einbinderinnen u. Glaswäscherinnen.



Glasbrenner

Glasschmelzer

Hersteller von Glas

Glasbr. bemalen Glas mit Schmelzfarben u. brennen diese ein.



Glasemaker, Glasbläser

Glasmacher

Glasbläser, Glasmacher, Flaschenmacher, Kelchmacher usw.

Teilberufe: Hafenmacher, Schmelzer, Kölbelmacher, Einträger, Presser, Schleifer.



Glaser, Glaserwerker

Glaeser = Glaser

Glaser, glasehendler = Glashändler;

Glässner = Glaser



Glazewerte, Glasewerter

glasewerchte, glasewert(er) = Glasarbeiter, Glaser



Glasfaktor

Leiter einer Verkaufsstelle für Glas .

vergleiche > Eisenfaktor



Glasgraveur

Graveur = Handwerker, der das Gravieren berufsmässig betreibt; Zeichnungen oder Schrift in Holz, Stein, Metall einschneidet oder erhaben hervorstellt.

Gravieren von Glas geschieht mit Hilfe rotierender Metallscheiben.



Glashändler

Kaufmann, der mit Glasgegenständen, gläsernem Geschirr u. dergl. handelt. (nach Grimm)



Glashüttenleute:

Hüttenmeister,

Hüttenschreiber, Magazineur, Ofenbauer,

Hafenmacher , Formenmacher, Formdrechsler,

Schmelzer, Schürer, Glasmacher,

Einträger, Kölbelmacher Aufblaser,

Einbinder Pocher, Spiegelschleifer,

Polierer, Beleger, Gipsstosser,

Aschenbrenner, Flusssieder, Schwenker,

Scheibenmacher



Glaskünstler

Glasbläser für physikalische u. chem. Geräte.



Glasmeister

Besitzer oder Pächter einer Glashütte.

Die Arbeiter auf der Glashütte sondern sich in Schürer und Glasmacher ... ihr Oberhaupt, der Besitzer oder Pächter einer Glashütte heisst der Glasmeister.

Herr oder Leiter einer Glashütte od. Glasbläserei.



Glaspalier

Glasballier = Glaspolierer.

Bei den Flachglashütten spielten die Spiegelschleifer, Polierer und Beleger eine wichtige Rolle. Das Schleifen wurde mittels Sand, das Polieren mit fein geschlämmtem Eisenrot ausgeführt.

Das Eisenrot färbte auf die ganze Werkstatt, die Kleider, Hände u. Gesichter der Polierer ab.

Polierrot, Eisenoxid Fe2 O3; in Bodenmais aus Magnetkies durch Abrösten gewonnen.



Glaspapiermacher

Brockhaus: Glaspapier, festes Papier, dessen Oberfläche geleimt u. mit Glasstaub bestreut ist.



Glaspoliermeister

Glasschleifer u. Polierer - meister.

Glasballier = Glaspolierer.



Glasschleifer, Spiegelschleifer

In Kirchenbüchern usw. wurden die Schleifer (Graveure) von Hohlglas ebenso wie die Spiegelschleifer einfach als Schleifer oder Glasschleifer angegeben; es ist aber ein himmelweiter Unterschied; während die Schleifer beim Hohlglas sich als halbe Künstler, jedenfalls als höherstehend dünken als die Glasbläser, stehen die Schleifer der Spiegelfabrik in der Rangstufe tief unter den Glasmachern. Zur Spiegelfabrik gehört die Schleife. Das Schleifen wurde mittels Sand durch Wasserkraft ausgeführt.



Glasschmelzer

Arbeiter an den Glasschmelzöfen

der Arbeiter auf Blaufarbenwerken, welcher das Farbenglas schmelzet.

Der Glasschmelzer bzw. sein Gehilfe wog u. mischte die Rohstoffe, aus denen das Glas geschmolzen wurde; war immer einer der wichtigsten Leute. Als Zeichen seines Ranges trug er eine weisse Schürze, hauptsächlich deshalb, damit er auf dem hellen Grunde sah, was das Glas für eine Farbe habe, wenn er eine Probe aus dem Hafen stach. Wenn das Glas abgeschmolzen war,rief der Schürer die Glasmacher (Glasbläser) zur Arbeit.-

In der sogen. Schmelzerstube wurden die Materialien gemischt.



Glasschneider

Handwerker, der Glasgegenstände herrichtet u. durch Schliff verziert.



Glasschriver

niederdeutsch Glasmaler

vergleiche > in Brockhaus: Hinterglasmalerei

Maler von Inschriften auf Glasscheiben u. Gläsern.



Glasträger

hausierender Glashändler.

der mit der Kiepe die Erzeugnisse der Glashütten über Land trägt. (wie im Rübezahlmärchen)



Glasurmacher

Glasur = glasartiger Überzug an irdenen u. anderen keramischen Gegenständen

Handwerker, der Rohstoffe zu Glasuren mischt, brennt u. zu Pulver mahlt.



Glefener

Söldner ( mit 4 Rössern)

Glefener, ein mit einer Glefe bewaffneter Reiter.

Glefe = veralt. Wort, welches sowohl eine Lanze, einen Spiess, einen Speer, besonders von der Art, deren sich die Reiter bedienten, bezeichnet.

Lanzenreiter, der mehrere berittene Knechte bei sich hatte, im Gegensatz zum gewöhnlichen einspännigen Landsknecht.

Gl. schwerbewaffneter, nach seiner mächtigen Lanze (Gleve) benannter Söldling, der 4 Rosse hielt, für sich, seinen Jungen, einen Armbrustschützen u. einen Spiessknecht.

Gegensatz: Einspänniger.



Gleitsbeamter, Gleitsschreiber

Beamter eines Geleitherren, der in seinem Bereich Transporte, Reisende usw. durch Bewaffnete begleiten lies

vergleiche > Geleitseinnehmer, Geleitsmann

im geleitsamt angestellter.

Geleitsbediente = welchen die Verwaltung des Geleites u. die Einnahmen der Geleitsgelder anvertrauet ist.



Geleitsmann

Oberaufseher des Schlosses war der Amt- oder Hauptmann, weil dieser aber ... einen grossen Distrikt ... zu überwachen hatte, häufig in Fehden lag, ... so vertrat der Gleitsman (Rentbeamter) seine Stelle, dem die Erhaltung der Gebäude u. die Wirtschaftsführung besonders oblag vergleiche > Geleitsmann u. Geleitseinnehmer

Brockhaus: Geleit = 1) im Mittelalter bewaffnete Begleiter, die Reisenden zur Sicherheit gegen Entgelt (Geleitsgeld) beigegeben wurden.



Gleser, glesmeler

Glaser, Glasmaler

siehe > Glaser



Gliedenfetzer, glidenvetzerin

Bordellmutter, Madame

Gliede = Dirne.

Hurenwirt, Bordellwirt.



Glockengiesser

oft Gelbgiesser genannt. Schon im 9. Jahrh. als Wandergewerbe. Im 12. Jahrh. in Köln schon als städt. Gewerbe. In Lübeck wird schon 1285 eine platea campaniorum, die jetzige Glockengiesserstr. genannt

glockengisser, gluckengiesser

clocghiter = Glockengiesser



Glockenkorbträgerin

geht hinter dem Glockenkorbe her

vergleiche > Korbträger

Almosenempfänger(in).



Glockenläuter

Glöckner.

neben Bälgentreter niedrigstes Kirchenamt.

Glöckner, der die Kirchenglocken läutet, auch Kirchendiener schlechthin.



Glockenschmied

Klock'n-smed = Uhrenschmied, als kunstvoller Hersteller der grossen (Wand-, Turm-) Uhren.

vergleiche > Seigerschmied



Glockentreter

derjenige, dessen Amt es ist, die Glocken zu läuten, heisst der Glöckner, oder wenn die Glocken durch Treten geläutet werden, der Glockentreter.



Glötschlosser

Glöt- u. Lötschlosser fertigten Vorlegeschlösser.

Glöt = Gelöte, auch zu Lot als Blei



Glossenmaker, mittelniederdeutsch: Glotzenmacher

Die glosse (klotze, Klosse) war ein Überschuh mit einem ledernen Rand, einer ledernen Binnensohle u., wie es scheint, mit einer Sohle von Leder oder Kork.

Das Wort glosse stammt aus frz. galoche.

Glotzenmacher

Glotzenmacher = Pantoffelmacher.

Glossen-, Gloschenmaker=Pantoffelmacher,jetzt meist Pantinenmaker.

Wehrm.: Glotzenmakere, Pantoffelmacher. Sie hiessen auch Glossenkmeker, Klossenmaker, Klotzenmeker.



Glückstöpfer

Glückstöpfer, -hafner = Lotterie-Einnehmer

veranstaltete auf Jahrmärkten Glücksspiele, liess die Spieler in den Glückstopf greifen.



Glufenmacher

Stecknadelmacher

Glufe = Stecknadel (Duden) (obd.)



Gnadenbecker

Bäcker, der durch Gnadenerlass des Landesherrn seinen Beruf ausüben darf, ohne Mitglied der Zunft (des Amtes) zu sein.

vergleiche > Freimeister

gnadenmeister = freimeister.



Gnadenmeister

Freimeister siehe > dort

ein Meister, welchen das Handwerk aus Gnaden aufgenommen hat; siehe > Freymeister, ein unzünftiger Meister oder ein Meister, der...auf obrigkeitl. Befehl u. auf eine eingeschränkte Art in die Zunft aufgenommen wurde.

Freimeister, ... welche aus Gnaden das Meisterrecht bekamen, jedoch in der Zunft sind, ... dahingegen andere Meister ausser der Zunft, ... zu arbeiten die Gnade von der Landesobrigkeit erhalten haben.



Göltzenleuchter

Göltze, gälze, Gelze, nd. Gelte ist das beschnittene Ferkel. und leichten, lichten (mittelhochdeutsch:) bedeutet kastrieren

Kastrierer, Schweineschneider.

Golzer = Schweinekastrierer

Gölzenleichter = Schweineschneider.

Lexikon: lichten = leichten, kastrieren.



Gogreve, Gograf (Gohgrefe)

Gaugraf

Inhaber oder Vorsitzender eines Gogerichts ( das G. ahndete kleinere Vergehen, Übertretungen und Injurien)



Goheknecht, Gohknecht

Brockhaus: Go (Gau) im Mittelalter in Sachsen u. Thüringen ein der fränkischen Hundertschaft entsprechender Gerichtsbezirk m.d. Gografen als Leiter.

Wohl ein Bediensteter des Gaugrafen, dem die Pflege u. Abrichtung der Jagdfalken oblag.

vergleiche > Hachmeister



Gold- u. Silberdrahtzieher

vergleiche > Drahtzieher, Leonische

stellten feine Gold- u. Silberdrähte her, auch unechte aus Kupfer mit dünnem Edelmetallüberzug, für Filigranarbeiten, Nadeln, Ketten, Gespinst und Gewebe (Brokat) aller Art.



Goldgräber

der sowohl die privaten Abtritte als auch die Stadtgräben, in die Fäkalien geleitet wurden, zu säubern hatte.

G. = Abortreiniger.



Goldplätter, -plattierer

goldplätter = ältere Berufsbezeichnung für den Arbeiter,der Golddrähte durch Plätten in Goldlahn verwandelt.

vergleiche > Lahngoldmacher

goldplätter = Goldglätter

befassten sich mit dem Plätten von Gold- u. Silberdraht (Lahn), wohl auch mit der Herstellung plattierter Waren, wobei das dünne Blattmetall durch mechanischen Druck mit der Unterlage vereinigt wurde.



Goldpresser

Goldpresser, berufsverwandt m. Goldschläger. Schmiede- u. Presserarbeit am Fallhammer bei Verwendung von Pressstahlstangen zum Formen u. Prägen bestimmter Formen.



Goldschläger, Goldsleger

stellt das zum Vergolden benötigte Blattgold her; Goldschlägerhaut zur Herstellung des Blattgoldes benutzte Haut aus der äusseren Haut des Ochsenblinddarmesiehe > (Brockhaus)

goltsleger, goltsleher, goltslegil = Goldschläger

Blattmetallschläger, Blattgoldschläger.

Goltslaher, Goltschlager, Echtgoldschläger; stellen Goldblatt bir zu einer Dünne von 1/11000 mm her.



Goldslegher

Goldschmied.

Goldschläger = Blattgoldmacher.

vergleiche >: Goldschläger.



Goldsmyt, Goltsmed, -bote

Goldschmied

goldsmyd, goltsmit, gultsmyt (aurifaber) = Goldschmied

sulverberner = Silberbrenner (G)

Goldschmiedbote = Bote des Goldschmiedeamtes bzw. Zunft.



Goldspinner(in)

goltspinnern

Nach Pagel, Die Hanse, gab es in Köln eine Zunft der Goldspinnerinnen

Drahtspinner (Gold- u. Silberdrahtspinner) gehören zu den Drahtwarenmachern.

fertigten Gold- u. Silbergespinst. Es wurden Seidenfäden mit feinstem Gold- u. Silberdraht umsponnen, dann zu Tressen, Spitzen, Borten verarbeitet, auch in Seidenstoffe eingewebt.



Goldsticker

Gold- u. Silbersticker (ohne Erklär.)

eine person, welche allerley figuren mit gold- oder silberfäden auf andere dinge stickt.



Golgasdrucker

Golgas = gedruckter englischer (türkischer) Flanell.

Golgas = türkisches Wort.

Gold- u. Silberpapierdrucker.



Goliarde

Diese Clerici vagi oder Goliarden bildeten um die Mitte des 13. Jh. eine Landplage entlaufene, dem verlockenden Wanderleben zugeführte Kleriker

Brockhaus: Goliarden = fahrende Spielleute des Mittelalter



Golschenweber

eine Art Tuchmacher

Golsch, obd. eine Art Barchent mit blauen Streifen, das besiehe > zu Ulm verfertigt wird, wo dieses Wort auch Kolsch oder Kölsch lautet.

Golsch, ein blau u. weiss, überhaupt farbig gestreifter oder gewürfelter grober Baumwoll- oder Leinenstoff.



Goltgreber, galtgreber

Kanal-, Abtritträumer

vergleiche > Bachstecher



Gördeler, gördemaker

Gürtler siehe > dort

Gordeler, Lübeck

gorteler, gurteler, gurtler

Bartenstein unterscheidet (13. Jh.) Schwarz- u. Rotgürtelmacher. Später tritt diese Unterscheidung nicht mehr auf.



Gorteler, Ghordere

siehe > Gördeler Ghordelser

Ghordelser = Gürtler.



Gortelselder; Gortemaker (ndt)

Grützeverkäufer; Gorte = Grütze

Gortemaker = Grützenmüller

Wehrm.: Gortemaker, Grützmacher.



Gouillocheur

Guilloche = regelmässig verschlungene Linienzeichnungen, für Wertpapierdruck, da schwer nachzuahmen;

Brockhaus: Guilloche = Muster aus regelmässig ineinander verschlungenen Linien, auf Gegenständen aus Metall, Elfenbein, Holz u.a. zur Verzierung, auf Geldscheinen, Urkunden zum Schutz gegen Nachahmung.



Goyenschütze

Mitglied der Schützengilde.

Gogen,Gojen = Papagei, der Vogel nach dem geschossen wurde.

Papagoien-gill = Schützengilde.



Grabenarbeiter

Ein bei der Anlage u. Instandhaltung der Kunstgräben beschäftigter Arbeiter (der Lautenthaler Kunstgraben führte Innerste-Wasser von Wildenau nach Lautenthal, so dass in Lautenthal ein Gefälle von etwa 50 m zum Betrieb von Bergwerksmaschinen genutzt werden konnte-) Dammgraben bei Altenau, Rehberger Graben beim Oderteich usw.



Grabenfeger, Grabenknecht

Reiniger der Stadtgräben, in die die Fäkalien geleitet wurden.

vergleiche > Goldgräber, Heimlichkeitsfeger



Grabenmeister

Techn. Leiter von Erdarbeiten.

modern etwa: Tiefbauingenieur.



Grabenschreiber, Gravenschriver

gravenschriewer = Beamter des Grabenamtes



Gräber

Der Gräber fand bei den häufigen Grabarbeiten der Dörfer sicher leicht Beschäftigung. Jeder Dorf-bewohner war verpflichtet, ... seine Gräben in Ordnung zu halten.

Graber, Grabert = Gräber, Totengräber

Frischbier: einer der gräbt.

Gräber = fossor.- fossor = Gräber, Ackerknecht.

In Kaiserslautern waren alle mit Erdarbeiten Beschäftigten u. dazu die Tagelöhner zur Gräberzunft zusammengefasst. Aber in der Schatzungsliste 1656 (siehe > 172) ist keine Gräberzunft mehr aufgeführt.



Grabner, grabener, grebener

Graveur, Eisengräber, Stempelschneider

grabener, grebener, der in Metall eingräbt, Graveur.

Die Bezeichnung kommt mehrfach als Beiname für Goldschmiede vor .



Gradradirer

wahrscheinlich Schreibfehler.

Gradirer = Arbeiter in den Gradierhäusern, welche die Sole mit Schaufeln gegen die Gradierwände giessen.

Das Wort Gradradirer ist in keinem Wörterbuch zu finden.



Gräfe

Gebe = Dorfschulze, Gemeindevorsteher

Lexikon: Grâve = Königl. gerichtsvorsitzender; graf (md. grâbe, grêve, grêbe)



Grafen-Schufer

Grabenschaufler , -schipper

graft, grave = Graben, Grube

gravemeister = Grabenmeister

schuffel = schaufel

gravenschriever = Grabenschreiber, Beamter des Grabenamtesiehe >

graafschüffel = Spaten, schuffel = Schaufel,

schuver = Schieber (Werkzeug beim Backen)



Graminator

graminator, papularius, pabulator = Fütterer

pabulor = Futter holen, füttern.



Grandhändler

wahrsch. Getreidehändler

Granhändler = Getreidehändler

Getreidehändler.

Brockhaus: Grand =

1) grober Kiessand

2) oberd.: feine Weizenkleie

Grand = grober Kiessand



Granenschleper

gran = Granne, Ährenspitze

Granhändler = Getreidehändler

Getreideschlepper, -träger.

Vielleicht verschrieben oder verlesen: Kahnschlepper? Prahmschlepper? Getreideträger? Sandträger?

grannenkorn



Gran-Händler, Grauenhändler

Frischbier: Gran, von dem lat. granum = Getreidekorn. Granhandel = Getreidehandel.

Garn = Netz zum Fischfang, besonders das grosse Netz Gran- oder Grauenhändler = Getreidehändler.



Grapengeter / Grapengiesser

Hersteller von eisernen KochTöpfen mit drei Beinen, der Grapen.

fusor, ollifusor, cuprifaber, gropengeter = Grapengiesser

Eisentopfgiesser. Grapen waren dreifüssige KochTöpfe, die auf das offene Herdfeuer gestellt wurden.



Grapensieder

Wahrscheinlich: Grapengiesser.



Grapper

Salzsieder.

Salzverlader

Grapper = Arbeiter beim Laden der Salzwägen.



Graufärber

Lodenfärber.



Graupenmüller

Graupen: enthülstes u. oft zerkleinertes Gersten- oder Weizenkorn (Brockhaus)

Graupenmühle = Mühle zur Herstellung von Graupen



Gräupner

Vorkosthändler

siehe > seit dem 16. Jh. Victualienhändler

Graupner, Greupner = Hersteller bzw. Verkäufer der Graupe. Sie handelten mit Graupe, Grütze, Hülsenfrüchten.



Grautücher

stellte ein ziemlich grobes Wollgewebe, das sich flauschartig anfühlte, her.



Grawerksmaker, Grauwerksmacher

Grauwerk = Pelzwerk aus dem grauen Winterpelz, besiehe > der in Russland u. Sibirien lebenden Eichhörnchen, Feh.



Greisler

Vorkosthändler, Grützehändler

Greissler = Victualienhändler.



Gremp(l)er

Grempe, Grempel od. Grempler = Krämer, Höke, Trödler

Wort: Trödler, Höker, Händler, siehe > mit Victualien, Eiern, Geflügel usw.

Gremp(l)er, Krämper = Trödler



Grenadier

ursprünglich zum Werfen von Handgranaten bestimmter Soldat, später einfacher Soldat bestimmter Infanterieregimenter, siehe > der Garde. (Brockhaus)



Grenzaufseher, -kontrolleur

Beamter zur Beaufsichtigung der Landesgrenze; Zollaufseher.



Grenzschreiber

Schreiber an einer Grenzzollstelle.



Grenzschütze

ein Jäger, dem ein Grenzrevier (besiehe > bei feindseliger Nachbarschaft) anvertraut ist mit dem besonderen Auftrag, das überwechselnde Wild abzuschiessen.



Griebenmacher

Nebengewerbe der Schweineschlachtung; stellten aus dem Rückstand der Schmalzbereitung Kuchen zur Hundenahrung her.



Griepmacher

Netzmacher.

Griep = kleines Netz zum Fischfang, Greifnetz , aus Glipp, Gliep entstanden durch Anlehnung an griepen.

Glipp, Gliep = Netz zum Fischfang, Vogelfalle.



Grobbäcker, grossbecker

stellte das grobe Kornbrot des tägl. Bedarfs her.

grossbecker = Brotbäcker

Klüver, Bürgerbuch Oldesloe: Grobbrotbäcker.

Grobbäcker gehörten nicht zum Amt. Wer ein Haus mit Backgerechtigkeit besass, konnte, wenn er wollte, Grobbrot, also Roggenbrot backen.



Grobbinder

Fassbinder

Bock unterscheidet: Gross- oder Schwarzbinder fertigt grosse Fässer für Weinkeller u. Brauereien, auch Gärbottiche. Der Klein- oder Fassbinder ist der landläufige Böttcher, auch Böker genannt. Er stellt die gewöhnlichen Fässer her, Eimer, Butterfässer, Waschtubben usw.

vergleiche > Boddeker



Grobgrünfärber

Färber für grofgrün, grobe Stoffe.

siehe >: Grofgreinmaker.

grofgrön Das Wort findet sich in alten Chroniken ... nicht selten, u. es wird in der Regel eine Art grobes, gewirktes Zeug, eine Art Rasch darunter verstanden. ...

Die letzte Silbe bedeutet nicht grün, sondern ist aus granum (grain) gebildet.



Grobgrün Wirker

siehe > Grofgreinmaker Hersteller von Grofgrün, einem groben Stoff.

Grobgrün; aus frz. grosgrain ( dickes Korn) entstellte Bezeichnung verschiedenartiger starkfädiger Zeuge; meist von Wollstoffen geringer Qualität, doch auch für Seidenstoffe.



Grobschmied, Grob-Schmidt, Groff-Schm.

Feuerschmied = Grobschmied; Die Bezeichnung Feuerschmied stammt daher, dass der F. nicht in Verbindung mit einem Ofen, sondern an der Schmiedeesse, dem offenen Herdfeuer arbeitet; die Bezeichnung Grobschmied hat ihren Ursprung in der vorwiegend gröberen Verarbeitung von Gegenständen, bei denen es nicht auf Genauigkeit von wenigen mm ankommt



Grobtuchmacher

Bürgerbuch Ratzeburg (1641): Grobtuchmacher

(1646): Kleintuchmacher

(1675): Kleinbreittuchmacher

(1678): Schmalbreittuchmacher

W.Fink: Grobtuchmacher

dürften diese Weber sowohl schmale Tuche (bis 1,40 m Breite) auf Einmannwebstühlen als auch breite Tuche (bis 2,50 m Breite) auf Zweimannwebstühlen gewebt haben.



Gröenkenmacher

Grön-bittern = Magenbitter, für den Hausgebrauch aus Wröng (Wermut) hergestellt.

Hersteller von Grönbittern, Kräuterlikör.



Groffmaker

Die Lakenmacher, die sich mit der Herstellung des gemeinen Lakens abgaben, wurden als Groffmaker, ihre Tuche als Groveken bezeichnet.

vergleiche > Grofgreinmaker



Grofgreinmaker, Groffgrünmaker

Verfertiger von grobem gewirktem Stoff.

grofgrön : das Wort findet sich in alten Chroniken u. Kleiderordnungen nicht selten, u.es wird in der Regel eine Art grobes, gewirktes Zeug, eine Art Rasch darunter verstanden.- Der Holländer sagt grofgreyn. Die letzte Silbe bedeutet nicht grün, sondern ist aus granum (grain) gebildet.



Grofhouwer / Exenhouwer / Holthouwer

Zimmermann. Grobhauer, Axt-. Holzhauer.



Gropengheter, groper

Grapen = eiserne KochTöpfe mit drei Beinen.

gropengeter = Topf-, Kesselgiesser, Kupferschmied.

grope, gropen, grape(n), = Topf, Kessel, irden oder von Metall.

Franz Fuhse unterscheidet: Grapengiesser = Metallhandwerker;

Groper, Graper = Töpfer, der irdenes Geschirr herstellte.



Groper, Gröp(el)er

groper - lutifugulus = Töpfer

Gropengiesser.

vergleiche > Grapengeter



Gropper

Salzverlader, Salzfuhrmann

Salzwirker;

Arbeiter, so die Salzwäglein laden; auch Spediteur.



Groschegärtner

Bezeichnung eines kleinen Dorfsassen.



Grossbürger

waren in Königsberg Zunftmitglieder der Kaufleute u. Mälzenbrauer.

Frischbier: = in kl. Städten Haus- u. Grundbesitzer. Zur Zeit des Ordens erhielten Ansiedler in Städten Häuser mit Braugerechtigkeit den Ehrentitel Grossbürger.



Grosskotsass

Grossköt(n)er = ein grösserer Kötner

Duden: Kotsass = nd. Kötner.



Grossschäffer

= zwei in Königsberg u. Marienburg residierende Ordensbrüder, die den zentralistisch organisierten Handel ... leiteten.



Grossuhrmacher

Grossseigermacher, Turmuhrenbauer.

stellt Wand- u.Turmuhren her, nicht aber Taschenuhren; diese fabriziert der Kleinuhrmacher.



Grote Segel

Hameln siehe > Zwei andere (Ratsherren) verwahrten das grosse u. kleine Stadtsiegel (grote segel und secret)

Segel = Siegel.



Grottenmeister

Grottenarbeit, eine Art Mosaikarbeit, zunächst zum Ausschmücken des Innern einer Grotte.

Grottenarbeit heisst man in der Baukunst alle diejenige, welche aus mancherlei Muscheln, Kristallen, Markasiten, Eisen-schlacken, Steinen u. anderen versteinerten Sachen zusammengesetzt wird.

Grottenkünstler, der die Kunst versteht, Grotten anzulegen u. auszuschmücken.



Grottier

vergleiche > Grutherr = Gruter = Hersteller der Bierwürze, Brauherr.

Nägele, Bürgerbuch Stuttgart: Hofbediensteter

Herzog Johann in den Jahren 1613-1621 beim Lusthaus eine berühmte Lustgrotte mit Wasserspielen, bewegl. Figuren usw. hatte errichten lassen. Also : Grottenbauer.

Grottenwerk: künstl. Felsanlage ... in älterer Gartenbaukunst viel verwendet

Grubenköhler

Gruben- oder Liechtköhler im Gegensatz zu den Meilerköhlern.

Lichtköhler = Kohlenbrenner, welcher Reiser u. Buschwerk in Gruben verkohlt.



Grünfischer

Verzehrt wurden hier (Kloster) wie am Hofe Heringe, Stör, Neunaugen ... Krebse sowie Stock-, Grün-, Klein- u. Bratfische u. Aale.

Grünfisch = frischer Fisch

Grünfischer = Fischer, der frische Fische verkauft, gegenüber gesalzenfischer.



Grünhöker

Gemüsehändler.



Grütmaker, Gruttemaker, Grotmaker, Gortemaker

Grüttmaker = Händler (?) mit Mehl, Grütze, Graupen

Grützenmüller: stellte aus Hafer u. Buchweizen Grütze her. Meist im Nebenberuf. (Bock)



Grütz-Messer

städt. Angestellter für die rechte Handhabung der Masse u. Waage.

vergleiche > Kornmesser, Hopfenmesser



Grützner

Krämer, Gräupner, Höckler

Grützner = Grützmacher, Produktenhändler.

Wasiehe > = Grützemüller.



Grutherr

Gruter = Grüter = Hersteller der Bierwürze, Brauer.

Grüter = Hersteller der Grut (Bierwürze)

Grüter = Brauer, der mit Porst (mittelniederdeutsch:: Grut) braute statt mit Hopfen.

Brauherr.



Gschlachtgwandter

Gschlachtgwandter (Tuchmacher)

Geschlachtwander = Grosshändler in feinen Tuchen.

Geschlachtwanderer = Grosshändler in feinen Tuchen.

Geschlachtgewandner : feintuchweber.



Gschmeidler

Geschmeidler: Edelschmied, Goldschmied, Juwelier.

Lexikon: gesmide = metall, metallschmuck, geschmeide.



Gstadlmacher

Tütenmacher

Tütenkleber.



Guardein, Guardian

guardein oder munzprobirer = Wardein, Münzprüfer

die Katharinenkirche ... dürfte ... ein Werk des Bruders Emeke sein, der als Guardian des Klosters seit 1351 den Bau leitete.

Guardian = Klostervorsteher.



Guardi-Knecht

Leibgardereiter (Nägele Bürgerbuch St.)

Garde, Gwardi = wache

der gardist hiess gwardiknecht. Gardist.



Guardj leutenampt

Garde = Schutz-, Leibwache

vom it. guardia = spähen, schützen (Wasserzieher)



Gubernator

1454 wurde er vom König (Polen) zum >Gubernator von Preussen< ernannt.

1) Gouverneur, Statthalter

2) Steuermann eines Schiffes

Lateinisch: gubernator = Steuermann, Lenker.



Gubernialrat

Verwaltungsrat beim Statthalter.

Gubernator = Gouverneur, Statthalter.

Gubernal (lat.) = Lenkstange am Fahrr

Gubernal = Lenkstange,

Gubernator = Steuermann, Statthalter.



Gufener, guffener, guffer

soviel wie Nadler, Nadelmacher



Guldenschriber

15.-17. Jh. häufig als titel für schreiber, schreib- u.rechenlehrer.

Ursprünglich: illuminist, ... „...er kondt die gelegte, die gebrochene, die currentschrift ...

wie ein dintenklittriger guldenschreiber und schlangenzuegmaler …“



Gülden-Zöllner

Guldenzoll = Zoll im Betrage eines Guldens oder vom Guldenwert einer Ware.

Gülde = regelmässige, meist jährliche Zahlung, Hebung, Rente.

Adelg.: Gülte = ein gewisses Einkommen von Grundstücken; ein Zins, welchen ein Besitzer dem Grundherrn für den Niessbrauch ... zu entrichten verbunden ist.



Gulder

Vergolder.

guld = gold

gulden = golden

guldner = pfründner.



Gulichter, gudelichter, gudelit(d)er, gulliechter, guliecher,

gulister, der Unschlittlichter giesst.

vergleiche > Gaulichter

in der Kirche habe man früher nur Wachskerzen verwendet, das schlechtere Talglicht sei den Leuten im Gau, auf dem Lande überlassen worden.

Gaulichter = Gulichter = Kerzengiesser

Lexikon: gol-licht = unschlittlicht.



Gülzenschneider

Gölzenschneider. Kastrierer.

Golzer = Schweinekastrierer

Golzer = Schweineschneider.

Geltensnider = Schweineverschneider.

gölzen = verschneiden

Gelzen = unfruchtbar machen, verschneiden, castrieren.



Gumper

Borngräber, Brunnenmacher,

denn der Brunnen oder ein Wasserloch heisst hier Gumpe.

Gumpenmacher = Pumpenmacher

Lexikon: gumpe = wasserwirbel, tiefe Stelle in einem Gewässer.



Gürtler, Gürtner

Arbeitsprodukte: Gürtel, Taschen.

Hersteller von Gürteln. Da aber die Schnalle u. manche Verzierungen aus Metall waren, besteht eine Verbindung zum Metallgewerbe. Vielfach haben die Gürtler die Metallteile selbst hergestellt. Als der Gürtel aus der Mode kam, widmeten sie sich mehr u. mehr der Metallverarbeitung.

rêmensleger = Riemenschläger

gördelmaker = Gürtelmacher

siehe > auch Gördeler

Gürtner, wohl Variante z. Gürtler.

Gürtler (Görtler): Gelbgiesser, Spengler, Klempner.



Güterbeschauer

im 18. Jh. gebräuchlich: eine vereidigte Person, welche die Güter, d.i. die Waren beschauet, Visiteur.

Brockhaus: Güterbeschauer heissen in einzelnen Gegenden Deutschlands Beamte, welchen die Besichtigung u. Registrierung abgabe- und kontrollpflichtiger Gegenstände obliegt.



Güterbestetter

Spediteur

Duden: Güterbestätterei

vergleiche > Besteder



Güterbodenarbeiter

Arbeiter auf dem Güterboden: Annahme, Verladung u. Auslieferung von Stückgut. (Auskunft Bundesbahn)



Gütler

Inhaber eines kleinen Gutes

Besitzer eines Bauerngutes



Gutsmeister

wahrscheinlich: Gutsmeier, Gutsverwalter.



Gutzker

Kutscher



Gutzscher

Kutscher



Gwelwer

Einzelhändler, Geissler, Kleinhändler.



Gymnasiarch

Lateinisch: gymnasium = Turnanstalt, mittell. Hochschule

Gymnasiarchus = Leiter der Turnanstalt, der Hochschule.



Gyseler

Geisselmacher.

Gyseler, Geiseler = Viehhändler



Haaker

Altermann der Haaker

Haak = Höker, Kleinhändler

Stass-St.: Haakenbüdner: Höker (Kleinhändler) in einer Hakenbude, d.i. ein kleines, an das freistehende Rathaus angebautes Häuschen.

Hake, hoke = Kaufleute, denen der Alleinhandel in Butter, Hering, Dorsch, Aal, Käse, Speck u.anderer gesalzener Waren sowie in Teer, Tran, Lichten u. Seife zustand.



Haalschreiber

Salzschreiber.



Haardeckenmacher

Haardecke = Gewebe aus gröberen oder feineren Tierhaaren, Haartuch.



Haarflechter

Haarflechterin heisst das ganze Weibervolk, das den Perückenmachern die gebackenen u. aufgekräuselten Haare reihenweise in lange Tressen flicht und setzt.



Haartuchweber

Haartuch:

1) Tuch der Frauen zum Schmuck u. zur Bedeckung des Haupthaares

2) Gewebe aus Haaren oder feinem Wollenstoff, zum Durchseihen von Flüssigkeiten.



Haarwascher

Arbeiter in einem Betrieb, der Haare verarbeitet zu

a)Haardecken

b)Krullhaar f. Polster ,siehe >Krollhaarherst.

c) Perücken

d)Haarsiebe, Haarfilz usw.



Haberer, haferer, habermann, habermenger

Haferhändler.

Hersteller von Hafergrütze.



Haber-Mäcker

Hafermakler = Haferhändler

Habermann = Hersteller von Hafergrütze.

Makler = Unterkäufer.



Hachmeister

Aufseher über die Jagdhabichte.

Hagemeister = Aufseher der Dorfflur, auch Dorfschulze neugegründeter Dörfer.

Die Namen Hachmeister und Hachtmann bezeichneten ursprünglich die Abrichter von Jagdfalken, denn auch für diese wird öfters das Wort habech (Habicht) gebraucht.



Hackelschneider

Häckselschneider

vergleiche > Futterschneider

Häckselschneider (Hechselmacher); schneidet Häcksel ... In manchen Kleinstädten zieht der H. mit seiner 'Hexellade' von einem Ackerbürger zum anderen.



Hacker, Hacke

Höker, Krämer, Kleinhändler.

Hacker = Kleinbauer

Duden: Hackender, mundartl.: Winzer



Häcker, Häker

Häker =

1)Knecht, Arbeitsmann

2) kleiner Bauer, im Gegensatz zum Hufner, dem Grossbauern

3) eine Art geringer Untertan.



Haderhändler

Lumpenhändler > siehe dort

Hader = abgerissenes oder abgeschnittenes Stück Zeug; Fetzen, Lumpen.



Haermaker, Harmaker, Hardeckm.

Haardeckenmacher



Hafenbinder

Topfflicker

der zersprungene Töpfe mit Draht bindet.



Hafenbote

Hilfskraft des Hafenmeisters



Hafener, hefener

Hafner, Töpfer.

Sicher hatte Frankfurt im Mittelalter keine entwickelte GeschirrTöpferei; es sind wohl Ofenmacher gemeint.



Hafenführer, -fahrer

Hafenschiffer.

vergleiche > Molle



Hafenmacher.

Der Hafenmacher versorgte die Glashütte mit feuerbeständigen Tongefässen für Schmelzer u. Glasbläser.

Der notwendige Ton musste oft aus weiter Ferne zugeführt werden. In der Hafnerstube fertigte der H. die Hafen u. trocknete sie.



Hafenmeister, Havenmeister

Dem H. ist die Aufsicht über den Hafen, über die Bauwerke u. Gestade usw. übertragen.



Hafenreffer

Topfhändler aus dem Reff, einem Traggestell.

Lexikon: ref = stabgestell zum tragen auf dem rücken.

haven = hafen = topf.



Hafenschreiber

Der Hafenschreiber, auch Bollwerkswärter, später Hafenkapitän, jetzt Hafenmeister. Die Aufsicht über den Hafen hatte ein Beamter, der durch Amtseid verpflichtet wurde

vergleiche > Hafferschriffer, Hafenmeister



Haferheuer

heuer = Pächter, Mieter.

Heuermann = Pächter

verhüren = vermieten.



Hafferschriffer

Hafenschreiber.

Havenschriver = Der Einnehmer des Hafengeldes



Hagelgiesser

Hagel = veralteter Ausdruck für Schrot (Brockhaus)

Giesser von Schrotkugeln f. Jagd.



Haken

hake = Höker, Kleinhändler; sie betreiben den Kleinhandel mit Lebensmitteln u. dergl.

Hake, Hoke, (Pl. -n) = Kaufleute, denen der Alleinhandel in Butter, Heringen, Dorsch, Aal, Rot..., Käse, Speck u. anderen gesalzenen Waren sowie in Teer, Tran, Lichten u. Seife zustand.

Der Verkauf von Kaffee, Zucker, Gewürz ... war den Krämern vorbehalten.



Hakenbüdner

Hakenbüdner = Höker,(Kleinhändler) in einer Hakenbude, d.i. ein kleines, an das freistehende Rathaus angebautes Häuschen.



Hakenrichter

Brockhaus: Häker =

1) Höker (trifft hier nicht zu)

2) Kleinbauer (Hakenpflugbauer)

Hakenrichter = Gerichtsherr über Kleinbauern.



Hakenschütze

Brockhaus: Hakenschütze = Arkebusier (Arkebuse, aus nl. haakbus) urspr. eine Armbrust, seit dem 15. Jh. ein Feuerrohr, das beim Schiessen auf eine Hakenstange aufgelegt wurde; der Arkebusier, mit der Arkebuse bewaffneter Soldat.

Arkebuse = Hakenbüchse m. langem Rohr, Luntenschloss u. Stützhaken. (15. u. 16. Jh.)



Halbbierschenker

Halbbier , das nachgebraute, schlechte bier, auch dünnbier, kofent genannt.

vergleiche > Kofentbrauer



Halbbürger

ein nicht das volle bürgerrecht besitzender, gegensatz zu vollbürger.

Halfbuur = Halbbauer



Halblähner

Halblehner

Lehner =

besitzer eines lehens, eines bauerngutes

wohl gleich: Kossät, Kohtsass I

vergleiche > Lehner



Halbmeister

Henker (Mundhenke)

Abdecker (alven, Brockhaus)

Name für den Henker, der zwar Meister seines Handwerks ist, aber als Unehrlicher nicht die Rechte anderer Meister geniesst.

(obd.) wohl nicht zünftiger Meister.



Halbmondbläser

Halbmond:

1) Schellenbaum,

2) halbmondförmig gebogenes milit. Signalhorn



Halbspänner, Halbhufener

Dem Amt zu Dienstleistungen mit Gespann (Pferden) verpflichteter

Bauer von 40 - 80 Stück Land.

Besitzer eines halben Anspanngutesiehe >

Bauer, der mit 2 Pferden Spanndienst leistet.

in einigen Gegenden, z.B. in Braunschweig ein Bauer, der nur ein halbes Anspanngut besitzt; siehe > Halbhufner.

Halbhufener, ein Bauer, der nur eine halbe Hufe besitzt, ein Halbbauer.

Halbhüfner = Inhaber einer Bauernstelle, die nur 1/2 Hufe ( etwa 34 Morgen oder 8 1/2 ha) umfasst.



Halfmann

Pächter, der gegen halbe Abgabe des Ertrages das Land bebaut.

Pächter eines Bauernhofes, dessen Einkünfte zur Hälfte abzuliefern sind.



Hallier

jemand, der in einer Halle einen Verkaufsstand hat oder Hallenwächter ist.



Hallore

Salzsieder

Brockhaus: Zunftgenosse der Saline



Hallverwalter, Hallknecht usw.

Hall = Salzwerk.

Hallknecht = Salinenarbeiter.

Hallmeister = Siedemeister i.e. Salzwerk.

Hallore = Salzsieder

Hallschreiber.



Halmeister

Siedemeister in einem Salzwerk. ebenso

vergleiche > Hallverwalter



Halsberger

Rüstungsschmied (stellt die Halsberge her.)

Halsberge, ein Teil der Rüstung, der mit dem Halse zugleich den Oberkörper deckt.



Halsgerichtsassessor

Assessor am Halsgericht.

Brockhaus: Halsgericht: im späten Mittelalter das Gericht, das über schwere Verbrechen zu urteilen hatte.

Halsgericht, die befugnis über den hals zu richten; obere gerichtsbarkeit.



Hammacher

Ham = Halsgeschirr, Kummet

Verfertiger von Sicheln (von Leers)

siehe > Hammaker

Hamen = Netzbeutel

althochdeutsch hamo = Hülle, sackförmiges Fischnetz;

mittelniederdeutsch:: hame = Fisch- u. Vogelnetz.



Ham(en)maker

Nebengewerbe des Sattlersiehe > Stellte schweres Pferdegeschirr her. hame = Kummetgeschirr.

hamenmecker, der Hamen (Angelhaken) verfertigt.

Ein den Sattlern verwandtes Handwerk ist das der Kumt- u. Hamenmacher (siehe >7)

Ham = kl. Fischnetz, Vogelnetz



Hammelknecht

dem die Besorgung der Hammel anvertraut ist.

Gehilfe des Schäfers bei grossen Herden.



Hammerbesitzer

Unter Hammer ist ein Hammerwerk zu verstehen. Auf den Hammerwerken wurde das von den Messingschmelzern gegossene Messing von den Messingschlägern zu Platten u. Blechen geschlagen, ähnlich über Kupferhammer.

Brockhaus: Hammer = Eisenwerk.



Hammerherr

Herr eines Hammerwerkes



Hammermeister

Hammermeister = Besitzer oder auch nur Leiter eines Hammerwerkes



Hammerschmied

kam mit Einführung der Hammerwerke auf. Die Handkraft wurde durch die grössere Maschinenkraft ersetzt und die Kunstfertigkeit des Schmiedes in die Führung des Werkstückes unter den Hammerkopf gelegt.



Hamphechler

Hanfhechler

Hamp = Hanf



Handarbeiter, Handlanger

1) der Handarbeit vollbringt, (verschieden von Handwerker)

2) welcher andern um ein gewisses Taglohn verschiedene Dienste leistet.

Bauhilfsarbeiter



Handbauer

Hand-Bau-Frohnen: darunter werden verstanden alle Dienste, so bei Einreissung u. Aufführung durch die Hand von einem Bauer zu verrichten: Räumen, Erde, Schutt ... im Schiebkarren ab- u. zuführen, zutragen, Leimtreten usw.

Bauer, der zu Handdiensten verpflichtet ist.



Handdienster

Handdienster = Kleinbauer der zu frohndiensten mittels Handarbeit verpflichtete.

Handköter

Handbauer

Handdeenst = Handdienst, de hett Hand- un Spanndeenst to doon = seine Arbeitskraft u. sein Fuhrwerk für Gemeindearbeiten zur Verfügung zu stellen



Handeler

Handelsmann = handelsvertretender kaufmann in allg. dingen.



Handelsmädchen

kaufmännische Angestellte.



Handelsmann

Händler, Kaufmann

Kaufmann (nicht Hausierer)



Handfröner

vergleiche > Handdienster

Handdienster = Kleinbauer

Handfrohne = frohndienst, der mit der Handgeleistet wird, im Gegensatz zur Spannfrohne.

Handfrohner = der solche Dienste leistet.



Handkötner

Handdienster, Handfröhner = der zu Frohndiensten mittels Handarbeit verpflichtete.



Handlungsbeflissener

Handlungsgehilfe, kaufmännischer Angestellter.

Handelsbedienter



Handlungscommis

Handlungsbeflissener, Handlungsgehilfe, kaufm. Angestellter, Kommis

Wasserzieher: v. frz. commis, um 1700 aufgekommen,

v.lat. commissus = Beauftragter

Handlungsgehilfe.



Handlungsdiener

wohl Handlungsgehilfe, kaufmännischer Angestellter.

vergleiche > Kaufdiener.

Handlungsbeflissener = Handlungsgehilfe, kaufm. Angestellter, Kommis



Handrecher

handreken f. Handreichung

Handreicher, jemand, der zur Hand geht, Diener, Handlanger.



Handschenstricker

Handschuhstricker.



Handschuhmacher, Hentschuhmacher, auch Hentscher, Hantscher

Der Handschuh war ursprüngl. aus Metall und gehörte zur Rüstung.

Handschuhe wurden aus Leder, Wolle, Seide, Tuch hergestellt

Hanschenmaker = Handschuhmacher

handschomeker = Handschuhmacher

cyrotecarius

Handschenmacher



Hanekenmacher

Lexer: han, hanc = hahn, Drehhahn

haneken = Hähnchen am Fass

Hersteller von Zapfhähnen.



Handzuginstrumentenmacher

stellt Akkordeons u. Handharmonikas her.

Synonym für Handharmonikamacher oder Ziehharmonikamacher.



Hanfbrecher

Hanfbreche = hölzernes Gerät zum Brechen des Hanfsiehe >

Behandlng des Hanfes wie beim Flachs: zur Röte bringen in Wasser legen; danach trocknen u. brechen.



Hänfer

Hanfbereiter.

Hanfkauler: bindet u. sortiert den Hanf.



Hanfschwinger

Beim Schwingen wird der Flachs von den noch anhängenden Holzteilen befreit.

Bei der Handschwinge wird die festgelegte Flachsröste in der Längsrichtung mit dem Schwingbeil geschlagen u. so die anhaftenden Holzteilchen abgestreift.



Hängelein, Hegelein, Hegel

in Nürnberg bis zu Anfang des Jh. die Spruchsprecher, Gelegenheitsdichter, die eine besondere Amtstracht, mit kleinen Schellen behangen, trugen.

Hegel = Narr, Querkopf; vielleicht hieran anschliessend wurden in Nürnberg die ”ffentl. Spruchsprecher, Gelegenheitsdichter der niedrigsten Art Hegel, Hegelein genannt.

hegel, hegelin = Spruchsprecher, Gelegenheitsdichter (in Nürnberg).



Hänschen-Knötter

Tagelöhner und Hänschen Knötter

Handschuhstricker.

Handschuhknotter.



Hansegrebe

Grebe = Vorsteher. In der Stadt waren Greben die Bezirksvorsteher, (Viertelsmann); auf dem Lande Dorfvorsteher.

Grebe (Hessiehe >) Dorfschulze, Gemeindevorsteher.

Hansegraf = eigentlich Vorsteher einer Hanse, genossenschaft.

Lexikon: hansegrâve = vorsteher einer hanse, richter in handelssachen

Hans-Graf = Richter, der unter Kaufleuten, sonderlich in Mess- u. Jahrmarktzeiten zu richten ... u. zu schlichten hat.

besassen sie (Kaufleute) eine eigene Gerichtsbarkeit in Gildestreitigkeiten, die von dem sogen. Hansegrefen wahrgenommen wurde.



Happenmacher

Sensenschmied.

Hipp = krummes Gärtnermesser.

happe = heppe = Garten-, Winzermesser.

Happe = Sichel.



Harder

Variante zu mittelhochdeutsch: herter = Hirte.

Harde, neben urspr. Herde, meint den Hirten.

Harder, Harrer, Hard, Harr = Hirte, meist in Zusammensetzungen.

herder, heider, häder = Hirte.



Hardesvogt

Leiter einer Harde (=Unterabt. eines Amtes)

Amtmann üb. eine Harde

der einer Harde vorgesetzt ist. Harde, ein nur im Herzogt. Schleswig übl. Wort, einen gewissen Landesbezirk von mehreren Dörfern oder einzelnen Höfen zu bezeichnen.



Harfenist

Brockhaus:

1) Harfenspieler,

2) Volkssänger

Harfenist = Harfenspieler.



Harincwescher

Heringswäscher

Haring (niederdeutsch) = Hering.



Häringer

Fischer, Fischhändler

Heringer = Heringsverkäufer.



Harkenmaker, -macher

Hersteller von Harken, Rechen



Harmaker, Hardeckmacher

Haardeckenmacher

vergleiche > Haermaker



Harnischfeger

polierte den aus der Eisenplatte gehämmerten Harnisch. Oft erscheint er auch als Verfertiger des Harnisch

schmiedet u. poliert die Harnische, meistens Plattner oder Platner genannt; Waffenschmiede für getriebene Arbeiten.



Harnischer, Harnischmacher

fertigte anfänglich den Bein-. Brust-, Haupt- oder Kopfharnisch, später nur den Brust- u. Leitharnisch.

harnischer, harnescher: Harnischmacher

rinck-, ringharnescher: Ringharnischmacher

Harnascher



Harnischwischer

Schwertfeger

Harn(a)schwischer = Schwertfeger.



Harnskmaker, Harnschmakere

harnschmaker = Harnischmacher.



Harnswysker

Harnischfeger, die die Harnischplatten polierten.

harn(a)schwischer = Schwertfeger

harnasvaeger, politor, qui arma in nitorem redigit (Polierer, der Waffen in Glanz versetzt).



Härter

Facharbeiter, der geschmiedete, gedrehte Maschinenteile im Öl- oder Salzbad härtet.

Metallvergüter; in der Regel auch Anlasser.



Hartsteinhauer

Steinhauer = Steinmetz (nicht Arbeiter in Steinbrüchen)



Harzbrenner

Harzflösser = Harzschmelzer, Harzsieder

Harzer = Harzeinsammler, Harzscharrer.



Harzhändler

Pechhändler.



Harzwildmeister

Wildmeister: Jägermeister, der die Aufsicht über das Wild u. die Jagden hat, ursprünglich unterschieden von dem für den Wald angestellten Forstmeister, aber allmählich zusammenlaufend.



Hasenflicker / Hasenknütter

Strumpf-, Hosenflicker

-stricker

vergleiche > Hosenstricker

Hasendrager = Hausierer i. Strümpfen

Hasenfeeling : westf. Strumpfhändler

Hasenneger = Strumpfwirker

Hasenvogt = Förster, Jägermeister.



Hasenhaarschneider

Hasenhaar - zum Verfertigen von Hüten gebraucht.

weil die Haare zu Strümpfen und feinen Hüten gebraucht werden.

Hasenhaare werden auch mit feineren Haaren, mit Baumwolle oder Flockseide versponnen; diese Garne dienen zu einer Art Samtgewebe.



Hasenheger, Hasenvogt

Aufseher über ein Hasengehege; dann allgemeiner auch Jagdaufseher.

Hasengehege: Revier im Forste, wo die Hasen geschont werden.

Hasenvogt = Förster, Jägermeister

wird im 17. u.18. Jh. als Forstbeamter zusammen mit dem Waldwart erwähnt. Vielleicht betreute er besondere Hasengehege; denn um 1600 gab es in Ostpreussen wegen des zahlreichen Raubzeugs nicht gerade viel Hasen.



Hasenstopper

Strumpfstopfer siehe > Hosenstricker

also wohl (Strumpf-)hosenstopfer.



Haspeler

(niederdeutsch) Knecht im Bergwerk, der das Gut mit Hilfe einer Haspelwinde von Ort hochzieht.(Halle) Knecht, der die Sole hochhaspelt.

der an grossen Winden tätig ist.

ein Arbeiter, welcher den Haspel bewegt, welcher haspelt u. welcher im Bergbau Haspelknecht oder Haspelzieher genannt wird.



Haspelknecht, Haspelzieher

Haspeler siehe > dort, der an der Haspel, Winde im Bergwerk tätig ist.

Bergarbeiter, der den Haspel bedient.



Haspelmacher

Haspel = Gerät zum Abwickeln des gesponnenen Flachses von der Spule.

Haspel = Garnwinde, Weife, Garnhaspel.

Lexikon: haspel = bergm. fördermaschine



Hasselvogt

1) Vogt über ein Gehölz, eine sumpfige Niederung

2) Vogt über die rechte, schadenfreie Nutzung der Haselbüsche.

zu 1) Hassel abgeleitet von Has-lo = sumpfige Niederung bzw. Gehölz.

zu 2) Haselnüsse gehören zu den Forstnutzungen ... es wird für das Sammeln etwas entrichtet, Nüsse oder Geld. Damit bei dem Brechen der Nüsse kein Schaden geschehe, wird ein gewisser Tag gesetzt, an welchem alle Untertanen der Gegend von Förster, Jäger, Schulzen ... hinausgeführt werden.



Haubenkrämer

Händler mit Hauben (Kopfbedeckung der Frauen)



Haubenmacher, -stricker

Sturmhaubenschmied;

-stricker = Hersteller von Ringelsturmhauben.

vergleiche > Hubener

Haubenmacherin = Verfertigerin von Hauben.

Haubenmacher, -macherin, eine Person, welche Hauben oder Kopfzeuge für das andere Geschlecht verfertigt; auch Haubensteckerin genannt.

vergleiche > Hubener = Haubenschmied



Haubenschachtelmacher

Haubenschachteln wurden aus Holzspan hergestellt u. bunt bemalt. vergleiche > Gadelmacher



Hauderer

Lohnkutscher

Mietsfuhrmann

Haudern, in obersächsischer Mundart Rollen ... wird bei weiten, schnellen Reisen das Wechseln der Pferde genannt.

vergleiche > Rollfuhrleute



Hauer, Häuer

Hauer = Bergmann.

Hauer, obd. auch Heuer, meint meist den Holzhauer.

Lexikon: houwer = der da haut, holzfäller, der erzhauer im bergwerk, der rebbauer

Brockhaus: Häuer, Hauer = Bergmann, der vor Ort arbeitet.

Man unterscheidet: Lehrhäuer = steht noch in der Ausbildung zum Häuer. Nach der Prüfung wird er Gedingehäuer = Accordarbeiter.

Doppelhäuer, erfahrener Häuer, der kl. Aufsichtsfunktionen hat; darf zwei Schärper (Stechmesser,-Brockhaus) tragen.

Fahrhauer = erfahrener Bergmann, der noch nicht Steiger ist, aber schon ähnliche Funktionen hat, etwa Untersteiger

Hauer = Erzhauer im Bergwerk.



Häuerling

Pächter.

Brockhaus: Heuerling od. Heuerleute, Landarbeiter..., der zugleich Pächter einer kleinen Landstelle ist; seine Pacht leistet er in Arbeit.

Heuermann = Pächter.



Hauers-Mann

Heuermann

Pächter, Mietsmann, Tagelöhner.



Haueschenk

Haue = have = hof.

Hofschenk.

Schütze, Id.: Have = Hof



Haueschreiber

Hofschreiber.

Haue = have = Hof

Schütze, Id.: hauedeenst = Hofdienst

Hau = Terminus der alten Waldwirtschaft (Holzschlag)



Hauländer

Kolonisten, die sich in Westpreussen besonders im 18.Jh. auf sogenannten Hauländereien, die erst gerodet werden mussten, niederliessen, sind oft verderbt als Holländer bezeichnet worden.

vergleiche > Holländer



Hauptleute, -mann

1) Dienstgrad der Offiziere.(Brockhaus)

2) Vertreter der Bürgerschaft, Bürgerhauptleute (Spiess, Braunschw. siehe > 525)



Hauptzoller

Hauptzoll = vectigal principale, im Gegensatz zu den Beizöllen.

Zollbeamter für die Erhebung des Hauptzolles



Hausalter

Kein Beruf, Bezeichnung für den Altenteiler.



Hausbäcker, husbecker

husbecker, Bäcker der im Lohnwerk arbeitet

Kam der Bäcker ins Haus, musste er für das Backen von zubereitetem Teig aus 1 Scheffel Mehl 1 1/2 Pf. erhalten, aber 2 Pf., wenn der Teig nicht angerichtet war.



Hausdecker

Dachdecker.



Hausfeurer

feurer = heizer, einheizer

vürboter = Einheizer, vüren = anzünden, in Brand setzen

Fürböter = Heizer (Feurböter)



Haussier-Aufseher

Krameramts - Haussier - Aufseher

so benötigten die Hausierer eine Bescheinigung über die Befugnis zum Hausieren, den Hausierzettel. Das Krämer-Amt kontrollierte die Hausierer.



Hauskellner

Hauskellner = Hauskeller = cellarius sedis alicujus principis vel domine: Kellermeister, Verwalter des Wohnsitzes eines Fürsten oder Herren.

Keller =

1) schaffner, kellermeister

2) ein kammerbeamter.



Hauskerl

floh zu den Dänen und ging unter die Hauskerle, des Königs Leibwache in England.

Meyers Lexikon: Hauskerle - Elitetruppe Knuts d. Grossen (995-1035)



Hausknappe

Hausknappe : wie Hausgeselle; der Geselle der Weber, der in der eigenen Wohnung arbeitet.



Hausknecht

Knecht in einem Hauswesen,

ein Diener, der die geringen Dienste im Hause verrichtet.



Hauskoch

coquus privatusiehe > Privatkoch.



Haus- u. Küchenjäger

Jäger im Dienste einer Herrschaft, der Wildbret (Niederwild) einbrachte.

Küchen-Bedienter.



Häusler

Brockhaus:

1) Dorfbewohner im eigenen Haus, aber ohne oder mit sehr geringem kleinen Feldbesitz, auf Lohnarbeit angewiesen.

2) Einlieger (> siehe dort, Mieter)

freier Dorfbewohner, der nur ein kleines Haus mit Gartenland und Vieh besitzt und i.d.Regel als Tagelöhner arbeitet.



Häusling

Häuslinge solche, die bei den Leuten einliegen, müssen nach Gelegenheit ihres Viehs an das Haus Syke Wedegeld geben u. auch mit dem Leibe Handdienste verrichten.



Hausmann

= Türmer u. Stadtpfeifer

zum Gesinde eines Hauses gehörig; = Hausknecht; z.Teil wohl auch Häusler.

Vereinzelt auch = Burgwart.

Hofbesitzer, der Bauer.

Auch der Bauer, noch Hausmann genannt, erst später Hofbesitzer, war in der Zeit des siegreichen Bürgertums ... (Anfang 19. Jahrh.)

Vollbauer.



Hausmannsgeselle

Hausmann: im Mittelalter war 'hûsman' der Burgwart, der auf dem Wartturm wohnte; und es geht der Name auch auf den Kirchtürmer in den Städten über.

zum Gesinde eines Hauses gehörig, Hausknecht, z.T.wohl auch = schlesiehe > Häusler. Vereinzelt auch = Burgwart.



Hausschlechter

Hausschlächter. arbeitete gegen Lohn in Bürgerhäusern.



Haussschneider

H., der in den Häusern seiner Kunden arbeitet.



Hausvogt

Bürgerbuch Kölln = der für die kurf. Beamten u. Diener (die Eximierten) und die Burglehen, Freihäuser, die Stechbahn und den Werder zuständige kurf. Richter.

Hausvogt (Berlin): kurfürstl. Richter; Vogt, der in einem Schloss oder e.kleineren Bezirk die Gerichtsbarkeit ausübte.

Der Hausvogt des Amtes Husum war stets gleichzeitig Schlossverwalter.



Hauswirt

Hausherr, pater familiaris,

a) Besitzer eines Hauses, in dem die Familie wohnt,

b) Vorstand einer Haushaltung.

Wossidlo-Teuch.: Hausvorstand. häufig als amtliche Bezeichnung

für den Bauern in Mecklenburg Vorpommern

mittelhochdeutsch: huswirt = Hausbesitzer, Hausherr.



Hautboist

Musiker: Oboist.

Hoboist (Hautboist): früher dienstl. Bezeichnung der Musiker bei der Infanterie.



Häutekäufer, Hüdeköper

Hüdeköper = Häutekäufer

Hudekoper = Häutekäufer



Haverbecker

Haferbrotbäcker

Haberbrot = Brot aus Haber (Hafer) gebacken.

Haverbrot = Brot aus Hafer.



Hazknecht

Jagdgehilfe, Treiber.

Hatz oder Hatze, eine Jagd, wo man wilde Tiere mit Hunden hetzet oder fängt.

Brockhaus: Hatz = Hetzjagd mit Hunden.



Hebemutter

Hebamme, Bademuhme



Hebungsmann

erhebt die Kopfsteuer in seinem Quartier (Stadtteil)



Hechelmacher, Hechelmeister

Brockhaus: Hechel = kammartiges Werkzeug zur Aufteilung u. Ordnung der Fasern.

Heekel ein längliches mit eisernen Zacken überstecktes Brett, durch welche der Flachs gezogen und von der Heede, dem Gröberen gereinigt wird.-

Hechelmacher demnach ein Handwerker, der derartige Geräte herstellt.



Hechtreisser

Für den Fischverkauf gab es vielfach eigene Märkte, ... auch bestanden eigene Gewerbe, so die Hechtreisser u. ... Salzer in Freienwalde,... die lebend angelieferte Ware für den weiteren Versand fertig machten.



Hecker

Häcker, sie sind in der Hauptsache Taglöhner

Dass die hecker mit den wingartenluden identisch seien, wie Kriegk, Deutsches Bürgertum im Mittelalter, 1886, behauptet, habe ich nicht finden können.

Häckel, Heckel, bair. Hackl = Hacker, Häcker, Hecker.

vergleiche > Fleischhäckl = Fleischhacker.-

Hecker meint auch den arbeiter im Weinberg.

Häcker, Hacker = Kleinbauer



Heckselschneider, -macher

vergleiche > Hackelschneider, Futterschneider



Heerpauker

Pauker in der Armee.

aeneator



Hefenhändler

Hefepilze, Haupterreger der Gärung.

Arten der Hefe: Bierhefe, Backhefe, Weinhefe, Nährhefe (n.Brockhaus)

andere Bezeichnung f. Hefe: Barm, Bärme, Ge(e)st, Drusen, Trub.

vergleiche > Barmhändler



Heffner

Branntweinbrenner, Essigmacher.

Branntweinbrenner.

hefener = hefensieder

hefner = havendere = Töpfer

Hefener ..., welcher Bier- u. Weinhefe zusammenkauft u. solche entweder verbaucht oder wieder verhandelt.



Heftelmacher, Heftleinmacher

stellte allerlei Heftlein mit Ösen her.

mittelhochdeutsch: heftel = spange

Hersteller von Heftnadeln.

Brockhaus: Heftel =

1) Haken u. Öse,

2) obd. Stecknadel ...

3) veraltet Spange.

Heftelmacher =

1) oberd. Hausierer,

2) Nadelhersteller u. Feinarbeiter (besiehe > in Filigran)

Hefter: fertigten zierliche Heftnadeln u. Klammern aus Messingdraht (Zierspangen u. Broschen)



Heger

Förster.

Forstaufseher.

Lexikon: Heger = Hüter, Aufseher eines Geheges



Hegereiter

Berittener Forstbedienter; Aufseher über Holz u. Wild einer Waldung, der zugleich polizeil. Befugnisse ausübte.

Hegebereiter = berittener Forstbedienter ... wie oben

Brockhaus: Hegereiter = Forstschutzbeamter.

vergleiche > Heidereiter

Hegebereiter (Jagdreuter, Waldreuter): älteste Bezeichnung für die Jagdbeamten in der Ordens- u. herzogl. Zeit. Aus ihnen ist später der Wildnisbereiter entstanden.



Heger Reuter

Hegereiter = berittener Forstbedienter; Aufseher über Holz u. Wild, der polizeil. Befugnisse hatte.

Hegebereiter : älteste Bezeichnung für die Jagsbeamten in der Ordens- u. herzogl. Zeit.

Forstschutzbeamter

Hegereiter = hegebereiter = berittener forstbedienter. siehe >

Hägebereiter = ein Forstbedienter, welcher die Jagd- u. Forstgehäge zu bereiten hat, damit von niemandem Eingriffe in dieselben geschehen.



Heidenknecht

Heideläufer = Heidewärter; Unterbeamte in pomm. Forsten, Waldwart.



Heidenwerker

Teppichweber

Teppichknüpfer

Verfertiger bunter Decken; Teppichsticker.



Heidereiter, Heidereuter

Reitender Forstbeamter, niederer Förster

herzogl. Forst- u. Jagdbeamter, wurde später Wildnisbereiter genannt.



Heidewärter, -läufer

Niederer Forstbeamter.

Heideläufer (Heidewärter): Unterbeamte in den pommerellischen Forsten, entsprechend den Waldwarten.



Heiducke

Die Heiducken ... bildeten anfangs eine Art Miliz in Ungarn. ... Später übertrug sich die Bezeichnung Heiducke an den Fürstenhöfen auf die persönliche Dienerschaft der Herrscher, eine Auslese unter den Lakaien von besiehe > hochgewachsenen stattlichen u. zuverlässigen Leuten.

ursprüngl. ungar. Fusssoldat, dann auch ein Diener in ungar. Tracht, besonders als Vorläufer herrschaftl. Wagen u. als Sänftenträger verwendet.



Heier

Kauhheier = Kuhhirte

Swän = Schweinehirte

Pärheier = Pferdehirte Zeegenheier = Ziegenhirt

Goseheier = Gänsehirt Wildheier = Wildhirt (Bock)

Vor 1848 war die Jagd herrschaftl. Privileg; der Bauer konnte für Wildschaden keine Entschädigung verlangen. Daher stellten die Bauern Wildhirten (nebenberuflich) ein, die von Mai - September nachts mit Horn oder Klapper u. Hund das Wild von den Feldern in den Wald jagten.



Heildiener

Heildiener wird neuerdings in Preussen ein Gehilfe genannt, der in Lazaretten u.anderswo niedere chirurgische Dienste leistet.



Heiler, Heeler, Heilmacher

Heiler = Gesundmacher (sanator)

Lexikon: heilaere = heiler, arzt.



Heiligenpfleger

Heiligpfleger = Kirchenpfleger

Verwalter des Kirchenvermögens (wie Heiligenmeier, Heiligenmeister)



Heimbürge, Heimbürger, Heimbürgin

Heimbürger = Dorfrichter, Dorfschulze

Heimbürgin = Totenfrau

Heimburge = Allmendsvogt, Schultheisiehe >

Heimbürgin (Heimbürge einst = Dorfrichter = Gemeinde-vorsteher) heisst heute noch in sächsischen und thüringischen Orten die Totenfrau u. Leichenwäscherin.



Heimlichkeitsfeger

H. = Abtrittreiniger.



Heimlich Maler

Maler für Innendekoration

vergleiche > Maler



Heintzelknecht

Fuhrmann.

Heinzeler = Lohnfuhrmann

Heinzeler = Lohnfrachter.



Heinzler

Fuhrmann.

angeblich soll die Bezeichnung aus Einzler entstanden sein,da er mit einem einzigen Pferde fuhr, alte Formen sind Heizler u. Henzler.

Hei(n)zeler = Lohnfuhrmann

Lexikon: heinzeler (aus einzelner) frachtfuhrmann mit einem geschirr u. pferde.



Heizeler, heizler, henzler, auch heinzler

Lohnfuhrleute

Hei(n)zeler = Lohnfuhrmann

Lexer: heinzeler (aus einzelner) = Frachtfuhrmann mit einem Geschirr u. Pferde.



Helferamme, Helfermuhme

Hebamme.



Helgenmoler, Heiligenmaler

Hilgenmaker = Hersteller von Heiligenbildern

Lexikon:hellige = der heilige; heiligenbild

hillig = heilig



Hellebardier

Brockhaus: Hellebarde = Hieb- u. Stosswaffe des Fussvolks im späteren Mittelalter, über 2 m lang, ist noch Paradewaffe bei den Schweizergarden des Papstesiehe >

Hellebardier = Landreiter, Gendarm, Fronbote.



Hellefeger, Hellekehrer

Schornsteinfeger. siehe > dort



Helmslegher

galeator Helmmacher

Helmschläger, Helmschmied.



Hemdenmacher, Hembder

fertigte Hemden im allgem. Sinne

siehe > auch Pfaidler

hemdenmechern = Hemdenmacherin



Hempsshekeler

Brockhaus: hemp, nd. = Hanf

Hekel, nd. = Hechel

vergleiche > Hamphechler



Hennepsspinner

Hanfspinner

Die Hanfspinner, in der Rolle Garnspinner genannt, waren vom Rate bestellte u. privilegirte Hülfsarbeiter der Reifer.



Hentscher, Hentschuhmacher

siehe > Handschuhmacher, hentschumecher, henzschenmecher, hendeschuwer, hentschuher, henzuger, henczschuher, 1424 sogar hentscher.

.... so wird es wahrscheinlich dass das Gewerbe öfter von Frauen ausgeübt worden ist. Unentschieden bleibt, ob letztere nicht ... Zeughandschuhe, die männlichen hentschumecher aber Metallhandschuhe machten.



Hepfer

Heppner = Höppner = Hopfenbauer

Lexikon: hepfe = hebe = Hefe

From: Hepfen = Hefen



Herbergierer, Herberger

Wirt einer Herberge

Hennings: Herberger, Harberger, Herbergierer.



Herbergist

Inhaber einer Herberge.

Herbergierer



Herde

herde = Hirte

herder = Hirte



Herdschmied

einer der Hammerschmiede im Blechwerk.



Heringer

heringsverkäufer



Heringsbinder

Fassbinder, der die Heringsfässer schliesst

a) nach dem Fang,

b) nach dem Wracken



Heringshöker

Heringsheger, -höger, -höher: wahrscheinlich gleichbedeutend wie Heringshöfer, jedenfalls ein Untergebener des Heringsbrakers, packt die Heringe u. legt die Höhung der Heringstonne fest.

Höker = Kleinhändler.



Heringsmakler

mussten darauf achten, dass die Tonnen richtig verpackt waren u. sich ... überzeugen, dass der verpackte Hering >gute Kaufmannsware< war.

Die geprüften ... wurden von ihnen mit dem doppelten Zirkel gestempelt

vergleiche > Heringswracker, -zirkler



Heringspacker, Heringswäscher

Umpacker und Auffüller der zusammengesunkenen Tonnensalzheringe

verkauften die H. auf dem Salzmarkt gesalzene Heringe. Die Älterleute der H. hatten die Kontrolle über alle gesalzenen Fische, die in Lübeck verkauft wurden.-

Heringsmenger = H.-händler

harincwescher, lotor allecium = Heringswäscher



Heringswaler

wohl Schreibfehler, soll wohl Heringsmakler heissen.

Kann aber auch bedeuten: Heringszirkler, das ist ein Angestellter, der die Heringsfässer mit Gütezeichen versieht, eine Kreis (Zirkel) - siehe > Heringsmakler



Heringswracker, -braker

Lübeck 1798: Heringswracker u. -packer.

Diesen Hafenteil, von der Beckergrube bis zur Engelsgrube (Lübeck)... hat der Rat ... als Hafen der Massenwaren ... abgegrenzt. Die erste Massenware war nun der Hering ...

Hier war das Reich der Schonenfahrer u.ihrer Verlehnten,der Heringspacker.

Heringsbraker = Sachverständiger für den Heringshandel, prüft die Heringe auf ihre Güte, weist schlechte Ware zurück.- Stass-Stein nennt als Untergebene des Heringsbrakers: Heringsheger,

-höger, -höher, -höfer.



Heringszirkler

Angestellter der Stadt, der die für die Ausfuhr von Heringen bestimmten Tonnen stempeln musste.

Über die Bezeichnung der Heringstonnen, je nach Güte der Heringe, gab es eine eigene Verordnung. Die beste Sorte wurde mit einem doppelten Kreise (dubbelden cirkell) bezeichnet.



Herczer

Harzsammler oder aus dem Harz zugezogen.

obd.: Harzsammler.



Herrenschmied

Die Hufschmiede waren meist auch als Pferdeärzte tätig. Der Rat hatte auf der Herrenschmiede seinen eigenen Schmied,den Herrenschmied oder reisigen Schmied, weil er auch auf den Fehdezügen den Hufschlag u. die Pferdebehandlung versehen musste.



Herrschaftlicher Kutscher

Kutscher, der im Dienste einer Herrschaft ist, z.B. Gutsbesitzer, Fabrikbesitzer, hoher Beamter usw.

herrschaftlich = der Herrschaft gehörig.



Heubinder

Angestellter bzw. Arbeiter, der für Futterbereitung usw. der zahlreichen Pferde im Schloss eingesetzt war.



Heuerinste

heuern, heuren = mieten, pachten (Frisch)

Inste = Einlieger, Tagelöhner

Heuerinste : wohl angeworbener, angeheuerter Landarbeiter.



Heuerkutscher

H. = Mietkutscher, Lohnkutscher



Heuerling

Mietsmann, zur Miete sitzender Tagelöhner.

Brockhaus: Landarbeiter, in Westfalen, der zugleich Pächter einer kleinen Landstelle ist; seine Pacht leistet er in Arbeit.



Heuermann

Pächter (Heuerbaas siehe > bei Baas)

Heuermann = Mietsmann, Tagelöhner, der auf seiner Wohnung u. dem dazugehörigen, wenigen Ackerland zur Miete sitzt.

Heuer, ein Wort, welches sowohl den Vertrag über den Niessbrauch eines Grundstücks gegen eine gewisse Abgabe (Miete, Pacht) als auch diese Abgabe selbst bezeichnet.

Heuersmann = Pächter oder Mietsmann.



Heuerpfaffe

Mietpfarrer.

hurpape = Heuer- oder Mietpfaffe (Vicar)

Vicare lasen Totenmessen gegen Bezahlung



Heuter

(wahrscheinlich:) Hueter = Hüter, Hirte.



Heuvogt

Heuvogt, der über die städtische Allmende wachte.... die Holzvögte, welche die Waldungen in der Nähe der Stadt beaufsichtigten.



Heykenmacher

Heiken = Frauenmantel

Tip-hoike = Frauenmantel mit Zipfel oder Schnabel am oberen Ende

Heuken, Heiken = Mantel.



Hiepenbäcker

buk zusammengerollte Oblatenkuchen

hippener, wohl = hiepenbecker

hiepenbecker, heppenbecker, der Hiepen (Waffeln) backt.

hiepenmann, der Hiepen (Waffeln) verkauft.



Hilfsbremser

Eisenbahnarbeiter, der aushilfsweise als Bremser siehe > dort eingesetzt wird.



Hilgenmaler / Hilgenmaker / Hilgensnider

Verfertiger von Heiligenbildern.

heilgindrager, der Heiligenbilder zum Verkauf umherträgt.



Himeltrager

Lexikon: himel = himmel, baldachin, traghimmel

kein Beruf Träger des Baldachins bei feierl. Empfängen od. Prozessionen.



Himptenmaker, -macher

mittelniederdeutsch: himpe, hempe, hemete = Getreidemass

mittelniederdeutsch: hemete, niederdeutsch Himten war ein hölzernes Getreidemass



Hindersass

Bauer, der mit seinem Gut von einem Herrn abhängig war; Kotsasse; zur Miete wohnender Dorfeinwohner.

Gesamtbezeichnung für die unter priv. Grund- u. Gerichtsherrschaft sitzenden Bauern.



Hintersattler

Hintersasse (vergleiche > Hintersass)

Bauer, der mit seinem Gut abhängig war (von einem Herrn).

Hintersattler, hintersatte, schutzverwandter, armer Untertan.

Hintersassen = Bezeichnung für die unter privater Grund- u. Gerichtsherrschaft sitzenden Bauern.

Hintersättler = Kossät, Kleinbauer, Pächter.



Hippenmacher

Sensenschmied

Duden: Hippe = Sichelmesser

Hippe, Heppe = Gärtner- u. Winzermesser mit gebogener Klinge;

Sichel, Sense, sinnbild (seit 18. Jahrh.) für die Sense des Todesiehe >



Hirte

vergleiche > -- heier (Kohirtenknecht.)

Wildhirt = Pferdehirt, Wildhüter.



Histrione

histrio = Schauspieler, fahrender Spielmann

histrio = eig. pantomimen, Tänzer, Schauspieler

dann I. Schauspieler, II. ärztl. Marktschreier, Charlatan.



Hoboist

Musiker

vergleiche > Hautboist



Hochgreve

Hochgräbe = Hochgraf

altus comes, etc.

Hochgraf, ... den Burggrafen unterworfen, ... den Burggrafen in Bewachung der Festungen zugegeben, ... in Braunschweig-Lüneburg keine Burggrafen, daher wohl hier Hochgraf = Burggraf.



Hochwächter

Turmwächter.

der auf einer Hochwacht sitzt.



Hochzeitsbitter

Mann, der zu der Feier einer Vermählung einladet.

schon ging, mit manchem bunten Band am Hut, der Hochzeitsbitter im Dorf herum.

Der H.-Spruch ist endlos lang, lustig u. gereimt. Die Gäste werden aufgefordert ... Für das leibl. Wohl: Mit 50 Ochsen, 10 Rindern u. 20 Schweinen... Auch sollen Bier u. Branntewein nicht fehlen, um zu feuchten die durstigen Kehlen... nun schenket auch mir ein Gläschen ein und bindet ein Bändchen an meinen Hut...



Hocke, hogke,(männl.&weibl.) aber auch hocker, hockern, hockin, hockener, Höcker, Höker, Händler

Zum Hockenwerk i.e.siehe > gehörten folgende Waren: Eier, Käse, Butter, Unschlitt, Schmalz, Öl, Pech, Hühner. (Unschlitt = Talg.)

Speckhöker

Fetthöker



Hödel

Lumpensammler.

Hödel, Hodeler = Lumpensammler,-händler; Produktenhändler.

Hoddel, Höddel = lumpen



Hodelstricker, Hudelferber

beschäftigte sich mit dem Anfertigen und dem Färben der Hudel, eines grossen Stückes Stoff, das danach als Kleidungsstück verwendet wurde.

Später erhielt Hudel auch die Bedeutung des Lappens, so dass Hudler gleichbedeutend mit Lumpensammler sein kann. ... Möglicherweise ist Hudel auch die Wagenplane, wodurch Hodelwagen u. Hodler ihre Erklärung fänden

Lexikon: hudel = hader = zerrissenes stück zeug, lumpen, lappen.

hader-gewant = grober rock.



Hodensnyder

Bruch- u. Steinschneider, aber auch wohl „Leuchter“, der Tiere kastrierte.

Schneidearzt.

vergleiche > Gelzenlichter, Bruchschneider



Hodler

nach seinem Hodel, einem mit einer Plane überdeckten Wagen, aus dem heraus er seine Ware, meist Getreide verkaufte.

Hodeler (Hödel) = Lumpensammler,-händler; Produktenhändler.



Hodwalker

Hutmacher

Hootwarker = Hutmacher

Hootwalker = Hutwalker. Ursprünglich Hutmacher.



Hoedemaker, Hoeter, Hotter, Hodtmaker

Hutmacher



Hoedtstofferer, Hoetstaffirer

Hutstaffierer, die die Hüte benähten und bestickten

die den Schmuck der Hüte durch Steppen, Sticken oder Federbesatz besorgten



Höfeling

Höfling, Hofhöriger, Leibeigener.



Hofeman, hobeman, pl. hofelude

So nannte man die Verwalter der Güter, die Frankfurter Bürger in der Neuenstadt oder auf den Dörfern im Eigenbetrieb bewirtschafteten, aber auch die Pächter bei der Landsiedelleihe.



Höfer

Hofer, auch mit Umlaut: Höfer, in den Berglandschaften mit Hofsiedlung = Hofbesitzer, Hofbauer.

Lexer: hovaere, hofer = Inhaber eines Hofes



Hofesrichter

Hofrichter = Richter oder Präsident eines Hofgerichtesiehe >

Hoffrichter. Vorsitzer im Hofgericht.

Lexikon: hofamman = hofrichter

Hof = Gerichtshof

Hofeskrieger = Krieger eines Fürstenhofes



Hoffischer

Fischer, der für den Fürstenhof Fische lieferte. (Hoflieferant um die Jahrhundertwende begehrter Titel)



Hoffkieper

Hofküfer

vergleiche > Küfer

Brockhaus: Küfer = Kelleraufseher.

Hofesleute = Untertanen eines Edelhofes



Höf(f)ner, Hövener, Hoefemann, Hubner

Hufner

Hoffener = Voll- u. Halbhöfner, Bauer.

Hofmann : Bauer, Erbpächter;

zum Hof gehörender Leibeigener, Aufseher über die Dienstleute einer Domäne.

1) in Westfalen ein hofhöriger Untertan,

2) Hofbesitzer

Hüfner, Hüfener = Besitzer einer Hufe oder eines Hufen-

gutes, als freier Eigentümer oder Zinspflichtiger.



Hoffriehmer

wohl: Hof - Riemer, Riemer an einem Fürstenhof od. Hoflieferant.



Hoffsmitt

Hufschmied.

Hoofsmidt = Hufschmied

hôfslach = Hufbeschlag.



Hoffwächter

Hofwächter ( Hofbediensteter )



Hofleuchter

Beschneider auf einem Hof.

vergleiche > Göltzenleuchter



Hofmeier

oberster Verwalter eines Landgutes



Hofmeister

1) Erzieher der Söhne begüterter Edelleute

2) Kämmerer auf Ordenshöfen.



Hofmusikus u. Höker

Bürgerbuch Hannover 1689

Am fürstl. Hofe angestellter Musiker, daneben Kleinhändler.



Hofmutter (-smann)

Die Hofmutter hatte die Aufsicht über den Viehstall mit der Milchwirtschaft. Als es um 1800 üblich wurde, das Vieh mit der Milchwirtschaft zu verpachten, war der Pächter gewöhnlich ein Mann, der Hofmuttersmann genannt wurde, auch wenn er nicht der Ehemann der Hofmutter war.

Milchviehzüchter, Viehpfleger

Hofmutter: ... der die Ausspeisung des Gesindes anvertraut ist und die auch auf das sittliche Verhalten der Mägde achtgibt.



Hofpauker

Hofpauker = Paukenschläger bei Hofe,

Hofmusikant = musicus aulicusiehe >



Hofsailer

Hofseiler.

Hof- u.Jagdseiler:fertigte die Fanggarne zu den Hofjagden an.



Hofsgenoss

Hofgenosse

1) genosse eines fürstl. Hofes;

2) der zur genossenschaft der hofbesitzer gehörige.



Hofslegher

Hufschmied

siehe > Hufsmyd.



Hofstahlschneider

Stempelschneider.

Medailleur u.Stempelschneider war bei der Münze beschäftigt,

gravierte die negativen Bilder u. Umschriften in den Stempel.



Hofstolte

Hagestolz, im späteren Niederdeutsch finden sich: havestolt, hovestolt, hofestalt, der unverheiratete, der keinen eigenen Haushalt hat.



Höftleute

Hauptleute:

Die obersten einer gesellsch. Vereinigung, einer Gemeinde.

Höffmann, plus-lüd = Hauptmann, Befehlshaber, Gevollmächtigter.



Höker, Höcker, hoicker

Händler

Grünhöker = Gemüsehändler.

vergleiche > Hocke

Speckhöker

Fetthöker

Milchhöker

hoeker, häcker, häker, hacker, heckör, höcker, hocker = Kleinhändler mit Lebensmitteln.



Hölzern Kandelmacher

Lexikon: kandel = Kanne

Brockhaus: Kandel = Kanne, wasserrinne

Kandel = Kanne

Kandler = Kannengiesser

Hersteller von hölzernen Kannen.

kandelar, -ler = Leuchter.



Höriger

Halbfreier, der gemessene Dienste u. bestimmte Abgaben leistete.



Hötger

Kürschner

Doornkaat: höd = Hut

Hötjer = Höte = Hutmacher

Lexikon: Hüetekin, hüetelin, hüetel = Hütchen

hustaere = Hutmacher.



Hoetvilter, Hotwelker, Hothfilter

Hutmacher.

vergleiche > Hoedemaker, Huterer, Hueter

Hôtvilter = Filzhutmacher.

Kraack, Flensburg Hothfilter



Hogrefe

vergleiche > Gogreve.



Hohldreher

1) Drechsler, der hohle Gegenstände, etwa Becher herstellt,

2) Druck- oder Schreibfehler? Holtdreher = Holzdreher.

Holtdreiher = Drechsler.



Hohlhipper

Hipper, Hippler meinen den Waffelbäcker (mittelhochdeutsch: hippe = Waffel)

Hohlhipper: Hollhippe, eine Art hohler oder gebogener Backwerke. Hollhipper hiessen früher die Kuchenkrämer



Hoiffschreiner, hoiffschneider

Handwerker, die für den Fürstenhof arbeiteten. (Hoflieferant bis 1918 begehrter Titel von Geschäftsleuten)



Hoiker

Hoker, Höker

vergleiche > Hocke

hoke, hoken, hoker (hake, haker) der Kleinhändler, Krämer



Holländer

Landwirt nach Art der Niederländer: hauptsächlich Vieh- und Milchwirtschaft. (nach Brockhaus)

1) östl. der Elbe der Milchwirtschafter auf einem Gute, meist Pächter

2) Holländerei: ein Wirtschaftsgut, bei dem die Hauptsache in Viehzucht und im Wiesenwuchs besteht.

Holländer = Windmüller; Käsereibesitzer, -pächter



Holländereipächter

Holländer =Kuhpächter, nahm den Kuhbestand eines Gutes in Pacht.

Holländerei = Wirtschaftsgut, bei dem die Hauptsache in Viehzucht u. Wiesenwuchs besteht.

Käsereipächter.



Holtdreger / Holtsetter

Arbeiter,die das Holz von den Booten mit Schiebkarren verschoben Also wohl Leute, die das Holz von den Schiffen zu den Lagerplätzen trugen oder karrten.

Holtsetter = Holzaufsetzer , stapelte das Holz.

siehe >: holzdreger, Holzsetzer



Holteluchtemaker

Verfertiger von hölzernen Leuchten



Holtenkannmaker

Verfertiger von Kannen aus Holz.

holten = hölzern



Holtforster

Holzförster = Allmendsvogt = freier Bauer, der von den Markgenossen gewählt war, als Executivbeamter ... tätig zu sein.

Holzförster

1) Waldknecht der Stadt Thorn (17.Jh.)

2) Oberförster v.O., dem der Kurfürst 1643 die Verabfolgung von Holzzetteln ... aufgtragen hatte. (MTT, Ksiehe > VIII, 2/3)

3) Wildnisbereiter, d.h. berittener Jagdbeamter (Waldaufseher)

holtforste, -forster = Förster.



Holthawer, holzhauwer

Holzhauer

holzhauwer, hulzhauwer, hulzheuer, holzheyer, Holzhauer



Holtschômaker, Holskemaker

mittelhochdeutsch: Holzschuochmacher u. Holzschuoher

Die schlechten Strassenverhältnisse im Mittelalter machten es notwendig, Überschuhe zu tragen. Diese waren Holzschuhe, die meist aus fusslangen Brettchen bestanden u. unten mit einer stelzenartigen Erhöhung versehen waren.. Durch Lederriemen wurden sie am Fuss befestigt.



Holtsmit Holtsager Holtsnider

Zimmermann

Holzschmied, -säger, -schneider



Holtvoged

Holzvogt.

voget (voit), vaget = Vogt

Schirmherr, Beschützer, der von einem Fürsten bestellte Gerichtsherr.

Holzvogt = eine Art Forstaufseher.



Holtzschreiber

Schreiber in einem Holzamte

unterstanden den Forstmeistern u. führten die Holz- u. Forstkasse.



Holunken

Holunken (Trossbuben, von dem Böhmischen Holenka so genannt) 1531

aus der Alltahgssprache: Halunke = Schurke, ... stammt seit dem 16.Jh. aus tschechisch >holomek< = nackter Bettler.



Holzamtsbote

Bote eines Holzamtes, einer Holzkämmerei.



Holzanweiser

Beamter bzw. Ratsverwandter einer Stadt, der den Bürgern bzw. den Armen die Gebiete anwies, in denen sie Holz schlagen bzw. sammeln durften.



Holzaufschwemmer

Flösser

alven : Flösser



Holzbitschenmacher

Becherer, Kleinböttcher

Bitschenmacher = Bechermacher, Kleinböttcher.



Holzdreger, holzman

der Holz feil trägt



Holzenamtsgenosse

vergleiche > Holzmarkenkassier



Holzförster

Holzförster = Allmendsvagt = freier Bauer, der vom Markenrichter ernannt oder von den Markgenossen gewählt war, als Exekutivbeamter tätig zu sein.

1) Waldknecht

2) Oberförster, dem vom Kurfürst 1643 die Verabfolgung von Holzzetteln ... aufgetragen war usw.

3)Wildnisbereiter

Holzförster = Förster, Aufseher über den blossen Wald (nicht auch zugleich das Wild) custos nemorum.



Holzformer

Holzbildhauer, Holzschnitzer. Jemand, der Holzformen schnitzt.



Holzgarten-Rendant

Frischbier: Holzgarten, Platz in der Nähe eines Flusses, auf dem Brenn- u. Nutzholz angesammelt und verkauft wird.

Kassenleiter beim Verkauf des Holzes aus staatl. Forsten.



Holzhauer

vergleiche > Holthawer

Holzfäller.



Holzkäufer

Holzhändler.



Holzknecht

Holtknecht, ein Arbeiter, der gegen Tagelohn mit gemeinen Arbeiten im Walde beschäftigt wird.

Holzknecht; servus curatoris rei lignariae.



Holzmarkenkassier

Kassierer einer Holzmark.

Holzmark = eine Mark, d.i. ein in seinen Grenzen eingeschlossener Bezirk eines Holzes oder Waldes ..., dergleichen Holzmarken es in waldreichen Gegenden mehrere gibt, welche oft verschiedene Dorfschaften unter sich begreifen u. einen Waldboten, d.i. Befehlshaber in Wald- u. Forstsachen über sich haben.-

andere Beamte der Holzmark waren: Markschulze oder Waldbote, Waldförster, Holzmeister, Holzweiser, Holzgraf, Markschreiber.

vergleiche > Markrichter



Holzmesser

vereidigte Person zum Messen des geschlagenen Holzes

misst das Brennholz auf, früher vereidigter Aufseher beim Verkauf von Brennholz.



Holzpantoffelmacher

stellt Pantoffeln mit Holzsohle her; im Gegensatz zu Lederpantoffeln, Filzpantoffeln.

vergleiche >: Pantuffelmaker.



Holz-pfeiffer

Holzbläser.

Holzbläser = Musiker, der ein Holzblasinstrument (Flöte, Hoboe, Fagott) verwendet.



Holz- od. Heidereiter, Holzreuter

Der Holz- oder Heidereiter, später Stadtjäger, Stadtförster. Von ihm ist zuerst 1540 die Rede. In seinem Amtseide versprach der H., sorgfältige Aufsicht zu halten über die Holzleser sowie über das Vieh der benachbarten Bauern u. über die Torfstecherei.



Holzsäger

Holzsäger, die früher vor den Häusern u. in den Höfen ... das Holz u. Meilerkohlen zerkleinerten. Man unterschied sie in schwarze u. weisse Holzsäger, je nachdem sie sich mit Holz oder mit Kohlen beschäftigten.

vergleiche > Holtsmit



Holzschieber

Dort schütten Holzschieber Brennholz, das sie von den Rähmen (Holzlagerplätze) an der Obertrave (Lübeck) geholt haben auf die Strasse vor des Käufers Haus, und der Holzsäger stellt seinen Bock daneben, es zu zerkleinern.



Holzschiffer

Schiffer, die auf Trave oder Wakenitz Holz aus dem waldreichen Hinterland nach Lübeck führten.



Holzschneider

1) Arbeiter, der aus grossen Blöcken Bretter, Bohlen, Kreuzholz u. anderes Bauholz schneidet; auch Brettschneider.

2) Künstler, der in Holzplatten Bilder u. Zeichen behufs Abdrucks schneidet



Holzschuer, holzschuwer, holzschumecher, holtscher, hultscher

Holzschuhmacher

siehe > auch Holtschomaker



Holzschreiber

Schreiber in einem Holzamt.



Holzsetzer

stapelte das Holz

Holzsetzer gehörten zu den öffentl.bestellten Arbeitern (Lübeck 1842)

Das Hauptlöschgut an dieser Stelle (Obertrave) war damals ... Brennholz. Trave- u. Stecknitzfahrer brachten es heran, u. unter der Aufsicht der beeidigten Holzsetzer wurden die Scheite ... zu einem Wall hochgestapelt, der zuweilen von der Effengrube bis zur Holstenstrasse reichte.



Holzspälter

der Holz für den Brennbedarf klein spaltet.



Holzspantapetenverfertiger

Brockhaus: Holztapete, eine Tapete aus dünn geschältem Holz, das auf eine Papier- oder Gewebeunterlage geklebt ist.



Holzstecher

Xylograph, Holzschneider

Druckstockhersteller, der in eine als Druckstock dienende Holzplatte Zeichnungen seitenverkehrt einschneidet.



Holzuhrmacher

Holzuhr = ganz aus Holz verfertigte Uhr (Schwarzwälder Uhr)



Holzverwahrer

Holtupwohrer = Holzwärter.

he was bloss Holtupwohrer, keen Förster.



Holzverwalter

Verwalter des geschlagenen u. zum Verkauf bestimmten Holzes



Holzvogt

eine Art Forstaufseher.

custos sylvae in certis locis Marchiae = Waldwächter in bestimmten Gebieten der Mark.

Holzfaget.



Holzwärter

Niederer Waldaufseher.

Holzwart: custos silvae, unter Personen zum Weidwerk u. Jagen gehörig.



Holzwascher

Holzwäscher = Arbeiter auf den Holzplätzen, die das zu Wasser angekommene Holz auf das Land ziehen.



Holzwracker

beim Holzhandel beeidigter Mann, der das Untaugliche dem Käufer anzuzeigen bestellt ist, um es auszuschliessen.

vergleiche > Wracker



Honigkuchenbäcker

Honigkuchen = mit Honig gebackener Kuchen, Pfefferkuchen, Lebkuchen.- Honigküchler, der H. bäckt, Pfefferküchler, auch Honigkuchenbäcker.



Honigmeister

I m k e r. Wahrscheinlich Aufseher über die fürstliche Imkerei.



Honnichsemer / Honninksemer

Bereiter von Met aus Honig.

Sehm = Seim, Honigseim.

Übername des Imkers oder Honigkrämers



Hopfenführer

mittelhochdeutsch: vüeren = >mit sich führen

vergleiche > Brot-, Korn-, Mehl- usw. -führer

Hopfenhändler.

Da im Mittelalter ein grosser Teil der Hausbesitzer die Braugerechtigkeit besassen, war ein Kleinhandel mit Hopfen durchaus notwendig.



Hopfenmesser, Hopfenmesser

Lübeck > wie Kornmesser ein städt. Angestellter zur Handhabung der Masse bei Käufen.

Es soll niemand Hopfen ohne Anwesenheit des geschworenen Hopfenmessers ausmessen u. ihn nicht verkaufen, ehe er durch Sachverständige geprüft worden ist.



Hopfenpacker, -führer

Hopfenführer = Hopfenhändler



Hopfenträger

vergleiche > Hopfenpacker

Hoppenbindersche = Frau, welche die Hopfenranken an die Stangen bindet.



Hoppener, Höppener

hoppener = Hopfengärtner

Gärtner



Hoppenmeter

Hopfenmesser = Beamter, der das Abmessen des H. überprüft.



Hopker

1640 Hopker von Winzlar (Wunsdorf) Wer in Marsch oder Moor auf erhöhter Stelle siedelt (sitzt)

Hopfenbauer

Hoppenplöcker



Horndrechsler

Drechsler, der Elfenbein, Knochen u. dergl. zu Zier- u. Gebrauchsgegenständen verarbeitet.

vergleiche > Horndreger

vergleiche > Beindreher



Horndreger

Nachtwächter

diese Deutung ist sehr fraglich, wahrscheinlicher : Horndrechsler, Knochen-, Beindrechsler.

vergleiche > Beindreher, Knochendrechsler.

Horndreger Hornträger nur im Spottreim: Schosteenfeger, H. mit de lange Ledder.

Horndreiher = Horndrechsler.



Hornrichter

abgeleitet v. Herrichter

Horner u. Kammacher bildeten in Nürnberg eine Zunft.

Kammacher.



Hosenbandmacher

Hosenband:

1) Band zum Befestigen der Hose

2) Strumpfband (einer Fischart?)

Hosenträger ... was man sonst eine Hosenhebe oder Tragband heisset und die Schneider .. verfertigen. Weil sie aber auch von Leder gemacht werden, so ist zwischen Riemern und Sattlern Streit entstanden ... usw.



Hosensteppersche

Näherin, die Stepphosen, Wattehosen erstellt.



Hosenstopfer

hosenneger = Strumpfwirker

Hosennäher = fertigte nicht Hosen nach heutiger Art, sondern ... lange Strümpfe.

Strumpf(hosen)stopfer.



Hosenstricker, hosenmaker

die Mannstracht der Hamburger im Mittelalter unterscheidet zwischen Hosen, die zusammen mit der brook (einer Lederhose) getragen wurden u. aus Tuch waren, u. solchen, die ohne brook vorkamen u. von der Hüfte bis auf den Fuss reichten, trikotartig anschliessend waren u. besiehe > im 15. Jahrh. getragen wurden. Die gewöhnliche Hose dieser Art war aus Leder. Meistens wurden wohl die ledernen Hosen von Beutelschneidern verfertigt. Es lässt sich deshalb schwerlich entscheiden, ob unter 'hosenmaker' ein Leder- oder Textilbearbeiter zu verstehen ist.

hosenmecher, der Hosen verfertigt.

hosenstrickern, Hosenstrickerin.



Hoser, Hossner

Hosen-, Strumpfhändler.

mittelniederdeutsch:: hose, hase = Bekleidung der Beine u. Füsse, ...mit Füsslingen versehenes Beinkleid

unter Hosen verstand man früher lange Strümpfe



Hoter

Hutmacher.

Hot siehe > Hoot.- Hootmaker, auch Hötjer = Hutmacher.

vergleiche > Hueter, Huterer



Hotstaverer

Hutstaffierer > siehe dort



Hovemester

Hofmeister

hovemester > Aufseher über eine Hofhaltung.



Hubener, hubenmecher, hubensmid

Haubenmacher, der Sturmhauben macht; Verfertiger von Helmen.

Nach 1480 wird die Bezeichnung verdrängt durch hubenstricker = Metallhaubenstricker, vermutlich weil die Plattenhaube der Ringelhaube weichen musste.



Hubenwirt

Hube = Hufe

Besitzer einer Hufe - Bauernwirtschaft.

Bauer, der auf einem ordnungsmässigen Erbe sitzt, also Vollbauer ist u. seine Ackeranteile in der bäuerlichen Flur besitzt.



Huber

Hufner, Bauer.

Besitzer eines halben Hofes oder einer Hufe.

Huber meint den Bauer als Besitzer einer Hube

(Ackerland von ca.30-40 Morgen, niederdeutsch Hufe)



Hubprobst

Hubgeld = Zins von einem Erblehnsgut

Hubmeister = Aufseher über die zinspflichtigen Huber (Hufner)

Hubmeister des Klosters



Hucker

Höker > siehe dort



Hudeler, huddeler = Hudelstricker

hudelferbern = Lappenfärberin

hudelstrickern = hodelstrickern = Hudelstrickerin. Hudel scheint ein bestimmtes Stück der weibl. Kleidung, vielleicht Kopftuch, zu bedeuten

Hudler, Hudel (obd) Lumpen (händler)

Hudelstricker = Altzeughändler.



Hudemeister

Hütemeister.

Hude = Hut; Bewachung; Ort, wo man etwas hütet, bewacht.



Huder, Höder, Hüder

1) Höder vertritt nachts den Geter

2) Höder, ein sülter; in jedem Siedehaus siedet tagsüber der seder, nachts der höder

hoder = Hüter, Bewacher huder = hoder.

höden = hüten, bewachen; Höder = Hüter, Wächter, Hirt.



Hudereifer

wohl = huderipper, huderupper, hudemecher = Hutmacher.

Rupferin heisst die Arbeiterin in Hutfabriken, welche das grobe Haar von den Biberfellen abrupft.



Hudler

Lumpensammler.

vergleiche > Hodelstricker.

Hudelstricker = Altzeughändler.



Hüdekoper

Käufer von frischen Tierhäuten.

Hudekoper = Häutekäufer.

Die Häutekäufer hatten die Befugnis, die in der Stadt fallenden u. die von den Landleuten in die Stadt gebrachten Felle einzukaufen und zu verkaufen.



