Berufs - Kartei
Neusiedler; 2. Sohn, der vom Hofe abbaut;
Brockhaus: Abbau = Verlegung eines Bauernhofes auf neu zugewiesenes Land zur leichteren Bewirtschaftung
Oblatenbecker siehe > dort
Abbelat = Oblate
Wanderhändler
Abentürer = Juwelenhändler (?)
aventiuraere = der auf ritterliche Wagnisse auszieht; umziehender Kaufmann, Juwelenhändler.
siehe > auch Dingvogt.
Vernehmungsbeamter
abhören = einen andern, zumal Zeugen vernehmen
afhören = verhören, gerichtl.vernehmen.
Schiffsbefrachter
Person, die Güter an Bord eines Schiffes sendet.
der sich in den Städten zum Abladen und Aufladen der Fracht gebrauchen lässt.
Küfer, der ein neues Fass Wein anstach, es abliess
Abschiedsmann = Altenteiler, Leibzüchter
Afscheed = z.Altenteil (nur in Holstein)
Afscheedskaat = Altenteilerwohnung
Ausgedinger, Austrägler
Altenteiler, Leibzüchter.
Wasenmeister, deglubitor
excoriator = Abhäuter
Wasenmeister = Abdecker
Abdecker
Duden: Akzise: Zoll, (Verzehr)-Steuer
Brockhaus: Akzise: Verbrauch= u. Verkehrssteuer (veralteter Ausdr.)
Acciseeinnehmer: Steuerbeamter, der die Accise (städtische Verbrauchsabgaben) erhebt.
Accisekontrolleur: Aufsichtsbeamter bei der Accise. Weiter gab es unter den Accisebeamten einen Direktor, Inspektor, Sekretär, Kalkulator, mehrer Buchhalter u. Visitatoren.
Akkordant, wer eine Arbeit im Stücklohn übernimmt.
Grabaccordant ein Arbeiter, der Grabarbeit in Garten u.Feld im Stücklohn übernimmt
Geburtshelfer
Beinhalter - Achselträger
Sanders - Wülfling: Achselträger - wer auf beiden Schultern trägt, es mit beiden Parteien hält.
: der auf beiden Achseln trägt, ein Heuchler. - Die Ober.... drückten... Beidenhalbner ....
Stellmacher
vergleiche > Assemeker
Achtmann: Beisitzer, Schöffe
Achtmann, so heissen an einigen Orten die acht Kirchenvorsteher.
früher häufiger Ausdruck für Gevollmächtigte in Kirche u. Gemeinde
Bürger und Achter zu Weinheim
Bauer, Ackermann, Ackerbürger
wohl angehender Ackerknecht
1619:ackerstudent, studiosus agri
1621: ein studiosus quatuor evangeliarum
1622: studiosus quatuor evangelist., so auf dem mistwagen stecken, muss man verstehen. also Mistforkenstudent.
Ackerwirt: gelegentliche Bezeichnung für einen Bauer, auch für einen Ackerbürger in der Kleinstadt.
Ackerknecht = servus rusticus
Landwirt, Knecht in der Landwirtschaft.
Halbackermann
Ackerbürger: Stadtbürger mit Landbesitz in der Stadtgemarkung, den er selber nutzt (Brockhaus)
Ackerknecht: auf grossen Landhöfen der Knecht, der den Acker zu bestellen hat.
Ackermann: alte Bezeichnung des ackernden Bauern im Dienste eines Grundherrn.
Im Mittelalter war halbe ein Grundstück, dessen Ertrag zur Hälfte als Pachtzins zu entrichten war.
custos agri, Flurschutz, Hüter des Ackers
Ackervagt: Aufseher u. Leiter der Ackerwirtschaft eines Gutesiehe > Gegensatz Hofvagt.
gelegentl. Bezeichnung für Bauer, auch für Ackerbürger in Kleinstadt.
Bauer Ackerbürger Landwirt
Amtshelfer, Gehilfe.
Brockhaus: lat. beigefügt, Amtsgehilfe, stellvertretender Beamter.
Ältermann: Gewerksältester, Zunftvorsteher
Aldermann, Ältester
Aldermann = Ältester.
1) bei den Angelsachsen der oberste Beamte der Grafschaft
2) in Gr.Britannien u.U.siehe >A. Mitglied des Stadtrates
Verwalter
Verwalter fremder Güter
Lübeck > Auch das nach jahrelangen Mühen und Unkosten erlangte kaiserliche Mandat, dass alle >Adventuriers< (bevorrechtigte Engländer) die deutschen Ständte verlassen sollten, hatte nur eine gleiche Austreibung der hansischen Niederlassung aus England zur Folge (um 1600).
vergleiche > Abenture = wandernde Händler
vergleiche > auch Ebentürer
Die Aediles, später Kirchenbauherren, hatten die kirchlichen Gebäude zu beaufsichtigen u. mussten die Bauten leiten.
Ädil = Röm. Beamter, der Bau- u. Marktwesen sowie die Zirkusspiele unter sich hatte.
Osterode 1644
Küster;Mesner; Glökner; Religioslehrer; Kirchvater.
Stasiehe >Stein: Küster, Glöckner, Messner, Ministrant
Sakristan, Sigrist, Kirchner, Küster, Glöckner, Messner, Ministrant
Lübeck 1538.
stand im Dienste der Gerber. Aufgabe: das Haar von den Fellen abzustossen
Brockhaus: Vertreter, jeder der für einen anderen in irgendeiner Weise tätig ist.
Geschäftsführer, Beauftragter, insbesiehe > als Beauftragter einer Regierung in e. fremden Land, ohne diplomatischen Rang.
Bernsteinschleifer
Agstein = Bernstein
Agsteinfischer
= Bernsteinfischer
Der Bernstein wurde im Mittelalter oft mit Achat, Gagat u. Magnet vermengt und danach benannt. Gagat = schwarzer Bernstein, Glanzkohle
Brockhaus Gagat, Jet, eine zu Trauerschmuck verwendete polierbare, tiefschwarze Braunkohle
danach benannt Gagat = schwarzer Bernstein, Glanzkohle.
Hersteller von Schusterahlen
Ahle = Pfriemen, Werkzeug der Schuster, Schirmmacher, Bürstenbinder usw.
Braunschweig > Die Ahmer wurden scharf überwacht, dass sie die Fässer (Bier) richtig auf 105 Stübchen ... vermassen
Das genau geahmte Gefäss musste mit dem Massstrich, einem B (=Braunschw.) u.dem roten Braunschweiger L”wen gezeichnet werden. Aufgabe des Ahmers war es, die fremden Bierfässer auf ihren Inhalt zu ahmen u. die Angaben über die Grösse der Fässer .... beizufügen.
favilla ignita
Bergl. amern
Ahm = Ohm; ahmen = Verb zu Ahm, eichen, Hohlmasse auf ihre Richtigkeit prüfen.