Hühnerkäufer, Höhnerköper

Hühnerkäufel = Händler mit Hühnern

Während die Frau Butter verkaufte, ging der Mann mit einem Kasten auf dem Rücken als Höhnerköper mit Hühnern hausieren.



Hüitger

Schuhflicker.

Hütger = Hutmacher



Hüllenweber, Schleiermacher

fertigten den Kopfschmuck f. Frauen

mittelhochdeutsch: hül, hülle = Kopftuch, Schleier

Hüllenmakersche = Putzmacherin



Hülper, hulfer, Hülfer

Hilfsarbeiter.

hulper = Helfer.



hültzern Kannemacher

Holzkannenmacher.

vergleiche > Holzbitschenmacher, Kleinböttcher.



Hünervogt

1) der die Hühner pflegt,

2) Beamter, der den Hühnerzins einnimmt; auch der ein Register über hörige Leute führt.



Huenraer

mittelhochdeutsch: hünerer = Hühnerhändler

Lexikon: huenerer = Geflügelhändler.



Huerkutscher

Mietkutscher.

Lexikon: huren = mieten; in einem Mietwagen fahren.

Hüer, huer = Heuer, Pacht, Miete.

Huerwagen = gemieteter Wagen



Hüerossen

Woeste: hüren = mieten, pachten hürperd = Mietspferd

Hüerossen = Mietsochsen.



Hueter

Hüter = Feldhüter, Aufseher, Wächter

Lexikon: huetaere = Behüter, Wächter usw.

Hüter, der hütet, Aufsicht führt.

Huter = Hutmacher.



Hueter, Hutter, Huedtmacher

siehe > Huterer, Hutmacher

Raute, Bürgerbuch Ratzeburg: Huedtmacher = Hutmacher.



Hütger

Hutmacher



Hüttemann

Huetmann = Steiger im Bergwerk

Hüttenmann = Arbeiter in einer Schmelzhütte.

Pächter einer Glashütte.



Hüttenaufseher, -schlosser

Hüttenbeamter = Aufseher eines Hüttenwerks

Hüttenarbeiter = Arbeiter in einer Schmelzhütte



Hüttenherr

Hüttenherr = Eigentümer einer Schmelzhütte.

Aufsichtführender Ratsherr über eine Hütte (Schmelz-, Glashütte)



Hütteninspektor

Hüttenbeamter = Aufseher in einem Hüttenwerk



Hüttenleute

Messingarbeiter Tigelschmied

Messingbereiter Messingschaber

Brenner Kohlenvogt

Giesser(-mstr.) Mohlenschläger

Drahtzieher Kesselschläger

die bei der Schmelzhütte Angestellten.



Hüttenmeister

Hüttmann = Pächter der Glashütte

= oberster Aufseher in einem Hüttenwerk.



Hüttenmutor

Hüttenmeister.

Hüttenmeister = ein vereidigter Mann, der einer Hütte vorsteht



Hüttenreiter

Aufsichtsbeamter des Berg-u.Hüttenamtes der Fürsten von Braunschweig-Lüneburg. Während am Nordrand des Harzes Metallhütten (Cu, As, Pb) lagen, war der West- u. Südrand des Harzes Standort von Eisenhütten. 1669 gab es im Harz 15 Eisenhütten.



Hüttenschmied

Schmied in der Schmelzhütte, der das erschmolzene Roheisen zu Stäben, Platten usw. ausschmiedete bzw. den aus dem Puddelofen kommenden Stahl zu Stäben usw. schmiedete.



Hüttenschreiber

Der H. war ein besonders angesehener Beamter bei der Hütte (Glas-), war Vorgesetzter des Hüttenmeisters, wenn die Hütte in eigener Regie der Herrschaft betrieben wurde; aber sein Unter-gebener, wenn der Glasmeister zugleich Eigentümer der Hütte war.Er hatte darauf zu sehen, dass die Glaserleute einen frommen u. ehrbaren Lebenswandel führten. Er hatte mit den Glasmachern zu verrechnen. Den Glasern durfte der Schreiber kein Glas geben, um Veruntreuungen zu verhüten. Der Schreiber oder Kassier war meist ein Fremder, der Schulen besucht hatte.



Hüttenvogt

Aufseher über eine Schmelzhütte



Hüttenwächter

Wächter in einer Schmelzhütte



Hufenwirth

Besitzer einer Hufe Landes (Frischb.)

vergleiche > Hubenwirt



Hufner, Hüfner

Besitzer einer Hufe oder eines Hufengutes, als freier Eigentümer oder Zinspflichtiger.

Hufe = ein Landmass, Grösse schwankt, 30 - 40 Hektar.



Hufschmied

Vom H. wurde neben dem Hufbeschlag Kenntnis der Pferdekrankheiten verlangt. Er wirkte in seinem Bereich als Kurschmied



Hufsmyd, hubsmyd, hofsmid

Hufschmied



Huhtmeister

Hutmacher.



Huissier

a) Türsteher, Saalwächter, Gerichtsdiener

b) während der Franzosenzeit (1806-13/15) Gerichtsbeamter.

Türsteher, Türhüter;

Gerichtsdiener, -bote, -vollzieher.



Hullenwober, hollenweber

der Kopftücher oder Schleier webt. (meist weiblich: -ern.)

Hullenweschern, hollenwessern = Wäscherin f. Kopftücher

hulleryhern, holleryern = die Kopftücher näht, einfasst



Hultzenkammacher

Hersteller von hölzernen Kämmen



Humpeler, hompler

Hilfsarbeiter im Baugewerbe.

Der Humpeler scheint ein ungelernter Arbeiter gewesen zu sein,der bei der Materialanfuhr, beim Beladen und Entladen verwendet wurde.

Hümpler (mittelhochdeutsch:) = schlechter, langsamer Arbeiter, aber

Humpeler (mittelhochdeutsch:) meint Schiffer mit Humpelnachen (ohne Segel)

hompler, humpeler heisst allgemein ein Gewerbetreibender geringen Rangesiehe > Das Wort hat aber in Frankf. die Sonderbedeutung eines eigenartigen Berufstätigen: a) Schiffer, die mit kleinen Fahrzeugen arbeiten; b) einer, der mit dem Humpelwagen fährt

c) ein Maurer, der kleinere Arbeiten, namentlich Reparaturen übernimmt

Lehmwandstreicher



Humpler

Fuhrmann mit einem Geschirr, vor allem, wenn er den Humpelwagen oder das Hompelkerchin (Karre) benutzte.

In der Mainschiffahrt ... Schiffer mit kleinen Fahrzeugen.

Humpeler = Hilfsbauhandwerker.



Hundehitzler

Hundeschläger = Hundefänger

vielleicht aber auch Hetzjäger

vergleiche > Windehitzer



Hundeslager, huntsleger, hontsleger

Hundeschläger.

So hiess der Henker (Schinder), weil er die in der Stadt sich umhertreibenden Hunde zu töten hatte.

Hundepitscher, später Kirchenknecht, musste Hunde mit der Peitsche aus der Kirche jagen.



Hundskotenmacher

Hundskot =

1) hundsdreck,

2) Pflanze = Waldläusekraut

3) eine art rasch, eines zeugs aus seide, wolle u. leinen.



Huren-Schankwirt

Kuppler.



Huselfeger

Abtrittreiniger.

siehe > auch Goltgreber



Huss-Knecht

husknecht = Hausknecht.



Husmann

Landmann

1) Hausmann, Bezeichnung eines Landmanns, Bauern.

2) der ein Haus zu besorgen hat



Huter

vergleiche > Hueter u. Huterer



Huterer, hudemecher

Hutmacher, fertigte auch Loden

Hodemacher, -maker (niederdeutsch)

hudemecher = Hutmacher



Hutfilter od.Hutwalker, hoetfilter

stellten Filzhüte u. Hauben her

Filzhutmacher

Hutfilzer



Hutmacher

gaben den Rohfilzen die Form, waren mit Filzern anfänglich in einem Amt vereinigt. (Hutter, Huter)

Eine Abart waren die Hutstaffierer, die den Schmuck der Hüte durch Steppen, Sticken oder Federbesatz besorgten.

Hersteller von Zuckerhüten.



Hutmann, Hutleute

Wärter in einem Zechenhaus, hatte die Erlaubnis, Kaffee und Bier auszuschenken.

Der Wirt im Huthause eines Bergwerks

Widersetzlichkeit gegen Bergrichter, Bergschöffen oder Hutleute

Hutmann, einer der hütet, die Aufsicht führt; im Bergwerk der Steiger oder Aufseher eines Bergwerks



Hutner

Huter = Hutmacher

Hutter

Hootmaker, auch Hötjer, Hötger

Huter, Hutmacher

hoter = Hutmacher



Hutschnurmacher

Schnurmacher > siehe dort,

die für Hutstaffierer arbeiteten, wurden später, wenn sie mit Webstühlen arbeiteten, Posamentier genannt.

Hutschnur = Schnur um den Hut.



Hutsmann, Huetmann

einer, der hütet, die Aufsicht führt.

Huetmann = Steiger im Bergwerk



Hutstaffierer, Hutschmücker

Abart der Hutmacher, schmückte Hüte durch Steppen, Sticken u. Federbesatz (n. Potth.)

Die Hutmacher durften nur Hüte aus Filz herstellen, die Hutstaffierer schmückten sie aus, betrieben aber nebenher einen Handel mit Modewaren.



Hylograph

Holzschneider.

Hylographie : Holzschneidekunst, das Schneiden einer Zeichnung aus e. Holzplatte, so dass sie erhaben stehen bleibt, zum Zwecke des Abdrucks auf Papier.



Ichner

Icher = obrigkeitl. Prüfer des Masses und Gewichtes, neben Eicher.

Lexikon: Icker, eicher = eicher, visierer

Eichbeamter.



Illuminist

Illuminieren, ursprüngl. erleuchten. Im späten Mittelalter wird darunter das Ausmalen der Initialen einer Handschrift oder eines Buches verstanden.

Illuminieren ist eine gewisse Art, Zeichnungen ... mit Farben zu erhöhen, damit ihre Teile sich besser ausnehmen. Also werden Kriegs- u. Baurisse illuminiert, damit man erkennen kann, was von Erde, Mauer oder Holz sei. - Andere Zeichnungen, Bilder .. werden bemalt, damit sie ein besseres Aussehen haben.

Briefmaler, Buchmaler.



Imber

Gewürzhändler

Lexikon: imber = ingwer.



Imiträger

beamteter Küfer. (Imi ein Weinmass, ca. 15 l)



Immenhagen

Brockhaus: Imker = Imber, Immer, Bienenzüchter.

Immenhoff = Bienenstand.

Busche hat für den Beruf Imker den Platz der Berufsausübung angegeben.



Inferior

Der rangtiefste Lehrer der Schule.



Infimus

Auf der untersten Stufe der sozialen Stufenleiter stehend.



Informator

Musik-, Tanzlehrer.

Hauslehrer.

Lehrer, Erzieher.

Die Hauslehrer, die ihre Dienste anboten, hatten einige Semester studiert oder - es waren Franzosen.

Die konnten Lat., Franz., Philosophie usw. genug, um Informatoren bei jungen Herren zu sein. ... niemals Universität besucht, aber sie waren Franzosen



Ingrossator

Pfandbuchhalter (Duden)

Gerichtsbeamter, der die Ingrossationsbücher (Hypothekenbücher) führt.

Die Bezeichnung war von 1782 - 1849 im amtl. Gebrauch.



Inligger, Inbode

Einlieger, Mieter.



Innebecker

Hausbäcker, der im Hause bäckt, ohne der Bäckergilde anzugehören.

Der I. hatte keinen Laden, er erhielt von seiner Kundschaft das Mehl zugebracht u. musste gegen Lohn Roggenbrot backen



Inneknecht

Inknecht = Knecht des Hauses, dem Range nach vor dem Ackerknecht.

Lexikon: inknëht = Knecht des Hauses



Inquiline

Mieter. (aus d.Lateinischen)

inquilinus = Einwohner, Mieter

inquilinus = Hausgenosse, Insass, Instmann, auch Einwohner

Inspektoratsadjunkt

Inspektor = Aufseher, Adjunkt = Amtshelfer, Gehilfe

Amtsgehilfe bei einer Aufsichtsdienststelle (Inspektorat).



Instenkäthner

Inste = Insassen,die bei einem andern im Dorfe einwohnen. Arbeiter, die in einem fremden Hause oder auf der Hofstelle des Bauern wohnen u. keinen eigenen Grundbesitz haben.

vergleiche > Inste

Instenkätner wohl ein Instmann, der auf einer Kate, die dem Bauern gehört, sitzt.



Instigator

Wettinstigator, der die Verletzung der Gesetze zur Klage bringt;

Waiseninstigator, der die, welchen es zukommt, zur Übernahme der Vormundschaft verwaister Kinder zwingt.-

1) kurf. Beamter mit richterl. Befugnissen;

2) Kontrollbeamter bei der Akzise;

3) bei den Grodgerichten i. Westpreussen wirkt ein I. als Anklagevertreter.



Institor

Krämer, Kaufmann

Pfragner, Händler, Krämer, Winkelkrämer, Höker ...

institor = Krämer, Händler, Kfm.



Instmann, Instleute, Inste

Brockhaus: in Norddeutschland im Unterschied zum Tagelöhner die ständig beschäftigten Landarbeiter auf einem Gut.

Arbeiter, welche in grösseren u. kleineren Wirtschaften ausser dem Hofgesinde in dauerndem Engagement stehen.

ländliche Arbeiter bei einem Gut oder Kölmer. Ursprüngl. zahlen die I. Miete für Wohnung, Garten ... leisten mehrere unentgeltliche Scharwerkstage und arbeiten im übrigen gegen ortsübl. Lohn, so oft der Gutsherr sie braucht, andernfalls auch auswärts



Instrumentenmacher, chirurgischer

seit 1749 bestand neben dieser Messerschmiede und unabhängig von ihr und der Kleinschmiedegilde die Gilde der Kunst-, Messer-, Instrumenten- u. Scherenschmiede in Braunschweig.



Instrumentist

Musiker.

Instrument = Tonwerkzeug, heute nennen wir Instrument schlechthin auch das Clavier.

Stadtmusikant, der mit seinen Gesellen u. Lehrburschen vom Turm u. in den Kirchen mit Musik aufwarten musste, er wurde auch zu Hochzeiten u. Begräbnissen herangezogen.



Interims-Kollator

collator = Beisteuerer zu etwas

Kollator = wer das Recht zur Amtsbesetzung hat.

Kollatur = Recht, niedere Pfründe zu verleihen.

Vertreter eines wichtigen Amtsverwalters



Intonateur

Der Intonateur, der hierdurch die richtige Klangstärke u. -farbe, auch das richtige Einpassen eines Registers in den Gesamtorgelklang bewirkt, ist der wichtigste Mann beim Orgelbau.



Intradeneinnehmer

Intraden = Einkünfte

Intrade = Einkünfte (Zolleinkünfte)



Invalidenkorporal

Der hannoversche Soldat war Berufssoldat ... im Alter mit einer Gnadenpension ... oder Rente verabschiedet. In Ratzeburg ... mit ihren Familien mietefrei in Baracken ... Im Notfall wurden sie zu einer Invalidenkompanie zusammengefasst u. mussten Wachdienste tun.



Inventirer

Beauftragter des Rates bzw. des Gerichts, den Nachlass eines Verstorbenen aufzunehmen.

ein Beamter, der im Auftrag des Richters bei Erbfällen den Nachlass aufnimmt, Inventur macht (Kr.Br.30)

inventieren = etwas in ein Inventar aufnehmen.



Inwohner

siehe > Inquiline

Inquilinus = Hausgenosse, Insass, Instmann, auch Einwohner.



Ircher

Weissgerber.

weissgegerbtes Leder heisst althochdeutsch: itah, irch. mittelhochdeutsch: irch.

zweifellos eine Ableitung vom lat.hircus = Bock. Daher anzunehmen, dass die Weissgerberei von den Römern übernommen wurde.



Irher

Ircher = Weissgerber

Lexikon: irher = der irch bereitet, Weissgerber.

irch = weissgegerbtes Leder, besiehe > von Gemsen, hirschen, rehen

Ircher, Irher, Weissirher = Weissgerber.



Irrenwärter

Wärter, Pfleger in einer Irrenanstalt.



Irten-, Uertengeselle

Irtengeselle war ein älterer Geselle, der den in der Herberge angekommenen fremden Gesellen Arbeit zu verschaffen ... hatte.



Isengreber, isengraber, isensnyder

Stempelschneider, der die Münzstempel gräbt.

siehe > Eisengräber



Isernluchtemaker

Hersteller von eisernen Leuchten

entwickelten sich aus den Isernluchtenmaker später die Klempner.



J.U.D.; J.U.Dr; J.U.Lt.

Juris utriusque doctor = Doktor beider Rechte, des weltl. u. des kirchlichen Rechtesiehe >

Juris utriusque licentiatus = Beider Rechte Beflissener (Licentiat)

Licentiat = Titel im Mittelalter für Gelehrte mit Lehrberechtigung, in der Neuzeit ak Grad von der theolog. Fakultät verliehen.



Jagdschneider

Schneider für Zurüstungen für die Jagd.

Jagdhandwerk, welches zum Behufe der Jagd vor anderen nötig ist, z.B. Jagdsattler, -schmied, -schneider usw.

vergleiche > Jagdseiler



Jagdrat

Jurist, der bei der Regierung Jagd- u. Forstsachen bearbeitete.

herrschaftl Rat in Jagdsachen.



Jagdseiler

Seiler, der Ausrüstung von Jägern arbeitet.



Jagdzeugjäger

Gehilfe des Jagdzeugmeisters, der die Aufsicht über das Jagdzeug hatte.

Jagdzeugknecht = Jagdbediente für die Geräte- u. Zeugführer bei Hofjagden.



Jagd-Zeugmeister

der die Aufsicht über das Jagdzeug hat.

Brockhaus: Jagdzeug = Jagdgeräte

1) Blendzeuge a) Federlappen, b)Tuchlappen,

2) Sperrzeuge a) aus Tuchen, b) aus Netzen (Lappjagd)

herzogl. Jagdbeamter, der die Bestände des Jägerhofes verwaltet u. bei Hofjagden die Heranschaffung des Jagdzeuges überwacht, auch die Hofküche mit Wildbret versorgt; er wohnt im Grossen Jägerhof.



Jägermeister

Unter Amtsbedienten: Oberförster u. Jägermstr.

Oberster der Jäger, Vorsteher des Jagdwesens



Jeger

Jäger = Gesamtbezeichnung für alle bei den herzogl. u. kurfürstl. Jagden beschäftigten Jagdbeamten.



Jellenführer

Jolle mit den Nebenformen Jölle, Jelle, Gelle = Name verschiedener kleiner Fahrzeuge;-

2) kleines einmastiges Fahrzeug; einmastiges Küstenfahrzeug der Nordsee, 6-20 t.



Jipsbildmacher

Gipsbildmacher.

Gipsbild“ = gipsstatue.

gips- od. romantische Bilder seynd allerlei kleine od. grosse von Ton od. Gips gebildete Figuren.



Joculator

Joculator = Gaukler.

Lateinisches Wörterbuch: ioculator = Spassmacher, Spielmann, Gaukler.



Jubilirer

Juwelier.



Judenschulmeister, -vorsänger

Synagoge = Judenschule; auch Schule für jüdische Kinder.

Lehrer der Kinder u. Vorsänger in der Synagoge.



Junferknecht

Jungfrauenknecht, -diener.

für Leute im Dienste einer Jungfrau.



Jungfernschulmeisterin

Denn wenn uns in den Rechnungen des 16.Jh. eine Jungfernschulmeisterin begegnet, die den Mädchen die notdürftigsten Kenntnisse beibrachte, wird es an einer ähnlichen ... Einrichtung für die Knaben nicht gefehlt haben.

vergleiche > Lehr-, Lesemödder



Juris Practicus

Advokat, Rechtsanwalt.



Justizkommissar, Justizrat

Justizrat = früher an ältere Richter, Rechtsanwälte u. Notare ehrenhalber verliehener Titel.

Justizrath = ein fürstl. Rath, welcher für die Handhabung des Rechts u. der Gerechtigkeit sorgt.

Justizkommissar = ein 1781 den Advokaten u. Notaren beigelegter Titel; er war aber nicht lange im Gebrauch.



Kabartsch

Geldleiher, -wechsler.

Kawetscher = Wucherer.

Kabertschen -> Kawetschen.



Kabüster

Kabuzenbauer = Kohlgärtner.

Kabus = Kohl.



Kabuzenbauer

Kohlgärtner.

Polnisch > Kohl = kapusta

kabes = weisser Kopfkohl.

Kabiszbauer = Kohlbauer.



Kacheler, kecheler, kachelmecher, kachilnbecker

der Kacheler der Ofenkacheln macht.



Kaffamaker, Kaffhaarmacher

Caffa = halbseidenen u. -wollenen Damaststoffen

Kaffhaarmacher = Sammetweber



Kaffeeschenker, Kaffeeschenk

Inhaber eines Kaffeeschankes

Kaffeeschenke = Wirtshaus zum Kaffeeschank.



Kaffeesieder

Kaffeeschenker.



Kafiller

Abdecker, Nachrichter.

= Caviller, Abdecker, Schinder.

ein Name des Feldmeisters oder Abdeckers, welcher in der niedrigen Sprechart auch Schinder genannt wird. Kafillerlehen In Niedersachsen nur Filler.



Kahlstörter

siehe > Kolstorter / Kohlenträger.



Kahmmacher

Kammmacher.

Kammmacher -> Blattbinder u. Rietmacher

fertigt die Rietkämme, die beim Webstuhl die Kette (Längsfäden) führt.



Kahnbauer

Schiffsbauer f.Flussschiffe.

Kahn = kl. Fahrzeug ohne Mast u. Segel; auch im Gebiet Elbe - Oder grössere Lastfahrzeuge: Oderkahn, Elbkahn

Kahn = Fahrzeug kleinster Art ohne Mast u. Verdeck



Kahnenknecht

Kahnschiffer.



Kahnführer, Kahnschiffer

Kahnführer.

Kahn = kl. Fahrzeug ohne Mast u. Segel.-

Kein seemännisches Wort, sondern Schifferwort für Weser-Elbe-Oder.

Im Gebiet Elbe-Oder auch grosse Lastfahrzeuge



Kalamalmacher

Tintenfassmacher

Kalamalmacher (Schreibzeugmacher)

calamus = das Rohr zum Schreiben.



Kalamankmacher

Duden: Kalmank = Wollenzeug

Kalmank ein gemustertes Wollenzeug.



Kalandsvoigt

Kaland : Brockhaus geistl. Fürsorge-Bruderschaft, im 13. Jh. gestiftet.

eine Art Synodalversammlung der Prediger einer Landschaft.

ursprüngl. eine religiöse Genossenschaft. Die Bezeichnung wurde auch von weltl. Verbrüderungen übernommen.

Leiter eines weltl. Kalands, vielleicht mit dem Recht, eine Schankwirtschaft zu führen. (vergleiche >Vaagt.)



Kalchmesser

Kalkmesser.

Kalkmesser = ein Untergebener des Kalkschreibers



Kalck-Schreiber

in der Regel zugleich Kalkherr, er führt die Aufsicht über die Kalkmesser u. die Kalkscheune, hat die Kalktonnen in Verwahrung, gibt die Messtonne aus an die Kalkschiffe, erhebt von diesen das Brückengeld u. erledigt die Schreibarbeiten.



Kalegreffe in den Winkelder

Kohlengraf, Einheizer im Ratsweinkeller



Kalitenmaker

Beutel-, Taschenmacher.



Kalkant

siehe > Bälgentreter



Kalkbikker

Arbeiter am Segeberger Kalkberg, die den Kalk abzuhauen (bicken) haben.

bicken = mit der Bick arbeiten, hacken, hauen.

Bick = Spitz- oder Kreuzhacke.



Kalkbrenner, kalgburner

kalgburner, kalkborner, kalckbronner = Kalkbrenner

Kalchborner = Kalkbrenner



Kalkmüller

Kalkmühle = Mühle zum Mahlen des Gipskalkes, Pochwerk zum Stossen des Düngekalkesiehe >

Schill, leere Muschelschalen, wird im kalk- u. baustoffarmen Küstenland in zahlreichen Kalkmühlen gebrannt, gemahlen. Kalkmühlen stehen in Leer, Norden, Bensersiel, Wilh.haven, Varel.



Kalkschläger

Kalkbicker = Arbeiter am Segeberger Kalkberg, die den Kalk abzuhauen haben.

vergleiche > Kalkslegher



Kalksleger, Kalkbrecher

Der den Kalkstein zerschlagende Arbeiter

Kalkschläger.



Kaltschmied

Kupferschmied.

K., schmidt, der ohne Feuer arbeitet, Kesselschmidt, Messingschmidt, Kupferschmidt.



Kaluppner

Kaluppe = altes, schlechtes Haus ...

Kaluppen = Bewohner einer Kaluppe.

Kaluppner = Häusler.



Kamelottmacher

Kamelot, ein Zeug, ursprünglich von Kamelhaaren, jetzt ein halbwollener Stoff.

Brockhaus: K. leinwandbindiges Gewebe aus Wollkammgarn, Natur- od. Chemieseide. ...



Kameralamtsdiener

Amtsdiener bei der Verwaltung des landesherrlichen Vermögensiehe >

vergleiche > Cameralverwalter.



Kameralrat

Kameralien = Verwaltungs-, Staatswissenschaft

Kameralist = Finanzwissenschaftler

Brockhaus: Kameralistik =

1) Finanzwissenschaft

2) das staatl. Kassen- u. Abrechnungswesen.



Kamerarius -> Camerariusiehe > Kämmerer.



Kaminkehrer

Schornsteinfeger

auch Helle-, Kemmet-, Kender-, Essefeger genannt.



Kaminsetzer

Maurer bzw. Töpfer, der Kamine = Schornsteine baute. Der Kamin nahm Rauch und Dämpfe des offenen Herdes auf, war meist oben erweitert zur Räucherkammer.

In alten Häusern (Fachwerk oder Blockbau) oftmals der einzige Teil des Hauses aus Stein.

Kaminbauer = ein auf den Kaminbau spezialisierter Mann.



Kammacher, kammecher

Verfertiger von Kämmen

kammecher = Kammacher

vergleiche > Blattbinder



Kammenscherper, kammenschirper, kammensmyd

Verfertiger von Kämmen für die Weberei



Kammerbote

1) Bote des Fürsten, wie mittelhochdeutsch: vrônebote, der aus der fürstl. Kammer gesendet ist,

2) Kammergerichtsbote oder Boten von anderen Behörden, die Kammern heissen.



Kammerdiener

Leibdiener eines Fürsten (Brockhaus)

1) der den Leibdienst hat bei einem Fürsten oder Herrn

2) Diener bei einer Kammer als Behörde.

Kammerbediente = Sammelname für die bei der Kriegs- u. Domänenkammer tätigen mittl. Beamten.



Kammerfurier, -meister

Hofbeamter niederen Ranges, der für den Ordnungsdienst zuständig war.

-meister = leitender Finanzbeamter.

ein Furier, der für die Quartiere der Herrschaft selbst u. der zugehörigen Personen sorgt.

-meister = der Vorgesetzte einer Finanzkammer in einem kleinen Staate.

Kammermeister wurde in der herzogl. Zeit der Rentmeister genannt.



Kammerjunker

junger Edelmann im Dienste bei der Person des Fürsten, unter dem Kammerherrn, über dem Kammerpagen, dem Kammerfräulein entsprechend.

Brockhaus: höfischer Titel für jüngere Adlige.



Kammerknecht

1) niederer Hofbedienter

2) Knecht im Dienste einer Kammer.

3) im Deutschen Reiche, die Juden, d.h. Leibeigene der kaiserl. Kammer, Kammerjude.

Strandaufseher; ... er hat zu verhindern, dass der von der See ausgeworfene Bernstein von unbefugten Personen aufgenommen wird.





Kammerkomponist

Beim Fürsten angestellter Musiker, der auch komponierte.

Brockhaus: Kammersänger, -virtuos, -musiker, Titel für hervorragende Sänger u. Musiker; früher von Fürsten, heute von staatl. u. städt. Behörden verliehen.



Kammerkonsulent

Rechtsberater bei einer Kammer.

Konsulent = Rechtsberater

Kammeradvokat = advocat bei einer Finanzkammer als rechtskon-sulent, ... auch mit höherem Rang Kammerkonsulent, K.-procurator.



Kammermeister

Beamter der fürstl.Cammer,rangiert vor Cämmerer u.Cammer-

Registrator.

thesaurarius; Kämmerer; der eigentliche rechnungführende Beamte führt gewöhnlich den Titel eines Rentmeisters oder Kammermeisters

leitender Finanzbeamter.



Kämmerling

Silberkämmerling

Höriger, der im Hause des Herrn Dienst leistet;

H., der einer Kammer zinspflichtig war.

K. = Kammerknecht; niederer Hofbedienter; Knecht im Dienste einer Kammer.



Kammermetgen, -mädgen

Dienerin, Mädchen bei einer Fürstin.

Kammermädchen, ziemlich gleich einer Kammerjungfer.

Kammerjungfer = Jungfrau im Dienst einer Fürstin oder adelichen Frau, unterschieden von Kammerfräulein, oft auch von Kammermädchen, die dann niedriger steht.



Kammerreiter

Kammerausreuter hat Schreiben der Kriegs- u. Domänenkammer zu befördern.

Brockhaus: Behörde zur Verwaltung der Domänen u. sonstigen Einnahmequellen eines Fürsten

Kammerreiter demnach reitender Bote einer Kammer, einer fürstl. Vermögensverwaltung.



Kammerschreiber

Gehilfe des Kammermeisters, des leitenden Finanzbeamten.

führt bei der kurf. Rentkammer zusammen mit dem Kammerregistrator die Protokolle, ... für die ausgefertigten Schriftstücke verantwortlich.

logista, camerae scriba.



Kammerverwandter

Subalternbeamter bei der herzogl. (kurf.) Rentkammer, der zu allerlei Verrichtungen verwendet wird.



Kammsetzer

Wollkrämpler

Kammsetzer = unzünftige Leute, die Wolle krämpeln u. Wollkämme von Kardendisteln machen.

Krämpeln = mit der Krämpel bearbeiten, kämmen, kratzen.



Kämp(f)er

Lohnfechter.

pugnator; Kunstkämpfer, der aus dem Kampf ein Gewerbe macht.

vergleiche > Klopffechter

rechnet das Freisinger Rechtsbuch, das 1328 fertiggestellt ist, ganz im Sinne des Sachsenspiegels zu den rechtlosen Leuten lediglich Kämpfer u. deren Kinder, alle unehelich Geborenen, Diebe usw.



Kämpelmacher

Kampelmacher = Kammacher

Kampeler, Kampelmacher = Kammacher

Kammacher, fertigt Rietkämme für den Webstuhl.



Kamplmacher

Kampelmacher = Kammacher

Kampeler, Kampelmacher = Kammacher

Kampelmacher = Kammacher



Kandelgiesser, Kändler, Känder

Kannengiesser, Zinngiesser

mittelhochdeutsch: Kandel = Kanne

Kändler (Käneler) = Hersteller von Röhren u. Dachrinnen.



Kanditer

Konditor.



Kanefassmacher, -weber

eine Art Bortenweber

Duden: Kanevas = Hanfgewebe, Stramin

Brockhaus: Kanevas (frz.) ein gitterartiges, lockeres Gewebe, dient als Unterlage für Stickereien.



Kaninchenmeister

Nicht sicher, ob der K. zum Wirtschaftspersonal oder zur Jägerei zu rechnen ist.

vergleiche > Taubenmeister



Kannekenmacher

Kannengiesser, Zinngiesser.

kannengeter = Kannengiesser, d.i. Zinngiesser.

vergleiche > Kannengiesser, Känkenmaker



Kannenbäcker

vergleiche > Hafner, Euler



Kannendrechsler

Zinngiesser: veraltete Bezeichnung : Kannengiesser, Kannengosser, Kandelgiesser: Als Profildreher voll-endet der Zinngiesser dann die gewünschte Form, die beim Guss in dieser Feinheit nicht erzielt werden konnte.



Kannengiesser / Känkenmaker(*)

Zinngiesser:

Kanngeter = Kannenmacher.

kannengiesser, kangisser, kantengiser = Zinngiesser

Kannengeter = Zinngiesser siehe > Tinngeter

Kantengiesser = Kannengiesser

kannengeter = Zinngiesser

kannenmaker

tingheter



Kannenmacher

Kannengiesser



Kannensetzer

wahrscheinlich Kamensetzer = Kamin-, Herd-, Ofensetzer



Kanoniker

Brockhaus: Mitglied eines Dom- oder Stiftskapitels

Chorherr, Mitglied eines Domkapitels od. Kollegiatstiftes



Kantengiesser

Kannengiesser



Kantenhändler

Brockh: Kante = Rand, z.B. Besatz an Kleidern, Spitzenstreifen

Händler mit Kleiderbesatz, Kurzwarenhändler.- Kannenhändler?

vergleiche > Kantengiesser



Kantorsubstitut

Substitut = Stellvertreter, Nachbevollmächtigter.

Kantor = Leiter des Kirchenchores u. Organist, i. kl. Gemeinden zugleich Lehrer.

In den Lateinschulen des 16.-18. Jh. war der Kantor dem Direktor nachgeordnet.



Kanzelschreiber

Canzelschreiber

Kanzelschreiber = cancellarius, gleichsam scriba in cancellis gleich kanzler.

Kanzleischreiber



Kanzleiverwandter

siehe >: Cantzley-Verwandter

Angehöriger einer Kanzlei ...

Kanzlist, der auf der Kanzlei Schreiberdienste tut.



Kapaunenstopfer

Früher wurden z.B. Gänse genudelt, d.h. es wurden ihnen geformte Kleienudeln von der Grösse eines Fingers gewaltsam in den Schnabel gesteckt u. zum Kropf heruntergestrichen.



Kappenmacher

Kappe = kuttenartiges Oberkleid,

1) gewöhnlich zugleich mit der Kopfbedeckung dran

2) Überkleid ohne Kapuze

Bauernkittel

Mannsmantel

kuttenartige Kinderkleider

Narrenkappe

Kopfbedeckung allein.

In der Neuzeit Kappe nur noch Kopfbedeckung.



Kappenmaler

Kappenmaler und Kartenmacher

Hersteller von Spielkarten u. buntem Kopfschmuck.



Karchenmacher

Lexikon: karch, karche = Karren, Wagen.

Karren-, Wagenbauer.

Karcher = Karrenzieher



Karcher, kercher, Karchelzieher

Kärner, Karrenfuhrmann

kercher, carricher, karcher, kerrener, kerner, kernder = Karrenfuhrmann.

Dass die Kercher weit über Land zu fahren pflegten, beweisen die zahlreichen Warnungen der Bürgermeisterbücher vor Feinden der Stadt.

karnenzoger = Karrenzieher.

Karremann, karman = Kärner.

karrenforer wohl = Karcher

Karchelzieher = Karrenzieher, Träger mit Karren



Karmaker

Wagenmacher, Karrenmacher



Karnführer, Kerner

Kärrner, Karrenfahrer.

Karrenführer = städt. Fuhrleute, Magistratskutscher; besorgten Fäkalienabfuhr.

Lexikon: kerner = karrer = Karrenführer

Brockhaus: Kärrner = Fuhrmann.

kerne = kare

Karrenführer, der mit einem karren 'fährt', waaren 'führt'; gewöhnlich Kärrner.



Karottenzieher

Brockhaus: Karotte =

1) zarte Mohrrübe

2) Wickelung des Tabaks zur Herstellung von Schnupftabak

a) Gemüsebauer,

b) Hersteller von Schnupftabak.



Karpenkäufer

Karpenkäufer und Zitronenhändler.

Karp , Karpen = Karpfen

Karpfenhändler.



Karpfenhändler, -seigner

Fischhändler.

Karpfenseigner = Danziger Fischer, die vorzugsweise Karpfen verkaufen.

vergleiche > Seuner



Karreman

Fuhrmann.



Karrenfahrer, Kahrenführer

siehe > Karcher.

Kahrenführer

Karrenführer gehörten wie die Träger zu öffentlich bestellten Arbeitern, hatten ihren Stand an der Trave zwischen Alfstr. u. Beckergrube (Lübeck 1842)

K.= städt. Fuhrleute, Magistratskutscher, die die Fäkalienabfuhr besorgen.



Karrenzieher

Lastträger mit Handkarren, vergleiche > Karcher,Karchelzieher. kärchelzieher, schubkärner.

Karrenschieber, der mit dem Schiebekarren fährt.



Karrn-Handwerk

wahrscheinlich : Karrenschieber.

Karn = Fass, in dem gebuttert wird.

Karbender = Radmacher; Karder = Wollkämmer;

Karcher = Karrenzieher.

Karbender = Radmacher; Karcher = Karrenzieher.

Schütze: Karrn, Botterkarrn = Butterfass

Doornkaat: karnen = buttern.

Kluge: karna = Rolle, wodurch Schiffstaue gehen.

karnat = Seil m. 2 Speckhaken, mit denen Walspeck aus dem Schiff gezogen wird.



Kärrner

vergleiche > Karcher, Karrenfahrer

Fuhrmann, von Karren gebildet, besiehe >von zweirädrigen Karren.

Karrenführer, Karrenmann, Kärcher, Karrenzieher.



Kartätschenmacher

Drahtbürsten- oder Wollkammmacher

Kartätsche = Wollkrämpel = kardetsche

Kardetsche = Wollkamm, Wollkrämpel, Wollkratze. ... ursprünglich nur die von Kardendisteln gefertigten, dann aber auch die künstlich aus Draht, Drahthäkchen, auf Leder befestigten.



Kartenmaler, Karttenmaker

Spielkartenmaler, Verfertiger von Spielkarten

kartenmecher, kartenmeler, kartenmaler = Verfertiger von Spielkarten

Kartenmaler/Holzschneider f.Heiligenbilder u.Spielkarten.



Kartensetter

kerse, kers, karse = Kerze.

kersengeter = Kerzengiesser.

Kars = Kerze, Karsen- (auch Kassen-)geter = Lichtgiesser.



Karter, Karder

Wollkämmer

Wollkrämpler



Karthaunen-Drücker

Brockhaus: schweres Geschütz (15.-17.Jh.)

ganze Karthaune wog 72 Ztr.- Zu ihrer Bedienung waren nötig: 4 Konstabler u. 12-16 Handlanger.

Wahrscheinlich wurden diese Handlanger Drücker genannt.



Kaschettenmacher

Schneidergesell, Kanschettenmacher.

Kaschett, Mütze für Knaben u. Männer; aus frz. casquette



Kasernier

Kasernier (= Kantinenpächter)



Käskrämer

Käshändler = tyropola Käsehändler.



Kaspelvagt

Kirchspielvogt.

Kaspel (ndt) Kirchspiel, -vagt (ofr.) Kirchenvorsteher



Kassengeter, Kerzengeter

Kerzengiesser

Kassengeter = Kerzengiesser, Lichtzieher = Lichttrecker

Kerssengeter.



Kassier, Kassner

Kassenverwalter.



Kastengiesser

Kerzengiesser.

vergleiche > Kassengeter Kerzenmecher



Kastenmeister

Kirchenrendant, Vorsteher der Gemeindekasse.

Kirchenrendant.

der dem gemeinen Kasten, der Gemeindekasse vorsteht,

auch kirchlich: der über den Gotteskasten gesetzt ist.



Kastenmesser

Brockhaus: Kasten = Kasse; gemeiner K. = Gemeindekasse

Gehilfe des Kästners, des Kastenherren; entstanden in der Zeit, als die Abgaben in Naturalien geliefert wurden.

Kastenherr = in alten Zeiten der Erheber der Steuern in einem Distrikt.

Kastenherr = der Vorgesetzte einer Kasse, besonders ein Ratsherr, sofern er die Stadtkasse oder einen Zweig derselben zu verwalten hat.



Kastenpfleger

Kastenmeister = Kirchenrendant; Vorsteher d.Gemeindekasse

Kastenmeister, Kassenverwalter eines Gotteskastens



Kastenschreiber

Castenschreiber > siehe dort

Rechnungsführer bei einer öffentlichen Kasse.

Sekretär der Gemeindekasse.

Kassenbeamter, der unter Aufsicht des Kastenherrn de Kreiskasten führt.



Kastenverwalter

Kastenmeister, -vorsteher, der dem gemeinen Kasten, der Gemeindekasse vorsteht.

Kastenbauer = Bauer, der auf e. Kastengut sitzt.

Kastenbereiter = Prüfungsbeamter b. Kastenamt

Kastenknecht = Klosterbeamter, der die Verteilung des Getreides zu beaufsichtigen hatte.

Kastenmeister = Kirchenrendant, Vorsteher der Gemeindekasse.

Kastenvogt = Speicherherr, Schlossverwalter.

Kastenschreiber

Kastenbote



Kastkeller

Kastkeller = Steuerbeamter

Keller = Steuerbeamter, Kastenkeller = actor principis

Kastkellerei = fürstl. Hebestelle für den Zehnten.



Kastner

Verwalter des Kornkastens

Verwalter des Kornkastens, dann (weil aus den Getreide-zinsen sich die Steuern entwickelten) hie und da Amtmann über alle Einkünfte; Rentmeister.

Kästner - unterschieden von Kastner, Kastenmacher, Tischler.

Kastner = Rentmeister.



Kastrierer

für Kastrierer gibt es viele Bezeichnung

Gelzer, Gelzenlichter = Schweinekastrierer

Bärschneider = Schweineschneider

Berenstecher = Bernschneider, Bersuder, Berzauter, Golzer, Köpfler, Nonnenmacher,

Pagenstecher = Pferdekastrierer

Schellkopf

Suwestecher, Verheiler = Kastrierer.

Göltzenleuchter, Hufleuchter, Hodensnyder



Katechet, Stadtkatechet

Ein Lehrer für die Kinder aus den ärmsten Volksschichten war der Stadtkatechet.

1697 wurde ... die Katechismusschule eingerichtet und ein Lehrer bestellt, der Stadtkatechet genannt wurde.

K. junger Geistlicher, der noch vor der Ordination stand. In Danzig versah der K. den Gottesdienst im Spendhause, Zuchthause u. ähnl. Anstalten.-

Catecheta = Religionslehrer.



Kätner

Besitzer einer Kate, in Norddeutschland auch ein Kleinbauer.

Kate, Kote, Kotte = Haus eines Kleinbauern, Landarbeiters; auch Hütte



Kattundrucker

Brockhaus: feinfädiges Baumwollgewebe, das je nach Verwendungszweck gebleicht, gefärbt oder bedruckt wird.



Kattunklopfer

der bedruckte Stoff kommt in ein besonders Reinigungsbad, hierauf wird der Kattun auf der Waschbank mit den Klopfhölzern geklopft und im Fluss zum zweiten Mal gespült.



Kattunweber

Brockhaus: Kattun = feinfädiges Baumwollgewebe, das je nach Ver-wendungszweck gebleicht, gefärbt oder bedruckt wird

Keysiehe > Kattun (nl. aus dem Arabischen; eig. Baumwolle) = Stoffe aus ungefärbtem Baumwollgarn, später bedruckt.



Kauderer, Kuderer

Nebengewerbe; verarbeitete den Flachs weiter durch Schwingen, um ihn spinnfertig zu machen. Trat aber auch als Werghändler auf

K(a)uderer = Werghändler.



Kaufdiener, Kaufgesell

wahrscheinlich kfm. Angestellter mit guter Bezahlung

vergleiche > Commis



Kaufer, Kauflerin

Kleinhändler, Höker

Käufler = Trödler, Kaufel



Kauffahrteikapitän

Brockhaus: Kauffahrteischiff = Handelsschiff.

Kapitän eines Handelsschiffes



Kaufhändler

Kaufhändler = Kaufmann.

Unterschied zu Kaufmann: Kaufdiener

Kaufmann, Händler

Kaufhändler = Handelsmann



Kaufschläger

Wossiehe >-Teuch.: kopslagen = einen Kauf oder Handel durch Handschlag abschliessen, Handel treiben, handeln.

Kaufschläger demnach = Händler, wahrscheinlich Viehhändler, denn in den Kreisen ist der Handschlag heute noch üblich.



Kaufschneider

Zunftfreier Schneider (Freischneider), der nebenbei Kleiderhandel betreibt.



Kawelmacker

Kawel = Kabel, starkes, aus Hanf gedrehtes Tau, siehe > Ankertau.

Hersteller von schwerem Tauwerk.

Kabel (kovl) = starker Strick, Schiffsseil, Ankertau.

Kabelschläger = Hersteller von Ankertauen.

Stass-St.: Kabeldreher = alte Bezeichnung für Reepschläger oder Seiler.



Kawertin, Kawerze

Geldleiher, Wechsler, Wucherer.

Kawerz, Kauwarz = Geldleiher, -wechsler

Lexikon: kawersin = kaufman, wechsler, wucherer

Kawetscher = Wucherer.



Kawerz, Kauwarz

Geldleiher, Geldwechsler

Lexer: kawerzin, kauwerzin = ausländ., besonders italien. Kaufmann, wechsler, wucherer.

vergleiche >: Kowartsch



Kawytenmacher

wahrscheinlich: Mantelschneider.

Kawei, Karwei = weiter, bis an die Füsse reichender Mantel mit grossem Kragen.

Lexer: kapit = feiner Wollstoff

für den Laut ei wurde öfters y geschrieben. Das t aus Wohlklangsgründen eingeschoben.



Keiper

Fischmeister.

Fischmeister, sie beaufsichtigten die Fischerei auf den Haffen u. anderen fiscalischen Gewässern



Keller, Kellerer

Kellner, Schaffner, Kellermeister;

Kammerbeamter.

Keller nur in einigen Gegenden üblich und aus Kölner verderbtes Wort, das sowohl einen Kölner = Hufener, zinspflichtigen Besitzer eines Hufengutes, als auch einen Vorgesetzten derselben (Bauern) bezeichnet.

Am Niederrhein: Amtskeller soviel wie Amtsverwalter.

Schäfer, Eheschl. Messel, Anmerk.: freiherrl. Grossschlag'scher Keller in Messel

Kellerer, Kassenbeamter eines Stifts oder einer Kirche mit d. Funktion eines Rentmstr.



Kellerknecht, Kellerschreiber

Knecht in einem Keller

Knecht, Arbeiter in einem Lager- oder Weinkeller.

Kellerschreiber: Rechnungsführer in einer Kellerei

Auch Schreiber eines Kellermeisters



Kellerlow, Kellerlöw

kellerlouwe, Kellerlöwe spöttisch für Kellerbewohner.

Die Kellerlauwesche stand dem Keller vor. (im Gildehaus, wo Festlichkeiten stattfanden.)



Kellermeister, Hofkellermeister

Brockhaus: Verwalter eines Weinkellers, leitet die sachgemässe Behandlung des Weins

der über den Keller (Weinkeller) gesetzte, besonders der einer herrschaftl. Kellerei vorsteht.

der erste Vorgesetzte eines grossen, besonders herrschaftl. Bier- oder Weinkellers, welcher sowohl den Einkauf des Getränkes als dessen Erhaltung zu besorgen hat.



Kellerschotten, Paudelschotten

Erheblich tiefer in der sozialen Gliederung als die Holländer standen die Schotten ... wohnten sie in Buden und Kellern u. hiessen deshalb Kellerschotten. Soweit sie als Hausierer ... verkauften, wurden sie Paudelschotten genannt.

Paudelkrämer, -träger = ehemals Händler, welcher Galanteriewaren in kleine Kasten (Paudeln) umhertrug. Hausierer.



Kellerschreiber

Rechnungsführer bei einer Kellerei, auch der Schreiber eines Kellermeisters, wohl auch der Kellermeister selbst.



Kellerwirt

Wirt eines öffentl. Bierkellers

Die Niederlassung im räumlich begrenzten Stadtzentrum bedeutete für viele Schenkwirte, dass sie sich in Kellern einrichten mussten.



Kelner

Amtleute des Domstiftes, Ende d. 14.Jh. werckmeister, camermeister, küchenmeister, kelner, melmeister

Kellner = mittelhochdeutsch: kelner = Keller, Kellermeister

Lexikon: kellaere, kelnaere, -er = Kellermeister, Verwalter der Weinberge u. Weingüter.



Kelner, keller, Hauskeller

der über dem Keller gesetzt ist, die Getränke besorgt, aber auch in weiterem Sinne: Schaffner, Aufwärter



Kelterer, Kälterer, Kelter- -

Weingärtner

Brockhaus: Kelter, Fruchtpresse, zum Auspressen der Weintrauben; ich keltere Trauben = presse ausiehe >

Kelterherr = Eigentümer einer Bannkelter

Keltermacher = Zimmermann, der Weinpressen herstellt.

Kelterschreiber = Zollbeamter, der die Weinkelter überwacht.



Kemmer, (w. kemmerse, kemmersche)

seltener kemmern. Kämmer. Die Tuchkämmerei war ein Hilfsgewerbe der Weberei, das sowohl von Männern als auch - und zwar viel häufiger - von Frauen betrieben wurde.



Kemmerer, Kemerer

Kämmerer.

Brockhaus: Kämmerer =

1) Kammerherr

2) Leiter der Finanzverwaltung einer Stadtgemeinde.

Kämmerer: Vorgesetzter einer Kammer



Kemmetfeger, Kemmetkehrer

Schornsteinfeger > siehe dort

Kimmetkehrer = Kaminkehrer



Kennkenmacher

Kannenmacher, -giesser

siehe > Kannengiesser



Kenschenmacher

Wahrscheinlich Lese- oder Schreibfehler. Soll wohl heissen: Henschenmacher = Handschuhmacher.



Kepernetzschneider

Ein seltener Zweig dieses Berufs (Kürschner) war der K., der die schönen u. warmen Umhangmäntel aus Filzstoff herstellte, in dessen zugebundenen ... Ärmeln die Hirten und Kutscher Essvorräte aufbewahrten.



Kercher

Karrenführer, Fuhrmann

Karchenzieher (Karcher) = Lastträger mit Handkarre, Karrenzieher.

Karcher = Kärcher = Kärrner.



Kerner

Kärrner, Karrenfuhrmann

Lexikon: kerner = karrer, Karrenführer.



Kersengeter

Kerzengiesser.

vergleiche > Kassengeter, Kastengiesser



Kerzenmecher, kirzenmecher

Verfertiger von Kerzen für kirchliche Zwecke; vorzugsweise Frauen, später überwiegen die Männer

kercengetere, candelarius, candelifex = Kerzenmacher

Kerzenzieher, Kerzentaucher, Lichtzieher, Kerzen- Lichtgiesser.

siehe > auch Kassengeter



Kerzenmeister

Zunftmeister.

1) in kath. Ländern ein Kirchendiener, der darauf sieht, dass alle der Kirche zufallenden Strafkerzen recht eingeliefert werden.

2) in Oberdeutschland die Handwerksältesten, vielleicht weil sie bei den Umgängen (Prozessionen) die üblichen Kerzen zu besorgen u. zu verwahren hatten.



Kesehöker, Kesskaiffer

Käsehändler

Kesskaiffer = Käsehändler.



Kesselbeck, Wasserbeck

Wasserbeck = Bäcker.



Kesselbüsser, (b) Ketelfharer

Kesselflicker; übte sein Gewerbe im Umherziehen aus

Kesselführer = Kesselflicker

Führer = Fuhrmann; in Stendal gab es Kesselfahrer, die Wasser in Kesseln zu den Häusern brachten,die keine Brunnen hatten

b) Kesselfahrer, die Wasser herumfuhren und verkauften. (Lübeck)

Ketelbuter (niederdeutsch) Kesselflicker



Kesselführer

Mit dem Rückgang der Beckenwerkerei ... noch katastrophaler wirkte sich die Errichtung der Bündheimer Messinghütte u. der Wolfenbütteler Manufaktur aus ... Durch privileg. Händler, die Kesselführer, liess der Herzog die aus Messing gegossenen Massenartikel der Hütte, die ungleich billiger waren als die gehämmerten ... vertreiben.

Wandernder Händler mit Kesseln u. anderen Messingwaren.



Kesselführer, (b) Ketelboter

Kesselflicker

b) Ketelboter = Leute, die mit alten Kesseln handeln.

Kesselführer

Kesselführer

Kesselführer, unter den herumziehenden Leuten des Volkes = Kesselflicker, Kaltschmied.

Kesselhändler



Kesselmenge

Kupferschmied oder vielmehr speziell Händler mit kupfernen Kesseln.

Kesselhändler.



Kesselschmied, kessler

Augsburg 1303 zuerst erwähnt, trieb aus Kupfer Hand- u. Rauchfässer, Taufbecken, Weihwasserkessel, Kelche, Patenen, die er z.T. vergoldete u. emaillierte, fertigte neben allerhand getriebenen u. geschnittenen Kronleuchtern auch Türen, Türbeschläge, Zunft- u. Gasthofschilder.

Kessler = Kupferschmied

Kesselschläger, Kesselschmied.



Kesselträger

Keteldreger = Kesselflicker.

Klüver, Bürgerbuch Oldesloe, 1741: Die Stadt besass zwei Braukessel. Sie wurden durch einen dazu angestellten Mann von Haus zu Haus gefahren.

Die besten Kunden der Kupferschmiede waren die Brauer u. Branntweinbrenner, ihr grösster Konkurrent die reisenden Kesselträger.



Kessiller

Kezzler = Kesselschmied

Lexikon: kesselaere = , Kupferschmied

Brockhaus: Kessler = Kupferschmied, Kesselflicker

Kesseler = Kessler = Kesselmacher, Kupferschmied



Kesskäufer

Käsehändler

vergleiche > Kesehöker, Kesskeiffer



Ketelböter, -flicker

Kesselflicker -siehe > Kesselbüsser

ketelboter = Kesselflicker

Ketelbuter (niederdeutsch) = Kesselflicker



Ketellepper

ketellapper = ketelboter

ketelboter, -buter = Kesselflicker.



Ketelsmyt

vergleiche > Kesselschmied



Kettenschmied

Schmied, der stählerne Ketten herstellt; war in einigen Orten (Nürnberg, Prag usw.) ein eigenes Handwerk.

Kettenschmied, faber cattenarium ferrearum.



Kettler, kettener

fertigte kleine Ketten, besonders Drahtketten, trieb sein Handwerk

im Umherziehen, daher nicht sehr angesehen.

Kettner (obd.) = Kettenmacher

kettener, kedener, kettner, kiddener, kedden- u.kiddenmecher, der Ketten verfertigt, wahrscheinlich Schmuckketten.



Keulmann

Kuhlemann



Kohluchtemaker

Kuhleuchtenmacher, Stalleuchtenmacher



Kymer, Keimer, Kiemer

Kiemer, Böttcher, der grosse Kübel u. Gefässe macht.

kimmer = Böttcher

nd. Böttcher gewisser Art.



Kibler

Kübler, Böttcher

Kübler = sitularius, Eimermacher.



Kieffer, Kiffer

Küfer.

viel mehr als Kellereiarbeiter



Kienräucherer

In den Kienräuchereien wurde aus kienigem, harzreichem Holz, meist Kiefernstubben, Holzteer u. Russ gewonnen. Russ wurde als Grundlage schwarzer Farbe, Stiefelwichse usw. sehr gebraucht



Kienrusshändler

Glas- u. Kienrusshändler

Brockhaus: (sinngemäss, gekürzt) aus Harz, harzhaltigem Holz (Kien) gewinnt man Kienrus. Russ wird als Farbstoff zu Ölfarben, Lack, Tusche, Druckerschwärze, Schuhwichse usw. gebraucht.



Kiepenmacher

Kiepe = Rückentrage, Tragkorb (Brockhaus)

Kiepenkerl = Hausierer mit Lebensmitteln

Kiepenmann = Botengänger



Kiepenträger, -trägerin

Kiepenkerl, -mann = Hausierer, Botengänger

Kiependreger, -kerl = Handelsleute auf dem Lande.



Kieper, Kyper, Keiper

Fischereiaufsichtsbeamter.

Keiper = Fischmeister Kieper = Küper, Küfer.



Kieser

Taxator; Tuchprüfer; Wahlmann

Kiesen = mittels der Sinne untersuchen. In diesem Sinne (Bedeutung) ist an einigen oberdeutschen Orten noch der Kieser oder Weinkieser eine öffentliche Person, welche den Wein kostet u. nach Befinden taxiert.



Kietzkrüger

Duden: (1915) Kietz = entlegene (Slawen-)Vorstadt

(1973) slaw. landsch. Ortsteil

Brockhaus: Kietz =

1)kl. Auenrandsiedlung in Form einer gedrängten kurzen Dorfzeile, im slaw. Siedlungsgebiet rechts der Elbe aus der Zeit 600-900

2) Fischersiedlung.

also: Krüger, Gastwirt auf einem Kietz



Kimmer, kimmeker

Beim Fass ist Kimme ursprünglich der Einschnitt in den Dauben, in denen der Fassboden sitzt. Sodann wird Kimme auf den Rand selbst übertragen, der die Nut nach aussen überragt. (Homberg)

kimermaker

Bei den Böttchern wird der scharfe, über den Boden hervorragenden Rand des Fasses, welcher auch Frosch oder Zarge heisst, Kimme od. Kimming genannt. In Niedersachsen heisst daher ein Böttcher, welcher Gefässe mit einem Boden verfertigt, Kimmker, welcher von den Tonnenmachern unterschieden wird.



Kimmer

Küfer, Kübelmacher

Kimmer = Böttcher

Kiemer = Böttcher, der Kübel u. Gefässe macht.

Kimmer = Böttcher.



Kinderlehrer

Kinderlehre = Predigerstunde

1) lehre für kinder,

2) aber katechismuslehre, christenlehre.

kinderlehrer = paedagogus, auch catechista

daher man an einigen Orten auch einen Katecheten einen Kinderlehrer zu nennen pflegt.



Kindermutter

1) Mutter im eigentl. Sinne,

2) Hebamme,

3) Amme.



Kipsenmacher

Mützenmacher.

Kipps = platte Schirmmütze f. Männer u. Knaben.

Kips =

1) Mütze

Lexer: kippe = mütze.

in der Gerberei Kips, Kipse = ostindische kleine Rindshäute

2) feinporiges Leder (aus Indien, China), Leder von jungen Kühen.

Kips = Kappe



Kirchenjurat

Kirchgeschworener, Mitglied des Kirchenvorstandes



Kirchenknecht, Kirchner

Kuhlengräber u. Kirchenknecht

1) der geringste Kirchendiener, der für die Reinlichkeit der Kirche sorgt.

2) Kirchner, Glöckner.



Kirchenmahner

Mitglied des Kirchenvorstandes, der die vielfachen Abgaben an die Kirche anzumahnen hatte.

Kirchenrüger: sie haben die Säumigen zur Kirche anzuhalten.



Kirchen-Oeconomus

Verwalter des Kirchenvermögens



Kirchenpächter

Pächter von Lädereien der Kirche, Kirchengutpächter.

Kilchmeier = Pfarrgutspächter.



Kirchenpfleger

Kirchenältester; Vorsitzender des Kirchenrates;- weltlicher Kirchenvorsteher. Gemeindemitglied, bestellt zur Verwaltung u. Wahrung der weltl. Angelegenheiten einer Ortskirche.



Kirchenprovisor

Kirchenvorstand bzw. Mitglied

provisor = Sachwalter, Verwalter, Vorstand d. Armenhauses



Kirchenschreiber, -rechner

Schreibkraft auf dem Pfarramt, Rechnungsführer über Almosen, Pacht usw.



Kirchenstösser

Wenn Kirchenbesucher einschliefen ... durch Kirchenstösser geweckt wurden....

Karkenslaap = Kirchenschlaf... dor geit nix öwer goden K.



Kirchenvogt

1)weltl. Schutzherr einer Kirche,

2) Kirchenknecht

In Lübeck ist Kirchenvogt = Kirchenknecht, Kirchendiener; denn im Adressbuch 1826 steht auf Seite 330: Warncke, H.H., Maurergeselle, Kirchenvogt an d. St.Marienkirche.



Kirchenzensor

Kirchencensur = Sittencensur von der Kirche ausgeübt.

Von der Kirche bestellter Sittenrichter.



Kirchhöfer

nd.Karkhöfer, die Leute, welche auf u. an dem Kirchhof wohnen. ein auf einem Kirchhof Wohnender (der u.U.Immunität genoss)



Kirchmeister

Kirchmeister = Kirchenmeister,

1) Kirchenvorsteher,

2) Baumeister beim Kirchenbau.



Kirchner

Küster

Brockhaus: Kirchendiener

Küster, Messner, Kirchendiener (in Thüringen noch heute gebräuchlich)



Kirchschaffer

Kirchdiener, Küster.



Kirchschlüter

Die Kirche hat mit Bedacht ihre Laien-Ämter, in denen der Karksluter an der Spitze stand, vergeben. Der Laie, der gewissermassen die Schlüsselgewalt über die Kirche hat.



Kirchspielvogt

Der K. unterstand direkt dem Rantzauschen Amt u. vollzog in der Ortschaft anfallende Amtsgeschäfte wie Einzug der Steuergelder, Bekanntmachung der Anordnungen usw.



Kirchtürmer

Turmwächter auf dem Kirchturm.



Kirchvater

Kirchenvorsteher.

ein von der Gemeinde gewählter Beamter, der die wirtsch. Interessen der Gemeinde dem Pfarrer gegenüber zu vertreten hat, an Verwaltung des Kirchenvermögens beteiligt.

Kirchenältester



Kirschner

Kirchner = Küster.



Kirseymacher

Hersteller von Mantelstoff.

Kirsei, Kersel, Kirschei heisst so ein gekepertes Wollenzeug,eine Art Flanell.

Der Kirsey ist ein wollener, geköperter Zeug, eine Art grober Sarsche, die auf beiden Seiten recht u. mit Haaren bedeckt, stark gewalkt, aber desto leichter geschoren ist. Verwendet für Uniformen.



Kissenmacherin

vergleiche > Küssenmaker



Kistenmaker, Kastenmaker

Von den Zimmerleuten haben sich als erste Spezialhandwerker die Kistenmacher abgesondert, die ihren Namen nach dem wichtigsten Hausgerät des früher Mittelalter, der Kiste verdanken.

kistenmaker = Kistenmacher



Kistenmaler

Gatz, Das d. Malerhandwerk, Leipzig 1917 siehe >89

Aachen 1493: Kistenmaler

Schrank-, Truhenmaler.

Kiste = Kiste, Kasten, Schrein

Kiste = Kiste, Truhe, Kasten.



Kistler, kistener, kistenmaker

Kistenmacher. Tischler.

Kistenmacher = Tischler, Schreiner

kistener, kistenmecher, Schreiner

kistenmaker, cistifex = Kistenmacher

Das eigene Heim blieb einfach und schmucklos > Die häuslichen Einrichtungen bestanden daher nur aus Kisten u. Kastenmöbeln, die aus derben Eichenholzbrettern zusammengespundet waren.

Die Handwerker nannten sich Kistenmacher.



Kitaymacher

Kittei = ein glattes, schmales baumwollenes Zeug; es wird als Futter gebraucht;bei Krünitz eine Art Leinwand u.Damast aus China; in Schedels Waarenlexik. kitay ebenso, aber auch von böhm. u. oberlausitzer Kattunen.



Kittler

Fleischer auf dem Schlachthof, der Kessel und Geräte beaufsichtigt (meist ein verarmter Fleischermeister); auch Köttler, Küttler genannt.

vergleiche > Küter

vergleiche > Kuttelwäscher, Kuttler

Frischbier: Kittler (Köttler) richtiger Küttler, ein Fleischer, der als Aufseher auf dem Schlachthof wohnt.



Klagansager

Leichenbitter



Klampferer

Spengler oder Blechschmied.

Da die Spange in der österr. Mundart Klampfe hiess, so nannte man ihren Verfertiger in Österreich einen Klampferer

= Klempner.



Klampfner

Klamp(f)erer = Blechschmied, Klempner

Lexikon: klampfer = Klempner

Klamperer = Klampferer, Klempner

Klamper = Klempner



Klapholtmaker

Hersteller von eichenen oder buchenen Planken von mindestens 5 m Länge.

klapholt = eichene (auch buchene) Planken von 5-9 Zoll Stärke u. mindestens 5 Fuss Länge

(Die Stärkeangaben >5-9 Zoll ≈ 12-21 cm< , >5 Fuss = 1,44 m< scheinen falsch.)

klappholt = Klapper des Dreschflegels, Böttcherholz zu kleinen Gefässen. - vergleiche > Staffholt

Klappholz, kleinere Stücke gespaltenen Eichenholzes, wie sie vom Küfer zu Fassdauben gebraucht werden.



Klappenschneider

wahrscheinlich Kappenschneider (siehe > dort), da in der Umgangssprache Klappe u. Kappe oft verwechselt werden.

Kappe = mantelartiges mit einer Kapuze versehenes Kleidungsstück

Kappe = litauisch, mit Klappe versehene Mütze, Kapuze.

Überschlag von feinem, weissen Leinen oder Batist; früher Erkennungszeichen der ordinierten Prediger.



Klaritter

Signal-Trompeten-Bläser, Clareta-Bläser.

Lübeck: ein Klaritter 1474 zum Turmmann an der St.Marienkirche ernannt.



Klausurmacher

Hersteller von Buchschliessen und kleinen Verschlüssen

eine Art Gürtler, welcher Clausuren zu den Büchern verfertigt. Clausuren sind Beschläge, Schlösser, Haken

Buchschliessenmacher.



Kleber, kleiber, Kla(i)ber

Kleiber, Klaiber = Bauhandwerker, der die Lehmwände macht.

kleiber, cleyber, cleber, kleuber, später auch klaiber, ein Bauhandwerker, der Lehmwände macht u. verputzt

Kla(i)ber = Estrichmacher, Lehmwandstreicher.



Kleemeister

Abdecker (Brockhaus)

Schinder, Kaviller, Kafiller;

Wasen-Kleemeister (Brockhaus)



Kleiber

Tüncher, Weisser, Weissbinder.

Kleiber = Estrichmacher, Lehmwandstreicher

Kleiber = Verstreicher der Wände an Fachwerkbauten;- Buchbinder

Lexikon: kleiber = der eine Lehmwand macht, mit Lehm verstreicht

Kleiber = Leimmacher, Mörtelmacher ...



Kleider-Seller, kleiderhocke

kleiderhocke, cleyderhockin, wie es scheint, nur weiblich. Name erst gegen Ende des 15.Jh., vorher underkeuffere an aldem gerede = Unterkäufer von altem Gerät. Also Unterkäufer

Klederseller = Kleiderhändler

Kleiderseller = Altkleiderhändler

Sie waren Althändler, die getragene, aber gut erhaltene Anzüge, Mäntel u. Kleider aufkauften u. an die ärmere Bevölkerung weitergaben.



Kleinbinder

Bechermacher (Kleinbinder).

Böttcher, der kleine Gefässe herstellt



Klein-Breittuchmacher

Breittuchmacher, Tucher

Die Zunft der Klein-Breittuchmacher umfasste in ihrer Blütezeit über 50 selbständige Innungsmeister.- jedes Tuch in der Breitte dritthalbe Elen halten soll. Dritthalbe Ellen = 2 1/2 Elle ≈1,5 m



Kleinbürger

Angehörige der zumeist aus Handwerkern bestehenden gemeinen Bürgerschaft.

im Gegensatz zu Grossbürger der Handwerker.

Handwerker bzw. Arbeiter.



Kleindreyer

Drechsler, der kleine Gegenstände herstellte (vergleiche > Kleinbinder, Kleinsnider, Kleinschmied)



Kleinkötner

Kleinkötter = Klasse der kleinsten Höfe handdienstpfl. Bauern

Kleinköter = in Westfalen ein Bauer mit 1 bis 2 Pferden; ein Grossköter mit 2-3 Pferden.



Kleinschmied / b)Klensmitt

Sammelname für verschiedene Metallarbeiter

Seine Erzeugnisse waren kleinere Dinge des tägl. Lebens wie Nägel, Bohrer, Nadeln usw.

Schlosser.

kleinsmit = Kleinschmied.

Vermutlich wurden darunter die Schlosser, Nagel-, Messerschmiede u.ä. verstanden.

klensmed = Schlosser

Zu den Kleinschmieden gehören die Schlosser u. Sporer u. später die Büchsenmacher ... 1609 gehören auch die Uhr- u. Windenmacher dazu u.1701 die Schwertfeger, Messer- u. Nagelschmiede.



Kleinschneidermeister

Wahrscheinlich: Altschneidermeister, Flickschneider.



Kleinsnider, Kleinsnitker, Kleinsnitzer

Tischler

Wohl Tischler, der kleinere Gegenstände fertigte, im Gegensatz zum Kistenmacher.



Kleintucher

Tuchmacher.

wahrscheinl. = Klein-Breittuchmacher siehe > dort



Kleinuhrmacher

stellt Taschenuhren her.

vergleiche > Grossuhrmacher.



Klempner

vorher Blechschläger.

Blechschmied, südd. Spengler (Wasserzieher)

Ident. Bezeichnung: Spengler (Bayern, Hessen), Flaschner (Württemberg, Schweiz), Blechner (Baden), Blechschmied (Pfalz), Blechschlosser, Stürzner (Schweiz)

Herkunft des Namens: Kl. abgeleitet von Klampferer (Breslau), Klamperer oder Klemperer (von Klampern = Lärmmachen des Klapper-geräusches der Blechhämmer), nach anderen Deutungen von (K)Lämperer = Lampenmacher.



Klenhändler

Kleinhändler.

Kleinhändler ≈ Höker, Haker



Klensmyt

klensmede = Kleinschmidt, Schlosser

vergleiche >: Kleinschmied



Kleremacher, Klärimacher

Brenner von Knochenasche

Kläre, in den Schmelzhütten klare Asche, die aus Knochen gebrannt wird, die Schmelztiegel daraus zu fertigen.

In Zuckersiedereien das gebrannte Knochenmehl, das zum Klären des Zuckers gebraucht wird.



Klicker

siehe > Lehmklicker, Kleber



Klieber, Clieber

Klieber = Holzspalter

Grobklüver = der für die Böttcher die Stämme spaltet.Kleinklieber = bei den Böttchern, der das Holz mit Keilen klein spaltet.

klieben = spalten.



Klimperer, Klemperer

Klempner.



Klingenschmied, Klingner

Waffenschmied, der Säbel-, Schwertklingen fertigt, die er meist mit seiner Hausmarke versah.

Klingenmacher oder Klinkenmacher oder Bettler, der an allen Türklinken drückt?



Klipmüller

Klappermühle = Klippmühle.

klappernde Mühle, eine Mahlmühle sofern sie sich durch ihr klapperndes Geräusch von anderen Mühlen unterscheidet.

kleine, elende Mühle an einem kleinen Gewässer, die nur im Herbst und Frühjahr mahlen kann.

Klippe, Klippgen = Steinufer.



Klipper, Klipgenmaker

Lübecker Bezeichnung für Glossenmaker siehe > dort

klippe war ein anderer Name für glosse = Überschuh.

Klipper = Klempner?

Flensburg: Holzschuhmacher

Rostock: Klippenmacher.



Klippkramer

Kleinkrämer

Klippkr. = Holzschuhhändler

Trödelkrämer, Krämer, der schlechte Sachen zu kaufe hat, als hölzerne Kleinigkeiten, Spielgeräte usw.



Klobbenmaker

Pantoffelmacher.



Klockemann

Klocke = Glocke.

Brockhaus:

Klock, nd. 1) Glocke,

2) Uhr.

Glöckner.



a) Klockengeter b) Klockenluder

a) Glockengiesser

b) Glockenläuter



Klopffechter

Schaufechter

gewisse Handwerksburschen, die für Geld ihre Fechtschulen halten; zunftmässige Fechter, die wandernd die Fechtkunst lehrten. Später: Schaufechter, zu den Gauklern gerechnet.



Klopper

Hutmacher.

Klöpper = Handwerker, der mit dem Klöpfel/Klöppel arbeitet

Klopfer = ein Klopfender, Schulklopfer bei den Juden, bei den Hutmachern Arbeiter, die die Wolle durch Klopfen bereiten.

Klopper sind eine besodere Art der Hutmacher, so die Wolle durch kloppen oder schlagen zubereiten.



Klostermeier, -müller

Hintersass eines Klosters, der ein Klostergut, -mühle in Lehen oder Pacht hat.



Klosterrat

Hof- und Klosterrat, auch geheimer Cammer Secretarius

Behörde zur Verwaltung der Klostergüter, wie ein Mitglied derselben.



Klösterträger

Jede Gruppe betrachtete sich als >Broderschop<, es scheint daher, dass sie nach dem Beispiel geistl. Brüderschaften ihren Versammlungsort >Klöster< nannten u. dann nach der Lage dieser Klöster zu Unterscheidungsnamen geworden sind.

Im 16.Jh. kam für die Einzelbruderschaften die merkwürdige Bezeichnung >Kloster< auf

Am frühesten u. häufigsten wurden die Mengstrassen (Träger) u. die Marktträger durch den Zusatz >Klöster< gekennzeichnet



Klostervogt

Lübeck: Das Sanct Annen Armen- u. Werkhaus, auch vorzugsweise Kloster genannt, ward ... 1530 ... eingerichtet.

Das St.Annen Armen- u. Werkhaus wurde Kloster genannt, da es sich in den Gebäuden des 1502 gegründeten Klosters befand.

ein Diener der Anstalt



Klotzmacher

Klotze = Klotschuh = Holzschuh

Klotzenmacher, Korkenmacher = Holzschuhmacher



Klöwer

Holzklöwer = Mann, der Holz spaltet

klöven = spalten, klöben



Klumpenmacher

Holzschuhmacher

Anfertigen von Schuhwaren lediglich aus Holz durch Schnitzen



Kmete

Kmetone = unfreier Bauer slav. Stammes



Knakenhouwer

Knochenhauer, Schlächter.



Knape, Knappe

Brockhaus: Knappe = im Mittelalter ein junger Mann von freier Geburt, der im persönl. Dienst eines Ritters ... seine Ausbildung zum Ritter erhielt.

Übertragen: einer, der bei einem Meister in Arbeit steht, so seit dem 14. Jh. der Mühlknappe, der Bergknappe.



Knappen-Handwerk

Zeugmacher, die für eine Verkaufsgesellschaft (Calwer Moden...) webten.



Knappschaftsschreiber, -ältester

Brockhaus: Knappschaft = zunftmässiger Zusammenschluss der Bergleute (Knappen) ... zur Unterstützung bei Krankheit u. Unfall.



Knäpsche

Knääpsch = weiblicher Handwerksgehilfe, so beim Leineweber; auch von nicht berufl. Weberinnen.

Knappe, Knäpple = Jüngling, der Ritter werden will, schlechthin: Geselle, Gehilfe.



Knauffnadelmacher

Stecknadelmacher

Knäuffnadel = Stecknadel.



Knäufler

Knopfmacher

Knäuflein = Knopf

Knauf, ein oberd. veraltetes Wort für Knopf.

Knaufmacher, ein Handwerker, der von Zinn, auch wohl Blei, Knöpfe giesst.



Knecht

Hofknecht

Hausknecht

Wirtschaftsgehilfe; früher Geselle, Diener, Soldat, Gerichtsdiener

Brauknecht, Schuhknecht, Beckenkn. usw.

Knechte =

1) Angehörige des niederen Adels, sofern sie nicht die Ritterwürde erworben haben;

2) im Mittelalter werden die bei einem Zunftmeister arbeitenden Gesellen u. Lehrlinge oft K. genannt.



Knechte-Vater

Gesindemakler, Vermittler von Personal für Pferde u. Fahrzeuge.

Knechtvater = der einem Herren Dienstboten zuweist; besteeder van dienstboden.

Vermieter männlichen Gesindes



Kneveler

Bierfahrer

(nd.,Hamburg) Bierfahrer, Fahrer von Tonnengut.

Bierführer

Kneveler heissen in Hamburg die Karrenzieher, welche Stückgüter führen, die mit Stricken u. Knebeln befestigt werden müssen.



Kniestreicher

Wollkämmer

Kniestreiche: bei den Wollarbeitern die feinste Art der Kardätschen, welche die subtilsten Häkchen haben und daher nicht auf einer Krämpelbank, sondern auf dem Knie befestigt werden; der Kniestreicher ein Wollkämmer.



Knochendrechsler

Beindreher, -drechsler.



Knochenhauer / Knakenhouwer

Fleischer, Schlächter

Knochenhauer, Schlächter, die das Fleisch verkauften

knorkenhouwer, carnifex = Knochenhauer

Knorrenhauer = Knochenhauer

Der Kn. unterschied sich von dem Küter. Nur die Kn. waren zunftberechtigt. Sie kauften Vieh ein u. besorgten den Kleinverkauf des Fleisches. Die Küter waren die Kopfschlachter u. Wurstmacher.



Knopfgiesser

Knopfgiesser, eine Art der Gürtler, die nur weiss oder von Tombak giessen und besonders Kleiderknöpfe, Schnallen u. dergl. verfertigten





Knopfnadelmacher, -nadler

Stecknadelmacher

Knopfnadel, auch Kopfnadel = 1) Stecknadel, 2) Haarnadel mit grossem Kopf.



Knopmaker; Knopfmach

Knopfschmied, fertigte Knöpfe



Knüppelmacher, Knüppeldirn

Knüppel = hölzerner Schlägel mit Stiel, bei Steinmetzen, Bildhauern, Tischlern.

Knüppledirn = Klöpplerin

Knüppelmacher =

1) Hersteller von hölzernen Schlägeln

2) Klöppelhölzern.



Knüppelmädchen

Klöpplerin.

vergleiche > Knüppelmacher

Knüppel, Knuppel (nd) heisst auch der Klöppel zum Spitzenklöppeln.



Knütger

Stricker, Knüttler.

Knütter nd. = Knüpfer, Stricker

Knütten =

1) nordd. Stricken,

2) knüpfen.



Knütter

Stricker.

Knütten, nordd. stricken

Frischbier: knitten, knötten = stricken, knoten.



Knyfsmyt

Flensburg: Messerschmied.

knif = Messer, siehe > Schustermesser.



Kobaltinspektor

Seit dem 16.Jh. werden Kobalterze zur Herstellung von blauer Farbe (Smalte) verwendet. Wichtiger Fundort Schneeberg/Erzgebirge.

Beamter bzw. Angestellter in einem Kobaltbergwerk oder einer Blaufarbenfabrik.



Kobermacher

Duden: Kober = Korb für Esswaren. (ostmitteld., niederd.)

Lexikon: Kober = Korb, Tasche.

Hersteller von Taschen aus Holzspan mit Deckel und Tragriemen zum Mitführen der Esswaren



Kobler

Duden: Köbler = Häusler, Hüttenbesitzer

Kober = Korb f. Esswaren, Spankorb.

Köbler = Kleinbauer

Kobelhirt = Pferdeknecht.

Kobbelhirt = Pferdehirt

Lexikon: Kobeler = häusler.

Kobler, Köbler = Häusler, der kein eigenes Gut hat, nur ein Haus, ob auch mit einiger Feldwirtschaft. Kötner, Köter.



Köbler

Kleinbauer

Kobler, Köbler (obd.) = Tagelöhner, der in einem Kobel (Hütte) wohnt.

Kobler, Köbler = Häusler, der kein eigenes Gut hat, nur ein Haus, ob auch mit einiger Feldwirtschaft, im Gegensatz zum Bauern.



Kock, Scepskock, koc

Koch, Schiffskoch.

cocus, koc = Koch



Kofentbrauer, Coventbrauer

1) Kofent, so heisst das dünne Bier, Dünnbier, das nach dem Bier durch Aufguss auf die Träber entsteht; Nachbier, Afterbier

2) es bedeutet eigentlich Klosterbier, von convent = Kloster.

Cofent = Dünnbier, wie es in Klöstern zum Ausschank gebraut wird.



Kofferträger

Dienstmann.

Gepäckträger bei Eisenbahnen



Koharde

Kuhhirte



Kohirtenknecht

Kuhhirtenknecht

vergleiche > - - heier



Kohlenschweler

Köhler.

Kohlenschweler = Kohlenbrenner = Köhler

siehe >: Koler



Kohlenträger

In Lübeck gehörten die Kohlenträger zu den verlehnten Trägern.

vergleiche > Träger



Kohlenvogt

Kohlenvogt = Aufseher im herzogl. Kohlenhof.

Bis etwa 1808 benötigten die Eisenhütten Holzkohle. Die Köhler lieferten die Holzkohle an eine Zentrale, von der die Hütten ihre Kohle bezogen. Leiter des Kohlenhofs der Kohlenvogt.



Köhlermeister

der Köhler als Meister seinen Knechten gegenüber. Auch im Hüttenwesen ist ein Köhlermeister.



Kohlgärtner

kleiner Handelsgärtner.

eine Art Häusler, der allerlei Küchengewürze, Gemüse anbaut, die Ernte auf den Markt bringt.



Kohlkrämer(in)

Kohlhöker = Grünwarenzüchter u. -händler, der seine Ware auf der Strasse feilbot.

Kohlgärtner in Rostock war es lange der amtl. Name der kleinen Handelsgärtner



Kohlvogt

Ausrufer (engl. to call = rufen)



Kohtbruwer

Brauer von Koht, dünnem Bier.

Die Vierlande, Hamburg 1922: Als tägl. Haustrunk, besonders für das Gesinde u. die ärmeren Eingesessenen, diente der >Kovent<, ein häufiger >Nösterbeer<, >Noisselbeer< genanntes Dünnbier

Kôt, koit, kout = (dünnes) Bier aus covent contratz (?)



Kohtsass, Kothssate, Kossass

Kossät

Kotsasse = Eigentümer einer Kate (eines Kotten); Bauer, der nur ein kleines Haus u. etwas Gartenland besitzt.

Brockhaus: Hintersasse, Kätner

ein Kleinbauer mit nur relativ wenig Acker

Kossate = Kleinbauer, der seinen Acker nicht in der bäuerl. Flur, sondern in einem Seiten- od. Hinterschlag hat und den Vollbauern nicht gleichsteht.



Kokturschreiber

Der Kokturschreiber muss beim Ein- und Ausmessen des Salzes zugegen sein und die nötigen Annotationen über die Naturalbestände des Salzes, der Kohlen u. Tonnen, dessen Einnahmen u. Ausgaben führen

lat. coctura = das Kochen; coctor = Koch

Annotation = Einzeichnung, Vermerk.



Kölbelmacher

Gehört zu den Glashüttenleuten > siehe dort. Er entnimmt mit der Glasbläserpfeife dem Hafen etwas Glasmasse, bläst einen kugelförmigen Kolben (Kölbel), der dann vom Glasmeister oder Aufbläser zum fertigen Glasgefäss vollendet wird.(nach Blau)

vergleiche > Glasaufbläser



Koldregersche

Kaaldregersche das zum abtragen der asche aus den sülzöfen u. aussammeln der zum verkauf bestimmten kohlen im festen dienst stehende weib

Sch.L.: koldreger = Kohlenträger



Koler, kaler, kolenburner

Köhler

kolenburner, kolnborner, kalinborner = Kohlenbrenner



Kollaborator

Kollaborator = der (Hilfs-)lehrer der alten Lateinschule, der keine besondere Stelle innehatte.

vergleiche > Collaborator

Kollaborant (Kollaborateur) = zur Aushilfe beim Königsberger Obergericht während der russiehe > Okkupation 1757-62 angenommener Höherer Gerichtsbeamter.



Kollektor

Lotterieeinnehmer; Beitragssammler für wohltätige Zwecke.

Steuereinnehmer

collector = Steuereinheber

Duden: Kollekteur = Steuereinnehmer, Lotterieeinnehmer.



Kollerschneider

Brockhaus: Koller, aus altfranz.collier >Halsbekleidung<

an der Rüstung; 1) meist ärmelloses Lederwams des 17.Jh.

2) w. Uniformrock der Kürassiere.

Handwerker, der Koller, Lederwämse herstellt.



Kollettschneider

Reitjackenschneider.

Brockhaus: Kollett (frz.) kurzes Wams

Collet = tunica equestris, koller, Reiterjacke.



Köllner

Kölmer = Freier Bauer

Kölmer = freier Bauer. Der Name stammt von der Kulmischen Handfeste (1232), der von d. deutsch. Orden gegeb. Urkunde, welche Rechte u. Pflichten der Stadt Kulm enthielt.

freie Grundbesitzer,die der Orden zu Kölmischem (Kulmischem) Recht angesiedelt hat.



Kolmeister, kolenmesser

Kohlenmeister, in Lübeck zwei Schmiede, die für den hinlänglichen Bedarf an Holzkohlen für die Stadt zu sorgen hatten.

kolenmesser, kalenmesser, Kohlenmesser. Sie sind zugleich Unterkäufer u. sorgen auf Verlangen für das Tragen der Kohlen.

kolenmutter = kolenmesser



Kölmer

Kölmer = freier Bauer. Der Name stammt von der Kulmischen Handfeste, der 1232 vom Deutschen Orden gegebenen Urkunde. Die darin aufgenommenen Rechtsgrundsätze bildeten das den Kölmern gegebene Recht, das Kulmer Recht.

freie Grundbesitzer, die der Orden zu Kölmischem (Kulmisch.) Recht angesiedelt hat. Verpflichtet zu Reiterdienst, geringfügigen Abgaben; gewährt grosse Freiheiten: Vererbung des Gutes, befr. v. Scharwerk usw.



Kolon

Mit Kolon wurden alle Landwirte, grosse und kleine, bezeichnet, vielfach auch solche, die auf einen Nebenberuf angewiesen waren.

Kolonist, Siedler, Bauer

Landmann, Neubauer.



Kolonie-Bauer

nach 1710 in Ostpreussen eingewanderter Kolonist ... hat ein Bauernerbe gegen jährl. Zins ... Besitzrecht ... erblicher Lassit, er ist kein Eigentümer.



Kolonist

Ansiedler

Im 18. Jh. wurden in Westdeutschland usw. Ansiedler für Ost- u. (nach 1772) für Westpreussen geworben, in Kolonien bzw. Etablissements angesiedelt.



Kolporteur

Brockhaus: reisender Kleinhändler in Zeitschriften, Büchern u.dergl.

Hausierer mit Druckschriften.



Kölsch-Golschenweber

eine Art Tuchweber

Kölsch heisst ein Zeug mit blauen Streifen, halbwollen od. leinen, besiehe > zu betten, weiberröcken; auch gölsch

Kölschenweber = Tuchweber



Kolstorter, kolendreger

Kohlenstürzer, sie trugen die Kohlen (Holzkohlen) in die Häuser.

kolendreger, kalendreger, koldreger, der Kohlen für andere vom Main in die Stadt (Frankfurt) trägt.

Kalendreger = Verlader u. Besorger von Kohlen

Kahlst”rter



Koltenmaker, Koltensnider

Koldt = Decke.

Deckenschneider, Bettdecken

kolter mittelhochdeutsch: auch Steppdecke

Lexer: kolter = kulter = gefütterte Steppdecke über das Bett, um darauf oder darunter zu liegen.



Kommendator

Kommendator u. Ordensverwalter des Johanniterhofes in Weissensee

Die Ordensburg Christburg war seit mindestens 1250 Sitz eines Komtursiehe > Der Kommendator oder Komtur war der militär. Befehlshaber u. höchste Verwaltungsbeamte eines geson-derten Bezirks der Ordensprovinzen.

Ein Konvent von gewöhnlich zwölf Ritterbrüdern unterstützte ihn.



Kommunal-Bezirks-Offizial

Kommunal-Bezirks-Beamter.



Komödiant

früher für Schauspieler überhaupt, jetzt so nur in wegwerfender Weise.



K(C)ompasmaker

Kompassmacher



Kompastor

Mitpastor, zweiter Pastor



Konditor

Handwerker, der Backwaren aller Art, Torten, Speise-Eis u.ä. herstellt. (Brockhaus)

K. stellt feine Backwaren, Süssigkeiten, Eis usw. her.



Konducteur

Schaffner, Führer eines öffentlichen Verkehrsmittels

Konduktor = Gutspächter

Landmesser, Baukondukteur. Bauführer.



Konduktor

Gutspächter



Konfektbäcker

Konfekt: Zuckergebäck, vom lat. confectum



Konservatoristin

Musikschülerin, die ein Konservatorium (Musikschule) besucht

Konservatorium = Musikhochschule



Konsistorialrat, -schreiber

Brockhaus: Konsistorium = landesherrliche Behörde f.d.Verwaltung der kirchl. Angelegenheiten; jetzt rein kirchl. Behörde (Landeskirchenamt)

Beamter bzw. Angestellter bei einer Kirchenbehörde.



Konstabel, Konstabler

vergleiche > Constabler

Konstabel = Schultheis

K. (Büchsen-, Stückmeister): seit dem Aufkommen der Artillerie Handwerksmeister, der Geschützgiesser, Feuerwerker u. Kriegsbaumeister zugleich war u. im Kriegsfalle mit seinen Stückknechten das Geschütz bediente.



Konsulent

Rechtsberater, Anwalt



Konsumtionsinspektor

Acciseinspektor, (Akzise = Warensteuer)



Kontormacher

Tischler, vergleiche > Kuntormacher.

Es wird angenommen, dass unter Kunthor oder Kontor ein Ausziehtisch zu verstehen ist“



Kontributionseinnehmer

Im 30jährigen Krieg wurde (in Einbeck) die Kontribution eingeführt, 1686 abgelöst durch den Konsumtionslizent (Akzise auf Gebrauchsgegenstände).

Steuereinnehmer.



Kontributionskollektor

Steuereinnehmer.

Kontribution = Vermögenssteuer in Monarchien;

ursprüngl. Bezeichnung einer Grundsteuer; heute in Feindesland erhobener Zwangsbeitrag.



Konventual

Mönch

Mitglied eines klösterlichen Konvents

vergleiche >: Conventualin (I)



Koogsinspektor

Beamter in der Koogs- u. Deichverwaltung. („Koog“ = eingedeichtes Land)



Koogschreiber

gehörte zur Verwaltung des Amtes Husum; gehört in die gleiche Steuerklasse wie Amtmann, Hausvogt, Landvogt u. andere; ebenso in Wohnklasse 4 wie Pastor, Bürgermeister, Stadtsekretär usw.

Beamter bei der Verwaltung der Köge.



Koogsgeschworener, -gevollmächtigter

Mitglied des Koog-, Deichvorstandes

Gevollmächtigter = Bevollmächtigter des Koog- bzw. Deichvorstandes



Kopdreyer / Napdreyer

Schötteldreyer / Schötelmaker

mittelniederdeutsch: kop, koppe = Becher

mittelniederdeutsch: nap = Napf, Schüssel, Becher

mittelniederdeutsch: schöttel = Schüssel

Drechsler



a) Kopenhauer; b) Koppenschopper

a) Böttcher; b) Holztrogmacher

Koppenschapperin = gallinaria (Hühnermästerin), die Kapaune mästet.

Kopenfahren = ein ehemal. Ritterspiel bei dem Salzwerk in Lüneburg.

Die Kope ist ein grosses Weinfass, das mit Steinen angefüllt wird. Durch die Böden wird ein Querbaum gesteckt, an den zwei starke Hengste gespannt werden. Auf die Pferde setzten sich die Sülfmeister und jagten damit durch die Stadt.

vergleiche > Kopdreyer = Schüsseldreher



Köpfeler

Der Ausdruck Köpfeler kommt bei der Gemeinde Weende öfter vor. Fussnote mehrmals: 1786 Grosskötner

Aderlasser, von Köpfe (Schröpfkopf) setzen.

Schröpfkopf des Baders steckt in Köpfer, Köpper.



Köpfler

Schweineschneider.

hievon kann sich der sonst unverstandene Schellkopf ableiten; mittelhochdeutsch: schel ist der Hengst, also Schellkopf gleichbedeutend mit dem Pagenstecher, der männl. Fohlen kastriert.

Schweinekastrierer.



Kopfschatz

Im Fürstentum ... zahlte:

Magd 0,5 Taler Halbmeierfrau 0,75 Taler

Knecht 1,0 Kötter 1,33

Vollmeier 2,0 Kötterfrau 0,67

Vollmeierfr. 1,0 Meierkind 0,50

Halbmeier 1,5 Kötterkind 0,33

Leibzüchter 0,67-1,33

Kopfschatz war zu leisten von allen Personen über 14 Jahre.

Nutzfläche in ha: (Durchschnitt im Fürstentum Paderborn)

Vollmeier 18 ha

Halbmeier 12

Grosskötter 7

Kleinkötter 3,5



Kopfsetzer

Aderlasser, Schröpfkopfsetzer.

vergleiche > Köpfeler



Kopmann

kopmann, plur. koplude = Kaufmann, Kaufleute.



Koppelknecht, Kobelhirt

Gehilfen des Pferdehändlers, die die auf den Fohlenmärkten (> Holstein, Ostfriesland) gekauften Tiere an die Orte des Gebrauchs führten. Im Sommer waren die Koppelknechte meist bei einem Bauern bzw. beim Vater tätig

Kobelhirt = Pferdeknecht



Koppersleger, Kopperstücker

Kupferschmied, Kupferstecher

koppersleger = Kupferschmidt



Koppersmit, koppirsmid

Kupferschmied

koppirsmid, Kupferschmied, nicht häufig, viel gebräuchlicher kesseler .

Veraltete Bezeichnungen: Kesselmacher, Werkstätter, Rotsmyd, Rotschmidt, Rotschmidtdrechsler, Kupfersmyd, Kupfermann, Kupfferschmidt



Korber, Körber

Zimmermann, Schirrmacher, Schildemacher, Siebemacher, Korber.

Duden: Korber, schweiz. Korbmacher

Körber, Kerber = Korbflechter



Korbmacher, -knechte

Brockhaus:Korbmacher, Korbflechter, zur Korbmacher- u. Stuhlflechterinnung gehöriger Handwerker, der aus Kultur- u.Korbweiden, Binsen, Rohr u. dergl. Korbwaren herstellt. Vielfach üben auch Blinde diesen Beruf aus

Korbknechte = Angestellte der Hospitäler in Königsberg, die mit Körben milde Gaben einsammeln.



Korbträger

Korfdräger = Korbträger, der für das Siechenhaus in Selmsdorf (Mecklenbg.) in den benachbarten Dörfern Essen einsammelte.



Kordewaner, Kordewansbereider (Hamburg 1589)

siehe > Kurdewaner

Weissgerber, aber hauptsächl. Schuhmacher. Kordewansbereider durften schlechthin einen Weissg., Lederbereiter bezeichnet haben .- Lübeck 1798: Korduanbereiter

Kordewan, Kurdewan = feines Leder aus Ziegenfell, das ursprünglich in Cordoba /Spanien hergestellt wurde.



Korfdräger

Hier sammelte der Korfdräger für ... das Siechenhaus St.Jürgen ... milde Gaben von den glücklich heimgekommenen Reisenden (am Zingelgatter des Tores)

siehe > Korbträger.



Korfmaker / Körver, korber / Korfwinder

Korbmacher

korber, kerber, seltener korbemecher und kurber; Korbmacher.

Das Gewerbe scheint auch von Frauen selbständig betrieben worden zu sein.



Korkenmacher, Korkenschneider

Für die Annahme, dass der Kork zur Sohlenherstellung verwandt wurde, sprechen nicht nur ältere Bezeichnung wie korkholz, Pantoffelholz, sondern auch das früh bezeugte Handwerk des korkenmakers

korke bedeutet Pantoffel.

Lübeck 1798: Kornmesser u. Korkenschneider

Korkenmacher = fertigte Pantoffeln ohne Hackenleder aus Leder, Wolle oder Samt; Pantoffeln mit Holzsohlen heissen Klotzkorken



Korkenschneider

siehe > Korkenmacher

der Stöpsel und andere Dinge von Kork schneidet

Korkstöpselschneider = Hersteller von Flaschenkorken.



a) Korndreger b) Kornmeter

a) Kornträger

b) Kornmesser, öffentlich angestellter Wäger von Korn

c) gehörte zu den verlehnten Arbeitern. siehe > Träger



Körner

Getreidehändler; Einnehmer von Zinskorn usw.

Körner = mittelhochdeutsch: Kornhändler

korner = der für das Getreide zu sorgen hat.



Kornett

C. (Cornet) = Unterster Offizier-Dienstgrad bei der Kavallerie, entspricht dem Fähnrich bei der Infanterie.



Kornhirte

Kornharder = Feldhüter



Kornkastenschreiber

der Kastner oder Kastenschreiber ist, der alles, was den Kornkasten betrifft, aufzeichnen u. verrechnen muss

Kornkasten = Kornhaus, Speicher.



Kornknecht

Kornknecht auf dem Kornboden

Arbeiter auf einem Kornboden, der das Ein- u. Aussacken, das Umschaufeln des Getreides besorgt.



Kornmesser, Kornmeter

vergleiche > Messer, Stadtmesser

vereidigter Getreidemesser

Kornwäger waren in Lübeck verlehnte wie Träger, Weinschröter usw

Bediente des Scheffelmeisters siehe >- Scheffelmstr. = in Königsberg ein Oberbelehnter. Nach der Wettordnung v. 1734 musste alles Getreide über den öffentl. Scheffel gehen, diesen hatte der Sch. in Verwahrung, der auch die Aufsicht über die Kornmesser u. Kornkapitäne hatte.



Kornmüller

Kornmühle = Getreidemühle, Mahlmühle.

Getreidemüller, im Gegensatz zu Sägemüller, Ölmüller usw.



Kornsacker

Künzig: wahrscheinlich ein in Lagerhäusern beschäftigter Arbeiter.



Kornsäcke-Visitator

Von dem zur Mühle gebrachten Geteide wurde die Accise (Verbrauchssteuer) erhoben. Der Quittungszettel musste bei dem Zetteleinnehmer abgegeben werden. Der K-Visitator hatte die Aufgabe, zu überprüfen, ob nicht mehr Korn als versteuert zur Mühle gebracht wurde.



Kornschreiber

Schramm = Getreidemarkt.

k., ein verpflichteter Bedienter, welcher über eingenommenes u. ausgegebenes Getreide Rechnung führt.

überwacht den Eingang, die Lagerung und den Verkauf des Getreides auf den Amtsspeichern, fertigte auch die Getreiderechnung an.



Korntreiber

Die Korntreiber brachten mit Tragtieren das Getreide vom Magazin in Osterode nach Clausthal.



Kornumstecher

Kornwender

Bestand dereinst beim Löschen von Getreide die Gefahr der Erhitzung, musste es umgestochen werden. Mit grossen Schaufeln warfen Arbeiter das Korn in weitem Bogen durch die Luft, um es zu trocknen. Am Saalehafen (Hbg.) gab es dafür ... einen Spezialarbeitsplatz - ein Bretterdach auf Pfählen, das das Wenden bei Regen erlaubt.

Kornumwender, der das Getreide mit der Kornschaufel umsticht.



Kornwerfer

Kornwerfer = wie Kornstecher Kornstecher = Speicherarbeiter, der das Getreide zur Lüftung umschüttet.

Frischbier: Kornwerfer =

1) wie oben,

2) in Danzig Name für diejenigen, welche die Aufsicht über das aufgespeicherte Getreide führen u. dessen Umarbeitung besorgen.



Korporal von der Fürstl. Trabantengarde

Corporal siehe > dort = Rotten-, Gruppenführer

Corporal = ein Unteroffizier bei einer Compagnie zu Fuss u. bei den Schiffssoldaten, der unmittelbar unter dem Sergeanten steht und 12 - 15 Mann unter seiner Aufsicht hat.



Körsenwerchte; Körsenwerter Körsenwerker

Körsenmaker

Körsekenmaker

Körsener

körsen = Pelzrock

Kürschner, Pelzer.

korsener, kursener, Ende des 15. Jh. kursner, korsner, korschner = Kürschner

corsenwerchte, pellifex, pelliparii = Pelzer, Kürschner



Korssner, Korsenmaker, Köersener, Korsenwerder

Kürschner

siehe > auch Körsenwerchte

Köersener = Kürschner



Korrektor

musikalischer Korrektor

Druckberichtiger

Brockhaus: Druckereiangestellter, der den Drucksatz mit der Handschrift vergleicht u.Berichtigungen angibt



Körtzner

Kürschner

Lexikon: kürsenaere = Kürschner

Korsen, Korsner = kürschner



Kossknecht, Kostknecht

Gr.Alsleben 1759: auf der hiesigen Schäfferey als Kossknecht u. Aufseher.

Kossknecht = Kostknecht.

Nach Kr.: die Schafknechte waren gewöhnlich beim Schafmeister in Kost. Oftmals waren die Schafknechte auch beim Besitzer der Herde, meist einem Gutsbesitzer in Verpflegung. ... da wo sogenannte Deputatmeyer gehalten werden, welche gegen Erhalt gewisser Naturalien das Hofgesinde speisen müssen, (wurden) denselben auch die Schafknechte in die Kost gegeben

Kostknecht wird unter den Schafknechten genannt; auf grossen Schäfereien meister-, hämmel- u. kostknechte.

Kostknecht od. -schäfer nicht viel besser gestellt als Lohnschäfer, durften aber eine Anzahl eigener Schafe in die Herde bringen.