Eichmeister
aichen, eichen heisst ein Mass oder Gewicht mit einem echten u. accuraten vergleichen .... In vielen Städten müssen alle Masse u. Gewichte ... von hierzu bestellten Personen, welche man geschworene Aichner oder Aicher nennet, besichtiget ... und gestämpelt werden.
Kahnschiffer (Ruhrgebiet)
Kluge: Kahnbesitzer
In den Zähllisten ... findet sich ein Amtsverwalter; er war zugleich Aktuar
Brockhaus: mittlerer Gerichtsbeamter (veralt.Ausdruck)
Gerichts-, Amtsschreiber
Actuarius: Aktuar, Schreiber, Nebenbeamter, Protokollführer
Mitarbeiter bei der Zollverwaltung
accisor = Steuereinnehmer
accensus = Gemeinde-, Gerichtsdiener
Brockhaus:
Akzessit =
1)Nebenpreis
2) Tag des Eingangs
Alabasterarbeiter, =schneider
der aus Alabaster Sachen fertigt.
Alabaster = feink”rniger, durchscheinender Gips
Ältere Form: Almissen, dat Almissen samlen, den Armen ere Almissen ... mitdelen, im besiehe > eine Scheibe Brot, die bei Tisch als Teller benutzt u. danach den Armen gegeben wurde.
Im Almissenkorf (Almosenkorb) sammelte der Almosensammler die Spenden.
wöchentlich od. monatlich werden Beiträge von einem .... in Begleitung zweier Armer, deren einer eine Büchse, der andere einen Sack oder Korb trägt, eingesammelt.
Schuhflicker
siehe > Rineschuhster, Altbüsser
Aalsteker, Aalstecker, an langem Stiel befestigte, an den Spitzen mit Widerhaken versehene Gabel, die man in die im Grunde des Schlammes liegenden Aalhaufen stösst.
Aalsticker, ein Küstenfischer,der im Wattenmeer Aale mit einem spitzen Stab fängt ( aufspiesst,von niederdeutsch sticken)
mittelalt. Kunsthandwerk
Sie mussten in verschiedenen Techniken zu Hause sein. Herkommend von Holzschnitzerei oder Steinmetzhandwerk, verstanden sie sich auch auf Malerei u. Vergolderei
Altardiener
Küster
Stass Altardiener, Messknabe
altarista, aedituus, minister arae
(Altarstiftungen):Mit den Altären waren Altaristen- (Messpriester-) stellen verbunden.
Vor der Reformation stifteten Einzelne ... Nebenaltäre in die Kirchen, an denen Messen ... gelesen wurden. Die Geistlichen, die diese Messen lasen, hiessen Vicare oder Altaristen.
Ratsmann u. Altarmann
Kirchgeschworener
diaconus = Küster, Hilfsgeistlicher, Mitglied des Kirchenvorstandes
besserten Fässer (Gebinde) aus
besserte Tonnen, Eimer u. sonstige Holzgefässe aus
Flickschuster, auch Altlapper, Altplacker, Altreise, Russe, Rizze genannt
Riester = Lederflicken f. Schuhe
lepper, schulepper (Bürker)
vergleiche > Russe
Flickschuster
vergleiche >Altbüsser
Altlapper = der zerrissene Schuhe lappt, ihnen Lappen aufsetzt
Stettin 1780 > Altschuster
flickt das Alte, besonders Schuhe u. Stiefel.
Oldfru = Aufseherin über die Mägde
besserte getragene Kleidung aus oder handelte damit
In Frankfurt hiessen sie Altwendere u. waren hier ausgesprochen Händler
altgewender, altwendere: Händler mit alten Kleidern
Altwender: Flickschneider, Händler mit alten Kleidern
Altmacher, Altreis, Flickschuster siehe > Altbüsser, Altreusse
der zerrissene Schuhe lappe, ihnen Lappen aufsetzt.
Handwerker, der alte Sachen umarbeitet, Flickmeister, Altwerker
a)bei den Schneidern, wo es im 15.Jahrh. an die Stelle des älteren altgewender getreten zu sein scheint,
b) bei den Steinmetzen, Maurern u. Zimmerleuten, wo der altplacker neben dem humpeler genannt wird
Weimar 1696
Altreuss siehe > dort Flickschuster
Duden: Trödler
Unzünftige Flickschuster, die ohne eigene Werkstatt im Lande umherzogen u. im Hause ihrer Kunden arbeiteten, was gegen die handwerkliche Ehre verstiess
altruzze = rusze
kauften altes Tuch, das sie neu walkten u. aufbereiteten
Lübecker 1826 > Amanuensis am Landgericht, Advocat u. Notar.- Amanuensis am Niedergericht, Advocat u. Notar.
Sekretär
Handwerk, Teilnahme an e.Innung, Amt = Ambacht
Amts-, Zunftdiener
Amtsschreiber
ambacht = Amt
amtschreiber
Lübeck
Stärkehersteller
Lübeck 1798 > Amidammeister Meister in einer Stärkefabrik
Amidam = Stärkemehl
Amidamfabrikant
Nürnberg 1326 > Amtmann, officialis
Ammann = Amtmann
amman = verkürzt aus ambetman: Diener, Beamter, besiehe > urteilsprechende Gerichtsperson, Bürgermeister.
Ambthof, Landgut, Bauernhof, von den Offizialen oder Ministerialen eines Fürsten als Amtslehen genossen, entweder i.eig.Person oder durch einen Pächter bewirtschaftet.
Der Ambtbaur, der Amman, der Bewirtschafter eines solchen Hofes
Oldesloe 1792
1798: Meister des hiesigen Balbieramtes u. Chirurgus
Barbier, der zum Amt (Zunft) der Barbiere gehört
Bote eines Amtes = Zunft = Innung
Lübeck 1842 > Böttcher-A., Bäcker-A., Fischer-A., Maler-A., u. andere.
Amtsknecht
Amtsbaad = Gerichtsdiener
Brockhaus: Amt = Amtsbezirk, Verwaltungseinheit. Amtsbote daher auch Bote, Angestellter des Amtsbezirks
Die Chirurgen erlernten den Beruf wie andere Gesellen bei einem Meister, im Nebenberuf arbeiteten sie als Barbier.
Amtskommissar:Steuerbeamter, der 1717 an die Stelle des Schosseinnehmers trat.