Kössner

Keussner = Kürschner?

md. korse, mittelhochdeutsch kursen = Pelzwerk

Körschner = Kürschner, mittelniederdeutsch: korsener



Köstebidder

Taufbuch Jacobi Lübeck 1653

Köste geven = Hochzeit machen

Köstenbidder = Hochzeitbidder



Köstenbruder

von der Stadt nicht besoldeten Chor- und Köstenbrüdern, die ihren Haupterwerb durch Kirchendienst u. Übernahme der Tanzmusik bei Hochzeiten (Kösten) u. anderen Veranstaltungen fanden.

Köst = Beköstigung, Speisung; früher für jedes Fest gebraucht, heute Bezeichnung Köst für sich allein nur das Hochzeitsfest.

Stiehl, Musikgesch. den sogen. Kösten- oder Rollbrüdern fielen die geringeren Tanzaufwartungen zu, jedoch nur ... wenn der Spielgreve ihnen diese Aufwartung überwies



Kostengeber, Kostgeber

Kostgeber.

vergleiche > Köstnerin, Kostreicherin



Koster

Küster



Köstnerin

Köst, Köss = Beköstigung, Speisung, Speise.-

Köstnerin = Frau, die alleinstehende Personen verpflegte.



Kostreicherin

Frau, die Kostgänger hält.

Kostfrau bzw. Kostherr, ein Hausherr, der Kostgänger hält.



Köter

Dem Amt zu Dienstleistungen mit der Hand verpflichteter kleiner Bauer von 10-30 Stück Land.

Koter (Kötter) (niederdeutsch), Kleinbauer, Kätner, Kotsasse.



Kothner

Kothner u. Buchhalter

Koter (Kötter) = Kleinbauer, Kätner.

Köther, Köthner = kl. Bauer od. Bewohner u. Besitzer einer Kothe (Kate) mit geringem Landbesitz.



Kötner; Grosskötner, Kleinkötner

Kätner, > siehe dort

Nebenform von Köter, Kotsasse

Köter = Inhaber einer Kote, Häusler.

Koter, Kötter, nd. = Kleinbauer, Kätner, Kotsasse.

Auch die im Hochmittelalter entstehende Schicht der Kötter umfasste im 17. Jh. bereits eine grosse Anzahl Stellen, die über keine volle Ackernahrung verfügten, sondern vor allem im Handwerk tätig waren.



Kottondrucker

Kattundrucker.

Brockhaus: cotton = Baumwolle.



Kotzenmacher

nähte die Kotze, vom althochdeutsch Choz = grobes, zottiges Gewebe.

Am Niederrhein verstand man darunter so etwas wie einen Flausch- oder Filzrock, sowie ein Kriegskleid Wehrkotze. (Offenbar bestimmt, unter dem Panzer getragen zu werden.)

mittelhochdeutsch: kotze = grobes Wollzeug

Kotze = grobes, zottiges Wollenzeug, Decke oder Kleid davon.



Kovfman, koufman

Kaufmann

Lexikon: koufman = kaufmann (Verkäufer sowohl als Käufer)



Kowartsch

Lübeck: Der erwähnte Hansatag (1418) hatte ausserdem auch noch das Münzwesen geordnet und dem Unwesen der Kowartschen (Wucherer) und des Ausschmelzens guter Münzen ein Ziel gesetzt.

Kauwarz (Kawerz) = Geldleiher, -wechsler

Kawerz

= Intrige, Schikane, böser Streich

Kawetscher, kawerzin, nd. kawertin = Wucherer

kowarno = tückisch, hinterlistig

Kawertin, Kawerze = Geldleiher, Wechsler

kawerzin, kauwerzin = ausländischer, ital. kaufmann, wechsler, wucherer



Krahmer

Krämer, Kleinhändler.

siehe > auch Kremer



Krahmgeselle

Gehilfe des Krämers

vergleiche > Kaufdiener



Krahnmeister; Krahndreger

Verwalter des Krahns (Lastkrahn)

Krahndreger = Krandreher (bewegt den Kran durch Laufen in einem grossen Rad)

kranmeister curator geranii

Klüver, Bürgerbuch Oldesloe: Krahnknecht, -meister

Kranmeister. In Königsberg gab es 1723 zwei Kr.- Vorgesetzter der Weinschröter, er führt die Aufsicht über die Lagerräume, hat die Trichter u. Bücher in Verwahrung u. erhebt das Krangeld.- Kranjunker = Ratsmitglied im alten Danzig, das die Aufsicht beim grossen Kran führte.



Kramdiener

Kramerdiener, Kramerjunge.

Ladendiener eines Krämers



Krameramts-Haussier-Aufseher

Aufseher über die Hausierer.- siehe > auch: Haussier-Aufseher

Krameramt = eine Innung, deren Mitglieder das Recht hatten, zu handeln ... u. Bandjuden und andere Händler von den Strassen zu jagen.



Krämpelmacher

Kardetschenmacher

Brockhaus:

Kardätsche =

1)Bürste mit steifen Borsten zum Bürsten von Pferden usw.

2) Kratze zum Aufrauhen von Tuch.

Krämpel, ein Wort, mit dem alle Kardetschen oder Wollkämme der Wollarbeiter belegt werden. In engerer Bedeutung führen nur die Reiss- u. Brechkämme der Tuchmacher diesen Namen.



Krämper

Trödler

Trödler, Höker

Krämper = höker



Kramträger

Händler, Hausierer.



Krankenvater

Krankenwärter



Kräpel

Kräpel, nd., md. Krüppel (Brockhaus)



Krapfenbäcker

Brockhaus: Krapfen, Kräpfel,

Kräppelchen = Pfannkuchen, ein Schmalzgebäck.



Krappbauer

Bevor die Farben synthetisch hergestellt wurden, diente die Krappwurzelzur Gewinnung roter Farbe. Die Pflanze Färberröte (rubia tinctorum) wächst wild im südl. Europa, wurde aber viel angebaut, in Holland, Schlesien, Thüringen. Das Kraut der perenn. Pflanze diente als Viehfutter.



Kratzemaker (niederdeutsch); Krattenmacher (obd.)

Korbmacher

Kratzenmacher = Kürbenzeiner, Korbflechter



Kratzenstecker

Krätzenmacher = Korbmacher, Krätzenträger = Landfahrer, wandernder Krämer

Brockhaus:

Kratze = 1) Werkzeug zum Kratzen, Scharren.

2) Spinnerei: die mit Stahldrahthäkchen besetzten Leisten oder Bänder der Krempel.

Kratze = Gerät zum Kratzen am Spinnrad, Pferdestriegel.



Krautkrämer

Drogist

Kraut (kraud), Kräut = Krabbe, Garnele;

Krautfru = Krabbenhändlerin

vergleiche > Gewürzkrämer



Kräutler

Apotheker, Botaniker.

Kräuter-, Krautgärtner, obd. auch Kräutle.

vergleiche > Kruder



Kräutnirer

Krautkramer = Drogist.

Krautnirer = Kräutler, Spezereienhändler.



Krebisser, krebser, kribser

der Krebse fängt, gehörte zur Zunft der Fischer.



Kreiser , Kreisser

bei den Jägern eine Art Feldhüter, welche der Fährte kundig sind u. im Winter mit kreisen gehen müssen.

vergleiche > Wolfkreiser

Forstaufseher

Kreiser bei den Jägern eine Art Feldhüter, welche der Fährten kundig sind und im Winter mit kreisen gehen müssen.

kreisen = um ein Holz herumgehen um zu sehen, in welchem Bogen sich Wild versteckt hat.

Brockhaus: Kreiser (hessisch >, thüring.) Spürer, Hilfsjäger.



Kreiterer

Kräuterer? = kleiner Handelsgärtner mit Gewürzkräutern

Kreiterer abgeleitet von Kreitt = Kreuth, von mittelhochdeutsch: riute = durch Roden urbar gemachtes Land.

Sch.L.: Kreit -> Kreet, Kreter = Haderer, Streiter, besiehe > der den Streit eines anderen vor Gericht führt, creter, procurator.

Kreitwarder = Aufseher über den Kampfplatz.



Kremer, cremer (w. -ern, -ersen)

Krämer.

Frauen sind unter den K. ziemlich zahlreich vertreten.



Krempler, Gremp

Trödler, Kramhändler.

Trödler, Krempler = Wollkämmer

Lexikon: grempeler = kleinhändler, trödler.



Kreponmacher

Krepon = faltiger Wollkrepp

Brockhaus: Krepp, Crêpe = modisches Gewebe mit gekräuseltem, welligem Aussehen.



Kreppmacher

Krepp- u. Raschmacher

vergleiche > Rascher

Brockhaus:Krepp =modisches Gewebe mit gekräuseltem, welligem Ausseh.

Krepp, Flor, lockeres Zeug, eig. mit krausen Fäden.



Kretschner, Kretschmer, Kretzmer

Schenkwirt

Duden: Kretscham, Kretschem (Dorfschenke)

Kretschmer = Schenk-, Krugwirt.

Gebh.: Kretzmer = Gastwirt

In der Ordenszeit wurden die Dorfkrüger allenthalben Kretschmer genannt, rührt von dem poln. karczma = Schenke her.



Kretschwäscher

Krätze = Gold- u. Silberabfall

Krätzmüller = Besitzer einer Mühle für Krätze.

Arbeiter, der in der Metallgewinnung bzw. -verarbeitung (Edelmetalle u.Kupfer) die Abfälle (=Krätze) von Staub u. Sand befreit.

Kr.: Auf den Kupferhämmern u. Kupferschmieden versteht man unter Krätze den Schaum bei dem Schmelzen des Kupfers u. die Schlacken des Kupferschmiedes ... sie werden gestampft u. zugute gemacht... Die Krätze liegt in einem Kessel, in den Wasser geleitet wird, das durch ein Loch abfliesst u. Staub u. Sand mitnimmt.



Kreuzschmied

fertigte eiserne Kreuze

Kr., eine Art Messerschmiede, die nebst den Schwertfegern und Plötzenmachern zu den Meistern von der >langen Arbeit< oder >langen Messerschmieden< gehören.

Plötze, Plotze = Messer

Schmied von Schwert- u. Degengriffen.



Kreuzzollassistent

Zollbeamter auf einem Zollkreuzer.

Zollkreuzer = stattl. Schiffe, haben die Aufgabe, ein- bzw. auslaufende Schiffe auf Schmuggelware zu prüfen. Näheres bei Ehlers, Zoll- und Steuergeschichte Schlesw.-Holsteins



Kribbmeister

Kribbe = Buhne

Aufsicht über die Weserufer hatte ... der Kribb- oder Schlachtmeister

vergleiche > Buhnenmeister



Kriegführer

eine mundartliche Form für Krugfahrer, brachte das in Steinkrügen abgefüllte Heilwasser in entfernte Gegenden.



Kriegskommissar

Kriegs-Kommissarius, auch Einquartierungsherr genannt - Höherer städt. Beamter, der die ... Servisgelder empfängt, die Servisrechnungen führt ... ihm unterstehen die Billettierer.

Kriegs-Commissarius = landesfürstl. Commissarius, welchen ein oder mehrere den Krieg oder das Kriegsheer betreffende Geschäfte aufgetragen sind; z.B. Musterung der Truppen, Hebung der Kriegssteuern, Anschaffung der Lebensmittel usf.; in manchen Ländern hat man auch einen General-Kriegs-Commissarius, welcher den Vorsitz in dem Kriegs-Commissariat hat.



Kriegssekretär

Sekretär beim Kriegsgericht oder in der Kriegskanzlei



Kroijerer, Kroisierer, Krigierer

Wappendichter, Herold (von frz.crier = rufen,schreien)

mittelhochdeutsch: Wörterb.: kroijierer = Ausrufer, Herold

kriierer, krigierer = der Ausrufer, der die crie erhebt. Solche Ausrufer waren besonders bei Turnieren engestellt.



Krollhaar-Hersteller, -Händler

Lübeck: verfertigt u. verkauft Krollhaare

Krullhaar = gekräuseltes Pferdehaar zum Polstern

Krollhaar = gekräuseltes Haar.



Kronengiesser

Krone für Kronleuchter, d.h. in Form einer Krone; grosse Hangleuchter in Kirchen



Kronprinzlicher Reiter

Reiter-Soldat.



Krosemacher, Krosekoper

Hersteller von Krügen.

niederdeutsch kroseke = kros = Krug, Krause

krôs, krûs = Kanne, Trinkkanne, Krug

Krosekoper = Steinguthändler



Krosskäufer

Steinguthändler.

krôs, krûs = Kanne, Trinkkanne, Krug (auch als bestimmtes Mass, wie beker)

Kros, Kiös = ein Gebäck, Fastnachtsgebäck.



Krudemacher

Französischer Wein mit Zucker, Zimmt oder Ingwer und Paradieskörnern gab den namentlich von Frauen sehr geliebten Krude, den Hypocras u. andere Würzweine

Krudener = Apotheker (im alten Danzig)

krüdern = Gewürz an Speisen tun.

Krüder = plur. zu Kruut, von wohlriechenden Kräutern, Gewürz.



Kruder, cruder, krudeman

der Gemüse feil hält, Krautverkäufer

Krudener = Apotheker

Krudener hiessen die Apotheker im alten Danzig, weil sie die Krude (Gewürzkuchen) zubereiteten u. verkauften.

Krüdebüchse = Gewürzdose.



Krudkramer

krudenere = Gewürz-, Spezerei-Händler, Apotheker.

Kruudkramer, Krüüdkramer = Gewürzkrämer, Materialwaren-,

Spezerei-Händler.



Krüger

Krug = Dorfwirtshaus

Krüger = Dorfwirt, Schenkwirt.



Krugbäcker

Töpfer.

Verfertiger von Tonwaren, besonders von Mineralwasser- u. Branntweinkrügen; Töpfer.

Krugbäcker = lutifigulus = Töpfer



Krugkramer

Kruck = Kruke (krugartiges Gefäss).

Krug, Krugmann ... wie Krügel = Krug-, Geschirrhändler



Krukenhändler

Kruke = grosser Krug:

Krug = die nd. Form ist Kruke (f), tönerner Krug mit engem Hals u. Henkel, irdene Flasche.

Krugelmann = Tonwarenhausierer



Krüselkerl

Krüsel = zinnerne Öllampe; es gab Hängekrüsel u. Standkrüsel. Krüselkerl war Wanderhandwerker, der Öllampen ausbesserte.



Krusemacher

mittelniederdeutsch: krus, kros,

mittelhochdeutsch: kruse = Krug, irdenes Trinkgefäss

Kroos, Kruss = Kanne, Krug

Brockhaus: Kruse = Krug.

Hersteller von Krügen u. Trinkgefässen.



Krützschmidt

Kreuzschmied > siehe dort



Kübler, Küfler

Böttcher.



Kuchendiener, -knecht

Küchendiener, -knecht.



Küchenmeister, Küchschreiber

herzoglicher Küchenmeister

kurfürstl. reisender Küchschreiber.

Küchenschreiber = Aufsichtsbeamter über das Küchenwesen.

Küchenmeister = Vorgesetzter einer grösseren Küche, Oberkoch, Meisterkoch.

Küchenschreiber = in grossen Küchen ein Küchenbedienter, welcher die Rechnungen führt.

Küchenmeister (Küchmeister) = steht der Hofküche in Königsberg vor.

Küchenschreiber führt die Rechnungen für die Hofküche.



Kuchinmeister

Küchenmeister.

Küchenmeister = vorgesetzter einer grösseren küche, oberkoch, meisterkoch

steht der Hofküche vor.



Küchler

Kuchenbäcker im weitesten Sinne. Unterarten: Flader, Pfefferküchler, Lebzelter usw.

Küchler (obd.) = Bäcker, der Küchle (kl.Kuchen) herstellt.

Kuchenbäcker, Konditor.



Küchschreiber

Küchenschreiber, in Küchen ein Küchenbedienter, welcher die Rechnungen führt.

Küchenschreiber = Aufsichtsbeamter über das Küchenwesen.



Kückenjunge

Junge, der mit der Betreuung u. Bewachung des Kleinfederviehs beauftragt ist.



Kuderer, Kauderer

Werghändler, Flachshausierer

Kuder(er) = der Kuder (Werg) verarbeitet.

Kudermann = der mit Werg handelt.

Siehe > Flachshändler.

Kauderer, schwäb. Werchhändler; auch Flachsschwinger, Flachshändlerhändler

Kauderer = Wucherer im kleinen



Küehirt

Kuhhirte



Küfer; küper (Hamburg 1471)

Hersteller von Kufen, Holzgefässe für Wein

Küfer: =

1) Kelleraufseher,

2) fränk.alemann. Böttcher (Brockhaus)

Böttcher

Küper, Küfer



Kugelschmied

Kugelmacher.

gehörte im Mittelalter zu den Zeugschmieden, stellte Geschosskugeln her.



Kuhlemann

Kuulmann (Kuhlmann), Kuhlengrawer, -gräwer = Totengräber.

vergleiche > Keulmann



Kühlmann

Feldhüter (Stadt Rostock ...)

Küler = Feldhüter, übte seinen Dienst zu Pferde mit einer Keule aus



Kuhlengräber

Kuhle = nd. Loch, Grube, Grab (Brockhaus)

Todtengräber.



Kuhlen - Torff - Gräber

Torfstecher.



Kuhmilcher

Milcher = Melker.(Duden)



Kuhr, Kur

Fussnote: Turmbläser oder Kunstpfeifer.

Kuhr, mittelniederdeutsch: kure = Späher, Wächter, Turmbläser.

Kur = städtischer Wächter, Turmwächter, -bläser

Kur(e) = Späher, Wächter, Turmbläser.



Kuhschuhmacher

Da in der Viehhaltung nicht mehr den Rindern Streu untergeworfen wird, können die Tiere den Huf verletzen, daher neuerdings aus Leder gefertigte Schuhe.



Kulen

Kul, Kuhl = sclave, manicipium turcicum; es gab damals noch türkische Kriegsgefangene in Deutschland

Kuler =

1) Aufseher über das Löschen der Waren im Hafen;

2) Kartoffelsammler

Küler = Feldhüter, Panner; übte seinen Dienst in Stadtgemarkungen zu Pferde mit der Keule aus



Kümer

Kraack, Flensburg : Kümer

kum = kump, ein rundes Gefäss

Doornkaat-Koolm.: kumme, kum = tiefe Schüssel, Becken, Schale, Napf, überhaupt ein Hohlgefäss

Kümmer = Böttcher

Küm = Bottich, Küben (K. = hölzerner Wasserkübel, Bottich, Spültonne, Balje)



Kummeder, kommetmecher, kumuder, kommeder

Kummetmacher

Kumtmacher, mehrf. erwähnt

Kummet (Lw.aus slaw.), Kumt = um den Hals des Pferdes gelegter Geschirrteil. (Brockhaus)



Kümmer

Küfer.

Böttcher

Kümmer = Fassbinder



Kumper, komper, kumpknecht, kumpgenger

Das K. war, wie es scheint, nicht bloss zum Färben sondern auch zum Waschen der Tuche bestimmt.

Die K. treten den Stoff in den Kumpen (tiefes Gefäss aus Holz oder Metall) mit den Füssen.



Kunkelmacher

Spinnrockenmacher

Brockhaus:

Kunkel =

1)Spinnrocken

2) i.alt.Deutsch.Recht Sinnbild des weiblichen Geschlechts

Kunkel, ein oberdeutsch.Wort, den Spinnrocken zu bezeichnen. - lat. colus

Die Kunkel anlegen; die Kunkel abspinnen.



Kunstbedienter

Angestellter bei einer Wasserkunst.



Kunstdrechsler

Bei den Drechslern wurden Holz- und Kunst- (Horn-, Knochen-) Drechsler unterschieden.



Kunstdreher

vergleiche > Kunstdrechsler

Kunstdrechsler = Drechsler, der Kunstsachen arbeitet.

Horn-, Beindrechsler.



Kunst- u. Lustgärtner

Kunstgarten =kunstvoll angelegter Garten, Park, Ziergarten

Lustgärtner, ein Gärtner, der die Kunst versteht, einen Lustgarten anzulegen u. zu unterhalten; zum Unterschied von einem Kohl- od. Küchengarten oder Obstgarten.- Kunst- od. Lustgarten nach Krünitz ein Garten im Stile von Herrenhausen etwa.



Kunstmeister

Orgelbauer, Mechaniker.

Der Vorgesetzte einer Wasserkunst; eine im Bau einer Wasserkunst und deren Erhaltung erfahrene Person.

Wasserkunst = Vorrichtung, um die Gruben (Bergwerk) von Wasser zu befreien, zu lösen.

Lübeck 1842: Kunstmeister auf der Brauerwasserkunst (Wasserwerk der Brauer).

Der letzte Kunstmeister der Brauerwasserkunst war ... der Ältermann ... der Hauszimmerleute.

Der beeidigte K., welcher allemal ein Zimmermeister sein muss, führt die Aufsicht ü. Gebäude u. Maschinenwerke u. Reparaturen.

Mühlenbauer, damals vorwiegend als Kunstmeister bezeichnet, sind Vorläufer der Maschinenschlosser usw.



Kunstofenmacher

Hersteller von kunstvollen Kachelöfen oder Eisenöfen



Kunstpfeifer, kunstpieper

Musikant, der Kunstmusik macht, einstmals der Ehrenname der städtischen zünftigen Musikanten



Kunstverwalter

Verwalter einer

a) Wasserkunst, Wasserleitung

b) einer Fahrkunst im Bergwerk.



Kunstwärter

Kunst- u. Röhrenmeister = Brunnenmeister, der die Röhren für die Wasserleitg. (Wasserkunst) legt.

bergmännisch Wärter des Kunstgezeuges > Kunst bedeutet jede Maschine, durch welche eine Last aus einer Tiefe herausgehoben wird.



Kunstwärter, Kunstzimmermann

Kunstwärter = Wärter des Kunstgezeugs, der Kunst.

Kunstgezeug = Wasserhebemaschine, siehe > eine mit an Gestängen aufgehängten Pumpen ausgerüstete.



Kunstweber

Weber, der Kunstarbeit macht.



Kuntormaker

Lübeck 1457

Feintischler, verfertigt feinere, verzierte Schränke, geschnitzte Fensterumrahmungen, Wandtäfelungen.

kuntor = ursprüngl.der vorm. Name des Rechen- u. Schreibtisches (frz. comptoir, ital. contoro)

Kunthormacher

Kunthor = Schreib- oder Zahltisch



Kuper, Küper

Küfer. (Küper nd. Form von Küfer)

1) Küper ein Fassbinder der Kaufleute u. Weinhändler.

2) der Kellner bei den Weinhändlern, der die Fässer besorgt.

Küper, Böttcher, Fassbinder. In Hamburg unterscheiden sich Küper, die für Kaufleute ins Grosse arbeiten; Böttcher, die allerhand kleines Gerät anfertigen u. Kiemer, Weinküper, die d. Weinfässer binden.

Küper (niederdeutsch)(Bremen) besonders ausgebildete Personen im Hafendienst. Sie nehmen von den import. Waren Proben u. prüfen Beschaffenheit u. Güte.



Kupferdrucker

Kupferdruck, der Druck von Kupferstichen, Radierungen u. Photogravuren auf der Kupferdruckpresse (Brockhaus)



Kupferhammerschmied

Bürgerbuch Osterode 1739. besonderer Schmied in einem Kupferhammer.

Das aus der Schmelzhütte kommende Kupfer wird auf Kupferhämmer geliefert, wo es von Kupferhammerschmieden, welche ein geschenktes Handwerk haben, aus dem Groben heraus geschmiedet und in unterschiedliche Zainen oder Stangen u. Formen, die von Kupferschmieden u.Drahtziehern weiter verarbeitet werden, gebracht wird.



Kupfermeister

Kupfermeister nannten sich die Besitzer der Kupfer-Zink-Messing-hütten in der Gegend von Aachen u. Stollberg.



Kupferschläger

Kupferschmied.

Kupferschläger = Kupferschmied.

vergl Kupferhammerschmied - vergleiche > Koppersmit



Kupferstecher

Brockhaus: ein Graphiker, der mit dem Grabstichel Kupferstiche herstellt.



Kupperschmidt

Kupferschmied u. Büchsenmeister.



Kürassmacher

Brockhaus: Kürass (frühnhd., aus frz.) ursprüngl. Lederkoller, später Brustharnisch der schweren Reiter.

1) Hersteller, Weber von Kirsey, einem groben Stoff, Mantelstoff. vergleiche > Kirseymacher

2) Hersteller von Lederkoller, Brustharnischen.-vergleiche > Kollerschneider

vergleiche > Kürassier unter Stichwort: Soldat



Kurator

Brockhaus:

1) Pfleger, Vormund;

2) der Aufsichtsbeamte des Staates an Hochschulen;

3) Verwalter einer Stiftung.



Kürbenzeiner

Korbflechter.

Verfertiger von Tragkörben.



Kurdewaner, Korduaner

verarbeitete feines Leder aus Ziegenfell, das ursprüngl.in Cordoba (Spanien) hergestellt wurde.

mittelhochdeutsch:kurdewan = Ziegenleder aus Cordova,auch Schuhe daraus

Korduan bedeutet Ziegenleder von Cordova, erscheint zuerst im Altfranz. als corduan

Lübeck 1798 Korduanbereiter

vergleiche > Kordewaner



Kürer

Lexikon: Kür = Prüfung, Wahl.

Kure, Küre = amtl. bestellter Prüfer

küren = Spass machen, wählen

Kuhr, Kur = Turmwächter

Kurer = vereid. Taxator.



Kurkeler

Holzschuhmacher

Kurkel = holl. Holzschuh



Kurrendemagister

Schulhalter u. Kurrendemagister

Lehrer der Kurrendeschüler.

Kurrendeschüler sie sangen vor den Türen u. genossen unentgeltlich Unterricht; dafür mussten sie Schulstube, Kirchhof u. Rinnstein sauber halten...



Kurrendeschüler

Brockhaus: Kurrende = früher aus bedürftigen Schülern gebildeter Chor, der vor den Häusern Lieder meist geistlicher Art gegen Gaben u. Geldspenden sang.



Kurschmied

ein Schmied, der auch Tiere kurierte. Früher im Heer ein gelernter Tierarzt ohne wissenschaftl. Bildung, der den Hufbeschlag leitete (Brockhaus).

ein Hufschmied, der zugleich die Kur des Pferdefusses oder anderer Gebrechen versteht.

Beschlagschmied der berittenen Truppen, daneben auch Rossarzt ohne akademische Bildung.



Kürschner, kürssner, kursner

Verfertiger von Pelzkleidung u. Pelzwerk, mittelhochdeutsch: kürsenare zu kürsen = althochdeutsch kursina = Pelzrock (Wasserzieher)

siehe > auch Korssner

> siehe auch Körsenwerchte

kürssner, chursner, kurfner, korsener, kirschener.

Zu wertvollen Pelzsorten rechnete man: Zobel, Hermelin, Marder, Biber, Luchs u. graues Eichhörnchen. Einfache Pelzsorten: Schaf, gewöhnl. Eichhörnchen, Wolf usw.- Daher: Grob- u. Feinkürschner.

Schon um 1200 findet man in Köln Teilung zwischen Eichhorn-, Zobel-, Fuchs-, Kaninchen- u. Lammfellkürschner.

In Norddeutschl. Teilung: pelser oder körsenwerchte, Hersteller einfacher Pelze u. buntmaker, Verarbeiter kostbaren Materials (Lübeck 1262)

Kürssner

Kursner

Kursner

Kürschner.

vergleiche > Korsener



Kurzmesserschmied

Kuzmesserschmied cultellifex

Messerschmidt, der kurze Messer, d.h. hauptsächlich Fischmesser (u. Gabeln) fertigt.



Küssenblademacher

kussenblat = Kissendecke

kussenteke = Kissenüberzug, Kissenzieche.

Kissendeckenmacher.

blaht, blâ = grobes Leintuch



Küssenmaker

Kissenmacher



Kustos

Tuchmacher u. Kustos in der Unterkirche

Küster.

Kustos = Bibliotheks-, Museumsfachmann.



Küter oder Kuttler, Kuter

schlachtete das Vieh des Knochenhauers u. erhielt als Lohn die Eingeweide (Kutteln),Fett usw.,die er weiter verarbeitete

Küter = im Dienste der Stadt stehender Fleischer

kuter, factor = Küter, Wurstmacher

Kuttler = Wämstler, reinigt u. verkauft Eingeweide

Kuttler, in einigen Gegenden Deutschlands eine Art Fleischer, welche vornehmlich Kutteln, d.i. Eingeweide u. Gedärme verkaufen u. auch Flecksieder genannt werden.

Die Küter waren die Kopfschlachter u. Wurstmacher.

Jeder Knochenhauer hatte einen bestimmten Küter, der für ihn schlachtete.



Kutscher, Kutzker

Mietkutscher (Lübeck 1798)

Wärter u. Lenker eines Gespannes, wer die Zügel hält (Brockhaus)

Rollk., der Frachtstücke fährt,

Möbelk., der Möbelwagen fährt,

Müllk., der den Müllwagen ,

Postk., der den Postwagen zur Bahn fährt,

herrschaftlicher Kutscher, der den Kutschwagen eines Gutsherrn fährt.



Kutschner

Kleinbauer, Kotsasse

in Schlesien eine Benennung der Frey-Gärtner, eine Art Handarbeiter.



Kuttelwäscher, Kuttler

Kuttler = Fleischer, der sich speziell mit der Verarbeitung essbarer Eingeweide von Schlachttieren befasst.

Kuttelwäscher = der die Kutteln auswäscht u. verkauft.

Kutteln (oberdt. u.rheinisch) = kaldaunen (ost-md.)

vergleiche > Küter



Kutzenführer

mittelhochdeutsch:: kotze, kutze = grobes Wollzeug, Decken

Kutzenfahrer = Kutscher

1) Händler mit grobem Wollstoff, mit Wolldecken.

2) Kutscher.



Kutzmacher

mittelhochdeutsch: kotze, kutze = grobes, zottiges Wollenzeug, Decke oder Kleid davon

Duden: Kotze = wollene Decke.



Kuvenmaker

Sie verfertigten Kufen (Kübel)

kuven = kope, Kufe

kuvenmaker = 1583 Flensburg Böttcher, Fassbinder.



Laaber

Käser.

südd. Kasleb, Kaslet = rohes Labferment



Lachsforellenfänger

Fischfänger.

Lachsforelle, salmo trutta

Lachsforelle, Meerforelle od. Silberlachs



Lackmacher

Lack = Siegelwachs

Hersteller von 1) Siegellack, -wachs; 2) Lackfarbe, Möbellack?

oder aber: Lakenmacher?



Lacquirer

Lackierer.

lackieren = mit Lackfirnis überziehen.

Lackierer : wie allenfalls ein gegenwärtiger Handwerker, Figuren- oder Laubschnitzer, Vergolder, Lackirer u. Marmorirer...



Lademacher

Brockhaus: Lade = Truhe, Behälter, Kasten, Schrein.

Ladmacher (Lade-, Ladenmacher) = Tischler, Schreiner. Lade = Kasten, Truhe.

Fensterlade = hölzerner Flügel zum Verschluss der Fenster.

Unter Lade wird aber auch die Büchsenlade, das hölzerne Gestell der Büchse, später auch der Büchsenschaft verstanden.

Lademacher = Gewehr- u. Büchsenschäfter.



Lademeister (Keine Berufsbezeichnung)

Ladenmeister = der Meister einer Zunft, der die Lade unter sich hat; dann auch der Meister, der von der Zunft zu der Lade (Zusammenkunft) der Gesellen deputiert wird.

Die Rechnung wurde von dem Ladenmeister dem Amt halbjährlich vorgelegt.



Ladendiener

Verkäufer. - vergleiche > Kaufdiener

Ladendiener = Handlungsgehilfe; in verächtlicher Benennung: Ladenschwengel.



Ladener, lademechir, ledener

der Laden (kleinere hölzerne Behälter) anfertigt.

Ladener = Tischler

Verkäufer (Ladendiener)



Laederaer

Augsburg: Die laederaer, Gerber, mussten ihre Häute in das fliessende Wasser ... hängen können

Lederer, Gerber.



Ladevogt

Wer im Auftrage einer Behörde Mitbürger vorlädt, als Beklagte, als Zeugen, als Steuerschuldner, als Mitglied einer Kommission usw.

laden: den Beklagten zu einem Termin, Zeugen laden, Aufforderung zur Steuerzahlg.



Ladschreiber

Einladungsschreiber, Schreiber der Tischlerzunft.



Lägeler

Böttcher, der kleine Fässchen (Legel) herstellt.

Lägel, ein rundes, hölzernes Gefäss in Gestalt einer Tonne, nur dass es weiter als hoch ist. Es gibt deren verschiedene Grössen.

In Bremen heissen die kleinen niedrigen Neunaugen-Fässchen Legelken.

Brockhaus:

Lägel =

1) Fass mit eirundem Boden zur Beförderung von Waren auf Lasttieren.

2) Trinkgefäss der Erntearbeiter - ... Lägelner = Böttcher (veralteter Name)



Lagemann, Lagsmann

Von Lagemännern u. Landausschuss

Amtspflichten: genaues Register führen über die in seinem Bezirk (Lage) vorhandenen Männer, die für den Dienst als Ausschussmänner in Betracht kommen. ... wer als diensttauglich einberufen wurde, hatte einmal im Jahr eine milit. Übung abzuleisten, die als Musterung bezeichnet wurde.

der Mann, der die Rekruten zur Aushebung einberief, hiess Lagemann.

Vergleiche > Ausschösser.



Lahngoldmacher, Lahngoldschlager

Duden: Lahn = Metalldraht.

Lahn (masc.) = zu einem dünnen Faden geplätteter Draht; goldlahn, silberlahn, messinglahn,je nachdem aus welchem Metall hergestellt.

Lahngoldschlager = Rauschgoldschläger

vergleiche > Goldplätter



Lakenberedere, -bereiter

siehe > Schlichter

Lakenkramer = Tuchhändler

Lakenschnider = Tuchhändler

Lakenwardein = Tuchprüfer

Die L. benutzten veltkartenn, auf dem Feld gewachsene Karden, die elastisch sind u. das Haar nicht zu gewaltsam herausreissen, wie es durch eiserne Karden geschehen muss



Lakenfärber

Laken = Laken, Tuch, Decke.

Tuchfärber.



Lakenhändler

Tuchhändler.

vergleiche > Lakenmacher, Lakenberedere.

Leinwandhändler.



Lakenmacher / b) Lakenstopper

In Niederösterreich hiess er (der Wollner) Lakenmacher und verfertigte Tücher verschiedener Art.

Lakenmacher (niederdeutsch) = Tuchmacher

b) Stopfer von Leinwandlaken

lakenmacher = Tuchmacher



Lakenpasser, Lakenpresser

Tuchpresse = eine Art Presse, vermittelst welcher den wollenen Tüchern Steife und Glanz gegeben wird.



Lakenscerer

lakenscherer = Tuchscherer.



Lakenwardeyn

Lübeck: Tuchprüfer.

Lakenwardein



Lamerkoper

Lämmerkäufer, Schafhändler.



Lampart

Geldwechsler.

Wucherer

Pfandleiher.

Lexikon: lampartisch = lombardisch



Lampenwärter

der die Lampen u. ihre Anzündung besorgt.



Lampist

der die Lampen einer Behörde, eines Theaters besorgt. (Petroleum-, Gaslampen)

In Stuttgart findet sich auch Theaterlampist



Lam Voigt

Lexikon: lam = lahm, gliederschwach

lamp, lam = Lamm

Lamen = Schafvogt.



Landammann

Brockhaus: L. = der Regierungsvorsitzende in manchen schweizer Kantonen

Ammann = Amtmann

Ammann (Amtmann) granarius, quaestor.

(granarius = Rentamtmann, Kastner, Amtmann)

(quaestor = Verwaltungsbeamter, Pfleger)



Landbereuter

Landbereuter waren berittene Steuerkontrolleure, die vor allem den Zolldienst wahrnehmen mussten und das Schmuggelwesen zu bekämpfen hatten.

Landreuter = der dem Amtshauptmann zur Verfügung stehende Polizeibeamte.

Landreiter = Gendarm

lantrider = berittener Polizeidiener, Gendarm ähnlich.



Landbote

Gehilfe des Landrichters, ladet die Parteien vor das Gericht;

Deputierter der Stände zu den pr. Landtagen

Deputierter der westpr. Stände auf dem poln. Reichstage.

Landbote = Titel für den Schreiber des Deichgrafen.



Landbriefträger

der die Postbriefe auf dem Lande verträgt.



Landbürge

Pinneberg: Die Schlossländereien wurden verpachtet. Pacht an die Landbürgen, die die Dorfschaft gegenüber der Landesherrschaft vertraten. Die Landbürgen verpachteten an die einzelnen Dorfschaften, welche es wieder an Private weitergaben.



Landbürger

wahrscheinlich Ackerbürger.

Brockhaus: Ackerbürger, ein Stadtbürger mit Landbesitz in der Stadtgemarkung, den er selber nutzt.



Landdragoner

berittener niederer Flur- und Forstbeamter

Für den örtl. Grenzschutz ausgewählte Bauern.



Landdrost, Landtrost

Verwaltungsbeamter, der einem grösseren Verwaltungsbezirk (Drostei) vorstand



Landesältester

senior provinciae, eine Würde in der Lausitz.



Landesbestallter

Landesbestallter = deputatus nobilium in Silesia (Abgeordneter des Adels).



Landeshauptmann

Landesdirektor an der Spitze der Provinzialverwaltung, später Landeshauptmann genannt.

praefectus primarius sive superior alicujus provinciae vel partis ejus



Lan(t)dfarer

Wanderhändler.

Lexikon: lantvaraere = reisender, pilger, landstreicher.

Landfahrer = Landstreicher



Landfreisass

Freysasse, Freisass > siehe dort

Besitzer eines Freigutes; von Scharwerk befreit.

Freibauer.



Landgebräucher

gebruk = Gebrauch, Nutzniessung, Wirtschaft, Landwirtsch.

gebruch = Benutzung, Gebrauch

Landgebräucher = Landwirt



Landgerichtsmann

Beisitzer, Schöffe beim Landgericht.



Landgespan

Lexikon: lantgesell = Landbewohner, Landmann



Landgrabenvogt

Lübeck: Des Landgrabenvogt Pflicht ist, ein Verzeichnis aller Torbewohner zu führen, welche zu den Landgrabenarbeiten beitragen müssen; er besichtigt jährlich mit dem Wallmeister den Landgraben.



Landhauptmann

Brockhaus:

Landeshauptmann

1) früher Leiter der Provinzial-Selbstverwaltung;

2) i. Österreich oberst.Verwaltungbehörde i.d. Bundesländern.

Landeshauptmann, praefectus primarius sive superior alicujus provinciae vel partis ejus



Landhäusling

Häusler.

Häusling = Kossät; Besitzer eines Häuschens ohne Acker u. Wiese, der meist auch Lohnarbeiter ist.



Landhoffdecker

Dachdecker, der für den Fürstenhof arbeitete, auf den Landgütern.

Landhof = gehöft auf dem lande.



Landknecht

Gerichtsdiener; Häscher für ein Gebiet

Landsknecht.

Eine Art Gerichtsdiener, Gendarm

Brockhaus: Landsknecht = zu Fuss kämpfender Söldner des 15.-16.Jh.



Landkramer

hausierender Landkramer

Hausierer

Landkrämer, Krämer auf dem Lande.



Landkutscher

Im Gegensatz zum Stadtkutscher ein auf dem Lande, einem Gut angestellter Kutscher; z.B. herrschaftlicher Kutscher.

Landkutsche, rheda publica „... sie steht als schlechteres Fuhrwerk, im Gegensatz zu der schnelleren öffentl. Post.“

Landkutscher rhedarius publicus

Landkutsch für Landkutsche, auch ironisch für Korb dei hett de Landkutsch all wedder upp'n Arm

Herrschaftl. Kutscher 1916 beim Militär als Berufsangabe erlebt.G.



Landleutnant

Leutnant der Land-Miliz



Landloper

Landstreicher.

Landläufer = Landstreicher, Vagabund.



Landmakler

Lübeck: Landgüter - Makler.



Landmaler

Maleramt: ...nahmen sie (Amt) ihn als Maler auf und erlaubten ihm, ausserhalb der Stadt bis nach Travemünde hin, so viel Arbeit zu suchen, als zu bekommen, nur der Stadt selber sollte er fernbleiben.

vergleiche > Landschneider



Landmeister

Handwerksmeister auf dem Lande. Er ist der erste bekannte Landmeister eines Kieler Amtes, der ohne eine herzogliche Konzession innerhalb der Bannmeile mit Erlaubnis des Amtes als Meister arbeitete (1692 Dorftischler aus Flintbeck)

gehörte zu den obersten Gebietigern im Deutschen Orden u. regierte in Abwesenheit des Hochmeisters ein grösseres Gebiet.



Landreiter

Beamter mit ähnlichen Aufgaben wie die Gendarmen. (Brockhaus)

Königl. Amtsreiter

Landreiter = Gendarm, Fronbote.

der dem Amtshauptmann zur Verfügung stehende Polizeibeamte



Landtreuter

Landreiter, kurfürstl. Beamter

vergleiche > Landreiter

landrüter = Gendarm

Königl. Landreuter

Distriktsreuter



Landrichter

Richter, Vorstand oder Beisitzer eines Landgerichts

judex provinciae.



Landsasse

a) i. allg. Sinne ein in einem Lande angesessener Vollbürger eines Landes

b) der nicht nur mit Acker, sondern auch mit grösseren u. eigenen Gütern Angesessene.

Landsassen werden auch diejenigen genannt, die sonst Schriftsassen heissen.

Landsasse = freier Zinsmann, freier Pächter.



Landschaftsdirektor

Vorsteher eines landschaftlichen Departements

Landschaft: Land, Provinz; solchen Landschaften sind Amtleute oder auch Landvögte vorgesetzt.



Landschaftsmaler

Neben den Künstlern der Romantik, später des Impressionismus usw, gab es Maler, die Säle, Hallen, Gartenhäuser usw. mit an die Wand gemalten Bildern schmückten. Um solche Maler dürfte es sich hier handeln.

Landschaftsmaler, aber ohne Erklärung



Landschmied, -weber

Landhandwerker, die innerhalb der Bannmeile einer Stadt wohnten u. arbeiteten.

Es gab erlaubte Landhandwerke: Grobschmiede, Schuster, Schneider, Rademacher u. verbotene Landhandwerke: Kleinschmiede, Weissbäcker, Schlachter, Tischler, Maurer, Glaser, Weissgerber, Sattler, Drechsler, Goldschmiede.



Landschneider

Landschneider, allgemein Landhandwerker, der ausserhalb der Stadt, in der Bannmeile wohnte u. arbeitete. (Bannmeile meist Umkreis von 2 Meilen)

Die Landhandwerker standen meist im Gegensatz zu den Ämtern (Zünften), von denen sie bekämpft wurden (Nach Hähnsen)

vergleiche > Landmaler



Landschöppe

Beisitzer in einem der Landgerichte;

Richterlicher Beamter, der in der kurf. Zeit in den litauischen Schulzenämtern fungierte

Beisitzer eines Landgerichts, auch Beisitzer eines Gerichts auf dem Lande, eines Dorfgerichts



Landschreiber

Lediglich das Steuer- u. Finanzwesen unterstand dem Landvogt nicht direkt. Hier dominierte der Landschreiber, der bis zur preusischen Zeit die in der Kapitulationsakte von 1559 festgesetzten landesherrlichen Abgaben, den Ackerschatz der Marsch und die halbe Aussaat der Geest einzog. Ausserdem hob er die Gerichtsbrüche (-strafe), das Kätnergeld und die Einkünfte aus den fiscal. Seen u. dem angetr. Strandgut. 1658 ging diese Arbeit auf den Pfennigmeister über. Der L. war auch Beisitzer im Gerichte, führte das Protokoll.

Schreiber beim Landgerichte im poln. Westpreussen.

Schreiber der Gerichts- u. Verwaltungsbehörde eines Landes

Landschreiber = der von der kurfürstl. Regierung der Stadt vorgesetzte Aufsichtsbeamte.

Landschreiber = scriba provincialis, Provinzschreiber.

Landvaagt



Landstrieker

Landstreicher, der im Lande streicht, Vagabund.

Landstriker = Landstreicher



Landvogt

Amtsträger der Landesverwaltung.

seit dem 13.Jh.ihr (der Städte) Streben nach Herauslösung aus der obergerichtl.Zuständigkeit des adligen Landvogtes oder Burggrafen



Langmesserschmied

(der Messerschmied wurde auch Kurzmesserschmied genannt)

Verfertiger von Langmessern, wie Waidmesser, Hirschfänger u. dergl.- Kurzmesserschmied = Messerschmied, der kurze Messer, d.h. hauptsächlich Tischmesser (und Gabeln) fertigte.



Lanste

Landsasse

Lanste = Abkürzung von Landsate; Landsasse insonderheit im Herzogtum Schleswig übliche Bezeichnung der Bauern, welche ihre Höfe zu Lehen besitzen.

Landsasse = freier Zinsmann, freier Pächter.



Lantfarer (w. -farern)

wohl ein umherziehender Händler

lantgengeler = Lantfarer

lantkremer = Hausierer, der auf dem Lande seinen Kram feilbietet.



Lantferinghe

lantvarink, -verink = ein im Land umherziehender (fahrender) Krämer oder Kaufmann oder Handwerker; Landstreicher.

vergleiche > Lantfahrer



Lanthknecht

lantknecht = lantbodel = Büttel für das Land.



Lantmolner, -mulner

Landmüller

vergleiche > Landschneider



Lapper

An Bord jedes grösseren Grönlandfahrers befand sich ein Schiffsarzt. Dieser wurde Chirurg, Barbier, Doktor, Meister oder Lapper genannt. Die Bezeichnung Lapper kommt von Lappen her, das sind Verbandtücher.

Lapper = Flickschuster



Laquai

Brockhaus: Lakai, Diener in besonderer Kleidung (Livree)

Lakai, Diener, Begleiter und Aufwärter einer hohen Herrschaft



Lascher

Bürgerbuch Berlin: verfertigte Laschenarbeit

siehe > bei Lederhandschuhen.

Brockhaus: Lasche = Verbindungsstück zweier Teile in Form einer Zunge.- Zunge am Schnürschuh.

laschen, bei den Handschuhmachern eine Naht laschen. Gelaschte Naht an Handschuhen u. ledernen Beinkleidern, die mit doppeltem Faden genäht u. mit einem Ort vorgestochen wird.



Lasiterer

Salpetergräber.

Salpetersieder

Lasiterer = Salpetersieder

Lexer: salniter, saliter = Salpeter (lat. sal nitricum)

In Deutschland bestanden Salpeterregale, Verfügungen des Landesherrn, um die Landgrafen zu zwingen, Salpetererde zu liefern, die mit besonderen Rechten ausgestattete Salpetersieder abnahmen.

Aus dem lat. sal nitricum entstand das mittelhochdeutsch: salniter, saliter = Salpeter. salitere -> lasitere.



Lassit

Lassbauer (Lassit) = Bauer, dem das Erbe von der Grundherrschaft nur zur Nutzung überlassen ist; keine Verfügungsgewalt.

Duden: Lasse = Höriger.



Lassbauer

Lassbauer = ein Lasse = Höriger, Einwohner, dem ein Stück Land überlassen wird, dem Herrn den Zins an Getreide zu liefern.



Lästerer

ein Schimpfname mit welchem die Fleischer die Dorfschlächter belegen.

Brockhaus: Spottname für einen pfuschenden Fleischer (der das Vieh zerlästert)

lästern = zerlästern (Bücher, Kleidung, Wege), durch häufigen Gebrauch verderben.



Late

Latelude = Halbfreie

Duden: Lasse = Höriger

Late = nd. Form von Lasse = Höriger

Höriger, Halbfreier.

vergleiche > Lanste



Laternenanzünder

Laternenmann, der die Laternen, namentlich die öffentlichen der Stadt besorgt und anzündet.

Laternenanzünder waren notwendig bis Anf.d. 20.Jh.. Bis zur Einführung eines Druckventils musste jede Gaslaterne durch einen L. täglich an- u.ausgeschaltet werden. (Eine Sparflamme brannte ständig.) Öl- u. Petroleumlampen mussten selbstverständlich täglich gezündet und gelöscht werden.

In Lübeck wurde 1854 Leuchtgas eingeführt. Andere Städte schon früher, seit Anfang des 19.Jh. (G.) siehe > auch: Seifenmecker (In Österreich gehörte es zur Pflicht der Seifenmacher, die Öllampen zu besorgen.)



Laternen-Inspektor

Der Verantwortliche für die Stadt-Beleuchtung.

In Lübeck wurde 1732 die öffentliche Beleuchtung eingeführt.



Laternenwärter

Kiel erhielt 1724 die erste Strassenbeleuchtung, 141 Laternen.

Die Strassenlampen wurden zur einen Hälfte mit Tran, zur anderen mit Öl gespeist. Sie bedurften der Wartung, u. so entstand ein neuer Beruf, der des Laternenwärter, 1856 Gasbeleuchtung.



Latrinenmaschinenbauer

auch als Mechaniker aufgeführt.



Lattenheuer

Lattenhauer, tignarius (zu den Balken od. zum Bauholz gehörig). fissor perticarum (Stangenspalter)



Lattenschneider

Ein Lattenschneider war ein Zimmermann, der für die richtige Zuschneidung von Brettern u. Hölzern zuständig war.



Lauenstreicher, Lowentsayder, Lewantsnider, Lewantstricker, Louwentkoper

Lawant = grobe, zu Säcken verwandte Leinwand.

Lawantkoper, Liwantkoper = Leinwandhändler.

Später verkauften sie gefärbte und ungefärbte Leinwand, die zu Kleidung verwendet wurde.

Lauenstrieker (Lübeck) = Leinenhändler.



Lauenstreker

Lauenstricker = Leinenhändler

Lauenstreicher



Lattunenschläger

Duden: Latun = Messingblech

Lattun = Messing

Messingblechschläger.



Lauer

Gerber

mittelhochdeutsch lower = Lohgerber



Läufenschmied

Büchsenschmied

Laufschmied = ein Schmied, der zu gewissen Zeiten in einem anderen Dorfe, wo er zwar nicht wohnt, aber eine Werkstatt hat, arbeiten muss



Läuffer

Läufer = laufender Diener, Bote (Eilbote), niederdeutsch Löper, siehe > in städtischen Diensten.

der eine Botschaft von einem Ort zum andern trägt;

Waibel, Gerichtsbote;

Diener in besonderer Kleidung, welcher der Kutsche vorauf läuft u. Botendienste verrichtet.



Laufkäthner

Kätner, die Briefe für die Herrschaft bzw. das Amt forttragen mussten. Diese Botendienste gehörten zu den Pflichten der abhängigen Bauern, Kätner usw.(nach Freitag, Rund um Landesbergen)



Lautenist

Lautenschläger, -spieler.

Lautenspieler.



Lautenmacher

Brockhaus: Laute = Musikinstrument mit Saiten, die gezupft werden, mit länglichrundem Schallkörper.

organarius, testudinarus

Hersteller von Musikinstrumenten mit gewölbter Decke.



Lavementsetzerin

Lübecker: Klistiersetzerin, Klistier-Verabreicherin.



Lawer

Lauer = Gerber, Lohgerber.

Lawer = Gerber.



Lebekucher, lebkucher, leckucher, leckocher

Lebkuchenbäcker.

häufig Frauen

Lebzelter = Pfefferkuchenbäcker.



Lebküchne

Lebküchler, Lebkucher, Lebzelter, Pfeffer-(Leb-)kuchenbäcker.



Lebzelter

Pfefferkuchenbäcker

Lebzelter = Lebküchler

Brockhaus: Lebzelter = obd. Honigkuchenbäcker.



Lechmeister

In Augsburg spielt der Lech eine grosse Rolle. Lech ist dem gemeinen Volk Augsburgs nicht bloss jeder der verschiedenen Kanäle, die aus dem Lech durch die Stadt geleitet sind, sondern es nennt jeden andern Fluss in der Nähe, z.B. auch die Wertach, einen Lech.

In bestimmten Zeiten wurde der Lech abgelassen; Lechräumung Pflicht der Müller; mindestens alle 3 Jahre wurde die Lechweitin der Bachmüttern in den 3 Hauptarmen visitiert. Lechverwarnung zur Verhütung des Hineinfallens. Über alle diese Dinge war der Lechmeister gesetzt. Lech- u. Wurmeister. (weitin = Weite, Bachmutter = Flussbett, Wurmeister = Wermeister;



Ledemat

Led = Glied, pl. Leden. Ledematen = Gliedmassen (nicht mehr gebräuchlich)

Ledsetter = Gliedsetzer = ungelernter Heilkundiger, der z.B. Verrenkungen behandelte.

ledemate =

1) Körperteil,

2) Mitglied einer Körperschaft

Doornkaat: lidmat =

1) Gliedmasse,

2) Mitglied



Lederbediente, Lederbeamte

Angestellte, Beamte, die ihren Dienst im Bergwerk versehen. Gegensatz: Federbeamte

vom Leder, weil sie wie der Bergmann Schutzleder („Arschleder“) trugen zum Einfahren.



Lederbereiter, Lederbedienter

Ledertauer

siehe >: Ledermaker

Lederbedienter = Betriebsbeamter im Harzer Erzbergbau.



Ledereimermacher

Hersteller von Ledereimern.

vergleiche > Feuereimermacher

Zur Feuerbekämpfung war jeder Hausbesitzer verpflichtet, einen oder mehrere Feuereimer zu halten. Holzeimer eigneten sich dazu nicht, da sie zu schwer waren, bei trockenem Wetter bzw. bei langem unbenutztem Stehen spak, undicht wurden.



Lederer, ledrer

Gerber

Gerber, Lederarbeiter

Lexer: lederaere, -er = Gerber



Lederhosenmecher, ledersenmecher, lersenmacher,

der lederne Hosen verfertigt, wie sie die Grabenfeger u. andere im Wasser arbeitende Leute zu tragen pflegten.- Es handelt sich nicht um ein eigenes Gewerbe, sondern von den Schuhmachern hatten sich einzelne für diesen Artikel spezialisiert.

siehe > Lersener



Lederkramer

Lederhändler.



Ledermaker / Lederbereider

leddermakere = Lübeck 1494

Gerber.

Lederbereider hatten die spez. Bedeutung Weissgerber

lederbereider, leddirbereyder, ledderberaiter = Lederbereiter.

Worin die Lederbereitung bestand, ist nicht zu ermitteln; vermutlich im Färben.

lederer, Ledermacher, Gerber



Lederschattirer

schattéren = sortieren, aussuchen

Schuster, der das von den Schustern selbst gegerbte Leder nach Verwendung und Güte sortierte.



Ledersnider

Riemenschneider, Riemer.



Ledersortierer, Ledermakler

vergleiche > Lederschattierer



Ledertauer b)Leddertöger, Leddertouwer

Gerbergehilfe

b) Arbeiter, die das aus der Lohe herausgekommene Fell zu färben hatten.

led(d)ertouwer. Die vom Verb touwen ausgehenden Bezeichnungfür den Gerber gelten nur für Gerbergesellen, die für andere Leder verarbeitende Handwerker tätig waren.

touwer (Lübeck) war bei Kürschnern angestellt.

Leddertauer = Lederbereiter, Gerber



Leder-Taxirer

vergleiche > Ledersortierer, Lederschattierer: wer das Leder nach Güte u. Verwendung sortiert. - Sachverständiger beim Lederhandel



Lederzurichter

Die Lederzurichter teilen sich in Fettleder- u.u.Kordenlederzurichter.

Lederzurichter -> Darmsaitenmacher



Leffeler

Löffelschmied, fertigte Löffel u. ähnliche Gebrauchsgegenstände.



Leg(g)emeister

Öffentl. Angestellter, der Leinwand auf der Legebank zu messen hat; Prüfer für Leinengewebe.

Leg(g)ebank oder Leg(g)etisch ist in einigen Handelsstädten von der Obrigkeit verordneter Tisch oder Bank, worüber die verfertigte Leinwand ausgespannt, gemessen, geprüft, gezeichnet und gestempelt wird.

Der diese Messung und Zeichnung verrichtet, heisst der Leg(g)emeister.



Lehensschulze, Lehnsschulze

Erbschulze; Inhaber eines erblichen Dorfrichter- oder Vorsteheramtes

Lehnsschulze, Frey- und Lehensschulze = ein Schulze auf dem Dorf, welcher sein Schulzenamt erblich zu Lehen besitzt und weder von dem Gerichtsherren noch von der Gemeinde erwählt werden darf.

Wenn ein Lehn- oder Freischulze, bei welchem dieses Amt erblich u. mit den in Besitz habenden Gütern verbunden ist, die erforderliche Fähigkeit nicht besitzt, so ist die Obrigkeit befugt, einem andern Mann das Amt zu übertragen.

Gegensatz: Setzschulze,wurde von dem Dorfherrn (Ritter) eingesetzt



Lehmdieler

Schütze: Leemdeele = Diele mit festgeschlagenem Leimboden in unseren Bauernhäusern.

Lehmdel = Diele, Tenne des niedersächsischen Bauernhauses

Del = im Bauernhaus die aus Lehm festgestampfte grosse Diele, auf der die wirtschaftl. Arbeiten verrichtet werden.

Lehmdieler = Arbeiter, der Lehmdielen herstellt u. ausbessert.



Lehmentierer

vergleiche > Leimentierer

lehmen, aus Lehm bereiten (Wände u.ähnl.), leemen, klicken,mit Lehm bewerfen, verkleben ...,

mit der Bemerkung, dass an einigen Orten diese schmutzige Arbeit mit einem Künstler-termino gegeben werde: lehmentieren, ein lehmentirer.



Lehmklicker, Lehmer

Bauhandwerker

siehe > Kleber

Klicker = Kleiber, Lehmverstreicher

Idiotik.: klikken = schmieren

Lehmklicker = Baumeister für Fachwerk.

Lehmer = Töpfer

Lehmentierer = Lehmarbeiter

Lehmtreter (Leymdecker, Leymklecker)= Bauarbeiter, die Gebäude aus Lehm (Lehmpatzen) errichten, besonders im 15.u.16. Jh. gebräuchliche Bezeichnung.



Lehner

Lehner = Bauer, der nur ein Haus u. etwas Ackerland besitzt

Lehener = Besitzer eines Lehens, eines bauerngutes



Lehnschneider

Handwerker, der vom Rat der Stadt oder vom Grundherren eine Gerechtsame zur Ausübung des Berufs, ein Lehen erhalten hat. Ähnlich Freimeister



Lehnschulze

Lehensschulze = Erbschulze = Inhaber eines erblichen Dorfrichter- u. Vorsteheramtes

erblicher Inhaber eines lehndienstpflichtigen Schulzenamtes u. -hofes mit den von grundherrlichen Lasten begreiten Hufen.

Lehnsmann.

Lehensschulz : scultatus qui praedium cum ipso officio feudale habet. Schulze, der ein Amt u.Landgut als Lehen besitzt.



Lehnssekretär

Lehenschreiber, scripturarius, secretarius fori feudalisiehe > Sekretär bei einem Lehnsgeber, z.B. einem Fürsten, der die Lehnsbriefe ausfertigte.



Lehrmödder

Lübeck: Lehrmutter.

Lehrmöddersch = Schulfrau, die eine Art Kindergarten leitet

wurden die Kinder in die von einem Rektor (meist Akademiker) geleitete Schule aufgenommen, wenn sie bereits lesen konnten. Diesen Elementarunterricht erteilten die Schulhalter in Neben- oder Klippschulen.



Lehrprinz

Lehrer für Jungjäger.

Lehrprinz = der meister bei den jägern ... ein lehrprinz aber heisset ein alter jäger, bei welchem lehrlinge und jungen die jägerei erlernen.



Lehrwase

Lehrerin

Base, d.h. des Vaters (od. d.Mutter) Schwester.

Lexer: lervrouwe = Lehrerin



Leibgutscher

Leibkutscher (Hofbedienst.)

Leibkutscher = rhedarius primarius, = 1. Kutscher.



Leibknecht

Leibknecht = Knecht für die Leibpferde eines Herrn.

Leibknecht = an den Höfen ein Knecht in dem Reitstalle, welcher die Leibpferde des Herrn in seiner Aufsicht hat, zum Unterschied von den Sattelknechten.

Sattelknecht = welcher nur mit Reitpferden zu tun hat, sie sattelt u. absattelt, erster Reitknecht des Herrn, zuweilen hat er noch den Leibknecht vor sich.- In Wien war der Dienst als sehr angesehen, vornehme Leute bemühten sich um solche Stellen.



Leibschneider

An einem Fürstenhof angestellter Schneider.

Ähnlich: Leibkoch, Leibdiener.



Leibschütz

1) Jagdbedienter bei einem grossen Herrn, welcher dessen aus- u.abgeschossenes Gewehr laden u. zu fernerem Gebrauche bereit halten muss

2) Schütze bei einer Leibwache.



Leibzüchter

Altenteiler, Ausgedinger

Leibgedinger

Nutzniesser auf Lebenszeit.

Altenteiler, Leibgedinger.



Leichdorn-Operateur

Lübeck: Zahn- u. Leichdornoperateur

Duden: Leichdorn = Hühnerauge.

Bader, der Zähne zieht u. Hühneraugen entfernt.

Leichdorn-Operateur, früher Schuhmacher

Lübecker: Leichdorn- u. Nagelschneiderin.



Leichenbediener

vergleiche > Leichenwärterin

wer die Leiche zur Sarglegung bereitet, früher von den Nachbarn besorgt, heute Leichenbestatter.



Leichenbitter, -in

Lübeck: Person, die einen Todesfall im Ort bekanntgibt u. zur Beerdigung einlädt.

Liekenbidder, Liekfolgbeder, Ansager des Todesfalles u. der Einladung zur Beerdigung

Die Leichenbitterin hatte den Toten zu waschen u. zu kleiden... Sie hatte bei Verwandten, Nachbarn, Freunden u. guten Bekannten das traurige Ereignis >anzusagen< u. Tag u. Stunde der Bestattung mitzuteilen.



Leichenwärterin, -bedienter

Personen, die die Leichen für die Sarglegung zurechtmachen.



Leichnamsgeschworener

Geschworener in Sterbe- und Begräbnissachen.

Geschworener = vereidigter Bürger.



Leiendecker

Schieferdecker (von lei, laie =Schiefertafel)

Duden: Lei = Fels, Schiefer

Leiendecker = Schieferdecker.



Leierdreher

Leier =

1) Saiteninstrument, Lyra

2) frühmittelalt. Instrument, dessen Saiten mittels eines Rades gerührt wurden, welches eine Kurbel in Drehung setzte.

3) Leierkasten, Drehorgel.



Leimenführer, -macher

Fuhrmann für den Lehm beim Fachwerkbau; Töpfer

leimern = lehmern (Krünitz)

leim (altd.) = lêm (md.) = Lehm.



Leimentierer

Dachdecker u. Leimentierer

Fussnote: Lehmarbeiter.

Leimenführer = Fuhrmann für den Lehm beim Fachwerkbau.

Leimenmacher = Töpfer.

vergleiche >: Lehmentierer



Leimsieder

der Leim aus Knochen siedet

Hersteller von Leim (Br.) aus Knochen (Tafel-Tischlerleim),

aus Fischschuppen (Fischleim).

vergleiche >: Lymseder



Leindrucker, Leindrücker

Zeugdruck, das Bedrucken von Geweben mit farbigen Mustern entweder von Hand (Handdruck) mit dem Model ... oder maschinell als Maschinendruck. ...Eine der bekanntesten Arten ist der Blaudruck mit Indigo.



Leindweber

Leinweber

vergleiche > Linifex, Linnenweber



Leinenfärber

Färber von Leinengewebe



Leinhösler

waren Verfertiger von leinenen oder baumwollenen Strumpfhosen. Noch 1597 wird in München ausdrücklich die Zunft der Schneider u. Leinhösler erwähnt.

In Niederdeutschland: Hosenneger = Hosenmacher



Leinreiter

Schleppreiter f. Schiffe.

berittener Schiffstreidler

berittener Schiffstreidler

Leinreiter = der die Schiffszugpferde regiert.

Lienjentrecker



Leinwand-Drucker

Gewerbsmann, der die Leinwand bunt bedruckt.



Leinwandhändler

Händler mit Leinen

Linnenmannskramer (meist aus Westfalen eingewandert)-

Noch bis zum 1. Weltkrieg kamen alljährlich Leinwandhändler aus Schlesien bis in die Neumark (Gerholz)

vergleiche > Lauenstrieker

schlesische u. inländ. leinwandhändler



Leirenzieher

Drahtzieher

Um 1350 Schockenzieher, Leirenzieher. Ziehen feineren Drahtes zwischen zwei Trommeln, Grundlage für den techn. Fortschritt zur Ziehbank.



Leistenschmied

Hersteller von Schusterleisten.

Leistenmacher, Leistenschneider

Leistenschneider.



Leistenschneider (Ergänzung)

Ein Leistenschneider ist ein unzünftiger Handwerker, der die Leisten für die Schuhmacher anfertigt.



Leister, leistmecher, leistschneider

der Schuhmacherleisten verfertigt

Leistenschneider



Leiterer

Fuhrmann

Auf einem Leiterwagen beförderte er Fässer und Säcke; zuweilen ist er gleichbedeutend mit dem Weinschröter, der eine Schrotleiter benutzte.

L. = Fuhrmann eines Leiterwagens

Lexikon: leiter, leitere = leiter, wagenleiter



Leitgeb

Gastwirt.

abgeleitet von Leit, Lit = Obstwein.

vergleiche > Litgaebe

Leitgeb = Schenkwirt

Lexikon: lit = obst-, gewürzwein.



Leitschiffhauer

Zimmermann, der Leitschiffe anfertigte, einseitig offene Kasten, die mit Steinen beschwert zum Fischfang in das Wasser versenkt wurden.

Leitschiff = Legeschiff = schiffsähnlicher Kasten, auf den Grund des Flusses gelegt, um Fische zu fangen.



Lektor

lector =

1) Vorleser,

2) Notar, ”öffentl.Schreiber

Lektor =

1) Geistlicher; Ordensangehöriger der untersten Weihestufe, verw. als Vorleser.

2) Lehrer an Hochschulen.

Sprachlehrer an Hochschulen, Verlagsgutachter, nied.Kleriker

lecter = Lesepult auf dem Chore der Kirche



Lemdecker, lemendecker

der mit Lehm deckt, beschmiert.

Lehmdecker = argillator, Lehmdecken = argillare; gemeint ist wohl das sonst Schlagen genannte Bereiten der Lehmwände.

vergleiche > Lehmklicker, Kleber, Lehmentierer



Lepper, schulepper, -russe

Flickschuster

siehe > Altbüsser, Rusze



Lerschmacher

Hersteller von Lederhosen



Lersener, lersenmaker

fertigt Lerse, hohe, zum Überziehen bei schlechtem Wetter bestimmte Stiefel

mittelniederdeutsch: lerse war ein langer Lederstrumpf

Lerse =lange Lederhose, wie sie vor allem bei der Arbeit im Wasser getragen wurde.

Lederhosen-Schneider.



Lesemödder

Lübeck

vergleiche > Lehrmödder

Lehrmöddersch = Schulfrau



Leser

Vorleser

Lesemeister wird in einigen Klöstern der Vorleser genannt



Lesser, lesser, lesser

aus Badern oder Badstübnern hervorgegangen

lesser, lesser, der zur Ader lässt.

Bader u. Lesser bilden ein Handwerk

Lässe = das Aderlassen, die Zeit des Aderlassens



Leuchtengeld-Cassirer

Lübeck 1842 > Schirmmacher und Leuchtengeld-Cassirer

Als etwa Mitte des 19. Jh.(1832) in Lübeck die Strassenbeleuchtung eingeführt wurde, mussten die Hausbesitzer dafür eine Steuer, das Leuchtengeld zahlen.



Leuchtenmacher

Lampenmacher



Leuffer, loyfer, louffer, leifer

Läufer



Leutpriester

Geistlicher der katholischen Kirche, der nicht einem Orden angehört. Oft wird L. auch für Plebanus gebraucht.

Pfarrer, Weltpriester im Gegensatz zu einem Ordensgeistlichen



Lewantsnider, Lewantstricker

Leinwandhändler, Leinwandstreicher

lu-, lou-, lo-, le-, liwant, -went“ = Leinwand, namentlich die grobe, zu Säcken etc. gebrauchte

louwantsnider = Leinwandhändler

louwantstriker

louwantstriker = mensuratores linei panni = Messer des leinenen Tuches

vergleiche > Loventstaken Linwatmesser



Libber, Lupper

lubben = beschneiden

vergleiche > Heiler, Heilmacher, Gelzer, Nonnenmacher



Licentiat

Brockhaus: im Mittelalter ein Gelehrter, der Lehrberechtigung erhalten hat. In der Neuzeit Titel, der von theolog. Fakultäten verliehen wird.

akademische Würde, besonders der theologischen Fakultät



Licent-Inspector, -Einnehmer, -Buchhalter, Calculator usw.

Licentmeister = Steuerbeamter

Licent ist eine Benennung derjenigen Abgabe, welche von ausgehenden Waren gegeben wird; in weiterer Bedeutung jede Art des Zolls u. der Accise; in weitester Bedeutung: Accise, Import, Auflage, Aufschlag u. andere Abgaben von Waren, vornehml. von Consumptibilien u. Lebensmitteln bei Ein- u. Ausfuhr.

Flensburg > Neben diesen >alten Zöllen< wurden 1636 die sogen. >Licenten< eingeführt, das waren die Ein- u. Ausfuhrzölle im heutigen Sinne, die ... nur einmal zu zahlen waren.



Lichtefinck, Lylefinck, Lulefinck

bedeutet so viel wie kleiner Mann, d.h. ganz geringer Mann.



Lichthaack

Rostock, Lichthake = Händler, der Lichter herstellt u. verkauft; in Rostock dann Bezeichnung für den Fettwarenhändler u. Kaufmann überhaupt.

in den Städten verfertigten u. vertrieben Kerzengiesser, auch Lichtgeiter, -trecker oder Lichthaker genannt, die Kerzen.



Lichtkämmerer

Frstl. Lichtkämmerer

Hofbediensteter

Lichtkammer = kammer zur aufbewahrung der lichter



Lichtkrämer

vergleiche > Lichthocke



Lichtmecher, -macher; Lichthocke

Licht-, Kerzenmacher.

vergleiche > kerzen-, körzenmecher, gulichter

Lichthocke, Verkäufer oder -in von Unschlittlichtern auf dem Markt.

Lichtgiesser in Lübeck 1798

Lichtzieher



Lieger

Seine (des Deutschen Ritterordens) Lieger und Handelsdiener waren den Hansekaufleuten überall gleichgestellt und genossen dieselben Privilegien wie diese.

Lieger = Vertreter einer auswärtigen Firma, der auf gewisse Zeit diese in einem Ort vertritt.



Liepner

Lexer, mittelhochdeutsch: Wörterb.: lip-gedinge = Leibgedinge,

lip-nar = Leibesnahrung

lip-dinc, -gelt = Leibrente

also vielleicht: Leibgedinger, Altenteiler.

Liep =

1) Lippe, Unterlippe,

2) Haar- od. Wollocke

Liepner also vielleicht Grashalmsammler für Besenbinder.

Lipper, Ziegeleiarbeiter aus Lippe/Detmold.

Liepen = das Maul rümpfen, die Unterlippe spöttisch aufwerfen.



Limonienhändler

Duden: Limone = Zitrone

Zitronenhändler.

Lemon = Limone = Zitrone

Limonenhökersche = Zitronenverkäuferin.

Limone = dickschalige Zitrone.



Lymseder, Limseder

Leimsieder

Limseder = Leimsieder



Limstenger

einer, der mit der Leimrute läuft; bildl. Bezeichnung für einen Gecken, der Mädchen nachläuft.

Limstange = Leimrute;

mit de Liemstang lopen = Neuigkeiten einsammeln u. das Gehörte gleich überall kritiklos weiter erzählen.

Leimer (der mit der Leimstange Laufende)



Lindmacher

nd. lind, lint = band, zunächst leinenes, dann aber auch seidenes u. wollenes

Textilmuseum Neumünster: Lindmacher stellten Bandgewebe aus Leinen her

Lindmeissel: Charpie von weicher Leinwand



Linentrekker, Lühnentrecker

Treidler.

Linentrekker, ein Leinezieher, der Lastkähne auf Strömen u. Flüssen gegen Entgelt bergauf zieht.



Linefex

Leinenweber

siehe > Linnenweber, Linnweder



Linierin

Liniierer, der L. bedient die Liniiermaschine, auf der das Papier liniiert u. mit Bücherrastern versehen wird.

Linienzieher, jemand der Linien zieht, besonders Notenlinien.

In Österreicht werden die Linierer Rastrierer genannt



Linnemann

Leinenhändler



Linnenklober

im Flachshandel ist ein Kloben ein Gebünde Flachs, welches 12 ...x 60 Reisten enthält.

Kloben = eine gewisse Anzahl Flachsreisten (3 Bündel=1/2 Kloben; 1 Kl.=30 Kauten, Kaute= ein Bündel gehechelten Flachses aus 3 Reisten bestehend.

Reisten=ein Bündel gehechelten Flachses,

Kloben = ein gewisses Mass Flachs

Lexikon: kluben = pflücken, auflesen ...

Wasserzieher: klauben = lesen, sammeln ...

Leinenbauer? Leinenhändler? Flachsaufkäufer?



Linnenweber, lynenweber

Leinenweber

lynenweber, linifex, lineus textor, Leinenweber

Lynen wevere, Leinweber.

Die Weber unterschieden sich in solche, die breite u. solche, die schmale Zeuge webten.



Linwatmesser, linenmesser

Leinwandmesser, städt. Beamter im Leinwandhause.

Leinwandmesser = städtischer Angestellter, der die zum Verkauf ausgestellte Leinwand prüft.



Linweder, linwoder, linenwober

Leinenweber

linnewever



Lirdirn, Lyerdirn

Mädchen, das bei einer sogen. besseren Familie zulernt.

Für Lyerdirn könnte auch andere Deutung möglich sein

1) Liermann = Leiermann

2) liederliche Dirn, also Dirne



Lirendreier

Leiermann.

Lirendreier, die mit der sog. Bauernleier umherzogen, Fussnote: Die Bauernleier ist die Vorläuferin der Drehorgel

Drehleier, ein im 10. bis 15. u. dann wieder im 18. Jh. beliebtes Instrument, bestehend aus einem Resonanzkörper, über den einige Saiten gespannt waren, die durch ein ... Rädchen zum Erklingen gebracht wurden ... im 18. Jh. auch Virtuoseninstrument.



Listensnider

Verfertiger von Schuhleisten

siehe > auch Leister



Literatus

schriftkundig, gelehrt, wissenschaft-lich gebildet.



Litgaebe

Weinwirte

mittelhochdeutsch: litgebe = Schenkwirt

Lexikon: Litgebe, -geber, ligebe = Schenkwirt.



Lithograph

wörtlich: Stein(be)schreiber, auch Steinzeichner genannt, häufig in der Kombination Lithograph u.Steindrucker auftretend.



Litsenbroder, Litzenbruder

Litzenbruder, Träger, welcher die Gepäckstücke vom Schiffe in das Haus des Empfängers trug.

Litze (nd.) = Packschnur (Brockhaus)

Liezenbröder, -Brüder = beeidigte Packer, die zur Sicherheit der Reisenden u. der Kaufleute bei Post- u. Frachtfuhren auf- u. abzupacken bestellt sind. Ihr Name von den Schnüren, Stricken, Lizzen, womit sie zum Tragen u. Binden der Koffer u. Pakete versehen sein müssen.

Das Löschen u.Beladen der Schiffe war Sache der Litzenbrüder



Litzenmacherin

Die Ketten- u. Litzenmacherinnen ...

vergleiche > Litzenweiber (stellten Gurte u. Bänder für die Litzenbrüder her.)

Zu den Verlehnten gehörten Leute, denen mehr aus ... Barmherzigkeit ... eine Arbeitsgerechtsame erteilt wurde, wie etwa den Hüllenmacherinnen, die allerlei Kopfputz herstellen durften, und die Ketten- u. Litzenmacherinnen



Litzenweber

fertigten starke Gurte zum Binden u. Tragen der Koffer u. Pakete für die Litzenbrüder.



Lizenzschreiber

Schreiber des Zollamtes



Lodner, Lodenweber, Loder

verarbeitete die Lode, worunter man ursprünglich die Zotte am Fell des Tieres, dan grobes Schafwollzeug verstand

nhd. lode, lödel = grobes Wollzeug, Loden

Loder = Lodenweber

Loder = Lohgerber, Gerber



Löber, Löwer

mittelhochdeutsch: lôwer = Lohgerber



Lôer, Logerwer / b) Lhorer, Lorer

Lohe, Beizmittel aus der Borke verschiedener Bäume gewonnen, ein zusammenziehender Stoff. Grundbedeutung des Wortes lô (mittelniederdeutsch:) scheint Baumrinde zu sein

b) Lohgerber, besonders von Kalbs- u. Rindsfellen mittels Lohe

lower, loer, im 16.Jh. Löher, vereinzelt louwer, Lohgerber, Rotgerber

loder, lore = Lohgerber

Löber (Löher, Lörer) = Gerber

Schütz, Bürgerbuch Gumbinnen : Lohgärber.



Löffelfabrikant

Löffler = Hersteller hölzerner Löffel, Löffelschneider

Löffelfabrikant wahrscheinlich Besitzer einer Werkstatt, die metallene Löffel fertigte.



Löffelhändler

Löffelmann = Hausierer mit Löffeln



Löffelschneider

Brockhaus: Löffel, Ess- u. Schöpfgerät, schon aus der Jungsteinzeit bekannt. Erst im 16. Jh. wurde der Löffel Allgemeingut.

Schnitzer, der Löffel u. Kellen aus Holz herstellt.



Logenmeister

Adressbuch Lübeck 1821 > privilegirter Logenmeister am Schauspielhause

Vorgesetzter der Logenschliesser bzw. 1. Logenschliesser.



Logenwärter

Lübeck 1842 > Logenwärter und Zettelträger

Kiel hatte bis 1841 kein eigenes Theater. Auswärtige Schauspielergesellschaften kamen nach Kiel. Sie gaben ihren Spielplan durch Handzettel bekannt. Ein stadtkundiger Mann trug sie in die Wohnungen der Leute, mit deren Besuch man rechnen durfte.



Lohenhendler

Lohe = Rinde, welche die Gerber zum Garmachen der Häute brauchen.

Lohehändler.



Löher

L. schälten üblicherweise im Mai … Eichenrinde vom stehenden Stamm, die zur Lohegewinnung an die Lederer geliefert wurde.“

Gerber

Lohgerber.



Lohestösser

vergleiche > Lomöller, Lostöter

Lohreisser

Lohe, Rinde, welche die Gerber zum Garmachen der Häute brauchen.



Lohnbierbrauer

Schoppenbrauer = Brauknechte, die nicht bei einem Wirte dienen, sondern in ihrem eigenen Brot sitzen, den Brauern aber für einen gewissen Lohn bei jedem Brau zu Hilfe gehen.



Lohnherr

Lohnherr > ehemals in manchen Städten ein Mitglied der Obrigkeit,das die Aufsicht über die Wege, Strassen, öffentl.Gebäude usw. führte u. die städtischen Lohnarbeiter unter sich hatte.



Lohnkutscher, Lohnschreiber

ohne festen Arbeitgeber, treten je nach Bedarf für Zeit in den Dienst eines andern.

der eine lohnkutsche fährt, abschreiber um Lohn.

Lohnkutsche = deren Gebrauch man auf kurze Zeit für einen best. Lohn hat; daher der Lohnkutscher.



Lohnmarqueur

Lohnkellner

Brockhaus: Markör = Kellner, besiehe > beim Billardspiel

Punktzähler beim Billardspiel, Kellner.



Lohnmüller

vielleicht Lohmüller? der Gerberlohe mehlt. oder einfach Müller



Loischferwer, Loischmecher

Löschfärber; loismecher, lueschmecher, luweschmecker. Löschmacher

Lösch = eine Art feinen Leders

siehe > Löschmaker



Lokator

In ... Ansiedlungsverträgen begegnet zuerst der als Unternehmer tätige Lokator, der die Anwerbung der Siedler vornahm, mit den Grundherren verhandelte, das Land verteilte, den Aufbau der Dorfschaft überwachte, in der er sich meist selbst ansässig machte.



Lombardverwalter, -schreiber

Brockhaus: Lombard =

1) Beleihung,

2) veraltet Leihhaus, Darlehensbank.

Lombarden:

1) Bewohner der Lombardei

2) im späten Mittelalter Geldwechsler u. Pfandleiher, die ursprünglich aus Oberitalien kamen.

Das Leihhaus unterstand dem Königlichen Lombardverwalter, dem ein Lombardschreiber zur Seite stand.

Lombarde = Geldwechsler, Pfandverleiher



Lômöller, Lôstöter

Arbeiter, die die Baumrinde zu Gerberlohe mahlten u. stampften.

lostamper, lostemper, der die Gerberlohe durch Stampfen zerkleinerte

lo = Baumrinde

Lohmüller, Besitzer einer Lohstampfmühle.



Loofschmied

Laufschmied, ein Schmied, der zu gewissen Zeiten in einem anderen Dorfe, wo er zwar nicht wohnt, aber eine Werkstatt hat, arbeiten muss



Loquirer

Vielleicht 1) Lumpenhändler, abgeleitet vom frz. loque = Lumpen, Fetzen

oder 2) Lackierer, vom frz. laquer = lackieren.

Lokator = Pächter, Siedlungsleiter

loquitor (vom lat. loqui = sprechen) ?



Lore, Lorer

Lohgerber

Lorer = Loh-, Rotgerber.



Losbäcker, Festbäcker, Losebecker

Feinbäcker, der aus Weizenmehl Festgebäck herstellt

Losbäcker, weil er losen, weichen Teig verarbeitet

Kuchen- u. Losbecker

Loessbecker

Bürgerbuch Konitz 1594: Losebecker

Die Weissbäcker waren entweder Fastbäcker, die haupt-sächlich Weissbrot herstellten, oder Losbäcker, die Brötchen oder Kuchen backten.



Löscher

Weissgerber.

vergleiche > Rotlöscher

Lexikon: Lösche, Lösch = eine art kostbar. leders, besiehe > rotes leder, saffian.

Schu.: Lösch = eine Art kostbaren Leders



Löschmaker

löschemaker (Lübeck 1284/1309) u. rôtlöscher (Lübeck 1456) waren Hersteller eines feinen Leders, das auf der einen Seite rot, auf der anderen weiss war.



Losgänger

Diese Armen (Ellende) ... waren recht zahlreich, es waren Bettler, >Losgänger<, >Umläufer<, Fiedler usw. - vergleiche > Loskerl

Losgänger -> Einlieger: wohnten ... zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter, die bald hier, bald dort ... Beschäftigung suchen. ... unverpflichtete, unabhängige, unverheiratete Arbeiter.



Losmann, Losweib

Losfrau, -mann = TageLöhner (-in) - siehe > Loskerl

Losmann -> Einlieger

Losmann = losfreier Tagelöhner, der in keinem dauernden dienstlichen Verhältnis steht, sondern unabhängig zur Miete wohnt.

Losmann in Ostpreussen Name eines kleinen Feldpächters; Leute ohne Grundbesitz.



Losskerl

Frischbier: Losmann = Tagelöhner, der in keinem dauernden dienstlichen Verhältnis steht, sondern unabhängig zur Miete wohnt.

Losmann, in Ostpreussen Name eines kleinen Feldpächters



Losunger, Losungsherr

Steuerherr, Ratsherr oder Beamter, der die Steuern zu erheben hatte.

Losunger, der die Losung, Abgabe bestimmt und einnimmt, Vorsteher oder Mitglied einer reichsstädtischen Regierung.

ein Vorsteher des Losungsamtes in Nürnberg.

Losung = eine Art Vermögenssteuer.



Losungsschreiber

Schreiber auf dem Losungsamt.

Losungsamt = Amt für Ausschreibung und Einziehung der Abgabe, bürgerliche Rechnungsbehörde

vergleiche > Losunger



Löthschlosser, Lotschlosser

Hersteller von gelöteten Vorhängeschlössern

vergleiche > Glötschlosser



Lotterie-Collector

Lübeck > Lotterie-Einnehmer.



Lougoldschmied

Messingschläger

Messingschläger = Schmiede, die aus Messingplatten bzw. -blechen Kessel, Schalen, Pfannen schlagen.



Louwentschneider, -koper

louwentschneider = Leinwandhändler.

lu-, lou-, lo, le, liwant, -went = Leinwand, namentlich die grobe, zu Säcken usw. geeignete

Lowend, nd. form für leinwand.

Louwentkoper; sie hiessen auch Lewantsnider oder Lewantstriker, hochdeutsch später immer Lauenstreicher.



Loventstaken

hatten die Aufsicht über die auf dem Markt ausstehenden auswärtigen Kaufleute u. Handwerker; waren durch Eid verpflichtet.

Lowend = nd. Form für Leinwand.

vergleiche > Louwentschneider

Staken = Stange, Stab.

vergleiche > Linwantmesser



Lowensnyder

Leinwandhändler.

siehe > Lewantsnider

louwantsnider = Leinwandhändler.



Lower, Lober, Louwer

Lauer = Gerber

Löber, Löher, Lörer = Gerber

Lexikon: Lôwer = gerber.

lo, lowe = Lohe, Baumrinde

Lowerk = Gerberei.



Lowgärber

Lohgerber, Rotgerber

Gerber, der das Leder mit Lohe garmacht.



Lüchtenjung

Laternenjunge.

Wer als Fremder während der dunklen Nachtzeit allein durch die schmutzigen, ungepflasterten Strassen ging, konnte Arm u. Bein brechen. Er war daher dankbar, dass es Lüchtenjungs gab, die ihn für ein paar Schillinge ... begleiteten. Sie standen mit brennenden Fackeln ... vor der Tür eines Saales, in dem ein Fest stattfand.



Luchtenmecker, leuchtenmacher

Leuchter-, Laternenmacher

luchtenmaker, lucernifex = Lampenmacher

Lüchtenmacher

Flensburg > Luchtemaker.



Lückpötter

neben glücken ist noch vielfach die ältere Form ohne Vorsilbe ge in Gebrauch: lücken

Glückspötter, Glückstöpfer > siehe dort, veranstaltet Glücksspiele, liess in den Glückstopf greifen.

Lotterie-Einnehmer.

lucke = 2) das glückl. Schicksal, Glück

luckelich = glücklich luckepot = Glückstopf.



Ludenmaker, lutenmecher

Lautenmacher

Lutenmecher = Lautenmacher

lutensleger, -slager, sleher = Lautenschläger. Scheint häufig Nebengewerbe gewesen zu sein.

Die L.spielten zum Tanz auf



Ludirector

Schulleiter, Spielleiter

Ludimagister, -moderator = Lehrer.



Lühnentrecker

Treidler.

vergleiche > Linentrecker



Lünien-Täntzer , Lümen Täntzer,

Seiltänzer

Lien-, Linjen-danser = Seiltänzer

Lien, Lienje = Schnur, dünner Strick.

Liendansser = Seiltänzer



Lumpenfaktor

Wahrscheinl. in der Papiermühle der Mann, der die Zerkleinerg. d. Lumpen besorgte bzw. unter sich hatte.

Lumpenhacker, in Papiermühlen derjenige, der die Lumpen mit einem besonderen Beile hackt, wenn dazu keine Maschine, Lumpenschneider, vorhanden ist.



Lumpensammler

Samlet allenthalben in den Dörffern alte Plünnen zusammen und trägt solche nach die Papier Mühle.



Lustgertner

Kölln > Lustgärtner

vergleiche > Kunstgärtner.

Lustgarten, der nur der Erholung u. dem Vergnügen dient; Gegensatz: Nutzgarten.

Lustgartenierer = Kunstgärtner nach heutigem Begriff.



Lutenist

Lautenist, Lautenspieler

vergleiche > Lutenmacher

Lutinist = Lautenspieler

Lautenist = Lautenschläger, -macher

Lexikon: lute = Laute, Guitarre

Lutenist = Lautenspieler.



Lyerndreier

Lexer: lire = leier

Liermann = Leiermann

Leierdreher.



Lyonscher Drahtzieher

vergleiche > Drahtzieher

Lyonscher oder leonischer Drahtzieher fertigte mit Gold- oder Silberlahn übersponnene Fäden für Posamenten u. Stickereien.



Maalführer

vielleicht Schreibfehler: Malzführer? - Malzhändler



Mächtiger

Mächtiger = Rechtsbeistand, der bei den Danziger Schöffengerichten den Parteien gestellt wurde.

Mächtiger = ein Danziger Ausdruck für Advokat, gleichsam Bevollmächtigter.



Machtmann

Anwalt

mandatarius

Machtbrief = veredeltes Wort, jetzt Vollmacht üblich.

Machtgeber, mandans, ein im Hochdeutschen fremdes Wort, die Person zu bezeichnen, die einer anderen Vollmacht zu etwas erteilt. Im Oberdt. auch Gewaltgeber.



Magazinier

Magaziner, Lagerhausarbeiter;

Magazineur = Lagerhausverwalter



Magazinoffiziant

Osterode 1822: Capitän und Magazinoffiziant beim hiesigen Kornmagazin.

Offiziant = Unterbeamter.

Magazinbeamter.



Mägde-Mutter

Gesinde-Maklerin, Vermittlerin von Mägden.

Mägdeverschaffer, der gewerbsmässig den Dienstherrschaften Mägde verschafft.



Magdverdingerin

Gesinde-Vermittlerin

Mägdeverschaffer, der gewerbsmässig den Dienstherrschaften Mägde verschafft.

vergleiche >: Gesinde-Mecklerin



Mairie-Adjunkt

Osterode 1813: Volger, Mairie-Adjunkt Kunkel, Sekretär der Mairie zu Osterode

Mairie = Bürgermeisteramt (zur Franzosenzeit)

Adjunkt = Amtsgehilfe.



Makler

Geschäftsvermittler (Duden)

Privilegierte Mäkler, Kornmäkler, Hopfen-, Wein-, Warenmäkler.



Maller

Maler, Meler



Malschlossmacher

fertigte kunstvolle Schlösser, aus Ringen bestehend, die mit Buchstaben besetzt waren, deren Zusammenstellungen dem Besitzer des Schlosses beim Öffnen bekannt sein mussten.

Malschlösser hiessen diese Erzeugnisse, weil der Besitzer sich deren Male = Merkmale eben merken musste.

Malschloss, Maletschloss oder Vorlegeschloss (Brockhaus)



Maltzdröker

1) Malzträger?

2) Malzdörrer? (von drögen = trocknen, darren)



Malzaussacker, Malzsacker

Arbeiter auf einer Brauerei oder Mälzerei.



Mälzenbräuer

Bierbrauer.

Das Bier der Heiligenbeiler Mälzenbr. des 15.-18.Jh., im 16.Jahrh. gesalzen Merten genannt, war sehr begehrt.

M. = Grossbürger, die ein Haus mit Brauereigerechtigkeit besitzen, viele von ihnen haben daneben einen Beruf.



Mälzer, Malter, Meltzer

Malzbereiter

der Malz bereitet

Brauknecht; Malzmüller.

Arbeiter der Mälzenbrauer, sie besorgen die Darren u. das Malz.



Malzmahler, -brecher

Malzmüller

Malzmüller (Mälzer) brasiator, polentarius



Malzmüller

ein Müller, welcher Malz schrotet



Malzschreiber

Adressbuch Lübeck 1811 > Malzschreiber,am Hüxter Tor, bei der Mühle

Beamter der Akzise, der Verbrauchssteuern erhebt.



Malztreiger

Malzträger.



Manchesterweber

Manchester =(nach der engl. Stadt M.), Genuacord, Cordsamt, gerippter Schusssamt für Sportanzüge, Arbeitshosen u. Möbelbezüge. (Brockhaus)

nach der engl. Stadt M benannter Rippensamt.



Manchesterschneider

Brockhaus: Manchester, Genuacord, Cordsamt, gerippter Schusssamt aus Baumwolle für Sportanzüge, Arbeitshosen u. Möbelbezüge.



Mandemaker

Verfertiger von Körben ohne Henkel.

mande = Korb ohne Henkel

daher: mandemaker = eyn korfmeker

Mandenmacker = Korbmacher.



Manger, Mangler

glättete das Tuch unter der Mange

bearbeitete das Tuch mit der Mange oder Rolle

Mangler = er glättete mit einer schweren Gleitmaschine, (davon Wäschemangel abgeleitet) die gewebten Zeuge, nachdem sie der Tuchscherer bearbeitet hatte.



Mangmeister

so nennt man in Nürnberg auch die Färber. In der ältern Sprache ist es der Aufseher über die grosse Glättmaschine

Manger = Tuchwalker, Händler

Mangler glättete mit der Gleitmaschine, der Mange, die gewebten Zeuge.

Mangmeister = malleator = Häuer



Mannrichter

Mannrichter = Hofrichter

judex a vasallis electus, den die streitigen Lehnsleute wählen.



Mäntler

waren Hersteller u. Verkäufer von Mänteln u. mantelähnlichen Überkleidern. Sie waren auch zugleich Altkleiderhändler .



Mantzaler

Lexikon: manzalkorn = Getreidezins der Zinsbauern. Manzeler = der die Abgabe in Manzalkorn erhebt. Schepfe = scheffe, beisitzender Urteilssprecher, Schöffe.



Manufaktorist

Hersteller, Gewerksherr; Schnittwarenhändler (Duden)

Hersteller, Textilwarenhändler

Manufakturier.

manufakturieren = anfertigen, verarbeiten.



Manufakturhändler

Bürgerbuch Kiel 1861 > Händler mit Manufakturwaren (Stass), worunter man vornehmlich Zeuge und Gewebe aller Art verstand.



Manufakturier

Manufakturier u. Pfänner (um 1750)

Manufakturist: besass eine Fabrik oder auch nur einen Laden f. Manufakturwaren (Zeuge aller Art).



Marckbrenner

dat de tunnen (Biertonnen) gemerket syn mit dessem nascreven merke

von den Wismarer Brauern heisst es 1565, dass sie sich nicht scheuten, ihren Tonnen das Rostocker Merk aufzubrennen

Angestellter, der Warentonnen (Bier, Salz usw.) mit einer eingebrannten Marke (Zeichen) versah.

vergleiche > Heringszirkler

Lübeck > Brauer soll sin Brandemerket auf die Tonnen setzen.



Märcker

Vielleicht Abkürzung von Ausmärker?*

Märker = teilhaber einer mark, bewohner einer mark.

* Ausmärker = einer der ausserhalb der Mark (Dorfmark) wohnt.



Margschalg, marschalk, Marschall

Pferdeknecht

marsteller, der über die Pferde im städt. Marstall gesetzt ist.

Marschall (Lübeck 1798)

Duden: M. = Pferdeknecht; Festordner, Haushofmeister.

M. = eigtl. Pferdeknecht, dann Stallmeister, im Mittelalter ein Hofbeamter mit Aufsicht über Marstall u. Hofmannschaft.



Markör, Marqueur

Hilfskraft bei Vermessungen. Kellner.

Punktezähler beim Billarspiel. Kellner.



Markrabe

Anführer der Polizeidiener

Anführer der Häscher; Markrabensaal, dessen Wohnung, zugleich der Aufbewahrungsort liederlicher Dirnen u. kranker Gefangener.-

Der Ausdruck M. scheint nur in Lübeck üblich gewesen zu sein.



Mark(en)richter

(meistens adeliger) Vorsitzender im Markgericht (=Gericht einer Markgenossenschaft, e. wirtschaftl. Verbandes einer Dorfschaft oder deren mehrerer.)

Markrichter, der Richter in einer Feld- u. Dorfmark, besonders aber in einer Holzmark, der auch Holzgraf genannt wird.



Markscheider

Brockhaus: der im bergbaulichen Vermessungsdienst tätige Ingenieur.

Vermessungsbeamter im Bergbau.



Marktbote

Marktboten sorgten für Ordnung in dem Menschengedränge

vergleiche > Marktmeister, Marktvogt

Marktknecht = Aufseher, Ordner auf dem Fischmarkt, ursprünglich Fischmarktswächter.



Marktfeger (-sche)

Zu diesem Zweck (Reinigung) waren vom Rat besondere Feger (purgatores) angestellt. Im Memorialbuche von 1532 wird auch eine >marktfegersche< erwähnt.



Markthelfer

Brockhaus: Hilfskraft auf Märkten, meist ungelernte Arbeiter

Im Buchhandel Hilfskraft auf dem Lager.

Knecht der Kaufleute während des Marktes, der beim Verladen der Waren hilft; im weiteren Sinne Knecht einer Handlung im allgemeinen.



Marktherr

ein Ratsherr, der die Aufsicht über das Marktwesen hatte.



Markt-Meister, Marktvogt

Marktvogt = Aufseher

Marktfeger = reinigt den Markt.

Marktmeister, in den Städten eine obrigkeitliche Person, welche die Aufsicht über den Preis und die Güte der zu Markt gebrachten Lebensmittel hat, an einigen Orten auch Marktvogt heisst u. unter den Marktherren steht u. den Marktknecht unter sich hat.

Lübeck > Die Wette führt durch den Marktvogt, welchem 3 Marktknechte beigegeben sind, die Aufsicht über den Verkauf der Lebensmittel auf dem Marktplatz, Klingenberg usw.



Marktrichter

Richter in Marktsachen.



Marktschreiber

1644 Marktschreiber in Peuerbach (o.Ö.)

Stadtschreiber

Brockhaus: Stadtschreiber = früher der (oft jurist. geschulte) Leiter der städt. Kanzlei.



Marktversecher

Lexikon: verseher = pfleger

Marktvorgeher, Marktvorsteher



Marlyweber

Marly = nach der frz. Stadt Marly le Roi bei Versailles benanntes gazeförmiges Gewebe aus Baumwollgarn, -zwirn.



Marquetenter

Marketender, Händler u. Händlerinnen, reisten früher mit der Truppe und versorgten sie mit Lebensmitteln u. Bedarfsartikeln.



Marqueur

Marqueure, die sich als Aufwärter bei dem früher so sehr beliebten Billardspiel betätigten.

Brockhaus: Markör = Kellner, besiehe > Billardkellner (veralt. Ausdruck)



Marschall

Oberster des Stalldienstes u. Vorgesetzter des Stallpersonals für die den Ratsherren gestellten Pferde, zugleich Vertreter der Wehrorganisation

Brockhaus: M. (althochdeutschPferdeknecht) = hoher Hofbeamter; seit dem 16/17. Jh. höchster Generalstitel.

M. = eine Hofwürde.

mittelhochdeutsch: marschall = aufseher über die streitrosse.

doch meint es gewöhnlich einen hohen aufsichtsbeamten über die Hofhaltung

titel eines höchstkommandierenden u. feldherrn.



Marställer

der zum Marstall in Beziehung stehende:

1)Rossknecht, Stallknecht,

2) Höherer Hofbeamter, magister equitum.



Marstallkutscher, -bediente

Marstall = Rossstall; die Bedeutung wird eingeschränkt auf den Stall einer herrschaftl. Hofhaltung oder eines Magistrates für die nötigen Dienstpferde.



Marstallreuter

Adressbuch Lübeck 1811 > Der Marstall am Burgtor enthält eine Reitbahn, Detentions- u. bürgerl. Gefängnisse.

Duden: Detention = veralt. f. Haft, Gewahrsam.

zum Marstall gehören allerhand Bediente: Bereiter, Leib- u. andere Kutscher, Vorreiter u. Beyläufer, Pack- u. Wagenknechte, Sattel- u. Reitknechte usw.



Martenfärber

mart(e) = Marder, Marderfell

Färber von Marderfellen, Pelzfärber.



Maschinenputzer

Dampflokomotiven verschmutzen durch Regen, Kohlenstaub, Öl usw. sehr stark, so dass in den Lokomotivschuppen ständig Putzer am Werke waren.



Mascinmacher

Fachhochschule Niederrhein, Fachbereich Textil- u. Bekleidungstechnik, dass es sich bei der Bezeichnung Mascine-weber (Maschinenweber) um einen normalen Weber handelt, der eine mech. Webmaschine bedient. Der Begriff Mascinemacher ist uns nicht bekannt; er könnte evtl. als Maschineneinrichter zu verstehen sein.



Mascopist

Teilhaber (Geschäfts-)

Maschopei = Gesellschaft



Mascopsträger

standen im Dienst der Wuppenmeister u. bedienten die Wuppen (Kräne) an der Schlachte (Weserufer in Bremen)

Mascopei = Handelsgesellschaft

Mascopei, ein in den niedersiehe >Handelsstädten übliches Wort, eine Handelsgesellschaft zu bezeichnen, welche sich zu gleichem Gewinn und Verlust verbunden hat.



Masculierer

Schmiede in Braunschweig

Damasculierer siehe > dort

Künstler, die Waffen auf verschiedene Art verzierten: Tauschieren, Vergolden, Versilbern usw.



Mastmacher

Schiffszimmermann

Mastmeister: in den Schiffszeughäusern Aufseher über die Mastbäume und ihre Verwendung.



Mastmeister

vergleiche > Fehmmeister

herzogl. Angestellter, der die Mast der Schweine in den Wäldern regelte.



Materialienschreiber

Materialverwalter, Materialausgeber in einem grösseren Betrieb, z.B. Bergwerk



Materialist

Brockhaus: Kolonialwarenhändler; Drogist.

F. Materialwaren - Einzelhändler

Händler oder Verkäufer von Haushaltungswaren (z.B.Drogen, Farben, Gewürz)

Der Materialist war der Grosskaufmann Nur zu seinem Besten war die Gross-Handlungs-Accise ... eingeführt



Matomaticus

mathematicus

Mathematiker.



Mattenmaker / Vlechtemaker

mittelniederdeutsch:

vlechte =

a) Haarflechte, Zopf

b) Weidengeflecht, Flechtzaun

mattenmecher,(w. -ern) = Mattenmacher, i.d.Regel weiblich

Im Lübeck Adressbuch 1842 häufig: Packer u. Mattenmacher.- vergleiche >Thosleger

fertigten Matten als Unterlagen für Schiffsladungen an. In Danzig erinnern noch die Mattenbuden an diese Beschäftigung.



Mattenknecht

Matte, Matt, Mette = ein Getreidemass

Mattgeld = Mahlgebühr.

matten = Mahllohn nehmen

Knecht, der von dem zur Mühle gebrachten Getreide den Mahllohn nimmt.



Matzenmacher

Mattenwirker

Matze = geflochtene Decke, die oberdeutsche, namentl. bis zum 16.Jh. gebrauchte Form von Matte.

Mattenflechter = ein zünftiger Handwerker, welcher Matten aus Binsen, Bast usw. flechtet.



Mauerwächter

Wächter auf Stadtmauern.



Maultiertreiber

M. = Treiber eines oder mehrerer Maultiere.



Mautner

Zolleinnehmer.

Maut = Torzoll

Mautner = Maut-Einnehmer, Zöllner.



Mechanikus

mechanicus = Handwerker

Brockhaus: Mechaniker = Handwerker der Eisen- u. Metallverarbeitung, dessen Arbeitsgebiet die Herstellung von Einzelteilen f. Kleinapparate u. -maschinen ist.- Mechanikus = Bastler, Erfinder.



Meckler

Kölln 1706 > Makler.

Aufseher über Holz, Heide u. Weide; Gefangenenaufseher.



Medailleur u. Stempelschneider

frz. medailler = Medaillenstecher.

aus ital. medaglia, althochdeutsch medili, mittelhochdeutsch: medile = Heller, kleine Münze.

war bei der Münze beschäftigt, gravierte die negativen Bilder und Umschriften in den Stempel. (Stock)



Medebruer, medebruwere, medemechere

Metbrauer



Medebörger, Medebürger

d.i. Wiesenbürger, städtischer Hilfsbeamter als Aufseher über Freiweiden, Grenzen u. Gräben vor den Toren und Schiedsrichter in Landstreitigkeiten

Im Adressbuch Lübeck 1842: Gärtner und Medebürger, mehrfach

Medewoner (nd.) = Beisasse = Einwohner einer Stadt ohne Bürgerrecht.

Vor jedem Tor zwei beeidigte M., welche auf Beachtung der Grenzen, Verhütung allen Schadens an Feldern, Weiden, Gräben usw. zu sehen haben. Erhalten ein kleines Gehalt sowie auch Sporteln bei Besichtigungen u. Taxationen.



Medizinapotheker

Besitzer oder Leiter einer Medizinapotheke, in der Arzneien verkauft werden; Gegensatz zu Apotheke = Gewürzladen, Spezereienhandlung.

Vorsteher einer Medizinapotheke (Niederlage für Arzneien)



Mehlmacher

Müller.

Spottname f. Müller = Machemehl.



Mehlschreiber

Die neben der Mühle liegende Mehlwaage war eine städt.Einrichtung, zu deren Bedienung der Rat einen Mehlschreiber u. einen Mehlwieger aus der Bürgerschaft bestellte.



Mehlträger

Arbeiter bei einem Müller, der das Mehl von der Mühle zum Wagen, vom Wagen in die Häuser trug.



Mehlwieger

ein vom Rat der Stadt bestellter Bürger zur Bedienung der Mehlwaage. vergleiche > Mehlschreiber

Mehlwäger, Mehlwieger (ohne Deutung)



Meichssner

Meichsner = Tuchmacher.

Schmeller: Meichsener Tucher u. Tuchhändler, von d.Stadt Meissen abgeleitet.

Meisener, Meichsner = Tuchhändler, hausierende Tuchhändler.

als Meichsner bezeichnete man die sächsischen Tuchmacher (Meichsen = Meissen).



Meierist

Betriebsleiter einer Meierei (im Sinn v. Molkerei)

meierske = Wirtschafterin a.e. grossen Hof



Meiersche

Gesinde auf d.freien adligen Hause: ... Meiersche

Die Bezeichnung kommt öfters vor bei den adligen Höfen.

der Kuhhirte mit seiner Frau, >Meiersche< genannt, die das Flachslager verwaltet und spinnen und weben muss? (Personal des Amtes Stolzenau)



Meinheitsmeister

Die Gemeinde in der Stadt, die Bürgerschaft, die Bauer- bzw. Dorfschaft, die gesamten Einwohner eines Ortes, insbesondere das öffentliche Gut derselben

Bauermeister, Bürgermeister.



Meisselschmied

gehört nach Franz Fuhse zu den Zeugschmieden, die allerlei Handwerkszeug herstellen.



Maister, Meister

Lexer: meister, mester = magister, lehrer, schullehrer, gelehrter, besiehe > als titel vor eigennamen, ... meistersänger ... künstler, handwerksmeister ...

Der Küster wurde früher als >Meister< bezeichnet. In den Kirchenbüchern begegnet uns das >M.< (Meister) vor dem Namen, oft auch ausgeschrieben als Meister. Wenn hinter dem Namen keine Berufs-Bezeichnung folgt, ist fast mit Sicherheit auf den Küster zu schliessen. Nach 1750 legt der Küster das >M< ab.



Meisterknecht

Meistergesell, Obergesell, der Jungmeister bei einem Handwerk, der die Meister zusammenruft;

Aufseher über die Arbeiter.

M. ist ein Meister, der der andern Meister Knecht ist; der Jungmeister bei einem Handwerk, der die Meister zusammenruft ... Stubenknecht. (vergleiche > diesiehe >)

M. = Obergesell der Schiffszimmerer

ältester Gehilfe des Schäfers bei grossen Herden.

Meesterknecht = Obergesell.



Melber

Mehlhändler

Mehlverkäufer, -händler.

eine oberdeutsche Benennung eines Mehlhändlers



Meler, maler, moler (pictor)

Maler

Maller, Heimlich Maler > siehe dort



Melmeister

wahrscheinlich der Beamte, der für die Bereitstellung des Mehles zu sorgen hatte. Ihm unterstanden die Müller.



Menger, menker, Menge

Händler, Kleinhändler.

(Klein-)Händler, Krämer.

Mengewein = Weinhändler Heringsmenger = Heringshändler

eyermenger = Eierhändler Holzmenger = Holz-

essigmenger = Essig- Honigmenger = Honig-

appelmenger = Apfel- Hunermenger = Hühner- „

eppelmenger = Isenmenger = Eisen-

federmenger = Feder- Kesemenger = Käse-

glasemenger = Glas- Kynenmenger = Kien-

haumenger = Heu- Muzmenger = Gemüse- „



Menge- oder Setzschäfer

Der Menge- oder Setzschäfer setzt zu der Herde eines Besitzers einen gewissen Anteil eigener Schafe, etwa 1:5 bis 1:10.- Diese Schafe bekommen auch das Zeichen der herrschaftl. Herde. Es besteht kein Besitzrecht am einzelnen Tier, sondern sein Besitz ist allgemein ein bestimmter Teil des Gemenges.



Menkeler

Kleinhändler

Kleinkrämer, Händler

Menkeler, Menger = Händler.



Mentler

Trödler, Händler mit alten Mänteln.

Lexikon: manteler, menteler = Verkäufer von Mänteln u. anderen Kleidungsstücken.



Mergeler, mirgeler

etwa Kanalreiniger



Merzler

Krämer.

mercator = Kaufmann

Kleinhändler, Höker

Lexikon: merzeler = Kleinhändler, Höker

Merzeler = händler, krämer.



Mesolanmacher

Beiderwandweber



Messer

siehe > Stadtmesser

Messer = Aichbeamter

Eichbeamter.

Kornmesser in Lübeck 1798



Messerkrahmer

Messerkrämer, ,kaufmann.



Messerreider

Reider = Schwertgriffmacher

(messet-)mestbereder = Messerschmidt.



Messerer, Messerschmied, Messersmitt

Messerschmied

Mestbereder = Verfertiger von Messern

Mestmaker

Messerschmied, veralte Bezeichnungen: Messmacher, Messerer, Messsmyde, Messersmyd, Bielsmyd, Sensseler

messerbereider = Messerschmied

cultellifex

vergleiche > Schalenmecher



Messersliffer / messerkauffer

Messerschleifer / der Messer verkauft

Messerträger = Händler mit (Solinger) Messern und Schmiedewaren.



Messerwerte

messet-, mestwert = Messerschmied



Messing- u. Kupferbereiter

Arbeiter in der Hütte, Messingschmelzer.



Messingbrenner, Messingschaber

Die Arbeit der Apengeter fiel in Nürnberg den Rothschmieden, die der nordd. Gelbgiesser u. Messingschläger den Beckenschlägern, Messingschabern u. Messingbrennnern zu.

Blankbrenner, auch Messingbrenner genannt, der Metallfärber, der vorwiegend Gegenstände aus Messing brennt, indem er sie entfettet ... u. in ein Säurebad eintauchen lässt.



Messingschmied / Messinksleger

= Rotschmied, siehe dort

Messinksleger = Verfertiger von Gegenständen, die aus Messing mit dem Hammer geschlagen wurde.

Missingketelmaker = Verfertiger von Messingkesseln

Missingsleger, jetzt heissen sie Beckenschläger, u. ihr Geschäft besteht darin, mit dem Hammer Gegenstände aus Messing zu verfertigen, während die Gelbgiesser Gussarbeit lieferten.



Messingsleger, missingslager, messenschlager, messinsleger

Messingschläger

Wehrm.: Missingsleger

siehe > Messingschmied



Messmacher

Sensenschmied

Messmacher = Mestwarb = Mestwerdt = Messerschmied.



Messmer

Messmer = Kirchendiener, Küster.



Messner

Lexikon: messenaere, messner = mesner, küster

Schmeller: Mesener, Mesner, Mesmer = Küster, Kirchner, Sacristan.



Mestbereder, Mestmaker

Verfertiger von Messern.

mestbereder = Messerschmidt.

Die Messermacher hatten früher ein besonderes Amt gebildet ... Sie hatten Klingen geschmiedet u. zugleich mit Griffen versehen. Später waren beide Geschäfte getrennt. Die Verfertiger von Klingen waren in das Amt der Schmiede übergetreten, u. das ehemal. Amt bestand nur noch aus Messerbereitern, welche Klingen u. Griffe zusammensetzten, wobei die Arbeit hauptsächlich darin bestand, die letzteren durch Kunst zu verzieren.



Mestwerder

Messerschmied.

Mess u. Mest = Messer.

messet-, mestwert (d.i.mestwercht) u. mestwerk = Messerschmidt.



Metallpräger

Was der Kupferschmied im Behämmern des Kupfers erreichte, schafft der Metallpräger mit sanfter Gewalt u. Hilfe der Prägepresse, Kuchenformen, Zierbänder, Türbeschläge, Scharniere usw.

Metalldrücker.



Metropolitan

Brockhaus: Metropolit = 1. Bischof od. Erzbischof einer Kirchenprovinz.

Mack: Metrolpolit = Provinzleiter, Erzbischof.

Metropolitan = Erzbischof, dem andere Bischöfe unterstellt sind.



Metzeler, metzler

Metzger, Fleischer.



Metzener, Metzner

Metzner (Metzler) verkauft Waren, die nach Metzen ausgemessen werden, wie Mehl, Grütze, Salz.

Müllerknecht.

1) Hersteller von Metzen (Messgefäss)

2) Müllergehilfe, der den Mahllohn des Müllers mit der Metze abmass



Metziger

Lexer: metziger = Metzger.



Metzmüller

Der Unterschied zwischen einem Erbzinsmüller u. einem Metzmüller bestand darin, dass der Erbzinsmüller seine Mühle erblich besitzt ... während der Metzmüller die Mühle nur im Auftrag des Ordens um einen bestimmten Lohn (eine Metze je Scheffel Getreide) betreibt.



Metzner

Müllerknecht

Metzner, Mühlbursche, der auf einer grossen Mühle das Metzen verrichtet.

Der Müller metzet, wenn er die ihm bestimmte Mahlmetze vor dem Mahlen von dem Getreide wegnimmt.

Metze = ein Mass, = 1/16 eines Scheffels

Metzner = der Mühlknappe, welcher das Metzen verrichtet u. welcher an einigen Orten auch Mehlmeister genannt wird.

Metze, ein Hohlmass von unterschiedl. Grösse, je nach Landschaft:

Bayern: 1 M. = 36,06 l

Preussen: = 3,435 l

Hannover: = 1,95 l



Metzscher

Metzger, Schlächter.

Lexikon: metzeler; Metzler; Metzeller;

Metzler, Metzger = Fleischer

Leute, die mit Salz, Mehl u.dergleichen handeln u. solche nach der Metze oder Maass-Weise verkauffen.



Meuerer, Meurer, Meyrer, Mäurer

Maurer.



Meusefallmacher

Mausefallenmacher.



Meyer, Meier

ursprünglich der major villae,im alten Frankenreich der Beauftragte des Grundherren,der den Haupt-Gutshof bewirtschaftete, später auch Verwalter bzw. Pächter kleinerer Höfe

Brockhaus:

1) im Mittelalter urspr. ein Verwaltungsbeamter; heute Gutsverwalter.

2) im 13.-19. Jh. in Niedersachsen der grossbäuerliche Pächter eines Grundherrn.

Bürgerbuch Kölln 1603: des rats gewesener meyer

Der Grundherr gab den grössten Teil seines Besitzes in der Form der hofrechtlichen Leihe an Bauern aus, nur das sogenannte Salland liess er durch den Meier für eigene Rechnung bewirtschaften.



Mietling

Tagelöhner.

der um Lohn arbeitet.



Mietmüller

Pachtmüller.



Mietsbrauer

Lexer: metbriuwer = metsieder

1) Metbrauer

2) Schoppenbrauer, Brauknechte, die gegen Lohn bei Brauberechtigten arbeiteten.



Milcher

Milchwirtschaft Treibender

Melker.



Milizfourier

Brockhaus: Miliz = im Fireden kurz ausgebildete Truppe, tritt nur im Bedarfsfall, besonders im Kriege, zusammen.

heute bezeichnet Miliz eine für den Kriegsfall eingeübte u. zusammenberufene Mannschaft; ... Milizen, Truppen, die nicht ein stehendes Heer bilden.

Furier (fourier) = der für die Beschaffung von Unterkunft, Verpflegung usw. Verantwortliche einer milit. Einheit.



Millner

Müllner = Müller

Beständ(n)er = Pächter

Bstand-Millner = Pachtmüller.



Miniator

Bis gegen 1400 wurden Bücher ... von den sogen. Buchschreibern abgeschrieben ... illustrierten vielfach ihre Bücher nicht selbst, ... um sie einem besonderen Buchmaler ... zu geben. In grösseren Werkstätten ... finden wir ... einen Miniator oder Rubrikator f. diese Arbeiten.

vergleiche > Miniatürenmaler



Miniatürmaler

Miniatur ursprüngl. der gemalte Schmuck der geschriebenen Bücher.- Der Name übertrug sich dann auf Malereien in kleinem Massstab, die mit Öl-, Wasser- oder Deckfarben auf Pergament, Holz, Elfenbein oder Metall gemalt wurden, hauptsächlich für Bildnisse.

Brockhaus: Miniatur (von lat. minium = Mennige), Malerei od. Zeichnung in Handschriften u. Büchern, benannt nach der ... roten Farbe. Im weiteren Sinne ein Bild kleinen Ausmassesiehe > Bildnisminiaturen waren besiehe > im 18. u. bis zur Ablösung durch die Photographie im 19. Jh. verbreitet.



Ministerialis, Ministerial

kleiner Beamter im Armen-Collegium

Dienstmann

Unterster Angestellter bei Gerichts- u.Polizeibehörden



Minstrel

Spielleute

Spielmann an Fürstenhöfen des Mittelalter

Mackensen: nichtadliger Spielmann

Brockhaus: Sänger, Spielmann oder Gaukler im Dienste eines Adligen



Missings-Arbeiter

Messingarbeiter auf der Messingmühle zum hohen Damm bei Oldesloe)



Missingksleger

Verfertiger von Gegenständen, die mit dem Hammer aus Messing geschlagen wurden( Beckenschläger).

missingsleger, Messingschläger.

Jetzt heissen sie Beckenschläger ... mit dem Hammer verschiedene Gegenstände aus Messing zu verfertigen.



Mitbürger

concivis, in der älteren Sprache ... Genosse des Burgrechtes; ... den ins Bürgerrecht aufgenommenen

Fremden; der zur selben Stadt gehört usw.

Mitbürger = concivis

Lexikon: miteburgaere = Mitbürger



Mitmeister

Zunftgenosse, -meister

Mitmeister: contribulis



Mitnachbar

Mitnachbar, Nachbar, Einwohner, Dorfgenosse. Diese Bezeichnung findet sich häufig in den Kirchbuch Haberberg-Königsberg

convicinus



Mittelknecht

Knecht im Range zwischen dem Grossknecht und dem Kleinknecht

jüngerer Knecht von etwa 18-23 Jahren, steigt zum Grossknecht empor.



Mittelkötner

Klasse handdienstpfl. Bauern zw. Gross- u.Kleinköttern.



Mittelmagd

Auf grossen Gütern hat man eine Grossmagd, eine Mittelmagd u. eine Kleinmagd



Mitter

Kornmesser

(Salz-, Korn-) Messer.



Modellweber

Weber, der in der Decken-, Damast-, Teppichweberei Modelle webt.

Modellmacher: Künstler, der Modelle macht, ... bestehen die Modelle aus Tischlerarbeit, so heisst er ... Modelltischler.



Modelschneider, -stecher

Verfertiger von Matritzen, Negativformen für Herstellung von Kacheln (Blattkacheln) mit Reliefdarstellungen, auch für Herstellung Marzipan u. Kuchen.

Model = Form, sei es vertiefte Form für Guss od. Gebäck, sei es gestochene, geschnittene Druckplatte für Farbdrucke (Keysers Fremdwörterbuch)

Modelstecher = Schnitzer der Lebkuchenformen.



Moderführer

Denn ohnerachtet ein Moderführer angenommen, liegen die Strassen - besonders die kl. Gassen - so voll Kot, dass kaum durchzukommen ist.

Strassenkehrer.



Molenknecht, Molenmecher

Mühlknecht

mole, molle = Mühle

molenhelpere = Mühlenknappe, der in der Mühle hilft.

Molenmecher = Mühlenbauer.



Mollenbinder

fertigt Mollen.

Brockhaus: Molle = Trog, Mulde

Mull, Moll =

1) flacher Korb aus Weiden- od. Eichenholz ohne Hängsel, beim Kuhfüttern gebraucht;

2) hölzerne Mulde

Molln =

1)Mulde

2) Werkzeug zum Aushauen der Mulden, Schaufeln usw.

Wossidlo-Teuch.: Moll = Mulde, längl., flacher, henkelloser Behälter aus Holz, Flechtwerk usw. zum Aufsammeln der Kartoffeln auf dem Felde. Die Kartoffelmulden (Tüffelmoll) verfertigte man ... aus ....

oder Baumwurzeln selbst



Mollenhauer, Moldenhower

Moldenhauer, stellte Mollen, Mulden, besiehe > die länglichen Back- u. Fleischtröge her. Ausserdem fertigte er Hand- u. Wurfschaufeln, auch hölzerne Löffel.

Flensburg. Moldenhower.



Möllenvogt, Mühlenvogt

Fischer



Moller / Müller / molner

Müller.

meynmolner = Müller auf einer der Mainmühlen

molenknecht, molnerknecht, müllerknecht = Mühlknecht.

mollenknecht

müllerburss = Mühlenbursche

mollenknecht, mullenknecht, mulknecht, Mühlknecht = Geselle



Mölntreiber

Kommt weiter vor in den Formen Muhlen-, Möhln-, Muln-, Mühln- u.Mühlentreiber.

Lexer: mûltriber (mûlhirte), lat. mulio = Maultiertreiber

vergleiche > Eseltreiber



Molter

Mälzer, siehe dort



Moltmeter

sein amt war ein einträglicher ratslohen

molt, malt = ein Kornmass

Molt = Malz



Moluckendreher

Hersteller von Strohhülsen für Flaschen



Monarch(en) = Mannschaft

Hilfsarbeiter beim Dreschen mit dem Döschdamper. (Lokomobile)

Als Monarch (lebt nach der Ernte wie ein Fürst) bespöttelte man anerkennend in Schl.-Holst. einst den in kurzer Zeit gut verdienenden landwirtschaftlichen Saisonarbeiter (>Sachsengänger<)



Monitor

Duden: Aufseher

Monitau, -to = langzügige Auseinandersetzung



Moorverwalter

Moorvogt = Aufseher eines Torfmoores

Moormeier = Landbauer in einem Moor.



Mössner

Messner

Möss für messe.



Mostmacher

Mostmacher Hersteller von Obstwein.

Alkoholfreie Obstsäfte wurden erst nach Pasteur (1822-1895) dauerhaft hergestellt.



Motter, Mütter

Kornmesser

Mutter, Mütte = Fruchtmesser; rheinisch heisst Mutter, Mötter noch jetzt der von der Obrigkeit bestellte Fruchtmesser.



Motzenbecker

Feinbäcker

siehe > Mutzenbäcker

mutsche, mutze als feineres Bäckerbrot



Mühlarbeiter

so heissen im Berg- u. Hüttenwesen diejenigen Personen, welche in Pochwerken u. Wäschen gebraucht werden.



Mühlarzt

Mühlenbauer

Mühlenarzt, Mühlenbauer



Mühlenbereiter, molenmecher

Mühlenaufsichtsbeamter

molenmecher, muln-, molmecher = Mühlenbauer

Mühlenbereiter: bei den Papiermachern ein Geselle, der die Geschirre zu rechter Zeit versorgt u. darauf acht hat. Kr.

Mühlenbereiter, mullenbereiter … d.i. ein Beamter, der auf die Beachtung der Mühlenordnung zu achten hat.

1) Mühlenbereiter

2) Mühlenbereiter = ein Offiziant, welcher mehrere Mühlen unter Aufsicht hat und auf die Beachtung der Mühlenordnung sehen muss



Mühlenbescheider

Der älteste bzw. der erste Geselle in einer Mühle, der den Müller (Meister) in dessen Abwesenheit vertritt.

in den mühlen der oberste mühlenbursche.

Mühlenverwalter.



Mühlenbesucher, -ausreuter

Mühleninspektor, der von Amts wegen die Mühlen besichtigt

Mühlenbesucher, ein Angestellter bzw. Beamter, der im Auftrage des Mühleninspektors oder eines Amtes die Mühlen kontrolliert.

Mühlenausreuter hatte darauf zu achten, dass der Mahlzwang eingehalten wird, hatte die Mühle zu besuchen ... auf Accise-Unterschlagung zu achten. (vergleiche > Mühlenbereiter)



Mühlen-Einnehmer; -Amtmann, Mühlen-Baumeister,

-Damm- u.Schleusenmeister, Mühlen-Waagemeister, Teichgräber.

Alle sind Angehörige des Mühlenamtes

Mühlen-Amtmann: der über die Mühlen gesetzt ist

Mühlenwaage = obrigkeitliche Waage, auf welcher das in die Mühle gelieferte Getreide u. das daraus gewonnene Mehl gewogen wird.

Mühlenamtmann führte die Aufsicht über die Königsberger Mühlen.



Mühlenfahrer

vergleiche > Mühlenführer, Mühlenfuhrmann.



Mühlenführer

Die Mühlenfahrer (Mühlenbootfahrer) waren vom Rat auserwählte u. vereidigte Fährleute. Sie nahmen morgens von Kieler Einwohnern Korn entgegen, brachten es nach Neumühlen, beaufsich-tigten dort das Mahlen, damit das Korn nicht vertauscht wurde u. stellten am Nachmittag jedem Eigentümer sein Mehl zu.

Aber ihr Korn durften sie (die Kieler) nur auf der Königl. Mühle an der Schwentinemündung mahlen od. schroten lassen ... Als Mühlbootfahrer durften sie ... mit sicheren Ein-nahmen rechnen. Die Stadt Kiel liess sich diese Vorteile ... bezahlen, dass die M. jährlich zwei Reichstaler an die Brückenkasse entrichten mussten.



Mühlenfuhrmann

Gelegentlich ist ein Fuhrmann der Stadt näher als >Mühlenfuhrmann<, >Mietfuhrmann<, >Mietkutscher< oder >Strassenfahrer< bezeichnet worden.



Mühlengast Keine Berufsbezeichnung

M. ist der Bauer, Kätner usw., der nach dem Bannrecht eine bestimmte Mühle zum Mahlen seines Korns aufsuchen musste



Mühlen-Pensionarius

Mühlenpächter.

lat: pensio = fällige Rate, Mietzins

vergleiche > Pensionär = Gutspächter .



Mühlenschreiber

in einigen Gegenden eine vereidigte Person bei der Mühlenwaage, welche das Gewicht des in die Mühle gelieferten Getreides verzeichnet; in Berlin: Mühlenwaagemeister.

Accisebeamter, der die von den Mühlen zu entrichtenden Abgaben feststellt.



Mühlenspan

Wahrscheinlich Herr bzw. Vorgesetzter einer Mühle.

Span = Abkürzung des madjar. Gespan = Burggraf, Verwaltungsbeamter (Brockhaus)



Mühlensteiger

Stockwerk = Schachtanlage.

Mühlensteiger hatte die Aufsicht über Wasserräder usw. für die Fahrkunst.



Mühlenvogt

Über die Einhaltung des Mahlzwanggebots wachte ein berittener Mühlenvogt, der den Übertretern das Mahlgut wegnahm u. sie zur Bestrafung meldete.



Mühlenwerksmeister

Mühlenmeister

Mühlenmeister sind gewisse von der hohen Landesobrigkeit ...gestellte Personen, die sowohl die Mühlen selbst zu besichtigen als auch Achtung zu geben hatten, dass weder den Mühlengärten etwas un-gebührliches begegnet, noch auch die Müller ihrer Obliegenheit getreulich nachzukommen unterlassen ...



Mühlknappe

Müllergeselle.

Gehilfe eines Müllers

der Gehülfe des Müllers in Getreidemühlen eine Benennung welche sowohl den Gesellen als auch den Lehrlingen des Müllers gemein ist. ... In manchen Gegenden bekommt nur der geschickteste u. erfahrenste ... den Namen M.



Muhlntreiber

vergleiche > Mölntreiber

Lexikon: mûl-triber = mûl-herter = hirte

mulio (lat.) = Maultiertreiber mulus = Maultier.

vergleiche > Eseltreiber



Mühlscher

Mülscher = Müllergeselle

M. einer der obersten Mühlknappen; man unterscheidet: Altmilscher, Jungmilscher.



Mühlsteinhändler

Für Mühlsteine verwendete man harte Sandsteine, löchrige Quarzite, schlackige Basalte usw. Diese Steine mussten oft aus weit entfernten Gegenden geholt werden.



Muldenhauer

Mulenhower = Holztrogmacher

Moldenhauer = Verfertiger hölzerner Mulden (Mollen)



Müllenmeister, Mollmeister

Mühlenmeister, Müller.

Bürgerbuch Kölln: mollmeister = Mühlenmeister

mollenhauptmann = Mühlenhauptmann

Das Amt des Mühlvoigt u. Mühlmeisters ( auch Mühlgeschworene genannt) besteht darin, dass sie die Streitigkeiten, welche den Wasserlauf betreffen oder über andere Mühlensachen entstehen, entscheiden; wie Müller ihrer Pflicht nachkommen usw.

Behrens: Dem Mühlenmeister ist die spezielle Aufsicht über die Mühlen auf dem Mühlendamm (3 Gänge) übertragen. Auch soll er erford. Falls die Aufsicht ü. die verpachteten städt. Walk- u. Struckmühlen führen.



-müller

Bachmüller

Bürgerbuch Köthen siehe > Bladermüller

Alles Müller; die besondere Bezeichnung sagt, welche Mühle sie bewirtschafteten.



Mulner

Müller (mülner, mulner, molner, molendinator, molitor)

Lexikon: mulnaere, mulner = müller

Schmeller: Mülner = Müller

Der Zuemülner, Zuemüller = Gehilfe des M.



Mülzer, Mülter

Mälzer, Malzbereiter, die das Malzen in der Brauerei besorgten.



Mulzer

Mälzer, Mülzer

Mulzer = frk. (mittelhochdeutsch) Variante zu Mälzer

Mulzer für Malzer, Malzbereiter.



Mülzknecht

Mülzer, Mülter, Mälzer.



Mundkoch

Brockhaus:- der Tafel von Fürsten dienend,z.B.Mundbäcker, Mundschenk

Hannover 1650 herzoglicher Mundkoch



Mundschenk

Weissenfels 1698 Fürstl. Mundschenk, Fürstl. sächsischer Mundschenk

Brockhaus: im fürstl. Haushalt der Hofbeamte, dem das Getränk anvertraut war.

welcher das Getränk eines grossen Herren in seiner Aufsicht hat u. dasselbe bei der Tafel einschenkt, und zuweilen eine hohe Reichswürde ist.



Municipalrat

Stadtrat.



Munsterschreiber, -schriver

Musterschreiber.

im 16. u. 17. Jh. der bei der Musterung der angeworbenen Leute tätige Schreiber, ... ebenso hiessen im 17. u. 18. Jh. die Beamten der Zeughäuser.

Munster = Muster (Een bunt Munster)



Muntemester

munte = Münze, Muntemester = Münzmeister

munt(e)mester = Münzmeister



Münzer, munzer, -meister, monzer

stand im Dienste eines Münzherren. Da er in einem besonderen Treueverhältnis zu seinem Herrn stand, trug er die Bezeichnung Hausgenosse.

Da er in ältester Zeit sein Münzeisen selbst verfertigte, so war er zugleich Eisengräber, d.h. Stempelschneider oder Grabner genannt. (Graveur)

munzer, monzer allgemeinste Bezeichnung für die in der Münze beschäftigten Personen.

munz-, monz-, monzermeister = Münzermeister, d.h. Vorsteher u. zumeist auch Pächter der Frankfurter Reichsmünze; nicht selten mehrere, die das Geschäft in Gesellschaft betrieben.

munzergeselle = Gesellschafter des Münzmeisters



Münzguardein, -wardein

(v.it. guardia, frz. garde, z.ah. warta, Warte, spähendes Lauern.)

(vergleiche > Wardein.) Münzprüfer.

ein Wardein, d.i. eine verpflichtete Person in den Münzanstalten, welche den inneren Gehalt oder den wahren Wert der Münzen erforschet.



Münzmeister

Oberster Leiter einer Münze (Münzstätte)

Brockhaus: Der technische Leiter einer Münzstätte

siehe > auch: Münzer

M., der Meister, d.i. Vorgesetzter einer Münze, welcher dem Goldt u. Silber den in der Münzordnung vorgeschriebenen Zusatz zu geben hat.



Münzohm

vergleiche > Münzer

Ohm = Oheim = Genosse, Kumpan, Zunftgenosse der Münzer, Münzerhausgenosse.



Münzschlosser

Schlosser, der für die Münze das nötige Stahl- u. Eisenwerk verfertigt.



Münzschmied

Münzschlosser = Schlosser, der für die Münze das nötige Stahl- u. Eisenwerk verfertigt.

Münzschmiede = officina monetalis, Münzwerkstatt.

Münzschlosser = Schlosser für das Presswerk in der Münze.



Münzwächter

Wächter in der staatl. Münze.



Murlüde, murer

Maurer, Lübeck 1527

murer, muerer, vereinzelt muwerer

Maurer. Zur Steinmetzzunft gehörig

Murmann, Muhrmann = Maurer

Flensburg: Murmester = Mauermeister.



Mürmann

Maurer, Mauermann.



Musemeister

Lübeck > Aufseher über das Arsenal.

Muserie hiess ehedem so viel als Gewehr u. Musemeister so viel als Zeugmeister.



Musici

Sänger u. Musiker.

Musicus instrumentalis = Kirchenmusiker.



Musikus

Lübeck 1798: Musikus unter den Brüdern.

Lübeck Adressbuch 1842: Musicus erster Classe

Die Pfeifer (Musiker) schlossen sich zu Bruderschaften zusammen; 1435 wird die Marien-Bruderschaft der Musikanten u. Spielleute zu St.Catharinen erwähnt, die alle in der Stadt sesshaften M. umfasst. Sie heisst nach der Reformation Chor- u. Köstenbrüderschaft u. bestand bis 1815. Der Name bezeichnet ihre beiden Hauptfunktionen: den Dienst in den Kirchen u. bei Hochzeiten (Kösten).



Musicus Instrumentalis

Musikus, in das gemeine Leben eingedrungene gelehrte Form aus lat. musicus, Tonkünstler, -setzer.

Musiker, der ein od. mehrere Musikinstrumente spielt.

Musicus instrumentalis = Kirchenmusiker.



Musquetier

Brockhaus: -(zu Muskete) ursprünglich der mit einer Muskete (Infanteriegewehr mit Luntenschloss) bewaffnete Soldat. Im dt. Heer bis zum 1. Weltkrieg hiessen meist die einfachen Infanteristen M., obwohl um 1700 die Flinte eingeführt wurde.



Musquetier unter dener Zwölfen

Musketenträger,Soldat; abgeleitet von Musquete = veraltete Büchse, welche ein Luntenschloss hat. Name ist geblieben, im Heer der Kaiserzeit hiessen die Mehrzahl der Infanteristen Musketier.



Musselinweber

Brockhaus: Musselin (frz. 'aus Musol') = feinfädiger, leichter, meist stückgefärbter oder bedruckter Damenkleiderstoff.

Musselin nach der irakischen Stadt Mosul (Mossul) benanntes leichtes Gewebe aus Wolle oder Baumwolle, meist bedruckt.



Musterreiter

Handlungsreisender.

Musterreisender.

Musterer = Geschäftsreisender, der auf vorgelegte Muster oder Proben Aufträge sammelt.



Musterschreiber

führt ihn bei der Gruppe Militär auf

scriba delectorum militum ist derjenige, so bei der Musterung ist und das Gegenregister hält.

Schreiber bei Musterungen für das Heer.



Musterzeichner, -macher

Brockhaus: Hersteller von Entwürfen für Stoffe, Teppiche, Tapeten, Bekleidungsstücke usw.

zeichner von mustern für weber, spitzen- u. tapetenmacher



Mutschelmehlfabrikant

Mutschel- u. Panniermehlfabrikant

Mutschelmehl = obd. geriebene Semmel (Brockhaus)



Mütsenmaker, Mutzemacher

Mützenmacher

Bürgerbuch Kölln: mutzemacher



Mutzenbäcker, Mutschelbäcker

buken die Mutze od. Mutsche, ein zwiebackartiges Feinbrot, das die Beschauer nicht nach dem Gewicht, sondern nach dem Aussehen zu beurteilen hatten.



Mützenkramer

Mützenhändler, Händler mit Mützen.



Mynter

Flensburg > Münzer.

munter, Münzer, der das Recht hat, Münzen zu schlagen und zu wechseln.



Nachbar

Bauer auf eigener Scholle; Gemeindemitglied.

Nachbar = proximus, vicinus

Lexikon: nachbûr = der in der Nähe wohnende, nachbar.

Brockhaus: von nahe und Bauer; Nebenwohner, Nebensitzer

1) dessenHaus ... angrenzt,

2) Gemeindeangehöriger.



Nachgänger, Nachfahrer

Aufseher.

der nachgeht,nachfolgt.

Nachfahrer, ein Nachfolger, ein nur im Oberdeutschen übliches Wort, wo es auch verkürzt der Nachfahr lautet.

Im Bergbau sind die Nachfahrer oder Einfahrer gewisse Bergbeamte, welche die Grube befahren und nachsehen, ob die Geschworenen ihrer Pflicht ein Genüge leisten.



Nachbeseher

Nachprüfer, Controlleur.



Nachgeher

Nachgänger = Aufseher.



Nachrichter

Brockhaus: (mittelhochdeutsch:) Scharfrichter, Henker

... der nach dem verurteilenden Richter das Urteil, namentl. das Todesurteil vollstreckt, der Scharfrichter, Henker.



Nachschmied

nahsmäden = nachschmieden, mit de Flachkant nahsmädt.

Schmied, der den Werkstücken mit entsprechenden Hämmern usw. das gute, blanke Aussehen gibt.



Nachthirte

1) Hirte zur Nachtzeit, Gegensatz zu Taghirte

2) Nachtwächter.

Dienste u. Abgaben der Bauern im 18. Jh., trieben die Bauern ihre Pferde, deren sie wegen der Herrendienste (Spanndienste) oft mehr hielten, als die eigene Wirtschaft benötigte, abends auf die Weide, wo sie bis zum neuen Arbeitsbeginn blieben.

Dafür wurde häufig ein Nachthirte gehalten.



Nachtmann

Kehrichtlader

Nachtmeister = Kehrichtlader (arbeiteten nachts)

Lexikon: Nachtmeister = Abtrittträumer.



Nachtmeister

Kehrichtlader (arbeiteten nachts)

1) bergmännisch wie Nachthüttenmeister,

2) gleich Nachtkönig; euphemistisch für Abtritt- u. Cloakenräumer.

Nachtmeister, im Hüttenbau ein Hüttenmeister, welcher des Nachts die Schmelzhütten besucht, um zu sehen, ob die Arbeiter ihre Schuldigkeit gehörig erfüllen.



Nachtreufer

Die Nachtwächter riefen früher die Zeit aus: Hört ihr Herrn u. lasst euch sagen, unsre Glock' hat zehn geschlagen usw.- Anfang dieses Jahrhunderts gaben in meiner Heimat (Pommern) die Nachtwächter allstündlich durch Pfeiftöne die Zeit an.



Nachtwachtmeister

Nachtwächter, Nachtpolizei

Berlin 1907: Der Ordnung wegen wurden 30 Nachtwächter gehalten, und ein Nachtwachtmeister kontrollierte wieder, dass diese 30 Nachtwächter ... die Stunden anzeigten ... u. die Stunden vernehmlich abriefen.



Nacien

In der Zeit, da sich alle Stände zu Gesellschaften vereinigten, unterschied man zwischen Nacien u. Ämtern. Zu den N. (d.i.Nationen) zählte man die Kaufleute..., weil sie ihre Vereinigungen nach den Orten u. Ländern tauften, mit denen sie vorzugsweise Handel trieben. Schonenfahrer, Nowgorodfahrer usw.



Nadelbeinmacher

Nadelbein, neutr., Nadelbecher aus Bein.



Nadler, naldener, Nädler

älteste Bezeichnung Naldener, in Schlesien Naeler, machen Näh- u. Stricknadeln. In Lübeck erteilte der Rat 1356 den Netelern eine eigene Zunftrolle .

naldener, noldener, nalener, im 16. Jh. nadeler, nadler; aber gleich alt neldener, neldenmecher, nelener, nildener.

Nadler, Hersteller von Nadeln.

Bürgerbuch Ratzeburg: Nädler.

Nadelmacher, Nadelschmied,

veraltete Bezeichnungen: Nayler, Nadelsmyd, Ahlensmyd, Heftler, Heftelmacher, Nähnadler, Stecknadler. Die Bezeicnung >Nadler< ist nicht zu verwechseln mit der ... gleichnamigen Bezeichnung >Nadler< = Drahtwarenmacher (vergleiche > das)



Nadler

Drahtwarenmacher.

Die handwerklichen Drahtgeflechtmacher wurden auch >Nadler< oder >Drahtschlosser< genannt.(jedoch nicht zu verwechseln mit dem Nadler = Nadelmacher)

Die Drahtwarenmacherei gliedert sich gegenwärtig in die verschiedensten Teilgebiete, deren wichtigste die Drahtflechterei, Drahtweberei u. Drahtstrickerei sind. Fabrikmässige Fertigung überwiegt.



Nägelschneider

Nagelschneider = in Seestädten Leute, die hölzerne Nägel zum Schiffbau schneiden.



Nagler, nagelsmid, nelsmid

fertigte Nägel

Nagelschmied.

nelsmid, neilsmit, nelesmid, naler, neler, nageler = Nagelschmied .- negeler = Nagelschmied



Nähterin, Nätherin

Schneiderin.



Nakleyss

Nakleiss ist wahr-scheinlich eine Abkürzung von Nageleisen = Werkzeug der Nagelschmiede.

N. wohl Ökel-, Übernahme für Nagelschmied.

Lexikon: nôklier = Schiffer, Steuermann.



Nardenmacher

Brockhaus:

1) (die)Narde = pfälz. hölzerner Kuchenteller

2) wohlriechende Pflanze u. Pflanzenteile, die für Salben ... benutzt werden.

Lexikon: narde aus deren Blüten bereiteter Balsam

Narte, Narde = muldenartiges hölzernes Gefäss, Trog

Narde = fremdwort, die pflanze nardus sowie der aus der blüte bereitete balsam.

Narde = Behälter, in welchem auf dem Fischmarkt die Fische feilgehalten werden;

Fischtrog, -mulde.



Narr

Brockhaus: komische Gestalt, Spassmacher; Hofnarr, lustiger Rat.



Natöger

aufzieher der osammer (schöpfeimer) aus dem sode, mit nachtarbeit; also nachttager, Nachtaufzieher.



Nattler, Nätler, Natlere

- siehe > Nadler

Nater = Näher, Schneider

Natlere = Nadler

nateler = Nädler



Neberschmied, nabiger

fertigte Naber od. Neber, soviel wie Bohrer; später verlegte er sich auf die Ausbohrung von Brunnenrohren; er wurde schliesslich auch Stellmacher.

mittelhochdeutsch: nabeger, heute Naber, Näber = Bohrer der Radnaben

nabiger, nebiger, neybeger, Bohrer oder Bohrermacher

Bohrer- u. Sägenschmied.



Nedenkramer

1) neden, abgeleitet von nedden = unten, unter (Sch.-L.), nieder ; also wohl: niederer, einfacher Krämer = Höker.

2) neden = Nieten



Nedersen, nebersen, nederin

Näherin



Negeler, nelsmid, Neler

Nagelschmied.

negelen = nageln

siehe > Nagler



Negotiant, Negoziant

Handelsherr (Duden)

Geschäftsmann, Unterhändler, Vermittler

negotiator (negociator) = Händler, Kaufmann.

Handelsherr, Grosshändler.



Nejnadelmacher

Nähnadelmacher

vergleiche > Nadler, Neteler



Neldener, Needler, Noldener

siehe > Nadler

Needler = Nadler

Nuldener, Noldmacher = Nadler.



Nelsmid, Neilschmieder

siehe > Nagler Nagelschmied.



Nepperschmied

Bohrerschmied

-> Näbiger, Naber, Neber = Bohrer

Näberschmied = Schmied, der Bohrer macht.

vergleiche > Neberschmied



Nestler, Nestelmacher

lieferte die Schnürbänder (mittelhochdeutsch: nestel) für Mieder, Hauben u. Schuhe

nesteler, nestler; Nestler.

Sie waren um 1499 bei den Weissgerbern, Beutlern, Taschenmachern eingezünftet.

Nestler, in den oberd. Gegenden übliche Benennung eines Handwerkers, welcher allerhand Nestel, d.i. Schnüre mit ihren Beschlägen verfertigt. - siehe > Senkler



Neteler, Netler, Näteler

siehe > Nadler Nadelmacher

Näteler

nateler, acufex = Nädler



Neuwäscher

Lübeck > Neuwäscher u. Kattunglätter

Arbeiter in einer Kattunfabrik

siehe > Kattunklopfer



Neyersche

Näherin.

neistersche = Näherin.



Neygerin

Näherin.

Lexikon: naegen, neigen, neien = nähen.



Niederbleicher

Bürgerbuch Rostock

Es gab in Rostock verschiedene Bleicher, erwähnt eine Oberbleiche, demnach wohl auch eine Niederbleiche....



Niederläger, Niederlagsverwandter

privilegierte Kaufleute in Wien ... unterscheiden sich, dass sie nur im Ganzen, nicht pfund- u. ellenweise handeln. ... Unter sich haben sie ihre Ältesten, Beisitzer, Niederlagsdeputierte, -cassierer usw. Benutzten viel Wechsel



Nobilis

Adliger.



Nobiskrieger

Nobiskrüger = Wirt eines Nobiskruges

Nobiskrug = Schenke des Teufels, Bezeichnung für ein abgelegenes Wirtshaus, Schenke an der Grenze.

Duden: Gaunerspr.: Herberge für Seelen auf der Wanderung in die Hölle.

Brockhaus: im Volksglauben die letzte Herberge am Eingang zur Hölle



Nonnenmacher

Schweine-Kastrierer

der weibliche Tiere zu Nonnen macht, verschneidet.

Kastrator (mittelhochdeutsch: nunne, nonne = verschnittene Sau)



Nopper

siehe > Schorrer

Gehilfe des Tuchmachers, der das Tuch von Noppen (Wollknötchen) reinigt

noppersen, nuppersen. Noppe bedeutet nach Lexer Wollknötchen am Zeuge, Tuchflocken. nopperse wäre also eine Hilfsarbeiterin der Wollweber, welche die Knoten an den Tüchern entfernt, abzwickt-

eine Verrichtung, die noch heute noppen genannt wird.



Notenstecher

Stechen von Musiknoten und Schrifttext nach Manuskript auf Weichmetallplatten.

N., der musikalische Noten in Metallplatten sticht.



Nudelmacher

Brockhaus:

Nudeln =

1) Teigwaren aus Mehl, Eiern u. Wasser.

2) ein durch kneten, pressen, schneiden in verschiedene formen (walzen-, laib-, kloss-, röhren-, riemen-, fadenförmig) gebrachter teig aus weizenmehl.

Nudeldrücker, der den teig durch die nudelform drückt.



Nüscheler, notscher, nutzscher

fertigte Nüschen, eine verlorengegangene Bezeichnung für Spangen

mittelhochdeutsch: nusche, nüschel = Spange, Schnalle



Obentürer, Ofentürer

Edelsteinhändler.

vergleiche > Abenture

Obentürer = Juwelier

Edelsteinhändler, Händler mit Luxuswaren.



Oberalter

Oberalter in Hamburg

Aldermann, Altermann, der Älteste eines Handwerks, einer Innung.



Oberempfänger

erster Rendant seit 1723 bei der Obersteuerkasse, in die die Kontribution u. die Akzise flossen u. die später auch als Kriegskasse bezeichnet wurde.



Oberfauth

Fauth = Vogt, Amtmann

Faut, früher oft geschrieben für Vogt.

Fauth = Vogt.



Obermärker

Höchster Beamter der Markgenossenschaft, der auch den Vorsitz im Märkerding führte.

Obermärker = Markenrichter, Vorsitzender im Markgericht.



Obezser, obizser, obser

Obsthändler

obismenger, abis menger = Obsthändler

obshockener (fast immer weiblich)



Oblatenbecker

Oblatenbäcker.

Oblate = ein dünnes Gebäck, flach oder eingerollt (= hippe), schon im 13. Jh. bezeugt.



Obrist-Wachtmeister

Major.



Observator am Waisengericht

Notarius portorii, Stadtbuchhalter, Observator a. Waisengericht.

Observator = Beobachter, Aufseher.



Obstbrenner

stellt Obstschnäpse aus Trebern, Maulbeeren, Obst her.



Obzer

obzer = Obstler

siehe > auch Obezser

Obsthändler.



Ochsenmetzger

Schlachter, der Ochsen schlachtet.



Ochsenpflüger

Knecht bzw. Arbeiter, der mit einem Ochsengespann Landarbeit verrichtet.

Ossenplaug = Ochsenpflug.



Ochsentreiber

Weitere Beschäftigung boten der rege Husumer Vieh- und Pferdehandel und die Viehmärkte.



Ochsenwärter

Stadtochsenwärter wohnt in der Stadt Rinderstall.



Oeconomus

Schaffer, Anschaffer im Hause, Hausmeister, Schaffner,

Major-domus, Hausverwalter.



Oekonomie-Kommissarius

ist von der Generalkommission einer Spezialkommission zugeteilt u. bereitet an Ort u. Stelle die Auseinandersetzungen (Regulierungen u. Separationen) bis zum Rezess vor. (bei Verkoppelungen.)



Ökonomus

Der Ö., zuerst Kastenschreiber genannt, später Kirchenkassenrendant, jetzt Kirchenrechner, hat die Kirchengelder einzunehmen u. auszugeben.



Ofener, Ofenmacher, obenmecher

war ursprünglich Töpfer, der sich auch auf die Herstellung von Kacheln verstand. Der eiserne, wie auch der Kachelofen fand erst langsam allgem. Einführung.

nd. Abenbuer = Ofensetzer

Abenpüüster = Ofenreiniger, Töpfer



Ofenheitzer, Ofengräber

vergleiche > Fürböter

Ofengräber = Stubenheizer.



Ofensetzer

der Öfen setzt, aufbaut



Offenschriber

Öffentlicher Schreiber, oft zugleich Schreiblehrer



Officiant

Offiziant = Unterbeamter (Brockhaus)

Bezeichnung für jeden, welcher ein öffentliches Amt geringer Art bekleidet, ein Unterbedienter, welcher den Beamten hilft oder an die Hand geht.



Offstozser, uffstozser

eine der Hilfspersonen beim Handel mit Fremden.

Auflader.

Vergleiche: Afstöter



Öhlbrenner

Nach Öldestillator.

siehe > Zedler bei destillator oleorum



Öhlschläger

Ölsläger = einer, der aus Ölfrüchten Öl schlägt od. stampft

oleator

der Ölmüller, ingleichen derjen. Mühlknappe, welcher das Schlagen des Öhles in der Öhlmühle besorgt.



Ohmgelder

Ohm =

1) Spreu, etwas unbedeutender

2) bestimmtes grosses Flüssigkeitsmass

Umgelder = Steuereinnehmer



Okulist

Augenarzt.



Oldbuter, Oldkitter

Flickschuster.

Oldflicker, .



Oldesloer Böter

Lübsche Traveschiffer.

vergleiche > Böter

An der Fahrt auf der Trave von Oldesloe bis Travemünde und nach Oldesloe zurück nehmen auch die Oldesloer Böter ... Theil



Oeldrucker, Olmacher

Ölpresser

Oelerer, Ölerer vergleiche > Seiffenmecher



Oleier, oleiger, oleysleger, oleyensleger, oleslager

Ölschläger, Inhaber einer Ölmühle. Oft als Nebengewerbe.

Ölschläger (Bock)

Oleymann = Ölhändler

Hannover > Olieslegher, Oliemaker, Ölerer

vergleiche > Seiffenmecher



Olier

Ölmüller, Ölschläger.

vergleiche > Oleier

Die sonstigen alten Kreuznacher Mühlen wie ... Mühle am Ellerbach ... waren keine Malmühlen, sondern Ölmühlen, Schleifmühlen oder Walkmühlen.



Oligsleger

Hersteller von Öl.

(olie-), ol-, (olig-)sleger = Ölschläger.



Olitätenkrämer

Mummendorf/Mecklbg. 1758.

aus mlat. oleitas, wohlriechende Öle, Essenzen, Salben usw. des Arztes

Händler mit wohlriechenden Ölen u. Arzneien.



Ölkärner

Ölhändler, der auf seinem Karren Öl zum Verkauf anbietet.



Ölkrämerin

Hannover 1689 Ölhändlerin.



Ölpresser, Ölmüller

Ölschläger.

siehe > Oleier

Kölln: Öhlmacher.



Oltbinder, Oldbinner

Altbinder, Ausbesserer von Böttcherwaren

Oldbinner = Böttcher, der schadhafte Gefässe flickt.



Oltböter, Schôbôter

mittelniederdeutsch: bôten = ausbessern, flicken.

Flickschuster, Altbüsser

oltboter = Flickschneider



Oltlapper / Schôlapper

mittelniederdeutsch: lappen = ausbessern

siehe > Altbüsser, Oltböter, Oltmaker



Oltmaker / Oltschômaker / Oltschôster

Flickschuster, Altschuhmacher

siehe > Altbüsser

Olde Schomaker, Oldtflicker = Flisckschuster

oltmakenie = Flickschuster



Oltmakenie

Flickschuster.

altmakeni(g)e = Altflicker

oltmaker = Flicker, Ausbesserer

( olt mak nie = alt macht neu)



Operateur

Sie übten ihren Beruf meist im Umherziehen aus erste Ausbildung bei tüchtigen Barbier- u. Bademeistern. Unvermeidlich war ... gewissenhafte Weiterbildung bei einem Operateur. Grefe, der als Stein- u. Bruchschneider, Okulist u. Wundarzt tätig war...



Opperknecht

Opferknecht, Handlanger im Baugewerbe ...werden beschäftigt mit Steinetragen, Abbrucharbeiten, Aufladen, Aufschlagen (als Gehilfe der Zimmerleute), Erdarbeiten u.dergl.



Oppermann, Opfermann, Offermann

der beim Messopfer behülfl. Diener, Messner.

Küster.

in einigen, niedersächsischen Gegenden ein Name des Küsters oder Kirchendieners, vermutlich sofern er vor der Reformation die zum Behufe der Kirche u. des Gottesdienstes gebrachten Opfer oder freiwillige Geschenke in Empfang nahm und verwahrte.



Opticus

Optiker.

Vorläufer der Optiker, Brillenmacher, Zirkelschmiede usw. anzusehen.



Orator

Orator = Redner



Ordensspittler

Spittler zur Ordenszeit Aufseher über ein Hospital.

Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen setzte einen Oberspittler ein, der die Aufsicht über die Spittler hatte.

Spittler = ältestes Amt im Deutschen Orden. Aufseher über die Krankenpflege. Auch die Verwalter der städt. Hospitäler wurden Spittler od. Unterspittler genannt.



Orelmacher, Orleymacher

Uhrmacher, siehe dort



Orgeler, orgelmecher, Orgelmaker

häufiger urgeler, urgelmecher; der Orgelmacher, -bauer, der im Mittelalter zugleich Orgelspieler war.

Orgelmaker

Örgelbuer = Orgelbauer



Ornamentstecher

Ornamentiker = Steinbildhauer, Steinmetz; SonderBezeichnung Figurist, Punkteur.

Ornament = Verzierung, Schmuck.



Oser

von osen = schöpfen

solschöpfer am sode.

osen = schöpfen, ausschöpfen



Ossener, Ossendriber

Ochsenwärter, Ochsenknecht

Ossendriber = Ochsentreiber, -händler

Ossentrecker =

Ossendreger = Ochsenträger



Ossenkoper, Ossenkoper

Ochsenkäufer, -händler

Ossenkoopmann = Viehhändler, der auf der Geest zum Gräsen in der Marsch aufkäuft.



Overbode

Im späten Mittelalter in Holstein der dem Goding (Gaugericht) vorsitzende Richter. --- Richter u. militärischer Führer des Gaus.

Er war in erster Linie Grenzkommandant an der Grenze gegen die Slaven.

der höchste richterliche und militärische Volksbeamte der Holsten und Stormarn.



Overscherer

Flensburg > Tuche wurden von Overscherern verarbeitet

Textil-Museum > Sicherlich handelt es sich um einen Tuchscherer.

oewerschösten = überschlingen, -flechten, verschlingen

oewerschöstig = Webereiausdruck.

aewerschöstig wäben = eine besondere Musterbindung, die Scheindreherbindung (?) herstellen.



Oversegger

Er ist der beamte des sotmeisters, hat die aufsicht über die bauarbeiten am sode und der fahre, sowie über das schöpfen u. die verteilung der sole.

oversegger = der einem andern etwas Böses nachsagt, Verleumder.



Pachthäusler

Pächter einer Häuslerstelle.

Häusler hatten ein kl. Ackerstück, meist unter 1 ha mit kl. Haus

In Anlehnung an Pachtkräuger, Pachtmöller, Pächter einer Häuslerstelle. Hüsler erschien erstmals 1840, hatte ein kl. Ackerstück, meist 19 a, in Erbpacht.



Pachtmann

Pächter.



Pachtmüller

Pachtmühle = gepachtete Mühle.



Pachtschäfer

Schäfer, der für seine eigene Herde Weide und Fütterung eines Gutes pachtet.

Als Pachtschäfer bezeichnen wir Schäfer ..., denen die Schäferei überlassen wird, dass sie jährlich ein gewisses Pachtquantum entrichten. Ein solcher Schäfer übernimmt die Herde als eisern Vieh, dass er alle damit verknüpfte Gefahr u. Verlust über sich nimmt u. selbige nach geendigten Pachtjahren in eben der Anzahl u. Sorten als er empfangen zurückgewährt. Mit einem Wort: was stirbt, stirbt ihm, was zuwächst, das wächst ihm zu.



Packer

Brockhaus: Transport- u. Lagerarbeiter, der für sachgemässe Verpackung u. Verstauung der Güter verantwortl. ist.

der etwas packt, Waren ein- oder auspackt.



Packhausverwalter

Das Packhaus in Holtenau, erbaut um 1784, diente dem Warenverkehr auf dem alten Schl-Holstein-Kanal Holtenau-Tönning.

Packhaus = kaufm. od. öffentl. Gebäude, wo Waren liegen, gepackt u. (behufs Verzollung) ausgepackt werden.

Am Nordufer des Kanals findet man ein aus der Zeit des alten Schlesw.-Holsteinischen Kanals stammendes Packhaus, erbaut um 1784.



Packknecht

Packknecht = Packer der Hamburger Kaufleute

Packknecht

1) Soldat beim Gepäck, Trossknecht

2) Waren packender Knecht eines Kauf- oder Packhauses

Packer = Ballenbinder.



Packmeister bei d. Eisenbahn

Früher wurden sehr viele Waren als Stückgut mit der Bahn verschickt. Der P. verlud mit seinen Packern die Ware so in die Waggons, dass der Raum bestens genutzt wird, dass die Ware nicht beschädigt wird, dass am Zielbahnhof die Ware leicht erreichbar ist.

Aufseher über das Postgepäck.



Packträger

Gepäckträger.

Gepäckträger, die von Packträgerinstituten vermittelt wurden.



Paedagogiarch

paedagogus = Lehrer, Erzieher

paedagogium = Schule

Schulleiter



Paffe

kommt vereinzelt für oder neben der stede sindicus oder advocate vor.

Anwalt.



Pagenhofmeister

Brockhaus: Page = Edelknabe, junger Adliger im Dienst am Fürstenhof. (noch bis 1918)

Hofmeister = Aufseher über die Hofdienerschaft.

Pagenhofmeister = Aufseher, Lehrer u. Erzieher der Pagen an einem Fürstenhof.



Pageninformator

vergleiche > Pagenhofmeister

Informator = Hauslehrer

Lehrer, Erzieher.

An einem Fürstenhof Lehrer und Erzieher der Pagen (Edelknaben)



Pagenstecher

Schweineschneider.

Pferdekastrierer

Page = ein altes, schlechtes Bauernpferd.

Paag, Page = alt., schlechtes Pferd, Mähre, Schindmähre,

Pagenstöker = einfältiger, mittelloser Mensch.



Palester-, Balestermacher

Armbrustmacher



Pallenbinder

Ballenbinder

nd. Thosleger > siehe dort

Ballenbinder = ein Arbeiter, der die Waren geschickt in Ballen zu packen weiss u. an einigen Orten Packer, Packknecht u. Kramknecht heisst.



Pandemaker

Flensburg: Pfannenschmied

Pannenmaker = Ziegler, der Dachpfannen macht.



Pander

Panner = Gerichtsvollzieher



Pandurmaker

Verfertiger von Besatz (Bordüren).



Pannelenmaker

Lübeck 1474 Feintischler.

mittelniederdeutsch: pannele = Tafelwerk, hölzerne Bekleidung der Wände

Panelenmacher

Zimmertäfelungen u. Türen wurden jetzt im Wechsel von Rahmen u. eingeschobenen Füllungen hergestellt. Das war die Arbeit der Paneelmacher.

Sie stellen auch Kunthore, Schreibpulte sowie Stollenschränke, Kästen auf kniehohen Füssen her.

siehe > Kuntormaker



Pannendreger

Pfannenträger, Pfannenhändler.

Pannenmaker, -becker = der Pfannen, Dachziegel herstellt.

panne = Pfanne, pannebacker = Töpfer



Pannensmid, pansmyd, pannensmed, pfansmyd

Schmied, der Pfannen verfertigt.



Panner, Penner

Penner, nd., nd.rhein. = Pfänner, Besitzer einer Salzsiedepfanne.

Panner = Feldhüter. Auch Küler, Külmann genannt, übte seinen Dienst in Stadtgemarkungen zu Pferde mit der Keule aus

Pannen = pfänden; Vieh einbehalten, das auf fremdem Land Schaden angerichtet hat, bis es ausgelöst wird.

Pann'r = Feldwächter, Flurpfänder.

Pander, Pfänder. siehe dort



Pantbereiter

Bandweber



Pantinenmacher

Pantinist = Holzpantoffelmacher

Brockhaus: Pantine = Berlin. Holzpantoffel.



Pantuffelmaker

Tuffelmaker > Kiel

(Nach Koppmann werden die Pantoffeln nur vorn vom Fuss gehalten.)

pantuffel, pantoffel (Kurzform tuffel, toffel) geht auf frz. pantoufle zurück.

Pantoffelmacher.



Panzerer, Panzermeister

fertigte den Panzer, den Bauchharnisch; toracifex

Panzermeister = Meister in der Zunft der Panzerschmiede.



Papiermeister

Papiermühlmeister u. Papiermachermeister.



Papiermüller

Papiermühle: durch Wasserkraft getriebenes Stampfwerk zur Papierbereitung.

Papiermacher.



Papirer, Papierer

Papiermacher, Papiermüller. Siehe > bappirmacher.



Papierformmacher

Papierform = der siebartige Rahmen, womit der Papierbrei geschöpft u. die Grösse u. Gestalt des Bogens bestimmt wird.



Pappenheimer

Abtritträumer.

nachtkönig, nachtmeister.



Paradeiser

Paradieser = Bewohner des Paradieses



Parapluenmacher

parapluen-Macher = Regenschirmmacher.



Parasolmacher

Schirmmacher, Lübeck 1792

Sonnenschirmmacher



Parcefal, persavant, persenand

Unterherold (nach Lexer perzivant von poursuivant)

Kaiserlicher Bediensteter



Parcelist

parzellieren= ein Gut in kleinere Wirtschaften aufteilen.

Israelsdorf besass 1316 16 Hufen, die Grösse variierte zw. 15,5 u. 60 Morgen.

Reiche Lübecker erwarben Hufen; aber 1513 kaufte der Lübecker Rat das ganze Dorf. Die Stadt gab 1781 die Hufen in Erbpacht aus. (Vermutl. nannte man damals die Pächter Parzellist)

Parcellisten = Schützengilde in Hütten, die von den Siedlern auf dem 1783 parzellierten Hof ... gegründet..



Parchendfabrikant, -weber

Barchentweber > siehe dort

Bürgerbuch Ratzeburg: Parchenmacher

Parchenter = Barchentweber.



Parchenmacher

Parchentmacher -> Barchentmacher, stellte den aus Leinen u. Baumwolle dicht gewirkten Barchentstoff her.



Parchner

Breslau > Parchner, wie man hier gewöhnlich die Leineweber nennt...

vergleiche > Parchenmacher

Parchenter = Barchentweber.

Parchner = Barchentweber.



Parfümeur

Hugenotten ... führten als Bankiers u.Kaufleute, Perückenmacher u. P. ..., beeinflussten auch den Geschmack u. die Umgangsformen.

Parfümeriefabrikant, -händler.



Pariserarbeiter

Galanteriearbeiter, Arbeiter unechter Goldwaren.



Parisermacher

Filzpariser = Filzpantoffel

Pariser, Filzpantoffeln, gestickte Morgenschuhe; gekürzt aus Filzpariser.

Hersteller von Filzpantoffeln.



Parlier, Palier, Polier

Stadtparlier, wurde zur Unterstützung des Stadtbaumeisters angestellt.

Parlier von frz. parler = sprechen

bei Bauten aufsichtführender Werkmeister



Parner

Parner, Pärner = Pfarrner, Pfärner = Pfarrer, Prediger.



Partikulierschiffer, Partikulierer

Privat-Kleinschiffer, i.d.Binnenschiffahrt: Schiffsführer, der zugleich Eigentümer von bis zu 3 Schiffen ist. (Brockhaus) (Das zweite bzw. dritte Schiff wird von einem Setzschiffer geführt.)

Partikulier = Privatmann, Rentner (Brockhaus), Rentier



Partkrämer, Partierer

Krämer.

verkaufte ursprünglich fertige Waren, Fabrikate geringen Wertes, daher auch Pfennert genannt. (Pfennigwerte)

Sie durften keine Spezereien noch Eisen-, Kurz- u. Schnittwaren führen.

Partierer = Kaufleute.



Paruquier

Peruquier > siehe dort

Perückenmaker, Perückenmacher.



Pasimetmacher, Pasimentenmacher

Posamentier.

Kölln: posementirer, passementierer



Passmontirer

Posamentier.

Posamentierer aus frz. passementier

limborius = Bordürenmacher.



Passschreiber

der den Pass schreibt, ausstellt.



Pastemintenmacher

posementern = Geld in Tand anlegen.

Aus frz. passement = Borte, Tresse.

Posamentenmacher, Posamentier.



Pastetenkoch

Pastetenbäcker gab es schon im 16. Jh. in den reichen Handelsstädten.



Pasteyer

Diener der Stadt Hersbruch, nämlich 1 Baumeister, 3 Zöllner, 4 Pasteier auf den 3 Stadttortürmen u. auf dem Michelsberg (letzterer auch Bergmann genannt)

Das Wassertor erhielt seinen Turm 1514, als die Reichsstadt Nürnberg einen Pasteyer ... auch auf diesem Tor für unbedingt notwendig erachtete.

Torwächter, Turmwächter.



Patentinvalide

vergleiche > Invalidenkorporal

Invaliden wurden noch zum Wachdienst verwendet.

Vielleicht Invalide mit Offizierspatent?



Pater, Patres

Ordensgeistlicher, Mönch; aufgenommen aus mlat. pater, genauer pater monasterii, der Abt, dann überhaupt der Ordensgeistliche.



Päterleinmacher

Rosenkranzmacher

Päterlein = Deminutiv zu Pater. (Pater in Bayern auch die grossen Kugeln des Rosenkranzes)



Paternostermacher, paternosterer

Hersteller von Rosenkränzen

Bernsteindreher.

paternosterer, padernosterer, der Rosenkränze verfertigt.

paternostermaker = Bernsteindreher

der grösste Teil (d.Bernsteins) wurde über See nach Lübeck u. Brügge ausgeführt u. an die Paternostermacher-zünfte ... verkauft.



Patinenmaker, Pat(t)iner

Pantoffelmacher

Hannover: Pattinenmeker

Patynenmaker = Verfertiger von Holzschuhen u. Pantoffeln f- Frauen.



Patricius

Senator et Patricius Senator, Camerarius et Patricius

Angehöriger eines herrschenden Geschlechts

Geschlechter, Edelmann.



Patrimonalrichter

patrimonium = Erbgut

P., Jurist, der vom Grund- und Gerichtsherrn mit der Rechtspflege i. e. adligen Gut beauftragt ist.

patrimonial = erbherrlich

ererbt.

Brockhaus: Patr.gerichtsbarkeit: früher die mit dem Besitz eines Rittergutes verbundene niedere Gerichtsbarkeit; wurde in der Regel durch ... einen Gerichtshalter ausgeübt.



Patrollbedienter

Patrolle aus dem frz. patrouille = Streifwache, Runde.

Flensburg > Zollbeamte, die Streifen gingen.

vergleiche > Furtenreiter.



Patter

Pater, Geistlicher.



Patthüker

Paddenhöker, auf seinem Besitz ärmlich dasitzen.

Paddenhöker = eigentl. wohl wie einer, der mit jedem Schritt hökern (geizen) muss aus Furcht, die Grenzen seines Besitzes zu überschreiten.

kleiner Eigentümer.



Paudelschotten, Paudelkramer

Eingewanderte Schotten, die als Hausierer arbeiten.

vergleiche > Kellerschotten

Paudelkramer = Händler.



Pauker

Pauker und Trompeter gehörten zu den Stadtmusikanten.

vergleiche > Stadtmusikant, Stadttrommelschläger

Lübeck > Im 17. Jh. wohnten Pauker und Trompeter hier (Holstentor), weshalb der eine Seitenturm auch Pauker- und der andere Trompeterturm genannt wurde.



Paurknecht, Paursmann

Bauernknecht

cossate

Duden: Kossat, Kossäte = Kleinbauer

Paursmann = Bauersmann.



Paurschneider

Bauernschneider.

Schneider, der bei den Bauern arbeitet, d.h. Anzüge schneidert u. ausbessert.

vergleiche > Bauernschneider, Landschneider.



Paursmann, Paur

Kölln Bauersmann

Paur, Pauer = Bauer.



Pawherr

Bauherr.



Pechbrenner

Die in den grossen Waldungen ihr Gewerbe betreibenden Köhler u. Teerbrenner wurden, weil sie auch Pech herstellten, oft Pechbrenner genannt.



Pecher

Bamberg > Amtleute des Domstiftes,

Pecher, obd. = Pechsammler, Pechbrenner

Arbeiter, der mit Pech arbeitet, u. zwar die vom Büttner hergestellten Fässer mit Pech ausgekleidet hat.



Pedell

Brockhaus:

Büttel, Schul-, Hochschuldiener

1) Bote eines weltl. od. geistl. Gerichts, Gerichtsdiener

2) Bote eines Universitätsgerichts, Universitätsgerichtsdiener;

3) jetzt auch der Diener eines Gymnasiums, einer Schule.



Peitschenmacher

Hersteller von Peitschen für Fuhrleute, Viehhändler usw.



Pek

pek -> pfister

Pfister = pek, phister, pistor, pystor = Bäcker.

Lexikon: becke = bäcker

Beck = Bäcker

Der Beck = der Bäcker; kärnt. pek = Bäcker.



Pelsmaker, / Pelsman / Pelser / Pelter

Kürschner

Pelzmacher = korsener

siehe >: Korssner; Körsenwerchte Pelzer.



Peltierer

Metallarbeiter, der Punzarbeiten zur Verzierung der Waffen ausführte.



Pelzer, pelter , pelser

nordd. = Kürschner

Verarbeiter von geringerem Pelzwerk hiess im mittelniederdeutsch pelser.

Zunft der Altpelzer erwähnt um 1400

zu Altpelzer vergleiche > Altbinder, Altwalker

Die Pelser, Pelzer, in älterer Zeit durchweg Kortzenwerter oder Kortzener, Kürschner genannt, verarbeiteten nur Schaf- u. Lammfelle, hauptsächlich die letzteren.

vergleiche > Korssner u. Körsenwerchte



Pennalarbeiter

hat nichts mit der >Penne< zu tun, als Zigarrenarbeiter jedoch mit dem >Pennal<, d.h. gegeneinander verschiebbaren Holzhülsen als Zigarrenwickelform.



Pensionär, Pensionair

Gutspächter.

vergleiche > Ratspensionarius

Beamter im Ruhestand.

Pensionarius = Pächter

Der Pensionist war das, was wir heute Ruheständler nennen. Er erhielt eine Pension. Der ehemalige Pensionär aber hatte früher eine Pension gezahlt, denn er war Gutspächter gewesen u. hatte das festgesetzte Pachtgeld, die Pension entrichten müssen.



Penultimus

Lateinisch: paene = beinahe; ultimus = letzte.

Unter den Lehrern einer Schule dem Range nach der vorletzte. Der Rangletzte würde infimus scholae collega genannt.

siehe > Infimus



Perckmeister

Bergmeister.

Höherer Betriebsbeamter, der die Aufsicht über mehrere Gruben führte.



Perdeberyder, Perköper

Pferdebereiter

> siehe auch Bereiter

Perköper = Pferdehändler

Perdemekler = Pferdemakler



Pergamentmacher

Hersteller von Pergament, das etwa im 8. Jh. in Deutschland zur Anwendung kam; war erst Einfuhrware aus Italien usw., dann von Lederarbeitern der Klöster hergestellt.

Perminter, Pergamenterer, Permenter = Pergamentmacher

perminter, pergamentarius, pergamentator



Perlenborer, -löcher

Kassel > Perlenbohrer



Perlenhefter

fertigt Perlenschmuck an.

Perlensticker.



Perlsticker, Parlsticker

Perlensticker

Perlenhefter



Permenter, Permiter

Pergamentmacher, > siehe dort

bermenter, bermonter, berdementer, birmuder, birminder, birmeder, bergimener, birmenter, birgamenter, pergamener u.dergl.

Pergamentmacher

Permiter = Pergamentmacher.

perminter, pergamentarius, pergamentator = Pergamentmacher

Pergamenterer.



Persetter

Schulhalter waren vielfach invalide Handwerker oder Soldaten ... deren gelegentl. Bezeichnung Persetter (Präzeptor) noch heute eine 'angemessene' Wertung erkennen lässt.

Persepter, Persetter = Präzeptor, Schulmstr.



Perugierer

Peruquier = Perückenmacher.



Peruquier, Paruquier

Perückenmacher ( > siehe auch Prückenmacher)



Pestbarbier, -balbier

Pestbarbier, Pesthebammen u. Pestpriester: hielt der Thorner Rat im 17. Jh. in Eid u. Besoldung.

welcher auf verordnung der obrigkeit zur pestzeit den angesteckten personen mit äusserl. mitteln u. hülfe an die hand geht.



Pestchirurg

wohl = Pestbarbier

Bader, der Pestkranke behandelte, musste auf Anordnung der Behörde den Pestkranken Hilfe leisten.

Pestdoktor

Pestarzt = pestilentiarius

vergleiche > Pestilentier



Pestilentialis

Pestbarbier, Pesthebamme ... hielt der Thorner Rat im 17.Jh. in Eid und Besoldung.

Pestarzt hiess gewöhnlich Pestmedicus

vergleiche > Pestilentier Pestbarbier.



Pestilentiar

pestilentiarius = Pestarzt.

Pestilendiarius = Pestprediger, der in ganz Berlin alle Kranken zu besuchen hatte, die an ansteckenden Krankheiten darniederlagen.

P. kann für jeden gebraucht werden, der mit Pestkranken zu tun hatte: Arzt, Prediger, Leichenträger ... häufigster Gebrauch des Wortes deutet auf den Pestpfarrer hin, der Pestarzt wird meist mit Pestmedicus bezeichnet.



Petlitzenmacher

Petlitzen, eine Art von Hefteln, womit Kleider zugeknöpft werden.

vergleiche > Bettlitzenmacher

Hefteln = Haken u. Ösen.



a) Petschierer, b) Pitzirer, Pitzirsnider

a) Siegelschneider

b) Petschaftschneider für Siegelringe



Peugler, Beugelbäcker

Beugel, ein Backwerk in der schlesischen Gegend; wohl von der gebogenen, ringförmigen Gestalt.



Pfählhauermeister

Bergbau: Aufsichtsperson auf dem Grubenholzplatz einer Grube.



Pfaidler

Hemdmacher.

Hemdennäher, -händler

Pfeidler, der die hemden macht.



Pfaidmacher, Pfaidler

Hemdenmacher

got. Phaiola = Rock.

Pfaidler, Pfeidler, so heisst im Österreichischen ein Handelsmann, welcher mit aus Leinwand gemachten Sachen handelt.

Hemdennäher, -händler.

handelte mit Hemden, Hemdröcken (mittelhochdeutsch: pfeit, got. paida, Lehnwort aus griech. bain = Hirtenrock)



Pfand-Bauer

Pfandbesitzer: Inhaber eines Gutes, das ihm vom Gutseigentümer ... zur Nutzung an Stelle der Zinszahlung eingeräumt ... war.



Pfandbesitzer

Pfandbesitzer (Pfandinhaber): Inhaber eines Gutes, das ihm vom Gutseigentümer zwecks Sicherung einer Schuldforderung zur Nutzung an Stelle der Zinszahlung eingeräumt wurde.



Pfänder

vergleiche > Pander

Feldhüter, Polizist.

Gerichtsvollzieher.



Pfandträger

Pfandinhaber, der durch Pfand etwas erwirbt.

phanttrager = Pfandinhaber.

Pfandträger = Domänenpächter, Lassentin.



Pfandverwahrer

Angestellter des Leihhauses, der für sachgerechte Aufbewahrung der verpfändeten Gegenstände sorgt.



Pfänner

vergleiche > Panner, Penner

Salzpfänner, Besitzer einer Salzsiedepfanne.

Inhaber von Anteilen an Salzpfannen.

Pfänner = Salzpfänner.



Pfanner, Pfannenschmied

fertigte Pfannen aller Art und Grössen.

Pfänner = Pfannenschmied; Inhaber von Anteilen an Salzpfannen.

Pfannenschmiede (Pfannschmiede, Pfannensmyte, Pfantschmite,Pfannenflicker) fertigten eiserne Pfannen,Bratpfannen usw.



Pfannmeister

Das Brauen der Bürgerschaft in den städt. Brauhäusern wird unter die Aufsicht von zwei Pfannmeistern gestellt



Pfannschmied

Schreibfehler: Fahnenschmied.- > siehe dort

Fahnenschmied = Hufschmied beim Militär, im Unteroffiziersrang.



Pfarher

Pfarrer.



Pfarner

Pfarner, Pfärner = Pfarrer, Prediger



Pfarrbauer

Pfarrbauer -> Dotales = Dienst- u. Frohnleute, welche die Pfarrer zum Dienst haben, ... denen gewisse Güter u. Äcker als Erbzins-Gut eingeräumet, dass sie dagegen die Kirchenhufe bestellen ... müssen.

Bauer,der einen Teil des kirchl. Landbesitzes zur Nutzniessung hat, dafür aber für den Pfarrer dessen Acker bestellen u. ernten muss



Pfarrmeier

Der vom Pfarrer angestellte Wirtschafter, der das Pfarrland usw. bearbeitet.



Pfarrthürmer

Lexikon: pharre = pfarre, pfarrkirche

Pfarrturm = turm der pfarrkirche.



Pfefferküchler

Zuckerbäcker, die die berühmten Thorner Honigkuchen herstellten.

Pfefferküchler, Pfefferkuchenbäcker.



Pfeifenbäcker

Porzellanarbeiter.

bäckt sich jeder Pfeifenmacher aus Pfeifenton in seinem Ofen selbst.



Pfeifenbäume

Kiel hatte schon früh eine Wasserleitung. Von den Brunnen auf dem Kuhberg wurde 1444 eine Wasserleitung mit hölzer-nen Rohren nach dem Marktplatz gelegt. In den Kämmereirechnungen kehren die Kosten für Reparaturen der pipenboeme fortwährend wieder.



Pfeifenhändler

Pfeifen- und Zitronenhändler.

Tabakpfeifenhändler, meistens Tonpfeifen.



Pfeifenmacher

der Tabakpfeifen, besonders Tonpfeifen macht.

Pfeifenbäcker = Porzellanarbeiter.



Pfeifenposen

Die Kiele von Gänse- u. Schwanfedern wurden als Mundstücke bei Tabakspfeifen benutzt, unterlagen ziemlich starker Abnutzung, daher Handelsobjekt; aber auch als Schreibfedern benutzt.



Pfeifenschneider

Hersteller von Tabakspfeifen.

Piependreiher = Horndrechsler, Piepenmaker = Pfeifenmacher.



Pfeilschäfter, Pfeilschiffer (obd.)

stellte Pfeile her

Hersteller u. Befestiger von Pfeilschäften

(mittelhochdeutsch: scheften, schiften = Schäfte machen u. befestigen, an die Pfeilspitze stecken, die der Pfeilschmied schmiedete.)



Pfeilschmied

Flensburg > Schmied, der Pfeileisen verfertigt.

Pfeileisen = die eiserne Pfeilspitze.



Pfennigmeister

Zahlmeister

Schatz-, Säckel-, Zahlmeister; Einnehmer.

eine alte, hin u.wieder noch übliche Benennung eines Kassierers oder Schatzmeisters, welcher gewisse Gelder in seiner Aufsicht hat und die Ausgaben und Einnahmen berechnet.

Dazu:

Pfennigmeisterei, Pfennigschreiber.

Er (Landespf.) wurde 1658 zum erstenmal gewählt. Dieses Amt übten später meist die Kirchspielvögte im Nebenamt aus. In ihren Händen liefen alle landschaftl. Gelder zusammen...



Pferchmeister

Pferch = mit Hürden umsetztes Landstück, worin in den Sommernächten die Schafe eingeschlossen werden u. düngen (Brockhaus)



Pferdebeschläger

Lübeck > Hufschmied.



Pferdefröner

Pferdner = Bauer, der mit Pferden Frondienste leistete.

Pferdefrohne = pferdedienst = Frohndienst mit Pferden.



Pferdekäufer

Lübeck 1842 > Pferdehändler,



Pferdeschneider, -leger

Kastrierer.

Pferdeleger verschneidet (kastriert) Hengste; dieser Eingriff wird am umgelegten Pferde gemacht, daher die Bezeichnung Pferdeleger.



Pferdevermieter

Pferdeverleiher (ohne Erklärg.)



Pferdezieher

vergleiche > Koppelknecht



Pfettenhauer

Hauszimmermann

Übername des Zimmermanns, der Pfetten (Dachbalken) zuhaut



Pfister

von pistor = Bäcker, Feinbäcker

noch heute mundartl. = Bäcker, aus lat. pistor; wohl ursprünglich der Klosterbäcker



Pflästerer

Pflasterer, Steinsetzer.

vergleiche > Steinbrügger

einer der pflastert,Strassenpflaster macht oder ausbessert



Pfleger

Befehlshaber einer kleineren Ordensburg.

Lexer: phlegaere, -er = Aufseher, Verwalter, Oberer.

Brockhaus: Pflege, .... 2) Amtsbezirk

Pfleger = curator, patronus

fotor, custos = Verwalter, Schutzherr, ... Wächter, Hüter.

Kaiserslautern > kurfürstl. Verwalter, Gelderheber.

Im Jahre 1391 wird Ulrich v. Lichtenberg als Pfleger zur Baldenburg genannt u. in der Handfeste von Neufeld 1397 der Pfleger Heinrich Krischwitz.

Solche Wildhäuser hat der Orden in der sogen. Wildnis zum Schutz der bedrohten Grenzen angelegt. Es waren kleine, feste Ordenshäuser für einen Pfleger zur Beobachtung u. Sicherung der Grenze.

Der Vorsteher, Verweser, Verwalter (eines Landes, Ortes, Gutes, Stiftes, Gerichtes, Amtes einer Stiftung usw.)



Pflegküfer, Landschaftsküfer

Brockhaus: Pflege, veralteter Ausdruck für Amtsbezirk.

Küfer = Kelleraufseher.

Phlege = Amts- od. Herrschaftsbezirk.



Pflegschreiber, Pfleggerichtsschreiber

Schreiber in einem Pflegamt oder im Gemeindedienst.

Schreiber für den Gerichtsbezirk des Pflegers

vergleiche > Pfleger = Verwalter eins Bezirks



Pflegsmann, Pflegesleute

siehe > Plegesmann

Handlanger.

Ein Arbeitsmann beim Hausbau, der Steine u.Mörtel zu tragen hatte, wurde Pflegsmann genannt.



Pfleysmann

siehe > Pflegesmann Handlanger.



Pflugjunge

der Junge, der die Pflugtiere treibt.



Pflugknecht

Ploogknecht = Plooghöller = Pfluglenker

= pflügender Knecht.

Dem Pflugknecht kam beim Pflügen auf schwerem Boden (bei 3-6 Pferden) besondere Bedeutung zu.



Pflugwirtschaftsbeständer

Beständer = Pächter

Pächter einer Landwirtschaft, die vor allem Feldbau betreibt, keine Vieh- oder Weidewirtschaft.



Pfortenwächter

Sehr lästig war für die Bürger die Verpflichtung zu Acht u. Fron. Recht vielseitig waren die Tätigkeiten, welche unter den Begriff Acht fielen. So hat man auf jeder Seite 10 Bürger zu Pfortenhütern u. Scharwächtern bestellt, die abwechselnd Dienst tun mussten.- Für die Aufsicht gab es 2 Wachtmeister, die bei Einbruch der Dunkelheit die Tore abschlossen u. die Schlüssel dem Bürgermeister brachten.



Pfragner, Fragner

mittelhochdeutsch: phragener = Lebensmittelhöker

Händler

in einigen Gegenden soviel wie Höker.



Pfregner

Pfragner, > siehe dort

Lebensmittelhändler.



Pfropfmacher

Pfropf = Kork, Stöpsel.

prop = Pfropf, Stöpsel, dobbe, pegge

Hersteller von Flaschenkorken, -pfropfen

vergleiche > Korkenschneider, Korkenmacher



Pfründner

Brockhaus:

Pfründner =

1) Präbender, Benefiziat, Inhaber einer Pfründe;

2) Insasse eines Altersheims oder Armenhausesiehe >

Inhaber einer mit einer Pfründe (beneficium) dotierten geistlichen Stelle.



Pfünder

Der Pf. gehörte zu den Verlehnten > siehe dort. Er hatte ein geschenktes Lehen. Bei der Bildung der Träger-Korporation gab es nur noch 1 Pf.; das Lehen wurde nach dessen Tod eingezogen, wie man schon vor 1850 4 Pfünderlehen eingehen lies



Pfundherr

Vorsteher der Pfundkammer, die den Pfundzoll (= Schiffsabgabe) erhob. Man unterscheidet Pfundgeld u. Pfundzoll. Pfundgeld, im Österreichischen üblich, ist die Abgabe, die von den Inhabern ererbter oder gekaufter Lehen, unfreier Grundstücke, zu leisten ist.

Das Wort Pfundgeld ist ohne Zweifel aus dem lateinischen fundus entstanden.

Pfundzoll: in den preusiehe > Seestädten übliches Wort, den Zoll zu bezeichnen, welcher von Schiffsfrachten entrichtet wird, ohne Zweifel weil die Waren dabei nach Schiffspfunden in Betracht kamen.

Pfundkammer = das zur Erhebung u. Berechnung verordnete Kollegium



Pfundzoll-Schreiber

dass Kaufleute anderer Staaten jedes Pfund der zu Lande eingebrachten Güter mit der über See mit 15 Pf. zu verzollen hätten. Später erhielt die Abgabe den Namen des Pfundzolls.

Zollbeamter.



Phantasiearbeiterin

die Ph. führt diesen Namen ganz objektiv u. tariflich, weil sie in der Damenhutmacherei, Blumen- und Federschmuckherstellung nach ihrer eigenen Mode-Phantasie arbeitet.



Pherdetriber

der Schiffsfuhrmann, der die Pferde am Marktschiff treibt.



Physikus

Arzt.

Physikus: veralteter Ausdruck für Kreisarzt

Gerichtsarzt, obrigkeitlich bestellter Arzt, welcher zu sehen hat, dass die Anordnung der medizin. Polizei aufrecht erhalten wird.



Phister, Pfister

Pfister = Bäcker = pistor

Lexikon: Phister = bäcker

Pistor = Bäcker

Pfister, Pfisterer, Pfisterbeck = Bäcker.



Piarist

Brockhaus: Piaristen = Väter der frommen Schulen, verpflichteten sich neben Armut, Keuschheit, Gehorsam zu unentgeltlichem Unterricht an der christl. Jugend.



Picher

Verschwelen von Kiefern- u. Buchenstammholz in Pechöfen. (Teeröfen)

Teer-, Pechbrenner.



Piching

Picher = Pecher, Pechbrenner

Pichhingst = Schuster (Spottname)



Pifer, piffer, phyfer, phiffer

Pfeifer, überhaupt Musikant.



Pifendrewer, phyfendreger, pifenmecher

Verfertiger von Holzblasinstrumenten (Pfeifen)



Pilotenschläger

Pilote (die) = Rammpfahl

Rammpfahl für Fundamentbau.

Bauarbeiter, der Rammpfähle einschlägt.

Schlegelreime, Pilotenreime dienten Zimmerleuten u. Bauarbeitern beim Einrammen von Pfählen zur Koordinierung des Bewegungsablaufs



Pilser

Hannover > Kürschner.

vergleiche > Pelzer

pils siehe > pels

pelser, pilser = Pelzbereiter, Kürschner.



Pilsmid, pylesmid

der Pfeilschmied, der Pfeileisen verfertigt.



Pilsticker, philsticker, pilesticker, pfeylsticker

der die Pfeile schäftet u. fiedert.

siehe > Pfeilschäfter, pilsmid



Pinter

pinter > siehe Büttner

Lexikon: pinte , pint = ein flüssigkeitsmass (mlat. pinta)

binder = fassbinder.

Der Büttner (Büdne', Bi'ne') = Binder, Schäffler, Küfer



Pipenbohrer

Pipenmaker, Röhrmeister, Kunstmeister = Handwerker, welche die Pipen = hölzerne Röhren für die Wasserleitungen bohrten.

vergleiche > Pfeifenbäume, Rohrmeister, Wasserschliesser, Kunstmeister



Pipendreier

Pfeifenmacher

siehe > Pifer



Pirker

pirk = Pferch,

pirken = pferchen.

Pferch = mit Hürden umsetztes Landstück, worin in den Sommernächten Weideschafe eingeschlossen werden u. dabei düngen (Brockhaus)



Pirmeider

siehe > Pergamentmacher

Pirment = pergament.



Pirschmeister

Pürstmeister = Jägermeister



Pistolenmacher

Brockhaus: Die ersten Pistolen (Reiterkanone, 15. Jh.) waren Vorderlader.



Pitzirer, Pitzirsnider

Petschaftmacher

Pitschaft = Petschaft = Handstempel zum Siegeln oder Siegelring.

vergleiche > Petschierer



Placker

siehe > Kleber

Fachwerkausbesserer.



Planarbeiter

Plan = Holzlagerplatz

Arbeiter auf dem Holzplatz der Schachtanlage.



Planirer, planerer, auch duchplanerer

Tuchglätter, Tuchschlichter



Planmacher

Plan (m.), die Plane = grobes Leinentuch, das über die Wagen gespannt wird.



Planteur

Maulbeerbaumzüchter

Tobacks-Planteur

frz. planteur = Pflanzer, Plantagenbesitzer.



Platenmeker, Platenslegher

Hannover > Harnischmacher.

vergleiche > Plattner

plate = die eiserne Brustplatte, Brust-Harnisch.

Platenslegher, Platenmaker = Harnischmacher.



Platinenfabrikant

Platinen sind Haken zum Anheben der Kettenfäden am Webstuhl.

Brockhaus: Platine = die hakenförmigen Huborgane an den Schaff- und Jacquard-Maschinen sowie an Schützenwechselvorrichtungen.



Platteur

wahrscheinlich = Plattierer > siehe dort, der unedles Metall mit edlerem überzieht. Vielleicht Goldplätter, Lahngoldmacher > siehe dort

Plätter: jemand, der plättet oder plattet. Besonders in den Gold- und Silberfabriken derjenige, welcher den Draht zu Lahn plättet; bei einigen auch Plattner.



Plattierer

überzieht unedles Metall mit wetterbeständigem Metall.

plattieren heisst, ein Metall mit dünnen Platten eines anderen, edleren Metalls belegen und diese Teile so miteinander verbinden, als wenn sie zusammengeschmolzen wären.



Plattner, Plättner, Platener

fertigte Harnische

stellte die Blate her, die zum Schutze der Brust u. des Halses bestimmt war.

Platensleger = Verfertiger v. Platten für d. Brustharnisch

Platenmecher = pletener = platharnescher = Verfertiger von Plattenharnischen

platenslegher, platenmaker, lorifex = Harnischmacher



Platzmajor

nicht Dienstgrad, sondern Dienststellung, Offz. im Stabe d. Kommandanten, dem die Regelung des Garnisondienstes oblag. Seit 1937 Standortoffizier.

nach frz. major de place, Offizier, der den Garnisondienst der Truppen zu regeln ... und die Kanzleigeschäfte der Kommandantur zu leiten hat.

Platzmajor in Festungen ... Garnisonstädten, der die Wachen verteilt usw.

Platzmeister = Hochzeitsbitter, Brautführer u. Fest- ordner bei der Hochzeit.

Platzknecht,der bei Tanzenden die erste Reihe führt, Vortänzer



Platzvogt

Wahrscheinlich aus dem Arbeiterstand hervorgegangener Aufseher über einen Lagerplatz, Zimmerplatz, Bauplatz od. dergl.



Plebanus

An jeder der vier Kirchen ... war einer der im Domstifte unter ihrem Probste lebenden regulierten Chorherren als Kirchherr (Plebanus) oberster Geistlicher, angestellt.

Geistlicher, dem eine Parochie (Pfarrgemeinde, Kirchspiel) mit Seelsorge dauernd übertragen ist.



Plegesmann, Pleger

Arbeiter, Handlanger

Plegsmann = Handlanger der Maurer

Arbeitsmann



Pleicher

Kassel > Bleicher.



Pliesster

Das Veredeln von Stahlwaren durch das sog. Grob-, Fein- und Klarpliessten geschieht durch die Pliesster oder Klarmacher (arbeitet an der Wabbel oder Schwabbel.)



Plitzkenbäcker

Plinzenbäcker werden im 17. Jh. unter den Danziger Bäckern erwähnt.

Pliske = der Überguss auf den Feiertagsfladen. Pliskesonnabend = der Sonnabend vor Ostern, an welchem Plisken gebacken werden.



Plochknecht, Plochdriver

Ploch = Plock = Block

1) einen in den Block schlagen

2) Verbrecher mussten den Block auf dem Rücken oder um

den Hals tragen

3) viell. Bockdriwer = Schiffszieher auf der Weser



Plombage-Einnehmer

Akzise-Beamter, Zolleinnehmer.

Plombage = Bleisiegel.

ein Bleisiegel, womit Maut- und Zollbediente Kisten, Koffer usw. versehen, um das freiwillige Öffnen derselben zu verhindern, wie auch ein ähnl. Siegel aus Wachs, zu bezeugen, dass es beschaut u. für gut befunden.



Plotterin

Hilfskraft bei seetaktischer Lehrgruppe der Marine.

Die am wenigsten typisch weibliche Arbeit leisten fünfzehn Frauen bei der Marine in Wilhelmshaven. Sie sind die einzigen Damen mit militärischer Funktion.

Die sogen. Plotterinnen gehören zu einer seetaktischen Lehrgruppe. In Simultankabinen spielen sie zusammen mit NATO-Offizieren taktische und strategische Manöver durch.

Die Plotterinnen sind meist jung und haben - wie die Praxis beweist - bei den Offizieren beste Heiratschancen.



Pluger, pluchmeker

Pflugmacher

war ein Holz verarbeitendes Gewerbe; später scheint eine Vereinigung mit den Wagnern stattzufinden

pluchmeker = Pflugmacher



Plünnhändler, Plünnkeerl, Plünnmann

Lumpenhändler.

Plünnsammler = Lumpensammler



Plüschenmacher

Filzpantoffelmacher.

Plüüschenschauh = Überschuh mit weicher Filzsohle. Im Anklang an Plüsch aus Püüschen entstellt.

Plüüschen = Filzpantoffeln



Plüschmacher

Plüsch (frz. Halbsammet)

1) ein Florgewebe, das auf dem Rutenwebstuhl oder im Doppelwebverfahren hergestellt wird; für Möbelbezüge, Vorhänge u. Mäntel

2) eine Wirk- oder Strickware für Morgenröcke, Bademäntel u.a.



Pochermann, Pucher, Pocher

Im Pucher (Pochmühle) wurde der vorher geglühte Quarz durch Abschrecken mit kaltem Wasser mürbe gemacht, durch Stampfsäulen zu Staub zermalmt.

Der Pochermann wurde nie alt, da ihm der Kiesstaub die Lunge angriff. Schon nach 10-jähriger Arbeit war er lungenkrank.-

Auch in der Erzaufbereitung waren Pocher tätig. Während die Pochwerke bis in das 19. Jh. ... in der Nähe der Erzbergwerke lagen u. viele jugendliche Arbeitskräfte beschäftigten - in jedem Pochwerk arbeiteten bis zu 40 Kinder u. Jugendliche...



Pochgewerke

in einem Pochwerk Beschäftigter.

Pocharbeiter = Arbeiter in einem Pochwerk

Pochwerk = Stampfmaschine (und das dazugehörige Gebäude) zum Zerkleinern der Erze.



Pochknecht, Pochjunge

Arbeiter auf einem Hammerwerk, einer Bleihütte usw., die Eisenstein, Erze pochten, d.h. klein schlugen, Hilfsarbeiten im mech. Pochwerk leisteten.

vergleiche > Pochermann

Pochjunge = in einem Pochwerk beschäftigter Bergjunge.

Pochknecht = ein Arbeiter, der auf einem Hammerwerk Eisenstein u. Schlacken pocht.



Pochsteiger

Steiger, der den Betrieb eines Pochwerkes leitet.

siehe > auch Steiger



Pöckenmaister

Pockenmann = Impfarzt

Leiter eines Pockenhauses, eines Pockenhofs, wo die Pockenkranken gesammelt, gepflegt wurden.

Variolation (unmittelbare Übertragung von Viren) seit 1717, vom Orient in Europa übernommen; aber erst seit 1791 Impfung mit Kuhpockenviren.

Pockenmeister = wahrscheinlich Leiter eines Pockenhofes, Pockenkrankenhauses usw.

Pockenhus



Polemitmacher

Polmiet = weiche Seidenart

Flockseide

Polemit = Polimit. Polimit nennen die Flandrer leichte Kamelotte.

Man macht sie teils ganz aus Wolle, teils von Wolle mit Garn vermischt, teils solche, deren Kette von Wolle und der Einschlag von Kamel- u. Ziegenhaaren ist, und endlich ganz von Kamel- u. Ziegenhaaren.



Poliermüller

Lübeck > Wirth u. Müller auf der Poliermühle vor dem Holsteinthore Auf der Poliermühle wurden allerlei Metallwaren glatt u. glänzend gemacht. Ein Wasserrad trieb die Poliermaschine an. (Polierkrug Schwartauer Allee.)



Poliseuse

frz. polisseuse = Poliererin

In der Kleinuhrenfabrikation veredeln Polierer (-innen), Poliseure (-seusen) das äussere Ansehen der Uhrenteile in mühseliger Polierarbeit. Im Edelmetallgewerbe erhöhen Polierer u. Poliererinnen (Poliseusen) die äussere Wirkung der Gegenstände durch Polieren.

Polierer auch Blankschleifer genannt.



Polizeidiener

Stadtwachtmeister.



Polizei-Offiziant

Polizei - Beamter

Offiziant = Beamter

Duden: = veraltet Unterbeamter.



Polizei-Viertelsmeister

vergleiche > Viertelsmeister

Erster Polizeibeamter eines Stadtviertels



Polstermacher

Leineweber u. Polstermacher

culcitariusiehe > (culcita = Matratze, Polster)



Polytechniker

Besucher einer techn. Hochschule (Brockhaus)

Polytechnikum = gehobene technische Fachschule.



Pomadenmacher

Hersteller von Pomade (Schönheitsmittel, Haarsalbe).



Poppenmacher

Dockenmacher

Poppenarbeit = Bildhauer-, -schnitzerarbeit.

Holzbildhauer u. Drechsler.



Porcellainmaler

Porzellanmaler.



Porsler

Beutelmacher.



Portefeuille-Arbeiter, -Fabrikant

Portefeuille = Mappe für Briefschaften, Brieftasche.

Hersteller von Briefmappen, -taschen u.dergl.



Portener, Pörtner

Pförtner an einem Stadttore.

Nebengewerbe: fledener, kistener, ladener, linweber, schuster, snyder, wener. Sie hatten Zoll u. Wegegeld zu erheben.

Pörtner = Pförtner.



Portenmacher

Schnurmacher, Posamentier.



Portenwürker

Bortenwirker.

vergleiche > Bordenwerker, Bordeler



Porteur, Portechaisenträger

Sänftenträger.

Am Anf. des 19. Jh. war die Sänfte noch fast unentbehrlich gewesen.

Die Strassen waren trotz regelmässiger Reinigung sehr schmutzig. Damen, die ins Theater oder zu einer Festlichkeit wollten, bestellten sich eine Portechaise, wenn sie keinen Wagen hatten.



Potitifer, Portatifer

Bei den städt. Spielleuten gab es drei Arten: Pfeifer, Lautenschläger u. Portitifer.



Portorien-Verwalter

portorium = Hafen-, Brücken-, Wegzoll.

Lizent-Accise, Warenzoll

Verwalter der Accise u. der Hafengebühren.