Steuerbeamter
Hoher Verwaltungsbeamter ... steht an der Spitze eines Hauptamtes
Brockhaus: Amtshauptmannschaft bis 1939 die unterste staatl. Verwaltungsbehörde in Sachsen.
praefectus provinciae; Landvogt, Drost
Der Hofmeister ist verantwortlich für den Wirtschaftsbetrieb der Domäne, die zum Amt gehört.
Das Amt ist staatl. Behörde für einen Bezirk (nach Freitag, Landesbergen).
Beamter, etw. niedriger i. Rang als Amtmann, meistens Leiter kleinerer Bezirke.
= cellarius, eigentlich Aufrichter des Kellers, oft aber
ein gleich nach dem Amtmann folgender Beamter.
Kaiserslautern
Amtsknecht heissen Knechte sowohl im Dienste der Stadt als von Klöstern u. ähnl. Organisationen.
vergleiche > Ambachtsknecht
Handwerksmeister, die einem Amt (Zunft, Innung) angehören, im Gegensatz zum Freimeister, der vom Rat der Stadt die Genehmigung zur Ausübung seines Berufs erhalten hat, ohne der Zunft anzugehören.
Innungsmeister, Obermeister
Ammeister = Zunftmeister
Amtsknecht
Pedell = Hochschulgehilfe
Aufsichtsbeamter einer Hochschule (früher auch Schuldiener)
Leiter eines Amtes, eines Amtsbezirks
Amtspfleger = administrator muneris
Beamter des Salzamtes, vergleiche > Salz-faktor, -inspektor usw.
Die Person in dem grossen Haushalt des Amtes (nach Freitag, Landesbergen, 25 - 30 Personen), die Vorräte unter Verschluss hat u. nach Bedarf ausgibt.
vergleiche > Schliesser
Steuereinnehmer eines Amtes (eines Amtsbezirks, einer Verwaltungseinheit) Brok.
Weissenfels 1788 > Amtschöppe vorm Saalthor
Amtsschöffe
Beisitzer auf den Gerichtstagen des Amtshauptmanns
Magister, einst Amtsschreiber
Amtsschreiber: führt die lfd. Geschäfte eines Amtes st die Seele der Verwaltung usw.
Schultheiss = Oberhaupt einer Stadt usw.
scriba in praefectura = Schreiber im Statthalteramt.
Amt = landesherrliche Dienststelle
Amt = Zunft
Schuster , der Mitglied der Zunft ist.
Amtsschuster, Amtsschneider
Amt = Zunft im Handwerk
Amtsschauster = zünftiger Schuster im Gegensatz zum Freischuster.
Sportel = für amtl. Dienstleistungen zu entrichtende Gebühr.
Kontrolleur = wer eine Kontrolle ausübt.
Brockhaus: Sporteln = früher Verwaltungsgebühr, die unmittelbar dem beteiligten Beamten zufloss
Vertreter des Amtshauptmanns als es ... üblich wurde, die Amtshauptmannsstellen als Sinekuren an verdiente Offiziere .... zu verleihen
(Amtshauptmann = hoher Verwaltungsbeamter)
Administrator
Amtsverweser = Amtsverwalter
Winzer des herzogl. Amtes
Kleinbauer; Neusiedler; Pächter
colonus, Ansiedler
Gerichtbote, Gerichtsdiener
Wismar 1578 > ...:Unse Ampt, dat is veerkluftig, nehmlich Groffschmede, Kleinschmede, Anckerschmede, Messerschmede.
Der Angriffsdiener gehörte zu den niederen Exekutivbeamten, er diente zur Arretierung u. Schliessung der Verbrecher.
Anaschicker = Anordner, Schaffer
Peundt = Beunt = Beum
Grundstück, das, ohne Garten zu sein, eingefriedigt ist.
Stettin 1781
kann nach den verschiedenen Bedeutungen des Anschlagens mancherlei aussagen:
1) Zettelanschläger,
2) der im Bergwerk die Glocke anschlägt zum Hochziehen des Korbes,
3) Glockenschwengel anschlagen.
Schlossereihilfsarbeiter, der die Beschläge an Türen usw. anschlägt.
Vollbauer, Pferdepfleger auf Gütern
ein Bauer, der Zugvieh hält
Vollspänner = fronpflichtiger Bauer, der ein ganzes Bauerngut besitzt.
Halbspänner = Besitzer eines halben Anspanngutes
ein Bauer, der Zugvieh hält
Pferdebauer, welcher in Schwaben Anspänniger genannt wird, der ein Pferd auf gemeine Kosten hält, um bei Gelegenheit der Obrigkeit zu dienen.
Anspanngüter = Dienst-, Frohngüter, deren Besitzer mit Pferden od. Ochsen Frohnen dienen müssen.
Anspänner werden in Chur-Sachsen die Bauern genannt, welche mit Pferden u.a. Zugvieh ihrem Gerichtsherrn gewisse Frohnen u.a. Dienste leisten müssen, werden auch Pferdner u. Hüfner genannt.
Anstreicher
siehe > Weissbinder, Meler, Ibser, Hilgenmaler, Freimaler
Unterschultheiss, Vertreter des Schultheiss
Anwaltschultheiss, Unterschultheiss, Vertreter vom Landesherren bestimmten Schultheiss
Anwalt = advocatus, procurator
Im nd. Raum von Bremen bis Greifswald Bezeichnung der Rotgiesser bzw. Gelbgiesser: Hersteller von Kupfer-, Messing- u.Bronzegefässen, auch von Glocken u. Geschützen (?), in Lübeck noch bis um 1650 (mit den Grapengetern, Grapengiessern in einer Zunft).
apengeter Rotgiesser
Wehrm.: Ap = Affe
Apengeter: Rotgiesser, weil sie an ihren Arbeiten Figuren als Zierrathen anbrachten. Die A. nannten sich auch rinkvilere oder bretzenmakere, später hiessen sie Rothgiesser, verarbeiteten rotes, sprödes, die Gelbgiesser dagegen gelbes, geschmeidiges Messing.
Hannover 1689 > Obsthändler
vergleiche > Appelhöker
1593 Apotheker
i. Mittelalter Heilpflanzen- u. Gewürzkrämer
Admodiator
Admodiator: Verpächter, auch Pächter
Brockhaus: Admodiation oder Verdingung, wofür auch der Ausdruck Accord gebraucht wird, ist der vertragsmässige Abschluss .... über Dienstleistungen.
Apfelhökerin; Lübeck
Appelhöker = Obsthändler
Hannover 1689 > Apfelkramer.