Portraitmaler

Bildnismaler



Porzellandreher

bei Fa. L.u.C. Hardtmuth in Bdw. Porzellandreher, 1894 zur Auszeichnung vorgeschlagen.



Posenhändler

Lübeck > Kielfedernhändler

vergleiche > Posenschaber

Pose (niederd.) = Feder, der Kiel. Vor der Erfindung der Stahlfeder wurden die Kiele von Gänse- u.Schwanenfedern zu Schreibgerät geschnitten.



Posenschaber

Kielfedernschneider

Brockhaus: Pose (nd.) = Feder, der Kiel. Vor der Erfindung der Stahlfedern wurden Kiele von Gänse- u. Schwanenfedern zu Schreibgerät zugeschnitten.

Posenschraper: Spottname für einen Schreibfederhändler, Posamentier .



Postamtdiator

Diätar = bei Behörden auf Zeit Angestellter, Hilfsarbeiter.

Hilfsarbeiter auf Behörden.



Posteidenbecker

Pastetenbäcker.

post-, pasteide (aus mlat. pastatatum, Teig) = Pastete.

pastei, pasdei = Pastete.



Postfuhrcontrahent

Kontrahent = Vertragspartner

Brockhaus: Posthalter, früher vertraglich verpflichteter Unternehmer, der Pferde u. Postillione stellte.



Postführer

Postfuhrmann, Postillion.



Postfuhrmann

Fuhrmann,der für die Post Personen, Briefe, Pakete usw. beförderte

Postbeförderer = Posthalter

Postfuhre = cursus veredarius

postfahrer - postreiter, alle die sich des Postreitens od. -fahrens bedienen.



Posthalter

Brockhaus: früher = vertraglich verpflichteter Unternehmer, der Pferde und Postillione stellte.

Unternehmer, der für den staatl. Postbetrieb kontraktlich die Pferde u. oft auch Fuhrwerke stellte, auch den Reisenden in der Posthalterei Verpflegung und Unterkunft bot.



Postillion

Brockhaus: Postkutscher



Postknecht

Postillion, Postkutscher.



Postkonducteur

Postbegleiter, Postschaffner.



Postmeister

Vorgesetzter des Postwesens eines Landes oder des Postamtes an einem Ort. Manchmal wird wohl auch der Postverwalter oder Posthalter als Postmeister tituliert.

Die Verwaltung der sämtl. aus dem Stadtposthause abgefertigten Posten, die Erhebung des Portos u. die Rechnungsführung liegt dem Postmeister ob, welcher von der Post-Deputation aus Mitgliedern des Schonenfahrer-Hauses gewählt u. an der Wette beeidigt ist.

Die Stellen der Zollverwalter u. Postmeister wurden nicht selten mit ausgedienten Offizieren besetzt; eine Art Altersversorgung.



Postmentemaker, Posamenierer

Posamentier

vergleiche > Pasimetmacher



Postpacker

Bei der Post angestellter Packer



Postreuter, Postreiter

curf. Postreuter = kurfürstlicher Postreiter

P. = Postreiter, Kurier.

Amtsbedienter, der die herrschaftlichen Briefe fortzubringen hatte.



Postschreiber

Postschriber = Praktikant.

Hilfskraft auf einer Poststelle.

veredarius scriba



Postwagenmeister

Als Schirrmeister bezeichnet man auch die Wagenmeister ... beim Fahrbetrieb der Post.

siehe > Wagenmeister

Pötger, Pottbacker

Pötker = Töpfer.

Topfhändler

Pottbacker = Töpfer.



Pottaschbrenner

Aschenbrenner > siehe dort

Aus Holzasche wurde Kaliumcarbonat (Pottasche) durch Auslaugen gewonnen; Verwendung : Glasbereitung, Seifeherstellung.



Pottaschensieder

Bevor es möglich war, aus dem Kochsalz Soda zu gewinnen (Leblanc 1794), spielte die Pottasche für die Herstellung von Seife usw. eine grosse Rolle.

Sie wurde aus Holzasche gewonnen (vergleiche > Aschenbrenner) Asche aus Eichenholz enthielt 7,4 %, aus Ulme 6,5 %, aus Kastanien 7,2 % Pottasche (K2CO3), Fichtenholz etwa 1/3 von Eiche.



Potter, Pötter, Potker

Töpfer

potter = Töpfer.



Pottgiesser

Pottbacker = Töpfer

Pottgiesser = Töpfer.



Pottkramer

Topfhändler.



Pottmeister, Pottbacker

Töpfermeister.

Pottbacker = (nd.) Töpfer

Pottmacher = Töpfer

Ratzeburg bringt Pottmeister in Verbindung mit dem Raummass: Pott = 4 Schachtwerke = 24,099 m3.

Der Pottmeister führte die Aufsicht bei Erdbewegungsarbeiten im Strassenbau. Als der Langenbrücker Damm in Ratzeburg geschüttet wurde, beaufsichtigte auch ein Pottmeister die Arbeiten.



Pousierer = Bossierer

Pousierer u. Silberstecher.- Wachspousierer.- Erdpousierer welche die grossen Öfen in der sogen. Fürstenstube auf dem Rathaus ...

vergleiche > Bossierer



Prachervogt, -vag

zudringlicher Bettler (Brockhaus)

Bettelvogt

zu seinen Aufgaben gehörte der Bettlerfang

Bettelvagt (veralteter Ausdruck) = niederer Polizeibeamter (Brockhaus)

Lübeck > Zu den Angestellten der Anstalt (St.Annenkloster) gehörten auch die Bettel- u. Prachervögte. Diese griffen fechtende Handwerks-burschen u. männliche u. weibliche Vagabunden ... u. brachten sie in Arrest, die weibl. nach dem Marktgrevensaal im alten Schrangen, die männl. nach dem Marstall. bei feierl. Begräbnissen ... als Schutzleute an der Haustür postiert ... ein scharlachrotes Chorgewand mit eine Art weisser Stola ... gewaltig. Stab in d. Rechten...

Kiel > Prachervogt, der den Bettlertrupp durch die Stadt führte. Er hielt die fremden Bettler fern und wird wohl von jedem mit einem Abzeichen versehenen Bettler eine kleine Abgabe - 6 ch waren es in Lübeck - erhalten haben.

siehe > Armendiener - siehe > Bettelvogt



Praecentor

Kirchenbedienter, Vorsänger (Duden)

Leiter des Kirchenchores



Prädikant

(Hilfs-)Prediger.

Prediger, bei den Mennoniten.

Brockhaus: Prediger

Duden: Hilfspediger

prediger, hilfsprediger.



Prahmführer

Führer eines Lastkahns (Prahm)

Duden: Prahm = flaches Wasserfahrzeug für Arbeitszwecke.

Brockhaus: flacher, offener, breitbordiger Kahn für schwere Last

Prahm = Fähre, kleines viereckiges Fahrzeug

Prahmmeister = Schiffsführer auf einem Lastkahn

vergleiche > Prahmschieber, Prahmschreiber



Prahmmeister

Prahmmeister, der die Leichterprahme in festgesetzter Reihenfolge zur Arbeit einteilte.

Neben Vogt u. Lotsenkommandeur ein wichtiger Beamter in Travemünde (19. Jh.).



Prahm-Schreiber, -knecht, -meister

Prahm = flaches, zum Übersetzen geeignetes Boot, ein Fährschiff

Prahm = geräumiger Lastkahn ohne Kiel. Der ihn mit einer Stange schiebend fortbewegt ist der Prahmschüver.

Der Prahmschreiber notierte die Waren, die vom Schiff auf den Prahm umgeladen wurden. Prähme wurden eingesetzt

a) um Seeschiffe an der Travemündung oder weiter stromaufwärts zu leichtern, weil die Trave für grössere Seeschiffe nicht befahrbar war,

b) um die Ware vom Schiff bequem an Land zu bekommen. Die Schiffe legten sich mit dem Bug an den schlecht ausgebauten Kai u. ein Prahm legte sich schiffslängs, so dass er als Landsteg diente.

Prahmknecht = Matrose auf einem Lastkahn.

-meister = Schiffsführer auf einem Lastkahn.



Pramschuver, Prahmschieber

Wegen der geringen Wassertiefe auf der Trave ankerten die grossen Seeschiffe auf der Reede vor Travemünde. Dort wurden sie geleichtert, umgekehrt be- oder nachgeladen.

Die Leichter hiessen Prahm, u. die Leute, die den Prahm bedienten, Prahmschieber.

Die Prähme wurden entweder nach Lübeck getreidelt oder mit langenm Stangen geschoben.



Praktikus

juris practicus = Advocat

Duden: der überall Rat weiss

in enger Bedeutung sagt man von Advocaten, dass sie practizierten, wenn sie ihre Wissenschaft wirklich ausübten.

Practicus = ein mit Erfahrung ausübender Mann (notari oder Briefschreiber)



Präparator

Hersteller von Präparaten; wer Tierbälge haltbar macht u.ausstopft.

Brockhaus: Fleischbeschau, amtl. Untersuchung der Schlachttiere vor u. nach de Schlachtung, insbesondere > Trichinenschau



Präpositus

Propst;- Probst;-

Vorsteher (veralt. Ausdruck)



Präsenz-Meister

Präsenz-Meister = Präsenzer

Präsenzer = qui sacris adsistentes honorariis nummis donat

wer den Assistenten der Priester die Gebühren in Münze erstattet

Verwalter des Kirchenvermögens



Prater

Amtleute des Domstiftes

Brater, Bratenbereiter.

praten = braten



Präzentor

Vorsänger, Leiter eines Kirchenchores

lat. praecento = vorsingen.



Präzenzmeister

Kr.: Präsenzer = Kirchenvorsteher.



Präzeptor

Hauslehrer (Brockhaus)

Lehrer z.T. insbesiehe > Hauslehrer; Amtsbezeichnung eines gehobenen Volksschullehrers: Oberlehrer.



Prebender, Praebendarius

Präbender = Inhaber einer Präbende

(Präbende = Pfründe, Einkünfte aus kirchlichen Gütern)

Praependarius = Inhaber einer Präbend (geistl. Pfründe, z.B. ein Domherr)



Preco

preco -> büttel

praeco = Herold, Ausrufer, Scherge, Fronbote

praeco = Herold, Ausrufer

öffentl. Diener; Leichenbitter, bei Auktionen ...



Prenter

Buchdrucker.

prente = Druck; prenten = drücken, drucken.

prenten (prenden) u. printen = in Druckschrift schreiben, Fraktur schreiben, drücken, drucken.



Prèposè des douanes

Langenscheidt: Vorgesetzter des Zollamtes

Zollbeamter.

Larousse: prèposè de la douane = Zollbeamter



Pressenmecher

der Pressen (wahrscheinlich Tuchpressen) macht.



Presser

einer, der Arbeiter an einer Presse



Pressvergolder

Brockhaus: indem man erhitzte Stempel oder Rollen in der Vergolderpresse mit dem Muster auf die mit Blattgold belegten Stellen abdruckt.



Preumeister, Preuknecht

Preuknecht = Bauknecht

Preu = Bräu, Bräuer.

Braumeister, Braugehilfe.



Prevost

Prevot, Prevost = Profoss

Militärbeamter, der die Regimentspolizei leitet, Vollstrecker der verhängten Strafen.



Prezist

Rechtsanwalt u. vom Kaiser ernannter Anwärter auf eine Praebende (Pfründe) eines Stiftes, eines Kapitels

Der Kaiser hatte das Recht, bei oder kurz nach seiner Krönung ... die Anwartschaft auf die erste zur Erledigung kommende Stelle zu geben. Nach primae preces(*) hiess der Anwärter Precist.

(* erste Bitte des Kaisers)



Priemmacher, Prymacher

Hersteller von Kautabak.



Prilkenbäcker

Prillken = längliches Schmalzgebäck,

ossen oog = Schmalzgebäck, Art Berliner Pfannkuchen m.Korinthen



Prillencramer

Brillenkrämer, Brillenhändler.



Privatbedienter

Diener im Dienste eines Privatmannes



Privatschreiber

Ein Schreiber, der kein beamteter Schreiber war, sondern für des Schreibens ungeschickte oder unkundige Privatpersonen Briefe, Anträge, Beschwerden usw. schrieb. (?)

Von einem begüterten Mann angestellter Schreiber.



Probierer

Probierer u. Schichtmeister

vergleiche > Bergprobierer.

Prüfer von Münzen, Metallen, Erzen usw.

Probierer = Scheider.

Chemiker.



Proconsul

Erst 1525 wird der Bürgermeister proconsul und die Ratmänner consules genannt

Bürgermeister, Altbürgermeister, a.stellvertr. Bürgermstr.



Procurator

Prokurator = Verwalter (Brockhaus)

Stellvertreter des herrschaftl. Pflegers, Bevollmächtigter, Statthalter, Sachwalter, Anwalt.

Am Stadt- u. Niedergericht sind jetzt sechs, am Landgericht vier Pr. angestellt, welche das ausschliessl. Recht haben, Parteien mündlich vor diesen Gerichten zu vertreten und Schriften zu übergeben.

Die Anwaltschaft war in Advokatur u. Prokuratur geteilt. Die Advokaten als die gelehrten Juristen verfassten die Schriftsätze, während die Pr., die ihren Beruf ohne Universitäts-studium in der Praxis erlernt hatten, vor Gericht die Parteien vertraten.



Profos, Profoss

(bis um 1800) Vollstrecker der verhängten Militärstrafen, besonders der Todesstrafe.

Brockhaus: früher, in der Landsknechtszeit, ein Militärbeamter, der die Regimentspolizei leitete.

Regimentsscharfrichter der Landsknechte; Polizeioffizier

im 16. Jh. hatte der P. die Handhabung der Regimentspolizei. In älterer Zeit war er ... Ankläger.- Mitwirkung bei der Vollstreckung beschränkte sich auf kleinere Strafen.



Propaetor / Propraetor

Druckfehler?

Propraetor = Statthalter, Stellvertreter eines Praetors

Prätor = hoher Beamter mit richterlicher Funktion im alten Rom



Protonotar, (-ius)

Duden: Notar der päpstl. Kanzlei; auch Ehrentitel.

Protonotar = Notar an einem Höheren Gericht, Oberschreiber, Geheimschreiber.

Oberschreiber; Stadtschreiber; Notar der päpstl. Kanzlei.



Provener

Prüfer.

prove, pröven -> profe

prove = Probe;

pröfen = Prüfen, untersuchen, probieren, kosten, schmecken.

weltl. Mitbewohner eines Klosters, werden gegen ein Einkaufsgeld von den Mönchen verpflegt, wohl auch beerbt. - vergleiche > Pfründner



Prövenerin

Präbendist, der eine Praebende geniesst. Präbende = Pfründe.

Pfründe, mittelniederdeutsch: provende,

provene =

1) im allg. die nötige Nahrung, der Unterhalt

2) ein vertrags- od. stiftungsgemäss gereichter Lebensunterhalt in

einem Stift usw.

3) ein weltliches Amt u. die Einkünfte aus einem solchen.

4) besonders ein geistl. Amt u. die damit verbundenen Einkünfte.

vergleiche > Provener



Provest

Durch die neue Kirchenordnung wurde die Aufsicht von Hamburg gelöst u. einem Provest , d.h. Probst in Holstein übertragen.

mittelniederdeutsch: provest = Propst

Provest, Prôst = praepositus, Vorsteher (eines Klosters, Domkapiels usw.)

Propst.



Proviant-Commissarius

Proviant-Kommissar = Beamter eines Kgl. Proviantamtes



Proviantmeister

Vorsteher eines kgl. Proviantamtes

an verschiedenen Orten derjenige, welcher für die Herbeyschaffung oder Aufbewahrung des Proviantes zu sorgen hat.

Vorstand der städt. Verpflegung.



Proviantschreiber, -verwalter

Proviantschreiber = Beamter eines Kgl. Proviantamtes

Proviantmeister = Vorsteher eines Kgl.Proviantamtes



Proviantverwalter

Die Rohstoffbeschaffung musste zusammengefasst werden. Man übertrug 1691 den Wolleinkauf einem staatl. Beamten, dem Proviantverwalter.

vergleiche > Proviantschreiber



Provisor

Fürsorger, Verwalter einer Apotheke (Duden)

Staatl. approbierter Apotheker, Verwalter einer Apotheke

Sachwalter, Verwalter; Vorstand des Armenhauses



Prückenmaker

Perrückenmacher



Psalmist

siehe > Psalmisten Wwe.

1) Psalmdichter,

2) Psalmsänger.

Psalmist = Verfasser von Psalmen. Doch kann auch Psalmensänger bedeuten.

Psalmodie, das Singen von Psalmen u. anderer biblischer Texte im Gottesdienst.



Pücher

vergleiche > Pocher, Pochermann, Pucher

siehe > Pucher.

Arbeiter in einem Pochwerk.



Puchsenmeister

siehe > Büchsenmeister



Puchveler

Pergamentmacher (?)



Puchverwalter

Pucher = Pocher

Pochverwalter = Verwalter eines Pochwerkes (im P wird Erz zerkleinert.)



Puckelmacher

Gürtler (oder Puckelmacher)

puck = Schlag

Puckel = Buckel, Schild-, Buchbeschlag.

Pückel = Pustel, Pickel.

Pucken = pochen, klopfen.-



Pückelnschläger

Hannover > Gürtler.

Der mit einer Bickel (Spitzhacke) bzw. einem Spitzhammer in Metallplatten Muster schlägt.

pückel = pricke?

pricke = Stechgabel, deren Zinken u. Zähne Widerhaken haben, zum Aalfang.



Puddelmeister

Meister an einem Puddelofen.

Das 1784 von dem Engländer Cost erfundene Puddeln stellt aus Roheisen Stahl her.

Dies veraltete Verfahren leistete in einem Ofen 1,8 - 2,6 t Stahl in 24 Std.



Pudelkramer

welcher einen Pudelkrahm angestellet

Brockhaus: Pudel( die), oberd. Ladentisch.

Pudel = die lange Tafel oder der Kasten in einem Kaufmannsgewölbe, worauf die Waren vorgelegt werden.



Pudermacher

Brockhaus: Puder (frz. Haarnadel), Pulver aus Reisstärke oder Zinkoxyd u. Talk zur Hautpflege.

Puder- und Kraftmehlmacher = Stärkemehlfabrikant.( 1802 gab es in Tilsit 14 derselben.)



Pulmetmaker

Pultmacher zum Auflegen der Bücher.

polmet, pulmte, pulmpt = Pult (z.Aufl.v.Büchern etc.)



Pulsant

Kölln 1695 = Glöckner.

Puls = nach mittellat. pulsus ... das Anschlagen der Glocken, Geläut.



Pulver-Factor

Leiter einer Pulver-Factorei, einer kleinen Pulverfabrik.



Pulvermacher

einer der Schiesspulver macht

stellten Pulver her, wozu sie den Salpeter vornehmlich aus Polen bezogen.



Pulvermüller, Pulverfactor

Pulvermühle: Mühlwerk zur Bereitung von Schiesspulver; molitor pulveris nitrati.

Osterode: Pulverfactor (1747): Leiter einer Pulverfaktorei, einer Pulvermühle.



Pulverwärter

Beim Pulvermagazin angestellte Arbeiter mit grosser Verantwortung, unterstehen dem Magazin-Aufseher, mussten die Fussböden mit Haardekken belegen, durften nur auf wollenen Socken ins Magazin gehen usw



Pumpenbohrer

bohrte Baumstämme, die zum Bau einer Saugpumpe dienen sollten.

Pumpenbohr = Pumpenbohrer, Pumpendreiher.



Pumpendreyer

Pumpendreher

bohrte Stämme zu Pumpenrohren.



Punder

öffentl. angestellter Wäger

siehe > Pfünder

pundere = der (öffentl. angestellte) Wäger.

punder = eine grosse Schnellwaage

punderen = mit dem punder wägen.



Punder understender

pundere = öffentl. angest. Wäger

vereidigter Wäger

Gehilfe (Untergebener) des Wägers

Lexikon: understan, -sten = sich worunter stellen, um einem beizustehen.



Punktiererin

1) Punktieren = Arbeitsweise mancher Bildhauer

2) Punktierer = Hilfskraft im Druckgewerbe.

mit dem Grabstichel oder der Pinselspitze Punkte machen

Brockhaus: Punktiermanier = Arbeitsweise beim Tiefdruck.

Punktierer = SonderBezeichnung für einen ..., der nach dem Punktierverfahren arbeitet; ... eine Hilfskraft i. Druckereien, welche die Punktur setzt, jene Richtmarken am Papier, nach denen dieses in die Druckmaschinen gespannt wird.



Pünniger

Wäger, öffentlich angestellter Wäger.

Pündiger, Pünjer, Pönjer = Schnellwaage aus Eisen.

Punder = grosse Schnellwaage.

vergleiche > Punder, Pfünder



Pupillaris; Pupillenrat, -schreiber, Pupillen-Collegium

pupillar = Waisen- u. Unmündige betreffend

Pupillengericht = Vormundschaftsgericht (Duden)

Pupillaris = (behördlicher) Waisenbetreuer, der die Aufsicht über die Vormünder ausübte u. diese überwachte.

Schreiber auf dem Waisenamt bzw. Waisengericht.



Puppenmaler

Maler von Heiligenbildern



Purgierer

bedeutet wohl, dass er die hergestellten Stoffe durch Sieden im Seifen- u. Alaunbad reinigte und für die Aufnahme von Farben herrichtete.

purgiren =

1) reinigen, säubern,

2) abführen, laxieren



Pürstmeister, Pürschmeister

Jäger(meister)

Brockhaus: pürschen = Nebenform von pirschen. Pirsch = das lautlose, kunstgerechte Anschleichen an Wild.

Pürschen =

1) mit dem Schiessgewehr erlegen;

2) in engerer Bedeutung Schiessen mit einem gezogenen Rohr, folgl. grösstenteils von Hochwild.

Pürschmeister =

1) bei Herrschaften ein Jäger, der seine Herrschaft zum Pürschen des Wildes anführt.

2) an e. fürstl. Hofe derjenige, unter welchem die Jägerei mit allem Zubehör steht, der Oberjägermeister.



Pustermaker

Puster, Püster, niederdeutsch = Blasebalg

Püster waren früher im Haushalt notwendig, um die Holzkohlen in den Plätteisen zur hellen Glut anzufachen.



Pütner, puetner

Büttner.



Püttenmeister

Pfützmacher = Brunnenbauer

pütte = Grube, worin Wasser steht (Pfütze) od. künstl. geschaffen. Ziehbrunnen.



Puttenmeister, Püttmeister

Putte, Pütte = das zum Behufe eines Deiches ausgegrabene Marschland sowie das Mass, wonach die Arbeit bei den Deichen entlohnt wird. Davon: Puttarbeiter, -meister.

vergleiche > dazu Pottmeister

Pütter = Nebenform von Pötter

Puttergesell = Nebenform von Pöttergesell.

Pütten = Ziehbrunnen (vergleiche > Püttmacher)

Putt u. Pott, plur. Pütt u. Pött = Topf.

Püttmeister hier wohl = Töpfermeister.



Puttigler

Nürnberg 1312 puttigler

siehe > Butigler

Butigler = hoher Königl. od. kaiserl. Beamter (Nürnberg)

Lexikon: butiglaere, putigler = schenk, mundschenk.



Püttmacher

Borngräber

Duden: Pütte mundartl. Brunnen.

In Pommern bezeichnete man einen Ziehbrunnen mit Pütt.



Putzhändlerin, -macherin

Brockhaus: Putz-Waren zur Verzierung von Kleidern, Hüten: Spitzen, Stickereien, Bänder, Schnüre, Federn.

Die Putzhändlerin verkauft derartige Putzwaren.

Im Husumer Wochenblatt empfahl die P. ihre bedeutende Auswahl der neuesten Italiener, Coburger Stroh-, Borden- u. Fantasie-Hüte, mod. Hauben, Blumen, Tüll u. Spitzen, Stickereien...



Quarantäneaufseher

Quarantäne (frz. Zeitraum von 40 Tagen) = Schutzmassregel gegen Einschleppen von Seuchen: Überwachung der Ankommenden in besonderen Anstalten, Quarantänestationen, vor allem in Seehäfen.



Quardein

Prüfer des Feingehaltes der Edelmetalle.

mlat. guardianus v. germ. ward- (warten) (Wasserzieher)



Quartalbruder

Handwerker, der sich der Zunft eines anderen Handwerks angeschlossen hat u.nur an den Quartalssitzungen d.Zunft teilzunehmen hatte.

als Quartalsbruder werden angenommen: Hutmacher, Tuchscherer.

Quartal = vierteljährlicher Gewerkstag mit Schmaus



Quartiermeister, -mann I

magister vici regionis

Tondern > Alle Steuern wurden durch 'Einnehmer', ehrenamtlich tätige Bürger, mit Hilfe der für jedes der vier Quartiere der Stadt bestellten 'Quartiersmänner' eingefordert (146), Nur Bürger konnten die städt. Ehrenämter bekleiden, zu denen der Rat berief..... zum Quartiermeister, zum Einnehmer (der Steuern seines Quartiers).

Quartiersmann = Packer, Lagerhalter.

vergleiche > Quartiersleute

Deputierte ... sind Wortführer ihres Quartiers u. haben ... Aufsicht über das Brandwesen ...Noch sind in jedem Quartier ein Hebungsmann, ... Rottmeister usw.



Quartiermeister II

Nach Brockhaus: ein Offizier, der die Versorgung bearbeitet.

Quartiermeister = mansionarius = der für Unterkunft, Verpflegung sorgt.

militarium hospitiorum mensor = der für Unterbringung der Truppe sorgt.



Quartiersleute

Quartiersmann = der die Aufsicht über ein Stadtviertel hat oder dasselbe vertritt.

Hamburg > Quarteersmann = einer von vier Arbeitern, die sich vereinigen, um bei Kaufleuten Kundschaft zu suchen.

dazu gehören: Kornumstecher, Kattunsortierer.

Noch sind in jedem Quartier ein Hebungsmann ... und Quartiersleute. Die letzteren müssen auf die königl. Einkünfte ein wachsames Auge haben.



Quatzner

der Quatz, die Quase, niederdt., Fischereifahrzeug auf der Ostsee. (Brockhaus)

Quatzner = Fischer (Rechtschreibung/Bertelsmann-Verlag)

Quatz = Ostseefischerboot

Quatze = Zugnetz

Quatze = Fahrzeug mit Hältereinrichtung für lebende Fische.

Stettin 1786 > Quatznermeister.



Questor

Quaestor = Säckelmeister, Kämmerer, Einnehmer.

1) Titel der das Kassenwesen des früheren d. Reichstages u. anderer Parlamente verwaltenden Abgeordneten.

2) der oberste Kassenbeamte einer d. Universität.



Rabbiner

Rabbi

Brockhaus: der von den jüd. Gemeinden berufene Lehrer des überlieferten Judentums, meist zugleich Prediger.



Racker, Rakker

Schinderknecht, Knecht des Scharfrichters, der bei Exekutionen seinem Meister mit niederen Handreichungen helfen musste, vor allem aber in dessen Auftrag alle Abdeckerei ausführte.

Racker, nd. der Schinder, Abdecker, der den Unflat fortschafft, Abtrittsfeger, Todtengräber.



Rackerieknecht

Schinderknecht.

rackerie = Schinderei, Abdeckerei, Abtrittsgrube u.dergl.

rackerknecht = Schinderknecht

Racker = Schinder, Abdecker.- Rackerknecht.



Rademacher, rademaker

Hamburg 1286 > Wagenbauer, Stellmacher

Rademaker, Ramaker = Stellmacher

rademeker = Stellmacher



Radesnider, ratwerchte

Braunschweig 1395 > Rademacher, Wagner



Rädker

Spinnradmacher.

Radmacher, Wagner od. Drechsler; wo andere die Räder, andere das Gestell machen, heissen diese die Stellmacher, jene die Rädker.

Rädker so werden die Radmacher oder Stellmacher genannt.

Auch ein Handwerker, der vorzüglich Spinnräder macht.



Radspinnerin

Brockhaus: Das Spinnrad findet man zum erstenmal im Hausbuch der Familie Waldburg (1480) abgebildet.

Spinnerin, die sich des Spinnrades bedient, im Gegensatz zu dem Spinnen mit Spinnwirtel.



Raffhöker, -Dachlattenhöker

Raff = die abgeschnittenen Rücken- u. Afterflossen des gedörrten Heilbuttsiehe >

Raff = eine getrocknete Fischart;

der raf, raff, rav, isländisch rafur, sind die Flossfedern der Heilbutte, wenig durchgesalzen u. gedörrt.

Also wohl ein Kleinhändler mit Dörr- oder Räucherfisch; daneben Händler mit Nutzholz.



Rahmbrenner, Russbrenner

Berlin > Russbereiter für Farbzwecke.

Russbrenner = Hersteller von Russ zur Farbfabrikation.

Mit dem Wort Rahm wird auch, in Niedersachsen der Russ bezeichnet, wo auch der Rauchfang, welchen man in den Bauern-häusern anstatt des Schornsteins hat, Rahm genannt wird.



Rahmfeger

Rahm = sich ansetzender Russ, Schmutzkruste.

Rahm = Rauchfang des Herdes

Kaminkehrer, Schornsteinfeger.



Ramenmecher, Rähmmeister

Verfertiger von Rahmen für die Weberei.

Rähmmeister = Appreturmeister.



Rammeister

Lübeck 1798 > Rammeister am Bauhof.

Ramm, Rammblock, -bär = Gerät zum Einrammen von Pfählen.

Rammer = der berufsmässig Rammende. Das Ende des Taues fasst der Swanz-Meister, die 6-7 Stricke die Rammer. Das Rammen erfolgt nach Sprüchen des Schwanzmeisters Hoch inne Ramm, Bair inne Kann usw.

Beim Neubau der grossen Bretlingsmole stellte das Bretlings-Officium (aus Ratsherren u. Bürgern gebildet) einen Rammeister u. einen Schlammeister ein.

Der R. hat die Aufsicht über einen grossen Rammprahm, die Leitung der Arbeiten, die mit demselben ausgeführt werden, wohin hauptsächlich die in u. an der Untertrave erforderl. Pfahl- u. Bollwerke zu rechnen sind.



Rangierer

Bahnbediensteter (Arbeiter), der beim Auflösen oder Zusammenstellen von Zügen beschäftigt ist.



Rangschiffer

Schiffseigentümer, der einer Gemeinschaft angehört, die bestrebt ist, die Regelmässigkeit i. d. Fahrten zu gewährleisten.

vergleiche > Beurtfahrer

Gesellschaft von Schiffern in Mannheim, die nach einer vorgeschr. Ordnung die Güter in Frankfurt u. Mainz einladen u. nach Mannheim bringen.



Rascher, Raschmacher, Roscher

webten ein ziemlich leichtes Wollgewebe aus Rasch. Dieses Gewebe stammte aus Flandern, und zwar aus Arras, woher auch der Name stammt.

Raschmacher = Verfertiger eines dünnen wollenen Gewebes, so genannt nach dem ersten Fabrikationsort Arras



Rastelbinder

Lübeck > Rastelbinder, (Mausefallenkerle), die Siebe, Töpfe, Bürsten usw. in Bündeln umgehängt hatten.

hausierende Topfflicker, Hersteller von Mausefallen usw.

wandernder Arbeiter, der beschädigte, aber noch brauchbare Töpfe usw. mit einem Drahtgeflecht umgibt.



Rastraleur

Rastral (von lat. rastrum) = ein Linienzieher zu Noten, Gerät zum Ziehen von Notenlinien.

Rastral = fünfzinkiges Gerät zum Notenlinienziehen.



Ratsausreuter

Ausreuter = Reitender Bote im Dienste einer Stadt.



Ratsbauknecht

Vom Rat der Stadt angestellter Bauhandwerker.



Ratsbottner

Botner, Böttner = Bötticher.

Büttner = Böttcher

Ratsböttcher.



Ratscitator

citiren = Kraft habender Gewalt vorladen.

Brockhaus: Zitation = Vorladung.

Nach wer den Zitationszettel, Schreiben durch das jemand vor Gericht geladen wird, ausfertigt.



Radtsdener, -trummelsleger

Ratsdiener, Ratstrommelschläger.

Ratsdiener = Diener eines Rates, namentlich einer städtischen Behörde.



Ratsdiener

vergleiche > Ratsdener

In Augsburg war Ratsdiener eine bedeutende Persönlichkeit; als 1.Ratsdiener war er städtischer Kassierer, hatte Feste u. Bankette vorzubereiten, wurde als Vertreter der Stadt erwählt, wenn es galt, Fürsten u.dergl. Verehrungen zu überreichen

also: Ratsherr, Ratsverwandter.

diener eines Rates, namentl. einer städt. Ratsbehörde.



Rathsflosszollaufseher

Weissenfels 1783 > Fischer vorm Klingenthor u. Rathsflosszollaufseher

Zu den ältesten Innungen gehörte die der Fischer (Fischrecht auf d.Saale bis Halle), in deren Händen um 1800 auch fast der ganze umfangreiche Holzhandel lag. Bedeutende Saaleflösserei seit etwa M.16.Jh. bis etwa 1890.

Seit 1075 Bürger von Tauchlitz-Weissenfels, das bereits zur Stadt mit Markt- u.Stapelrecht erhoben war.

Beauftragter der Stadt, hier Weissenfels, zu beobachten, dass die Holzflösser Zoll zahlten.



Ratsfreund

Ratsfreund:

1) in Rechtshändeln Anwalt,

2) zu den ratsfähigen Geschlechtern gehörig und Mitglied eines Rates

Ratsfreund = Ratsherr

Schöffe, Ratsmitglied



Ratsgiesser

Der Geschütz- (Stück-) und Glockengiesser des Rates, der Meister des Giesshauses (sinngemäss)



Ratsholzanweiser

Die Bergleute zählten zu ihren Freiheiten auch das Recht des Holzschlages für den Eigenbedarf. Damit der freie Holzeinschlag nicht zur Zerstörung des Waldes führte, setzte der Rat der Stadt Anweiser ein, die den Bergleuten das Holz zuwiesen.



Ratsholzleger u. Stundenrufer

vereidigter Arbeiter, der bei Holzverkäufen des Rates verantwortlich handelte.

vergleiche > Holzmesser u. Nachtwächter.

Stundenrufer = Nachtwächter. (des alten Diktes Nachtwächterhorn u. Stundenruf)

Holzleger .... stand in Eid u.Pflicht des Thorner Rats u. hatte den Holzverkauf zu überwachen.

Stundenrufer ist eine Person, welche in Städten u. Flecken die Stunden der Nacht anzeigen u. übrigens gute Aufsicht haben, dass den Einwohnern durch Diebe usw. kein Schaden zugefügt wird.



Ratskoch, Ratsschenke

an der Mauer bei der Kaiserstrasse lag die alte Schafferei, die Wohnung des Ratsschenken, der allein das Recht hatte, das beliebte Ratzeburger Bier, >Rommeldeus< genannt, auszuschenken. Im Jahre 1650 war die Schafferei die Wohnung des Ratskochs



Ratsmeier

Osterode 1750 > Landwirt, der ein städtisches Gut bewirtschaftete.

vergleiche > Pfarrmeier



Ratsmeister

Vorsteher eines Rates, senator, consul primarius; Bürgermeister

Hildesheim > Bürgermeister oder wie man anfangs noch öfter sagte, zum Ratsmeister aufsteigen. (14.Jh.)



Ratsministerial

Ratsministerial (Ratsdiener)

vergleiche > Ministerial

Magistratsaufwärter.



Rats pensionarius

Pächter

hat jetzo das hiesige Rathaus in Pension (d.h.Pacht) angenommen.



Ratspfänder

Pfänder = Feldhüter, Polizist.



Ratsschenke

Ratsschenker = städtischer Beamter, der dem Rate aufzuwarten, den Ehrenwein auszuschenken und Zitationen (Vorladungen) auszufertigen hatte.



Ratsschöppe

Ratsschöffe, Beisitzer.



Ratsschütze

Des Rates Feldhüter, Flurschütze.



Ratsstubentürhüter

Fronbote des Rates

Ratsstube = Sitzungszimmer eines Rates, Beratungszimmer eines Stadtrates



Ratsverwandter

ratsverwandter, stadtsecretarius und accieseinnehmer

zugehöriger zu einer ratsbehörde, namentlich einer städtischen.

Die sog. Ratsverwandten (Senatoren) u. Stadtdeputierten haben ihre Ämter stets nur neben ihrem bürgerlichen Beruf ausgeübt.

Ratsherr.



Ratswäger

Das Amt des Stadt- oder Ratswägers wurde ... von 1684-1729 ... an den Meistbietenden verpachtet. Von 1729 ab wurde der R. wieder städt. Beamter. Er bediente von 1778 ab auch die Zoll- oder Transitwaage. Der Gewerbefreiheit fiel ... auch das Vorrecht der Ratswaage zum Opfer.



Rattenfänger

vergleiche > Roddenfenger

der Ratten gewerbsmässig fängt; auch Kammerjäger genannt.



Rauchenmacher

Rauch- oder Pelzwerkgerber u. Kürschner

Duden: Rauchware = Pelzware, Pelzwerk.



Räucherer, Rauchfax

Konserviert gepökeltes Fleisch durch Räuchern.

auf Räuchern spez. Fleischer, in Ch. i.d.Schweiz: Rauchfax



Rauchfangkehrer

Schornsteinfeger



Rauchhändler

Rauchwaren- (Pelzwaren-) händler

eine Person, welche mit Rauchwerk oder Fellen handelt.



Rauchwarenhändler

Händler mit Pelzwerk.

Rauchwarenkaufm., der auf den Handel mit Rauchwaren (Pelze) spezialisierte Kfm.



Rauchwerksfärber

Brockhaus: Rauchwaren (von rauch = behaart) = veredelte, d.h. zugerichtete u. teils gefärbte Pelzfelle. Die Rauchwarenveredelung gliedert sich in R.-zurichterei u. R.-färberei.



Rauhschleifer

Grobschleifer von Werkzeugen.

Schleifer, der nur grobe Sachen schleift.



1) Rauschfärber, 2) Rauchfärber

1) Schwarzfärber

2) eine Art Kürschner, welche sich besonders auf das Färben des Rauch- oder Pelzwerkes legen und auch Zobelfärber genannt werden.



Rebenterer

Amtleute des Domstiftes,

Auskunft des Stadtarchivs Bamberg > Der Rebenterer war die Person, die den Speisesaal zu versorgen hatte.

mittelhochdeutsch: rebenter oder reventer = Speisesaal



Rebmann, Reblüt, Rebleute

Rebmann = Weinbauer

Winzer



Rechenmacher

Hersteller von Heurechen, Harken. In Hessen ein doppelgezinktes Gerät, Hesse-Reche genannt.

welscher Rechen = Harke mit Zähnen auf beiden Seiten.

Brockhaus:

Rechen =

1) Harke,

2) Gitterrost f.Wasser....



Rechenmeister

Lübeck 1798 > Schreib- u. Rechenmeister

Rechenmeister =

1) Beamter, Vorsteher eines Rechenamtes,Rechenkammer

2) Rechenlehrer,

3) Meister i.d.Rechenkunst.

derjenige, der andere die Rechenkunst lehrt;

wer die Kunst vollkommen versteht, in derselben Meister ist,

in einigen Gegenden war der R.der Vorgesetzte eines Rechenamtes oder einer Rechenkammer.

Buchhalter (Staats- od. städt. Beamter, nicht Lehrer)



Rechensmann

Zöllner, Krüger, Rechensmann,

Rechenmeister = Buchhalter (Staats- od.städt.Beamter, nicht Lehrer)

Rekensmann = Rechnungsführer des Kirchspiels

Rechenmeister = der Vorgesetzte eines Rechenamtes od. einer Rechenkammer.

Rechenherr = obrigkeitl. Person, welche die Rechnungen anderer durchsieht.



Rechnungsführer

Oldesloe 1769 > Rechnungsführer aufm Krahn

der eine fortlaufende Rechnung zu führen hat, Verwalter, Rechnungsbeamter.

1815 Rechnungsführer, ... welche seit 1854 Zahlmeister benannt wurden.



Rechnungsprobator

Lateinisches Wörterbuch: probator = einer, der etwas billigt.

Probation = Prüfung, Beweis

Probation = Prüfung , Bewährung

Rechnungsprüfer.



Rechtskonsulent

Konsulent = beratender Jurist.

Rechtsanwalt.



Reckschmied, Recker

Facharbeiter in der Waffen- u. Gabelindustrie.

Er reckt die Stahlstäbe unter dem Fallhammer auf die nötige Länge.



Reder, redder, häufiger rederknecht

der in der Mühle das Mehl siebt.- Nach den Gesetzen der Bäcker von 1377 hielt das Bäckerhandwerk damals 2 Rederknechte, die den einzelnen Meistern für Unterschlagung hafteten.



Reder

Reder = Mehlsieber.

mittelhochdeutsch: reder = Mehlsieber, Mühlknecht

Lexikon: reder = mehlsieber, mühlknecht

redern, redderen, reden = (Mehl) sichten, beuteln;

melreder = abrotator



Reepschläger, Reffenschleger

Oldesloe > Seiler.

vergleiche > Reifer, Reper

Konitz: 1594 > Reffenschleger

So unterschieden sich streng die Reepschläger von den Seilern, obwohl ihre Erzeugnisse dem Nichtfachmann gleich zu sein schienen.

Der Reeper arbeitete in den Hafenstädten, spann die Fäden mit der rechten Hand u. schlug die Seile u. das Garn nach links

Der Seiler war Landstädter, arbeitete auf der linken Hand u. drehte die Seile nach rechts zusammen.



Reeps-Männer

Kein Beruf, sondern gelegentliche Tätigkeitsbezeichnung.

Reepmaat = Seilmass, Messung mit dem Reep.

Zur Zeit der Feldgemeinschaft wurden die Äcker, wenn ein Interessent sich benachteiligt fühlte, mit einem Reep gemessen.



Reet- u. Kammacher

Rêt, Reit = Rohr, woraus ursprüngl. die Weberkämme gemacht wurden.

Retkamm =Kamm von der Länge des Garnbaumes mit Holzzähnen

ret, reit = Schilfrohr; als Werkzeug der Weber, Spule(?)



Reffdreger, reftreger

Reffträger.

Reff ist ein Tragegestell, um Lasten auf dem Rücken festzuhalten.

In Ff. sind Refftr. wohl ärmere Bürger, die sich durch Verkauf von Dürrholz,das sie im Walde sammeln, einen Verdienst machen



Refugiés

Flüchtlinge; die um des reform Glaubens willen im 16. u.17.Jh. aus Frankreich geflüchteten Hugenotten.



Regalist

Lübeck > Zu den Orchestermusikern kam für die Besetzung der Kirchenmusik auf den Chor noch der Regalist, der das Regal oder Positiv spielte.

Brockhaus: Regal = kleine tragbare Orgel mit nur wenigen kurzbecherigen Zungenpfeifen.

Brockhaus:Positiv = kl. Orgel (ohne festen Standort) mit einem Manual u.nur wenigen Stimmen in hoher Lage von durchdringendem Klang.

musikinstrument d.16.u.17.Jh., kl., tragbares Orgelwerk mit nur einem oder wenigen Registern Zungenpfeifen besetzt.



Regierungskondukteur

Regierungskondukteur (Feldmesser) in Kolberg.

Führer eines Feldmesstrupps



Regimenter

Regimenter = Meister und Aufseher d.Nutzholzschläger u.Flösser



Regimentspiper

Piper = Pfeifer.



Regimentsprevost

1736 ... Regimentsprevost bei dem Gilanischen Husarenregiment

Z. prevot, prevost = Profoss, Militärbeamter, der die Regimentspolizei leitet; Vollstrecker der Strafen.



Registrator

Beamter, der das Brieftagebuch führt u. die Aufsicht über die Akten hat.

buchführender Beamter od. Angestellter.

Kanzleibeamter, der ein amtl. Register führt, Postein- u. -ausgänge verbucht



Rehmer

siehe > Riemer



Reiber

Badeknecht, -in, Bademagd.

Bezeichnung für den Badeknecht, der zu reiben hat.

1) eine Person, welche reibet, in den Zusammensetzungen Farbenreiber, Flachsreiber usw.

2) Werkzeug.



Reibholzfabrikant

Kiel 1859 > Riefholt

Zündholzfabrikant



Reichkrämer

Reichkrämer heisst hier (Breslau) ungefähr eben das, was wir Eisenkrämer nennen, nur dass jener auch Spezereien u.Material-waren vereinzeln darf

Eisenwaren jeder Art, daneben kleine Ding, Kurzwaren, Beutel, Gürtel, Spiegel usw.; Zeuge aller Art mit Ausnahme von Tuch; auch Spezereien: Mandeln, Feigen, Öl, Alaun usw.

Gewürz- u. Seidenkaufmann.



Reidemeister

Reidemeister wurden die Herren der Kupfer-Zink-Hütten von Aachen-Stolberg genannt, die ins Land ritten, um neue Erzfelder zu suchen u. zu erkunden. (vergleiche > Kupfermeister)

vergleiche > Reitmeister, Reitendiener, Ridendiener.



Reider

Handbuch d.Berufe: Der R. stellt die Verbindung her zwischen der Arbeit des Metallschlägers, des Härters, des Messerschleifers u. des Pliessters, indem er die Erzeugnisse dieser Berufe ... zusammensetzt.



Reifenbeseher

Prüfer der für die Fassbinder bestimmten Fassreifen, auf dem Wochenmarkt.



Reifenmacher

Kreuznach 1607 > fertigt Reifen u. Bandstöcke, die die Böttcher für Tonnen u. Fässer brauchen.



Reifer, Reipfschläger

Seiler.

siehe > Reper

Reipfschläger = Seiler



Reifträger

Reifträgerweg in Berlin.

siehe > Reffträger, Reffdreger

Leute, die mit einer Kiepe oder einem Reff (= Tragegestell) Holz oder Waren transportieren, z.T.Hausierer, Botengänger.



Reihefahrer, -fuhrmann

Reihefuhre, eine Fuhre, die jemand tun muss, wenn ihn die, Reihe trifft, besonders die Frohnfuhre

Die Reihefahrer - meistens 14 - hatten auf Grund der Fuhrrolle das Vorrecht, Femde mit ihrem Gepäck nach auswärtigen Ortschaften zu fahren.

Der Wagenmeister, der selbst nicht Fuhrmann sein durfte, bestellte die angeforderten Wagen u. hatte ein Register zu führen, damit jeder Fuhrmann dann herankam, wenn an ihm die Reihe war.

Im 17. Jahrh. schlossen sich die Fuhrleute zu Rollen (Zunft) zusammen. Bei der Regier. hiessen sie Rollfuhrleute. Sie selbst nannten sich Reiheführer.



Reihehausbesitzer

Osterode 1840 > Reihehausbesitzer.

Brockhaus: Reihenhaus, ein mit anderen Häusern ohne Zwischenraum zusammengebautes Haus, hat nur eine Strassen- u. eine Rückfront.



Reimer

soll wohl heissen: Riemer > siehe dort



Reiseherr

Lexikon: reise = aufbruch, zug, reise, besonders kriegs-, heerzug.

Führer einer Truppe, die einen Feldzug unternimmt.

Hameln > Zwei Ratsherren, die Reiseherren, waren für die militär. Sicherheit und für den guten Stand der städt. Rüstung verantwortlich.



Reiseküchschreiber

Reise-Furir = ein Furir, welcher die Herberge u. Verpflegung des Hofes auf Reisen besorgt.

Küchenschreiber = in grossen Küchen ein Küchenbedienter, welcher die Rechnungen über das zum Behuf der Küche ausgegebene Geld führt.



Reiser

Lexikon: reisaere, -er =der eine reise, einen feldzug macht, krieger.

1) einer, der oft u. viel reist, reisender

2) reisiger krieger



Reiser u. Gradierer

Zeichner u. Radierer.



Reisiger Schmied

Herrenschmied oder reisigen Schmied, weil er auf den Fehdezügen den Hufschlag u. die Pferdebehandlung versehen musste.



Reisgk-Knecht, reisich junge

Reisiger Knecht.

reisiger knecht und wildschuetz.

Brockhaus: Reisige (zu mittelhochdeutsch: reise=Kriegszug) im Mittelalter schwerbewaffneter Reiter.

Reisiger =Bewaffneter zu Pferde zum Schutze eines Reisezuges



Reisner

Reisiger, Gewappneter, auf der Kriegsfahrt begriffen.



Reitendiener

Reitender Diener des Rates, der auch Polizeiaufgaben hatte. - siehe > Ridendener

Lübeck > Er (Ritter Gudendorp) tat den Lübeckern noch schweren Schaden, erschlug 1386 eine Anzahl Reitendiener, die ihn verfolgen wollten.



Reitknecht, Reutknecht

ein Knecht, der zu Reitpferden gehalten wird.



Reitmeister

Stadtkämmerer.

Rechnungsmeister; zu reiten = rechnen.

Reitermacher = Siebmacher



Reitschenk

Duden: Diener zum Einschenken = Schenk.

Reitschenk = Schenk (Mundschenk), der den Fürsten auf Reisen, Kriegszügen usw. mit Getränken versorgt.



Reitschmidt, reidschmidt, Reitschmied

Reitschmied = veterinarius, faber cohortis equestris

Reitschmied = Hufschmied

Bürgerbuch Kölln: reidschmidt

Reutschmied

ein Hufscmied, sofern er bei einem Kriegsheer die Pferde der Reiterei zu beschlagen u. zu kurieren hat u. welcher gewöhnlich der Fahnenschmied genannt wird.

vergleiche > Fahnenschmied



Reitvogt

Die Grund- u.Gerichtsherrschaft des Schleswiger Domkapitels 1542-1658, Ausser den örtl. Bauernvögten wird ein zentraler Kapitels- oder Reitvogt genannt. Im 16. Jh. war der Kapitelsvogt ein Domherr, der in Schleswig wohnte ... war die gerichtl. Zwangsgewalt dem Kapitelsvogt überlassen. Im Rahmen der Grundherrschaft hatte er von den Bauernvögten die Landzinsen entgegenzunehmen u. den Domherren zuzuteilen, hatte er alle Rechtsvorgänge innerhalb des Festeverhältnisses zu regeln. Für Ausfertigung der Kontrakte war ihm ein Syndicus beigegeben.



Rêmensleger / Remensnider

Lübeck > Gürtler > siehe dort

Flensburg > Remsnider

Gürtler, Verfertiger von Riemenbeschlägen

Remensnider -> Riemen...

Riemenschneider, Weissgerber (??)

remenmaker, remensnider, coriator, corrigiarius = Riemer

R. = Riemenbeschläger, d.h. Gürtler;

der Gürtler Arbeit: beschlagene, getriebene und gegossene Messingarbeit, gelb, weiss, vergoldet ... auf Riembeschläge oder Kutschen, Gürtel für Frauens- u. Mannspersonen....



Rendant

Rentmeister, Kämmerer, Rechnungsführer.

Sal.: Senator u. Servis Rendant

Servis = Entschädigung für Unterkunfts-gestellung f. Pferde, Personal usw. (milit.)



Renovator

Renovator, meist ein Jurist, von einem Fürsten oder einer hohen Behörde eingesetzt, hat die Aufgabe, auf Grund alter Urkunden, Briefe, Saal- u.Urbarbücher u. durch Zeugenaussagen den Besitzstand, die Einkünfte u. Gerechtsame einer Herrschaft, eines Amtes, eines Klosters usw. urkundlich neu festzulegen, sodass für Rechtsstreitigkeiten einwandfreie Unterlagen vorhanden sind.



Rentamtmann

Rentamt = Behörde, welcher die Einnahme u. Berechnung von Renten obliegt.

Rente = regelmässiger Ertrag von Grundstücken oder Kapitalien.



Rentenirer

Rentenierer -> rentner.

Rentner = jemand, der von seinen Renten lebt.



Renterist

Angestellter auf der Rentei, der Rechenstube

Renterei = soviel wie Rentei, Rechenstube.



Rentmeister

R. leitet den Geschäftsbetrieb bei der herzogl. Rentkammer ... Nach 1643 führt der R. bei der Rentkasse die Hauptrechnung.



Rentschreiber

Rentschreiber (Quaestor) 1584

arbeitet bei der herzogl.Rentkammer als Gehilfe des Rentmeisters

Weimar 1589 > Fürstl. Rentschreiber

Rentschreiber arbeitet bei der herzogl. Rentkammer als Gehilfe des Rentmeisters

Lexikon: rente, rent = einkünfte, Ertrag usw.



Renzler, renzeler

Ranzenmacher



Reper, Repmaker, Reeper

Seiler

Repschläger, Rep-, Reef-, Reipschläger ist wie Reper die alte niederdeutsch Bezeichnung für den Seiler; er machte die grossen geteerten Schiffstaue.

vergleiche > Reeperbahn in Hamburg. Reiferstrasse in Lübeck

Reifer, Reper, Repsleger = Seiler

reeper, funifex = Seiler

Reifschläger (Lübeck 1798)

Kraack, Flensburg Repslegher.



Repetent

wer mit Studenten Examenswissen wiederholend einpaukt, mit Schauspielern Rollen durchnimmt; sitzengebliebener Schüler.

Repetent, Repetitor heisst der, welcher auf Akademien mit Studierenden die Vorlesungen wiederholt, um sie tiefer einzuprägen



Requête-Meister

Maître de Requêtes, Berichterstatter über Bittschriften.

frz. requête = Ansuchen, Bittschrift.



Resident

Brockhaus: Resindent, Ministerresident = die dritte Rangklasse der Gesandten.

Vertreter eines Staates; Statthalter; Geschäftsträger.



Restaurateur

Restaurator = Wiederhersteller von beschäd.Kunstwerken.



Retbinder

wohl in Verbindung zu bringen mit Rete-, Röte-, Röststelle in einem Gewässer, wo der Flachs geröstet wird; den Flachs in die Rete legen, d.h. ihn rösten.

Reetbessen = Besen aus Reet.

Als Retbinder könnte auch ein Handwerker bezeichnet werden, der herstellt: Reetbessen (-besen), Reethoot, Reetdack (-dach).



Reussen, Reuzze

Altflicker bei den Schustern - siehe > Altbüsser

Reuss = Flickschuster, Altreuss, Altreiss

Reuzze = Flickschuster.



Reuter, Räuter

Reiter.



Revident

R. = wer etwas nachprüft.

revidieren = nach-, überprüfen

Revisor.



Revisionsschreiber

Hilfskraft der Revisoren auf der Revisionsabteilung.



Rezeptor

Brockhaus: Rezeptur = Steuereinnahme.

Einnehmer, Empfänger, Kassierer.

Rezeptor u.Postverwalter



Rheinzoller

Zollbeamter am Rhein.

Rheinzoll = der Zoll, welchen die Schiffer auf dem Rhein zu zahlen haben.



Richter

Hilfskraft des Sägenmachers, der den Zähnen die rechte Stellung gibt. - Hilfskraft in der Metallindustrie, der z.B. an der Richtplatte geschweisste Gegenstände wieder richtet.

Richtmeister = Eisenkonstruktionsschlosser in gehobener Stellung.



Ridendener , Reidemeister

Reitendiener, reitender Diener des Rates, der auch Polizeiaufgaben hatte.

Reidemeister, Mitglieder des Rates, welche (im Gefolge der Bürgermeister) die auswärtigen Tage der Stadt mit zu leisten hatten.- Später scheint den R. auch die Rekrutierung der Söldner, überhaupt das Kriegswesen obgelegen zu haben.



Ridensmit

Hufschmied

vergleiche > Reitschmidt



Riegeler

Riegler, Riegelmacher



Riemenhauer

Reme, rem = Ruder

Lexikon: rieme = Ruder, Ruderstange

Handwerker, der für die Schiffahrt Riemen, Ruder herstellt.



Riementräger

Riementräger = in Danzig eine Zunft, deren Mitglieder die aus d. Schiffen ausgeladenen Waren auf Tragbahren fortschaffen.



Riemer; mittelhochdeutsch: riemensnider

fertigte Zäume, Halfter, Steigleder, Gürtel- u. Binderiemen

Riemer = obd. Form von Riemenschneider (Bahl.)

rêmenmaker Lübeck 1243

rêmwerchte Magdeburg 1315

witrêmer Braunschweig 1566; deutet auf Trennung des Gewerbes in Weiss- und Schwarzriemer.

Reimer, Rehmer, Riemer

Rimer, Riemer, Remer, Rymer = Riemenmacher

riemenmecher, -snyder = Riemenschneider

Das notwendige Leder gerben die R. selbst; besonders haben sie sich die Bearbeitung grosser Felle, namentl. von Ochsen- u. Kuhhäuten vorbehalten.



Rietbender, rietmecher

Verfertiger von Weberkämmen

Rietmacher = Hersteller d.Rietblätter u. Rietkämme an Webstühlen.

Rieth, Rohr, Schilfrohr.

Bei den Tuchmachern u.anderen Webern wird der Kamm oder das sogen. Blatt, das Rieth genannt, wahrscheinlich weil es aus Rohr verfertigt wird. - vergleiche > Blattbinder

Retbinder wohl in Verbindung zu bringen mit Rete-, Röte-, Röste-Stelle in einem Gewässer, wo der Flachs geröstet wird. (?)

Riefmacher fertigte Rietblätter u. Rietkämme (=Teile d.Webstuhles)



Riffschleger, Riepschleger

Reifschläger, Repschläger.

vergleiche > Reper, Reifer, Reepschläger

Konitz 1617 > Riepschleger



Rinderwerchte

Halle > Hersteller von Schuhen aus Rindleder handelt.



Ringdreier, -dreher, -schmied

Ringdrechsler

Ringeler

Ringleindreher

Ringschmied fertigte für Gefährte und Reitzeug , Ringe u.dergl.



Ringmaker, ringkmacher

Kürschner. ...hatte im Gegensatz zu den Buntmachern dasselbe Meisterstück wie die Pelzer zu fertigen.

Es hat somit den Anschein, dass der Ringmaker seinen Namen dem ringförmigen Pelzbesatz der Mützen zu verdanken hat.

Hennings: Ringmaker = Ringmacher

fingermaker = Ringmacher

Kölln > ringkmacher.

Ringler = Ringmacher, -dreher, Verfertiger von Ringen aus Knochen, Horn, Elfenbein.

Hannover 1430 > Ringmeker, Ringsmed.



Ringvilre

Höhler Ringmacher.

rink = Ring, Kreis

rinke = Schnalle an einem Gürtel.

rinkviler = der rinken feilt.



Rinkenschmidt, Rinkenmacher

Rinkelmacher (Rinkenmacher) = Agraffenmacher

Rinkenschmied = Agraffenmacher

Rinken = Vergrösserungswort von Ring, einen grossen, breiten oder dicken Ring zu bezeichnen; ein nur im gemeinen Leben übliches Wort, wofür man ... lieber das allgemeine Ring gebraucht.



Rinkenschmied, rinkensmyd

fertigte Schnallen u. Ringe

rinkensmyd = rinkenmecher, der Rinken (starke Ketten für Fuhrleute) verfertigt.

Rinkelmacher, Rinkenmacher = Agraffenmacher.



Rintschuhster

Augsburg > Ihr (Gerber) Arbeitsgebiet war genau gesondert von dem der rintschuhster, der Schuhmacher, und der Alpuzzer, Schuhflicker, dem der wizmaler, die feines weisses Lederzeug herstellten.

vergleiche > Rinderwerchte

Rindschuster = Gerber.

Lexikon: rintschuoch = Schuh von Rindsleder.

rintsutor = der rintschuoche macht



Rittmeister

Das Wort Ritt hatte in früherer Zeit auch die Bedeutung reisiger Zug. Rittmeister heisst also Meister = Führer einer Schar von Berittenen.

Führer einer Schwadron, der Truppeneinheit bei der Kavallerie, entsprechend der Kompanie.



Robothäusler

Robotbauer -> Frönder = Bauer, der Hand- oder Spanndienste leisten muss

Lexikon: robate, robat = fronarbeit

Robatbauer = Frohnbauer

Robotbauer = leibeigener Bauer,

Robotgärtler = Gärtler mit Robotpflicht.



Rockener

Schwarzbrotbäcker.

Lexikon: rockener = der roggenbrot bäckt.



Roddenfenger

Rattenfänger

Rotten-, Röttenbieter = Rattenbeisser.

rode, rodde = grosser Hund, Rüde.



Rodengräber

Arbeiter bzw. Landmann, der durch Roden aus Ödland Ackerland macht

rood = Rute, altes Längenmass; noch jetzt gebraucht (z.B.werden die Deich- u. Grübbelarbeiten in Nordfriesland rutenweise vergeben). Daher vielleicht Rutengräber?



Rodtlesker

Rotlöscher, Verarbeiter von Schaflederhäuten mit Alaunfarbe zu rotem Leder (Rotlasch).

rôtloscher, -lescher ...(lessker) = Handwerker, der in rothem Leder arbeitet, Corduanarbeiter. Sie verarbeiteten nur Schaffell; sie machten ehemals rothgefärbtes (rôtlosch) u. weisses mit Alaun gegerbtes Leder; daher auch wîtgerwer.



Röhrbohrer

vergleiche > Rohrmacher

Röhrenbohrer, Röhrenmacher = Holzröhrenmacher.



Rohrdecker

tagelohner u. rohrdecker

Dachdecker, der Dächer mit Rohr, Ret, Ried ... deckt.



Rohremacher

Brunnenbauer

vergleiche > Pfeifenbäume: Pipenbäume.- Handwerker, die Pipenbäume, Wasserrohre aus Holz herstellten, waren eben die Rohrmacher.

vergleiche > Rohrmeister



Röhrenzieher, Röhrenschmied

Röhrenschmied in Römerstadt, * 1660; + 1693, Röhrenzieher, Inwohner in Altendorf (Sudetenland)

Metallrohrmacher.

Rohrschmied = Arbeiter, der die Flintenrohre schmiedet.



Rohrleger

Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungsinstallateur.

Vorläufer des R. sind die mittelalterlichen Springbrunnenbauer, Pumpen- u.Brunnenbauer.



Rohrmeister

Brunnenmeister.

Rohrmstr. = Röhrenmeister, der Aufseher über die Wasserleitungen u. Brunnen. Er wird auch der Brunnenmeister, u. wenn er zugleich die Wasserkunst unter Aufsicht hat, Kunstmeister genannt.

Oberer Aufseher über Leitungsröhren;der die Hydraulik-Kunst versteht, das Wasser in die Höhe zu treiben; auch Verfertiger von Röhren.



Rohrschmied

Röhrenmacher, Metallrohrmacher.

Rohr- oder Laufschmiede stellen die Rohlinge für den Büchsenmacher her.



Roitfärber

Rotfärber



Roller

Rollwagenfahrer. vergleiche > Rollfuhrleute

R. = Auflader, Rollkutscher.

Weimar 1619 > Roller und Schwarzfärber

Roller = Auflader, Rollkutscher

= Fuhrmann des Rollwagens (Reisewagens)

Roller = Fuhrmann.



Rollfuhrleute, Roller

Fuhrleute, die zu einer Rolle (Zunft) zusammengeschlossen waren. Zum Teil wurde der Fuhrbetrieb als Nebenberuf ausgeführt.

In kleinen Orten meist Hufner, Kätner; in Kiel aber sogar Weinschenke, Gastgeber, Mälzer usw. Diese hatten für das Fahren aber Knechte.- Durch die Fuhrrollen wurde nur die Personenbeförderung geregelt. Frachtfahrten durfte jeder ausführen.

Roller = Auflader, Rollkutscher.



Rommeldeussführer

Bierfahrer, -händler.

Rummeldeus(m).= Name eines früher sehr beliebten Bieres, das in Ratzeburg gebraut u. über ganz Norddeutschland versandt wurde.



Rondefahrer

Beurtfahrer > siehe dort, Reihefahrer > siehe dort



Ronenhover

rone = abgehauener Baumstamm, Klotz, Knüppel

Rönn, Rönne = Rinne

Rinnenmacher, Holzrinnenmacher

Rinnenbaum = Baum, aus dem eine Rinne gemacht werden kann.



Röper

Seiler; Nachtwächter.

vergleiche > Nachtreufer

Röper, Röpschläger werden in einigen Orten die Seiler vermutl. daher genannt, weil sie, nach ihrer Art zu arbeiten, den Flachs durch das angefangene Seil aus der Hand raufen lassen.

Rper (niederdeutsch) = Ausrufer.



Rörengiesser

Kassel 1618 > rörengiesser

Spezialarbeiter, der gusseiserne Röhren für Wasserleitungen, für Bergwerke usw. herstellte



Roscher

Rascher, Raschmacher

Wollweber.

Duden: Rasch (aus Arras) ein Wollgewebe.

Rasch = dünnes Wollengewebe (a. Arras)



Rösemeister

Röseler = Kalkbrenner.

roseknecht = der beim Kalkbrennen beschäftigte Knecht.

rose = kalkrose, entst. aus kalkroste, ein Stoss von Kalksteinen u. Holz schichtweise aufgesetzt zum Brennen.

Kalkbrennermeister.



Rösseler, Rössler

Gerber

eine Gattung Weissgerber, die sich von den andern dadurch unterscheiden, dass sie mit Messern und nicht mit Schabeisen arbeiten,auch die Felle nicht über den Stock,sondern an der Wand ziehen



Rossarzt

war beim herzogl. bzw. kurfürstl. Marstall angestellt.

Rossarzt = veterinarius, equarius medicus

Veterinär, Tierarzt.



Rossbereiter

vergleiche > Bereiter

Zureiter, Reitlehrer, Stallmeister.

einer, der das Pferd zureitet.



Rosskämmer, -kemmer, -kamm

der die Pferde kämmt, Stallknecht

Rosskamm = Pferdehändler



Rossker

(vielleicht verstümmelt aus Rosskerl?)

Rosser =Pferdeknecht, Lohnfuhrmann.



Rossmüller

Besitzer einer Rossmühle.

Brockhaus: Rossmühle, siehe > Tretwerk (Tritt-Rossmaschine, Rossmühle) = früher benutzte Maschine zur Aufnahme von Tierkräften mit zwei durch Trittbretter verbundenen auf einer geneigten Bahn nebeneinander laufenden endlosen Ketten.

Auf den Trittbrettern steht das Tier (meist Pferd) u. sucht aufwärts zu schreiten, wodurch die Ketten abwärts bewegt werden u. ein Triebrad drehen.

Göpel, Maschinen, deren Welle durch die Zugkraft von Tieren oder das Gewicht von Tieren gedreht wird.



Rosstuscher, rossduscher

Unterkäufer im Pferdehandel

roszunderkeufer = Rosstuscher

Rossteuscher

Rosstäuscher = Pferdehändler (Duden)

Pferdehändler.



Rostocker Träger

Träger z.B. in Lübeck zum Be- und Entladen von Schiffen aus und nach Rostock.



Rotbinder

Böttcher

Rotbinder, ein Name, welchen in einigen Gegenden diejenigen Fassbinder oder Böttcher führen, welche grosse Gefässe aus dem harten u. rötlichen Eichen- u. Buchenholz verfertigten u. auch Schwarzbinder, Grossbinder u. Küfner heissen.



Rotbrouwer

Rotbrauer = Brauer von rotem (braunem) Bier

Rotbierbrauer

Roodbeer = eine Bierart.



Rotfärber

Brockhaus: Türkischrot, eine sehr kräftige rote Farbe für Baumwolle (Alizarin)

Nach Gräbner, Töpfer-Glasuren usw., Leipzig 1837, ist Türkischrot das Rot der Krappwurzel, die in Smyrna Lizari heisst.

Englischrot ist Eisenoxid (Fe2O3), auch Polierrot genannt.



Rotgerwer, Rotgerber

Lohgerber, benannt nach der Farbe, die das Leder durch diese Bereitungsweise erhält.

Gumbinnen 1730 > Rothgärber.

Rôtlöscher, Rodlöscher, Roetloschere

Lübeck 1456 > Löschmaker

Rotlöscher = verarbeitet Schafleder mit Alaunfarben zu rotem Leder (Rotlasch)

Rodlöscher = Rotgerber

Roetloschere, Die Rotlöscher verarbeiten nur Schaffelle; sie machten ehemals rotgefärbtes Leder (Rotlasch) und weisses, mit Alaun gegerbtes Leder. (anders genomet witgharwere; Rolle der Rotlöscher) ...

Seit langer Zeit heissen sie nur Rotlöscher, und Weissgerber werden die Beutler genannt.



Rotschmied / Rotgeter

auch Messingschmied = Erzgiesser, wie etwa Peter Vischer in Nürnberg (um 1500), Sebaldusgrab.

Rotgeter = Erzgiesser

rotschmit = Rot-, Kupferschmied

Rodgeter = Rotgiesser

vergleiche > Koppersmit

Rotgiesser = Bronzegiesser, Erzgiesser.



Rottenmacher

rotte, rote = ein harfenartiges saiteninstrument.

rottaere = harfner

Rotte = harfenartig. Saiteninstrument des Mittelalter,dem nhd. fremd



Rottmeister

öffentl. Amt neben dem bürgerl. Beruf.

1) Führer, Vorgesetzter einer Rotte (5-20 Knechte);

2) Führer von militär. Abteilungen wie Bürgerkompanien.

Brockhaus: in den Landsknechtsheeren der Führer einer Rotte (Unterabteilung eines Fähnleins, 10 Mann)

1) Anführer der Stadtwache (Bürgermstr.)

2) Anführer einer Rotte von 10 Bürgern, die im alten Danzig bei Feuersbrünsten zum Löschen anrückte.



Rottrock, Rotrock

Lübecker Stadtsoldat.

bischöflicher Soldat im Ermland.

Stadtsoldaten, ihre Uniform ähnelte der preussischen, nur war der rote Waffenrock mit weissen Aufschlägen versehen (1795).

Rotrock = Bürgermeisterdiener in Rostock, trugen blaue Unterkleider mit silbernen Tressen u.einen roten Rock. Auch Spitzname des Martensmannes (vergleiche > Neckels-Neugebauer, siehe >58, Der Martensmann)



Rotverwer

Lexikon: rôt = rot. verwaere = färber

rôtvar = rotfarbig

Rotfärber > siehe dort, Krappfärber.

flammearius



Rubinsnyder

Edelsteinschneider



Rubrikator

Lübeck > Rubrikator = die Schreiber der roten Titelüberschriften mittelalterlicher Handschriften, auch die Ausmaler der Anfangsbuchstaben früher Drucke.



Rüehmer

Riemer.

Riemer ... der allerlei Lederzeug ....verfertigt.

Riemer, Sattler; doch wurden früher beide unterschieden.



Ruffian

Unehrliche Leute, Bordellwirt.



Ruggelakenmaker

Verfertiger von Bettlaken ?

ruggelaken, Tuch, womit die Rücklehne eines Stuhles bezogen ist.

Lexikon: ruclachen = tuch zwischen rücken u. wand, wandumhang.



Rumormeister, -wächter, -hauptmann

Leiter der städt. od. Militärpolizei, Gehilfe des Hurenwaibels

Polizeil. Aufseher über Streit, Lärm, Auflauf, auch Oberster der Polizei.

Rumorwache, an einigen Orten, z.B. Wien, Stadtsoldaten oder Gerichtsknechte, welche allen Rumor auf den Gassen verhindern u. auch Rumorwächter heissen.

Ihr Vorgesetzter wird der Rumor-hauptmann, zuweilen auch Rumormeister genannt.

R. ehemals beim Marsch der Armee ein Kriegsbedienter mit Reutern, Geistl. u. Henker. Sein Amt war, die Strassen frei zu halten u. Acht zu haben, dass die Soldaten nicht fortliefen.



Rusbrenner

Hersteller von Russ zur Farbfabrikation.



Russe, rusze, russe; Rütze

siehe > altbüsser, Altreusse

rusze, russe = Schuhflicker, Altschuhmacher. Da sie um 1350 eine besondere Zunftordnung aufstellten, ihre Erzeugnisse auf dem Markt verkauften, waren sie wohl nicht nur Reparaturhandwerker.

Rütze = Schuhflicker.

Russfärber, rûsverwer

Lübeck 1800 > waren Lederbearbeiter u. bereiteten vorwiegend das sog. ru(ch)swart (*), ein weiches u. sehr dichtes Leder, das innen rauh u. geschwärzt war u. zu Schuhen u. einer bis auf die Schultern herabhängenden Kopfbedeckung verwandt wurde.

* Wehrm.: rugswart = Rauhschwarz.



Rusticus

Landmann, Bauer



Rustmeister

Rüstmeister =

1) im Mittelalter u. später derjenige, welcher die Aufsicht über das Waffenmaterial hatte.

2) Rüstmeister hiessen nach Jacobsson auch die Bogner, welche Stahlgeschoss u. Armbrüste fertigten.

Vorsteher einer Rüstkammer (Rüsthaus, Zeughaus)



Rust(-sst)wischer

Harnischwischer = Schwertfeger



Saalmeister

ein Palastaufseher



Saatkramerin

Saathändler, der mit Samen oder Saatkorn handelt.



Säbelmacher

Säbelmacher gab es in Thorn; sie stellten die gekrümmten polnischen Säber her.



Sabelsnider

Lübeck 1259 > wohl Zobelpelzschneider. Möglich wäre auch die Bed. Zobelpelzhändler. Unrichtig ist dagegen die Deutung Brettschneider.



Sackdreger, sagtreger, sacktrager

Sackträger.

Sie gehören zu den vereidigten Marktbeamten, indem sie nicht bloss die Frucht zu tragen, sondern auch zu messen u. bei der Beaufsichtigung des Getreidehandels mitzuwirken hatten.



Säckelmeister

Schatzmeister

vergleiche > Seckler

Schatzmeister, Verwalter einer Kasse.



Sacker

sacker, säcker = tagelöhner, welcher das Getreide bei der Ausladung desselben aus dem Scheffel in die Säcke schlägt.

Einsacker.

vielleicht auch = Aussacker > siehe dort



Sackfuhrer

Kölln 1692 > Sackführer.

vergleiche > Sackträger

Leute, die Säcke auf Wagen fortschaffen.

Gehört zu den vereidigten Marktbeamten



Sackkieker

Sackspicker = Spottname für Steuerkontrolleure.

Lübecker 1805 > Kornsäcke-Visitator (gewöhnlich Sackkieker gen.)



Säckler

Beutler, Taschenmacher.

1)die älteste Bedeutung von siehe >ist nummularius, Schatzmeister

2) im 15. Jh. findet sich zuerst die Bedeutung bursarius, Beutelmacher belegt. Heut heisst noch in Süddeutschland der Handwerker Säckler, der in steiferem Leder arbeitet als der Täschner, Ranzen, Felleisen usw. macht.



Sackmeckler

Sackmacher? Sacknäher?

Meckler, niederdeutsch mekeler = Makler.



Sackschneider

Schneider, der Säcke herstellt.



Sadeler, Sadelmaker, Sadler

Lübeck > Sattler

Die stellen Sättel u. Schilde her; letztere sind Geräte aus Holz oder Leder, die den Pferden um den Hals gelegt werden u. an welchen die Zugriemen befestigt werden.

Saadler = Sattler



Sadelhöfer, -mann

Bauer, der bei den Go- und Landgerichten als Beisitzer eingesetzt wurde.

Sadelhof = Sedelhof = Sattelhof = steuer- u.frohnfreier Hof; ein Gut, welches von Abgaben frei ist.

Sattelhof ist ein Hof oder Gut, welches von den Beschwerden der Bauerngüter ganz oder z.T. befreit ist.

Amtgut, Amthufe; Oberhof, dem die Gerichtsbarkeit über die unmittelbaren Zubehörungen zusteht u. dem im Sallande Abgaben u. Dienste geleistet werden.



Saelmaker

Münster, 1559, 1531 > saelmaker = Sattelmacher.

saellator = Sattler

sadelmaker = Sattler.



Saffianfärber, Saffianfabrikant

Brockhaus: Saffianleder = mit Sumach gegerbtes Ziegenleder für feine Lederwaren. Der Gerbersumach des Mittelmeergebietes gibt in seinen Fiederblättern Gerbstoff. Die Blattgallen einer asiat. Art, der gerbstoffreichste Rohstoff. (auch der Essigbaum ist eine Sumachart.)

Saffian, feines, gelb, rot, auch blau gefärbtes aus Bock-, Ziegen- und Schaffellen bereitetes Leder, wie es besonders in Marokko, der Türkei und i. Orient bereitet wird.



Sagensnider / Sagmester

Zimmermann: Sägemüller,Säger,Sägenschneider,Sägemeister

Sager = Holzsäger

sagher = Holzsäger

sager = Säger = Brettschneider, Sägemüller

Sagenschn(e)ider = Brettschneider.



Sagenfiler, Sägenfeiler

Lübeck > Sägenfeiler



Sägenschmied

faber serrarius (serra = Säge)

Schmied, der Sägen herstellt.

Identische Bezeichnungen: Sägenmacher, Sägenschmied, Sägenschläger, Sägenarbeiter.



Sägenschneider

Sagenschn(e)ider = Brettschneider.



Sagofabrikant

Brockhaus: Sago (malaiisch) = Stärkemehl, das als steifer Teig durch ein Sieb in heisse Metallpfannen getrieben wird, dabei zu Klümpchen verkleistert.... den besten Sago gibt ... Sagopalme.



Sahlwechter

Saalwächter = Aufseher in fürstl. Schlössern.

Aber vielleicht entstellt aus Salwurchter = Plattner



Sahmsmacher

Sämischmacher =Weissgerber,der sehr weiches Leder herstellt

vergleiche > Semeschgerwer

Sämisch = fettgegerbt



Saienmacher

Saye = feiner Wollstoff

Hersteller d.aus Brügge stammenden Saye(feiner Wollstoff)



Saitenmacher

Brockhaus: Saite = fadenförmiger, elastischer Körper aus Stahl, zusammengedrehten Därmen, Pflanzenfasern oder Seide.

Die Saiten sind die Tonquelle der Saiteninstrumente.



Sajetmacher

Lübeck > Sayette, ein schlechter wollener Zeug, der bisweilen mit ein wenig Seide vermengt ist u. zu Amiens gewirckt wird... Es ist das Verkleinerungswort von Saye.



Salarienkassenrendant

salarius = Salzhändler

salär = urspr. das den Röm. Soldaten u. Beamten zustehende Salz, dann Gehalt, Lohn.

Kassenrendant für Gehaltszahlung.



Salmann

Testamentsvollstrecker.

in älterer Sprache Mittels- u. Gewährsmann einer rechtlichen Übergabe; dann auch Schutzherr, Vormund, Testaments-vollstrecker



Salmensnyder

Lachsfischer, Fischhändler.

Salm = Ü.N. für Lachsfischer



Salpetermecher, salpettermacher

Salpetersieder, -macher

Salpeterknecht

siehe > Salpetersieder



Salpetersieder

In der Schweiz u. in Frankreich betrieb man die Salpetergruben, in denen man Kalk, lockeres Erdreich, am besten aus Heideboden, mit Dammerde, dem bakterienreichen Auslaugungsrückstand der Salpetererde, mischte u. den Harn aus den Viehställen zulaufen liess.

In Deutschland bestanden vielfach die Salpeterregale, Verfügungen der Landesherren, um die Landwirte zu zwingen, Salpetererde zu liefern, die von den mit besonderen Rechten ausgestatteten Salpetersiedern abgenommen wurde.



Salsemer, salsener

Hersteller von Sirup?

Lexikon: salse = gesalzene brühe

Die Salsen = eingekochter Saft.

Die Salzen, Selzen = Saft von verschiedenen Früchten, zur Dicke eines Syrups eingesotten.



Salunenmaker, Salunmaker

Lübeck 1387 > fertigten eine Art grober Wolldecken, deren Ursprungsort die frz. Stadt Chalons sur Marne war.

Lübeck: Schlumacherstrasse.

salunenmaker = Bettdeckenmacher



Salwirt

Waffenschmied, Panzermacher

Salwirthe hiessen vormals die Panstermacher

Salwirt = Salwirke = Panzermacher (aus sarwürke entstanden)

vergleiche > Sarwerke



Saltz-

Saltz - Factor > siehe dort

- Inspector - beaufsichtigt die Salzmagazine

- Observator - überwachte den Salzhandel a.d. Grenze

- Ausreuter

- Spediteur

- Ausgeber

Beamte u. Angestellte eines Salzamtes

Salzamt, eine Behörde, welche den Salzhandel besorgt in Ländern, wo der Salzhandel staatliches Monopol ist.

Salzmeister = Beamter, der dem Salzherrn unterstand

Salzherr = ein Ratsherr in den Städten mit Salzmonopol, der die Oberaufsicht über das Städt. Salzamt führte.



Sälzer

Salzhändler

Lexikon: salzer, selzer = Salzverkäufer

Salzhändler, die Salz in Stücken (Steinsalz) u. im Grossen verkauften.



Salzer

bestanden eigene Gewerbe, so die Hechtreisser u. Salzer in Freienwalde. siehe > Hechtreisser



Salzfaktor, -inspektor

in den preussischen Staaten ein Beamter, welcher auf den in den Provinzen etablierten Salzfaktoreien den Salzhandel führt.

Salzinspektor ein Beamter, welcher die Aufsicht über die Provinzial-Salzmagazine hat.

Beamter,der eine Salzfaktorei oder Salzmagazin leitet, wo die Ausgabe an die Kleinverschleisser erfolgt.

Dem König stand das Verkaufsmonopol, das Saltz-Regal zu.



Salzfertiger

Salzsender ( Salzfertiger)

Salzfertiger (Salzspediteur)

Lexikon: salzvertiger = Salzspeditor



Salzfischhändler

Händler mit gesalzenen Fischen.



Salzführer, Salzfahrer, -lader

Salzkärner = Salzhausierer. Salzfuhrmann, vector salis

einer, der Salz transportiert

Salzlader = Salzfuhrmann.



Salzführer, Lüneburger

...ging die Ausbeute der Saline ... zum grösseren Teil, ... über die Hälfte ... nach Lübeck. Dieser Verkehr ... lag in den Händen der Lüneb. Salzführer. Als Salzführer fungierten einige Sülfmeister,

In Lübeck standen ihnen die dortigen Salzführer gegenüber, mit denen sie zusammenwirken mussten. Dies geschah in Form einer Maskopei- od. Gesellschaftshandlung zu gleichen Einlagen u. gleicher Teilung von Gewinn u. Verlust.



Salzgräfe

Salzgräfe=Salzgrebe > siehe dort=Verwalter, Vorsteher eines Salzwerkes



Salzgrebe

Lexikon: Salzgrave = Verwalter, Vorsteher eines Salzwerkes



Salzhaken

Salzkleinhändler, Höker.



Salzheber

Besitzer oder Teilhaber einer Saline.



Salzjunker

ein Name, der wesentlich erst im 16. Jahrh. für die Sülfmeisterfamilien gebraucht ist.



Salzkärner, Salzführer

einer, der Salz auf Karren transportiert, Salzfuhrmann.

hausierender Salzhändler.



Saltz-Koch

Salzsieder.



Salzkontrolleur

Salzausreuter, Kontrollbeamte, die die Salzseller (Kleinhändler) zu überwachen hatten.



Salzkothbesitzer

Salzkothe = Kothe oder Hütte,in welcher das Salz gesotten wird.



Salzmann, salzmenger, -stössel

Salzverkäufer, Salzhändler

Salzmesser: neben dem Messen liegt ihnen die Erhebung und Überwachung der städt. Salzsteuer ob.- Im 16. Jh. scheint der Salzschreiber an ihre Stelle getreten zu sein.

Salzstössel = Salzhändler



Salzmesser

einer, der den Käufern das Salz zumisst u. die städt. Steuer erhebt.

vergleiche > Salzmann



Salzpacker, Salzwälzer

Lübeck 1798 > Hatten die Aufgabe, die mit Salz gefüllten Tonnen zu überprüfen, einen etwa zusammengesunkenen Inhalt nachzufüllen, damit nur prallgefüllte in den Handel kamen. Aufsicht führten Güteprüfer, Wraker genannt.

Die Salzpacker wurden den Gemeinträgern an der Trave zugezählt.

Ihre Berufskollegen (Träger) in den Salzspeichern sind Salzpacker, die das Salz vorschriftsmässig zwei Finger breit über dem Tonnenrand mit einem Brett abzustreichen haben, damit nach dem Zusammensinken des Inhalts keine Lücke bleibt.

Aber die es dort auf den Handkarren befördern, sind bereits wieder eine andere Gruppe; sie heissen Salzwölter.

Salzpacker = Angestellte des Salzbelehnten (Salzmessers,> siehe dort)

Salzbelehnter (Salzmesser) misst das ein- u.ausgehende Salz, der Salzpacker packt es in Tonnen, die der Tonnenmeister zählt, bucht u. verladen lässt.



Salzschliesser

Soltsluker = Materialwarenhändler, Krämer, Kaufmann, dem durch das Salzmonopol gewisse Beschliessrechte zustanden.

-schliesser in der Bedeutung Beschliesser.

Schlüter = Schliesser, meint weniger den Torschliesser als den Verwalter häuslicher Vorräte u. Schätze, den Beschliesser oder Kämmerer.



Salzseller

Kleinhändler, der das aus der Faktorei entnommene Salz vorrätig haben musste u. es nicht unter oder über Taxpreis verkaufen durfte.



Salzsieder

Salinenarbeiter.

Salzraffinadeur = Arbeiter beim Reinigen, Umkristallisieren des Salzes

Salzsieder, Salzsöder, Salzwirker = derjenige Arbeiter auf Salzwerken, der mit dem Auswirken der Sole beschäftigt ist.



Salzstapler, -ausreuter, -füller

in Königsberg geschworner Belehnter, der die Salzfässer auf- und herunterstapelt.

Salzfüller, Salzmuter = Zollbeamter, der das Salz zu messen hat.

Salzaufleger = unterer Beamter der Steuerbehörde.



Salzträger

der das Salz aus den Koten auf die Wagen und Karren der Salzfuhrleute trägt.



Salztreiber, Salzführer

Salzführer = hausierender Salzhändler

Salzer = Salzhändler



Salzverwalter, Salzversilberer

Salzverwalter = Verwalter u. Aufseher eines Salzwerkes

Salzversilberer = Beamter, der den Salzhandel verwaltet.



Salzwerks-Beamte, -Bediente, -Offizianten

die Höheren Bedienten auf einem Salzwerk, wozu der Gegenschreiber od. Controlleur,

der Holzschreiber oder Holzmeister,

der Salzschreiber, Salzsekretär,

der Baumeister u. Bauverwalter,

der Salzrendant u. der Oberaufseher oder Salzdirektor gehören.



Samenhändler

umherziehender Samenhändler



Sammetmacher

Brockhaus: Samt, Sammet(t) = Gewebe mit aufrechtstehend., kurzem Faserflor auf der rechten Warenseite.

Sammetweber wurden im 17. Jh. vom Danziger Rat in die Stadt gezogen.



Sammler, Semmler

Steuereinnehmer.

Semmler kann aber auch Bäcker sein.

Lexikon: samenalte = sammler, der geld sammelt als sparer oder einsammelt als einnehmer



Sandböter

Lübeck 1798 > Böter

Flussschiffer, die Sand heranfuhren.



Sandformer

Former

Spezialzweig des Formers,Herstellen von Formen ausiehe >...Formsand nach Zeichnungen u.Schablonen zum Vergiessen von Gusseisen usw. in einer Eisengiesserei.



Sandfuhrmann, Sandfahrer

siehe >: Sandlöper, Santfharer

Lübeck 1842 > Sandfahrer, verkaufte weissen Stuben- bzw. Streusand.

Einige Überfahrer waren regelm. als Sandfahrer tätig ... Die Sandfahrer oder Ballastfahrer holten den Sand von der Gaardener Seite. War das Boot voll, dann enthielt es 5200 Pfund. Dafür bekamen sie von den Schiffsführern zwei Mark.

In Kiel wurde ... über den Mangel an Rückfracht geklagt. ... die Schiffe brauchten daher Ballast.



Sandleute

Sandmann, plur. Sandleute = Geschworener, freier, zum Richter ernannter Landeigentümer, in der ehemaligen holsteinschen Gerichtsverfassung (eigentlich ein dänisches Wort: sand = wahr)



Sandlöper

Wäscher u.Verkäufer weissen Dielensandes. Um 1890 bot noch der Söllstedter Sandmann allwöchentlich weissen Sand feil



Sandmann

Gerichtsbeisitzer und Sandmann

siehe > Sandleute



Sandpächter

Ratzeburg > Sandgrubenpächter, lieferte Sand (Streusand u. auch Bausand).



Sänftenträger

der eine Sänfte trägt. (Sänfte =bequemer Tragstuhl, Tragbett)



Sankmeister

Gesangmeister im Domstift.

Gesanglehrer, Vorsteher einer Sängerschule.



Sanspeine-Weber

sanspeine = ohne Kummer, ohne Sorge (heute unbekanntes Gewebe.)



Santfharer, santgreber

Sandfahrer = Sandverkäufer

santgreber = Sandgräber

Sandwagenführer u. Sandverkäufer rufen reimend (Hamburg): kriedewitt Sand - gor keen Geel mank



Sanduhrmacher

... von neuen Erfindungen verdrängte Berufe: ... Sanduhrmacher

Brockhaus: Sanduhr, einfaches Zeitmessgerät aus 2 birnenförmigen Glasgefässen, deren eines mit trockenem Sand gefüllt ist (z.B.Eieruhr). Früher häufig in Kirchen aufgestellt, damit der Prediger die Länge seiner Predigt bestimmen konnte.



Sargenweber

Wolldeckenweber.

Sarsche, scharsche, scharse, Sarge, Serge = ein wollener geköperter Zeug. Die Kette von einfachem Garn, zum Einschlag Wolle usw.

Brockhaus: Serge = ein glattes Köpergewebe aus Wolle, Halbwolle, Seide, Halbseide; als Futter- u. Kleiderstoff verwendet.

Serge = eine Art Wollenstoff, mit Leinen oder Seide gemischt.- Serge auch Decke aus solchem Stoff.



Sargträger

Lübeck 1842 > Sargträger an der St.Jacobi-Kirche

die unweit davon liegenden kleinen Häuschen des Kirchenvogts und des Sargträgers sind bereits 1857 abgebrochen worden.

Der in der Regel ein Tischler oder Zimmermann, welcher die von der Kirche zu liefernden Särge anfertigt, die übrigen in sein Fach schlagenden Arbeiten besorgt....



Sartuchweber

Sardook, grobes, starkes Zeug, halb Leinen, halb Wolle; mittelniederdeutsch: sardok.- Bettzeug aus Garn- u. Baumwolle mit blauen Streifen

Lexer: sar-touch = serge?

serge = ein wollenstoff, teils mit Leinen, teils mit Seide gemischt; sarsche = daraus gefertigte Decke.



Sarwerke, sarworte, -burcher

war Panzer- oder Harnischmacher. Er verfertigte aber auch den sogen. Sarbalg, einen Behälter für den Harnisch (aus Leder)

sarworte, sarwurte, sarwerter, sarwirker, sarwoter = Rüstungsmacher

sarworte = Verfertiger von Rüstungen

Sarburcher = Panzermacher

Sarwürk = Ringpanzermacher.



Sattelknecht

ein Knecht, welcher nur mit Reitpferden zu tun hat, diese sattelt..., in den Marställen hat der die Sattelkammer unter seiner Aufsicht und ist der erste Reitknecht seines Herrn.



Sattler , (mittelhochdeutsch::) sateler, seteler

Seine Tätigkeit war nicht immer streng getrennt vom Riemer.

In Lübeck war es dem Sattler verboten, gorden u.stichledder anzufertigen, die der Riemer zu liefern hatte. Er durfte also nur die Sättel machen.

mittelniederdeutsch: sadeler. Später erschien die Bezeichnung sadelmaker, sedelmecher

sellator, sellifex = Sattler

Eskadronsattler. (Eskadron früher Einheit der Kavallerie, entsprechend Kompanie (Inf.) u. Batterie (Artill.), jetzt Schwadron.)



Satzbürger

1546 wird Hans Schultheiss von Schw.Hall als Satzbürger aufgenommen.

Bürger auf Widerruf

vergleiche > Setzschulze

Setzschulze = Bauer, der vom Amtmann oder Grundherrn mit dem Schulzenamt betraut u. nach Belieben wieder abgesetzt wird. Er handelt nur im Auftrag der Herrschaft u. hat von Amts wegen keine richterlichen Befugnisse.



Sauberjunge

Grubenjunge, der mit kleinen Hilfsarbeiten seine Lehre als Bergmann beginnt.

bergmännischer Ausdruck: Junge,der das Säubern, Reinigen oder Fördern von zerstreutem Grubenklein in den Bauen zu besorgen hat.



Sauerbäcker

Sauerbeck = ein Bäcker, der saures, grobes Brot bäckt, im Gegensatz zu Süssbeck.

In meiner Jugend kauften wir das Brot bei Brotmüller, der kein Weissbrot usw.herstellte, Semmeln dagegen bei einem anderen Bäcker.



Säumer

Saumer = Saumtierhalter; Frachtfuhrmann mit Saumtieren.

Saumer, Saumtiertreiber. (vielleicht besteht aber auch Zusammenhang mit Saumeister)

Saumeister = Meister einer Sau, eines Fischerbootes; Fischerknecht.



Saurbronnen Träger

Sauerbrunnen - Händler.



Sawschneider, Sauschneider

Schweineschneider, Kastrator



Sayenmacher

Herst.der aus Brügge stammend. Saye (= feiner Wollstoff)

Saye, Soye, sehr leicht gekieperte Zeuge oder Sarschen, welche ganz von Wolle sind u. zum Unterfutter der Kleider von einigen Ordensleuten, auch anstatt der Leinwand zu Hemden gebraucht werden. Ursprung Flandern.



Sayler, sailler, seyler

Bürgerbuch Kaiserslautern 1633: Sayler

Bürgerbuch Kassel 1639: seyler

Nürnberg 1396 (1457) sailler

Seiler, Reepschläger.

Lexikon: seiler = Seiler

Schmeller: Sailer = Seiler.



Scapere

Hannover > Schäfer

schaper = Schäfer Dem scapere to lone 1 m



Scarpentarius u. Nauin

carpentarius navium = Schiffszimmermann.

Heinichen, Lateinisches Wörterbuch: scarpentarius - nicht vorh.

carpentarius = Stellmacher, navis = Schiff



Scarperichtere

Unehrliche Leute: Scharfrichter, Nachrichter.



Scowerte

Lexikon: Schuchwürthe = Schuhmacher

Schowercht, -wert = Schuhmacher.



Scribent

Schreiber



Scriffer, Schriver

Schreiber



Scriver

Hannover > Schreiber

schriver, scriver = Schreiber.



Scroder, Schroder, Schröter

Schneider; auch Verlader u. Transporteur (Beerschröder)

schroder, schrader der Gewand etc. zuschneidet: Schneider

Schrötammet =

1) Schneiderhandwerk,

2) das Gewerk der Bier- u. Weinschröter

Schneider (eigentlich: der Kleider zuschneidet)

Scrodere = Schneider.

Vorläufer des Familiennamen „Schröder“



Scuttemester

schuttemester = Aufseher über die Wasserschüttungen, Abwässerungen.

Schutte = Schott; schutte = Schütze; schutte = Geschütz.

schuttemester = der fremdes, verlaufenes Vieh zu schütten hat?



Secher

Schlächter der Juden,

Schächter > siehe dort



Sechsmann

die sechs Baisitzer der beiden Gildemeister, die mit diesen den Gildevorstand bildeten.



Seckeler, seckler

Säckler, der Taschen, Ranzen u. dergl. aus Leder macht.

Wurden mit den Weissgerbern u. Sattlern einer Zunft zugerechnet.

Seckelmeister = Rentmeister, Kassenverwalter.



Seckhelmayster

Rentmeister, Schatzmeister, Kassenverwalter.

Säckelmeister = Vermögensverwalter einer Stadt, Einnehmer.



Seddeler, sedeler

im 15. Jh. setler, satteler, sattler = Sattler.

Flensburg > Sedeler = Sattler.



Sedelmeyer

Bauer, der verpflichtet war, am Gericht als Schöffe tätig zu sein.

Sedelmeier, meier, Pächter eines Sedelhofes; Sattelhof.

vergleiche > Sadelhöfer



Seder

der seder siedet tags, der höder nachts

seden = sieden, kochen.



Seemeister

Schaumeister.

vergleiche > Sehemeister

Schaumeister = Vertreter der Zünfte bei der ... amtlichen Warenschau.



Seemgerber

Sämischgerber.

Siehe > Semischgerber



Seeschreiber

Lübeck 1807 > Seeschreiber von einkommenden Schiffen an der Zulage.

Schreiber bei dem Zulage-Department im Kanzlei-Gebäude.

(Zulage = eine Steuer auf Aus- u. Einfuhr.)



See-Zollschreiber

Lübeck 1811 > See-Zollschreiber an der Zulage.

Seezoll

a) Pfundzoll u. Zulage,

b) Lastengeld d. Schiffe,

c) Abgabe an die Sclavenkasse usw.

siehe > Zulageschreiber

Zollbeamter für über See gehende Waren.



Segeler-Bruder

Parten-Reeder (Höpp.)

Teilhaber eines Handelsschiffes



Segelneger / Segelwardener

Segelnäher / Segelmaker , Segelmacher

Segelnäher; eine in grösseren Städten bestehende Zunft, die Schiffssegel herstellte.



Seger , Segensnider

Säger, Holzschneider; gleichbedeutend: bretsnyder

Segensnider = Sägemüller.



Segeschmidt

Sägenschmied.

Segesenschmidt = Sensenschmied.

Sägenschmied = Schmied, welcher vornehmlich Sägen u. andere schneidende Werkzeuge verfertigte.



Segisser, Segesenschmidt

stellte Sensen her. siehe > Dengler

Die Sense heisst im Alemannischen Sägese.

Segisser, Sägesser (obd.) = Sensenschmied



Sehemeister

hielt den See sauber; andernorts Teichgräber, Teichmann genannt.



Sehler, Seheler

Seiler



Sehmgerber

Kiel 1711 > Sämischmacher (Sehmischmacher) = Gerber eines weichen, geschmeidigen Leders



Seidenbereiter

der die Seide zur Verarbeitung zubereitet.

Seidenzurichter.



Seidenfärber

Lexikon: sidefar = seidenfarbig

Färber von Seidenstoffen.



Seidenknopfmacher

Handwerker, der Holz-, Horn-, Metallknöpfe mit Seide überzieht.



Seidenkrämer

Seidenkramer = Seidenhändler.



Seidenmacher (-in)

Seidenweber



Seidenstähmer

wahrscheinlich Schreib- oder Lesefehler: Seidenkrämer(?)



Seidensticker, -neger

Ein Handwerker, der in oder mit Seide stickt oder näht.

Seidenneger = Seidensticker.



Seydenstricker / Sydenstricker

Seidenstricker, Goldstricker.



Seidenstrumpfwäscher

Als die Strümpfe eleganter Damen u. Herren noch aus Naturseide hergestellt wurden (z.B. in der Rokokozeit), waren diese so wertvoll, dass man die Reinigung Fachleuten übertragen musste und nicht der üblichen Waschfrau.



Seidenwirker

ein Hugenotte, von Beruf: Verarbeiter von Seide.

der seidene Zeuge verfertigt.-

setzt siehe >-wirker und

siehe >-weber gleich.

Seidenstricker.



Seiffenmecher, seiffenmacher

Seifensieder

Sepenseder = Seifensieder

Bürgerbuch Gumbinnen: Seifsieder.

Seifensieder, in Österreich früher auch >Oelerer< genannt (weil die siehe > zur Seifenherstellung u.a. Oel verwendeten u. zu ihren Obliegenheiten in den Städten auch das Nachfüllen der Lampen der öffentl. Strassenbeleuchtung gehörte.)



Seigerschmied / Seiermaker

Uhrmacher / Uhrmacher

waren nicht Uhrmacher im heutigen Sinne, sondern Hersteller riesiger Kirchen-, Turm- u. Klosteruhren, mechanischer Räder-, Waage- u. Gewichtszeitmesser.

Seiger, urspr. Sanduhr, durch die Sand rinnt.

seigen = seihen = durch ein Sieb sickern lassen.

Brockhaus: Seiger = 1) Pendel, 2) mittelalterl. Münzwaage, 3) schlesiehe > Wanduhr.

Uhrmacher; der Grossseigermacher fertigte Turmuhren.

Seiger, ursprüngl. Stundenanzeiger mit rinnendem Sand oder Wasser; dann auf Uhrwerke mit Rädern u. Gewicht übertragen.



Seigersteller

Uhrsteller; einer, der die öffentl. Uhren stellt und in Gang hält.



Seiler, sailer, seeler, Seyler

siehe >: Reper

Kölln > seeler, sehler = Seiler.

Das Bestereben der Handwerksämter (Zünfte), jedes unberechtigte Eindringen in ihren Arbeitskreis zu verhindern, führte zu manchen Berufsbezeichnungen, die uns heute fremd geworden sind.

So unterschieden sich streng die Reepschläger von den Seilern. - siehe > Reepschläger



Seilfarer

Seiltänzer.

Lexikon: Selganger, -genger = Seiltänzer.

Schmeller: Sailgänger = Seiltänzer.



Seilträger

Wandernder Händler, der Seilerwaren verkaufte.



Seilwinder, Zelewinder

Seildreher = Seiler

Seilmacher =

Seilspinner =

selemeker (mittelniederdeutsch:)

In Hannover gab es 1689 eine Seilwinderstrasse.



Seimwraker

Seit 1516 mussten auch die Tonnen, in denen Honigseim u. Lachs verkauft wurde, gezirkelt werden. Zu diesem Zweck schuf der Rat eine neue städt. Beamtenschaft, die beeidigten Seimwraker.



Selcher

Nebengewerbe d. Schlächter (Wien): salzte das Fleisch ein u. räucherte es

Rauchfleischmetzger.



Seldner

Bewohner, Besitzer eines als Selde bezeichneten Gebäudes oder Gutes, meist eines kleinen, nicht selbständigen Hauses; Häusler.

Beisasse; Einwohner einer Stadt ohne Bürgerrecht.

Häusler, Kossat; Besitzer eines kl.Hauses ohne Acker u.Wiese



Seller, Sellefrouwe

Trödler, Altwarenhändler.

Sellefrouwe = Austrägerin.

Seller = Kleinhändler, Trödler, der mit alten Kleidern u. altem Hausrat handelt.



Selhausmeister

Frankfurt a.d.Oder > Am Oderufer erhebt sich das stattliche Gebäude der >Niderlag<. Hier schaltete der siehe > u. erhob für die hier ausgeladenen Waren die Abgaben für die Stadt u. die Gebühren für sich u. seine Knechte.

Selhaus =seldenhaus = kl.Bauernhaus, meist zu einem Gut gehörg.

sellen = verkaufen, veräussern

Selschup = Gesellschaft = Handelshaus, Firma.



Sellhausmann

sellen = verkaufen, handeln

Seller = Händler, Hausierer

Sellbood = Hökerbude

Besitzer eines Hauses mit Laden.



Selzer

Salzverkäufer.



Semer

Honigseimer.

Die Honigseimer bereiteten Met, der einen Ausfuhrartikel bildete.- siehe > auch: Honnichsemer



Sêmeschgerwer (Reval 1543)

Semeschmaker 1468)

sêmtoewer (Münster 1535)

Sämischgerber

Sämischgerbung: Bei der Herstellung von weichem Handschuhleder, Fensterleder u.dergl. werden Dorsch- u. Robbentran in die Blössen eingewalkt; bei nachträglicher Erwärmung bilden sich durch Selbst-oxydation des Tranes Aldehyde, die den Gerbprozess vollziehen (Brockhaus)

Sämischmacher = Weissgerber, der sehr weiches Leder fertigt.

Leps siehe > Semischbereiter (Pergamenter)



Semmler, semeler

buk Semmeln, Wecken, Brötchen

semeler, simmeler, symeler = Weissbrotbäcker; von Semmel, simmel, Weizenmehl oder Weissbrot

althochdeutsch semila; Lehnwort aus lat. simila Weizenmehl



Semner, Semmer

Gerichts- u.Polizeidirektor

Semner, semener, semenen = sammeln; Sammener = Sammler



Semscherer

Sämischgerber?

siehe > Semeschgerwer

Seimtauer = Gerber

Sämisch-, Semischmacher = Gerber eines weichen Leders



Sendelbote

Sende-, sendelbode = Abgesandter.



Sendschöffe

Fassbinder, Bürger u. Sendschöffe in Neuwied, * zwischen 1640 u.1650

Dem Laienstande angehöriges Mitglied des geistlichen Gerichts



Senfmann, -mecher, -menger, senyffman, senyffmenger, -mecher

Senfverkäufer, Senfbereiter, Senfhändler.



Senfmüller

Die Samen des schwarzen Senf (Brassica nigra) werden gemahlen zur Herstellung von Speisesenf u. hautreizenden Umschlägen (Brockhaus)



Senkelmaker, Senkeler, Senkler

Lübeck 1543 > stellten Schnürsenkel her, die an den Enden mit Stiften oder Metallbeschlägen versehen wurden.

Senkler war in Bremen, allerdings erst im 17. Jh. Synonym für Riemenschneider.

Senkler = Blechschläger, Schnallenmacher.

fertigten Schnürbänder, Schnürriemen, Schnallen; sie gehören oft mit Beutlern u. Handschuhmachern zu einer Zunft.



Sensensmyd, -mecher

Sensenschmied, Hippenmacher.

Senseler, Sensseler, Sonderberuf der Messerschmiede.



Separata

keine Berufsbezeichnung

separêren = sich trennen (v.Eheleuten)

Separata = von ihrem Mann getrennt lebende bzw.geschiedene Frau

separatus (lat.) = abgesondert.



Separatist

Nach Frischbier ein Landwirt, der aus der Bodengemeinschaft ausgeschieden ist.

Urheber u. Teilnehmer an kirchl. Unruhen sind Separatisten, die ein von der Landeskirche unabhängiges ... Glaubensleben führen wollten ... Teilnahme an Gottedienst ...Beichte ablehnten.



Serader

Schrader, Schneider.



Sergenmacher, Sergenweber

Serge (frz.) = glattes Köpergewebe aus Wolle, Halbwolle, Seide usw. als Futterstoff verw. (Brockhaus)



Serpentinwarenhändler

Brockhaus: Serpentin = Gestein aus der Gruppe der kristallinen Schiefer. lässt sich leicht schneiden u.drechseln, ist politurfähig.



Servis-Rendant, -diener

Service heisst dasjenige, was bei Einquartierung den Soldaten ausser dem Quartier an Salz, Essig, Feuer, Licht und Geräten zum Gebrauch gegeben wird.

eine Steuer, welche die Bürger dafür, dass sie mit dem Einlagen (Einquartierung) verschont bleiben, zur Verpflegung der Soldaten erlegen müssen.

Die Servis- u. Einquartierungs-Deputation (der Servis ward 1676 eingeführt u. die Servis-Kommission 1721) Die erste beständige Einquartierung geschah 1657

Servisrendant bearbeitet in den Garnisonsorten die Einquartierungssachen u. führt die Kasse für die Servisgelder.

Stettin 1785 > Controllleur bei der Servis-Kommission.



Servus

siehe > = Knecht, Bedienter

Servus =

1) Höriger, Unfreier,

2) Bedienter, Knecht.

(lat. servus = Sklave.)

Brockhaus: servus (lat.) = Diener, Knecht

Servus - in Bayern u. Österreich Gruss, eigentl: Euer Diener



Setzmann

Setzbauer = Verwalter eines Bauernhofes, Bauer, der vom Eigentümer auf einen Hof gesetzt ist ... u. verwaltet.



Setzschiffer

Schiffer, der für einen Partikulierschiffer > siehe dort das zweite bzw. dritte Schiff führt.

Andere steuerten als Setzschiffer (später Kapitäne) ein Husumer Mitbürgern gehörendes Schiff.

Setz-Schipper = der von einem Reeder mit der Führung eines Schiffes Beauftragte.



Setzwirt

Setzbauer,

Verwalter eines Bauernhofes

Bauer, der vom Eigentümer auf einen Hof gesetzt ist und diesen für seine Rechnung baut u. verwaltet.

Wenn eine Bauernwitwe mit unmündigen Kindern sich wieder verheiratet, so wird der zweite Mann nicht Besitzer der Stelle, sondern nur Setzwirt.

Er hat die Stelle für den unmündigen Erben zu verwalten. Bei dessen Grossjährigkeit muss er mit seiner Frau auf Verlehnt ziehen. - Auch Verwalter oder Vertreter.



Seuner, Säugner, Seigner

Im alten Danzig gab es eine Zunft der Seuner u. Seefischer, so benannt nach ihren Kähnen mit den durchlöcherten Fischbehältern (sewe oder seigen).

Karpfenseugner, in Danzig die Fischer, welche in eigens dazu eingerichteten Behältern Fische, besiehe > Karpfen, zum Verkauf halten. 1640 heissen sie Seuner.



Sevemaker, Seymacher

mittelniederdeutsch: seve = Sieb, also Siebmacher

sevenmaker = Siebmacher

Seymacher = Siebmacher.



Sewhührdt

Säuhirt, Schweinehirt.



Seymmaker, Semer

Sie pressten den Honig aus den angewärmten Waben u. machten auch Met.

Semer = Mann, der das Semen im Grossen betreibt.

semen, seimen = Honig aus den angewärmten Waben herauspressen.

sêmer = Honigseimer. Die H. bereiteten Meth, der einen Ausfuhrartikel bildete.



Shefarenman, sehefahrener

Seemann, Matrose

Lübeck 1585 > sevarerman



Siamosenmacher

Siamosen (zum Ländernamen Siam) = gestreifte o. karierte leinwandartige Baumwollgewebe.

Siamosen (lat.) (baumwollene) Schürzenstoffe.

das Wort kommt aus dem Franz”sischen: siamoise = bunte Baumwollgewebe.



Sichelschmied, sichelsmit

falcarius, faber falcarius = Sichelmacher.

Nürnberg 1324 > sichelsmit



Sichtemüller

Brockhaus: Sichtmaschine, Sichter = eine Maschine zum Trennen der Mehle von gröberen Bestandteilen (Plansichter)

Müller, der Feinmehl herstellt.



Sichter

Schnitter, Mäher.

der mit der Sichte Korn abmäht.

sichte = Sichel (um Getreide, Heide etc. abzumähen)



Sidenknopmaker

Verfertiger von Stoffknöpfen aus Seide.



Sidenneher / sidensticker

sydennewer / sydensticker

sidenneber / Seidensticker

sydener / (öfter weibl.)

Seidennäher



Siebdrucker

Der Siebdrucker bedruckt verschied. Materialien (u.a.Pappe, Metalle, Holz, Glas, Textilien, Porzellan, Kunststoff) mit Hilfe der Siebdruckscheibe.

auch Serigraph genannt (aus Ostasien stammende Bezeichnung)



Siebener

Alt-Kreuznach > bestand die Stadtverwaltung aus 2 Bürgermeistern, 14 Schöffen u. 7 Ratsherren (Siebener), die aus der Bürgerschaft (Achtundzwanziger) für 2 Jahre, später auf Lebenszeit, gewählt wurden.



Sieber, sibber, siebemecher

Siebmacher.

Sibber, Sieberer, Siebler = Siebmacher.



Siechenknecht

Knecht im Siechenhaus



Siechenmeister

Lübeck 1842 > Siechenmeister zu Kl. Grönau.

Aufseher im Siechenhaus



Siedenbesitzer

Besitzer einer Salz-Siedepfanne.



Sieder, Siedemeister

nd. seder = Salzkocher



Siegeler, siegelmeister

hiessen bei den Textilhandwerkern diejenigen Meister, denen die Besichtigung, Prüfung u. Stempelung (Siegelung) der Gewebe je für ein Jahr anvertraut war.

Siegelmeister = Schaubeamter, der die geprüften u. klassifizierten Waren mit dem Siegel des Schauamtes kennzeichnete.



Siegelgräber

Stempelschneider, Steinschneider, Graveur.



Siegellackfabrikant

Brockhaus: Siegellack = Masse aus Kolophonium u. Schellack, versetzt mit Farbstoffen, zum Siegeln von Briefen usw.

Siegelschneider

Stahl-, Stempelschneider > siehe dort



Sielrichter

Aufseher über einen Siel (= Schleuse, die das Binnenwasser in die See ablässt) u. dessen Unterhaltung.

der von der Sielacht gewählte Beamte, welcher die Angelegenheiten der Sielacht-Interessen zu wahren hat. u. den Siel u. alles, was zur Abwässerung gehört, beaufsichtigt.

der von der Sielacht gewählte Oberaufseher über ein Siel u. dessen Unterhaltung.



Sielzimmermann

Brockhaus: Siel = eine Öffnung in Deichen zur Entwässerung eingedeichter Niederungsgebiete.

Handwerker, der die Sieltore baut u. in Ordnung hält.



Sikenmester

Klempnermeister ??

Sieke = bei Klempnern aus Blech geschlagenes Gesims

sieken = mittels des Siekenhammers u. Siekenstocks Kannelierungen des Blechs hervorbringen.

Krünitz erwähnt Siekenhammer u. -stock.

(Vielleicht: Siechenmeister?)

Duden: Sieke = Seefahrzeug

Siekenstock : ambos mit runden rinnen (?)



Silberabtreiber

Die älteste u. verbreitetste Methode besteht in dem Treibprozess, indem man das Silber zunächst als Legierung mit Blei ... ausbringt und dann auf offenen Herden durch Luft in der Glühhitze das Blei oxidiert u. das metallische Silber hinterbleibt.

Das Ende der Treibarbeit erkennt man ... Silberblick.



Silberborner, silbersmelzer

der Silber durch Schmelzen läutert.

sulverberner

Silberbrenner, -schmelzer.



Silberbote

besonders erprobter Bergmann ... von Andreasberg bis Clausthal etwa 5 Std.

Silberbote = Amtsbote, Postbote.

Silberbote, bergm. = der Bote, der von auswärtigen Gewerken die Zubusse einfordert und ihnen die Ausbeute überbringt.



Silberbott, Silberbote

Silberbote = Amtsbote, Postbote.



Silber Cämmerling

siehe > Kämmerling Hofbediensteter

Silbermeister = Aufsichtsperson über die herzogl. Silberkammer

Silberkämmerer = Vorsteher einer Silberkammer. Aufseher über das Silbergerät eines fürstl. Hofes



Silberdiener

Diener, der die Aufsicht über das Silbergeschirr hat.

Bürgerbuch Hannover 1681 fürstlicher Silberdiener.

Silberknecht = Gehilfe des Silbermeisters

-meister = Aufsichtsperson über die herzogl. Silberkammer.



Silberhüttenmann

Arbeiter auf der Silberhütte.



Silberkarrenführer

Silberwagen = Wagen, worauf Silber gefahren wird, so nach Adelung ein Wagen, der alle 14 Tage von Freyberg nach Dresden geht, das Brandsilber in die Münze liefert und das daraus gemünzte Geld mit zurückbringt.



Silberknecht

Münzer, auch Münz- oder Silberknecht genannt

Gehilfe des Silbermeisters in der herzogl. Silberkammer.

Silbermeister = Aufsichtsperson über d.herzogl. Silberkammer. Er ist anfangs von Adel.

Silberknecht = Silberdiener. > siehe dort



Silbermeister

Aufsichtsperson über die herzogl. Silberkammer; er ist anfangs von Adel.



Silberpfaffe

Anscheinend eine Übersetzung aus dem Dänischen, da in deutschen Wörterbüchern Silberpfaffe nicht zu finden ist. Im Ordbok over Det Danske Sprog, Kopenhagen. findet sich: sölvpop = ein Priester bei den kath. Bischöfen, ein Hofbedienter in fürstl. Häusern,

der das Silberzeug in Verwahrung hat; Vorsteher der Silberkammer.

Silberkämmerer = Vorsteher der Silberkammer. Aufseher über das Silbergerät; Silberdiener, Silbergehülfe.



Silberschleifer

Handwerker, der Silbergeräten, wie Schmuck, Tafelsilber, medizin. Geräten usw. durch Schliff Glätte u. Glanz verlieh.



Silberstecher

Silbergraveur

Aufgabe des Flachgraveurs ist die Flächenverzierung

die Verzierung (Ornamente, Blumen, Blätter usw.) wird... mit dem Stichel eingeschnitten,

eingestochen oder eingegraben (graver = eingraben).



Silberwärter

Hausangestellter, der das Silbergerät (Bestecke, Leuchter usw.) zu pflegen hatte.

vergleiche > Silbediener, Silberknecht, Silberpfaffe



Silhuetteur

Schattenrisszeichner.

Silhuette,Schattenriss, genannt nach dem frz. Minister de Silhuette (1709-67). Vor Erfindung der Photographie eine beliebte, gegenüber dem Portrait billige Kunst.



Sinteler

Taffetmacher > siehe dort

Sintel, spicus, instrumentum quid nautae utuntur. (Schindeler ?) Gerät, welches die Schiffe gebrauchen.



Sitzfabrikant

Stuhl- u. Bänkemacher.



Slachter

Schlächter

siehe > Fleischhauer, Freischlächter, Selcher, Schmerschneider, Secher, Smersnider...



Slachther, Schlacht-herr

Hameln > je einer beaufsichtigte... die Schlachten ... hatte auch die Aufsicht über den Warenumschlag bei den Schlachten (beim Stapel) u. den dabei zu erhebenden Zoll ...

Wasserzieher: Schlacht = Flusswehr, Damm.

in nd. Gegenden mit Deichbau der Meister, der die Schlachten (aus Pfählen, Gatterwerk, Mauerung usw. hergestellte Befestigung des Flussufers) die Uferbefestigungen anlegt u. die Aufsicht über diese Werke hat.



Slaghuder

Schlaghüter.

Die Schläge sperrten die Strassen, die über Land führten, hauptsächlich an den Stellen, wo sie die Landwehr durchschnitten.



Sleiermann, Sleiermenger

Schleierhändler.



Sleper, Sliffer

Flensburg > Schleifer

Sliffer = Schleifer, Messerschleifer



Slepgenkäufer

1559 Slepgenmacher.

Händler, der Schlepgen, Kopfbedeckungen verkauft.

vergleiche > Schlepgenmacher



Sleutekesmann

Schleuter -> Schlüter = Schleusser, Schliesser, meint weniger den Torschliesser als den Verwalter häusl. Vorräte u. Schätze, den Beschliesser oder Kämmerer.

Schlüsselmann, Beschliesser.



Slossmecher, Slosser

Schlosser > siehe dort

Slosser, früher Slötter = Schlosser.



Slupwächter

Lübeck 1842 > Die Slupwächter standen den Wetteherren in Aufrechterhaltung der Marktordnung, Beitreibung der Strafen usw. mit guten Stöcken zur Seite.

siehe > Schluckwächter

Nachtwächter.

heimlicher Wächter, Häscher.



Sluter

Schliesser, Einschliesser, Gefangenenwärter.

Slüter = Schliesser, nicht mehr gebräuchl., früher in Dithmarschen allgem. als Bezeichnung der Kirchspiels- u. Kirchenvorstände.



Smede, Smyt, smitt

Schmied (Grobschmied)

smyd, smit, smed, smeid = Schmied.

Im 14. Jh. ist smyd der allgemeine Name für alle Metallhandwerker. Später zahlreiche Sonderbenennun-gen (hufsm., slosser, windenmecher usw.) smed, faber = Schmied

Smidd = Schmied

Büssen- Büchsenschmied

Groff- Grob-

Houw- Huf-

Kopper- Kupfer-

Messer- Messer-

Nagel- Nagel-

Gold- Gold-

Klensmidd = Schlosser

Klockensmidd = Uhrmacher



Smersnider

Schmerschneider, der Speck im kleinen verkauft.

Schmerschneider, der Schmer schneidet, zum Verkauf für Heilzwecke, daher Bezeichnung des Apothekers, wohl scherzend.



Sniddeker, Snydtker, Snitg(k)er

Tischler.

Snidker = Tischler

siehe > auch Schnittker



Snitzer

Schnitzer, einer der Schnitzwerk macht

siehe > Bildemaker



Snormecher, snurmecher

Schnurmacher (meist weiblich)

Gegen Ende des 16. Jh. wandern franz. Passamentierer ein, die in der ihnen vom Rate 1592 verliehenen Ordnung als Schnürmacher bezeichnet werden.



Snyder, Snider, Sneider

Schneider

siehe > hatten oft ein Nebengewerbe: Pförtner, Türmer, Ladeninhaber

Sneider = Schneider



Sockenstricker

Kassel 1681 > Strumpfstricker, Strumpfknütter.



Sodawasserhersteller

Der stellte früher mit handgetriebener Maschine das billige Getränk her.



Sodesknecht

sod = Soot, Sood = Ziehbrunnen

Arbeiter an dem Salzbrunnen.

Sôt, zod, zood = salzborn, in Lüneburg nur vom alten u. neuen salzborn gebraucht

sôt = 1) Brunnen, 2) Salzsiederei

Sood = Brunnen

Soud, der Sod, Brunnen

(mons, pons, fons (der Berg, die Brücke, der Brunnen) = Grundlage des Lüneburger Reichtums)



Soether

führt Aufsicht über die Brunnen

Soodherren = die Interessenten eines Brunnens

vergleiche > Sothmeister



Soldat

Bombardier,Kanonier Gardekürassier, Soldat

Wachtmeister Sergeant = Unteroffizier (Dienstgrad)

Korporal (Corporal) Reuter.

Transfeld: Das Wort taucht in Deutschland um 1550 auf, wird um 1600 allgemein; nach dem Sold = Lohn benannt.-

Wehrdienstausübender

a) Musketier : Musketenträger. Die Muskete trat Anf. 16. Jh. an d. Stelle der Hakenbüchse. Der Name Muskete diente bis zum 1. Weltkrieg zur Bezeichnung des Normalinfanteristen.

b) Füsilier, abgeleitet vom frz. füsil = Flinte, Gewehr; fusil bedeutete zunächst Feuerstein, dann das mit Steinschloss versehene Gewehr (Flinte). Der Unterschied zum Mus(q)ketier bestand nicht in der Bewaffnung, nur in Abzeichen der Bekleidung.

c) Grenadier: anfangs Granadiere od. Granatiere hiessen die Mannschaften, die die Aufgabe hatten, Handgranaten gegen den Feind zu werfen. (17. Jh.) Später keine Unterschiede in der Bewaffnung gegenüber anderer Infanterie. Trotzdem hielt sich der Name, besonders bei der Garde-Infanterie.

d) Kürassier: Panzerreiter; abgeleitet von Kürass, das zuletzt nur noch Paradestück war.

Cuirasse kommt von cuir = Leder, -panzer.

e) Dragoner: Name von der Waffe, dragon, Mittelding zwischen Karabiner u. Pistole. Reiter

f) Husar: von den Hussaren Ungarns übernommen. Das Wort stammt aber vom lat.cursarius = Unternehmer von Streifzügen. In Balkansprachen wurde daraus kursar, qusar, chusar, huszar.

Husar heisst also Räuber, Freibeuter, leichter Reiter.

g) Ulan: vom poln. ulan, das wiederum von Oghlani = junge Edle, Junker, die bei den Tataren die mit Lanzen bewaffnete Leibwache bildeten; Lanzenreiter.

h) Kanonier: aus dem Französischen, wo es schon 1411 gebräuchlich war.

Kanone = Flachbahngeschütz. Soldat der Artillerie.



Soldatenhebamme

Soldatenbademutter

Hebamme, zuständig für die Frauen der verheirateten Soldaten.



Soldatenküster

Küster in einer Kirche, die vornehmlich für Soldaten Gottesdienste hielt, in einer Garnisonkirche.



Soldatenmädchen

Mädchen, das im Tross einer Truppe mitzog, Dirne.



Soldatenschneider

Lübeck 1643 > Soldatenschneider

a) Uniformschneider(?)

b) Soldat, der nebenbei schneidert.(?)



Soldner

Lexer: soldenaere, soldener = soldkrieger, söldner.

Söldner = Tagelöhner

besoldeter Kriegsknecht.



Sole(n)maker, solenmecher

Lübeck 1316 > gehörte zu den Glossenmakern.

sole, zoleken = wohl einfache Sohlen, die mit Riemen am Fuss befestigt wurden.

sola = Nebenform zu lat. solea = Sandale

solenmecher = Sohlenmacher, Pantoffelmacher

solemeker = Pantoffelmacher



Soller

Soller = von der Gemeinde bestellter Mann, der das Salz zu verteilen hatte (in Zeiten als das Salz kontingentiert war).



Soltdreger / Soltwolter

Salzträger / Salzpacker

vergleiche > Salzpacker, Salzwälzer



Soltforer

salzhändler. Sie waren grosskaufleute, die das salz von den sülfmeistern ladungsweise kauften u. ausführten.

In Mecklenburg nannte man dagegen im 17. Jh. soltforer die Fuhrleute, welche das Salz von Lüneburg holten.



Soltkoper

Salzhändler.

solt = Salz kopere = Käufer.



Soltmenger

soltmenger = Salzverkäufer.



Soltmester

auch die Sülfmeister genannt.



Soltmeter

nannte man später den soltmeter, dann hd. salzmesser.



Solttunnenmaker

Lüneburg 1430 > Salztonnenmacher.

Die Salztonnen waren anscheinend nicht so dicht wie Fässer für Flüssigkeiten; denn in Lüneburg unterschied man zwischen Dichtmachern u. Salztonnenmachern.



Somerling

Führer von Saumrossen (Packpferden) auf den Kriegsreisen des Deutschen Ordens

somer(e) =

1) Saumtier,

2) der ein Saumtier führt.



Sommerknecht

Knecht, der für den Sommer gedungen wird; gött. ein für die Zeit von Jacobi (25.7.) bis Martini (10.11.) angenommener Knecht, auch Ernteknecht.



Sonnenkrämer

Hausierer, Kleinkrämer.

Krämer, der seine Waren an der Sonne im Freien oder leichten Buden feilbietet, der gewöhnlich geringe Waren im kleinen verkauft und geradezu mit Trödelkram handelt. Hausierer.



Sootherr

Die Rotbrauerältesten teilten ihre Befugnisse seit 1554 mit einer neuen Behörde, den Sootherren.

Die Brauer hatten ihre eigenen Wasserkünste, zu deren Beaufsichtigung sie aus ihrer Mitte acht Verwalter wählten, die Sootherren.



Sothmeister, Sotmeker

Lüneburg > Sod bezeichnete den Salzbrunnen der Saline ... Aus dem Sod (sôt) wurde mit Hilfe einer Wippe die Sole geschöpft und von den Sodesknechten in Rinnen gegossen u. so den verschiedenen Siedehäusern zugeführt.

Hannover > Sotmeker = Brunnenmacher.

Flensburg > Petersen-Schmidt wurde 1769 zum Sootmeister ernannt, hatte also die Aufsicht über den Brunnen, den er mit einer Reihe von Anliegern benutzte u.der sich mitten auf der Norderstrasse befand.



Sôtmester

Lüneburg > niemals ein Siedemeister, sondern der hoch angesehene erste beamte der sülze, urspr. ein herzoglicher, dann nach 1288 von rath usw. gewählte... Er ist stets ratsherr.



Spaliermacher

1710 Seidenspaliermacher ... Bergamt.

Spalier = Gerüst von Latten usw., in Österreich auch Tapete.

Spalierfabrik = Tapetenfabrik.

Spalier = Rebgeländer, zweireihige Aufstellung. Spaliermacher gehört in Breslau zu den Handwerkern.



Spangenmacher

fibulas farientes = Spangenmacher



Spängler

Spengler, Blechschmied



Spanhouwer, spanmaker

mittelniederdeutsch: span = hölzernes Gefäss

Böttcher.



Spanhutmacher

vergleiche > Sponhutmacher

fertigte aus Holzspan Sommerhüte.



Spanischer Weber

Textil-Museum Neumünster: Im 18. Jh. wurde in Preussen Span. Wolle für feine Tuche verwebt. Man nannte deshalb den Webstuhl auch spanischen Webstuhl.

Demnach dürfte also ein Hispanischer Stuhlmacher Webstühle dieses Typs gebaut haben.



Spankorbhändler

Händler, Wanderhändler mit Spankörben, die vielfach in Heimarbeit hergestellt wurden.

Spankorf = Korb aus breiten Holzspänen geflochten.

Spankorb = porta recaria

Spankorbmacher = der aus flachen Holzspanstreifen Korbwaren, insbesondere leichte Obstkörbe herstellt.



Spanmacher

Arbeiter, der Holzspäne herstellt für: Spankörbe, Spanhüte, Spanschachteln usw.

auch Schindelreisser, Splissreisser wurden so genannt: Spoonhauer.



Spanner

Packer, Auflader

Spanner, Spetter, Spediteur.



Sparleder, sparledder

der Sporenleder verfertigt

vergleiche > Sporer



Sparrer

Sparer = Sporenmacher.

Sporer = Sporenmacher.



Specialis, Spezial

Höherer Geistlicher , Dekan.

Spezial =

1) Vertrauter, besonderer Freund.

2) gewürzkrämer, apotheker.

spezial = Dekan.



Speckverkäufer

stabunt in locis inferioribus

siehe > Specsnider

Ihre Zahl in Lübeck 1340 ≈ 8.

Fettwarenhändler.



Specsnider

Fettwarenhändler

vergleiche > Schmerschneider

Rostock > Speckschneider bereits 1325 organisiert.



Spegheler, Speghelmaker

Spiegelmacher.



Speisemeister

Lübeck 1811 > Speisemeister in St.Clements-Kalandt

St. Clements-Kaland, in der Hundestr. eine mit 4 Dörfern dotierte Stiftung ..., durch welche tägl. 20 arme Leute Speisung u. Präbenden erhalten.

Durch einen Speisemeister werden tägl. 25 bestimmten Armen, wöchentlich also an 175 Personen nahrhafte Speisen gereicht.

Seiner Lage wegen wird diess Gebäude der Kaland in der Hundestrasse genannt; und ein von den Vorstehern dahin gesetzter verheyratheter Bürger muss als Speisemeister täglich 20 armen Leuten Speise u. Präbenden reichen.



Speiser

Weimar 1552 > Speiser = der Speisemeister, Speisenausteiler, e.Hof- u. Klosterbeamter, auch in Spitälern.

Lexikon: spisaere, -er = der speisen verabreicht,speise-proviantmstr.

Schmeller: Speiser = Speisemeister



Hof- und Speisevater

Speisemutter: handhabt die Verpflegung der Insassen eines Armenhauses

Speisemeister = eine Art Küchenmeister, Schaffner.



Speisewirt

Gastwirt.

Jemand, bei dem man für Geld speisen kann; Gastwirt, der Speisen verabfolgt, aber Gäste nicht beherbergt.



Spekendreier

Rademaker

Speichendreher, Stellmacher, Wagner.



Spelmann, spilman

Spielmann, Musiker

Umherziehender Musikant oder Gaukler.

Spellüd = Spielleute

Spelgrew = Musikdirektor

Speelgreve (niederdeutsch): (Hambg.) Ratskuchenbäcker



Spendeler

Stecknadelmacher.

Spendel = Stecknadel, Kopfnadel

Spener = Nadelmacher.



Spendelmacher

Nadler

Spenelmacher = Nadelmacher

Spendel = Stecknadel, Kopfnadel.

spendelmaker = Nadler.



Spendenmeister

Spendenmeister = Armenpfleger

Spendenmeister = Spendeherr = Almosenpfleger.



Spener

Spendelmacher > siehe Nadelmacher.

Spenelmacher = Nadelmacher

Stecknadelmacher.

Brockhaus: spenen = anheften; Spenadel = Stecknadel (bayr.,österr.)

Spendelmacher = nadler.

Spenel -> Spendel = Stecknadel.



Spengler oder Blechschmied

arbeitete feine u. zierliche Dinge aus Messing oder Weissblech, vor allem auch Spangen, woher er auch den Namen erhielt.

spengeler, im 16. Jh. spengler, ursprünglich der Spangenmacher, später = Klempner, Blechschmied

Spengler von Spängler (Spangel = Sperrhaken, der beim Aufrunden des Bleches benutzt wird), nach anderer Deutung vorm. Spangenmacher.



Spennelmacher

Spennel = Stecknadel

Kassel 1656 > spennadelmacher

Stecknadelmacher.

vergleiche > Spendelmacher

Spenelmacher = Nadelmacher

Spener =

Lexer: spenel, spendel = stecknadel.



Sperregeld-Einnehmer

Lübeck 1821 > Schneidermeister, Sperreinnehmer am Holsteinthore

Bis 1864 wurden die Tore abends geschlossen (22 Uhr, im Winter 16 1/2 Uhr), morgens geöffnet (4 1/2; / 7 1/2 Uhr). Wer in die Stadt wollte, musste Sperrgeld zahlen, das nach der Zeit gestaffelt war. Die Sperrgeldeinnahme wurde verpachtet.



Spezereihändler

Brockhaus: Spezerei = Gewürze, Gewürzwaren.

Duden (1973): (südd. veraltet:) Kolonialwarenhändler.

der mit Spezereien handelt; Gewürzhändler, Drogist.



Spezialsuperintendent

Superintendent, der einen Kirchenkreis betreut. Früher hiessen gegenüber dem Generalsuperintendenten, der für ein ganzes Land od. Provinz zuständig war, die Geistlichen Spezialsuperintendent, die ein kleineres Gebiet, etwa Kreis, betreuten.



Spiegelfutteralmacher

Spiegelfutteral -> Spiegelfutter, theca ad conservandum speculum. Behälter zum Schutze des Spiegels

spiegeltuch = tela speculi.



Spiegler, spiegeler, Spegelmaker

Spiegelmacher.

Spegelmaker = Spiegelfertiger

spegheler, speghelmaker = Spiegelmacher



Spielgreve

Lübeck 1798 > Spielgraf: Oberaufseher der Spielleute, ebenso mittelniederdeutsch: „spelgreve“ für den Vorsteher u. Aufseher der Stadtmusikanten (in Lübeck, Mecklenburg).

Der Spielgreve hatte auch die Aufgabe, dass bei Hochzeiten etc. die vom Rat erlassene Vorschrift über Anzahl der Gäste,Menge der Speisen und Getränke usw.beachtet wurden.



Spiesshauer

Kleiner Ackerbürger.

Spiessbürger = die in der Stadt (innerhalb der Mauern) wohnenden Bürger.

Spiesser wurden im 15. Jh. mitunter die mit Spiessen bewaffneten Fussknechte genannt.



Spilkendreiher

Drechsler, Sp. genannt, weil seine Hauptarbeit das Drechseln von Spinnrädern (Spilken) war.

vergleiche > Spillendreyer, Spinnrademacher



Spillendreyer / Spilleker

Spillemaker

Drechsler waren Verfertiger von Spindeln, mittelniederdeutsch:, mittelhochdeutsch: spille

spillendreier = Spindeldrechsler

Spinnradmacher.



Spillpächter

Lexikon: spil = tanz, zeitvertreib, vergnügen usw.

Spilstube = stube, in der man sich vergnügt, mit tanzen.

Brockhaus: Spillgeld > Nadelgeld (v. Spille = Spindel)



Spindeldreyer

Spindeldrechsler



Spinnersche

Spinnerin.

Spinner = Einlieger, die ihren Unterhalt vorzugsweise durch Garnspinnen bestreiten, indem sie entweder daheim nach festen Sätzen für das Stück arbeiten oder in die Bauernhöfe gehen ... u. gegen Kost u. Lohn spinnen.



Spinnersen, sponnersen

die Spinnerin

Spinnersche = Spinnerin, Frau, die berufsmässig für andere spinnt.

Spinner = Einlieger, die ihren Unterhalt vorzugsweise durch Garnspinnen bestreiten.



Spinnrademacher

Die Anfertigung eines Spinnrades gehörte von jeher zum Arbeitsgebiet der Drechsler. Feindrechsler

Spinnrademacher = Spinnradmacher



Spinster

Spinner(?)

Spinster = Spenser = Spenzer = Spinzer = Frauenjacke, Leibchen mit Schnüren.



Spitaler

Spital = Altersheim, Krankenhaus (Brockhaus)

älteste Bedeutung: Gasthaus für fremde, arme Pilger

Spitaler =

1) Mitglied des Ordens der Hospitaler od. Johanniter,

2) Insasse eines Spitals, aus Hospital gekürzt, Pflegehaus, Krankenhaus



Spitalmeister, Spitalschreiber

Leiter bzw. Beamter eines Spitals

Demnach führte der Spitalmeister die Verwaltung des Spitalvermögens u. sorgte für Ernährung u. Unterbringung der Insassen.

Aufseher u. Verwalter eines Spitals



Spital- u. Waisenschaffner

Ratsherr bzw. Beamter, dem das Spital- u. Waisenwesen unterstand.



Spittler

Spittler, zur Ordenszeit ein Aufseher über ein Hospital



Spitzendecker

Dachdecker, vielleicht Spezialist für Turmdächer



Spitzenhändler

Händler, der mit Spitzen handelt. Grimm schliesst ein solche Händler, die die in Heimarbeit gefertigten Spitzen aufkauften, um sie an anderen Orten zu verkaufen.



Spitzenmacherin

Spitzenmacher = taeniarum artifex

Spitzenmädchen = Mädchen, das Spitzen anfertigt

Spitzenklöppler = der Spitzen klöppelt

Spitzenwirker = wirkt.



Spitzspänner, Spitzspender

Spitzspann = Gespann von drei Pferden, wobei das dritte vor die zwei anderen nebeneinander gehenden gespannt ist, also an der Spitze geht. Spitzspänner im Halberstädt. ein Bauer, der drei Pferde hält u. damit spitzspännig fährt.



Splettreisser, Splettstösser

Berlin > Dachspänemacher

Duden: Spliss = Splitter Spleisse = Span, Splitter

Brockhaus: Dachdeckungsarten: mit Biberschwänzen als einfaches Dach (Spliessdach) mit einfacher Überdeckung u.untergelegten Holzspliessen (Spänen)

Splisse wurden aus gutem, astfreiem Kiefernholz gerissen/gespalten, etwa 35-40 cm lang, 7-10 cm breit, 3-5 mm dick. Noch zwischen 1920 u. 1930 gab es in Ostdeutschland den Beruf des Splissreissers

Splettstösser = Händler mit Dachschindeln.



Sponhütemacher

Lübeck > Spahn- u. Strohhutmacher.

Spon = nd. Form von Span (Hobelspan)

Kopfbedeckung bei den Gemüsefrauen .. sonderbar geformter, schwerer, gelber Spanhut mit grüner Einfassung. (Die Fischfrauen tragen einen ebensolchen Sp. auf d. Tüllmütze.)

Spon = Span.



Sponmacher

Schwerin > Spänemacher ........stellte mittels eines Sponhobels Holzspäne her, die für Sommerhüte verwendet wurden (siehe > Sponhutmacher)

Sponriter = Spanreisser.



Sponreisser

Nach Mit dem Span-(Spon-)hobel stellte der Sponreisser Späne her, die in Bünde geschnürt zum Dörrholz ins Ofeninnere kamen.

vergleiche > Splettreisser

Span = durch Abtrennen entstandenes kleines Stück Holz: 1) Abfall, 2) besiehe >Bedeutung hat der Span harzhaltigen Holzes als ältestes Beleuchtungsmittel.

etwa fusslanges Stück zum Verschluss der Fugen zwischen den Ziegeln.

Spanzieher, derjenige, welcher Dachspäne ziehend schneidet.



Sporer, Sporenmacher

arbeitete vor allem Sporen, Pferdegebisse, Kinnketten, Halfter

sporer, vereinzelt auch spurer, sparer, sperer, sporner, Sporenmacher, zu den Metallhandwerkern gehörig .

Sporenmacher

Spörner

Weimar 1559 > Spörer = Sporenmacher.

Sporer, Sporenmacher.



Sporsmyt

Flensburg > Sporenmacher.

spore, spare = Sporn. vergleiche > Sporer



Sportelgeldkontrolleur

Brockhaus: Sporteln = früher Verwaltungsgebühr, die unmittelbar dem beteiligten Beamten zufloss

Gerichtsassessor u. Sportelgeldkontrolleur.

Sportelkontrolleur.

Sporteln = Nebengebühren bei Behörden.



Sprachmeister

Sprachlehrer, der andere in einer Sprache unterrichtet u. wegen seiner Fertigkeit auch Sprachmeister genannt wird.



Sprechmeister

Einbringer oder Sprechmeister, der Geselle, welcher einen ankommenden Gesellen zur Sprache (Unterredung) mit dem Meister führen musste.



Sprützenmann

Spritzenmann, einer von der Bedienungsmannschaft einer Feuerspritze.

Lexikon: sprütze = spritze, feuerspritze.

Lübeck 1811 > Zimmermann am Bauhof u. Sprützen-Kommandeur.



Spulenmacher

fertigte für die Leinenweber Spulen aus Rohr (Reet). (Bock)



Spuler (w. -ern, -ersen)

Spüler, Tuchspüler oder Spulenmacher, jedenfalls zur Weberzunft gehörig. Etwa zur Hälfte weibl. Geschlechts

Spul- u. Webermädchen.



Suboter, Zuboter

Hannover > Schweineschneider.

suboter = Schweineschneider.

suboten = Mutterschweine verschneiden, castrieren.



Subsenior

Senior = der Ältere, auch als Ehrentitel; Ältester.

senior = Hauptpastor sub = unter

Demnach: Subsenior = 2. Pastor.

In einem Hause des Stiftes Hameln



Substitutus

Substitutus fisci = Gehilfe des Fiskals

Substitut = Ersatzmann (f.d.Rechtsanwalt)



Suckerbecker

Suckerbäcker = noch vereinzelt für Konditor.

sucker = Zucker.



Sudelkoch

Weimar 1598 > Sudler = Garkoch; Würstchenhändler

Sudelkoch od. Sudler, der Kaldaunen, Würste u.dergl. auskocht; Garkoch.



Sudriber / Suhirte

Schweinetreiber / suwehirte

Schweinehändler / Schweinehirt



Sukler

Sukke = saugpumpe

sugen = saugen.



Sulffmeister / Sülfmeister

Während Lehrling u. Geselle eigentlich nur Schutzgenossen des Amtes (Zunft) waren, waren die Meister, Sulffmeister oder Sulvesherren die Vollberechtigten.

Wollte nun der Geselle synes sulves here, d.h. also Meister werden, hatte er wiederum eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen.

Sülfmeister =

1) Herr oder Aufseher eines Salzwerkes (Saline),

2) niederdt. Pfuscher.



Sulfmester

quasi selbstmeister, dass sie sieden können und dürfen. Nach altem Herkommen konnten die praelaten u. auswärtige Eigentümer des Sülzgutes nie selbst sieden, sondern es hatte sich eine feste korporation von (privat) eigentümern u. pächtern gebildet, die das recht behauptete, die besiedung der sülzhäuser allein vornehmen zu dürfen; die eigentümer der pfannen mussten sie ... ihnen verpachten. Diese pfannenpächter ... nannten sich als eigne herren sulfmestere.

Selbstmeister, einer, der lediglich durch überkommenes Recht unter die Meister (Herren) der Lüneburger Saline aufgenommen war.

Die hatten ausschliessl. das Recht zur Pachtung u. Besiedung ... der Salzpfannen.

So hiessen in Lüneburg die Aufseher ü.d.Salinen



Sulter

sülzer, knechte des sülfmeisters zum sieden im sülzhause.

Sült'r, die in den Siedehäusern tätigen Salzsieder der Saline in Lüneburg.

sulte = Salzquelle, Saline

Sult = Solt = Salz.



Sulverberner

Goldschmied.

sulverberner, -borner, der das Silber brennt;

Silber-, Goldschmied.



Sulzer oder Sülzmacher

Nebengewerbe der Schweineschlachtung: verarbeiteten Wanst, Kopffleisch, Herz, Lunge u. Leber zu Sülzen.

reinigt u. verkauft das Eingeweide von geschlachtetem Vieh



Sülzverwalter

Sülze = Salzsole, Salzquelle

Brockhaus: Sülze = Sole, Salzwerk.

Verwalter eines Salzwerkes



Suwestecher ,Suwesticker

Schweineschneider.

siehe >= Schweinekastrierer.

Schweinestecher (castrator porcorum)



Swarzferber

Schwarzfärber siehe > Färber



Sweinmeister / Schweinemeister

Schweinemeister

auf grossen Landgütern ein besonderer Mann, welcher die Aufsicht über die Schweine hat.



Swerter

Waffenschmied.

swert = Schwert.



Swertfeger, Swertveghere

Schwertfeger

gladiator

siehe > Schwertner

Hannover > Swertveghere

Flensburg > Svertvegher.



Swindriber, Swintrecker

Schweinetreiber, Schweinezüchter



Swynesnider

Stadthagen 1530 > swynesnider

Swiensnider = Mann, der die Schweine kastriert.

Schweineschneider, Kastrierer.



Symphoniemaker

Orgelbauer



Szisenschriver

Akziseschreiber.

Brockhaus: Akzise = Verbrauchs- u. Verkehrssteuer.

vergleiche > Accise



Schaber

schabende Person, die mit dem Schabeisen einen Stoff bearbeitet, glättet.

Vielleicht > Bartschraper = Barbier (?)



Schachtelmaker, Schachtelhändler

Schachtelmacher

einer, der hölzerne Schachteln für den Verkauf macht.



Schächter

Brockhaus: Schächten (hebr.) die rituelle Schlachtung reiner Tiere gemäss dem jüd. Religionsgesetz. Der Schächter, ein Kultbeamter, tötet das Tier ohne Betäubung durch einen raschen Schnitt durch den Hals.

siehe > auch Secher

einer der schächtet, jüdischer Schlächter.



Scha(ch)tsnider, Schachtschneider

Hamburg 1262 > Schaufel-, Mulden-, Stangenhersteller

mittelniederdeutsch: schacht = Schaft. jemand, der Schäfte verfertigt.

wie aus Urkunden ersichtlich, galt diese Bezeichnung für den Feindrechsler überhaupt.

schachtsnider = Schachtschneider

illiqui faciunt hastas

hasta = Stange, Stab, Schaft

Schüsseln aller Grössen, von den Schachtsn. aus einem Stück gedreht.



Schadenstraffer

Überlingen > Die 5 Schadenstrafer handhabten die Polizeigewalt, zogen Strafgelder ein (Wette).

Schaderer = Büttel

Strafherr = Einunger = Ratsherr, dem das Polizeiwesen u. die niedere Gerichtsbarkeit unterstand.



Schäfer

Pacht- > siehe dort,

Menge- oder Setzschäfer > siehe dort, Hälfteschäfer, Lohn- u. Deputatschäfer.

Letzterer ist vornehmlich im Dienste einer Gemeinde oder Genossenschaft.- Der Hälfteschäfer ist ein Mengeschäfer, der dezimierte oder verödete Gutschäfereien übernahm u. so sein u. des Gutsherrn Herde wieder aufbesserte.

Lohnschäfer durften keine eigenen Schafe in der betreuten Herde halten.



Schaffer

im Mittelalter der Verwalter öffentlicher, kirchl. Anstalten, Stiftungen und Spitäler, der für das Hauswesen zu sorgen hatte.

Zunftvorsteher, Verwalter, Vorknecht.

siehe > Bussenschaffer

Neben den Vorstehern oder Älterleuten der Bruderschaften standen oft 2-6 Schaffer, die für die Mahlzeiten u. einen Teil der Verwaltung zu sorgen hatten. Abzeichen der Schafferwürde scheint an manchen Orten ein Kranz gewesen zu sein.

Auch Stuhlbrüder genannt in den Flensburger u. Odenser Totengilden.



Schaffmeister

siehe > Schafmeister

Leiter einer Schäferei.



Schafmeister

Schafmeister ist der Vornehmste unter den Schafhirten einer Herde, dessen Untergebene die Namen Schafknechte oder Schäferknechte führen.

Brockhaus: Schäfer = Wärter und Pfleger von Schafherden; zu seinen Aufgaben gehört auch die Schur u. Zucht. Ausbildungsgang mit Prüfung (Schafmeister).

Der Schafmeister hat zum Gutsbesitzer ein engeres Verhältnis. Er ist der eigentl. herrschaftl. Schäfer ..., der als Verantwortlicher die Oberaufsicht über den Schäfereibetrieb führt.

Ihm unterstanden: der Meister od. Schafknecht f.d. Muttertiere, der Hammel- od. Jährlings- u. Lämmerknecht u. noch Lehrjungen.



Schäftmacher, Schäftemacher

Schuhmacher, der sich spezialisirert hat auf die Herstellung von Stiefelschäften, die aus weichem Leder (Juchten, Boxcalf usw.), geschnitten u. genäht werden. Für Schnürstiefel fügt der Sch. noch Ösen bzw. Agraffen an.



Schalenmecher, schalmeiger, scholnmecher

Schalenmacher, der Platten oder Schüsseln verfertigt (Metallhandwerker)

Schalenschröter = Hersteller von Messerheftschalen.

vergleiche > Beschaler



Schalenführer, Schalbelehnter

Stettin > Fahrender Händler, der Schalen, Schüsseln aus Holz oder Ton verkaufte.

Schalbelehnter = ein mit der städtischen Waage Belehnter; frühere Bezeichnung des Wägers

Schalbedienter = Untergebener des Schalbelehnten.



Schalmeienbläser

Brockhaus: Schalmei = aus lat. calamus = Rohr. Blasinstrument mit doppeltem od. einfachem Rohrblatt. Vorläuferin der Oboe.



Chalupner, Schaluppner

Schaluppe = leichtes,scharfgebautes Boot zum Segeln u. Rudern.

Schiffer, Führer einer Schaluppe (frz.)



Schanzgräber

Schanzgräber = munitor = Befestiger, Schanzarbeiter, Minierer

Burglengenfeld 1605 > „Schanzleute“



Schappler, schappelmecher

Fertigte die bis 2 m hohen Kopfaufsätze der Frauen

schappelmecher, scheppler = Verfertiger einer besonderen Art weiblichen Kopfputzes (schappel).



Scharfrichter

hatte in verschiedenen Gegenden, zu verschiedenen Zeiten mancherlei Namen: Angstmann: Henker,

Folterknecht

Bodel (nd.): Büttel, Scharfrichter „

carnifex: Fleischer, Henker

Deefhenker (niederdeutsch, ofr.)

Freimann (Brockhaus)

Kafiller, Kaviller: Schinder, Nachrichter

Kasperer = heilkundiger Scharfrichter

Ratmann = bis 17. Jahrh. Scharfrichter



Schärholtzhauer

Scherholz = Holzspäne

Wo höhere Hitzgrade erzielt werden sollten, wurden die Scheiter zerkleinert und im Bratofen noch weiter gedörrt.



Scharmacher

Scharrmacher = Wagenbauer

Schar = Hauptschneide am Pflug (Brockhaus)

Schaar, Schor = Pflugschar



Scharnemann

Markthändler (alven)

Scharn = Verkaufsstelle für Brot, Fleisch usw.



Schärpenmacher

Brockhaus: Schärpe = quer über eine Schulter oder um den Leib getragenes Band, als militär. Abzeichen aus der Feldbinde entwickelt.

Handwerker, der Schärpen, Ordensbänder u.dergl. herstellt, eine Art Posamentier.



Scharrenschlächter

Duden: Scharren = Scharn = Fleisch- od. Brotbank

Scharren = Bank, Tisch, auch Lokal, Gebäude zum Verkauf von Brot und Fleisch.

Scharrenschlächter = Fleischer, der einen Scharren, Verkaufstand hat;

Gegensatz: Hausschlächter.

Fleischer, die das Scharrenrecht besassen, d.h. gegen eine feste Gebühr an bestimmten Orten und zu bestimmter Zeit ihre Fleischbänke auftun durften.



Scharrmacher

Wagner

Schaar, Schor, Schaart = Pflugschar



Scharstenfeger

Kölln > Schornsteinfeger



Scharwechter, scharewechter

die Nachtwächter in den Strassen.- Die Tätigkeit war i.d.Regel Nebenberuf.

Scharwächter = Nachtwächter.



Scharwerker

Ländlicher Hilfsarbeiter

Sch. = niederd. landwirtschaftl. Arbeiter (Brockhaus)

In Bayern ist Scharwerk jeder Frohndienst, eine Frohnarbeit, ein Frohn, u.scharwerken = fröhnen.

Bei den Maurern u. Zimmerleuten ist Scharwerk teils Nebenarbeit, teils Arbeit in der Freizeit.

Scharwerker = jugendliche Personen, die von den Instleuten dem Gutsherrn zur Arbeit gestellt werden.



Scharwerksbauer

Bauer, dem vom Amt oder privaten Grundherrn ein Bauernhof zur erbl. Nutzung überlassen ist, wofür er statt Zins Scharwerk verrichtet....



Scharwerksfreibauer

Scharwerksfreie = königl. Bauern, die ... vom Scharw. befreit sind und einen erhöhten Zins zahlen.



Schattenspieler

Brockhaus: Schattenspiel, Schattentheater, Spiel der Schatten von flachen, unbeweglichen oder beweglichen, undurchsichtigen oder durchsichtigen Figuren hinter einem durchscheinenden Schirm aus Papier, Pergament usw.



Schatter, Schattmann, Schätzer

durch die Vielzahl der Geldsorten wurde eine sorgfältige Prüfung von Gewicht u. Feingehalt notwendig; diese Aufgabe oblag dem Münzer u. dem Wardein

Prüfer, Schauer.

Lexikon: schatzaere, schetzaere, schatz-, geldsammler; schätzer, taxator

Schätzer = obrigkeitl. Person, deren Pflicht es ist, Waren zu besichtigen u. den Preis zu bestimmen.



Schatulleninsasse

Schatullbauer = scharwerkspflichtiger Lehnsbauer, der gerodetes Land besass und dessen Abgaben der königl. Schatulle zufielen, Schatulle = fürstl. Privatkasse.

Schatullgut, das landesfürstl. Privatvermögen im Unterschied zum Kammergut, das Staatseigentum war (Brockhaus)

Schatullkölmer = nicht zum Scharwerk verpflichteter Kölmer > siehe dort

Gesamtbenennung für die Besitzer aller 3 Gattungen von Schatullgrundstücken (Schatullbauer, Schatuller, Schatullkölmer)



Schatullmeister

Verwalter des fürstlichen Privatvermögens

Brockhaus: Schatulle = fürstl. Privatkasse. Privatvermögen des Landesherrn im Gegensatz zum Staatsvermögen.



Schatzeinnehmer

Hannover 1695 > kurfürstl. Schatzeinnehmer

Schatz = Steuer, Abgabe (Brockhaus)

Doornk.-Koolm.: Schat, Schatz = Schoss, Abgabe, Steuer.

Steuereinnehmer.



Schätzer

Die Schätzer hatten die Aufsicht über den Wochenmarkt u. über die Preise u. die Beschaffenheit der angebotenen Waren sowie über Masse u. Gewichte. (gehörten zu den Ratsverwandten)

vergleiche > Schatter



Schatzrat

1) eine zur Verwaltung eines Schatzes oder einer Kasse eingesetzte Behörde.

2) ein einzelnes Mitglied derselben.



Schatzsucher

Sicherheitsberater der Kriminalpolizei.

der nach Schätzen oder anderen wertvollen Dingen sucht.



Schaubedecker, schaubdecker

Strohdecker; Dachdecker, der Strohdächer macht.



Schauerleute

Hafenarbeiter, die das Laden und Löschen der Schiffsladung ausführen. (Brockhaus)



Schäufler

Getreidehändler.

Schäufler = Schaufelhersteller bzw. der mit der Schaufel arbeitet.

Schäufeler = hausierender Krämer mit Saumtier.



Schaumeister, Schauer

Viele Waren unterlagen der Schau, d.h. sie wurden vor dem Verkauf durch vereidigte Schauer, Kieser oder Visierer geprüft (Schaumeister). Waren, die die Schau nicht bestanden, wurden eingezogen oder vernichtet.

Vertreter der Zünfte bei der von den staatlichen Fabrikinspektoren überwachten amtl. Warenschau.



Scheckeler, Scheckenmacher, -sticker, -neger

waren Hersteller der Schecke, einer Art von gestepptem Leibrock. Dies Gewerbe kam um die Mitte des 14. Jh. auf, überdauerte aber kaum 100 Jahre.

Scheck, Schecke, Scheckel = gesteppter Leibrock, auch Panzerhemd

scheckeler, scheckenmecher, schickeler = Verfertiger von Steppröcken

Scheckensticker = Jackensticker.



Scheden- oder Futtermacher

schede = scheide;

Scheidenmacher = Handwerker, der Scheiden zu Schwertern, Messern usw. macht.

schedemeker = (Messer-)scheidenmacher.



Scheder, Schedemaker

Scheidenmacher

schede = scheide; scheider = zu scheide gehörig

Künzig: Sch.-maker = Messerscheidenmacher.



Scheffeldrescher

Weimar 1642 > Drescher, die als Lohn den Scheffel erhielten.

früher erhielten die Drescher den 13. Scheffel des gedroschenen Getreides



Scheffelknecht

Scheffler = Scheffelmacher, Böttcher

Lexikon: schefflaere = schäffler, fassbinder

1) Knecht, Geselle des Böttchers; Böttcher

2) Gehilfe des Scheffelmeisters

Kornmeister = vereidigter Aufseher über das gespeicherte Getreide. Ihm sind untergeordnet Kornmesser, Kornwäger, Träger usw. Er heisst auch Scheffelmeister.(u. i. neuerer Zeit Wiegemeister)



Scheffelmacher

Lübeck 1842 > Schleifer, Sieb- u. Scheffelmacher

Scheffel, veraltetes Hohlmass verschiedener Grösse: Brandenburg 52,8 Liter,

Preussen 16 Metzen = 54,9 Ltr., Schlesw.-Holst. 4 Himten = 137,12 Ltr.

Scheffel bzw. Halbscheffel wurden aus Holz hergestellt, wie auch Metzen



Scheffelmeister

Aufseher über das in einem Speicher aufbewahrte Getreide.

in Königsberg ein Oberbelehnter. Nach der Wetteordnung v. 1734 musste alles Getreide über den öffentl. Scheffel gehen; diesen hatte der Sch. in Verwahrung, der auch die Aufsicht über die Kornmesser u. Kornkapitäne hatte.



Scheffener, schaffener, scheffeler

Schaffner, Aufseher über die Wirtschaft.

Scheffler = Böttcher, Scheffelmacher

Schaffner (Schäffer); Verwalter, Aufseher, Wirtschafter, Gutsverwalter, Inspektor.



Scheffer, schefferin

Schäfer , pastor ovile

Kölln > schefferin = Schäferin.



Scheibenmacher

1726 Glas- u. Scheibenmacher in Alt-Fürstenhütte

Scheibenglas = Glas, welches zum Fenstereinsatz gebraucht wird



Scheibenschneider

Lübecker 1803 > Scheibenschneider.

Schiewensnieder = Glaser

Scheibenreisser = Glaser

Glaser.



Scheibenzieher, -reisser

Drahtzieher.

Sch. = der Arbeiter, der den groben Draht auf der Scheibe fein zieht.

Scheibenreisser = Glaser

Scheibenzieher = Drahtzieher



Scheibler

Salzhändler.

Sch. = Fuhrmann, der das Salz in Blöcken transportiert.

Scheibler = Salzscheibenhändler.



Scheidejunge

scheidet das hältige von dem unhältigen Gestein; d.h. über Tage scheidet er Erz von taubem Gestein.

im hüttenbau junge, der mittels klopfens das gut erz von dem minderwertigen gestein scheidet, säubert.



Scheidenbusser / scheidenmecher

siehe > Schiedemacher



Scheider

Kölln 1586 > scheider in der Muhlenn = Sch. in der Mühle.

mittelhochdeutsch: scheider = Schiedsrichter

Mühlenbescheider = Mühlenverwalter

Duden: Mühlen(be)scheider = erster Müllerknecht.



Scheider (im Bergbau)

der das gute Erz vom tauben Gestein scheidet,

2) die Metalle scheidet,

3) örtliche Grenzen festsetzt,

4) Vermittler, Schiedsrichter.

Sch.= der das Erz von den tauben Gängen u. Bergen abschlägt u. davon sondert.



Scheidler

Messerscheidenmacher.

Lexikon: scheidaere = Scheidenmacher



Scheidsteiger

Scheidesteiger = im Hüttenbau der Steiger, der das Scheiden der Gesteine beaufsichtigt.

Bergamt Goslar: Ein Scheidsteiger ist ein Aufbereitungssteiger, der die Aufsicht in der Aufbereitung führte. (Scheiden von Erz und taubem Gestein.)



Schellendreger, -drager, -sleger

... ein Musikant, der ein Glockenspiel trägt.

Schellensleger, Glockenschläger, Spielmann



Schellenmacher, Schellengiesser

fertigte kleine Schellen u. Glöckchen, die im 14. u. 15. Jh. als Besatz u. Schmuck der Kleidung üblich waren. Der Beruf verschwindet im 16. Jahrh.

der Schellen für die Tracht der Narren, für die Kumte der Pferde (Schlittenschellen) usw. hämmerte, kleine Glocken in Treibarbeit fertigte.



Schelm

Danckert, Unehrliche Leute: zunächst Berufsname des Abdeckers, später soviel wie Scharfrichter.

Brockhaus:

Schelm =

1) Schalk,

2) unehrlicher, aus der Gesellschaft ausgestossener Mensch; Henker; Verräter.

Sch. als Beiname oder Bezeichnung für den als unehrlich angesehenen Scharfrichter oder Schinder.



Schencke, Schänker

Schenker (Lippe) = Gastwirt, Krüger.

Schenke, der, welcher schenket,

1) der, dessen Pflicht es ist, einem Höheren das Getränk zu schenken, der Schenke des Königs

2) derjenige, der ein Ding im Kleinen verkauft, auch Schenkwirt genannt, Bierschenk, Weinschenk usw.

Gumbinnen > Schänker = Gastwirt.

versieht ein Schenkhaus,das der Grundherr angelegt hat, um den Debit seiner Brauerei oder Brennerei zu vergrösseren.Das Schenkhaus ist kein privilegierter Krug u.der Schenker kein Krüger



Schenkpachter

Weissenfels 1829 > Pächter einer Schenke, einer Gastwirtschaft.

Schenke = ein Haus, wo gewisse Waren im kleinen verkauft werden ... = Krug



Scheperbaer, Schepesbaer

Schiffsbohrer? Schiffsbarbier?

scheper = Schiffer u. Schäfer

Scheper = Schäfer, bar = Bote, baad

Schiffsbohrer = handwerksmann, der beim schiffbau die löcher bohrt.



Schepstymmerman, Schepestimmermann

Schiffszimmermann

siehe > auch: Timmermann



Scherensmid, -sliffer, -menger

Scherenschmied, -schleifer, -händler

Scherensliper = Scherenschleifer

Hannover > Scherensmed.



Scherer

Bartscherer. siehe > Balbier, Barbier.

scherer = Tuchscherer > siehe dort

scherer = Bartscherer



Scheune(n)knecht

Knecht, der beim Dreschen in der Scheune die Aufsicht führt, der Tennenmeister.



Scheurenvogt, Scheunenvogt

Scheure = Nebenform zu Scheuer

Scheunenvagt auf Lensahn

Schünvaagt = Aufseher. Scheunenhüter = aufseher



Scheverstendecker

Schiefersteindecker, Schieferdecker.

Lexikon: schever = schiver = Stein- od. Holzsplitter



Schichtmeister

1) der leitende Betriebsbeamte bei Berg- u. Hüttenwerken,

2) der Rechnungsführer auf einem Bergwerk.

Lohnbuchhalter an einer Harzer Erzgrube.

Brockhaus: Bergbau: angestellter mit techn. Vorbildung und Aufgaben der Arbeitsaufsicht



Schiedenmacher, Schedemaker

Scheidenmacher, fertigte die Scheiden für Messer usw.

Messerscheidenmacher



Schiederhauer

Scheiter, Scheithauer.

Scheitholz = gesägtes, gespaltenes Holz, häufig 1 m lang, im Backofen verwendet.

Die Scheithauer schlagen das von rechter Länge u. Dicke auch mit weniger als 15 Scheiter in die Creutz einzehlen, also beim Aufstapeln je 15 Scheite in eine Lage packen.

Auf Scheiterkarren brachte der Scheiterführer das Holz zur Glashütte, wo es vom Holzdörrer, einem Gehilfen des Schürers auf dem Horscht oder im besonderen Dörr- oder Bradofen völlig getrocknet wurde.



Schiesser

der erste bäckergesell, der das brot in den ofen schiesst

Bäckergeselle, der den Ofen beschickt.



Schiffer-Bote

Lübeck 1842 > Bote beim Amt der Schiffer, der Schiffergesellschaft



Schifferbürger

Kieler > Eine Ausnahmestellung nahmen die Schiffer ein. Sie konnten Bürger werden, ohne ihren Wohnsitz in der Stadt zu nehmen.



Schiffknecht

der die niederen Arbeiten auf dem Schiff verrichtet, Matrose.

Matrose = befahrener Seemann im niederen Schiffsdienst



Schiffmecher / -mann / -knecht

Schiffbauer / Schiffer / Knecht eines Schiffers

-zymmermann = schiffmecher

siehe > Schepstymmermann



Schiff - Procureurs

frz. procureur = Bevollmächtigter



Schiffsabrechner

in Königsberg der Mann, welcher die Berechnung aller zu Schiff ein- und ausgehenden Waren für die Rheder und Kaufleute besorgt.

Schiffsabrechner (Schiffsmakler, Schiffsagent) berechnet u. zieht für den Schiffskapitän die Fracht ein, besorgt dessen Angelegenheiten am Platze, namentlich beim Zollamt, vermittelt neue Fracht gegen Provision.



Schiffsbarer

vielleicht

1) Schiffsbauer,

2) Schiffsbohrer = Arbeiter, der beim Schiffbau die Löcher bohrt

Lübeck 1842 > Schiffsbohrer u. Zollstockmacher



Schiffsblockmacher

siehe > Blockdreyer

Hersteller von Rollen (Blöcken) für die Winden.



Schiffs-Clarirer

Brockhaus: Schiffsmakler, Schiffsklarierer; ein Makler, der Schiffsraum, Ladungen, Liegeplätze usw. vermittelt.

Schiffsmakler, der das Klarieren von Schiffen besorgt;

klarieren (zum seem. Ausdruck klar=fertig) = den Schiffszoll entrichten.

vergleiche > Schiffsberechner.

Brockhaus: klarieren (niederdt.) ich klariere ein Schiff aus oder ein, fertige beim Ein- oder Auslaufen die Ladungspapiere bei Hafen- u. Zollbehörden ab.



Schiffs-Estimateur, -Besucher

Schiffsbesucher, in den Ostseeprovinzen der Name des Zollrevisors, visitators der Schiffe.

Estimateur, frz. = Abschätzer, Taxator.



Schiffsschmied

siehe > Ankerschmied

fertigt vornehmlich Schiffsanker, ferner Beschläge für Ruder, Steuerung ...



Schiff-Schreiber

ein Schiffsbedienter, der das Register führt über alles, was einkommt, was consumiert wird, was herauskommt u. was noch im Schiffe an Bestand bleibt. ...u. muss ein Journal halten von alledem, was passiret, wie der Wind weht, was für Cours man halte usw.



Schiffsvisiteur

Schiffsbesucher, Schiffsestimateur > siehe dort

Abschätzer, Taxator; Zollrevisor.



Schiffzieher

muss sein Brot mit dem Schiffziehen verdienen

Mann, der das Ziehen, Treideln der Schiffe besorgt. Selbst der ärmliche Verdienst der Schiffszieher...



Schifter

Büchsenschäfter.

Handwerker, der Feuerwaffen mit Holzschaft, Kolben versah.



Schildemacher

Schildmacher = scutarius

Schildmacher.



Schilderer; schilder

Anstreicher, Maler

schilder = Schildmacher.

Die Schilder bildeten um 1350 eine Zunft, sind aber 1377 mit den Sattlern, Malern, Glasern Kummetern u. Scherern vereinigt, vielleicht auch dann im Sattlergewerbe aufgegangen.

schilder, clippearius, clipeator, clipifex = Schildmacher Consentius Schildereyen gehörten in die Wohnung. Über den Türen war der Platz für Schildereyen von diversen Sorten.

in Köln besteht die Sch.-Zunft schon seit dem 14. Jh....nennt als Mitglieder die Maler, Wappensticker, Sattler u. Glaser....Die Sch. sind Lederarbeiter, die die schweren Schutz- u. Turnierschilde der Ritter anfertigen u. mit dem Wappen ... schmücken. So kommen auf d. einen Seite die Sattler u. Kummetmacher u. auf der anderen die Maler in ihre Gemeinschaft.



Schildermädchen

Arbeiterin in einer Textilfabrik (Färberei u. Druckerei roher Leinen, Kattun u. Zitze)

in techn. Sprache: Schildern der Wachstuchtapeten, das Einmalen von Verzierungen ... ein gleiches Verfahren beim Herstellen bunter Kattune wird ebenfalls Schildern genannt.

nd. schiller-deern = mit Schildern beschäftigte Arbeiterin.

im 18. Jh. arbeiteten in der Hamburger Kattunindustrie rd. 200 Mädchen u. Frauen - damals Schildermädchen genannt - , die die Blumen- u. sonstigen Textilmuster zeichneten.



Schildschreiber

wohl = Schildmaler.

Schilderer = Schildmaler, Maler.



Schimmann

in der Sprache der Seeleute (wohl nach dem nld.schiemann) das aus schimmen für das gleichbedeutend schwed.skipmannen entstanden sein soll; der Schiemann ist der Deckoffizier, dem ... auf grossen Schiffen die Takelung des Fockmastes zur Aufsicht übergeben wurde. - vergleiche > Schümann



Schindeldecker

Dachdecker, der mit Schindeln deckt.

Schindel = dünnes Brett zum Dachdecken, Holzziegel.



Schinder, schinner

Abdecker.

Racker = Schinder, Schinner = Abdecker

auch Caviller, Fall- od. Wasenmeister genannt



Schindler, Schindelmacher

fertigte die Schindeln, eine Waldware, die dann in die Stadt eingeführt wurde.

nd. Afdecker = Schinder



Schutenmaker / Ostfriesland 1455 (Homberg)

Schiffszimmermann

Flensburg > Schipbuer = Schiffsbauer



Schipfer

ein Boddeker u. Schipfer

Schipfer = Schiffer.



Schipper, Scipper

Schiffer

Ratzeburg 1617 > Schipman



Schirmer, schirmeister

Fechter, Fechtmeister, auch wohl herumziehender Gaukler.

Fechter, Fechtmeister gehörte zu den Fahrenden, die ihre Kunst auf Jahrmärkten für Geld ausübten.

Schirmer = Markenrichter, Schaufechter.

Markenrichter = Vorsitzender im Markgericht (=Gericht einer Markgenossenschaft, einer Dorfschaft ...)



Schirmmacher

Entwurf, Herstellung, Reparatur von Schirmen aller Art wie Regen- usw.

Handwerker, der Schirme aller Art herstellt u. repariert.



Schirmverwandter

Schirmverwandter = Schutzverwandter; Zugewanderter aus der Schweiz ohne volles Bürgerrecht, aber mit bevorzugter Behandlung.

Schirmgenosse

Schirmvertrag = Vertrag, durch den der Schirmherr eine Person, Land oder Stadt in Schutz u. Schirm nimmt.



Schirrmacher

Gumbinnen 1735 > Wagenbauer

(obd.schlesiehe >) Gerät-, Werkzeug-, Geschirrmacher.

Verfertiger der ländlichen Geschirre, Geräte = Schirrarbeiter = Arbeiter, welcher Geschirre, Wagen, Leitern, Pflüge etc. fertigt und auszubessern hat. Er heisst im Netze-Distrikt Schirrknecht.

Wagen- und Schlittenbauer



Schirrmeister

Angestellter beim Postwesen, der für Wagen u. Zubehör, Pferdegeschirr usw. Sorge zu tragen hat.

Wagenmeister = Leiter der herzogl. bzw. kurfürstl. Schirr- u. Wagenhäuser, beaufsichtigt die Schirrknechte. Als Sch. bezeichnet man auch die Wagenmeister bei der Artilerie u. dem Fuhrpark sowie beim Fahrbetrieb der Post.



Schlachta

Schlachtschitz (poln. szlachta = der Adel) = ursprüngl. Bezeichnung für jeden poln. Edelmann, allmähl. aber nur auf den kleinen Adligen angewendet.



Schlachter

Später verwischten sich die Unterschiede zwischen Knochenhauern u, Kütern (vergleiche > beide). Sie wurden einheitlich Fleischer, Metzger, zuletzt nur Schlachter genannt.



Schlachtmeister

Schlachte = Damm

vergleiche > Krilbmeister



Schlafhausmeister

Leiter eines Wohnheimes für ledige Bergleute.



Schlagemüller

Schlagmühle =

1) Ölmühle,

2) Stampfkalander; eine Maschine zur Appretur baumwollener Gewebe, wobei diese auf eine harte, hölzerne Walze gewickelt und bei langsamem Umdrehen der Einwirkung einer Reihe hölzerner Stampfen ausgesetzt werden.



Schlagschliesser

siehe > Baumschlüsser



Schlaguhren-Händler

Lübecker 1826 > Händler mit Uhren, die mit einem Schlagwerk versehen sind, d.h. Uhren, die die Stunden durch Glockenschlag anzeigen.



Schlammeister

Lübeck 1798 > Baggerführer

vergleiche > Rammeister

Dem Schl. sind die Arbeiten zur Austiefung u. Reinigung der Untertrave u. der Hafeneinfahrt zu Travemünde, vermittels einer auf einem grossen Prahm eingerichteten Schlammaschine übertragen.



Schlämmer

bei Waschen des Erzes Beschäftigter.

Bergamt Goslar: Ein Schlämmer ist ein Aufbereitungsarbeiter, der die richtige Zusammensetzung der Aufbereitungsschlämme (Scheidung von taubem Gestein und Erz) überwachte.



Schlappenmacher

Brockhaus: Schlappe(n) = mitteldt. Hausschuh; md. Schlapphut; Pantoffel

Schlappe = Pantoffel, Schuh ohne Hacken.



Schlauchweber

Weber von Hanf- oder Flachsschläuchen, z.B. Feuerwehrschläuchen.



Schlawe im Weinkeller

Künzig, Schlawe = Slav = Sklave. slaven =schwer arbeiten.

Also wohl Arbeiter im Weinkeller für schwere u. schmutzige Arbeit.



Schlechtbäcker, slechtbecker

buk billigere, geringere Ware, vielleicht aus grobem Mehl

slechtbecker, slehtbecker, sletbecker = Bäcker, der einfaches Brot backt. wohl im Gegensatz zu Fladenbecker,Kuchenbecker usw.



Schleiermacher (Sleigerbereiter)

siehe > Hüllenweber

mittelhochdeutsch: sleier, sloier = Kopftuch

sleierkeufer = der mit Schleiern handelt

sleierman = Schl.-verkäufer

sleiermechern = Schleiermacherin

sleiermenger = Schl.-händler

Baumwollschleiermacher.

Schleierneger = Schleiernäher.



Schleifer , auch Wetzer genannt.

sorgte für Scharfhaltung der Hieb- und Stichwaffen sowie der verschiedenen Werkzeuge

sliffer, sleyffer, schleufer = Schleifer.

der Schl. schliff das Schneidzeug aus Werkstätten u. Haushalt der Bürger.



Schleifknecht

Schleifer: Metallschleifer, Metallscharfschleifer, Metallflächenschleifer.



Schleifmühlenmacher

Schleifmühle = durch Wasser getriebenes Schleifwerk. Die mittelalterl. Schleifmühlen standen in der Bearbeitg. der Klingen auf sehr hoher Stufe...dann auch für das Schleifen des Glases, der Edelsteine usw.



Schleifmüller

Schleif- u. Ölmüller auf dem Wehrdigt in Glauchau, auch Landgerichtsassessor (1743-1811)

Schleifmühle = durch Wasser getriebenes Schleifwerk. Die mittelalterl. Schleifmühlen standen in der Bearbeitung der Klingen auf sehr hoher Stufe. ...Dann auch für das Schleifen des Glases, der Edelsteine.



Schlemmer, Oberschlemmer

Schlämmer > siehe dort

beim Waschen (Schlämmen) des Erzes Beschäftigter; der Junge, der den vom Waschherd abgegangenen Schlamm, der noch Erz mit sich führte, weiter bearbeitet.

Schlemmer = der älteste von den Schirrknechten in den herzogl. Schirr- u. Wagenhäusern.



Schlepgenmacher

Schleppchen = eine Art Kopfbedeckung im 16. Jh.

nd. slepke = Pantoffel.



Schleusenmeister, -arbeiter

Aufseher einer Schleuse, inspector cataractae.

Die Pflichten der Schl. sind in einer rev. Ordnung v.J. 1732 enthalten und bestehen ... in der Aufsicht der Schleusen u. deren Werken an der dazu gehörigen Kanalstrecke.



Schleuser

Weimar 1549 > Schleusser = Schliesser

Schleusserin = Dienstmädchen

Slüter = Schliesser

Brockhaus: Schliesser = Pförtner, Hauswart

Schliesserin = Wirtschafterin, Schaffnerin.



Schlichter I

Schiedsmann

derselbe: Bürgermeister, Beedhaber

Brockhaus: in der Weimarer R. Reichsbeamter im Schlichtungswesen.

Schlichter, vom Verb schlichten in der übertragenen Bedeutung: ausgleichen, vermitteln, zur Sühne, zu einem Übereinkommen bringen.



Schlichter II

(Duchslichter) oder Lakenberedere (Tuchbereiter) hatten das Tuch zu glätten und zu streichen

slichter, sluchter, duchslichter = Schlichter, Glätter von Wollentuch



Schlichtmeister

Schlichter = eine Person, welche schlichtet, besiehe > in der Bedeutung, etwas in Ordnung bringen.

Der Schlichtmeister übt die Aufsicht im Schlichtsaal aus . (Schlichten oder Leimen, ... meist m. Stärke, hat den Zweck, die Kettfäden bei der Weberei glatter u.widerstandsfähiger zu machen.)



Schliegwäger

Brockhaus: Schlich (Hüttenkunde)= das Erzeugnis der nassen Erz-Aufbereitung.

Duden: Schlich = das nach Pochen (Zerkleinern) und Waschen feine, von taubem Gestein befreite Erz.

Schlichwäger = Angestellter, der den Schlich vor der Lieferung an die Schmelzhütte wiegt.

das schwere Mineral sinkt nach unten u. das leichtere Pulver des Ganggesteins wird fortgespült, das erstere nennt man Schlieg, das zweite After



Schliesser

(Dithmarschen) Kirchspielvorsteher (hatte die Aufsicht über den Kirchenkasten u. das Dorfgericht)

Schl. = eine Person, welche schliesst, ver- oder ein-schliesst; so wird eine Person, welche in grossen Haushaltungen das Essen u. Trinken in ihrem Beschlusse hat, Schliesser (Schliesserin) genannt. In vielen Gegenden versteht man unter Schliesser auch den Gefängniswärter od. Stockmeister.

Niedersächsiehe > slüter.

Lübeck 1842 > Schliesser auf dem Spinnhause.

Schl., der in seinem Häuschen neben dem Tor bei einer flackernden Öllampe wachte.“

vergleiche > Zingelschliesser



Schlittenfahrer

der mit einem Schlitten fährt. Schlitten werden auch genannt:

1) bewegliches Gestell, auf dem beim Glockenguss die Form ruht,

2) beim Bergbau ein zur Beförderung des Gesteins dienender Schlepptrog,

3) in der Landwirtschaft die Schleife (bei Slöp), schlittenartiges, niedriges Gefährt, mit dem schwere Lasten befördert, aber auch der gepflügte Acker geebnet wurde.

Schlittenfahrer daher:

1) in der Landwirtschaft = Schleifenfahrer

2) im Bergbau = Schlepper.



Schlosser, slasser

tritt erstmalig 1317 in Frankfurt auf

eine Abart: Malschlossmacher; > siehe dort

slosser, slosseler, slusseler, slusser, sloisser, slösser, slesser = Schlosser

Handbuch d.Ber.: Schlosser (Handwerk) = Bauschlosser usw., Kunstschlosser;

Schl. (Industrie) = Eisenbauschlosser.



Schlossmeister

Schlosswart? Schlossvogt? Schlossverwalter? Schlossmeier?

Schlossmeier = Verwalter des zum Schloss gehörigen Gutesiehe >

Schlosswart = Hausmeister.



Schlossmeyer

Freudenstadt 1618 > Schlossmeyer (Verwalter des zum Schloss gehörenden Gutes)

Meier = urspr. Beamte, die einem Fronhof vorstanden

Meier = Gutsverwalter

= Bauer, Pächter.



Schlotfeger

Es ist nicht jeder Schlotfeger, der schwarz aussieht

Schornsteinfeger.



Schluckwächter, Schlupwächter

ein Ratsdiener

Schluckwächter, nd. slukwächter, das Wort scheint scherzhaft entstellt zu sein aus Schlupfwächter, womit man im 17. Jh. in Hamburg die unterste Klasse der Gerichtsdiener bezeichnete

Slukwächter = Slupwächter (Hbg.) = Gerichtsdiener, etwa weil sie auf die Schlupfwinkel der verworfenen Menschen ein acht haben, wird auch Sluukwächter gesprochen.

Nachtwächter.



Schmakenschiffer

Schmackenschipper = Schiffer auf eine Schmacke (Schiff für Haff- und Flussschiffahrt; Ladefähigk. einer Schm. betrug 3000 bis 4800 Scheffel Getreide. ÷ 200 - 300 t)

Schmacke = kleines Seeschiff

Schmack = kl. Seeschiff, welches unten flach u. vorn u. hinten rund gebaut ist.



Schmaltuchmacher

Schmalmacher (Schmaltuchmacher) stellt schmale Zeuge her, wohl schmaler als 2 1/2 Ellen=1,5 m.

vergleiche > Klein- Breittuchmacher (diese webten 2 1/2 Ellen breit, - 20 Ellen lang)



Schmeerbrenner

Schütze: Schmeer = Fett

Smeerhöker = Butterhändler, der im kleinen Butter, Speck u.dergl. verkauft.

Smeer = Fett, minderwertiges



Schmelzer

Metallschmelzer

Schmelzer, in den Schmelzhütten derjenige Arbeiter, welcher die Schmelzung der Erze versteht und verrichtet.

Unter dem Sch. schlechthin wird häufig nur der Eisenschmelzer u. der Stahlschmelzer verstanden (da diese zahlenmässig überwiegen) u. ihm der Metallschmelzer gegenüber gestellt.



Schmelzmeister

Meister in einer Metall-(Kupfer-)hütte.



Schmerlingsfänger

Fischfänger.

Schmerling, auch Schmerle, Bartgrundel gen., karpfenähnlicher, Fisch von etwa 15 cm Länge.

schmerling -> schmerle = Name des Fisches cobitis barbatula.



Schmerschneider, Schmälzler

verkauften im Ausschnitt Speck, Schmalz u. ähnl. Fettwaren.

siehe >Smersnider



Schmidt, Schmitt, Schmit

Konitz, 1578, 1589 > Schmied



Schmiedemüller

Nach ist die Schmiedemühle eine Schmiede, in der Hämmer durch Wasserkraft betätigt werden.

Schmiedemüller demnach ein Schmied, der einen durch ein Mühlwerk betriebenen Hammer benutzt.



Schmierer

smerer = Schmierer.

Neben Scherer = Barbier bedeutet smerer wohl Pflaster-, Salbenschmierer, Chirurg.

smeren =

1) etwas mit Fett bestreichen,

2) Wände weissen.

der achsen schmiert, bei webern der den Aufzug mit einer Art Kleister überzieht.



Schmuckler

in Posen u. Warschau (jüdisch-deutsch) der Schmucksachen verfertigt, Bortenwirker, Posamentier.



Schmuckpräger

Durch Schmieden, Meisseln, Sticheln usw. stellte der Sch. Matritzen her, mit denen in der Handpresse od. durch Hammerschlag Schmuck hergestellt wurde.

= Schmuckpresser, Gürtler; Prägen u. Pressen von Teilen f. Schmuck... Abzeichen, Münzen, Plaketten u. Medaillen.



Schnallenmacher

Metallen Knopf- u. Schnallenmacher

Brockhaus: Schnalle = Vorrichtung zum Schliessen, besiehe > an Riemen.

Schn. = fibularius



Schneckenmacher

fertigte gesteppte Waffenröcke

Schnecke =

a) Schutzvorrichtung gegen feindliche Geschosse, welche die Krieger durch Übereinanderlegen ihrer Schilde herstellten.

b) in den alten Taschenuhren eine kegelartige Walze, um welche sich beim Gang der Uhr die Kette windet.

c) Bohrer mit gewundenen Schärfen.

vergleiche > Scheckeler



Schneideladenmacher

Schneidelade = Lade der Landleute, worin Kraut oder Häcksel zu Futter geschnitten wird.



Schneider

ursprünglich gleichbedeutend mit dem des Schröders, Schröters, Schraders; das ist soviel wie Zerkleinerer. Er bezeichnete zunächst also den Zerschneider oder Zerkleinerer verschiedener Stoffe.



Schnittarzt

schnittarzt,m. = „chirurg,der stein und bruch operiert“

vergleiche > Bruchschneider, Hodensnyder, Chirurgus



Schnitthändler

Weissenfels 1826 1850 > Kleider- und Schnitthändler

Schnittwarenhändler.

Brockhaus: Schnittware = die nach der vom Käufer gewünschten Länge vom laufenden Stück abgeschnitten werden.



Schnittker, Schnitger

vergleiche > Sniddeker, Schottilier

Holzschnitzer, Tischler

die Holzbildhauer, die Schnittker. Sie schmückten die Truhen, die bisher rohe Holzkisten gewesen waren, mit schönen Verzierungen nach griech. Vorbildern u. mit Bildnistafeln. ...



Schnittwarenhändler

Brockhaus: Schnittwaren=Gewebe ohne abgepasste Musterung,die nach der vom Käufer gewünscht.Länge vom laufenden Stück abgeschnitt.werden.

Schnittware=Zeugware,die im Kleinen nach der Elle verk. wird.



Schnitzler, Schnitzker

Schnitzker = Tischler, Schnitzer

Schnitzker (Schnitzger) = Tischler, Schnitzer, verfertigt Gegenstände mit Schnitzwerk, z.B. Truhen, Wiegen.

Snittker = Holzschnitzer, Tischler.

Lexikon: snitzaere = Schnitzer, Bildschnitzer.



Schnürleibfabrikant

Weissenfels 1855 > Hersteller von Schnürmiedern, Leibchen, Hüfthaltern und -formern (Korsett)

snörlief, -liefken = Schnürleib, -leibchen

Schnürleib = enges nach dem Leibe gemachtes Kleidungsstück des anderen Geschlechtes, welches mit Fischbein ausgesteift ist, nur den Oberleib bis an die Brust bedeckt ... u. zugeschnürt wird.

Der Brustschneider fertigte nämlich die Schnürbrüste (Korsetten) an...“



Schnurmaker, Schnurmacher

Verfertiger von Schnüren

siehe > snormecher

vergleiche > Postmentenmaker, Pasimetmacher



Schoband, Schuband

Abdecker siehe > Schinder

Schoband = Schinder



Schobhutmacher

Schobhut = Nebenform zu Schaubhut, Strohhut, besonders der grosse Frauenstrohhut.



Schockenzieher

Um 1350 kennt man sie (Drahtmacher) als Schockenzieher (nach der Schaukel zum Zurücklehnen beim Ziehvorgang).



Schöffenbürgermeister

Von den beiden Bürgermeistern wurde alljährlich zu Martini einer aus den Schöffen u. einer aus den Ratsherren auf ein Jahr gewählt.



Scholarch

Ratsherr, dem das Schulwesen unterstand.

Schulpfleger, curator scholarum.

Schulvorstand.



Scholaster

derjenige Kanonikus oder Domherr an einem Dom oder Kanonikatstift, welcher der Lehrer an der damit verbundenen Schule war. Ehemals hiess er im Deutsch.auch der Schulmeister,der Schulherr.

Später einer, der eine kleine Pfründe als Sinekure besitzt.

Sinekure = einträgliches Amt, das wenig Mühe macht.



Scholastikus

Der Scholastikus hatte die Obhut der Schule, wie der Kantor (beide auch Canonici) die über das Rituelle der Gottesdienste

vergleiche > Scholaster

Domherr, dem die Domschule und das gesamte kirchliche Unterrichtswesen untersteht.



Scholmester

Schulmeister, Lehrer.



Scholtiseibesitzer

Schöltisei = Schulzenamt

Brockhaus: Scholtisei = Bürgermeisteramt.



Scholz, Scholze

Scholze = Schulz.



Schômaker, Schooster

Wismar 1250/72 > Schuhmacher, siehe > Schuster

Schooster = Schuster

Schoolapper = Schuhflicker.

Hannover > Schomekere, schoister

Rostock > Die Schuhmacher wurden zum Unterschied von den Altschustern, die nur Flickarbeiten besorgten, nygenschomakere oder schomakere des nigenwerks genannt.



Schön- u. Schwarzfärber

siehe > Färber

Schwarzfärber, Waidfärber, ein Handwerker, welcher sich ehemals beim Zeugfärben auf die schwarze, blaue u. braune Farbe beschränkte.

Eine Sondergruppe, und zwar im Rahmen des Reinigereigewerbes bilden die Kleider-(Zeug-)färber und Lappenfärber, auch Schönfärber genannt, die das Färben gebrauchter einzelner Kleidungsstücke, Stoffteile, Lappen usw. besorgen.

Färber, der gebrauchte Kleider in derselben Farbe auffärbt oder in dunklere Farben umfärbt. Im Gegensatz zu den Stück- u. Garnfärbern.



Schopenhouwer, -hauer

Verfertiger von Schöpfkellen

Holztroghauer = Schopenhauer

vergleiche > Mollenhauer



Schoppenbrauer

Schope = Schöpfkelle der Brauer , ...genannt nach den Zapfstellen, den Schopen; sie besorgten das Mälzen u. Brauen.

Schopenbrauer = Brauknechte, die das Brauen gegen Lohn betrieben

Schopenbruer = selbständiger Brauknecht

Behrens: Sch. = Knecht der Brauer, durch welche eigentlich das Brauen geschieht.

Schope ist eine Schöpfkelle, mit der das Wasser in die Braupfanne geschöpft wird.-

Schüssel- oder Schöppenbrauer = Brauarbeiter, die nicht dauernd bei den Mälzenbrauern angestellt sondern nur für die einzelnen Gebräue verpflichtet sind.



Schöppenunterschreiber

Schöffenschreiber = Schreiber in einem Schöffengericht

Schöppenschreiber = Schreiber in einem mit Schöppen besetzten Gericht.

Unterschreiber = wohl ein zweiter Schreiber, Hilfsschreiber.



Schopper

Schiffszimmermann.

einer, der schoppt, den verschiedenen Bedeutungen des Wortes entsprechend:

1) Schiffszimmermann,

2) im Pinzgau der Bauernknecht, der das Heu auf dem Heuboden niederzutreten hat,

3) in Bayer: Schuhmacher.

mittelhochdeutsch: schoppen = stopfen



Schöpshirte

Weimar 1561

Schöps = slaw. Bezeichnung f.den Hammel

Lexikon: Schops, Schöps = Hammel

Schafhirte.



Schornsteinfeger, Schorsteinfeger

trug je nach Landschaft u. Dialekt die verschiedensten Bezeichnungen: Helle-, Kemmet-, Kender-, Kamin-, Essefeger od. -kehrer

Strassburg schon im 13. Jahrh., Kemmetfeger erstmalig Strassburg 1481. Im 15. Jahrh. erscheint Schornsteinfeger als besonderes Handwerk

Gumbinnen > Schorsteinfeg. Das Wort tritt erst 1462 auf. Einträge von 1453 u. 1465 im Bürgerm.buch beweisen, dass damals die Steindecker die Schornsteine fegten.



Schorren-Frau

Hilfsarbeiterin des Wollenwebers

Schor(lak)er = Strassenkehrer, Hilfsarbeiter bei den Webern.

Schorrer, Nopper untersuchten das Gewebe (Tuch) auf Fehler, Knoten od. Noppen u. Brüche.



Schoss-Cassierer, -fenger, -herr

Lübeck 1798 > Schoss, nd. = Steuer, Abgabe; also: Steuerkassierer.

Schossfenger = Gelderheber

Schossherr = Steuerherr (Ratsherr od. Beamter, der die Steuern zu erheben hatte.)



Schösser

Amtsdiener, Steuereinzieher.

Schösser = eine Person, welche dazu gesetzt ist, den Schoss von den schossbaren Personen einzunehmen u. zu berechnen.

Schoss = obrigkeitl. Abgabe von Grundstücken.

Einnehmer des Schosses, Steuereinnehmer, Rentmeister; abgesehen von der eigentl.Bedeutung auch andere beamtete Personen, so Amtsvertreter, Amtmann, Amtsverweser.



Schosssammler

Schoss = Steuerabgabe

Schosseinnehmer (Schösser) = Steuerbeamter.

Schösser = Schoss-, Steuereinzieher.



Schotterwerker

Hersteller von Gesteinsschotter für Gleis- u. Strassenbau.

Schotter = kleingeschlagene Steine zum Befestigen von Strassen



Schottilier, Schotteler

Hannover 1505

Feintischler, gleichbedeutend mit kuntormaker u. snitker

mittelniederdeutsch: schottilie = Holztafel, Schindel

schottilien = täfeln

Schotteler = Drechsler, Schüsselmacher

Schottilier = Tischler.



Schottischer Kaufmann

vergleiche > Kellerschotten, nach Hausierer.

Schotte = Hausierer

Schotten = Hausierer, herumziehende Händler.

Schottische Herkunft lag sehr häufig nicht vor.



Schottknecht, Schottschreiber

Angestellte der Steuerverwaltung.

Schott = Schoss, Abgabe.

Schottföhrer = Vorarbeiter beim Mähen des Korns

Lagemann, Polizeiwesen u. Wohlfahrtspflege i.Lübeck siehe > Schossknechte.

Schosseinnehmer (Schösser) = Steuerbeamter

In den Hansestädten ist Schott, Schoss, die Hauptabgabe von dem sämtl. Vermögen der wohlhabenden Bürger.

schoss = Steuer, Abgabe, das, was einer zuschiesst.



Schout

Adressbuch Lübeck 1811

Stenzel, Seemännisch.W.B.: Schout, niederdeutsch aufsichtführender Schulz oder Schultheis

Schaut = Polizeidiener

vergleiche > Wasserschout



Schout-Diener

Diener, Gehilfe des Schout bzw. des Wasserschouts



Schôwerchte, schowerte

Schuhmacher

schowerte = Schuhmacher

vergleiche > Schomaker



Schrader

Schneider

nd. Form für Schröter

mittelniederdeutsch: schroder, schrader = schneider.

ostfäl. Variante zu Schröder, meint den Schneider.



Schrangenwächter

Lübeck 1842

Wächter für die Schrangen, d.siehe > nach Tische oder Bänke, um Brot u. Fleisch zum Verkauf anzubieten.

Schrangen = Verkaufsbank u. -bude, besiehe > der Bäcker u. Schlachter

Bedienter, der die Verkaufsstände bewachte.



Schrannengast, -meister

Getreidehändler.

Schranne = ein oberdt. Wort, mit Schranke gleichbedeutend (Brotschranne, Fleischschranne usw.). In München nennt man den Getreidemarkt die Schranne.

Schranne = Gestell einer Bank, eines Verkaufsstandes; Bank u. Stand selbst.

Augsburg 1870 > -meister = Handwerker bzw. Händler, der einen Schrangen (Schranne), Verkaufsstand hat.



Schraper

Schraper und Fiedler, die als Bettelmusikanten sich auf den Strassen hören liessen.

schlechter Geiger, ungeschickter Barbier.



Schraubenmacher

Schraubendreher, der durch Drehen Schrauben formt.



Schreffer

Schröpfer in einer Badstube, der den Badenden zur Ader lässt - - - vergleiche > Schröpfer



Schreib- u. Rechenmeister

Schreibmeister, Meister und Lehrer des Schönschreibens

Lehrer, Stadtschreiber o.ä.

vergleiche > Rechenmeister



Schreibereybeflissener

Weissenfels 1800

Schreibstuben-, Kanzleigehilfe

Beflissener = Studierender; Gehilfe

Brockhaus: Schreiberei = Kanzlei, Schreibstube.



Schriber, schriyber, scriver

Schreiber; meist in anderen Diensten, aber auch selbständig ihr Gewerbe ausübend.-

Der wober schriber, auch des wullenwober Hantwerks schriber. Hatte beim Waidhandel das Messen zu beaufsichtigen u.aufzuschreiben, was nach aussen u.was an einheimische Käufer abgesetzt wurde.Über seine Amtspflichten hatte er vor dem Bürgermeister zu schwören.



Schriffeyde, Schriwei, Schrivey

Schiffsschreiber.

schriver = Schreiber,

schriverie =

1) das Schreiben,

2) Schreibstube

schriveine, schriweie = Schreiber, Secretär;

Kiel > Schiffsschreiber



Schriftgiesser

Brockhaus: Schriftgiesserei = der Zweig des graphischen Gewerbes, der Lettern für Druckschriften durch Giessen herstellt.

Schriftgiesser u. Schriftschneider, fusor typorum.

einer, der die metall. Lettern der Buchdrucker durch Guss herstellt.



Schriftsasse

diejenigen, die keine Obrigkeit zum Richter haben,sondern den Landesherren selbst und dessen Canzlei;

daneben jeder Untertan, der das Recht hat, dass ihm die Ladungen, Zufertigungen usw. aus den Gerichten schriftlich und nicht bloss mündlich durch die unteren Bedienten zugehen.

Adel oder anderer Stand, der die Ladung zum Landtag unmittelbar durch besonderes Schreiben erhielt; Inhaber des Privilegs, sein Recht schon in der 1. Instanz vor dem höchsten Gericht zu suchen.

Die Beschlossenen erhielten die Einladung ... von der Hofkanzlei; die Unbeschlossenen ... öffentl. Ausschreibung. Daraus Trennung zwischen Oberständen u. einfacher Ritterschaft;

ähnlich: Schriftsassen u. Amtssassen.



Schriftstecher

einer, der Zahlen, Buchstaben und ganze Aufschriften graviert; auch im Sinne von Schriftschneider.

vergleiche > Formstecher



Schriner / Schrinmaker

Schreiner, Tischler

schriner,schryner = Schreiner. Zunächst kommen sch. neben kistnern vor; 1542 sind letztere verschwunden.



Schrobelmacher

Werkzeugmacher für die Tuchbereitung.

bei Tuchmachern eine Art Kartätschen, womit die feine spanische Wolle gestrichen wird. Sie unterscheidet sich von den Kartätschen nur in der Feinheit.



Schroder (Schröder)

Schneider sartor

vergleiche > Schröder

Schroder (Schröder) = Schneider; Münzschneider.



Schroder, winschroder

Schröter, die das Auf- u. Abladen schwerer Gegenstände, namentlich des Weines, die Verbringung des letzteren in Keller zu besorgen hatten.



Schroders, Nye; Olde

Verfertiger neuer Anzüge; Altschneider für Reparaturen.

Schroder (Schröder) = Schneider, Münzschneiter.

Schroter : wurden im Mittelalter vielfach die Schneider benannt.

in der älteren Sprache für den Schneider.



Schröder, Schröter, Schrader

siehe > Schneider

Schröder niederdeutsch, Schrader ostfäl. = Schneider.

(niederdeutschschröden = schneiden, md.-obd. Schröten, Schröter

Schroder = Scroder, Schröter = Schneider

Schröter = Schneider, Böttcher.

Schrötter (Schröder, Schröter) = Angestellter des Kranmeisters, sie schroten die Fässer in die Keller u. aus denselben;

schroden, schroten = wälzen, schieben, rollen.-

Schroter (Schröter) wurden im Mittelalter vielfach die Schneider benannt.



Schröpfer, Schreffer

schröpfen = Blut entziehen durch Aufsetzen von Schröpfköpfen, nachdem die Haut eingeritzt ist.

vergleiche > Schreffer



Schröter

Schröter = Schrötter: sie schroten die Fässer in die Keller u. aus denselben (schroten = wälzen, schieben, rollen)

Die Schröter waren dazu bestellt, gefüllte Weinfässer in die Keller zu schaffen oder herauszuziehen mit Seil u. Schrotleiter, und niemand ausser ihnen durfte das tun.



Schrubfrau

Hannover 1689

Scheuerfrau

Duden: schrubben; Schrubber = steifer Besen

Brockhaus: kehren mit einem rauhen Besen; Schrubber = rauhe Bürste, Scheuerbesen.



Schubkärcher

Duden: Schub- oder Schiebkarre

Schubkärrner, der mit einem Schubkarren arbeitet.



Schuchworte, -wurte, -werte, -wirte,

Schuhmacher,

Schuster > siehe dort

Nebengewerbe ziemlich häufig, z.B.: glockener, kolenmesser, phiffer usw.



Schuckelmeyer

Spottname für die Dänen.

schuckln = schmuggeln

Schuckelmeyer = Spottname der Altonaer und der Hamburg benachbarten Holsteiner für die Dänen zur Zeit der Kontinentalsperre.

Die Lübecker hatten ein Schimpfwort für die nicht beliebten Dänen erfunden: Sch., anspielend auf ihre Holzschuhe, mit denen sie durch die Strassen Lübecks u. zwischen Lübeck u. ihrem Standort, dem nahegelegenen dän.-holst. Fackenburg schuckelten.



Schueflicker

Kölln > Schuhflicker.

vergleiche > Altbüsser



Schuffenbrauer

Er (der Brauberechtigte) konnte auch einen Schuffenbräuer - so hiessen die Brauer, die gewerbsmässig das Schiffsbier herstellten - damit beauftragen, der mit seinen Leuten die Arbeit gegen Lohn ausführte.

vergleiche > Schoppenbrauer

In Danzig hiess der eigentüml. Schöpftrog, dessen sich die Brauer zum Übergiessen des heissen Wassers über das Malz bedienten, Schuffe, Schuppe, Schippe .., Schopenbrauer diejenigen, die den Brauern um einen gewissen Lohn helfen.