Appelhöker = spöttisch für Gemüsehändler
Lübeck 1844
Ober=Appellationsrath Mitglied des Ober=Appellationsgerichtes, das höchste gerichtliche Instanz für die 4 freien Städte Deutschlands in privatrechtlichen Streitigkeiten u. Kriminalsachen war.
auch eppelhocke, eppelmann
Apfelhändler - vergleiche > Appelhöker
Brockhaus: Appretur, Verfahren ,Textilien durch mech. od. chem. Behandlung ein besseres Aussehen oder höhere Gebrauchseigenschaften zu verleihen.
Appreteur = Zurichter, Ausrüster
Appretur = Schlussbehandlung von Geweben, um diesen Glanz, Wasser- und Knitterfestigkeit zu verleihen.
Branntweinbrenner
Arkanum = Geheimnis, Geheimmittel
Fachmann, der z.B. das Geheimnis der Porzellanherstellung kannte.
Artilleriemeister
erster Geistlicher an einer Kathedralkirche u. Mitglied eines Domkapitels, steht in engster Verbindung mit dem Bischof, den er bei manchen Amtshandlungen vertritt. ...
Nach der Reformation haben auch ev. Pfarrer den Titel A. fortgeführt.
in der alten christl. Kirche der erste Gehilfe u. Vertreter des Bischofs; in ev. Kirchen der zweite Geistliche an den Hauptkirchen grösserer Städte.
lat. Rechenkünstler, Rechenmeister
fertigte Armbrüste
Ende des 15. Jahrh. fand die Armbrust in Deutschland Eingang.
Lübeck balistarius = Armbrustmacher
Bürgerbuch Kölln: armbrustirer
Als der Gebrauch des Schiessgewehrs allgemein wurde, fingen sie an, Leim zum Verkauf zu bereiten, später war dies ihr einziges Geschäft, sodass Armbosterer u. Leimsieder lange Zeit als gleichbedeutende Ausdrücke galten.
Toposchreibt:Armbosterer (Leimsieder)
Die Aufsicht über das Armen- und Bettelwesen haben in der älteren Zeit die sog. Armenvögte geführt. ... An ihre Stelle ist in der Zählliste von 1840 der sog. Armendiener getreten. 1840 wurde das (Arm) Arbeitshaus von dem städt. Armendiener geleitet.
Die Armenvögte oder Prachervögte spielten eine wesentliche Rolle in der Armenfürsorge... Am Sonnabend versammelten sich die Armen auf dem Markt bei den drei Prachervögten.
Die ... gingen mit ihnen durch die Strassen u. nahmen von den Bewohnern ... Gaben in Empfang. Im Jahre 1765 .. gehörten 89 Arme dem Trupp an.
Weissenfels 1809
Betreuer
eines Armenhauses
Armenhaus: ein Haus, wo man Arme u. Gebrechliche mit der Notdurft versorgt.
1811-12 Armenkollekteur; Stadtverordneter, Handschuhmacher
Kollekteur = Beitragssammler für wohltätige Zwecke
Meister u. Lehrjungen des Amtes der Tuchmacher zu Greifenhagen
Invaliden Armenpotel (Armenbüttel) um 1800
Armenvogt, Armendiener
Tuchmacheramt Greifenhagen, in Ostd.Fam.Kde 1965 siehe >87
Invaliden Armenpotel (Armenbüttel) 1797
Ein Büttel, der das Betteln der Invaliden beobachtet u. ordnet, ähnlich Bettelvogt.
Armenpfleger.
Gutsverwalter
Arrende, Arenda: im russiehe > Recht Pachtvertrag, Überlassung von Staatsländereien zur Nutzung als Belohnung (im zar.Russland).
Pächter. Viele Güter, einzelne Vorwerke im 17. u. 18. Jh. vom Landesherrn oder privaten Grundherrn in Arrende (Zeitpacht) ausgetan.
Arrestschreiber?
Hannover > Arzt, Medicus
arste ( zusammengezogen aus arzete = Arzt).
Hilfskräfte der Artillerie zum Schanzenbau, Lafettenbau usw.
Unter Friedrich II waren allen Truppen Zimmerleute zugeteilt, die Pionierarbeiten verrichteten.
Zimmermann war Dienstbezeichnung
Soldat der Artillerie
Fürstl. Artiglerie Schmied gewesen
Ein der Artillerie zugeteilter Schmied. - vergleiche > Fahnenschmied
Aschbraker = Sortierer der Pottasche
Prüfer, Begutachter der Asche, bzw. Pottasche
vergleiche > Braaker, Wraker
aschmänner, aschenborner
Aschenbrenner
bornen = brennen
Holzaschenbrenner für Glashütten - u. zur Gewinnung von Pottasche zur Seifenherstellung.
altes Gewerbe; durch Holzbrand gewann man Asche für Glashütten u. Seifensiedereien.
Äscherer, der für Glashütten oder Schmelzwerke im Walde Holz zu Asche brennt.
Der A. war eine für jede alte Glashütte wichtige Person, denn ohne Pottasche gab es früher kein Glasiehe > 1761 wurden in der Hütte Pochingen bei Zwiesel 585 Klafter Holz verschürt (verfeuert).
Zur Gewinnung der nötigen Pottasche 1300 Klafter - Meist arbeiteten 2 A. im entlegenen Walde zusammen.
A. auf der alten Glashütte gewesen.
? = Aschenbrenner?
Aschenbrenner: altes Gewerbe; durch Holzbrand gewann man Asche für Glashütten u. Seifensiedereien.- Aus der Holzasche gewann man durch Auslaugen Pottasche, K2CO3, die zur Glasherstellung verwendet wurde.
Holzaschenbrenner (i.Glashütten, Seifensiedereien)
Wenn man die Holzasche mit heissem Wasser auslauget, ... so entsteht daraus die Pottasche. ... sie wird gesucht auf Glashütten, Fayence- u. and. Fabriken. Es gebrauchen solche der Salpetersieder, Schmelzer ... Köche beim Einweichen von Stockfisch.
vergleiche > Aschenschmelzer -brenner
Asega d.h. Rechtsprecher
siehe > Rechtsprecher bei den Friesen
Vom Volk gewählter, in Eidespflicht gegen den Kaiser stehender Richter.
( ..... ) (wie Verd) afriesiehe > Richter, ursprüngl. mit priesterl. Würde.
hat natürlich nichts mit dem altfr. asega zu tun, sondern ist wahrscheinlich als Aasger (Abdecker) zu fassen.
Hannover > Stellmacher
Lasch-Borchl. assemaker, -meker = Achsenmacher
Etzmaler waren besonders in Nürnberg bekannt. Man nimmt an, dass ... die Maler zu verstehen sind, die mit Emaillefarben an Schmuckkästchen, Schmuckstücken usw. zu arbeiten hatten.
niederen Organen, den Atten, von denen offenbar einige besiehe > mit der Aufsicht von Deichen u. Sielen beauftragt waren; sie hiessen Deich-Atten.
frz. Bauerrichter, Schöffe
Richter, Bauerrichter, Schulze, Schöffe, Beisitzer, Vorsteher, Aufseher usw.
frz. aubergiste = Gastwirt
auberge = Wirtshaus, Herberge
(ab 1621) Militärgerichtsbeamter als jur. Berater, Richter, Ankläger od. Verteidiger bei Stand- u. Kriegsgerichten.
Gerichtsbeisitzer, Militärjustizbeamter.
Die dem Militär beigegebenen Rechtsgelehrten hiessen im dänischen Heer, 1848 auch im schlesw.holsteinischen, Auditeure.
Militärrichter, zu den oberen Militärbeamten gehörig ... An ihre Stelle traten 1898 die Kriegsgerichtsräte.
Auenhäusler -> Häusler
Aue = Flur am Deich; Auengärtel = Bauplatz in der Dorfaue, längs des Baches zwischen den beiden Gehöftreihen.
Häusler mit wenig Land, am Dorfbach wohnend.
Zur Aufgabe der Tuchmalerei gehörte oft auch die Bemusterung von Stoffen durch das Aufdruckverfahren. In manchen Städten bildeten die Aufdrucker ein eigenes Handwerk (z.B.Wien)
Auflader, Akzise-Erheber.
derjenige, der zur Einnahme des Aufschlages gesetzt wird; Zolleinnehmer.
Steuergegenschreiber
Lübeck 1811
Aufseher= inspector, lixa, lixis (Gerichtsdiener)
Revidirte Accise-Ordnung f.d.hiesigen Stadtmühlen von 1814 verpflichtet den Aufseher, kein Malz oder Korn zur Mühle zu lassen bevor nicht der Freizettel, Quittung für gezahlte Accise, abgegeben ist, darauf zu achten, dass stichprobenhaft Inhalt der Säcke nachgemessen wird (durch angestellte Personen), bei unrichtig gefundenen Säcken das Stadtzeichen zu setzen u. dem Acc-Department zu melden.
Bürodiener, Amtsdiener
ein den Gästen aufwartender Bursche in Haus u.Keller
Diener, z.B. beim Ratskollegium
Töpfer
vergleiche > Ulner
Aulenbäcker (Auler) = Töpfer
Lüneburg > Aumann u. Landmann
In Lüneburg gab es einen Aumester, Ilmenau-Aufseher./ Aumann wahrscheinlich ein Mitarbeiter, bezw. Untergebener des Aumeisters
Aufseher der Ilmenau (Flüsschen durch Lüneburg)
Ilmenau-Aufseher
Uhrmacher; Lübeck
ausserhalb des Stadtbezirks wohnende Bürger
die das Bürgerrecht ererbt oder erkaufft haben, und nicht in der Stadt wohnen, sondern an anderen Orten in oder ausserhalb des Landes ... sich haben niedergesetzt.
Vollbürger, die in eine fremde Gegend (Stadt) verzogen sind, ihr Bürgerrecht aber durch Zahlung ... aufrechterhalten.
Kupfertreiber, Kesseltreiber
Cammer-Auscultator
Beisitzer ohne Stimmrecht
bis
1869 Titel der Referendare
heisst nach Königl. Preusischer Verordnung ein Beysitzer in einem Collegio, welcher wohl hören, aber nicht reden mag, biss ihm der Mund durch Bestallung eines würklichen Collegen geöffnet zu werden pflegt, wenn er sich wohl anlässet.
Die Alzeyer Ausfautei,
Waisenschreiber
Vogt, dem die Ortsfauteien unterstellt waren, die wiederum den pfälz. Leibeigenen Schutz boten.
Fauth = Vogt
= Vogt, Amtmann
Fauthei = Vogtei
Ausfaut = Vogt, dem die Ausfauteien unterstellt waren, Vogteien, die den ausserhalb der Landesgrenzen wohnenden Leibeigenen Schutz boten.
vergleiche > Ausfaut
Ausfahrer
Ausgeber ist in einigen Familien od. Klöstern der Oeconomus, ... In Klöstern welcher für den Keller u. die übrige Haushaltung Sorge trägt.
Ausgeberin, Beschliesserin, eine der nützlichsten Hausgenossen bey herrsch. Wirtschaften. Sie muss ein vollkommen erfahrenes, fleissiges u. ehrbares Weib sein
Beschliesserin = Verwalterin, Wirtschafterin (Brockhaus)
vergleiche > Beschliesserin
Auszügler = Altenteiler, Leibzüchter
Auszugleute
heissen im Chursächsischen diejenigen Bauern, welche ihre Güter
übergeben und sich einen gewissen Auszug von der Wohnung, Einkünften
etc. vorbehalten
Altsitzer
Bote
ein Diener zum Ausschicken
Lübeck 1803 > Aushauer im Fleischschrangen
Aushauer im Marktschrangen
Die Schlächter hauen das Fleisch aus zum Verkauf
Schlächter, der das geschlachtete Tier zur Verkauf zerlegt.
Lübeck 1762/74 > Mühlenstr.525
Aushauer im Schrangen
Beisitzer b. Gericht
Zuhörer, Beisitzer ohne Stimmrecht
Utholzer, utmann, einer, der mit Ausschluss aus der Markgenossenschaft bestraft wurde (Abmarkung)
Leute, die ausserhalb eine Mark wohnen, aber ein gewisses Recht an der Allmende hatten.
der Fremde, der Mark unteilhaftig
Auktionator
Ausmindern = an den mindest Fordernden ausbieten
Vermieter
Ausnehmer = Altenteiler
Bauer im Ausgedinge nach Übergabe des Anwesens an seinen Sohn
Ausreiter : veralteter Ausdruck für Landreiter, Feldaufseher (Brockhaus)
ein 1713 den Steuerräten beigegebener Kontrollbeamter, der die Befolgung der Königl. Verordnungen, besonders der Brau- u. Mühlenordnung zu überwachen hatte.
Lübeck
Für
die militärische Sicherheit der Stadt war der Hauptmann bzw.
Ausreitevogt als Befehlshaber der kleinen Truppe zuständig
Der Ausrichter steht am Schacht und überwacht die Förderung.
Der arbeiter, welcher das seil beim ausfördern richtet
Lübeck 1798 > Aussacker auf der Mühle beim Hüxtertor.
aussacken: aus dem Sack schütten: Korn, Kartoffeln aussacken.