Schuhknecht, Schueknecht

Schuhmachergeselle.



Schulbedienter

der im Schuldienst steht, Schullehrer, in älterer Sprache. In neuer Sprache gleichbedeutend mit Schuldiener.



Schulcollega

Schullehrer.



Schulcollega Quintus

Weimar 1693

Fünfter Lehrer an einer Höheren Schule.



Schuldenbote

Gerichtsvollzieher

executor; Schuldbote, Gerichtsbote, der die Schulden einfordert



Schulepper, schuwelepper

siehe > Lepper, Altbüsser, Russe

Schoflicker = Schuhflicker

Schulapper = Flickschuster



Schulfrau

Schulfrau, maestra di scuola,(schweiz.)

die Frau des Schullehrers



Schulhalter

Lübeck 1798 Lehrer.

In einer kirchenbucheintragung 1774 in Pommern: Beruf: Küster wie auch Königlicher Gnädenschulhalter in Wudarge. Wahrscheinlich ehemaliger Soldat, der durch Königl. Gnade zum Schulhalter ernannt wurde.

Westpr.:Schulhalter, Vorsänger und Glöckner.

vergleiche > Lehrmöder, Lesemöder



Schuljurat

Schulgeschworener, Mitglied es Schulvorstandes



Schullenköper

Lübeck 1661

Schull = Scholle (Fisch)

Schollen-, Fischhändler.



Schulschreiber

handelt es sich um Lehrer für die Volksschule, die der Rat der Stadt errichten wollte.



Schulschwester

Brockhaus: kath. Klostergenossenschaften, die sich vorwiegend dem Unterricht von Mädchen widmen.



Schümann, Schiemann

Matrose, Schiffsaufseher, -offizier niederen Ranges

Schiemann ist der Deckoffizier, dem besonders auf grossen Schiffen die Takelung des Fockmastes zur Aufsicht übergeben wurde

der auf den Bootsmann folgende Unteroffizier, den die Takelage des Fockmastes angeht..



Schupposer

Besitzer einer Schuppose, eines Grundstücks von 1/4 bis 1/2 Hube (alemannisch)



Schurer, Schurier

Schurer (m.) = Reiniger, Putzer, Panzer- od.Schwertfeger(?)

nach dem Biegen, Härten u.Anlassen der fertigen Federn folgt das Schauren, Scheuren (i.d.Uhrenindustrie).



Schürer

Die Schürer hatten das Feuer des Glasofens ständig zu unterhalten; da dieses Tag u. Nacht brannte, gab es ... einen Tag- u. einen Nachtschürer.

Trockenes Holz war immer auf dem Horst (Horscht) vorhanden, wo es von der aufsteigenden Hitze gedörrt wurde.

Wo höhere Hitze erzielt werden sollte, wurden die Scheiter zerkleinert und im Bratofen noch weiter gedörrt.



Schürgeselle

siehe > Schürer

Brockhaus: schüren = anfachen, erregen.



Schüsseldreher

Drechsler, der Holzschüsseln herstellte.

vergleiche > Schusseler



Schusseler, schussler

der Schüsseln macht, Schüssler.

Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um Holzschüsseln.



Schüsselschreiber

Amtleute des Domstiftes, Ende 14. Jh. ... 1 schüsselschreiber..

Ausk.d.Stadtarchivs Bamberg 27.10.75: Der Schüsselschr. hatte die Buchführung über den Victualienbedarf und -konsum zu besorgen, war eine Art Rechnungsführer.



Schuster, Schomaker

schuochwürchte, Schuchsutaere ist eine Bezeichnung, die aus dem deutschen Wort Schuh und dem latein. sutor = Schuhmacher entstanden war



Schuester, Schuemacher

Schuster, Schuhmacher (e = Dehnungslaut)



Schuo Knecht

Schustergeselle.



Schutenmacher

Bootsbauer

Schute = kleines, schnell segelndes Fahrzeug.

Schute =

1) auf der Ostsee Schiffe mit 3 Masten ohne Körbe,

2)(Hamburg) kleines Fahrzeug mit hohlrundem Boden, deren man sich zu Lustfahrten u. kleinen Reisen bedient;

3)(Hamburg) grosser Kahn, Elbkahn.



Schutenschiffer

Duden: Schute = Kanalschiff

Brockhaus: flacher, breiter Schleppkahn für den Hafenbetrieb.

kleines schnellsegelndes Fahrzeug, Hamburger Schute, Kahn 120 Fuss lang, fahren auf Elbe, Havel, Spree.



Schutte, schutze, Schütte

Schütze

schutze, schotze, schutz =

1) Flurschütze, Feldhüter; hatten häufig Nebengewerbe

2) gegen Ende des 15. Jh. wird der Ausdruck als Name für eine Abteilung der Söldner üblich.



Schüttemeister

Aufsichtsbeamter der Müllabfuhr

schütten = umherlaufendes Vieh, das auf fremdem Eigentum Schaden tut, einfangen u.einfriedigen,es als Pfand zurückbehalten

Schütter = amtlich bestellte Person zum Schützen des Viehs, meist Gemeindebote oder Nachtwächter, Feldhüter, Feldvogt

Schütting = Schutz- u. Schliessvorrichtung gegen Wasser, Grundstücke

im alten Nürnberg Name eines städt. Beamten, der die Schütte zu überwachen hatte (Schütte = wo geschüttetes aufbewahrt wird.)



Schütter, Schutter

Feldvogt

1) der da schüttet oder schüttelt, als Forstknecht für das Schütteln der Eicheln von den Bäumen;

2) Teichschütter, Wächter der Wälle, die das umherlaufende Vieh einschliessen.

Schutter, er hatte dafür zu sorgen, dass Vieh, das Schaden anrichtet, eingesperrt wird.

Er hatte darauf zu achten, dass die Weidegerechtigkeit der Bürger nicht missbraucht wurde.

Wer mehr Kühe auf die Weide schickte, wer unberechtigt Pferde grasen liess, musste damit rechnen, dass solche Tiere geschüttet wurden u. gegen Zahlung des Schüttegeldes ausgelöst werden mussten.



Schüttingsbote

Lübeck 1798

Schütting( m.) (1466-1731) ein Ratsbierkeller zu Lüneburg, der auch als Gildehaus u. zur Bewirtung des Gefolges bei fürstl. Besuch dient.

mittelniederdeutsch: schütting = Gildehaus, privileg. Bierhaus

Die Schonenfahrer ... kauften sich ein eigenes Versammlungshaus in Lübeck, Schütting genannt. Hier kamen bald auch andere Fahrer zusammen.

Lübeck, Breite Strasse 67 war Bergenfahrerschütting

In Bergen hiessen die Gemeinschaftsräume der hansiehe > Kaufleute Schötstuben, von skytan = schiessen, zusammenschiessen



Schütze

Schütze meint i.allg. den Flurschütz, Flurhüter

verschiedene Deutungen:

1) von schiessen (Bogen-,Scheiben-schütze usw.);

2) von schützen, Schutz gewähren (Hirt, der das Vieh schützt; Feld-, Flurschütze = Feldwächter)

Gränzschütze = Grenzjäger, Jagdbediente, welche zwar ein Revier, aber an der Grenze haben; auch Grenzbediente, welche an der Grenze Wache halten, dass keine Contrebande übergeführt wird.



Schütze, heimlicher

Hilfs-Feldhüter ohne Kennzeichnung (nach Velten)



Schützemeister

Richter, Schützmeister im Rat.

Schüttmeister = Beamter, der in Dörfern die Polizeigewalt hat, Steuererheber.

Schützenmeister =

1) Vorsteher einer Schützengesellschaft; Vorgesetzter von

2) der in der Kunst des Geschützwesens Meister ist.

Schützen als Teil der bewaffneten Macht.



Schützenknecht

Hannover 1689.

Schütze = der mit einem Gewehr umzugehen weiss, insbesodnere ein Jagdbedienter ... Nun ist zu bedauern, dass viele (Herrschaften) nicht einen erlernten Jäger, sondern aus Sparsamkeit ihre Untertanen, Knechte, Schäfer u. Schafknechte gebrauchen.

Schützenknecht =

1) ein Untertan, Knecht, der Dienste als Schütze, Jäger versieht;

2) ein Helfer des Schützen, des Schütters > siehe dort



Schützenwirt

Wirt auf dem Schützenhof

Wirt in einem Schützenhause (taberna sagittaria)



Schutzmeister

Weimar 1552

Schützenmmeister =

1) Vorsteher einer Schützengesellschaft;

2) Vorgesetzter von Schützen als Teil der bewaffneten Macht, öffentlicher Wächter der Sicherheit.



Schutzverwandter

Einwohner einer Stadt, der nicht das volle Bürgerrecht erworben hat, aber gewissen Schutz durch das Gemeinwesen geniesst.

Es gehören dazu die Gesellen, Lehrlinge, die grosse Masse der Arbeiter u. Tagelöhner.



Schuwerdecker

Schieferdecker?

Schov, Dakschov = Stroh, welches zum Decken der Häuser benutzt wird.

Dachdecker.



Schwabenweber

Nürnberg > Aus Schwaben eingewanderter Leineweber.

Nürnberger Barchentweber, deren seit 1488 viele aus Augsburg einwanderten.



Schwammhändler

Händler mit

1) Waschschwämmen,

2) mit Feuerschwamm, der beim Feuerschlagen gebraucht wird.



Schwanmeister

Lübeck 1811

Schwanenmeister: am 17. Mai wurden die weggefangenen Schwäne auf der Havel ... unter Aufsicht des Schwanenmeisters und Fischeraltmeisters gerupft.



Schwarter, Swarter

Schwärzer meint den Tuchfärber

Schwarter am Koberg > Lübeck



Schwarzbeck

Schwarzbäcker = Bäcker, der Schwarzbrot bäckt.



Schwarzbrenner

Russ-, Rahmbrennner? (Hersteller von Kienruss für schwarze Farbe?)



Schwärzer, Schwarzfärber

Schön- u. Schwarzfärber u. Färber



Schwarznagelschmied

Nagelschmied, der eiserne Nägel herstellt.

( Schwarzdrahtzieher = Eisendrahtzieher; Stass-St.: Schwarzgiesser = Eisengiesser)



Schwarz- oder Weissriemer

Riemer = Sattler

Grob- u. Schwarzriemer, Weissriemer u. Seeriemer.

Weissriemer = Riemer, der weissgares Leder verarbeitet

Schwarzriemer verarbeitet Rindleder, Weissr. Feinleder.



Schwarzviehhändler

Schweinehändler

Schwarzvieh = Schweine

Schwarzvieh = Wildschweine



Schwefel- u. Vitriolmeister

Schwefelmeister = im Bergwesen der Vorgesetzte einer Schwefelhütte

Vitriol = Schwermetallsalze der Schwefelsäure.

Vitriol = Körper sekundärer Bildung, entstanden durch Einwirkung von Athmosphärilien auf Schwefelmetalle; gewöhnlich wird unter Vitriol Kupfervitriol verstanden.



Schweinekäufer

Schweinehändler



Schweinemeister

Auf grossen Gütern ein besonderer Mann, welcher die Aufsicht über die Schweine hat.



Schweiner, Schwein

Kölln 1579

Schweinehirt

Schwein = Schweinehirt

Swinharder, -harr, -heier = Schweinehirt.



Schweinestecher / Swinsnider

Lübeck

Kastrator / Schweinekastrierer

Schweineschneider



Schweitzer

Insterburg 1751

1) Koloniebauer aus der Schweiz, nach 1710 in Ostpreussen eingewandert.

2) Erst im 19. Jh. entstandener Name für Melker, Kuhknecht.

3) Türhüter, Aufseher in kath. Domen.

Pächter oder Leiter einer Meierei

Schweizer = Kuhmelker.



Schweizerdegen

Schw. wird, übertragen von der zweischneidigen schweizerischen Degenklinge, die Druckereikraft genannt, die >Schriftsetzer und Buchdrucker< zugleich ist.

Brockhaus: Schw. ein Buchdrucker, der Schriftsetzer und Drucker ist.



Schwellenhauer

fertigte im Walde mit Hilfe eines Breitbeils Eisenbahnschwellen. (Brockhaus)



Schwertdegen

junger Ritter.

Lexikon: swertdegen = Knappe, der das Ritterschwert erhalten soll oder eben erhalten hat.



Schwertner, Schwertfeger

Die Schwertner hatten nur Schwerter zu machen , die Schwertfeger sie zu polieren.

vürben = fegen = putzen, reinigen, blank machen.

mittelhochdeutsch: swertvürbe = Schwertfeger

Swertfeger = Schwertfeger = Polierer von Harnischen

Der Schwertfeger ist ... ein Sonderberuf in der Waffenindustrie. Er lässt sich etwa mit dem Reider > siehe dort vergleichen, der ebenfalls die Einzelteile zum fertigen Stück zusammensetzt. Er montiert Griff u. Gefäss (Säbelkorb) zusammen u. setzt sie an der Klinge an (macht aus).... vernietet u. verschraubt die einzelnen Teile miteinander.



Schwertschmied

Waffenschmied, der Schwerter fertigt, auch Schwertner genannt. Der Schwertfeger poliert die Waffen.



Schwödler

Weissgerber

Schwödelfass, beim Weissgerber ein Fass, worin der gelöschte u. zerlaufene Kalk aufbewahrt wird, in welchen man den Schwödelwedel taucht, um den Kalk auf die Felle zu streichen.

Schwöde, das Schwöden, Weisskalkschwöde, wobei die Felle mit einem Brei von gelöschtem Kalk bestrichen werden.

Schweden, schwöden = bei Gerbern die Felle in den Kalkäscher setzen, um sie leichter abhaaren zu können.



Schynner

Flensburg > Für die Aufbereitung des Leders sorgten Schynner

Sch.L.: schinden, schinnen (schunnen) = enthäuten (auch: bis auf die Haut plündern, berauben)

Schinder = Abdecker, Henker.



Stäbehändler

Holzhändler, Bauholzhändler.



Stabhalter

bei dem kaiserl. Landgericht ... welcher des Landrichters Stelle vertritt, aus eben der Ursache sowohl der Stabhalter als der Statthalter genannt. früher Dorfbürgermeister im prot. Hanauerland

Stabhalter = Verwaltungsbeamter,der gleichzeitig Richter war; Ortsvorsteher.

Schulz, Ortsvorsteher- Ortsvorsteher.



Stabschläger

Stabholzhauer, Staffhauer > siehe dort

Forstarbeiter, der Holz im Walde zu Stabholz schlägt, der sogen. Pipenstäbe oder tauben (dauben) zu Heringstonnen schlägt.

Staffholt = Stabholz = Fassdaubenholz.



Stabschmied

Stabeisenschmied = Zeiner (malleator?)

Schmied, Hammerschmied, der Stabeisen herstellt.



Stabs-Hornist

Lübecker 1844

Leiter eines Musikkorps bei der Truppe.

Stabshoboist = Dirigent eines Musikkorps bei den Infanterieregimentern.



Stabsschultheiss

Leiter eines Stabgerichtes

Stabgericht = ein Gericht, welches den Stab als symbol. Kennzeichen seiner Gerichtsbarkeit führt.

Stabgericht = verschieden, an manchen Orten ein höheres Gericht, an anderen Orten ein niederes Gericht.



Stabträger(sche)

Stabhalter = Schulze, Ortsvorsteher

= Verwaltungsbeamter, Richter

Stäbler =

Bettler.

1) in der Röm.kath.Kirche d. Geistliche, der d. Stab voranträgt,

2) bei den Schützen ein Ober-Offizier,

3) die bei Leichen in Hamburg mit Stützen beihergehen, worauf die Baare ... niedergelassen wird.

Stäbler = als stabträger ist wohl auch die rotwelsche Bezeichnung der Bettler zu verstehen.



Stadtbänder

Kassel 1670 > stadtbänder und wollnhandler

Bender = der vom Besitzer eines landw.Grundstücks ein Stück Acker zur Nutzniessung erhält und ihm dafür als Knecht dient.

Bender = Böttcher, Küfer

Bender = Böttcher.

Böttcher.- Wahrscheinlich ein Böttcher, der für die Stadtverwaltung Fässer, Bottiche usw. arbeitet.



Stadtbannwart

Bannwart = Gerichtsdiener, Flur- u.Weinbergshüter.

Stadtbann = städtischer Gerichtsbezirk.



Stadtbote

Flensburg > kenntlich an ihren blauen Kitteln u. ihrer roten Mütze mit dem Messingschild daran, das die Aufschrift >Stadtbote< trug.

Dienstmann.

der den Botendienst für die Stadt besorgt.



Städtemeister

Stättemeister = Pate; (Strassbg.) einer der 4 Bürgermeister

ein hoher Stadtbeamter, neben dem Bürgermeister, auch ganz an des letzteren Stelle.



Stadtexekutant

Executor, Vollstreckungsbeamter.

Die Ämter des Billettierers, der Auktionare, Wardiers- oder Taxiersleute, Kuratoren, Stadtexekutanten u. Schauer sowie des Klassenlotteriekollekteurs waren meist untereinander, mit anderen Ämtern od. einem bürgerl. Beruf verbunden.



Stadtfähnrich

Hannover 1627 > der die Stadtfahne trägt.



Stadtgänger, -in

Ein Bürger, der oft in die Stadt geht u. für die Dorfbewohner Besorgungen macht.



Stadthauptmann

Hauptmann der in einer Stadt liegenden militär. Macht



Stadthofer

vergleiche > Stadt-Höffere

Stadthöfer = Beamter des Stadtkämmerers; ihm ist die Aufsicht über den Stadthof übertragen (Feuerlöschgeräte, Fuhrpark)



Stadt-Höffere

Stadthöfer = in Königsberg ein Beamter des Stadtkämmerers, ihm ist die Aufsicht über den Stadthof übertragen, auf dem die Feuerlöschgeräte u. der städtische Fuhrpark untergebracht sind.

Er hat die städt. Kutsch-, Bau- u. Karrenpferde zu beaufsichtigen, die Herbeischaffung der Baumaterialien zu besorgen u. die Karrenknechte und sonstigen Stadthofknechte zu überwachen.



Stadtjäger, -förster

Stadtjäger = ein Polizeibeamter der Stadt.

Stadtförster = ein Forstbeamter der Stadt.



Stadtkirchner

Weimar 1640

Küster in einer Stadtkirche (im Gegensatz zu Dorfkirchen)

Duden: Kirchner = Küster, Mesner.



Stadtknecht

städtischer Beamter

ein niederer Polizeibeamter d.Stadt, dasselbe wie Stadtdiener.

Stadtdiener = Stadtbeamter, der Boten- u. Häscherdienste leistet.



Stadtkoch

Die Speisewirte durften ... andere Leute speisen, auch Essen über die Gassen tragen lassen, aber nicht in der Stadt auf Hochzeiten noch öffentl.

Gastereien als Koch kochen, weil solches dem hiesigen Stadtkoch allein beikommt.

in Leipzig früher ein Speisewirt, bei dem die Studenten zu Mittag assen.



Stadtkommissar

Stadtkommissar = von der Regierung ernannter Beamter, der vor allem richterliche Befugnisse hatte.



Stadtkutscher

Kutscher, der den Kutschwagen usw. eines Stadtbewohners führte. Gegensatz: Landkutscher.



Stadtmajor

Eine Auszeichnung war es auch, zum Quartiermeister eines der vier Stadtquartiere oder gar zum Stadtmajor ernannt zu werden.

Das waren ehrenvolle Ämter in der Bürgerwehr. ... An der Spitze stand bis zum Schluss des 18. Jh. der Stadtmajor, der vom Magistrat ... ernannt wurde u. in der Regel ein wohlhabender Kaufmann war.

Er hatte 2 Adjutanten u. den Stadt-Fähnrich in seinem Stab. Nach 1800 trat ein Senator als Oberst an die Spitze der Bürgerwehr.



Stadtmesser

Städtischer Angestellter z.Handhabung der Masse bei Käufen

Messer: Aichbeamter ( = Eichbeamter)



Stadtmitter

Mitter = Kornmesser.

Mütter = Kornmesser.



Stadtmusikant

Angehöriger der Stadtmusik.



Stadtparlier

Kiel 1861

Stadtpolier. Wurde 1867 zur Unterstützung des Stadtbaumeisters angestellt.



Stadtpfeifer

Stadtpfeifer, Türmer oder Hausmann. Wie seine wechselnden Titel besagen, lebte er nicht allein der edlen Musika.

Allmächlich hatte er auf dem Turm der Pfarrkirche selbst oder durch seine Gesellen Wache zu halten, den grossen Seiger zu stellen, ... umsehen, ob kein Feuer..., ist Feuersbrunst, soll er mit Blasen, Stürmen, ... Aushängen der Fahne oder Leuchte melden, ... wo der Schaden sich ereignet.



Stadtschlachter

Lübeck 1842

Hausschlachter, der das Schlachten in Privalhaushalten besorgt.

Stadtmetzger = Metzger aus einer Stadt



Stadtschreiber

anfänglich der einzige hauptamtlich angestellte Beamte einer Stadt, zumeist ein studierter Mann, die Seele der Stadtverwaltung

Brockhaus: früher der (oft jur.geschulte) Leiter der städt. Kanzlei.

öffentl.Schreiber der Stadt, welcher dem Rat beigeordnet ist.

Ratssekretär oder Stadtschreiber. Dieser hat seit alten Zeiten in der Stadt eine bedeutende Rolle gespielt, ... zu diesem Amt wurden gern rechtsgelehrte Männer genommen.



Stadtschultheiss

welcher im Namen des Königs Recht spricht Vorgesetzter eines Stadtgerichtes dann auch in einigen Städten Bezeichnung des Bürgermeisters, so im Waldeckschen.



Stadtsergeant

Hannover 1686 > Sergeant der Stadtmiliz.



Stadtsporer

Augsburg

städtischer Sporenmacher.



Stadtrommelschläger, -tambour

Ein Trommler im Dienste der Stadt

Hannover 1693 > Stadttambour.



Stadtumgelder

Umgelder = Ungelder = Ungeldeinnehmer.

Ungeld = Abgabe, Steuern.

Umbgelder = Ungelder, Steuerherr.



Stadtthürmer

Türmer, Turmwächter.



Stadtvogt

Zur Aufsicht über die Marktpolizei wurde ein Marktvogt eingesetzt, der zugleich landesherrlicher und Ratsbeamter war. Daneben wird noch ein wahrscheinlich ausschliesslicher Ratsbeamter, der >Stadtvogt< genannt.

vergleiche > Marktmeister



Stadtwäger

Der Stadtwäger musste in seinem Amtseide sich besonders zur Treue u. Ehrlichkeit beim Geschäft des Wägens verpflichten. ...sollte für das Wägen mit der Stadtwage gewisse Gebühren erheben, von denen ihm jedesmal ein Schilling zufiel.



Stadtweinschreiber

Stadtwein = von der Stadt gebauter Wein; dazu: Stadtweinhaus = öffentl. Weinhaus einer Stadt, welches unter Aufsicht der Stadtverwaltung steht.

Der Weinschreiber war vom Senat erwählt. Ihm liegt es ob, wenn Schiffe mit Wein oder Branntwein beladen, ankommen, beim Löschen gegenwärtig zu sein, Marke u. Anzahl der Oxhöfte aufzuschreiben usw.



Stafferer

staffèren = malen, putzen

stafferen = ausschmücken, auszieren (aus frz. estoffer)



Staffhauer

Stabholzhauer

Staffhöbel = Stabhobel für Rademacher.

Staffholt = Daubenholz

Stabholz = Holz zu Stäben, Bretter, woraus Fassdauben gemacht werden, zum nd. stafholt.



Staffirmaler

Tüncher

Handwerker, der Holzwerk anstreicht u. Wände mit Zierrat ausmalt.

Brockhaus: staffieren = ausstatten, ausrüsten.

handwerker, der holzwerk anstreicht u.wände mit zierrat mit hilfe von schablonen ausmalt; Anstreicher, Weissbinder.



Stahlarbeiter, Stahlschleifer

siehe > Stahlschleifer

ein Handwerker, welcher verschiedene feine Waren aus Eisen verfertigt, ihnen durch Cämentiren (Härten) eine Stahlhärte gibt u. sie durch Polieren verschönert.



Stahldrucker

Stahldruckerei (Porzellan) verziert Porzellanwaren durch Übertragen von Vignetten mittels Stahlplatten u. Schmelzfarbe.



Stahlschneider, Stempelschneider

Handwerker, der mit Hilfe von Grabstichel, Meissel u. Hammer in ein vorbereitetes Stahlstück Hausmarke, Monogramm, Schrift, Wappen od. ähnl.derart einarbeitet, dass davon ein Abdruck in Siegellack oder Wachs gemacht werden kann.

Der St. arbeitet häufig auch für die Münze, indem er Prägestempel für Münzen u. Medaillen herstellt.



Stahlschütze

Schütze mit Stahlbogen.

Armbrustschütze.



Stahl- u. Kupferstecher

Künstler, der in Stahl sticht, Stahlstiche macht.

Stahlstecher = Druckstockhersteller, Druckformhersteller, Tiefdrucker.

Brockhaus: K.-stecher = Graphiker, der mit dem Grabstichel Kupferstiche herstellt. St.-stecher arbeitet wie der K.-stecher, jedoch benutzt er eine Stahlplatte, die mehr Druckabzüge erlaubt als die Kupferplatte.



Stakensetzer

Berlin > Zäunemacher.

Brockhaus:

Staken,niederdt.

1) Stange, Pfahl,

2) Busch-, Faschinen-, Flechtzaun.

ausstaken = Zäune aus Staken herstellen; auch Staken (Pricken) stecken, wie es die Fischer tun.



Staker, Stakmeister (Holst.)

Schiffsheizer, Kornauflader

Stakmeister = Baumeister an den Deichen



Stalen

aus dem Amt der Tuchhändler genommen, die Aufgabe hatten, nach der Färbung die Tuche auf ihre Güte zu prüfen u. zu zeichnen.

Brockhaus: Stal = Stempel, Wertmarke.

Schaumeister > siehe dort



Stalknecht, Stalmester

Flensburg > Stallknecht, Stallmeister.



Staller, Oberstaller

Brockhaus: Staller = Titel hoher Beamter (Friesland)

eine hohe obrigkeitliche Würde in Holstein u. bei den Eiderfriesen.

Der Amtmann des Amtes Husum war von 1769-1860 zugleich Oberstaller der Landschaft Eiderstedt u. Pellworm ...



Stallherr

Wismar > Zoll u. Marstall mögen in älteren Zeiten den Kämmerern mit unterstanden haben. Später treten Stallherren wie Strandherren auf.



Stallmeister

Vorsteher eines Stalles, eines herrschaftlichen oder fürstl. Marstalls

Für die Studenten gab es ... für die körperl. Ertüchtigung einen Stallmeister, der Reitunterricht erteilte, einen Fechtmstr., einen Tanzmmstr., einen Zeichenmstr. u.einen Voltigiermeister.



Stallreuter

Lübeck 1798

unter dem Stallmeister stehen die Bereiter, Kutscher, Reit-, Wagen- und Beyknechte.

Stallreuter = Bediensteter, der im Marstall eines Fürsten, eines Rates für Pflege u.Bewegung der Pferde eingesetzt ist, im Bedarfsfalle reitende Herrschaften begleitet.

(Stallknecht in Gasthäusern mit Ausspannung - Stalljungen)



Stalmenger

Eisenhändler

Stahlmenger heissen diejenigen, welche Eisen- u. Stahlwaren feilhalten; sie sind die späteren Eisenkrämer.



Stangendreger, -trager, -knecht

unsern Dienstmännern entsprechende, von der Stadt in Eid u. Pflicht genommene Gelegenheitsarbeiter; arbeiten gewöhnlich zu zweien, da eine ihrer Hauptverrichtungen in dem Tragen von Lasten vermittels einer Stange bestand.

Stangendreyer

Lübeck 1798 > Stangenträger

Lübeck 1842 > Stockholmer- oder Stangenträger. Anzutreffen an der Trave bey der Fischstrasse in ihrer Bude. An den Mauerresten lehnen die langen Stangen schwed. Eisens; ... Osemundstangen.



Stangschmied, Stangenschmied

Die Sporer nannten sich auch Stangenschmiedemeister oder Stangen-, Sporen- u.Striegelmacher.

(Stangen = Pferdegebisse)

Hammerschmied, Stabeisenschmied.



Stanitzelmacher

Beutelmacher, Tütenmacher, Hersteller v. Blattflachbeuteln (Tüten?)

Duden: Stanitzel = bayr.-österr. für spitze Tüte.

Papiertüte; (fusst auf Skarniz = Kosakenzelt)



Stanzer

Facharbeiter im Kessel- u. Schiffbau, die Nietplatten lochen, entgraten, richten.



Stärke- u. Pudermacher

Brockhaus: Stärke = pflanzlicher Vorratsstoff; man gewinnt St. als Kartoffel-, Weizen-, Reisstärke u. andere durch Zerreiben der stärkereichen Pflanzenteile u. Herausschlämmen mit Wasser.

vergleiche > Amidammacher-

siehe > Pudermacher



Starost

Verwaltungsbeamter im poln. Westpreussen, steht an der Spitze einer Starostei, ist im Range dem preusischen Amtshauptmann gleich.



Statthalter, Statthöller

Verwalter, Inspektor oder Stellvertreter des Landesherrn.

In Mecklenburg u.Pommern war der Statthalter der Verwalter oder Inspektor eines Gutes

Brockhaus: ein Beamter, der das Staatsoberhaupt oder die Staatsregierung in einer Provinz oder einem Gebietsteil vertritt.



Stättmeister

Stättenmeister = Stättemeister.

In Strassburg war Stättemeister früher Bezeichnung der 4 Bürgermeister, nach der alten reichsstädt. Verfassung.



Stavener

Bauer

Besitzer eines Staven. Staven = bäuerliches Grundstück mit Haus u. zugehörigem Land; ursprüngl. unteilbarer u. unveräusserlicher Stammsitz.



Stechnadeler, Stecknadler

Osterode 1732

Stecknadel = Stecher am Gewehr, eine nadelförmige Vorrichtung im Schloss der Kugelbüchse, welche den Abzug auf das Feinste spannt, so dass er schon durch den leisesten Druck in Bewegung gesetzt werden kann.

Kramer wirft Stechnadel u. Stecknadel durcheinander-

Stechnadeler daher

1) Hersteller von Stechern, Hilfsarbeiter des Büchsenmachers,

2) Hersteller von Stecknadeln.

vergleiche > Nadler Knopfnadelmacher



Stecknitzfahrer

Lübeck 1798

Schiffer, die auf dem Stecknitzkanal Waren, Salz von Lüneburg beförderten.

Lübeck 1842 gehören die Stecknitzfahrer zu den Bötern. Diese ....theilen sich in Travefahrer, welche die Trave von Oldesloe bis in den Dassauer See und die Stöpenitz und bis Travemünde befahren;

2) Stecknitzfahrer, welche zwischen Lauenburg und Lübeck

3) Wacknitz-Holzschiffer, welche auf der Wacknitz und dem Ratzeburger See fahren.

Stecknitzboote hatten höchstens 750 Zentner Tragfähigkeit.



Stecknitzfahrts-Schreiber

Lübeck > Aufsicht auf die Reihen-Ordnung unter den Stecknitzfahrern. Jedem Stecknitzfahrer die ihn betreffende Reihe ansagen, den Kaufmann auffordern, die Waare ans Schiff zu bringen, die Schiffer anhalten, dort anzulegen, wo die Waare ist usw.



Steffelmeker

Goslarer 1502 > de steffelmeker

stevel (steffel) = Stiefel

Stiefelmacher, Schuster.



Steiger

Aufsichtsbeamter im Bergbau; er muss gelernter Bergmann sein u. eine Bergschule besucht haben.

Man unterscheidet: Elektrosteiger: verantwortl.f.elektr.Anlagen,

Fahrsteiger: verantw.f.d.ganze Grube, muss in der Woche jeden Abbauort besuchen

Grubensteiger: leitet eine kl.Grube selbständig

Maschinensteiger = Maschinen-Ingenieur

Materialiensteiger, verwaltet das Magazin für das Bergwerk, in dem alles Gerät, Ersatzteile usw. lagert.

Tagessteiger: verantwortl. für die Belüftung der Grube

Zimmersteiger: Aufseher über die Bergzimmerleute, die Schächte u. Stollen auszimmern.

Werkstattsteiger: beaufsichtigt die Werkstätten der Grube.

Grabensteiger: hat die Aufsicht über die Kunstgräben (Harz)

Scheidesteiger > siehe dort

Steiger trugen die Steigerhacke (Häckel), einen Stock, an dessen oberem Ende statt des Griffes eine kleine Hacke oder Axt aus blankem Messing sich befand

von jeher die Bezeichnung eines Bergmanns,man unterscheidet oberst-, unterst-, kunst-, poch- oder wäsch-, zimmer-, grabenst.



Steinbrecher

Arbeiter in einem Steinbruche, auch Steinbruchbesitzer



Steinbrücker

Lübeck 1798

Steinsetzer, Pflasterer. -

vergleiche > Stenbicker



Steindecker, Stendecker

im Gegensatz zum Bleidecker war der Schieferdecker, später Ziegeldecker

steindecker (tector petrarum) Schieferdecker. Sie beschränken sich nicht auf Schieferbedachung.

siehe > Leiendecker

stendecker, laterarius = Dachdecker



Steindrechsler

Steindreher = ein Kunsthandwerker, der in Stein arbeitet.



Steindrucker

Brockhaus: Spezialberuf des Vervielfältigungsgewerbes, der die vom Lithographen vorbereiteten Druckplatten mittels Steindruckpresse ausdruckt.

Lithograph.



Steinführer

Steinfahrer, -fuhrmann.



Steingutformer, Steinzeugformer

Fertigt Steinzeug wie Abwasserrohre, Futter- u.Lagergefässe

Steinzeugformer = Hersteller von Formlingen aus Steinzeugmassen; hart u. säurefest im Gegensatz zu Steingut.

Steingut = Tonwaren mit weissem, porösen, nicht verglasten Scherben

Steinzeug = Tonwaren mit dichten, verglasten Scherben.



Steinguthverkäufer

Steingut = poröse Tonware

Händler mit Tongeschirr, -Töpfen, -Kannen usw.



Steinhauwer, stenhover

Steinhauer, Steinmetz

stenhover = Steinhauer, lapiscida

vergleiche > Stenbicker, Steinmetz



Steinherr

Die Steinherren besorgten den Ankauf u. Verkauf der Mühlsteine, wovon der Gewinn dem Rate zufloss

Mitglied des Stadt-Rates



Steinleger

Kölln 1585

Steinsetzer, Pflasterer, Steinbrügger

(Steindecker? Dachdecker?)

Steinbrügger = Steinsetzer, Pflasterer

Steinsetzer =

1) verpflichtete Person, welche die Gränz- u. Marksteine nach Vorschrift u. dem Herkommen setzt.

2) Pflasterer.

Steinlegerweg, Steinleger Moor.



Steinmetz

in lat. Urkunden lapicida, in deutschen oft Steinhauer genannt



Steinpickler

Steinhauer, Steinmetz.



Steinschiffer

Lübeck 1842

Steinschiff = Schiff zur Steinbeförderung;

Lübeck > man spricht von Stecknitzschiffern, die am Steinhof Fliesen anlanden.

Schiffer, Stecknitz- u. Traveschiffer, die von auswärts Steine, Ziegel, Fliesen usw. nach Lübeck brachten.

1) Steinfischer heben vom Grunde der Ostsee Findlinge, die dann zu Uferbefestigungen usw. verwandt werden.

2) Steinschiffer, vielleicht Fluss- oder Küstenschiffer, die Ziegelsteine u. -pfannen von auswärts nach Lübeck fuhren.



Steinschneider

siehe > Stensnyder

Edelsteinschneider.

St. schneidet Figuren, Wappen, Bildnisse u. dergl. in Edel- und Halbedelsteine (Gemmen), besonders auch in Petschafte u. Siegelringe.

Bruch- u. Steinschneider = Wundarzt, Chirurg



Steinschreiber

Lübeck 1798 > Steinschreiber an der St.Petri- Ziegelei

Buchführer



Steinsetzer

Pflasterer

Handwerker des Strassenbaugewerbes (Brockhaus)



Steinwirker

Steinwirker = Steinmetz.



Stekenfharer, Stenissfharer

Stecknitzfahrer

Stekenforer = Stecknitzschiffer

vergleiche > Stecknitzfahrer



Stellbesitzer

Brockhaus: Stelle = kurz für Bauernstelle.

Besitzer einer Bauernstelle.



Stellmacher, stellemaker

Beide Bezeichnungen, Rademacher u. Stellmacher gehen in Braunschweig nebeneinander und miteinander verbunden, ohne dass eine techn. Trennung zu erkennen wäre, beide sind Wagenbauer.



Stempelmeister

1) Direktor einer Stämpelkammer

2) wer die Manufakturwaren prüft u. stempelt.

vergleiche > Siegeler, Siegelmeister

Meister, denen Prüfung und Stempelung der Gewebe anvertraut waren

wird in einigen Staaten der Direktor der Stämpelkammer genannt, im Österr.z.B. gibt es allein 300 sogen. Stempelmeister, zum stempeln der Manufakturwaren.



Stenbicker / Stenhouwer / -hover

Steinklopfer, Steinhauer

Stenbrügger = Steinbrügger = Pflasterer

siehe > Brügger

Stenbrügger = Steinsetzer

Stenhauer = Steinmetz

Flensburg > Stenhower - Stenhover = Steinhauer



Stendecker

Dachdecker

Steindecker = Ziegeldecker



Stensnyder

Edelsteinschneider

siehe > Steinschneider



Ste(y)nwerte

Hannover > Steinhauer

stenwerchte, -werte, -werker = Steinarbeiter, Steinhauer.



Sterenkieker, Sterngucker

Astronom, Astrologe? - (oder vielleicht aus Ökel- od. Übername?)

stern, steren, stören = Stern

sterenkiker =

a) Sternfernrohr

b) Sternseher, Astronom.



Stereotypeur

Hersteller von Druckplatten.

Brockhaus: Der Drucksatz wird in feuchte Pappe gepresst u. mittels der Pappe Druckplatten, eben oder gebogen, gegossen.

Stereotyp = techn.Bezeichnung des Buchdrucks, mittels feststehender Lettern gedruckt.



Sterzler, Sterzelmeister

siehe > Bettelmeister, -vogt

siehe > Prachervogt

sterzer = vagabund, bettler

sterzelmeister = bettelrichter.



Steuerrezeptor

Steuereinnehmer.

Brockhaus: Rezeptur = Steuereinnahme.



Stevelmaker (mittelniederdeutsch:)

Goslar 1457

mittelhochdeutsch stivelmacher

Stiefel-Hersteller.



Sticker

Brockhaus: sticken, ich sticke = verziere Stoff mit Mustern aus weissen oder bunten Fäden.

St. von sticken = in ein Gewebe mit Fäden schmückende Figuren einnähen.



Stiefelblockmacher

Lübeck 1811

Stiefelblock = eine hölzerne Form, wodurch den Schäften verfertigter Stiefel eine schicke Gestalt gegeben wird.



Stiefftschaffner

siehe > Stifftsschaffner

Stiftsschaffner.

Schaffner = Hausmeister, Verwalter

Verwalter, Aufseher, Wirtschafter



Stielstichzeichnerin

Zeichnerin von Mustern für Stielstich, eine besondere Art der Stickerei.

Stickereizeichner entwerfen u.zeichnen die Muster; bzw. Skizzen des Entwerfers werden von ihnen auf Schablonen vergrössert u. ausgezeichnet.



Stiftseinnehmer

der für das Stift Gebühren, Zinsen, Pacht usw. einnimmt.



Stiftskelner

Kassenbeamter eines Stiftes, Verwalter eines Stiftes,

Beamter, der die Gefälle erhob u. verrechnete.

Kelner = Keller, Amtskeller = Beamter, der die herrschaftl. Gefälle an Wein, Früchten usw. erhebt u. verrechnet.



Stiftspfleger

vergleiche > Heiligenpfleger

Verwalter eines Stiftsvermögens



Stiftsverwalter

Verwalter eines Stiftes



Stiftungsrechner

Rechnungsführer einer Stiftung.



Stigenmacher

Hilfsarbeiter in der Weberei.

Stiege = 20 Stück

Stieg =

1) Steig, Pfad,

2) eine Menge v. 20 Stück

beim Weben heissen Stigen die aus mehreren Fäden bestehenden Gänge der Kette, die beim Upbömen zwischen je 2 Zähne des Reidelkammes gelegt werden.



Stigeschriver

Stige ursprüngl. die Zahl 20, dann 1) der guss von 20 sal (das kleinste Mass für die sole)

stige = Zählmass, Zahl von 20 einerlei Art

Stige nennt man ein gewisses Mass der Sole auf der Sulzen, welche 27 grosse und 24 kleine Emmer in sich fasst.

Stieg = eine Menge von 20.



Stirnstosser

Schleierhändler.

Schleierverkäufer

Lexikon: stirnstösser = eine Art Landstreicher



Stobenknecht, stubenknecht

vergleiche > Meisterknecht



Stobenmeister, stubenmeister

Vorsteher einer Trinkstubengesellschaft, sowohl bei den Geschlechtern als auch bei den Handwerkern.



Stocker, stockar, stucker

Stöcker, Stockmeister, Büttel

Stockmeister = Gehilfe des Profoss

Stöcker, Stocker = Stockmeister,Gefängniswärter

Stockmeister = Kerkermeister, Gefangenenaufseher



Stöcker

Stöcker = Salzsieder.

Lexikon: stocker = stocmeister



Stöckerknecht

Lübeck 1673 > Knecht eines Stockmeisters, welcher einen Verbrecher in den Stock setzt, Büttel.

Stocker, gewöhnl. Stöcker, dasselbe wie Stockmeister = Aufseher über das Gefängnis, eigentlich den Stock



Stockfabrikant

Stock(e) nicht nur als Waffe, sondern besonders als Stütze bei Wanderungen, als Gehstock, Wanderstock; als Spazierstock von oft kostbarem Holz und kunstvoll gearbeitet.

Hersteller von Spazierstöcken



Stockmeister, -knecht

Stockmeister = Gehilfe des Profoss

Stockmeister = Aufseher über das Gefängnis, eigentl.den Stock

Stockknecht = Knecht des Stockmeisters, welcher einen Verbrecher in den Stock setzt.



Stockvischwekere

Stockfischweicher



Stollenschichtmeister

Schichtmeister, der die Aufsicht über einen Stollen hatte, der auch die Löhne auszahlte. Vergleichbar:Steiger.



Stollenschreiber

wohl gleich Stollenschichtmeister, Betriebsbeamter, der auch für die Entlohnung zuständig war.



Stôlmaker, Stolemaker

Lübeck 1319

Stuhlmacher, Tischler

stolmeker, sellator = Stuhlmacher

Flensburg > Stolemaker



Stoofbuden-Besitzer, -Pächter

Bierstuben-Besitzer, -Pächter

Stoop = Schöpfeimer m. Handgriff

Stoopglas = Bierglas

Stof = flüssigkeitsmass, nd. Herkunft, bei Adelung: Stübchen

stop =

1) Becher,

2) best. Mass

stôpbêr = Bier, das stopweise verkauft wird.



Stopper

Stopfer

stoppen = stopfen.



Storger

Marktschreier

Jahrmarktshändler

Brockhaus: Landfahrer, Marktschreier

Landfahrer, Hausierer, Quacksalber, umherreisender Zahnarzt.



Stör-Köchin

Kochfrau für feine Küche.

Störer = umherziehender Lohnhandwerker.

Störarbeiter in Österreich und der Schweiz übliche Bezeichnung für z.B. Hausschlachter, Hausnäherin.



Störkringelbäcker

Störkringel = kleine gesottene Anis- u. Pfefferkringel, die früher am besten in Störort u. Wewelsfleth gebacken wurden.



Störsalzer

Alle Störarten haben ein wohlschmeckendes Fleisch ... werden daher überall gesucht u. teils frisch, teils gesalzen u. geräuchert gegessen



Stover

Hannover > Badstüber, Bader.

stover = Bader, balineator.



Strählmacher, Kammacher

Kammenschmiede, Kammenscherper stellten Kämme für Wollbearbeitung her.

Strähler, mittelhochdeutsch: = Kammacher.



Strandherr

Landzollherren u. Strandzollherren ...

Strandgeschworene = Schulzen oder Bauern aus den Strand-Dörfern, die ... zu allerlei Strandangelegenheiten (Bergung ... gestrandeter Güter, Verfolgung v.Dieben usw.) herangezogen wurden.



Strandreuter

berittener Angehöriger einer zur Beaufsichtigung des Strandes eingesetzten Wache; derjenige, der zu Pferde täglich den Stand bereiten und darauf sehen musste, dass der Bernstein nicht gestohlen wird.

In Estland berittener Soldat der Strandwache gegen den Schmuggel.

üben in einem Strandberitt die Strandpolizei aus u. geben auf Bernsteindiebe (Rabuscher) u. angeschwemmtes Strandgut acht.



Strandträger

Träger, die Waren zum oder vom Schiff beförderten.

Stranner = der vom Bergen des Strandgutes lebt

Strandlöper = Strandläufer = Berger v. Strandgut

Strandfuhrmann = F., der bestimmte, genau festgelegte Waren zum Strand fuhr.

Rostock > Dräger = Angehörige des Trägergewerbes; sie hatten alle zu Schiff ankommenden oder abgehenden Waren zu befördern.



Strandvogt

Strandvogt = Beamter, dem besonders das Strandgut untersteht.



Strasseneinräumer

Strasseneinräumer = Strassenkehrer



Strassenfahrer

Fuhrleute, die nicht zu den Rollfuhrleuten dort gehörten; sie besorgten den Stadtverkehr, durften aber höchstens eine Meile nach auswärts fahren.



Streitförster

Förster in einem bestimmten Revier, meist an den Grenzen, wo es wegen der Grenzen oftmals Streit gab.



Strelmacher

Strählmacher = Hersteller von Wollkämmen



Strelemagit, strelemeit

die Strälerin in der Badstube, welche den Frauen nach dem Bade das Haar ordnet.



Stricher, streiger

Streicher, Tuchstreicher, d.h.diejenigen geschworenen Beamten, welchen es oblag, in der Messe die Tücher, welche in ganzen Stücken verkauft wurden, mit der Schnur zu messen.

Streicher, mittelhochdeutsch: stricher, war ein behördl. Prüfer, sei es Kornmesser oder auch Tuchprüfer.



Stricker

Weiss erklärt Stricker = Seiler, Hersteller von Stricken.

vergleiche > dagegen: Strigger = Strumpf-, Hosenstricker.

vergleiche > auch: Hasenknütter, Hosenstricker

1) zu strick: seiler, riemer

2) personen, die das Stricken von Kleidung oder Netzen gewerbsmässig ausüben.



Strigger

1) Stricker; Strumpf- od. Hosenstricker

2) Stricher > siehe dort, Streicher = Beamter, der das Tuch, das in ganzen Stücken verkauft wurde, zu messen hatte.



Strohdachdecker, Strohdecker

vergleiche > Rohrdecker



Strohhutpresser

Brockhaus: Strohhut = leichte Kopfbedeckung aus hand- oder maschinengeflochtenen Borten, Matten, Papier, Blättern u. Blattteilen.



Strohschneider

ein Arbeiter, welcher das Stroh zu Häcksel schneidet.

Kreuznach > Strohschnitter

Kassel 1554 > ein stroschneider

Gemeint ist immer der Mann, welcher das für das Decken des Daches benötigte Stroh zuschnitt.



Strohtellerfabrikant

Strohteller ist ein von buntem Stroh sauber geflochtener, runder Teller, auf den die Schüsseln bei Tische oder auch die café-Schälgen gesetzt werden.



Strommeister

in Königsberg ein Oberbelehnter, der die Strompolizei und die Schlüssel zu den Wehrbäumen an der Holz- u. Köttelbrücke hat, er bestimmt die Plätze zum Anlegen der Schiffe, ihm sind die Stromknechte unterstellt.



Structur-Arbeiter

Weimar 1722

Stukkateur-Arbeiter(?)

Strukturarbeit wird vereinzelt Stuckaturarbeit genannt.



Struktuarius

Wem die Sorge für die Baulichkeiten übertragen ist, derselbe wird andernorts auch Kellermeister genannt.

Es (das Domherrngericht) war allein mit Domherrn besetzt: dem jeweiligen Provisor oder Structuarius als Vorsitzenden u. einer beliebigen Zahl Domherren.

Lübeck > Structuarius = Bau- od. Werkmeister



Strumpffaktor

Strumpffaktor, schliesslich Strumpffabrikant.

Mittelsmann eines Unternehmers, der in Heimarbeit Strümpfe stricken lässt.



Strumpfhändler

Weissenfels 1817

Händler mit Strümpfen u. Strickwaren.



Strumpff-Knötter

Knütter (nd.) = Knüpfer, Stricker

Strumpfstricker.



Strumpfstuhlschlosser

Strumpfstuhl, auch Strumpfmacherstuhl, eine Maschine, auf der Strümpfe hergestellt werden.

Der erste Wirkstuhl wurde 1589 durch den engl. Pfarrer Lee konstruiert.

Um 1770 wurde der eiserne Strumpfwirkstuhl eingeführt



Strumpfwirker, -stricker

Hersteller von Strümpfen mit Hilfe von Wirkmaschinen (Brockhaus)

Weber von Strümpfen, Strumpfhosen; in neuerer Zeit beispielhaft für den armen Handwerker

Gumbinnen:

1733 > Strumpfstricker

1744 > Strumpfweber

1803 > Strumpfwürker.



Stubbenvogt

Stubbenvaagt = Holzvogt.



Stubenheisser

Kölln 1609 > Stubenheizer.



Stubenknecht, Stubenmeister

siehe > Stobenknecht, Stobenmeister, Meisterknecht



Stubenmädchen, Dienstmädchen

wurden zwei weibliche Dienstboten gehalten, ist, nach deren Aufgabenbereichen, stellenweise zwischen Köchin u. Hausmagd, Küchenmädchen u. Stubenmädchen oder Dienstmädchen u. Hausmamsell unterschieden worden.



Stubenmaler

Manchmal finden wir die Berufsbezeichnung Stubenmaler u. den Namen Wasserfärber für die Maler, deren Hauptaufgabe in ... einfacher Anstrichsarbeit bestand.

Ansteicher, im Gegensatz zum Kunstmaler.



Stückesieder

Stück- (Geschütz-)giesser? ... oder Seifensieder?



Stückgiesser

Geschützgiesser

Stückgiesser = Geschützgiesser, war oftmals auch Glockengiesser



Stückhauptmann, -junge

Hannover 1689

Stückhauptmann = Artilleriehauptmann

Stückjunker = niederer Offiziersgrad bei der Artillerie

Stückhauptmann = ältere Bezeichnung für den Kapitain bei der Artillerie.



Stuckher

1650 > soldat und stuckher bei der schwed. Artillerie

Stückknecht = 1) Handlanger des Büchsenmeisters bei der Bedienung des Stückes (d.h. des Geschützes)

2) Stückknechte hiessen früher die Fahrer der Artillerie, solange sie nicht ausgebildete Artilleristen waren.



Stuckknecht, Stuckjunker

Stückknecht = siehe > oben b. Stuckher

Stückknecht = Geschützbediener, Artillerist.



Stückmeister, Stückgiesser

so nannte man später den Meisterkandidaten; d.h. Gesellen, die ein Meisterstück fertigten, um Meister zu werden, hiessen Stückmeister.

Stückgiesser = Geschützgiesser

vergleiche > Ratsgiesser

Stückmeister = Geschützführer vor der militärischen Organisation dieser Waffe.



Stuckreiber

Brockhaus: Stuck = Gemisch aus Gips, Farbe, Haaren oder Fasern u. etwas Leimwasser; dient als Decken- u. Wandverkleidung usw.

Stuck = mörtelartiges Gemisch aus Gips, Kalk, Marmorstaub u. ähnl.,daraus hergestellte plast.Ornamente, Wand- u.Deckenputz usw.

Stuckmaler, Stuckreiber, stuccador (Stuckarbeiter)



Studentenjunge

Im allgem. dürften auch die Wechsel der adligen Studenten Höher als die der bürgerl. Mehr-zahl ... gewesen sein, sodass sich jene ... meist sogar >Studentenjungen< als Diener leisten konnten.



Studiosus

Student.

stud. agri, stud.quatuor evang. - siehe > Ackerknecht



Stuhlbruder

a) Layenbrüder, die dem Küster zur Hand gehen

b) Stuhlbrüder im Dom zu Bamberg = stolbrüder = custodes templi

Institution der Stuhlbrüder stammte aus der Frühzeit des Bistums



Stuhldreher

Drechsler, der vornehmlich Tisch- u.Stuhlbeine fertigt.



Stuhlmacher, Stuler, Stolmaker

Hispanische Stuhlmacher (wahrscheinlich Tischler, die Stühle nach spanischer Mode herstellten.)

Stettin 1776/78 > Englischer Stuhlmann

stuler, Stuhlmacher. Ob es sich aber um das gewöhnliche Sitzgerät oder um Webstühle handelt, ist nicht auszumachen; scheint fast, als bedeutete das Wort (stulmacher) am Webstuhle arbeitende Personen

Stolmaker = Stuhlmacher

fertigten Stuhlmacher Stühle (Sitzmöbel), die sie auch mit Polstern versahen.

Stuhlmacher fertigten Webstühle an.

engl. geflochtene Rohrstühle



Stuhlmeister

Stuhlmeister = Vorrichter, ihm obliegt das Vorrichten der Webstühle (Einlegen u. Vorrichten neuer Webketten) in solchen Betrieben, in denen die Weber nur den Vorgang des Webens beaufsichtigen.



Stuhlschreiber

1) Schreiber bei dem Gerichtsstuhl, der für die Rechtsparteien Schriften verfasst.

2) Lohnschreiber, der gewerbsmässig für Illiteraten Briefe u. andere Schriftstücke anfertigt.

in Königsberg ein halbamtlicher Notar, der auf dem Artushofe über die gemachten Geschäfte Verträge, Wechsel u. Urkunden ausfertigt u. von diesen Abschriften in seinem Amtsbuche hinterlegt.



Stukator

Stukkateur

Stuckarbeiter.



Stunden-Nachtwächter

Stundenrufer, stundrufer, nachtwächter

Stundenansager, Stundenausrufer.



Stundenrufer

Nachtwächter.

Da früher nur wenige Leute eine Uhr besassen, riefen die Nachtwächter die Stunden ausrief. Noch um 1900 gab der Nachtwächter durch Pfeifsignale die Stunden bekannt.



Stürmann, Stuurmann

Steuermann



Stürzner

Klempner (Schweiz)

vom Umkanten (Umstürzen) oder Umwulsten des Bleches



Stutner, Stutenbäcker

buk Stuten, ein feineres Weizenbrot.

Stuten = Weissbrot

mittelniederdeutsch: stute =schenkelförmiges Weissbrot, dann jedes feinere Weissbrot ohne Rücksicht auf die Form)

zu mittelniederdeutsch: stût = Oberschenkel, Steiss

Brot aus Weizenmehl, Weissbrot, Franzbrot; weiche Semmeln, Kuchen, Kringel, Heisswecken.



Stuttmeister

Gumbinnen 1809

Stutmeister, leitender Beamter im Gestüt, speziell Beaufsichtiger des Beschälgeschäftes



Stütze

Hausstandsgehilfin, die der Hausfrau in allem zur Hand ging, jedoch nicht niedere Arbeiten verrichtete.



Sübmacher

Siebmacher

fertigt Siebe an

Handwerker, der Siebe fertigt.



Sudler

Kuttler

Garkoch; Würstchenhändler

Verkäufer von Wurst

Garkoch, der mit gebrauchsfertigen Speisen handelt.



Sültherr

Herr einer Sülte = Saline, Sülfmeister.



Tabagiehändler

Tabagie = (eigentlich Tabakogesellschaft) Schenkstube, Wirtshaus

Händler mit Tabakwaren.



Tabagist

Duden: Tabagie = Kneipe

eigentlich Tabakgesellschaft, Schenkstube, Wirtshaus

Inhaber einer Tabakschenke, Rauchstube;auch Inhaber eines Kaffeehauses, einer Kneipe.

Tabagie-Inhaber = hält einen Tabaksladen, mit dem gewöhnlich auch eine Schenkstube verbunden ist.



Tabakbinder

Er hat wohl auch die berufsmässigen >Tabakbinder< mit Tabak versorgt.

wohl = Tabakspinner, Hersteller von Rollentabak.

Brockhaus: Rollentabak-Hersteller?



Tabakmacher

Tabakmacher zu Berlebeck 1693

Tabakarbeiter, viell. in der Zigarren- oder Rollentabakherstellung beschäftigt



Tabakmüller

Hersteller von Schnupftabak.

Tabakmühle = Mühle, worauf man den feinen Schnupftabak macht.



Tabakreiber

Hersteller von Schnupftabak.

Tabakreibe = Schnupftabakreibe.



Tabak- und Siegel-Gefällsaufseher

Siegelmeister = Schaubeamter, Tabakstempler.

Siegelgebühr = Siegelgeld = Geld, welches für Beidruckung des Siegels entrichtet wird.

Tabaksgeld = Tabaksaccise, 1759 aufgehoben, dagegen verfügt, dass alle Mannspersonen Tabaksgeld zahlen sollten (Bremen, Verden)



Tabaksdistribiteur

distribüteur = Austeiler

distribuieren = aus-, verteilen

Tabakverteiler, der z.Zt. des Tabakmonopols den Tabak an die Kleinhändler verteilte.

Tabakverleger



Tabackspinner, Tobackspinner

Tabacksarbeiter (der den Taback zu Rollen dreht)

Hersteller von Rollentabak

Tabak- od. Tobakspinner nannte man sie, weil sie die getrockneten Tabakblätter zu festen Seilen von 4 bis 5cm Dicke zusammendrehten ...

Tabakarbeiter. Der Tabak wurde früher in gedrehten Rollen verkauft; von der hierdurch bedingten Arbeit ist wohl die Bezeichnung Spinner herzuleiten.

Die T. spinnen den Blättertabak zu Rollen auf der Tabakspinnmühle, die der gewöhnlichen Seilerwinde gleicht



Tabaksplanteur

Tabakspflanzer = Unternehmer, die vor und nach 1800 von grösseren Gutsbesitzern Ackerflächer pachteten und darauf Tabakplantagen anlegten.



Tabakverleger

in Österreich Tabaksverschleisser genannt

Händler, der im Auftrag des Tabakmonopols Tabakwaren weitergibt.



Tabelitkrämer, Tab(u)lettkrämer

Tab(u)lettkrämer = Hausierer, der die Waren in einem Tabulett trägt, im 17./18. Jh., auch Tabuletträger, niederdeutsch Tafelitter, Tafelickskramer

Hausierer. Tabulett -auch Reff genannt- ist ein leichter Bretterkasten mit Fächern.



Tachmeur-Meister

Lexikon: tahe, dahe = Lehm

dach-gruobe = Lehmgrube

Lehmmaurermeister, Lehmklicker.

lemklicker = Lehmarbeiter, Mauermann



Tafeldecker

Hannover 1689 > fürstlicher Tafeldecker

strator mensarum.



Tafelmaker, tafelmecher

Hildesheim 1407

nicht eindeutig: es könnte sich um den Verfertiger der im Mittelalter sehr beliebten Tafel- u. Brettspiele handeln. Andererseits könnte er gleich dem pannelenmaker die Täfelung von Decken u. Wänden besorgen u. zugleich Tischler sein.

tafelmecher = Tafelmacher



Tafelmaler

Tafelmalerei = Malerei auf Holztafeln.



Tafelschneider

Hannover 1689 > Meistervertreter.

sartoris vicarius, Schneidergeselle, der nach dem Tode des Meisters dessen Stelle vertreten, das Geschäft weiterführen kann.



Taffelitkramer

Die Taffelitkramer (Taffelit = ital. Tabulet von lat. tabula = Tisch) ziehen mit einem Tischchen oder Kasten vor dem Bauch (>Bauchladen<) von Ort zu Ort

vergleiche > Tabelitkrämer



Tagearbeiter

Tagelöhner.

Tagearbeiter ist ein feineres Wort als Tagelöhner.

Tagarbeit - ein Stück Acker, das so gross ist, dass es auf einmal bestellt werden kann.



Tageloner, tagewercker, Tagner

Tagelöhner

siehe > Dachloner



Tagschreiber

Tagschreiber = Tagesschreiber, Taglohnschreiber



Tagwächter

Männer, die des Tages auf Warten, Türmen usw. Wacht hielten.

Gegensatz: Nachtwächter.



Takler

Seemannssprache:

1) Handwerker, welcher die Schiffe auftakelt oder sie mit Masten, Rahen, Segeln u. allem dazu erforderlichen Tauwerk versieht.

2) (auf mod.Kriegsschiffen) zur Bedienung u. Instandhaltung oder Ausbesserung eines Kriegsschiffes im Gefecht abgeteilte Seeleute.



Tallymann

Seemannssprache, Halle 1911 > Mann, der die aus- u. eingehende Ladung eines Schiffes nach dem Kerbholz zählt.

Stückzahlkontrolleur beim Ein- u. Ausladen von Frachtgütern (Schiffsverkehr)

Lübeck > Pricker genannt.



Tambour

Trommler

Brockhaus: Trommelschläger.



Tämmer, Temmer, Tammer

Bewohner des Dammes zu Frankfurt, also keine Berufsbezeichnung



Tandkrämer

Brockhaus: Tand = Wertloses, Nichtiges, Spielzeug.

Tändler = bayrischer Altwarenhändler

Tändler = Trödler.



Tandler

Trödler

Däntler, Tändler = Trödler



Tanzmeister, Dantzmeister

1) Leiter u. Aufseher beim Tanz,

2) Tanzlehrer.

Lübeck 1661 > Dantzmeister



Tapetendrucker, -maler

Brockhaus: Tapete = gemusterte Wandbekleidung, früher aus Stoff oder Leder, heute meist Papier. Früher Handdruck, jetzt fast ausschliesslich Rotationsdruck.

Tapetenmaler.



Tapperske

Lübeck > Zapferin.

Tapper = Schenkwirt

Tapper = Wein-, Bier-Zapfer.



Tapserer

Tapezierer



Taschner, taschenmaker

Lübeck 1325

Taschenmacher: die lederne Taschen pflegte am Gürtel getragen zu werden. - Taschner durften weder Schloss noch Eisenwerk verwenden. Arbeiten mit Ringen, Schlössern u. Eisenwerk standen den Beutlern zu

Taschkenmaker = Taschenmacher

Hannover > Taschenmekere



Taskenmaker

Taschenmacher (aus Leder)

taske, tasche = Tasche.



Tassellittenkramer

Tabelitkrämer > siehe dort, Hausierer.



Tastberner

Goldschmied.

sie heissen auch tasberner (test-berner)

test =

1) irdene Scherbe,

2) ird. Tiegel oder Gefäss ... zum Schmelzen von Metallen;

flaches Schmelzgerät ... worauf man das Silber proliert u. die Blicke brennt, dass das Silber fein werde.



Taubenmeister

Taubenwärter = der die Sorge um die Tauben hat

Nicht sicher, ob der Taubenmeister zum Wirtschaftspersonal oder zur Jägerschaft gehört.



Tauer, touwer

Lübeck 1501 > Ledertauer

Gerber



Tauschläger

unsicher:

1) Reepschläger, Seiler, denn im Traub. wird ein Diederich Rogge als Seiler benannt.

2) Zuschläger, öffentl. bestellte Arbeiter zum Verpacken der Waren.

tauslager = Seiler



Tauschler

Althändler

Tauscher = einer, der tauscht

Täuscher = einer, der täuschelt, betrügerisch Handel treibt.



Taxator

Lübeck siehe > Die täglichen Geschäfte besorgen: ein Verwalter ..., ein Schreiber, ein Revisor, ein Taxator für Gold, Silber u. Juwelen: Edelsteine, Perlen u. Kostbarkeiten werden von dem beeidigten T. geschätzt.

Schätzer, heute in der Regel in Kombination mit Auktionat., dem das Abschätzen der Sachen obliegt.



Taxiersmann

Taxierer, Taxator = Wertsachverständiger, vereidigter Schätzer.

taxieren = schätzen

Bei der Brandkasse i.Lübeck drei Taxatoren, ein Maurer-, ein Zimmer-, ein Tischlermeister, von der Wette beeidigt, hatten die Brandschäden zu ermitteln. (nach Behrens)



Teerbinder, Theerbinder

Lübeck 1798 Theermeister

siehe > Terbinner



Teerbrenner

Holzteer wird bei der trockenen Destillation von Holz gewonnen, dient z.B. als Tränkungsmittel für Schiffstaue (Brockhaus)

Holzteer gewann man früher in holzreichen Gegenden in besonderen Teeröfen

Waldleute, meist Köhler, die ... Holzkohle brannten u. aus den harzreichen Kiefern (Kienstubben) Teer u. Pech gewannen.



Teerhändler

Verkauft den in Teeröfen aus Holz gewonnenen Holzteer.



Teerschwäler

Teerkocher (aus Holz wurde Holzteer gekocht)



Tegeler, Tegelknecht, The(y)geler

Ziegler

Hannover > The(y)geler

Flensburg > Tegelmester = Ziegelmeister

vergleiche > Teigelbäcker



Tegelslegher, Tegelmester

tegelsleger = Ziegelstreicher

Tegelmester = Ziegelmeister



Teichgräber, Teichmann

hielt einen Teich sauber.

Teichgräber = Gelegenheitsarbeiter, die während des Sommers an Mühlen- u. Fischteichen arbeiten.



Teichgreber

Deichgräber

Deichgräber, Deicharbeiter

Diekgreve = Aufseher über Deiche und Dämme (hd. Deichgraf)

Teichgräber = Gelegenheitsarbeiter, die während des Sommers an Mühlen- u. Fischteichen arbeiten, wohl auch Brunnen graben.



Teichinspektor

Teichmeister = derjenige, welcher auf grossen Landgütern die Aufsicht über die Fischteiche hat.



Teigelbäcker, Tigler

Ziegler

Teigelbäcker (Westfalen), Tigler (Lippe)

vergleiche > Tegeler



Teigeldecker

Tegel, Teiel = Ziegel

Teigeler -> Tegeler = Ziegler

Teigelbäcker = Ziegelformer

Ziegel- (Dach-) decker.



Tellerdreher

Hersteller von Tellern aus Holz mittels einer Drehbank.



Tellrer

Hausierer

Hausierer

Trödler, Althändler

Talierer, Tälerer = Händler mit Talieren, Tälern od. Schnittwaren (auf Strassen usw.)



Teltbouwer

Erbauer von Zelten.

Telt, Tilt = Zelt, auch Marktbude.

telt, telde = Zelt, Bude.



Teppergeselle

Töpfergeselle

Kölln > tepper = Töpfer.



Teppetere

Hannover > Teppichwirker.

teppet = Teppich, Decke zum Überbreiten.



Teppichmacher

Teppichweber.



Terbinner, Teermeister, -schreiber

Teerbinder, Teerhofsarbeiter

Lübecker 1842 > öffentl. bestellte Arbeiter, anzutreffen bey der Lastadie auf dem Theerhofe.

1629 erwarb die Kaufmannschaft das Grundstück u. liess hier das Tauwerk teeren u. trocknen. (Dröge)

die Dröge, die auch die Dienstwohnungen des Teermeisters u. des Schreibers enthielt... Als die Wälle keinen Wert mehr für die Verteidigung der Stadt hatten, bekam der Teerhofschreiber seine Dienstwohnung auf Bellevue.

Der Theermeister besorgt das Theeren der Tauwerke



Terer

Dachteerer

teren = mit Teer bestreichen

teren = mit Theer bestreichen.



Tertianus

Der 3. Lehrer an einer Lateinschule



Tertiar

Brockhaus: Vereinigung von Weltleuten (Laien), die eine Erziehung zur rel. ritt. Vollkommenheit erstreben u. sich an bestehende Ordn. anschliessen, legen Klostergelübde nicht ab, bleiben im Beruf.

Tertiare = + Angehöriger des 3. Ordens



Teryackskremer

Unerhrliche Leute.

Theriakskrämer = Quacksalber, Salbenkrämer



Teschner

Kölln > Täschner

siehe > Taschner



Thanschleger

Weimar 1548

Tannenschläger

Holzfäller

Tomsleger = Zaumschläger?



Theerhofsschreiber

Lübecker 1844

Lübeck > Das Schlagen, Wraken u. Lagern von Theer u. Pech geschieht allein auf dem Theerhof. Auf dem Hofe wohnt der Theerhofsschreiber.

Aller hieselbst ankommende Theer u. Pech ... muss auf dem Theerhof abgeladen u. daselbst von dem Schreiber u. den Theerknechten entgegengenommen werden.

Vom Theerhof darf kein Theer u. Pech ohne Zustimmung des Schreibers entfernt werden. ...

Über das Lager hat der Th. genau Buch zu führen, die Theerhofs-Miete zu erheben.... Am Schlusse jedes Jahres hat er seine Bücher den Herren der Wette, denen er unmittelbar untergeordnet ist ... vorzulegen ... wird vom Senat erwählt.



Theolonarius

Theoloneum = Abgabe, Zoll (vectigal)

Theolonarius = rectigalis exactor = Steuer-, Zollerheber.

theolonius = Zöllner, Zolleinnehmer.



Therhendeler

Teerhändler



Thesaurar

Schatzmeister.

thesaurarius = Schatzmeister, Kämmerer



Thielenschnitter

Kassel 1657 > thielenschnitter

siehe > Dielenschnitter

1664 > tielenschneider

Dielenschneider (vergleiche > Delenschneider)



Thorkontrolleur

Torvisitator = Zollbeamter an d.Stadttoren.

Torzöller = unterer Zollbeamter



Thornmann, Thurnmann

Thornmann im Schlosse zu Kassel (1571)

Kassel 1625 > thurnmann

Turmwächter, Turmwärter, Durner, Turner (Türmer)

torn -> turn. turn = turm; gefängnis



Thosleger, Zuschläger

Einpacker von Waren in Matten und mit Seilen.

Lübeck 1842 > Arbeiter, öffentlich bestellte, u.Orte, wo sie anzutreffen sind; ... Packer oder Zuschläger: am Markt in ihrer Bude hinter dem Freischrangen ...



Tidenbringer

Nachrichtenbringer.



Timmermann / Timmermester / Timmerer / Timmerknecht

Zimmermann

Tymerlude = Zimmerleute

timmermann, carpentarius = Zimmermann

Lübeck 1842 > wird unterschieden: Haus-Z. u. Schiffs-Zimmermann



Tingschreiber

Brockhaus: Thing = nordd. Form von Ding (Volksversammlung)

Dingwart, Dingmann = Schöffe.

Gerichtsschreiber.

vergleiche > Dingvoigt, Dingamann

Landding = Landesgericht

Brockhaus: Ding = Volksversammlung, Gerichtsversammlung.



Tinngeter

Zinn-, Kannengiesser

kannengeter, kannenmaker = Zinngiesser



Tischdecker

Hoftischdecker



Tischler, Schreiner

Im Mittelalter besteht nicht immer eine strenge Trennung der Bezeichnung Tischler u. Zimmermann.

Ursprünglich fertigte der Zimmermann neben dem Haus auch das einfache Mobiliar.

Bei fortschreitender Wohnkultur übernahm der Tischler die Herstellung von Möbeln, Fensterläden, Täfelungen.



Tobacks-Fabricant

Besitzer einer Tabaksfabrik

vergleiche > Tabakreiber, -spinner

Tobakspinner siehe > Tabakspinner



Tobakskramer

Tabakhändler.



Töchterlehrer

Lehrer an einer Töchterschule



Tockenmacher

Tocke = Puppe der Kinder u. im Puppenspiel

Hersteller von Puppen.

Docke =

1) Puppe; …

2) ein meist walzenförmiges Stück, eine kl. Säule usw.- Dockenmacher: puparum artifex.



Todengräber

Kassel 1655

Totengräber, (nd. Dodengreber).



Tofelmacher

Wismar

Pantoffelmacher

Tüffel, Töffel = Pantoffel.

Töffelmacher

Pantoffelmacher.

vergleiche > Tüffelmacher, Tüffelmaker, Pantuffelmacher



Tolk, Tolke

Dolmetscher

Dolmetscher im bürgerl. u.kirchl. Dienst in frühesten Ordenszeiten u. später; auch Mäkler. Das Wort ist altpr. Ursprungs



Tollerin

Kragenfälterin

tollen = zur Tolle formen, krausplätten, fälteln; bei Gardinen, Volants, Haubenkanten.

von Tolle ( = Büschel, Quaste) abgeleitete Benennung für eine Textilveredlerin, die Rüschen oder Spitzen ... zubereitet, faltet oder dämpft

tolle = Krause an der Halsöffnung des Frauenkleides

tollen = feine Wäsche fälteln



Tolner

tolner = Zöllner.



Tômmaker / Tômsleger

Hamburg 1375

Zaummacher / Zaumschläger

tômsleger beschlug u. behängte Zaum u. Geschirr mit Metallzierrat

Thomsleger = Zaumzeugmacher

Flensburg > tomslegher



Tômsticker, Tüchsticker

Lübeck 1400, Hamburg 1375

Handwerker, die sich mit der Verzierung von Zäumen u.Sattelzeug befassten. Vieleicht Vorgänger d.Tomsleger

Zaumsticker, Zeugsticker.



Tonnenbinder

Binder = Böttcher

Böttcher, der Tonnen, Fässer herstellte, die zum Versand vieler Waren gebraucht wurden, z.B. Heringe, Pelzwerk, ja sogar Bücher



Tonnenmeister

Tonnenmeister = Barsenmeister

(Barse = Fahrzeug zum Tonnenauslegen; Schifffahrt)

Tonnenleger = der mit dem Tonnenlegen beschäftigte Barsenmeister

Tonnen- u.Bakenmeister, in der jüngeren Zeit Brücken- und Hafenmeister genannt (Hafenbeamter).

Der Salzmesser misst das ein- u.ausgehende Salz, der Salzpacker packt es ein in Tonnen, die der Tonnenmeister zählt und verladen lässt.

Alle Schiffer, die diese Seewege befuhren, hatten in Husum ihr Tonnen- u.Bakengeld zu entrichten. Die Verwaltung dieser Gelder wie auch der im Hafen zu erhebenden Zölle lag in den Händen von 2 Tonnenmeistern.



Topfbinder

grosse irdene Töpfe u. Schalen in Draht eingebunden wurden, entweder um sie vor Bruch zu schützen oder aber schon gesprungene Gefässe noch zusammenzuhalten.

Der Draht wurde wie ein Geflecht um den Topf gelegt. Das Topfbinden wurde meist von wandernden Leuten betrieben.



Topfbrenner

Töpfer, der sich hauptsächlich mit dem Brennen der Tonwaren beschäftigte, der für andere Töpfer brannte.



Töpfermaler

Lübeck 1821

Topfmaler, bemalte irdene Töpfe, Krüge usw. vor dem 2. Brand.



Topffer

1592 Töpfer

Töpfer, Keramiker, Hafner, Kannenbäcker, Düppenbäcker, Euler usw.



Topfführer

Führer = Fuhrmann;

mittelhochdeutsch: vüeren =mit sich führen (Handelsware)

Topfführer also fahrender Topfhändler.



Topfmeister

Topfmacher = Töpfer.



Topfträger

Händler, Hausierer mit tönernem Geschirr.



Toraufseher

Hannover 1689 > Torwärter.



Torbedienter

wohl Hilfskraft beim Torwärter.



Torfbauer

Torfbauer im westlichen Angeln Die Torfe, die er im Frühjahr hatte graben u. steichen lassen, fuhr er im Herbst nach Flensburg oder Kappeln zu Markt.

besonders in Holstein ein Bauer,der die Branderde zu Wagen oder zu Schiff an einen Ort, in die Stadt bringt.



Torfmeister

ein in der Gewinnung der Brennerde erprobter Arbeiter.



Torfsteker, Torfvogt

Torfgräber

Hannover 1696 > Stadttorfvogt und Turmknecht im Steuerndieb

Torfstecher = der Arbeiter, der Brennerde sticht u.gräbt.

Torfvogt: Beamter, der die Aufsicht über den Torfstich hatte.



Torführer, Torfahrer

Die Brückenfuhrleute, später Torfahrer genannt, übernahmen die Waren vom Schiff

vergleiche > Brückenführer



Torknecht

Helfer des Torwartes



Tormann

Tormann des Ostertores

Torwärter, Torhüter.



Tornemann

Torn = Turm; Tornwächter = Turmwächter

Thörmer, Thörner = Thürmer, Turmwächter

Lexikon: turner, türner = türmer, turmwächter



Tornhoder

Tornhoder = Türmer, Turmhüter

Lexikon: torn = turm, gefängnis

Torn = Turm; Höder = Hüter, Wächter

tornhoder = Turmhüter



Torpächter

Die Gebühr für das Öffnen des Tores während der Nachtzeit oder während des Gottedienstes wurde ... an einen Torpächter verpachtet.



Torschreiber, Thorschr.

Lübeck 1798

Schreiber a.Stadttor, der die eingehenden u.ausgehenden Personen und Waren aufzeichnet, die Pässe abfordert, steuerzettel gibt usw.

auch mit dem Torschreiber, der den Pass des Fremden und seine sonstigen Papiere einer strengen Prüfung unterzog, hatte man es zu tun.



Torwärter

Torwartel.- Torwertel.

Torwächter.



Totenbitter(in)

Hannover 1689 > Leichenbitter

Todtenbitter = Leichenbitter;

altmärkisch:doddenbiddersch = Leichenbitterin.



Trabant

ursprünglich Fusssoldat, Leibwächter eines Fürsten

Trabant = Lakai

siehe > Einspänniger

im 15. Jh. Fussknechte ohne Unterschied der Bewaffnung. Seit dem 16. Jh. die persönl. Leibwache und Begleitung eines Fürsten oder hohen Befehlshabers



Tragantkünstler, Tragantdockenmacher

Zuckerpuppenmacher, Hersteller von Plastiken in Tragant

Tragant, Bocksdorn (Pflanze); Harz (Duden)

Tr. schleim- u.gummiartige, erstarrende Absonderung des Tr.



Träger

mehr oder weniger feste Berufsbezeichnung, Lastträger

Lübeck 1838 > Petersburger od. Mengstrassen-Tr., Klöster-Markt-Tr. oder auch Wollträger. Jede Gruppe betrachtete sich als Broderschop.

Nach dem Beispiel der geistl. Bruderschaften nannten sie ihre Versammlungsorte Klöster

Bleyträger oder Tranwraker Kohlen-Tr.

Dielenträger Korn-Tr.

Klöster-Tr. Rigische Tr.

Klöster-Wage-Tr. Stockholmer od.Stangenträger

Gehörten zu den Verlehnten > siehe dort

Tr., Hilfskräfte der Kaufleute, gab es seit jeher. Als die Handwerker Zünfte bildeten, schlossen sich die Tr. auch zu Vereinigungen zusammen, die erst um 1850 zu einer Korporation vereinigt wurden.

Lübeck 1842 > folgende Tr.-Vereinigungen: Berger Tr., Dielentr., Gemeintr., Petersburger od.Mengstrassen-Klöstertr., Klöster-Markt-Tr., Kohlentr., Kopenhagener od.Heringspacker, Korntr., Marktgemeintr., Rigaer Tr., Rostocker Tr., Stockholmer od. Stangentr., Wismarsche Tr.



Trainkutscher

Train = Gefolge, Zug, Tross, Fuhrpark des Heeres

Kutscher im Königl. Fuhrpark.



Trakteur ; Traiteur, Tracteur

Traiteur = Speisewirt.

traktieren = behandeln, bewirten

Traiteur = Speisewirt, Feinkoch, Kunstkoch

Die Speisewirte oder Traiteure durften ... in ihrem Hause fremde oder andere Leute speisen, auch Essen über die Gassen tragen lassen, aber nicht hier in der Stadt auf Hochzeiten noch öffentl.

Gastereien als Koch kochen, weil solches dem hiesigen Stadtkoch allein beikommt (Entscheid. des Kieler Rates von 1726)



Trankführer, Trankfohrer

Drangfahrer. > siehe dort



Tränkknecht, Trän-Knecht

vergleiche > Trainkutscher



Tranksteuereinnehmer

Brockhaus: Trank = Getränk

Tranksteuer = eine zu Beginn des 16.Jh. regelmässig erhobene Steuer auf ausgeschenkte Getränke; heute durch Getränkesteuer verdrängt.



Transieder

Thransiederei = Anstalt, worin der Speck vom Walfisch gesotten u. Thran daraus gemacht wird.



Translateur

Kölln 1707

Übersetzer.

Übersetzer, Dolmetscher;( in Westpreussen nach 1772 vielfach gebraucht.)



Trappier

Trappier = Ordensbruder, der auf einer Burg die Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände verwaltet.

Trappier = Trapierer, ehemals eine von den vornehmsten Bedienungen bei der Komturei der Teutschen Ritterorden. Zu des T. Ampte gehöret die Traperie, Wapen-Röcke, ... Wapen-Handschu, Gürtele u. andere Cleider...-

der vierte unter den obersten Gebietigern des d.Ritterordens, der die Montierung der Ordensbrüder verwaltete.



Travefahrer

Böter > siehe dort

Flussschiffer, die auf der Trave Lasten nach oder von Lübeck beförderten; z.B. Salz, Holz.



Travenvoigt

Lübeck 1842 > Der Tr. hat zu achten, dass an d.Trave kein Unberechtigter Handel treibt, dass ausserhalb der Bäume von den Schiffern kein Handel getrieben wird usw.

Als Hafenpolizei hat er zu wachen, dass Prähme u. Boote nicht überladen werden, dass auf den Schiffen kein Feuer gemacht wird, dass der Platz am Ostufer der Trave frei bleibt.

Er wird aus Mitgliedern der Schiffergesellschaft vom Schütting erwählt u. von der Wette bestätigt.



Treidelmeister

Lübeck 1842 > Meister, Vorgesetzter der Treideler

vergleiche > Linentrekker

treideln = ein Fahrzeug von Menschen oder Pferden am Ufer entlang auf dem Leinpfad fortbewegen; die Leute, die es tun = Treideler.

treideln = ein Schiff auf einem Fluss durch Menschen oder Tiere, die an den Ufern sind, fortziehen.

Tr. aus Mitgliedern der Schiffergesellsch. gewählt, auf der Treidelhütte wohnt,hat die Aufsicht über den Treidelzug u.über das Pfahl- u. Bollwerk von der Ballastkuhle bis zum Dorfe Gotmund.



Treiler

Lübek 1634

mittelniederdeutsch: treilen = treideln = ein Fahrzeug von Menschen oder Pferden am Ufer entlang auf dem Leinpfad fortbewegen. (Kluge)

Teidler.

treilen = trekken = schiffziehn

treilen = treideln, treiler = treidler



Trengehecker

Getränkehöker, -händler(?)



Treschler

Drechsler.

Tressel, Dressel = Drechsler

vergleiche > Tressler



Tressler

Drechsler.

Tresler = Schatzmeister des Deutsch.Ritterorden.

Dreskammer, Treskammer = Sakristei, in der das Geld, die kostbaren Geräte aufbewahrt werden, also Schatzkammer.



Träxl

Drechsler



Trexler

Kassel 1634 > trexler

Träxel = Drechsler

Drechsler.



Triber

Treiber.

Lexikon: triber = Treiber

Driewer = Treiber, von Personen, Treiber bei der Jagd, Ochsentreiber.

Treiber:

Viehtreiber,

Lasttiertreiber,

Tr. von Zugtieren;

Jagdhelfer;

Schiffstreiber (Treidler);

Holztreiber.



Triebmacher

Triepmaker = Sammetweber.

Tripmacher =

1) Trippenmacher, Hersteller von Holzschuhen mit Stelzen,

2) Triepmacher = Weber von sammetartigem Stoff

vergleiche > Tripmacher

Lübeck > dass die Beutler und Triebmacher nicht mehr die Trave verunreinigenden... (um 1600)

Triepmacher = Weber eines sammetartigen Stoffes > siehe dort

Triepmacher = altes Gewerk in Danzig, das den Kleiderstoff >Trieb< herstellte. Laut Kleiderordnung von 1642 durften Lehnsleute (städt. Angestellte) Gewänder von geblümten Zoy, Leinen, Triep u. türk.Markeyer tragen, jedoch von Seide nur Schnüre.



Trilchcramer

Kassel 1691

trilch = trillich = drillich

Lexer: drilich, drilch = ein mit drei Fäden gewebtes Zeug.

Drillichhändler.



Trimmer

Kohlentrimmer schafft die Kohlen aus den Bunkern zum Kessel. Kohlenzieher auf dem Schiff (Brockhaus)

Träger, Schlepper.



Tripmaker, tripmacher

Verfertiger von samtartigem Zeug

Tripp(en)macher, -hauer; Trippen waren Holzschuhe (Sandalen) m.Riemen u. Stelzen, z. Überqueren ungepflasterter Gassen oft unentbehrlich.

Hannover 1436 > trippenmeker

Triepmacher = ein altes Gewerk in Danzig, das den Kleiderstoff Triep herstellte.

Triepmaker = Sammetweber.



Tripfarver

Färber des Trips, sammetartigen Zeuges

Triep (trib) = halb geblümter Sammet oder Plüsch: holl. Tripp, Trippsammet

Trip = sammetartiges Zeug mit leinener Kette u. sametartiger, aufgeschnittener Oberfläche von feiner Wolle



Trogista

Drogist (?)



Trommelmacher, -schläger

Lübeck 1803

Hersteller von Trommeln.

Trommenmacher

Für die gesammte Bürgergarde wird ein Ober-Trommelschläger, mit Gehalt und freier Uniform, angestellt.

Der Trommelschläger wird von dem Hauptmann ernannt



Truchsess

urspr. Vorsteher der herrschaftl. Hofverwaltung, später Aufseher über die herrschaftl. Tafel. In neuerer Zeit nur Titel ohne besondere Funktion; Küchenmeister.

Hofbeamter über Küche u. Tafel.



Trüffeljäger

Das Aufsuchen (der Trüffeln) betreiben die Trüffelsucher (Trüffeljäger) vom August bis in den Spätherbst.

Das Aufsuchen der Trüffelplätze geschieht mittels abgerichteter Hunde oder Schweine, die dem aromat. Geruch des Pilzes nachgehen.-

Übrigens gibt es Trüffelsucher, die ohne Hilfsmittel arbeiten.



Trummacher

mittelniederdeutsch: trumme = Trommel

Trommelmacher.

Trummschläger = Trommelschläger.



Trummeter, Tromter

Trompeter

Trumpter = Trompeter

Hannover 1466 > trumper

Lübeck > Im 17. Jh. wohnten Pauker und Trompeter hier (Holstentor), weshalb der eine Seitenturm auch Pauker- und der andere Trompeterturm genannt wurde.



Tubbenhouwer, Tübbekenmaker

mittelniederdeutsch: tubbe = Bütte (Fass), Zuber

Böttcher.



Tübbichenbinder

Tübbeckenmacher = Böttcher

tubbe = hölzernes Gefäss, Bütte.



Tuchbereiter, Tuchbreiter

Handwerker, dessen Funktionen bei der Tuchherstellung nach Zeit und Ort gewechselt haben und daher auch nicht eindeutig zu umreissen sind, vermutlich der die Tuche wäscht, walkt und auf dem Rahmen trocknet.

siehe > Duchbereider

Tuchbereiter, Tuchappreteur.

Tuchappreteur richtet durch die Appretur (Rauhen mittels der Kardendistel, Scheren, Noppen, Pressen u.dergl.) die vom Weber hergestellten Zeuge zu u. gibt ihnen dadurch schöneres Aussehen u. bessere Haltbarkeit.



Tucher

1332 in Strassburg bereits eine Zunft

Tuchmacher, Tuchhändler

1784 werden unterschieden: Alt-Tuchmacher, Breit-Tuchmacher, Sayett- u.Bomsienmacher (aus mittellanger Wolle gesponn. Garn) Neu-Zeugmacher.

Kölln > tucherknecht = Tuchmachergeselle

Konitz 1611: Tuchknab

1641: Tuchknap



Tuchkratzer, Tuchsticker

Handwerker, der den Wollstoff aufrauht

Tuchsticker = Pferdegeschirrsticker.



Tuchmacher

Göttingen 1739 > 19 Tuchmacher in Arbeit, ungerechnet die in der Kamelottabteilung beschäftigten Wirker, Kämmer, Doppelmädchen, Spuljungen und Zwirnmüller; ausserdem in der Tuchmacher-Abteilung Färberknechte, Walkemüller, Tuchscherer, Schaumeister u. Wollsortierer



Tuchmann

Tuchhändler



Tuchscherer

hatte das Tuch gleichmässig zu scheren, es zu dehnen u. zu pressen, um ihm Glanz u. Ansehen zu verleihen.



Tuchscherenschleifer

Tuchschere, eine Art grosser Scheren, womit die Tuchbereiter die gewalkten Tücher scheren.

Tuchscherer, Handwerker, der von dem aufgerauhten Wollgewebe die langen, ungleichen Wollfasern abschneidet.

Scherenschleifer, der den Tuchscherern die Scheren, die sehr scharf sein müssen, schleift.



Tuchwalcher

Wamser, Handwerksburschen aus Iglau

Tuchwalker

Tuchwalker = Handwerker, der das Tuch walkt.



Tüffelmaker, Tuffenmacher

Pantoffelmacher

siehe > Pantuffelmacher

Tuffenmacher

Tüffelmacher = Hersteller von Holzgefässen (Becher, Kannen, Zuber); a.Pantoffelmacher.



Tüftelmacher

Pantoffelmacher



Tumbherr, tumprobst, tumbchoster

Kölln

Domherr, Domprobst, Domküster.

Tumherr = Domherr

Thumbherr zu Frauenburg



Tüncher

Hannover 1697 > Hoftünchermeister

1660 Tüncher.

Brockhaus: Tüncher = wer Wände tüncht

Tünche = Wandanstrich aus dünnflüssigem weissen Kalk, der durch Zusatz von kalkechten Farben getönt werden kann.

1) Verputzer, die Wände verputzender Maurer;

2) die Wände mit einem weissen, glatten Kalküberzug versehender Weisser, Weissfärber; 3) Anstreicher, Maler.



Tunderkerl

Zunderkerl. Sammelte im Walde den Buchen- oder Zunderschwamm, stellte daraus den Feuerschwamm her, den man brauchte, um mit Feuerstein und Stahl feuer zu macher. Heute wird Zunder noch beim Zeichnen mit Kohle verwendet.



Tunnenbinder, tunnenmaker

Tonnenmacher = Böttcher



Turknecht

Kölln 1537 > Türknecht

auf etlichen Rathäusern ein Aufwärter oder Gerichtsdiener des Rates, der immer bei der Tür an der Hand oder in der Nähe sein muss.



Turmdiener

Rostock

Gefängniswärter

Turmvater = Kerkermeister



Turmmann

Lübeck 1842 > Organist an der Aegidien- und Thurmmann an der Marien-Kirche

thürmer = thurnmann = wann vornehme leut sterben, so pflegt der thurnmann des abends ... etzliche grablieder auf dem thurm zu blasen .

Thürmer, türmer = Turmwächter



Turmvater

Eisenmeister

Kerkermeister

Lexikon: turm, turn = Gefängnis, Turm



Turmwärter

Turmwart = Turmwächter = Wächter auf einem Turm.



Turnergeselle, Turnermeister

Turner = Türmer

Lexikon: turn = turm, gefängnis

ältere Nebenform zu Türmer.



Turstenden Wächter

Weimar 1645

am Tor stehender Wächter - Torwächter.



Tychgeler

Tiegler.

Ticheler = Ziegler

ticheler = Ziegler.



Typograph

typographus = Buchdrucker

Buchdrucker.



Tzabelsnider

Zobelpelzschneider



Überfahrer ,Überführer

Fährmann.

Kiel > Die Ü. stammten in der Regel vom jenseitigen Ufer des Kieler Hafens, insbesiehe > Gaarden, Ellerbek, Neumühlen u. Heikendorf. Nach diesen Orten brachten sie auch meistens ihre Fahrgäste oder ... Waren.

überführen = jemanden über einen Fluss, See, das Meer führen.



Überreuter, Überreiter

1) bei Komtureien: so über die Einkünfte der Landgüter bestellt;

2) in Schwaben u.Bayern Forstschutzbeamter;

3) Feldhüter;

4) Grenzwächter, Zollaufseher;

5) Gerichtsbote.



Uffstozser

siehe > offstozser Auflader.



Uhrgehäusemacher

ein Künstler, welcher die Gehäuse zu den Taschenuhren verfertigt.

vergleiche > Urmecher

Uhrgehäuse, ein Behältnis, worin das Werk einer Taschen-, Stutz-, Wand-, Tafeluhr verschlossen wird, damit man es rein erhält. Uhrgehäuse werden von einem eigenen Gewerbe, das der Uhrgehäusemacher, gefertigt.



Uhrglöckleingiesser

Uhrglocke, Glocke von Metall oder Glas, wie sie in den Schlagwerken der Uhr gebraucht werden.



Uhrmacher

veraltete Bezeichn.: Hormacher, Orelmacher > siehe dort Ormacher, Uhrflicker.

Der Beruf des U. zweigte sich vom Schlosser- bzw. Schmiedeberuf ab, als im Laufe des 14. Jh. ...die Sonnenuhr allmählich durch die Räderuhr (Grossuhr) verdrängt wurde.



Uhrstecher

Uhrblätterstecher, Zifferblattstecher



Uhrwärterin

Uhrenrichter, Uhrenmeister, wer die Sorge für eine Uhr hat.



Ulner, ulener, Ulenbecker

Töpfer

Ulner -> Euler, Eulner: rheinhessiehe >nassauisch für Töpfer

mittelhochdeutsch: ulner.

Ulenbecker = Töpfer

ulenbecker = Figurenbäcker (?)



Umbitter

der Bote, der die Einladung reihum trägt. (Einladungen zu Hochzeit oder Begräbnis)

Bote, der die Einladungen zur Taufe, Trauung u. Beerdigung überbringt; bei Beerdigungen erledigt er auch alle geschäftl. Angelegenheiten.



Umgänger

Er wird Umgänger (= Scharwächter) für die Neustadt 1607

Tagelöhner

Ausserdem mussten auf jeder Stadtseite allnächtlich 2 Bürger vor u. 2 nach Mitternacht die Runde auf den Stadtmauern machen. Sie wurden Umgänger genannt.



Umgeldcommissär

Stuerkommissar

Ungelder. (etwa) Akzisor, Steuereinnehmer.



Umläufer

Diese Armen ... waren Bettler, >Losgänger<, Umläufer<, Fiedler usw. vergleiche > Umgänger

Landstreicher.

umlöper = Leute zur Handreichung, Hausierer, Herumtreiber.

Umlauf = Mond.

Auch der Umläufer für Herumläufer ist im Hochdeutschen ungewöhnlich.

Mensch, der ziellos herumläuft.



Underkeufel

Die Stadtgemeinde besoldete zur geregelten Abwicklung des Ortshandels 12 Underkeufels, Zwischenhandelsbeamte, unter deren Vermittlung allein fremde Kaufleute in der Stadt Geschäfte abschliessen durften.

vergleiche > Underkäufer, Makler



Underkoufer, underkeufer

Unterkäufer, Makler

Beispiele führen darauf, anzunehmen, dass damals der Kleinhandel überhaupt als Unterkauf bezeichnet worden ist.



Ungelder, Umgelder

(etwa) Akzise-, Steuereinnehmer

siehe > Stadtumgelder



Ungelter

Ungelter und Aufseher über das Münzedikt

Ungelder (etwa) Akzise-, Steuereinnehmer.

Ungelter, Umgelter = Einnehmer des Ungeltes (Verbrauchssteuer von Lebensmitteln)



Unteraufschläger

Niederer Zollbeamter

vergleiche > Aufschläger

Aufschlaggegenschreiber = Steuergegenschreiber.



Unterkäufer

Kreuznach > zum Unterkäufer für Vieh bestellt 1599

Makler

Es wurden sachkundige Bürger als Unterkäufer, d.i. Vermittler bestellt, die dem Käufer für Fehlerfreiheit, dem Verkäufer aber für die Bezahlung Gewähr leisten mussten.



Unterständer

Gehilfe des Salzmessers



Unterwieger

Kassel 1661

Unterwäger

siehe >Wager



Upfüller

uffüller Auffüller.

up = auf, Opfüllerlepel = Schöpflöffel



Upslager

Aufschläger. Knecht, der die Fässer schloss

opslagen = auf etwas schlagen, Bänder auf die Fässer treiben



Uptoger

Hannover > Zapfer

uptoger = Aufzieher, d.i. der Getränke aus einem Fass zur Besichtigung heraufzieht.



Urbarer

Bergmeister, der oberste Bergbeamte

mittelhochdeutsch: urbarer, Zinseinnehmer, Rentamtmann

urbarer u. urbürer = Bergbeamter, der die Bergwerksfrohne abzunehmen hat.



Urbarsbauer

Urbar = Verzeichnis der Grundstücke einer Grundherrschaft, häufig mit Angabe der Hofbesitzer.

Brockhaus:

Urbar =

1) Grundbuch (veralteter Ausdruck)

2) Zinseinkünfte eines Grundstücks (veraltet)

Urbar = ertragbringendes, zinstragendes Grundstück; herrschaftl. Gut, zur Bewirtschaftung dem Urbarsmann überlassen.

Zinspflichtiger Bauer.



Urfahrferge

Ferge = Fährmann

urvar = stelle am ufer, wo man an- oder überfährt; landeplatz, überfahrt.



Urmecher, uwer-, uher-

im 16. Jh. auermacher, uhrmacher, Uhrmacher.

orlogifex = Uhrmacher

Uhrkenmacher



Urteiler

veraltet, ehedem üblich, nicht sowohl den Richter, als vielmehr die Beysitzer eines Gerichts, welche das Urteil abfassen, zu bezeichnen, wofür jetzt in einzelnen Fällen der Ausdruck Urteilsverfasser üblich ist.

Als Vogt und Holsten bezeichnete man auf den adligen Gütern die Landleute, die in erster Instanz die Gerichtsbarkeit ausübten, Amtsbauern.



Urtenmeister

Für Ordnung u.Aufwartung bei den Zechen sollen die U. sorgen.- Sie werden für jede Gesellenzeche gewählt. Sattlergesellenordnung Frankf. Bartenstein.

Brockhaus: Die Urte (schweiz.) = Zeche, Gasterei

vergleiche > Stobenknecht, Stobenmeister



Ussmolner

Müller vom Lande

Aussenmüller



Uthsacker

Entlader, Aussacker



Utrider

Reitender Diener des Rates

utrieden = Ausreiten

utrider = reitender Diener.



Uttligger

Lübeck 1568

Lexikon: ûzleger = ausdeuter, übersetzer.

ûtleggen = Waren zum Verkauf auslegen;

utliggen = ausliegen, von Schiffen, die zur Wacht ausliegen.

Auslieger = Wachtschiff

Lieger = Vertreter einer auswärtigen Firma, die dieser in einem Ort für gewisse Zeit vertritt.

Wahrscheinlich: kaufm. Angestellter, der für eine gewisse Zeit seine Firma in einem fremden Ort vertritt.

er zog den osammer (schöpfeimer) aus dem sode

ûttochen = herausziehen

Uttog = Auszug



Uzbecker

Bäcker vom Lande

Sie durften ihr Brot in der Stadt nicht von festen Ständen aus, sondern nur von ihren Wagen u. Karren verkaufen.



Vagdt, Vagett

Vogt

Brockhaus:

Vogt =

1) früher Verwaltungbeamter, Schirmherr eines geistl. Stifts, Richter in geistl. Herrschaftsbezirken; Vormund.

2) heute: Feld- oder Schlosswart.



Vartknecht, Vartmester

Vart = die unterirdischen horizontalen mit zimmerwerk gestützten leitungen aus den 6 quellen in den sot.

Bauarbeiter, Baumeister der Varten.

vart = Gang, Weg, Reise.



Veerknecht

Viehknecht (?), Fährknecht (?)

vere = Fähre

vere = Ferge = Fährmann

Veehdern = Viehmagd.



Veldwaibl

Bayrischer Veldwaibl 1710

Feldwebel:

a) Gehilfe des Profoss,

b) Ausbilder der Soldaten.

Waibel = Fronbote

Brockhaus: Der Feldwaibel der Landsknechte leitete die taktische Ausbildung.



Velehauer

Flensburg > Feilenhauer.



Velgerwer

Flensburg 1575

Gerber.

mittelniederdeutsch: vel, althochdeutsch vël = Fell



Velkener

Hannover > Falkonier

velkener = Falkner

velkenere = Falkner



Velleschröder

Osnabrück 1488/89

Kürschner

vel = Fell, Haut

Schröder = Schneider



Veltscheerer

Feldscher (Feldscheer, Feldscheerer) = Diensttitel des seit 1620 im brandenb.-preuss Heere nachweisbaren ärztl. Personals.

Ab 1623 taucht auch die Bezeichnung Chirurgus auf. Die Kompanie-Chirurgen erhielten 1852 die Bezeichnung Lazarett-Gehilfe, ab 1899 Sanitäts-Unteroffizier.

vergleiche > Feldschärer



Veltweywel

veltweivel = Feldwebel



Veltwohrer

veltwarde = Feldhüter



Vendeter

Vendeter (Venter) = Händler, welche vornehml. fertige Kleider, auch allerlei Alt- u.Trödelwaren feilboten usw.



Verbittelsinste

Schleswig >

1625

1625/32 Verbittelsgeldinste

1651 Verbittelsgeldköthener

Verbiddelsgeld = Bezeichnung für eine stehende Abgabe der Insten und Käthner, die sie an den Besitzer zahlen mussten, wofür sie unter seinem Schutz standen.



Verbitter

Vorsteher eines evang. Klosters für adelige Stiftsdamen

Seit alter Zeit Titel des Prälaten vom Kloster Itzehoe, welcher als solcher das Präsidium der ritterschaftl. Versammlungen in Holstein führt.



Verbotter

1683 vom Rat zum Umbitter und Verbotter der Gewerke bestellt.

Bote, der die Bürger eines Bezirks zu den Sitzungen bestellt oder Vorladungen überbringt.

Lexikon: verboten = einem durch mündl. Borschaft etwa. zu wissen tun; ...rufen lassen, vorladen.

Verbotung = Berufung zur Versammlung.



Verleger

Von der Manufaktur zur Fabrik

Händler mit Heimarbeitserzeugnissen

der auf seine Kosten Herstellung einer Sache übernimmt.

seit 17. Jh. für den gebräuchlich, der die Kosten u. den Vertrieb von Druckwerken übernimmt.

Brockhaus:

Verleger = Unternehmer

1) im Verlagsbuchhandel,

2) im Verlagssystem (Heimarbeit)



Verlehnsmann

Altenteiler.

Verlehnt = eigentlich das Verliehene, das Altenteil

Verlehnsmann = Bauer, der auf dem Altenteil sitzt.



Verlehnte

Der Rat in Lübeck hatte zu allen Zeiten die Gewalt, das Recht zur Ausübung eines Gewerbes zu erteilen.

Die Erlaubnis war an eine Person geknüpft, war ein Lehen.

In älteren Zeiten war Amt u.Lehen ziemlich gleichbedeutend. Später, als Arbeiter ohne eigentl. Handwerk Vereinigungen bildeten, die in stärkerem Masse vom Rate abhängig waren als die Zünfte,

machte man feinere Unterschiede u.nannte die Angehörigen dieser Vereinigungen Verlehnte.

vergleiche > Träger Lehen waren teilweise verkäuflich; der Preis schwankte zwischen 600 u. 3000 M. Geschenkte Lehen (Hopfen-, Heringspacker u. einige andere) erforderten nur kleine Beträge, höchstens 66 M.



Verweier, Bettverweier

Federreiniger u. Bettstopfer



Verwer

Färber, colorator

vergleiche > Färber



Vetingmaker

Stralsund 1541

In Hamburg erscheinen seit dem Ausgang des Mittelalters bis ins 17. Jh. leicht gebaute, mit einem Verdeck versehene Wagen als Vetinge od. Vetingswagen.

Ursprung des Wortes unbekannt

(Finder, Hamburg.Bürgertum in der Vergangenheit)



Victualienhändler

Duden: Lebensmittelhändler.

Viktualienhändler

Inhaber eines Lebensmittelgeschäftes



Viehmädchen

Viehmagd, die Magd unter dem Gesinde, die über das Vieh gesetzt ist u. selbiges zu beschicken (zu besorgen) hat.



Viehmäster

Also wohl Personen, die im Nebenberuf Vieh, Schweine mästeten; vielleicht auch im Auftrage der Bäcker deren Schweine betreuten.

vergleiche > Drangfahrer



Viehmutter

Kölln 1591 > viemutter

Viehmutter wird die Aufseherin über das Vieh genannt, sonderlich wenn sie von freier Geburt oder doch mehr geachtet ist als eine gemeine Bäuerin.

Viehmuhme, eine Frau, die auf das Vieh muss Achtung geben.



Viehpächter

Vater war Viehpächter in Voldagsen, dann ein Jahr lang Häusling in Marienau

Landwirt, der a) eine ganze Viehherde zur Nutzung pachtet (z.B.Pachtschäfer), b) einzelne oder mehrere Tiere zur Nutzung u. Dunggewinnung in seine Ställe stellte: Viehverstellung.

Viehverstellung = das Einstellen des Viehs bei anderen zur Nutzniessung.- Viehpächter.



Viehschneider

Oldesloe 1822 > Kastrator.

Viehschnitt, castratio pecorum, die sogenannte Nonnenmacherei, d.h. den Pferde- u. Viehschnitt.

verschneidet (kastriert) Hengste, Bullen u. Eber.



Viehschreiber

Ein beigegebener Viehschreiber zeichnete den Kauf, die Parteien u. die Bedingungen schriftl. auf. (siehe > Unterkäufer)

Lübeck 1811 > Viehmarkt: An der Mauer ... Ochsenmarkt u. am Klingenberg Schweinemarkt. Dabey ist die Einrichtung getroffen, dass die Verkäufer von einem öffentl.angestellten Mann,

gewöhnlich Viehschreiber genannt, die ganze Summe der ausstehenden Gelder, welche dieser von den Käufern einzeln einkassiert, erheben.



Viehtreiber

Hilfskraft des Viehhändlers



Vieolenmacher

Viola = das eine Quinte tiefer als die Geige stehende Saiteninstrument, die Bratsche; früher der allgemeine Name dieses Typus von Streichinstrumenten.

Geigenbauer.



Vierer, Fiehrer

Fiehrer = niederer militär. Dienstgrad

vierer eine niedere militärische charge



Vierherr

Viermann = Mitglied des Gemeindevorstandes (der aus 4 Personen bestand)

Behörde aus vier Mitgliedern bestehend, besonders Aufsichtsbehörde in Städten.



Viertelsackermann

Kleinbauer, etwa einem Kötter, Kötner entsprechend.



Viertelsherr, -mann, -meister

in manchen Städten gewisse Personen, welche in jedem Viertel der Stadt gewählt werden u.zugleich mit der Stadtobrigkeit die Aufsicht über die Gemeindegüter haben. Man nennt sie auch Gemeindeherren.

Viertelsmann: Mitglied eines Gemeindeausschusses

Viertelsmeister: Vorsteher eines städtischen Viertels



Vigilanzinspektor

Polizeiinspektor

vigilant = wachsam, klug. Vigilant = Polizeispitzel.



Vilter, Viltere

Hutmacher

vergleiche > Filzer, Filter, Filtmacher, Hoedemaker, Hudereifer.

filtrarius, hodwalker, pilleores



Virtelspänner, Viertelbauer

Alsleben, 1818

Viertelhufner, Viertelhof, Viertelgut, der vierte Teil eines Bauerngutes

Viertelbauer = Kleinbauer mit weniger als 30 Morgen.



Vischmenger

vischmenger = Fischverkäufer.



Visitator

Visitation = schon im Mittelalter mit dem Sinne des Prüfens, Untersuchens aufkommend.

Durchsucher, Besichtiger, Prüfer.



Visiteur

Lübeck 1818

Durchsucher, Untersucher, Steueraufseher.



Visitierer, Visierer

visitieren = prüfend besichtigen, untersuchen.

vergleiche > Beseher

Für die Erhebung der Weinakzise schuf sich die Stadt (Cöln) durch die amtl. Messung der eingeführten vollen Weinfässer vermittels der Visierrute die Grundlage.

Die damit betrauten Beamten hiessen die Visierer, die erhobene Gebühr Rutenpfennig.

Die Visiteurs müssen alltäglich vor Öffnung der Tore bis zum Anfang der Sperre auf den ihnen zugewiesenen Posten sein. Sie haben zu wachen, dass keine accisbaren Sachen ohne Begleitung einer Quittung zur Stadt kommen.

Visierer = Beamte des Eichamtes, der die Gefässe eicht, z.B.Weinvisierer.



Vizehofrichter

unter den Beamten des Fürstl. Hofgerichts als erster genannt.

Beamter des Hofgerichtes

vice = an Stelle, in Vertretung von ...



Vleeminsch(e)

Hameln > Tuchmacher.

Vlaeminc = Flamänder

Fläminger = Tuchfärber

mittelhochdeutsch: vläming = Flame; als Tuchmacher u.Färber kamen Flamen ins Land

Fläminger = Tuchfärber



Vleshower

Fleischhauer, Schlächter

vleshouwer = Fleischhauer, Schlächter;

aber auch: Henker.

vlesho(u)wer = Fleischhauer, Henker



Vogelfänger

Vogelsteller heisst derjenige, der kunstgerecht u. auf weidmännische Weise den Vogelfang ausübt.



Vogelmacher

Görlitz, 1777

Handwerker, der für das Vogelschiessen die bunten Vögel Papageien fertigte.



Vogelsteller, Vogler

Kölln 1609 > des rats vogelsteller und holzhueter = Vogelsteller, Holzhüter.

Brockhaus: Der Vogelsteller (Vogler, Finkler) fing die Vögel (Krammetsvögel, Stare, Finken, Lerchen) auf dem Vogelherd (Finkenherd) mit Futter und Lockvögeln ... usw.

Vogler nannte sich im Mittelalter die Elbinger Gilde der Entenfänger.



Voigt

Vogt.

Brockhaus: Verwaltungsbeamter; Schirmherr eines geistl. Stifts; Richter in geistl. Herrschaftsbezirken; Vormund.

Lübeck 1842 > Marktvogt, Klostervogt

ursprünglich in der Bedeutung von Schirmherr, Schutzherr gebraucht; im Mittelalter ist der V. Verwalter geistlicher u. weltlicher Territorien.





Vollhöker

Lübeck 1826

Vollhöker, oben der Holsteinstrasse im Keller 270

Vollhöker = Kleinhändler mit vollem Verkaufsrecht

Vollhake = in Lüneburg u.anderen nd.Städten Händler mit Fettwaren.



Vollmeier

Niedersachsen häufig.

urspr. Beamter, der einem Fronhof vorstand.

Seit dem 12. Jh. Hofbesitzer, die den Hof in Erbpacht. Daraus später dann Grossbauer.



Vollspänner

Syke > Dem Amt zu Dienstleistungen mit Gespann (Pferden) verpflichteter Bauer von 70-200 Stück Land.

Brockhaus: Vollspänner = ein Vollbauer = Vollhufner, Vollerbe, ältere Bezeichnung für Besitzer landw. Betriebe, die bei selbständiger Bewirtschaftung eine Familie ernährten.

frohnpflichtiger Bauer,welcher ein ganzes Bauerngut besitzt



Vorkäufer, Vorkäufler, Vorkoper

Vorkäufler = Zwischen-, Kleinhändler, Höker.

Aufkäufer.

Vorkoper = Vorkäufer

kauft Waren vor den Stadttoren, bevor sie auf den Markt kommen.



Vorkoch

Köthen 1652 > Fleischer und Vorkoch

Oberkoch.



Vorleser

Lübeck 1811 > Vorleser im heil.Geist-Hospital

auch ward für die Hospitalisten früher in der kleinen ... Kirche wöchentlich Gottesdienst gehalten, was jedoch seit dem J. 1806 einstweilen eingestellt ist.

Vorbeterin = hält in einem Hospital mit den Insassen die tägl. Andachten.

Vorleser = lector

Die gewöhnlichen Betstunden, welche täglich des Morgens u. Abends gehalten werden, besorgt ein dazu bestellter Leser, der ... aus guten Predigtsammlungen erbauliche Stücke vorliest.



Vorman, Vorknecht

Hannover > Fuhrmann, Fuhrknecht.

vorman (voer-, voir-, vour-, fohrman) vurman

Fuhrmann, Wagenführer



Vorpflüger

das Antreiben der ersten Furche muss durch den Vorpflüger genau geradlinig geschehen.



Vorreuter, Vorreiter

Hannover 1689

1) vorausgeschickter Reiter, Anmelder,

2) Reiter, die einem Wagen oder einem Zuge wegbahnend oder zur Prachtentfaltung vorausreiten.



Vorschlager

Bad Schwartau > Anfangs wären sie im Kruge gewesen, und nachher hätten seine Cameraden des Vorschlagers Borckpfahl ausbrechen wollen...

Vorschläger = bei den Schmieden derjenige, der zuerst vor den anderen mit dem Hammer schlägt.

vörslag = Vorschlag = der Vorschlag beim Schmieden

Lexikon: vorslac = erster Schlag

So heisst bei den Schmieden derjenige, welcher den kleinen Hammer führt u. durch dessen Schläge die Stellen zeigt, wohin die anderen schlagen sollen, sowohl Vorschläger als Schirrmeister.



Vorschmied

Meister oder Vorarbeiter auf einem Hammerwerk.



Vorspannbesorger

Bevor es Eisenbahnen gab, benötigten die Reisewagen (Eilposten) öfteren Pferdewechsel. Der V. sorgte dafür, dass zur rechten Zeit Pferde zur Verfügung standen.



Vorsprach

Vorsprecher (vorsprakee) waren als Anwälte der Stadt beim Elbinger Rat tätig.



Vorsprech

Vorsprecher, waren als Anwälte tätig.

Vertreter der Parteien vor Gericht, Rechtsbeistand, im engeren Sinne Verteidiger vor Gericht.



Vorster

Förster.

Lexikon: forstaere, forster = Förster.



Vortratmacher

eine Art Zeugmacher, Weber.

Vortrat, eine Art des Gewebs vordrat, fürdrat, fürgrat, fürgrad eine Art Zeugs mit vier Schemeln gewebt.



Vorwerksmann, -hirte, -schäfer

1756 ... Vorwerksmann in Seifersdorf

Bewirtschafter bzw. Pächter eines Vorwerks

Lexikon: vorwerc = vor der Stadt gelegenes gehöft, landgut

Vorwerksmann = Pächter (auch Besitzer ) eines Vorwerks

Vorwerkshirte, -schäfer = Beschäftigte auf einem Vorwerk, einem Landgut, das ausserhalb des Ortes, abgetrennt vom Hauptgut selbständig bewirtschaftet wird.



Vorweser

1) Vorgesetzter (diese Bedeutung bis ins 16.Jh. gebräuchl.)

2) Vorgänger (in Amt, Würde, Tätigkeit), Vorläufer, Vorfahr (17.-19. Jh.)

vielleicht Verweser = Verwalter.



Vurneisser

Firnissmacher

Hersteller von Firnis, einem Gemisch aus Leinöl u. Trockenstoffen (Verbindungen von Harzsäure mit Blei oder Mangan)



Vysscher

Fischer

vergleiche > Fisker, Fischmeister



Waadschiffer

Wenn die Seeschiffe die Trave aufwärts nach Lübeck fuhren,

konnten sie nicht immer segeln, mussten daher die Waadschiffer in Anspruch nehmen, welche die Schiffe mittels Pferdezug oder Handkraft an den ausgebrachten Leinen,

die über Winden am Treidelstege liefen, weiterzogen. vergleiche > Treidelmeister, Linentrekker

Die W. wohnten in Travemünde, Schlutup u. Gothmund.



Waagepächter

Osterode 1743

Pächter einer städtischen Waage.



Waagesetzer / Wagenmeister

Magdeburg > Wagenmeister, der oberste Beamte in der städtischen Wage. Die übrigen heissen wagenknechte

Waagesetzer: an der Stadtwaage beschäftigt.

Wagemeister = 2. Bürgermeister.



Wachsbleicher

Brockhaus1930: Wachs wird durch Umschmelzen in heissem Wasser gereinigt.

Wachsbleek = Wachsbleiche, Kasten mit Glasdach u. schrägem Bodenbrett, auf dem das in der Sonne schmelzende Wachs herabfliesst, während der Schmutz zurückbleibt. Imkersprache.



Wachsbossierer

Berlin

Brockhaus: Bossierwachs = Modellierwachs

Wachsbildner

Wachsbossierer, der Gegenstände in oder aus Wachs formt.



Wachsfabrikant

wer gewerbsmässig Lichter und andere Gegenstände aus Wachs fertigt.



Wachsschmelzer

Handwerker, der Wachs einschmilzt (auch Spottname f.kath. Geistliche)

vergleiche > Wachsbleicher, Wachswinder, Wachszieher



Wachs- u. Talglicht-Zieher

Lichtzieher.

Lichttrecker = Lichtgiesser.



Wachstuchdrucker

bedruckt Wachstuch mit Mustern.

Brockhaus: Wachstuch = Gewebe aus Baumwolle oder Zellwolle, auf einer Seite mit einem glänzenden, elastischen Überzug aus Leinölfirnis oder Kunststoff versehen.



Wachstuchmacher

Brockhaus: Wachstuch = ein leinwand- oder köperbindiges Gewebe aus Baumwolle oder Zellwolle, auf einer Seite mit einem glänzenden, elastischen Überzug aus Leinölfirnis oder Kunststoff versehen.



Wachswinder

wasvinder = Aufseher über den Wachs (beim Verkauf)

Wachswinde = die Hülsen von dem ausgepressten Wachs, nachdem sie in Ballen gedrückt.

Wachswinde =

1) Stopfwachs, womit die Bienen die Ritzen verstopfen.…

2) zurückbleibende Unreinigkeiten beim Auspressen des Wachses,

3) das in Ballen gedrückte rohe Wachs



Wachszieher

Brockhaus: Lichtzieher, stellt Kerzen durch Ziehen her

der Wachsstöcke herstellt u.feil hat, auch Wachslichter.



Wachtbieter

städt. Aufsichtsbeamter über den Wachdienst



Wachtgänger

Hannover 1689

Wachtgänger = etwa Stadtpolizist.

Wachtgänger i.Altstadt Hannover



Wachtgeldsammler

Zur Beaufsichtigung der Brandstätten u. Verhütung von Diebstählen wurden ... die beiden W., der Gerichtsschreiber, Akziseschreiber, die Schossknechte herangezogen

Im Eid der reitenden Wachtbeamten (ältestes Eidbuch) heisst es: dat wachtegeld ok truweliken vorsammeln

Wachtgeld, eine von den Bürgern erhobene Abgabe (ursprüngl. als Ersatz für zu leistende Wachdienste), von der die Wächter besoldet wurden.



Wachtmeister

Dienstgrad bei Militär, Bundesgrenzschutz, Polizei



Wadenmeister

Bützow 1754

Waad, Wai- u. Woi-, f. = grosses Zugnetz zum Fischfang.

Fischmeister

Wate, wade = grosses aus zwei Wänden u.einem Sack in der Mitte bestehendes Zugnetz.

Wate = zugnetz.

wade = grosses Zugnetz.

vergleiche > Garnemeister



Waffelbäcker

Hannover 1689

vergleiche > Eisenkuchenbäcker

Brockhaus: Waffel = geriffeltes, flaches Feingebäck.



Waffensmyd, -smidt

Veraltete Bezeichnungen: Waffensmyd, Smyd, Plattner, Blatner, Harnischmacher, Plattenharnischmacher, Sarwürk (Ringpanzermacher), Panzermacher, Helmschmied usw.



Wagehalter

wahrscheinlich = Wäger, Waagepächter od. dergl.

An der Stadtwaage beschäftigter Angestellter ...zu den Handwerkern gerechnet, da man für diesen Posten wohl einen Mann mit techn. Kenntnissen bevorzugte, z.B. Kleinschmied.



Wagenaufseher

ihm obliegt die technische Überwachung der Wagen inbezug auf Betriebssicherheit.

Heute: Wagenmeister



Wagenbedinger

siehe > Frachtbedinger

Güterbestetter, Spediteur.



Wag(e)ner, Wegener

Wagenbauer. Der Ausdruck Wagener ist im Mittelalter nicht immer eindeutig. So bezeichnet mittelhochdeutsch: wagener sowohl den Wagenhersteller als auch den Fuhrmann.

Für das mittelniederdeutsch: konnte bisher nur die Bedeutung Wagenbauer nachgewiesen werden.

mittelniederdeutsch:: wegener



Wagenknecht

1) zu Waage: der unterste Angestellte bei einer Stadtwaage.

2) zu Wagen: ein im Dienst stehender Wagenführer, Fuhrmann.



Wagenlader, -leder

Lübeck 1798

einer, der Fracht auf einen Wagen lädt, in Salzwerken die Arbeiter, die Wagen u. Schlitten mit Salz beladen.

öffentlich bestellte Arbeiter, die ein Vorrecht (Lehen) für das Beladen u. Abladen von Frachtwagen hatten.

1851 waren es 9 Personen, wurden bei der Gründung der Träger-Korporation nicht übernommen, sondern fanden Beschäftigung bei der Bahn.



Wagenmann

Nürnberg 1363

wagenmann -> karrenmann, fuhrmann.

wagenmann = fuhrmann



Wagenmeister

siehe > Waagesetzer

In Kiel hatte ein Wagenmeister die Reihefahrer zur Arbeit zu bestimmen.

vergleiche > Reihefahrer

Die Fuhrrolle (Zunftrolle) schrieb eine für die Fortbringung der Fuhren eine bestimmte Reihenfolge vor.

Diese aufrechtzuerhalten war die Hauptaufgabe des Wagenmeisters. Sobald ein Reisender in einem Ort ankam, meldete er sich bei dem Wagenmeister, der dann für die Weiterfahrt zu sorgen hatte.

Lübeck 1842: Wagenmeister bei der Hannoverschen Post.

Mitte des 18. Jh. wurde in Ratzeburg ein Postkontor unter Leitung eines Reg.Sekr. eingerichtet.

Die landesherrl. Posten Schweden, Mecklenburg u. Hannover wurden von einem einzigen Postmeister gesteuert.

Die Posthalter hatten nur noch Pferde u. Fahrer zu stellen. 1754 der erste Wagenmeister. Dieser war verantwortlich für den Aussendienst, für sach- u. fachgerechtes Beladen der Postwagen, für pünktliche Abreise u. Beschaffung von Pferden für die Extrapost.

Aufseher über eine grössere Zahl von Wagen.

Schirrmeister.

derjenige, welcher die Aufsicht hat über mehrere Wagen u. die dazu gehörigen Personen, so auf grossen Postämtern, beim Tross der Armee, an Nöten.



Wagensalber

Stuttgart

Wagenschmierer.

Wagensalbe = ein besonders in Oberdeutschland gebräuchliches Wort für Wagenschmiere.



Wagenschossbraker, -wraker

Wagenschott =

1) Verschluss des Wagenkastens;

2) halbzöllige eichene Platten zum Bau der Schalupen;

3) eichene Bretter ohne Knorren, ...die zur saubern Tischlerarbeit ausgesucht werden, weil diese Bretter vom andern Holz, das geflösst wird, ausgeschossen u. auf Wagen verführt werden.

wagenschot = ausgesuchtes, feines, astfreies ...Eichenholz



Wagenspanner

spanner = Ladknecht = Packer, städtischer Güterauflader.

bei der städt. Waage Auflader.

Spanner, Spetter, Spediteur



Wagenträger

In der Ordnung von 1545 werden noch die W., Heringspacker u. Kornträger zu Rettungsarbeiten hinzugenommen (bei Bränden)

Die Wagenträger führten die Namen Klösterträger am Markt, oder Marktklöster u. Klösterträger an der Wage ... ging ihr Name auf ihren Stand an der oberen Stadtwage zurück.



Wäger

Lübeck

vergleiche > Waagesetzer

Stadtwäger

ein bei der Stadtwaage angestellter Beamter, der Waagemeister oder einer seiner Untergebenen.

Lübeck > Auf den drei Stadtwaagen (obere am Markt, zwei an der Trave) sind vier Beamte unter dem Namen Wäger angestellt,

unter deren Aufsicht Waren aller Art gegen Erlegung eines Wägegeldes gewogen werden. Die W. unterstehen der Wette, werden vom Senat ernannt.

vergleiche > Ratswäger



Waidmüller, Waitmenger

stellte aus Färberwaid blaue Farbe her, die er an Färber verkaufte.

Waitmenger = W.händler

weit, weid = Waid, Färbepflanze (Isatis tinctoria)



Waidner

Färber, der Waid verarbeitet. Waid (isatis tinctoria) gelbblütige Kreuzblüterstaude aus dem Mittelmeerbereich; enthält Saft, der an der Luft schnell blau wird. Schon im Altertum angebaut. Durch Indigo verdrängt. (Brockhaus)



Waisenrichter

(1604-1687) Bürger, Gerichtsmann (1650), Bürgermeister (1651), Waisenrichter (1661).

1) der den Waisen zu ihrem Recht verhilft;

2) der Richter bei einem Waisengericht,

3) in einigen Ländern eine Amtsperson, die die Vormundsachen unter sich hat.



Waysenschreiber

Stettiner 1776/78

Waisenschreiber =

1) der Schreiber (Rechnungsführer) in einem Waisenhaus;

2) der Schreiber bei einem Waisenamt.



Waisenvater

Lübeck 1821

Vorstand oder Pfleger des Waisenhauses

Ein im Waisenhause wohnender sogen. Waisenvater besorgt die Oeconomie dessen Frau = die Waisenmutter



Walcker

Lübeck 1762-74

Walker.



Waldbott

Bad Homburg > Die Stadt hatte von altersher Anteil an den Wäldern der Hohen Mark, deren oberster Waldbott der Burgherr von Homburg war.

Waldbote, Umdeutung von Waltbote, das man später mit Wald in Verbindung brachte u. wie Waldgraf von dem Vorstand einer Markgenossenschaft ... gebrauchte.

Waldbote, oberste Waldbote, hiess so wohl i.d. älteren Zeiten, als auch noch heutigen ... derjenige, welcher über das Forst- u.Waldwesen ... die Oberaufsicht hatte.



Waldgreve

Auch wurden ihm (dem beiderstädtischen Amtsverwalter in Bergedorf) gewisse Bediente untergeordnet, als Hausvogt, Waldgreve oder Holzvogt, Büchsenschütz, Fischer und Schliesser, wie auch die beiden Zöllner (1620)

Forstbeamter.



Waldschmied

Das für die Siedepfannen (Salz) benötigte Eisen wurde als Erz bezogen u. hier durch Waldschmiede geschmolzen. Die Pfanne kam 1538 auf einen Herstellungspreis von 28 Gulden

Eisenschmelzer, Besitzer einer Eisenhütte.



Waldschreiber

ein Schreiber in Wald- oder Forstsachen.



Waltsmyd, Waldschmied

der fremde Berg- u. Hüttenmann, der Eisen in der Stadt zum Verkaufe bringt.

Waldschmied = Bergmann, Eisenerzgräber.



Waldwärter

Ausser dem Stadtförster waren ... noch zwei Waldwärter oder Holzwärter angestellt, besonders um dem Holzdiebstahl zu wehren u. die benachb. Bauern zu hindern, dass sie ihr Vieh im Walde weideten.

Sie hiessen früher Jäger, aber seit 1909 Forstaufseher.



Walgmoller, Walkmüller

der die Walkmühle betreibt

siehe > Walker



Walker, walger, Walkmüller

behandelten das Tuch mit Seifenwasser und Hämmern u. schweren Rollen, u.zwar zuerst im Handbetrieb, später aber in eigenen Walkmühlen.

walger = Walker

Lübeck 1842 > Walkmüller.

Walkmüller = Besitzer einer Walkmühle, hat zumeist mit einem Tuchmachergewerk einen Vertrag, wonach deren Zeuge in seiner Mühle gewalkt werden.



Walläufer

Dem Walläufer ist die spezielle Aufsicht des Walles u.der Schutz der Anpflanzungen gegen Beschädigungen übertragen.



Wallaufseher

Lübeck 1821

Wall-Aufseher.

Die in der 1. Hälfte des 17. Jh. errichteten Befestigungen wurden von 1803 ab demoliert, die Wälle durch Anpflanzungen u.Anlage von Wegen zu einem beliebten Spaziergelände gemacht. Der Wallaufseher hatte die Funktion eines Parkwächters



Wallbote

Lübeck 1811 > Wallbothe

Der Wallaufseher, der zugleich Bote der Deputation ist, hat die spezielle Aufsicht über den Wall u. die auf diesem ... befindlichen Anpflanzungen. (Wegebau-Deput.)

Dem Walläufer endlich ist die spezielle Aufsicht des Walles und der Schutz der Anpflanzungen vor Beschädigungen übertragen.



Walldiener

Elbing; 1560

Arbeiter bzw. Diener bei der Wallbehörde, die in Lübeck aus 2 Ratsherren u. 4 Vertretern der Bürgerschaft bestand.

vergleiche > Wallschreiber



Waller

Pilger.

Brockhaus: wallen = dahinziehen, pilgern

Lexikon: wallaere, -er = wanderer, pilger

waller = wallfahrer, Pilger.



Wallmeister

Lübeck 1798

1) Leiter eines Wallbaus,

2) im Feldwebelrang stehender Unterbeamter

den Fortifikationsbehörden der deutschen Festungen

das äussere oder krumme Holstentor, in dem der Wallmeister seine Wohnung hatte ...

Der W. oder Gärtner besorgt die Unterhaltung u.Anpflanzungen auf den Wällen u.vor den Toren u. führt die Aufsicht bei den Ausbesserungen der Wege u.des Landgrabens gehören zum Festungspersonal u. haben Feldwebelrang.



Wallschreiber

Schreiber der Wallbehörde, d.h. Geschäftsführer der Wallbehörde.

1601 wurde zum Zwecke des Baues von Befestigungen, Wällen usw. eine Wallbehörde gebildet, die sich aus 2 Ratsherren u. 4 Vertretern der Bürgerschaft zusammensetzte.

Lübeck > Befugnisse der Wallbehörde: die am Wall auszuführenden Arbeiten anzuordnen u. zu beaufsichtigen, die erforderl. Zahlungen anzuweisen u. die Rechnungen des Wallschreibers zu prüfen. ...die Officien u. gemeinen Arbeiter ... zu strafen.



Wall-Tischler

Lübeck 1803

Handwerker im Dienste der Wallbehörde.

vergleiche > Wallschreiber



Wallverboter

Verboten = einem durch Boten Mitteilung machen.- Bald nimmt das Wort die Bedeutung an: durch Boten zu einer Versammlung rufen. nhd.: vorladen.

Bote der Wallbehörde. (...die 1601 zum Zwecke des Baues von Befestigungen, Wällen usw. in Lübeck gebildet wurde.)



Walneator ( = Balneator)

Nürnberg 1326 > walneator in Zabulo = Bader am Sande

balneator = Bader



Walzenstuhlbauer

Brockhaus Müllerei: Neben Mühlsteinen benutzt man Walzenstühle.

Walzenstuhl =

1) das hölzerne oder eiserne Gestell, auf dem die Walzen mit ihren Zapfen ruhen u.sich drehen

2) wie oben, Müllerei.

Im Jahre 1589 gelang es dem Theologen Lee einen Wirkstuhl zu konstruieren, der das langwierige Stricken erleichtern sollte, Rösschenstuhl genannt.

Ende des 18. Jh. waren in Deutschland 4 Arten des Strumpfwirkstuhls bekannt. Anfang des 18. Jh. vollzog sich schon eine Umwandlung, besond.

im Erzgebirge, von Metall- zum Holzstuhl, bei dem an einer Holzwalze Rösschenkeile aus Hartholz befestigt waren. Im 19. Jh. dann Verbesserung.



Walzmeister

meister in einem walzwerk

Walzer, in Eisen-Stahl-Walzwerken betriebsiehe >..übliche KurzBezeichnung für Walzwerker.



Wämstler

Sülzer

reinigt u. verkauft das Eingeweide von geschlachtetem Vieh.

Oberdeutsch: Kuttler, der das Eingeweide reinigt u. verkauft.



Wandhändler, -kramer

Oldesloe 1769

Tuchhändler.

vergleiche > Wandschneider

Wandhändler neben Gewandhändler, lintearius

Hannover 1694 > Wandkramer.



Wandmaler, Behangmaler

...dessen Hauptaufgabe es war, Teppich- u.sonstige Behangimitationen an die Wände zu malen

Dagegen: Wandstreicher = Beamte, die Tuche u.Leinwand nach Qualität u.Quantität prüften u. siegelten.

der Bilder an die Wand malt



Wandschneider, (b) Wantsnider

Magdeburg 1152 > W.-gilde

Tuchhändler

Wandsnider = Gewandschneider



Wandstreicher

Wandstreicher = Geschworene Beamte, die im Danziger Rathaus alle Gattungen Tuch u.Leinwand, in der Stadt gefertigt oder eingeführt, nach Qualität u. Quantität prüften u. mit dem Stadtsiegel beglaubigten.

Wandstriker = Anstreicher



Wannenkrämer

fliegende Händler.- W. nennt sie Geiler von Kaiserberg nach dem wannenartigen Tragbrett, auf dem sie ihre Kleinware zur Schau auslegten.

W. = Hausierer, der seine Ware in einem Korbe umherträgt.



Wannenmacher

Wanner = Wannenmacher, Böttcher

Mollenhauer, Moldenhauer.



Wanner, wenner

Getreidewannenmacher

Wannemacher, wannemaker, Brandenburg 1525.

mittelniederdeutsch: wanne = Getreide-, Futterschwinge, ein Gefäss von länglich-runder Form;

wanner galt 1271 in Basel bereits für den Kleinböttcher

wenner = Wannenmacher



Wantbereder, Wantmaker

Verfertiger von Tuch (Want = Gewand)

Wandbereder = Tuchbereiter

Lübeck 1798 > Wandmacher, Wandbereiter.



Wantfarver

Tuchfärber



Wantscherer

Hannover > Wandschneider

Wantscherer, Tuchbereiter (der das Tuch scheret, die Kette, d.i. den Aufzug, auf den Scherrahmen bringt)

wantscherer, rasor pannorum = Tuchscherer > siehe dort



Wapener

Nur der reisige Stadthauptmann u. der mehrfach an seine Stelle tretende Wapener dienten mit mehr als einem Pferde u. stellten sie selbst …

Im ritterl. Kriegswesen ... rittermässiger Knecht im städt. Dienst wenn kein reisiger Hauptmann im Dienst war, er funktionierte an dessen statt.



Wappenmaler

1682 ... Gläser- u.Wappenmaler. Wegen unbefugten Malens u. Schildaushängens verklagt.



Wappenschneider

Stahl-,Stempelschneider



Wardein, Wardeiner

Lübeck 1798 > Münz- u. Silberwardein, Grützmacher und Wardein

Duden: Wardein = Prüfer.

wardieren = die Münze dem Werk nach schätzen

Wardein im Mittelalter der Münzprüfer, war oft zugleich Bergbeamter (Brockhaus)

siehe > auch: Wardin

staatl. Aufsichtsbeamter, der den Münzmeister kontrolliert, vornehmlich wegen des Feingehalts der Münzen.

Wardeiner gehörte zu den Schaubeamten bei der Zeugschau



Wardiermeister

Braunschweig > Die beiden Gildemeister waren verpflichtet, mehrmals im Jahr die einzelnen Werkstätten zu besuchen u. das dort verwendete Metall u. die hergestellten Waren auf ihren Feingehalt zu prüfen (Goldschmiede)

Diese Funktion der Gildemeister ging im Laufe des 16. Jh. auf die beiden Wardiermeister über.

siehe > auch Wardiersleute



Wardiersleute

vergleiche > Wardein, Taxiersmann

Prüfer, Schätzer.

Wardiersmann = Taxator.



Wardiger, Wardein

Beamteter Untersucher der Münzlegierungen

wardeie = Wardei;

warden = vom Gelde, wardieren, taxieren.



Wardin, gwardin, wardune

Bei der kaiserl. Münze in Frankfurt hat er die Aufgabe, darauf zu sehen, dass die Münzen ihr vorgeschriebenes Schrot u. Korn haben. Er hat die Münzstempel in Verwahrung.

siehe > Wardein



Warfhäusling

Warf = auf einer Wurft gebautes Haus; kleine Besitzung

Warf = aufgeworfener Hügel und die darauf liegende u. vor Überschwemmungen gesicherte Hofstelle in der Marsch

Warfmann = Bewohner od. Besitzer einer Hofstätte.



Warfsmann

Besitzer eines auf einer Warf, Wurft erbauten Hauses;Kötner

warfs-man = Mann, der auf einer Warf wohnt od. Besitzer einer warf genannten kleinen Hausstelle mit klein.ländl.Betrieb.



Warteknecht

Braunschweig

die in Wartesold genommen wurden mit der Verpflichtung, zur Verfügung zu stehen sobald Not am Mann war. Meist rekrutierten sie sich aus Handwerksgesellen - halb bürgerlich, halb söldnerisch



Wartmann I

Wehrberger Wartmann, Afferder W., Berkeler W., Holtenser W., Rohrser Wartmann

Späher, Kundschafter, circumspector, ein Wächter auf der Warte.

Wächter auf einer Warte, die einige Städte zur Sicherung in gewisser Entfernung errichtet hatten, z.B. Fritzlar 7 Stück



Wartmann II

Wartmann, Knecht - in einigen (Hakenzins-)Dörfern wohnten ständige Arbeitskräfte des Ordens zur Wartung der Wälder u. Seen

Wart- siehe >Waldwart = Gehilfe des Wildnisbereiters (Jagdbeamter,später Oberförster), geht aus dem Bauernstand hervor. Im 18. Jh. wird der Waldwart zum Unterförster, später Förster.

Wächter, Späher.



Wartsfrau

W. bei einem Magister Steding, Prediger siehe >Crucis

Wartefrau, Wartfrau = eine Frau, der die Wartung (Pflege, Versorgung) obliegt.



Wäscharbeiter

Bergbau: Arbeiter, der in der Aufbereitung der Erze arbeitet, der die Erze wäscht, d.h. mit bestimmten Lösungen das Erz vom tauben Gestein trennt (Flotation); auch Aufbereiter genannt.

wascharbeit = das waschen der erze auf dem herde



Waschmädchen

Hannover 1689

Magd, die die Wäsche zu besorgen hat.



Wasenabnehmer

Wasenmeister = Abdecker.



Wasenknecht, -meister

Wasenmeister = Abdecker



Wasseraufseher, -wärter

gemeiner Tagelöhner, der auf Wasser achtet, das in die Stadtgräben läuft.



Wasserbrauer

Wasserbrauer = Kofentbrauer

Kofent = Dünnbier, das nach dem Aufguss auf die Träber entsteht, Nachbier

Kofent bedeutet eigentlich Klosterbier, von convent = Kloster

Brockhaus: Kofent = Klosterbier, ein Dünnbier.



Wasserbrenner

W. = Schnapsbrenner.

Wasserbrenner

noch um 1800 vielfach gebraucht für Branntwein- und Likörfabrikanten.



Wasserdiener

W., nd. Waterdeiner, Heuerbas

Heuerbas, der die Besatzung anheuert.

Angestellter bei der Hafenkommission in Memel.



Wasserdreger

Wasserträger.- Vielleicht in einer Badestube, möglicherweise Wasserkäufer

Waterdreger = Wasserträger

Kölln 1695: wasserträger

Konitz 1574: Wassertreger.



Wasserfahrer

Braunschweig > Das mühselige Wasserschöpfen der Bürger in den Wasserläufen der Stadt und die zwar bequemere, aber kostspielige Wasserversorgung ...

durch die vereidigten Wasserfahrer (waterforer) konnten nur durch >Wasserkünste< (Wasser-leitungen) überwunden werden.



Wasserfärber, Watervarwer

die Bezeichnung Stubenmaler u. den Namen Wasserfärber für die Maler, deren Hauptaufgabe in Erledigung einfacher Anstricharbeiten bestand.

Maler in Wasserfarben.



Wassergraf

vereideter Sachverständiger in Wasserangelegenheiten, Richter eines Wassergerichts

Brockhaus: W. = ältere Bezeichnung für die Vorsteher der Deichgenossenschaft.



Wasserknecht

Lübeck > Die technische Leitung einer Wasserkunst lag bei einem >Kunstmeister<, dem >Wasserknechte< als Gesellen und Lehrlinge zur Seite standen.

vergleiche > Wasserschliesser

Wasserwärter

Wasserkunstwärter



Wasserkrämer

Wasserhändler = der mit gebranntem Wasser handelt.



Wasserkunstwärter

Wärter der Wasserleitung. (Wasserkunst = Wasserleitung)



Wasserschliesser

Lübeck 1842 > Wasserschliesser bey der Brauer-Wasserkunst am Hüxtertor.-

Wasserschliesser bei der Kaufleute-Wasserkunst

Brauer-Wasserkunst am Burgtor u. Bürger-Wasserkunst am Hüxterdamm

Lübeck > Es gab nunmehr drei grössere u.vier kleinere Leitungen, über die ein... Kunstmeister nebst einigen sog. Wasserschliessern die Aufsicht führte.

Verpflichtungen:

1) das Wasser zur rechten Zeit i.d. Strassen der Stadt abzuschliessen,

2) bei Reparaturen der Röhren ... zu sorgen, dass alles bald ... hergestellt wird,

3) bei Feuer sogleich ... sorgen, dass soviel wie möglich Wasser dahin geschlossen werde usw.



Wasserschout

Schout ist die nl. Lautform für nd. Schulte, nhd. Schulze.

Lübeck. 1842 > Die Casse (Sklavenkasse) besorgt die Besoldung des Wasserschouts

Vorsteher des Seemannsamtes

führt über ... zur See fahrenden Schiffsleute ein Register, muss auf Verlangen die Anwerbung ganzer Schiffsmannschaften übernehmen ...

Anfertigung der Rollen über die Schiffsbesatzungen; auch empfängt die Besatzung ihre Heuer i.d.Regel durch den Schout.



Wasservogt

Vom Landesherren eingesetzter Beamter, der die Fischerei zu beaufsichtigen hatte.



Wasserzieher, wasserzoger, wazsirzuger

ein Knecht in der Badstube, der das Badwasser aus dem Brunnen zieht.

Versorger der Haushalte mit Wasser.



Watervorer

Hannover > Wasserfahrer

watervare = Wasserfahrer, Schiffer.



Watschkermacher

Breslau > Watschker- u.Beutelmacher

Watschker = etwa Portemonnaie, ein Beutel mit Metallbügel u. Feder zum Zuschnappen. Die alten Watschker hatten genau die Form des neuen Portemonais mit Metallbügel u.Druckschnappen.



Wattenmacherin, -macher

Magdeburg

ein unzünftiger Professionist, der Watten verfertigt.

Watte = lockere Faserschicht, die durch Übereinanderschichten vieler Krempelflore entsteht; sie wird in der Spinnerei weiter-verarbeitet. Polsterwatte dient zum Ausfüttern von Kleidungsstücken, für Steppdeckenfüllungen u. als Polstermaterial (Brockhaus)

Konitz 1841 > Wattenmacher.



Waxlichtmaker, Wachsstapler

Verfertiger von Wachslichten

Wachsstapler fertigte die sogenannten Wachsstöcke (Wachsstapel), nämlich lange zusammengedrehte Wachslichte.



Wayner

wainer, wajner -> Stellmacher. (in einigen Gegenden wurde Wagner so gesprochen)



Weberknabe

weberknappe = webergeselle



Wechselschreiber

nach 1730, Münzmeister, Wechselschreiber beim städt. Münzwesen in Hildesheim, 1693 auch Wardein

Lübeck > Der Handel bediente sich der Wechsel, die oft in Latein geschrieben waren, also gebildete Schreiber voraussetzten.

Wechselaussteller, trassierer.



Wechselsensal

Sensal = vereidigter Makler für Waren- u.Wechselgeschäfte

Sensal = Makler



Wechsettere

Hannover > Steinsetzer.

wech = Weg; setten = aufsetzen, verfertigen.

(von den Steinen) ... wurden vele straten gesettet.



Wechsler

der Wechsler pflegte auf einem öffentlichen Platz seine Bude aufzuschlagen. In den Städten war der Geldwechsel früher mit der Münze verbunden.



Wechter

Kölln 1584 > wechter zu schlosse

Schlosswächter.



Weddedener

Wettediener.

Wette = Polizeikommission des Rates

Wedde = vorwiegend in den Seestädten die Ratsbehörde, die die Strafgelder einzieht, dann auch Gericht zur Schlichtung von Gewerbestreitigkeiten.



Weddeschreiber

Hannover 1604 > Wetteschreiber.

Weddeschreiber = Kämmereischreiber.

Wette = Polizeikommission des Rates

vergleiche > Weddediener



Wedeler, weddeler, wideler

Wedeler oder Wedelmacher.

Zuerst 1392; nach 1410 kommt das Wort nicht mehr vor.

Wedeler = Bürstenbinder

Brockhaus: Wedel = Büschel od. Bündel als Fächer, Staubwischer.



Wefer, Wever, Weber, wober

Weber

wober, wuber, auch wyber, die allgemeine Benennung für den Weber, in der Regel aber in der Sonderbedeutung des Wollwebersiehe >

Linneweber = Leinenweber

Wullenweber = Wollweber



Weferknape, Wever

Weber, Weberknecht, Webergeselle

Wewer = Weber

wever = Weber.



Wegebaumeister

Weissenfels 1837 Kgl. Wegebaumeister

baute Kunststrassen, Chausseen.



Wegekommissar

Beamter, der für die Instandhaltung der Wege zu sorgen hatte.



Wegemecher, Wegesetzer

Wegmacher.

Leute, welche im Auftrage der Stadt die Strassen mit Sand u.kleinen Steinen beschütteten u.dafür Taglohn empfingen.

Das Wort „Wegesetzer“ löst um 1425 das frühere „Wegemecher“ ab



Wegemeister

Wegschauer = Aufseher über die Landwege.

Wegbauer = straturae opifex



Wegesteiger

Steiger, der die Wege zu den Gruben u. Hütten beaufsichtigen u. instandhalten liess

siehe > Steiger



Wehemutter

Hebamme

Wehemutter = Hebamme

Wehmudder = Hebamme, nicht sehr gebräuchlich.

Brockhaus: Wehmutter, Wehfrau, veraltet f.Hebamme.

Wehmutter = Hebamme.



Weibel

Unehrliche Leute > Büttel, Fronbote, Seine Doppelaufgabe war Botendienst u. Urteilsvollstreckung

Fronbote.

Duden: Unterbeamter, Bote, Amtsdiener

Gerichtsbote.



Weichensteller

Eisenbahnbediensteter, der durch Weichenstellung die Fahrstrasse des Zuges bzw. Wagens festlegt. Früher, als die Weichen noch mit der Hand gestellt wurden,

benötigte man auf grossen Bahnhöfen bzw. auf Güterbahnhöfen eine grosse Zahl von Weichenstellern. Heute werden fast alle Weichen elektrisch vom Stellwerk aus gestellt.

Beamter



Weidemann

Weimar 1599 > ein Weidemann

Jäger, aber auch Fischer.

Lexikon: jäger, fischer.



Weinbäck

Winzer, der gleichzeitig Bäcker ist.

In vielen Gegenden betreibt der Winzer auch Landwirtschaft; ... Besonders in Süddeutschl. (Baden) Verbindung des Weinbaubetriebes mit Bäckereibetrieb oder Gastwirtschaft.



Weinbrenner

Weinbrenner = Weinbranddestillierer.

Branntweinbrenner.



Weinführer.

Weinhändler.



Weingärtner

Winzer.



Weinhandeler, Weinhecker, Weinkieper, Weinmeister

Kölln

Weinhändler, Weinbauer, Weinküfer, Kellermeister.

Weinhecker = Weinschenk.



Weinhauer

Winzer.



Weinhegker

Weimar 1555 > ein frengkischer Weinhegker

Weinhecker = Weinschenk

Weinhöker, Weinschenk.



Weinherr(en)

Weinherr = Grosshändler

Winherr = (Hamburg) Ratsherr, der für den Ratsweinkeller verantwortlich war

winhere = Weinherr, der den Ratswein zu besorgen hat.

der Ratsherr, dem die Aufsicht über Reben u.Keller der Stadt zufällt, so im alten Lübeck, Leipzig ...



Weinkieper

Küper -> Küfer = Hersteller der Kufen (gr,Holzgefässe, besiehe >f.Wein)

Brockhaus:

Küfer =

1) Böttcher,

2) Kelleraufseher

Kiefer = Kübler = Küfer = Böttcher.



Weinküfer

Weinkufe = Weinkübel = grosses, offenes Gefäss für Wein.

Küfer =

1) der Kufen macht od. Bindet,

2) der Küfer geht nur mit Weingefässen um, weiss dabei mit dem Wein umzugehen, dienet in Kellereien, trägt ein Besteck am Gürtel mit einigen Band- u. Kufen-messern ... In Weinkellern, Weinhäusern warten sie zugleich den Gästen auf.



Weinmeister

Ratsherren, die die städt. Weinberge verwalten und den Ratskeller beaufsichtigten, heissen in Lübeck seit 1298 winmestere.

höfische od.städt.Beamte,denen die Sorge für Rebe u.Wein obliegt

in alter Zeit in Torgau: Verwalter des Stadtkellers - Heute wirkt das seit 1800 abgestorbene gute Wort nur noch in Familien- u. Strassennamen nach.



Weinrufer

Ausrufer, der den Weinausschank verkündete.

der städt. Ausrufer der verkäuflichen Weinsorten, in Zürich im 18.Jh. Zunftbeauftragter.

Lexikon: ausrufer des zu verkaufenden Weines

winroper, der den Wein ausruft, ausbietet (zum Verkauf)

Wer von den Bürgern schenken wollte, meldete es dem Rate u. erhielt einen Tannenkranz ... Dann verkündete der Weinrufer, wo geschenkt wurde.

städt. Beamter zur Kontrolle des Weinausschanks u. zur Festsetzung der Steuern.



Weinschenk

Weinschänker ( Weinschenker) = Gastwirt, der Wein ausschenkt



Weinschreiber

siehe > Stadtweinschreiber

Lübecker 1830 > Weinschreiber.



Weinschrödter

Lübeck 1798

Das Verschroten des Weines (Verladen u. Zuliefern der Weinfäser) besorgte der Weinschroder (Lübeck 1347)

Verlader von Weinfässern,

vergleiche > Winschröter

Ihre Arbeit war es, die Schiffe zu entladen u. dazu die Treträder in den Kränen zu bedienen ... Die W. sind bis zur Einführung der Gewerbefreiheit anerkannte Leichenträger geblieben.



Weinsticher

Weinprüfer.

Weinstecher = Weinmakler.

Weinpüfer

Weinmakler.



Weintzer, Weinzierl

Kölln > Winzer

Weinzierl = Winzer

Duden: = (mundartl) Winzer.



Weinverlasser

Weinabzapfer

winferlater, weinverzapfer, weinhändler.



Weinvisitierer

Weinvisitierer > Visierer = Beamter des Eichamtes, der die Gefässe eicht.

der den Inhalt der Weinfässer durch Berechnung bestimmt.



Weinzapper

Kassel > Weinzapper, kommt 1520 vor

Weinzapper = Weinwirt.



Weinzieher

Weinschröter

Weinzieher (obd.) in Württ. im 18. Jh. = Weinschröter

Weinschröter, Weinverlader, -prüfer.



Weissarbeiter

verschiedene Deutungen möglich:

1) Weissbinder = Maler, Anstreicher

2) Weissgerber = die mit Salz u.Alaun gerben.

3) Weissklämperer = Weissblechklempner,

4) Weissdreher = Porzellanarbeiter,

5) Weisswirker = Leinenweber.

Weissmacher = fertigte Nähpulte u. Kästchen aus weissem Holz für die Wismutmaler.



Weissbäcker

Stettin 1804 > Weiss-Roggenbäcker

der von dem sog. Fast- oder Festbäcker sich darin unterscheidet, dass er sein Brot lockerer als dieser und vorzüglich von Weizenmehl Semmel und Kuchen bäckt.



Weissbeck

Weissbeck = Weissbäcker = Losbäcker, ... dass er sein Brot lockerer als dieser (Fastbäcker) u. vorzüglich von Weizenmehl Semmel u. Kuchen bäckt.



Weissbinder

Maler, Anstreicher.

Anstreicher, zu weissbinden = weiss anstreichen.



Weissdreher

Weissdreher = Porzellanarbeiter.



Weisser

Tüncher, Flachmaler

Weissbinder = Anstreicher

witten = die Wand mit Kalk anstreichen



Weissgerber

Die Lohgerber benutzen als Gerbstoff Lohe aus Baumrinde, die Weissgerber oder Rotlöscher, wie sie in Lübeck hauptsächlich bezeichnet wurden, Alaun.

sie verarbeiteten hauptsächlich Hammel-, Schaf- u. Ziegenfelle, die erst im Kalkäscher vorbereitet u. dann mit Alaun u. Kochsalz weissgar gemacht wurden.



Weissklämpeler

Weissblechklempner.

Klemperer = Blechschmied, Klempner

Nach dem verarbeiteten Material unterscheidet man Schwarzblechner u. Weissblechner.

klampfer = Klempner.



Weisskramer

Kolb 1662 > Leinenverkäufer

Leinenhändler.



Weissmetall-Knopfmacher

Brockhaus: Weissmetall = Lagermetalle, vorwiegend Legierungen von Zinn u. Blei mit Antimon u. Kupfer.

Hersteller von Knöpfen aus Zinnlegierungen.

vergleiche > Zinnernknopfmacher



Weissnagelschmied

Stettin 1804

1809: Schwarznagelschmied

vergleiche > Schwarznagelschmied

Weissnagelschmied wahrscheinlich Hersteller von verzinnten oder verzinkten Nägeln, vielleicht auch von Kupfernägeln, die beim Kahnbau verwendet werden.



Weisswirker

Höxter 1740 > Weisswirker

Leinenweber (?)

witwerk = weisses Pelzwerk



Weitdreger, weitgast

Weitdreger, weytdrager = Waidträger

Weitgast = Waidverkäufer

Weitknecht = Knecht, der beim Messen des Waids behilflich ist.

Weitmesser = geschworene Beamte, die den zu Markte gebrachten Waid mit einem besiehe > Masse (weitmass) zu messen hatten

Waid, Färberwaid = zweijährige, bis 1 m hohe Kreuzblüterstaude aus dem Mittelmeerbereich. In seinem Saft enthält der W. einen an der Luft schnell blau werdenden, indigo-artigen Stoff; deshalb seit dem Altertum angebaut. Heute durch Indigo verdrängt. (Brockhaus)



Weydtfärber

Kolb 1625 > Waidfärber, Blaufärber

vergleiche > Waidner



Welcker

Welker, Welcker -> Walker

Lexikon: walker, welker = walker



Welker

Walker



Welscher Schuster

Weimar 1564

Welscher = der Welsche, Romane

Lexikon: walhisch, welhisch, walsch, welsch = welsch, italienisch, französisch, romanisch.

Aus dem Welschland zugereister Schuster.



Weltpriester

Gleiwitz

Geistlicher in der Gemeindearbeit.

vergleiche > Leutpriester



Wemmelhöfner

Anscheinend verstümmelt aus Wedeme-(=Kirchengut) Höfner

Wedemer = Bauer, der das Kirchengut bewirtschaftet.



Wendenmacher

Hersteller von Spindeln, Winden usw.



Wener, waner, wehener, weyner

aber schon 1373 wagener: Wagner, Stellmacher



Werghändler

Flachshändler.

Brockhaus: Werg = Hede = Abfall von Flachs oder Hanf beim Hecheln.

Händler mit Werg oder Hede

Hede wurde zu Hedegarn versponnen,dieses zum Weben von Hedeleinen, grobem Leinen verwendet.



Werkmeister

Lübeck 1798 > Werkmeister u. Sargträger an der Aegidienkirche.

die Person, die das Ganze der Arbeiten regieret und anordnet

Lübeck siehe > Der W. führte die Kirchenbücher u. verwaltete die Kirchenkasse, hatte Gehälter u. Löhne ... auszuzahlen, Aufsicht über Bauarbeiten i.d. Kirch u. sogar die Baumaterialien zu beschaffen.

1505 übernimmt Bernt Notke, wohl als Altersversorgung das Amt des Werkmeisters an der Petrikirche.

Der W. Hat die Aufsicht über das Kirchengebäude u. die zur Kirche gehörigen Wohnungen.Er hat das Rechnungswesen zu besorgen



Wescher, wezser, wischer, wizser

Wäscher.

Hilfsarbeiter der Wollweber, die das Waschen der Tuche besorgten.

Anders die weibl. Personen dieser Bezeichnung. Sie sind W., die sich an Kunden zeitweise im Taglohn vermieten oder zu Hause um Lohn arbeiten.



Weschin

Weimar 1547 > Weschin gen Hofe

Wäscherin am Hofe.

Lexikon: weschinne = wäscherin

Die Wesche = Wäscherin.



Wessler, wesseler

Wechsler.

wesseler = Wechsler

Wessler = Wechsler.



Wetteherr, -Diener, -Knecht

Mitglied einer Ratsbehörde, der die Einziehung der Ordnungsstrafen obliegt.

Wette = vorwiegend in Seestädten die Ratsbehörde, die die Strafgelder einzieht

Lübeck 1842 > Wetteknecht.



Wett- ...

Wett - Richter, -Secretarius, -Instigator ( = bringt Verletzung des Handelsgesetzes zur Anzeige),

-Diener

Wette = In der alten Danziger Verfassung diejenige Behörde, welche das Polizei- und Handelsgericht vorstellt.

Wettediener = niederer Polizeibeamter.

Wetteherr = Gerichtsherr, Rat aus dem Polizei- u.Handelsgericht, der Wette.

Die Wette ward erst 1820 zu einem Gericht 1. Instanz erhoben; früher entschied sie nur als Polizei-Behörde. Hauptzweig ihrer Wirksamkeit ist die Gewerbepolizei.



Wetterglasmacher

Brockhaus: Wetterglas, volkstümliche Bezeichnung für Barometer.

Quecksilber Barometer: Torricelli 1643

Aneroid-Barometer: Vidi 1847

Barometerhersteller.



Wetzelbecker

Wezschelbecker,

Es sollen alle Bäcker und Wetzschelbäcker in den Mühlen zu mahlen angehalten ...

Wätschelbäcker = unzünftiger Bäcker, Dorfbäcker;-

Jenaer Bäckerordnung von1591 >nach der die W. an Dienstagen ihr Brot auf dem Markt verkaufen dürfen.



Wetzer

Schleifer.

Brockhaus: wetzen = schärfen, schleifen

wetzen = schärfen, reiben



Wetzgermacher; Wetschenmaker

Felleisenmacher

Wetzger, Wetschger, Wetscher (obd.), mittelhochdeutsch = Reisetasche, Felleisen.

wetschger, wetscher = Reisetasche, Mantelsack, Kleiderbehältnis



Wetzsteinmacher

Wetzsteine werden aus Sandsteinarten, Tonschieferarten, ja sogar Kalksteinarten hergestellt.



Wewer

Weber, textor.

vergleiche > Wefer

Weuer, Wever, Weber (Warncke)



Wichsenmacher

Hersteller von Stiefelwichse, Schuhputzmitteln.



Wieger

allgemeine Benennung für die mit dem Wiegen betrauten obrigkeitlichen Personen



Wienker

Lübeck

Wienker = Hilfsarbeiter

Wienker bei den Brettsägern



Wiesenvogt

Wiesenvogt = in Wiesenbau u. Wiesenpflege Tätiger

Wiesenvogt = auf grossen Landgütern ein Wirtschaftsbedienter, welcher die Aufsicht über die Wiesen hat.



Wiggrefe

Es gab noch Zentgrafen, Dickgrafen, Tollgrafen...

Wiggrefe (Wald-).

wich = wohnsitz, stadt; wichgrave = stadtrichter

wikgrave = Stadtvogt (?)

Nachdem dies geschehen war (Wahl) trat der bischöfliche Beamte, der Wiggräfe, der allen städt. Verhandlungen sowie auch den Gerichten beiwohnte, in den Ratssaal und liess jene zwölf schwören, nur zum Besten der Stadt ...



Wildbrethändler

Osterode, 1758

Wildfleischhändler



Wildmeister

Jägermeister, der die Aufsicht über das Wild u. die Jagden hat; ursprünglich unterschieden von dem für den Wald allein angestellten Forstmeister, aber allmähl. damit zusammenfallend.



Wildnisbereiter

kurfürstl. Jagdbeamter, der ein grösseres Revier (Beritt) beaufsichtigte

Wildnisbereiter = Forstaufseher

= unterer Forstbeamter.



Wildrufmacher

Wildrufdrechsler, Verfertiger von Blasinstrumenten zum Anlocken des Wildes



Wildwächter

Wächter, die durch Rufen und Blasen das Wild von den Feldern verscheuchen mussten.



Willenweber

Kaiserslautern 1608 > seines Handewercks ein Willenweber und Duchscherer

Wollenweber.



Wiltschutz, Wildschütz

Kölln 1589 > churf. gn. wiltschutz

Wildschütze, Jäger.

im Dienste des Ordens, später des Herzogs stehender Jäger von ausgezeichneter Schiessfertigkeit; versorgt die Hofküche mit Wild.

Die Bezeichnung wurde noch nicht im heutigen üblen Sinne gebraucht.



Winborner, -bronner

Branntweinbrenner



Windehitzer, Windhetzer

Windhetzer = berittener Jäger für die Hetzjagd.

Pikör, der die Meute beaufsichtigende Jäger bei der Parforcejagd.



Windenmacher, windener

Magdeburg >

windener, windenmecher, der Winden (zum Spannen der Armbrust) verfertigt, Windenmacher, zur Schmiedezunft gehörig

Magdeburg 1817 > Hersteller von Winden, Vorrichtungen zum Heben u. Heranziehen von Lasten

Eisenarbeiter, der Winden anfertigt.

Windenmacher oder Windener, auch Wendenmacher = Verfertiger von allerhand Werkzeugen, Windenschrauben, Spindeln, insbesondere auch der hölzernen Kloben für die Flaschenzüge.



Windmüller

Müller auf einer Windmühle.

Windmühle = eine vom Winde getriebene Mühle; zum Unterschied von Wasser-, Ross- u. Handmühlen.



Wingertsmann

Kreuznach > Wingertsmann, Wächter 1604, als Schröter gen 1610.

Wingert, Wingardt meint Weingarten.

Wingerter = Weingärtner, Winzer.

Brockhaus: Wingert = rhein. Weingarten



Winker

Lübeck >

stand der Witwe das Recht zu, ein Jahr lang ... das Lehen durch einen Winker ... verwalten zu lassen.

bei Arbeitsfülle zogen sie Hilfsleute heran; diese wurden Nothelfer od. häufiger Winker genannt.



Winkeslere

Hannover > Weinkesselschmied.



Winmecher, winschenke

der die Kunst verstehe, den Wein mit Verbesserungsmitteln zu behandeln .

winschenke, der Weinausschank betreibt (Nur Bürger, die eigenen Wein schenkten.)

Winwerde, Weinwirt = ständig ausschenkend.



Winschröter, wingerter, winscroder

füllten die Fässer mit Wein, Branntwein oder Essig

wingerter, wingarter = Weingärtner.

winknecht = Weinknecht, der beim Weinzapfen der Wirte u. Strausswirte zugezogen werden muss u. die Entrichtung des Weinungeldes (Zapfsteuer) zu überwachen hatte

Winschröder = Fasslader u. -roller

winscroder = Weinküfer



Winscrivere

Hannover > Weinschreiber.

Der Weinschreiber wird vom Senat erwählt. Ihm liegt es ob, beim Löschen von Wein u. Branntwein gegenwärtig zu sein,

Marke u. Anzahl der ans Gestade gebrachten Oxhofte ( = altes Flüssig-keitsmass) zu verzeichnen, durch die Weinschröter nach Marken hinlegen lassen, damit die Kaufleute ihre Ware leichter übersehen konnten,

ferner die auf Wagen geladenen Stücke aufzeichnen usw.



Winteppere

Hannover > Weinzapfer.

wintepper = Weinverzapfer.



Wirt

Der Wirt auf dem Reinser Turm,

Pinkeler Turm,

Klapperturm usw. (Einbeck)

Wirt = Bauer, Hausherr, Ehemann

1) auf seinem Erbe die Wirtschaft führender Bauer,

2) Krugwirt

Haushalter, Verwalter u. Pfleger des materiellen Besitzesiehe > Hier also: Verwalter u. Pfleger eines Turmes der Stadtbefestigung.



Wirtsknecht

diener des Gastwirtes, Kellner; im 16. u. 17. Jh. neben Wirtsjunge üblich.



Wischhaur

Wisch = Wiese

Wischhaur = Wiesenpächter.



Wismutmaler

Wismutmalerei = Malerei mit Lackfarben auf Kreidegrund, der mit einer dünnen, als grauer Metallton hindurchschimmernden Wismutschicht überzogen ist;

vom 16. bis 18. Jh. in Deutschland u. der Schweiz zum Schmuck von Kästchen u.Schachteln verwendet, auch in der Volkskunst.



Witgerwer (mittelniederdeutsch: wisgerber)

Lübeck 1243 > Weissgerber

benutzt für feineres Leder statt der Lohe besondere Salze (Alaun)

Wittgerber, Wittlöscher = Gerber, die das Leder weiss liessen, wie es aus der Alaungärung herauskam

wisgerber, wisgarwer, wyssgerwer = Weissgerber

albus lore, erchwerker, witgerwer = Weissgerber



Witing

Eine besondere Gruppe der kleinen Freien bildeten die Witinge.

1383 erhielt Luban von Popitten drei Haken als Witing; dafür musste er dem Orden mit einem Pferd u. gewöhnl. Waffen dienen. (1 Haken ≈ 11 ha)

Withing = Diener des Deutschen Ordens

Withing =

1) Stammpreusse aus edlem Geschlecht …

2) Diener preussischer Abstammung.

ansässiger Stammpreusse, der wegen seiner Treue gegen den Orden gewisse Vorrechte genoss; seit dem 14. Jh. Ordensdiener ... preussischer Nationalität



Wittbrouwer

Brauer, die weisses Bier brauten.

Weissbrauer, Zusammenrückung aus Weissbierbrauer, zum Unterschied von Rotbrauern.



Wittel

Lübeck St. Jacobi >

Woeste: Witteler = Tüncher, witteln = weissen, tünchen

Witter, Holzarbeiter; Knecht, welcher Feuer anmachen, Wasser holen usw. musiehe >

Wittbinder = Tüncher

Wittel ist wahrscheinlich nur eine Abkürzung von Witteler =Tüncher



Wittenbeerprover

Prüfer von weissem Bier.



Wittgarver, Wyttlöscher, Wyttlosker

Gerber, die das Leder weiss liessen, so wie es aus der Alaungärung herauskam.

Wittgarwer = Weissgerber

witgerwer, -gerer = Weissgerber.



Wittger

Weisser, Tüncher.

Wittgerber = Weissgerber



Wittums-Hofmeister

Brockhaus: Wittum, Widum, Widem =

1) im Mittelalter Zuwendung des Mannes an die Frau zu deren Versorgung im Witwenstand;

2) die Vermögensausstattung eines kirchlichen Beneficiums

Verwalter eines a) Witwensitzes oder b) eines Kirchengutes



Wogemeister

Kassel > Schilt, der wogemeister, kommt 1545, 1553 vor

Waagemeister. vergleiche > Wäger



Wolfkreiser

Kaiserslautern >

Kreiser = bei den Jägern eine Art Feldhüter, welcher der Fährte kundig sind und im Winter mit kreisen gehen müssen.

Kreiser = Forstaufseher.

Duden: Kreiser = Jägerspr. der bei frisch gefallenem Schnee Wild ausmacht.

1700 ... der Wolf habe überhandgenommen 1732 streiften die Wölfe nachts bis vor die Stadttore.

Die Stadt stellte 3 Wolfsfänger auf, die für jedes getötete Untier eine Prämie erhielten.



Wolker, Walker

Reiniger von Gewändern

Brockhaus: walken; ich walke = verfilze tierische Haare (Streichwolle, Kaninchenhaare) durch Stossen, Stauchen und Pressen auf Walkmaschinen zur Herstellung von Tuchen, Hüten u. techn. Filz



Wolldeckenmacher

Lübeck >

webte Wolldecken vergleiche > Salunenmacher



Wollenbereiter

Korbsches Sippenarchiv, Bilder aus dem Berufsleben.

Wollner = Wollbereiter

Wollbereiter = Personen, die die Wolle für den Tuchmacher zurichten; Wollstreicher, Wollkämmer.



Wollenschauer

Bamberg >

Wollprüfer, Schaumeister, Kieser, Visierer.



Wollenweber, wullenweber, wollenwober

Wollweber



Wollenzeugmacher

Wollweber.



Wollkämmer oder Wollsträhler

bearbeiten die Wolle mit eisernen Kämmen, die ihnen von Kamm- u. Strählmachern geliefert werden.

Woll-, Wullkämmer waren Wanderhandwerker, die den Bauern die Rohwolle kämmten, sie spinnfertig machten; waren vielfach aus dem Eichsfeld.



Wollkarderin

Wullkaar, -kaarn, -kaard = Bezeichnung für die ... mit gekrümmten Nägeln besetzten Bretter zum Wollkratzen.

Wollkämmerein.

vergleiche > Wollkämmer, Wollkratzer, Kartätschenmacher



Wollknappe

Weimar 1564 >

Wollknecht = Aufwärter beim Wollmagazin

Tuchmachergeselle.



Wollkratzer

Osterode 1743 >

wullkratzer, streicher, wollenkämmer; wollstreicher, der die woll zopffet, streicht u. kemmet.

Lübeck 1842 > Wollkratzen-Fabrikant



Wollmanufacturier

Wollmanufaktur = Unternehmen für Wollverwertung.

Brockhaus: Wollmanufaktur = im weiteren Sinn gesamte Verarbeitung der Wolle zu Gespinsten u. Geweben.

Wollspinnerei (-weberei)-besitzer.

manufacturier = Fabrikbesitzer



Wollner, Wüllner

war der eigentliche Wollbereiter, der zum Tucher, Tuchmacher wurde

Wollschläger



Wollschläger, wollensleger

Strassburg 13. Jh. > reinigten u. lockerten die Wolle durch Schlagen.

W., der die Wolle durch Schlagen reinigt u. lockert; sein Werkzeug: mittelhochdeutsch: wollen-boge

wollenslager, wolnsleger, Wollschläger

Nach dem Trocknen wurden die Wollen von Arbeitern, den sogen. Wollenschlägern mit Stöcken auf Holz- oder Seilhürden geflackt oder geschlagen,

einerseits um sie aufzulockern, andererseits um den nicht ausgewaschenen Staub zu entfernen



Wollspinner

Oldesloe 1838 >

Wollspinner ist einer, der Wolle spinnt.



Worpelmaker, wurfeler

Würfelmacher

würfeler, worfeler, worffler = Würfelmacher



Worthalter

Bürgervorsteher, Altführer ( = Altgeselle als einer von zwei Vorstehern einer Gesellenbruderschaft.)

1) Fürsprecher, Vertreter vor Gericht, Verteidiger

2) Redner im Auftrag eines andern, Bevollmächtigter,

3) Amtsbezeichnung innerhalb d.städt. Verwaltung für den Stadtverordneten, Gemeindevorsteher.



Wrackbudenschreiber

Lübeck 1838 > Buchführer bei Wrackarbeiten.

vergleiche > Braacker, Wracker

Lübeck > Der Wr. wird vom Senate gewählt. Auf der Lastadie, zwischen Holstentorbrücke u. Nieder-Wasserbaum liegt die Amtswohnung des Schreibers, der die Stapelplätze vermietet.

Über alles auf die Lastadie gebrachte u. von dort abgegangene Holz muss er Buch führen u. jedem Schiffer einen Lieferungs- bzw. Wrakschein erteilen.

Unter seiner Aufsicht werden Bretter, Latten usw. von den verlehnten Dielenträgern sortiert u. die wrak befundenen Stücke ausgeschieden.



Wracker, Wraker

Duden: Beseitiger der schlechten Ware, besiehe > der schlechten Heringe

beim Holzhandel beeidigter Mann, der das Untaugliche dem Käufer anzuzeigen bestellt ist, um es auszuschliessen.

Beamter, der Waren prüft und das Schlechte aussondert. Heringswraker, Holt-, Terwraker.

Der Hansetag von 1412 hat versucht, die Beaufsichtigung des Schiffbaues durch je vier Beauftragte des Rates in jeder Stadt, Wraker genannt, durchzusetzen.

Lübeck 1842 > Träger u. Thranwracker



Wrüger, Wröger

Wruge, nd. Busse, Strafgeld.

Wroge = Rüge, Tadel, Anzeige

(nd.): Wröger ist die Bezeichnung einer Kommission, welche die Richtigkeit der Gemässe u. Gewichte zu prüfen hat.“

Rüger, Ankläger.- Bis in neuere Zeit heissen Wröger diejenigen, welche von Amtswegen nachzusehen haben, ob die Verkäufer richtiges Mass u.Gewicht gebrauchen oder ob sonst noch Polizeiwidrigkeiten vorkommen.



Wrühemänner, Wrüheherren

die Felder dieser Stadtbürger lagen im Gemenge u. mussten ... gemeinsam bestellt werden. Man nannte diese Ackerkommunen Wrühen u. die Mitglieder der Ackerbürgergilde Wrühemänner, ihre Vorsteher Wrüheherren.



Wuhrsetten, Wurtsete, Wurtsedel

Wurtsetter = Kätner, deren 4 ehedem auf einen Pflug gerechnet wurden.

Wurtsettel = Inhaber einer gespannfähigen Katenstelle, einer Viertelhufe.



Wührt

Kaiserslautern 1618 > Wührt zum Hohen Haus

1620: der Neu Wührtt Zum Schaff

Wirt.



Wuldenweber; Wullenwewer

Wollweber

wullenwewer, lanifex = Wollenweber



Wullenknape

Tuchmachergeselle

Wull = Wolle

wullenknape = Tuchmachergeselle



Wullinweber

Stuttgart > Wollweber



Wullkratzer

Wollkratzer



Wuppenmeister

Bremen.

Pächter der Lastkräne (Wuppen)



Wurstmacher

Schlächter; badisch Wurster.

Im Mittelalter waren die Küter > siehe dort meist auch Wurstmacher.



Wurtsitzer

vergleiche > Wuhrsete

Wurte = erhöhter Wohnsitz, mittelniederdeutsch: Hofstätte, die kleiner ist als eine halbe Hufe.

Inhaber einer gespannfähigen Kätnerstelle, einer Viertelhufe.



Wurzeler, wurzler, wurzemenger

Gewürzhändler

Wurzler (Wurzmann, Wurzmenger) = Drogist, Gewürzhändler



Würzelhändler

Weimar 1680 >

Wurzelmann = ein Mann ... der die Wurzeln medicin. Gewächse für Apotheken sammelt u. trocknet.

Wurzler = Gewürzkrämer.



Wurzelkramer

siehe > Wurzeler, Würzcrämer

Wurzler (Wurzmann,Wurzmenger) = Drogist, Gewürzhändler.

Wurzler, Wurzmann = Gewürzkrämer, Händler mit Spezerei.



Würzcrämer

würzkrämer = händler, der spezereien, heilmittel u. in geringem Umfang auch sonst kolonialwaren anbietet.

Wurzmann, Wurzmenger = Gewürzhändler.



Wyncysshern, wynziseherren

Weinherr(en), > siehe dort

Weisziseherr, Weinacciseherr, Weinsteuerherr.



Wysselverer

Danzig >

Weichselferge = Weichselfährmann

Wissel = Weichsel, vere = Fähre

Weichselfahrer, Schiffer.



Ysenfurer

Danzig >

Isenführer, Eisenführer, Eisenkrämer.

Lexer: isenmenger = eisenhändler

ähnliche Bildungen: Fischführer = Fisch -Händler

Hopfenführer

Ketelfarer = Kessel

Krebsführer

Rommeldeussführer = Bier-

Schalenführer



Ysenhuter, Eisenhuter

Nürnberg 1311 > ysenhuter

1330 > eisenhuter

Haubenschmied.

Eisenhuter = Helmmacher

Lexikon: isenhuot = Kopfbedeckung von Eisenblech

Eisenhuet ...= ehemals übliche Kopfbedeckung der Kriegsleute, Helm.



Zahnbrecher

Tänbrecker = Zahnbrecher

Tähnbreker, Tähnuttrecker = Zahnarzt

Kuusenbreker, -rieter, -trecker



Zainer

Zainer, Zeiner (obd.): mittelhochdeutsch = Schmied,der Stabeisen herst.

Brockhaus: Zain = Metallstab, aus dem Münzen gestanzt werden.

mittelhochdeutsch: zein meint Rute, Rohr, dann Stab, Metallstäbchen (Bahl.)

Zainer, Zeiner = Korbflechter



Zangener , zengener

fertigte Zangen

zengener = Zangenmacher

Zangenschmied, Zangenschlosser.



Zapfenmacher

in Nürnberg Handwerker, welche aus Messing Zapfen giessen.



Zauer

Tuchmacher

Tuchbereiter

Tuch- oder Zeugweber

Lexikon: zouwer = art tuchweber

bereiter, gerber, tuchweber, webergeselle



Zäumer, Zeumer

Zäumer -> nd. Tomschläger = Zaummacher, der Pferdezäume herstellt, Zügelmacher.



Zaumschläger

Tomsleger: beschlug u. behängte Zaum u. Geschirr mit Metallzierrat

vergleiche > Tommaker, Tomsleger



Zäunemacher (221)

Zaunmacher = modern f.Zäuner

Zaunmacher.



Zayemacher, Zajemacher

Konitz 1701, 1714 > Sayenmacher > siehe dort

Hersteller der aus Brügge stammenden Saye (= feiner Wollstoff)

Zagenmacher (Zag-, Zajenmacher) oder Raschmacher = Weber für Stoffe aus leichtem Wollgewebe.



Zechmeister

Zunft- oder Obermeister (Zeche = Handwerkszunft, Innung)



Zechpfleger

Verwaltete das Vermögen von Kirchen, Stiften usw.



Zedeller

Stadthagen 1596 > der Zedeller

Zwei Deutungen möglich:

1) Zeidler,

2) Sattler.

Zedler = Zeidler, Imker

Lexikon: zidelaere, zidler = zeidler, Bienenzüchter

Lexikon: sedel = sessel, sattel, sedeler = sedelmacher

vergleiche > Seddeler, sedeler = Sattler



Zehenmeister

Augsburg >

Zehenmeister = Zechpfleger, verwaltete das Vermögen von Kirchenstiftungen.

Zehntherr = Besitzer des Zehntrechts (Kirche, Geistlicher, Grundherr)

Zehntmeister = Zehnteinnehmer



Zehentknecht

Zehender = der für den Grundherren den Zehnten erhebt.

Lexikon: zehendaere = zehntmann, zehnteinnehmer

Teinpenningsknecht, der das Amt der Zehnteneintreibung bekleidet.

Zehntknecht, der vom Zehntherrn bestellte Beamte, der den Zehnten erhebt, also auf dem Felde des Zehntpflichtigen ohne Hinderung des Grundherrn die Garben auszählt.



Zehntgegenschreiber

Gegenbuchführer beim Zehnteinnehmer.

Zehnt(n)er = bergmänn.zehendner, exator canonis metallici



Zehntheber

Zehnthebung = Einziehung des Geldzehnten.



Zehntner

Hannover 1647 > Zehntner in Clausthal.

Zehntmann, wer den Zehnten zu geben hat;

Beamter, der die Ablieferung des Zehnten ... beaufsichtigte.

Zehntnehmer = wer den Zehnten einnimmt.

Zehender, Zehnder, Zehentner usw. = der für den Grundherrn den Zehnten erhebt.



Zehntsammler

Beamter, der den Zehnten einsammelt. (Zehnte = begründet als eine Abgabe des zehnten Teils der Erzeugnisse, ... durch Geldleistungen ersetzt)

siehe > Zehntner



Zehntschmied

Ein Schmied,der dem Herzog den Zehnten zahlte. Dafür aber bekam er das Eisen kostenlos von der herzogl. Eisenfactorei.



Zeicheneinnehmer

Erheber des Brückengeldes; händigte dem Fuhrmann ein aus Blei hergestelltes Zeichen.

Kam der Wagen zurück, so durfte er frei fahren, wenn das Zeichen zurückgegeben wurde.



Zeichenmeister

Eichbeamter.

Bei den Goldschmieden war der jüngste Ältermann Zeichenmeister. Er prüfte die fertige Ware auf Güte.-

vergleiche >Staler

Zunftmeister, der die Schauzeichen anbringt

a) an Goldschmiedearbeiten,

b) an Holzmassen.



Zeidler, Zeitler

Imker, der die Waldbienenzucht betreibt

vergleiche > Beutner



Zeisemeister

vergleiche > Ziesemeister

Zeise = Ziese; Ziesenmeister (Ziese = anfangs städtische, später allgemeine Verbrauchssteuer auf die wichtigsten Erzeugnisse; um 1600 durch das Wort accise verdrängt.

Ziesemeister = oberster Beamter der Verbrauchssteuer.



Zeitungssänger, -singer

Verkäufer von Blättern u. kleinen Schriften.

Zeitung = ursprünglich Bericht von einem Ereignis, auch das Ereignis selbst.- Zeitungssinger, -sänger = Verkäufer von Liedern über Zeitereignisse,die diese zum Anreiz auf den Märkten vorsangen



Zeitungsschreiber

Augsburg 1623/27 >

1) meint nach Ausweis der ältesten Belege zunächst noch den freiwillig beauftragten oder gewerblichen Schreiber neuer Zeitungen, d.i. den Berichterstatter jüngster Geschehnisse in Briefen,

2) der Hersteller des Textes gedruckter Zeitungen, Journalist.

Brockhaus: die ältesten Zeitungen entstanden um 1609, sie erschienen wöchentlich.



Zelenmecker

Münster 1467 > Hinrich Zelenmecker

zel, Seel = Seil

selenmeker = Seiler.



Zeltschneider

Kassel 1679 >

Zeltschneider = Zeltmacher



Zengener

Zangenschmied



Zensar

Aufkäufer von Ferkeln, Jungvieh (slaw. Cincar)

(vielleicht abgeleitet von lat. censere = abschätzen, bewerten)



Zepper

Kassel > in den Jahren 1511-30 kommt er vor als Bürgermeister und Zepper

Zapfer, Weinzapfer, Weinschenk.



Zerrenner, Vor-, Nachzerrenner

Zerrenner = Arbeiter, der in einem Eisenhammer bei kleinem Feuer das gesammelte Poch- und anderes Alteisen einschmilzt.

zerrennen bezeichnet das zweite Schmelzen des Eisens ... unter Zutritt von Luft, um es weicher u. geschmeidiger zu machen.

Zerr(en)er = Eisenschmelzer, Hammerschmied.



Zetteleinnehmer

Lübeck 1811 > Zetteleinnehmerin auf dem Mühlendamm.

Wahrscheinlich Hilfskraft des Aufsehers auf dem Mühlendamm, die die Freizettel, d.h. Quittung über gezahlte Accise abnimmt.



Zettelträger, Zettler(in)

wer Zettel austrägt, z.B.Ankündigungen.



Zeuch - Reinfierer

Lübeck 1673 > Zeuch Reinfierer am Bauhofe

Zeug-Reinführer = Zeug-Reinfahrer.

Arbeiter am Bauhof, der Gerät u. Baustoffe in den Hof bzw. Lagerschuppen fuhr bzw. karrte.



Zeugdrucker

umherreisender Zeugdrucker a. Bremen 1744.

Zeugdruck = ein Verfahren,farbige Muster auf Zeuge zu drucken



Zeugherr

Braunschweig >

Ratsherr, dem das Rüstungswesen, das Zeughaus unterstand; ...war für Instandhaltung u. Ergänzung verantwortlich



Zeugleshändler(in)

Händler mit gestreiften oder karierten baumwollenen Stoffen für Schürzen und leichte Kleider (Fi.)



Zeugmacher

Gumbinnen 1734

Osterode 1719 > Weber.

Verfertiger leichter wollener, früher auch seidener Zeuge.



Zeugmeister

Hannover 1663 >

1) milit. Beamter od. Offizier, dem das Geschützwesen unterstellt ist, auch Vorsteher des Zeughauses;

2) Aufseher über das Jagdgerätehaus; ihm sind die Zeugknechte unterstellt.



Zeugschmied, später Zirkelschmied

lieferte hauptsächlich Handwerkszeug für andere Metallgewerbe wie Bohrer, Sägeblätter,Hammer,Meissel, Zangen, ja selbst Küchengeräte,

im 16. Jh. auch feinmechanische Dinge wie Zirkel u.Messinstrumente.

Als Sonderzweig der ... Klempnerei gilt in einigen Gegenden Deutschlands der >Zeugschmied< (Schwarzblechner, Schwarblechschmied), der vorwiegend Gerätschaften für Töpfer u. Gerber fertigt.



Zeugschreiber

Schreiber beim Zeugamt, der Behörde, die das Artillerie-Depot u. Waffenmaterial verwaltet.



Zeugwagener

Kassel 1610 > zeugwagener

zeugwagen = wagen

1) für Kriegsgerät u. munition,

2) der jagdzeug befördert.

Stellmacher für Spezialwagen.

Zeugwagen = Wagen, auf welchen das zur Jagd gehörige Zeug, d.i. Tücher u. Netze gefahren werden müssen.



Zeugwart

Braunschweig >

Zur technischen Betreuung der Zeughausbestände waren vom Rat der Zeugmeister u. vier Zeugwarte bestellt; es waren Artilleriefachleute, ...die in Kriegszeiten als Büchsenmeister dienten



Zeugwaerter

Lübeck St. Jacobi, etwa 1660 >

1) Zeugwart, Verwalter eines militärischen oder anderen Zeughauses;

2) Aufseher über das städtische Haus für Baustoffe;

3) Jagdbeamter, der die Aufsicht über das Jagdzeug führt und dem Zeugmeister untersteht.

Zeugwahrter = Tuchprüfer.



Zeugwürcker

Weissenfels 1698 > Zeugmacher, > siehe dort

stellte Zeuge, leichte wollene Stoffe durch Wirken her.



Zichner

Ziechner = Bettzeugweber

Züchner = Leinenhändler; Züche od.Ziche = Bettbezug

Ziechner = Bettzeugweber

Lexikon: ziechener = ziechenweber (zieche = Bettdeckenüberzug)



Zichorienbrenner, -fabrikant

Zichorie, eine der Wegwarte verwandte Pflanze. Wurde früher angebaut. Die Wurzeln wurden in Würfel geschnitten u. getrocknet.

Sodann durch einen Zichorienbrenner (Wanderarbeiter) geröstet.

(Brockhaus: Aufguss als Kaffee-Ersatz)



Ziechner, Ziechenweber, Zichner

Bettziechenweber

ziechener, ziechner, zieger, zygger, vermutlich Verfertiger von Ziechen, Bettziechen, Säcken; Ziechenweber

Gumbinnen 1761 > Zichner.



Ziegelborner, -bronner

Ziegelbrenner, Backsteinmacher

ziegelmecher = -borner

Ziegler

Lübeck > sollten die Ziegelbrenner auch alljährlich einen Ofen Kalk brennen.



Ziegeldecker

Weimar 1567 >

ziegeldecker = dachdecker

Weissenfels 1737 >

Dachdecker: Schieferdecker, Stroh- (Reet-)decker, Schindeldecker.



Ziegelherr

Wismar > Ausserdem begegnen Ziegelherren als Leiter der städt. Ziegelei.

Ratsmitglied, das über die städt.Ziegelei die Aufsicht führt



Ziegelhofmonitor

Lübeck > Aufseher beim Ziegelhof (auf einer Ziegelei)

monitor = Mahner, Warner

monitor = Erinnerer, Aufseher, Panzerschiff

Tegelhof = Ziegelei



Ziegelkind, Ziegelknecht

Lehrjunge, Arbeiter in einer Ziegelei.

vergleiche > Tegeler, Ziegler, Ziegelborner

Dass es sich bei den Ziegelkindern um erwachsene Männer und nicht um Jugendliche handelte, kann man daran erkennen, dass sie das Bürgerrecht erwerben konnten.



Ziegelschreiber

Buchführer.

siehe > Steinschreiber



Ziegelstreicher

Frankfurt a/O. 1610 >

ein Ziegelarbeiter, der Mauer-, Dach u. andere Ziegel fertigt und tüchtig zu machen und zu streichen versteht.

Ziegelstreichen : bezieht sich auf das Glattstreichen der oberen Seite der Tonmassen in der Form.



Ziegler, ziegeler, cygeler

ursprüngl. hofhöriger Arbeiter.

ziegeler, cygeler = Ziegler.

Das Wort ist mit Ziegelborner identisch



Ziengesell

Zien = Zine = Bütte, Kübel, rundes Holzgefäss, nd. Tine.

Ziengiesser = Zinngiesser.

Ziengesell =

1) Böttcher,

2) Zinngiesser.



Ziergärtner

Kunstgärtner (vergleiche > Kunst- u. Lustgärtner)



Zieschenmacher

Zieschenmacher („Zitz“ ist eine bestimmte Art von Kattun)

Ziechenmacher = Zieschner, Weber der Ziechenleinwand.

(Zieche = sackartige Hülle, besiehe > für Betten)

Zieschen = dünne Bratwurst

Ziechner = Weber von Bettzeug.

Zieche = Bettdeckenbezug

ziechener = Ziechenweber.

Zieschen ( gesprochen: zies-chen) = Würstchen, Pferdewurst.



Ziesemeister

Brandenburg >

Ziesemeister = oberster Beamter der Verbrauchssteuer

Ziese = anfangs städtische, später allgemeine Verbrauchssteuer auf die wichtigsten Erzeugnisse; um 1600 durch das Wort Accise verdrängt.



Zigarrenmacher, -sortierer

Verfertiger von Zigarren.

(teils Hand-, teils Maschinenarbeit) Nach der Fertigung werden die Zigarren nach Farben (bis zu 150) sortiert.



Zimmerarbeiter, -hauer

Zimmerhäuer = Bergmann, der im Stollenbau tätig ist.



Zimmerling

Bergzimmermann im Bergbau

Zimmersteiger ist ein Bergmann, der die Zimmerarbeit versteht. = Zimmerhauer.



Zimmermaler

Zimmermaler = Weissbinder.



Zingelschliesser

Lübeck 1798 > Bandreisser u. Zingelschliesser am Mühlentor.

Zingel = Ringmauer (Brockhaus)

Zingel = Befestigungsgürtel einer Stadt, Verschanzung zum Schutze eines Stadt- od. Burgtores

Torschliesser.



Zingkentischer

Weimar 1548 >

Handwerker, der den Holzkörper des Zinken (Blasinstrument mit Trompetenmundstück) herstellt.



Zingknist

Weimar 1569 >

Zinkenist, Zinkenbläser > siehe dort, Spielmann.

Zinkenist = Zinkenblaser.



Zinkenbläser

Kölln 1533 > zinkenbleser

Zinken stellen eine Mittelform zwischen Holz- u.Blechbläsern dar, indem sie (gerade oder leicht gekrümmt, aus Holz oder Elfenbein achtkantig geschnitzt)

sechs Grifflöcher vorn u. eines hinten, aber das Trompetenmundstück statt des Flötenaufschnittes oder des Oboenrohrs zeigen.



Zinkgiesser

Zinkgiesserei = Anstalt, in der Zink gegossen wird.



Zinner, Blechzinner

Zinner = Zinngiesser, Kannengiesser.



Zinnernknopfmacher

Berlin >

Hersteller von zinnernen Knöpfen, von Zierknöpfen aus Zinn.



Zinngiesser, Zinnengiesser

vergleiche > Kannengiesser, Kandelgiesser



Zinnhändler

Händler, der das von Bergleuten aus Erzgängen oder Leiten gewonnene Zinn aufkaufte u. an Zinngiesser weiterverkaufte. (16. u.17.Jh.)



Zinnseifner

Zinnerzwäscher.

Seifenzinn = Zinn, wie es durch Waschen des Zinnsteins in Seifen gewonnen wird.



Zinn- u.Silberplatten-Knopfgiesser

Hersteller von Zinn- u.Silberknöpfen.



Zinshäusler

Zinskätner = Eigenkätner, die ... einen Grundzins an eine Grundherrschaft zahlen.



Zinsheber

Kreuznach > Fabrikzinsheber 1603, Gutleutzinsheber 1599

Ärzte, Bader usw. bestand in Kreuznach ein Siechenhaus (gen. Gutleutehaus), getragen von Stiftungen usw. Die Zinsen hatte ein Zinsheber einzutreiben.

Fabrikzinsheber = Zinseinnehmer von Kirchendarlehen



Zinsmeier

Heimburgischer Zinsmeier u.Lizenteinnehmer

Zinseinnehmer.

Meier, der den Zins für die Grundherrschaft einzieht;

gegen Zins bestellter Gutsverwalter.



Zintgrave, zingrefe, zincgreve

Zentgraf

Markenrichter

Brockhaus: Zentgraf = Vorsitzender des Zentgerichts; im Mittelalter Gericht für die niedere, teilweise auch für Blutgerichtsbarkeit.

siehe > auch: Centschöffe



Zinwarter

Kassel 1675 > zinwarter bey hoff

Wärter für das Zinngeschirr.



Zirkelschmied

Feinmechaniker, Reisszeugmacher.



Zischmenmacher

Zischmen = Stiefel, von ungar. csizma, leichtere Stiefel als die deutschen Stiefel.



Ziseknecht

Ziese = anfangs städtische, später allgemeine Verbrauchssteuer ... um 1600 durch das Wort accise, akzise verdrängt.

Zieseknecht = mit der Erhebung der Ziese beauftragt.



Ziseleur

Metallstecher

Gussziseleur, Treibziseleur, Feinziseleur .



Zitermaker

Lautenmacher.

Zither =

1) ein antikes Instrument,

2) verschiedene Saiteninstrumente der Neuzeit.



Zitronenkrämer

Händler mit Zitronen u. anderen Gewürzen.



Zitzdrucker, Zitzweber

Berlin > Zitz, ein besonders feiner Kattun.

Zitzweber = Kattunweber

Duden: Zitzkattun = grossblumiger Kattun

Zitz (m.) = kattunartiges Gewebe aus einfachen Baumwollgarnen in Leinwandbindung.



Zobel- u. Marderfärber

Pelzfärber.



Zoberträger

Töber = Zuber, Holzgefäss

Zober = Zuber, ein 30 l fassendes Flüssigkeitsmass für Bier

Zober = Zuber = grosses Holzgefäss mit zwei Handhaben, Ohren, durch welche eine Tragstange gesteckt wird.- (Handwerksausdruck)

Im Salzbergwerk Halle trugen je zwei Bornknechte die Sole vom Brunnen zur Pfanne.

Z = Gefäss mit Tragbändern, auf dem Rücken Wasser, Bier zu tragen. Auch zur Weinlese.



Zöger, Bankzöger

Drahtzieher, Bankzieher.

Massgebend für den techn. Fortschritt im Drahtziehen war die Erfindung der Drahtziehbank durch den Nürnberger Drahtmacher Rudolfs (1360)



Zollamtsdiätist

Zollanwärter



Zollaufseher

auch am Tage waren die Tore gut bewacht, der Zollaufseher und der Akziseeinnehmer waren es nicht allein, die auf die Ankommenden Acht hatten.



Zollbereuter

Kaiserslautern 1710 > Zollbereuther.

im 18. Jh. ein Zollaufsichtsbeamter, welcher die Strassen bereitet, damit niemand den Zoll verfahre oder umgehe.

Kaiserslautern 1276 > Zollaufsichtsbeamter, welcher die Strassen überwacht.



Zollbootsfahrer

Führer eines Zollbootes

vergleiche > Kreuzzollassistent



Zollexaminator

Rüppel, Lautenthal: Kontrollbeamter, der die einzelnen Zollstellen revidierte.

Examinator = Prüfer.



Zollgegenschreiber

Zollgegenschreiber = unterer Zollbeamter

Gegenschreiber = Kontrolleur.



Zollpächter

Zoll, auch Maut od. Umgelt genannt, wurde von Personen u. Waren für Benutzung bestimmter Einrichtungen od. für Durchfahrt erhoben.

Der Landesherr verpachtete die Zolleinnahme einer Zollstelle häufig an private Zolleinnehmer. (nach Brockhaus)



Zollschreiber, Zollverwalter

mittelhochdeutsch: zolschribere, mittelniederdeutsch: tollenschriver

gibt wieder lat. scriptuarius

Rechnungsführer, Schreiber auf einer Zollstelle.

Die Stellen der Zollverwalter u. Postmeister wurden nicht selten mit ausgedienten Offizieren besetzt.



Zollverwalterin

Verwalterin einer Zollstelle, Witwe eines Beamten, der so eine Versorgung gegeben wurde.

Elsflether Weserzoll > die Zollstelle gewöhnlich mit drei Beamten besetzt sei:

1) Zolleinnehmer,

2) Beseher, Warensachverständiger,

3) Schreiber.



Zolner, zoller, zelner

Zöllner, Zollerheber.

Zolschriber = Zollschreiber

Zolner Ziesemeister

Zolleinnehmer (Zöllner) = dem Acciseamt unterstellter Beamter an Grenzzollstationen, auch in Hafenorten, an Brücken usw.



Zubauer

Tobuur = Bauer, der sich neu angebaut hat.



Zubereiter

Hilfskräfte bei der Altarbilderfertigung waren ... für die Vorbereitung der Malerei die Zubereiter, die vor allem die Untergründe bearbeiteten usw.



Züchner

mittelhochdeutsch: zieche = Deckbett, Kissenbezug.

Bettzeugweber

vergleiche > Bettziechenweber



Zuchtiger, Zuchtmeister

Scharfrichter, Henker.

gleichbedeutend: diebhenker, scharfrichter, zuchtmeister, menschenzüchtiger, nachrichter, selbst richter u.hundeslager.

Magdeburg > Personal d. Zuchthauses: Aufseher u. Zuchtmeister

Zuchtmeister = Aufseher in Arbeitshäusern; Kerkermeister; Erzieher.

Zuchtmeister = Oberaufseher in einem Zuchthaus



Zuckerbäcker, Zuckermann

erscheint erst im 15. Jh.

zuckerbecker, der verzuckertes Backwerk herstellt, Konditor

Zuckerbäcker, die im 19. Jh. die Berufsbezeichnung Konditor führten.



Zuckermacher

Bereiter von Zuckerwerk; der Ausdruck wurde früher auch für Arzt, für Apotheker gebraucht.



Zuckersieder

Magdeburg >

Zuckersiederei = im 18. Jh. die Anstalten, in welchen der Kolonialzucker raffiniert u. gebrauchsfertig gemacht wurde. Sie fanden sich besonders in den Flusshäfen der Niederströme.

(Wort u. Sache jetzt durch Zuckerfabrik verdrängt.)



Zugehfrau, Zuspringerin

Reinmache- oder Putzfrau.

Brockhaus: Zugeherin, Zugehfrau (oberd) = Aufwartefrau



Zugkerconficirer

Weimar 1575 >

Konfiserie = Konditorei, Konfiseur = Konditor.

Zuckerbäcker, Hersteller von Süssigkeiten.

Zuckerkonfektor.



Zugmeister

neuhochd. Wort bei der Eisenbahn

So hiess in Süddeutschland früher der Zugführer (Auskunft bei der Bundesbahn.)



Zühngiesser

Stuttgart >

Zinngiesser, Kannengiesser.



Zulage-Schreiber, -Diener

Lübeck 1798 > Besucher an der Zulage

Acciseschreiber an der Zulage

Zulage = Beisteuer, Steuer

Die Molen waren erneuerungsbedürftig, und die Versandung des Breitlings machte wieder Sorge. Die Kosten der nötigen Bauten beschloss man durch eine Zulage zum Zoll einzuwerben.

Stettin 1776/8 > Zulagsdiener.



Zuportener, zuschriber

Gehilfe eines Pförtners

zuschriber = Gehilfe eines Schreibers



Zuschläger, zusleger, Zuischlager

zunächst ein mit dieser Obliegenheit betrauter Böttcher-

Danach ist der Zuschläger ein Gehilfe des Meisterknechts > siehe dort

dann ein Gehilfe des Schmiedes

In Lübeck öffentlich bestellte Arbeiter, die das Verpacken der Waren besorgten.



Zweckenschmied

Köthen > 1723

Zweckenschmied = stellt vorzugsiehe > Nägel und Zwecken her

Nagelschmied

Brockhaus: Zwecke = kurzer Nagel mit breitem Kopf.



Zwiebler

Zwiebelhändler



Zwingenschmied, Swingensmyd

fertigte Zwingen.

Brockhaus:

Zwibge =

1) schraubstockähnliche Werkzeuge zum Aufeinanderpressen mehrerer Teile,

2) Metallring an Werkzeuggriffen, Wanderstöcken, um ein Einreissen des Holzes zu verhindern.

Zwingenmacher stellten die Zwingen für Stöcke u. Schirme her.

Zwinge =

1) Werkzeug zum Festklemmen,

2) Metallring, -kappe, -beschlag am Ende eines Holzstockes,

3) Schusterwerkzeug von Buchsbaumholz,

4) Metallschliesse an dicken Büchern,

5) eiserner Halter in der Wand f.Ferkel.



Zwirnmacher

Brockhaus: Zwirn (von zwi-, zweimal zusammengedrehter Faden)

aus mehreren Fäden fest gedrehtes Gebilde.

Zwirner = Garn- u. Zwirnspinner.



Zwölfmann, -männer

Gemeindevertreter.