Also wohl Hilfsarbeiter in der Mühle.
Ausklinger = Ratsdiener, Gemeindebote
Da früher wenige Leute eine Zeitung hielten, in kleineren Orten auch keine Zeitung hergestellt wurde, wurden die Verfügungen des Bürgermeisters bzw. des Rates durch Ausscheller bekanntgemacht. Nach dem Läuten mit einer Handglocke begann der Ratsdiener meistens:Es wird hiermit bekannt gemacht....
Anfang des 20. Jahrhunderts durch Anschlagtafeln ersetzt
In kleinen Städten gab es noch im Anf.d.Jh. Ausrufer; teils hochd., m.plattd. wurden Bekanntmachungen, Anzeigen von verloren.od.gefundenen Gegenständen, Verkauf von Fischen ausgerufen.
Bergbau: arbeitet auf der Halde, zerschlägt mit grossem Gerät die grossen Erzstücke, damit die Scheidejungen Erz u. taubes Gestein trennen konnten.
arbeiter, der die zu tage geförderten Gänge zerschlägt u. das erz absondert.
siehe > Leutnant vom Ausschuss, Landsturmmann.
Die
Rekrutierung ... erfolgte durch Werbung von Freiwilligen ... -- In
den Kriegen wurden die Regimenter nicht nur durch geworbene Soldaten
ergänzt, sondern auch durch Ersatz, den die einzelnen Ämter zu
stellen hatten.
Die gestellten Soldaten wurden Ausschüsser genannt. Sie waren dafür bestimmt, die hohen Verluste ... zu ergänzen.
Pfeifer beim Landsturm
vergleiche > Leutnant vom Ausschuss,
siehe > Ausschösser
unter Vollmeier aufgeführt
Brinksitzer arm, beim Ausschuss
Demnach bedeutet Ausschuss zunächst ausgewählte Mannschaft, Kerntruppe. Das Herabsinken des Wortes ... hängt wohl damit zusammen, dass es u.a. als Bezeichnung einer Art Landsturm verwendet wird:
Ausschuss nennet man diejenigen Soldaten so aus Bürgern u. Bauren ausgelesen ... um das Land im Notfall beschützen zu helfen
Weimar 1645
1656: Ausspeiser
Beamter an einem Fürstenhof, der Fleisch, Brot usw. an den Koch, Wein, Likör usw. an den Mundschenk ausgibt.
Ausspeisen: Lebensmittel austeilen, ein Wort, das an manchen Höfen gangbar ist.
So werden den Köchen Fleisch, Brot usw., dem Mundschenk der Wein ... Der dazu gesetzte Beamte wird Ausspeiser genannt.
Hofbesitzer u. Austernpächter, (1740)
Auster = Erntearbeiter; Leute, die in der Aust arbeiten.
Frischbier: Auster, Augster = Arbeiter in der Aust (Ernte)
Bauer od. Gutsbesitzer, der wandernde Arbeiter (Monarchen) beschäftigte.
Uetersen um 1690
wahrscheinlich Druck-, Lese- oder Schreibfehler
Quartiermacher
nicht allein unanständig, sondern ekelerregend ... ,dass zu allen Zeiten des Tages der Austräger mit den Odeurs in offenen Gefässen über die Strassen geht.
vergleiche > Goltgreber, Bachfeger
Kanal- u. Abtrittreiniger
Bauer im Austrag
Altenteil
Leibgedinger, Altenteiler.
Auszug nennt man hin u. wieder noch das, was beim Abtreten eines Gutes ausgenommen u. vorbehalten wird.
Offizier-Anwärter, seit 1899 Fahnenjunker genannt.
Fährmann?
Schütze, :aver = aber, über
öwerhalen = übersetzen
Haal öwer = Ruf an den Fährmann.
der mit der Axt Holz behaut.
Der A. scheint ein in freierem Verhältnis stehender Hilfsarbeiter eines Meisters zu sein, der zur Mitarbeit bei einem Gedinge herangezogen wird.
Bis in jüngste Zeit gab es Schwellenhauer, die im Walde in Gedingearbeit (Akkord) aus den von den Waldarbeitern zurecht-gesägten Baumstämmen mittels einer breiten Axt Eisenbahnschwellen schlugen.
Überlingen: für die Geschlechter war die >Lew< (Löwenzunft) geschaffen. Zum Vorstand gehörten der Zunftmeister, der alte Zunftmeister u. 11 Zunftgenossen.
Eierhändler
Segeberg > Die Zerkleinerung der gebrannten Gipsstücke erfolgte ... durch die Baaker dass das Baaken eine halbe Strafe für Verbrecher zu halten ist, weil die Leute von dem Kalkstaub ungesund werden
Gr: baken = pulsare, tundere, gilt vom Schlagen des getrockneten Flachses bläuen oder schlagen.
baken = fortwährend schlagen, klopfen
bakken = schlagen, stossen
Matrose, der ausschliesslich Handwerker, nicht Seefahrer ist.
noch nicht ganz erfahrener Matrose
Lübeck > Schiffsbohrer
borer, barer = Bohrer, der die Bohrungen ausführt, ein Zimmermann.
boren, baren = bohren, anbohren
niederdeutsch Wirt. Heuerbaas = Stellenvermittler für Seeleute
Meister, Aufseher über Arbeitsleute
Timmerbaas = Zimmermeister
Mölenbaas = Mühlenaufseher
Kranbaas = der b.Kran angestellte
Heuerbaas = Stellenvermittler f. Matrosen
Schlafbaas = Matrosenwirt, Schlafwirt
Slupenbaas = der kleine Fahrzeuge, Schaluppen zimmert
Akesbaas = Kahnbesitzer
die nächste ak Würde vor dem Doktorgrad
Brockhaus:
1) im Mittelalter Hintersasse, dann Knappe, auch Geistlicher untersten Ranges
2) seit dem 13,Jh. der unterste akadem. Grad; in Frankreich, England u. USA noch heute.
Brockhaus: Begarden, Begharden od. Lollharden waren Männervereine, relig. Genossenschaften, die den Beginen entsprachen.
Unehrliche Berufe ... Bachfeger
Handwerksgesellen, welche sich an einem Aufstand beteiligt hatten, sollten der Austreibung verfallen. Falls sie ... bereuten, durften sie ihr Handwerk nicht ausüben, sondern mussten sich ihr Brot als Schäfer, Bachstecker oder Strassenkehrer verdienen.
Kloakenreiniger
vergleiche > Gassenfeger
Die Kosten für die Unterhaltung des Feuerthurms, der Anschaffung der Kohlen u. der Besoldung des sogen. Backenmeisters oder Bläseurs sind sehr bedeutend.
In einer solchen Winternacht werden oft an die 400 Pfund Steinkohlen verbrannt.
Fürbak = Fürturm = Leuchtturm
Feuerbak oder Feuerbluse heisst der Helgoländer Leuchtturm 1758.
Bakenmeister = Aufseher der Bake
Beamter, der das Bakengeld einzieht, ... erhält für sich u. seine Leute, die bei der Feuerbake alles i.Ordnung halten, Besoldung.
Bote; Lübeck
Amtsbad
= Bote des Fischeramtes
Bod, Bad = Bote
Hilfskraft des Baders in der Badestube.
ancilla balnearis
Wehmutter, Hebamme
Bademuhme, obstetrix, weil die Hemamme das neugeborene Kind badet.
Bademoder, Bamoder, Bademöm = Hebamme.
Hannover 1689 > Soldatenbademutter
Hebamme
vergleiche > Bademuhme
Frau des Besitzers oder Pächters einer Badestube (??)
ursprünglich Bade = knecht in den Badestuben des Mittelaltersiehe > Pächter od. Besitzer einer öffentl. Badestube. Der Bader war zugleich Bartscherer u. Aderlasser .
bader, häufiger beder, auch badder, bedder, beyder ist der Inhaber einer Badestube; auch bademeister .
Bürgerbuch Gumb. 1729: Baader.
Bader, Heilgehilfe, Barbier, Balbeer, Barbeer, Boortscherer, Boortschraper = Barbier
badstover, stover, balneator = Bader
der Kranke zu baden, öffentl. Badstuben zu halten pflegt, wo zu Ader gelassen u. geschröpft wird.
Badewirt u. Spillpächter einer Badstube. Die Badstuben waren vielfach Eigentum der Stadt ( nach Velten, Ärzte, Bader usw.)
Geneal. 1964 Heft 1 siehe >36
der das Wasser zum Bade herbeiträgt
Das
nd. Potgeter kann aber auch Töpfer bedeuten(Bahl.)
siehe >
Pottgiesser
Masseur
Badreiberin = balneatirx
fricans = Badefrau, die den Badenden abreibt, massiert
Badeknecht in der mittelalt. Badestube
Badstüber
Badstuber (stüber) = Bader = Badstubenbesitzer.
badstover = Bader
Nach dem Baden folgte sehr häufig das Haarschneiden u. das Bartscheren, aber auch oft das Schröpfen oder das Aderlassen. So entwickelte sich aus dem wenig angesehenen Bader- oder Barbierhandwerk ein neuer Beruf, der des Chirurgen oder Wundarztesiehe >
siehe > Beckenknechte, Fein-, Grob-, Hausbacker, Bretzenbäcker, Kiepenbäcker, Krapfenb., Hohlkipper, Küchler, Los-, Fast-, Mutzenbäcker, Peugler, Schlecht=Zuckerbäcker, Semmler, Kokenbecker (Lübeck, Hennings)
Mottak, Militär- Kirchbuch Neumittelwalde, in Ostd.Fam.kde 1962 siehe > 85 1805. Zunftmeister. Innungsmeister
Zeche = Handwerkerzunft.
Beck = Bäcker (Stass-St.)
Beck, Beckl ist die älter, südd. Bezeichnung für den Bäcker
Bürgerbuch Stuttgart II siehe > 253
Wenn ein Knecht Meister werden will, muss er eine gewisse Zeit als Bossler, Kübelknecht u. Helfer arbeiten. Ein Bossler ist das Geringste, ein Kübelknecht der Kanten- wie auch Teigmacher. Der Helfer ist der Fürnehmste: Werkmstr. oder Schiesser/ Backstubenmeister.(nach Weigels Ständebuch von 1598)
Beck = Bäcker
Schiesser= der Bäcker, der das Brot in den Ofen schiesst.
Lübecker Adressbuch.B. 1818 siehe > 106
Bote des Bäckeramtes, der Bäckerzunft
bagen = Bogen, Schwungrad am Spinnrad
(Bogen als Waffe 1710 unwahrscheinlich)
Gr, Schwibbogen = gewölbter Steinbogen
Swiebagen = bogenförmiger Überbau über dem offenen Herd, Rauchfang, zuweilen auch für den ganzen Feuerherd gebraucht.
Bürgerbuch Schönberg siehe > 62: 3 Auen u.schwibogen zu machen (3 Öfen u. ein offener Herd)
Bahnaufseher in Linnenkamp, bei Stadtoldendorf.
Bahnwärter in Burgdamm
Brockhaus: Bahnwärter = Eisenbahnbediensteter, der die Bahnstrecken zu überwachen hat.-
Bahnbeamte, die den Bahnoberbau, Signale, Schranken u. dergl. zu überwachen haben. Dazu gehört mit der Streckenbegeher ( früher Streckenläufer genannt).
Brockhaus: Eisenbanbediensteter, der innerhalb eines Bezirks, einer Bahnmeisterei für den einwandfreien Zustand der Bahnanlagen und die Streckensicherung verantwortlich ist.-
Leiter einer Bahnmeisterei
Aufgabe: Bau u. Unterhaltung der Strecken ( Auskunft Bundesbahn)
Hagedorn, Salzverkehr Lüneburg-Lübeck in Zeitschr.f.Lüb.Gesch. Bd.17/1915 siehe >10 Der Verkaufspreis des Salzes wurde offiziell durch die Bahrmeister festgesetzt.
Krause, ZA 2431/1879: Gerichtsherr der Sülze, oberster Beamter der Sülzarbeiter. dominus salinae
a) Bartscherer aus den Badern, Badstübnern hervorgegangen (Barbier vom frz. barbier, frz. barbe = Bart) 16.Jahrh.(Wasserzieher)
Balbier = mundartl. Umformung wie auch Balbutz, Balbusch
b)Lübeck Balbeer, Barbeer, Boortscherer, Boortschraper = Barbier .
Balbeder = nd. Barbier
Brockhaus: die Bälge treten, der Orgel durch Betätigen der Bälge Luft zuführen.- Balg-, Luft- u. Windbehälter bei Dudelsack, Orgel, Harmonium.-
Bei den meisten Orgeln wird heute der nötige Winddruck durch ein durch Elektromotoren getriebenes Gebläse erzeugt.
Klopffechter
gladiatores vagabundis
umherstreifende Banditen
Lexer: balgen = ringen, raufen
Ohling-König, Das älteste Schatzungsregister Ostfrieslands in Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst u. vaterl. Altertümer z. Emden, 1954 siehe >65 (Stadtbibl. AZ 2039)
Abdecker, der den Balg abzieht
Balg = Haut, balgen = häuten, den Balg od. die Haut abziehen
Kopfsteuerb. Tl.11 siehe >38
Brockhaus: Balg = 1) Tierfell 2) Luft- u. Windbehälter für Orgel, Dudelsack usw., 3) ausgestopfter Körper, Puppenrumpf
vergleiche > Pustermaker
Balgmacher: mehrdeutig a) Hersteller von Puppen, Spielzeug-tieren, b) Hersteller von Bälgen für Harmonika, Harmonium, Orgel
Ballierer = Polierer
Brockhaus: Polier, Palier (Volksdeutung von frz. parlier Sprecher) Bauhandwerker, der die Arbeit auf dem Bau überwacht.
Lübecker Adressbuch 1838 Sandschiffer (Scho)
siehe > Böter
Flussschiffer, die Ballast (Sand) zu den Seeschiffen fuhren.
vergleiche > Sandfahrer
Ballastmeister: beaufsichtigt das Beladen eines Schiffes mit Ballast.
Adressbuch Lübeck 1811 siehe >2
Seemannsprachlich.:Ballaster, Ballastschieber,der Ballast in die Schiffe bringt.
Ballaststuwer = Ballastschieber, der den Ballast mit der Karre zum Schiff schiebt.
gehört der Ballenbinder zu der Gruppe der Packer, Auflader usw., seine Arbeit:allerlei grobe oder feine Ware in Matten, Leinen usw. einzuballieren -
In Augsburg gab es Anfang des 16.Jh. eine Ballenordnung (Zunftrolle) (Kramer-Schlatte)
Packer
Korbsches Sippenarchiv, Bilder aus dem Berufsleben.
Ballmeister -> Ballettmeister
Brockhaus: Ballspiele: Eine Blütezeit der Ballspiele war das Mittelalter. Städte und Universitäten bauten Ballhäuser u. besoldeten Ballmeister.
Im Verzeichnis Bilder aus dem Berufsleben des Korbschen Sippenarchivs wird bei Ballmeister in Klammern Ballsport angegeben
Lehrer für das Ballspiel
Bürgerbuch Osterode 1730 Bader
Badstubenbesitzer
Lasch-Borchl. belter=Lederarbeiter
Belter = Gürtelmacher
Beltz = Pelzhändler u. Kürschner
Belter = Gürtler, Riemer
bezer = Kürschner
Belter = Gürtler
Verfertiger von Holzkannen.
1765 wurden z.B. zwei Büttenmacher und ein Stadtsoldat mit dem Bändekänkenmachen *) belehrt,damit die Profession nicht gänzlich von der Stadt abkomme.
*) Fussnote: Herstellung kleiner Holzkannen.
Bandgood = Böttchergerät
Bandhalt = Weidenruten, aus denen Tonnenbänder gefertigt werden
Gr Bandreif, den Böttchern ein Reif, dessen Enden mit Weiden umwunden werden.
vielleicht auch Bandschneider, Bandhauer, Bandreisser = Hersteller von Fassreifen, Tonnenbändern (Frischbier, alven)
vergleiche > Bandmaker
Gr: Bandenfaden: bei den Webern der Faden zu den Streifen
Bandenschaft: der Schaft zu dem Bandenfaden
Bandentritt: der Tritt des Webers zu den Bandenstreifen
Band 1) Bindfaden 2) Band aus Stoff 3) Reifen eines ....
Bürgerbuch Weimar 1652 Bandhändler
Bandjuud
Bürgerbuch Weissenfels 1828
der Handel mit seidenen, wollenen u. leinenen Bändern, daher der Bandhändler, im gemeinen Leben der Bandmann.
Bandhandel = Bandgeschäft
Bandfrau : ... die mit Bändern handelt
Seiler
siehe > Reper
Kopfsteuerb. Tl.11 siehe > 141
bant, bent = Band, Schnur, Leine, Eisenband, Fessel, Kette
Kettenschmied?
Schmied, der Reifen für Fässer machte
Verfertiger von Fassreifen
fertigt Fassreifen aus Hasel- u. Weidenholz
Bandreisser, Anfertiger von Fassreifen
Lübeck 1798: Bandreisser u. Zingelschliesser am Mühlentor.
Bandschneider: fertigt Fassreifen aus Hasel- u. Weidenholz
Bandsäge = Maschinensäge mit endlosem, biegsamem Sägeblatt (Brockhaus)
Bandmacher: 1) der Bänder, Fassreifen herstellt
2) der Bänder zum Schmücken herstellt (webt)
vergleiche > Bandmaker, Bandreisser
Brockhaus: im Mittelalter das Hoheitsrecht der Könige u. Grafen, bei Strafe zu gebieten u. zu verbieten; 4) der Bezirk, der unter der Gewalt des Bannherrn stand.
Bannleute = Eingesessene, die unter der Gerichtsbarkeit eines Herren standen, sonst aber unabhängig waren.
Bannrichter = Richter, der mit dem Königsbann belehnt war.
Bannwart: Gerichtsdiener; Flur- u. Weinbergshüter.
Waldschütz, Flurschütz.
Lübeck, Verfertiger von mit Schnüren verzierten Hüten (vom frz. bonnet)
Lexer: bonit = Mütze
Familienkundliche Nachrichten 1967 siehe > 221 * um 1755, Bannmüller Kreis Bingen
Bannleute = Eingesessene, die unter der Gerichtsbarkeit eines Herren standen, sonst aber unabhängig waren.
Bannmüle: in einem Bezirk, wo Mahlzwang stattfindet
Müller, der eine Mühle mit Mahlzwang bewirtschaftet
Zaye- u. Bansimmacher 1640-1660
Bomsin, bomside = gewebtes Zeug mit baumwollenem Aufzug u. wollenem Einschlag
Bohmsidenmaker > siehe dort
bombasiren - Jacke, Joppe
Bürgerbuch Köthen, siehe > 75 (1699) Bantöffler alhier
Bantoffel = sandalium, Pantoffel
Pantoffelmacher
Papiermacher (Bücker)
Goslarer Bürgerlisten: 1501, Mester Hinrik barber
Mens: Barbeer = Barbier
Sch.-L: barberer = Barbier
Lasch-B.:Barber, barberer = Barbier, der auch niedere Chirurgie betreibt. Barbier
Bartscherer, Barberer vergleiche >Balbier
Vom arab. Barrakan = grober Wollstoff.
Linksseitig gerauhtes Köpergewebe aus Baumwolle (Brockhaus)
B. Stellte einen aus Leinen u. Baumwolle dicht gewebten Stoff her, der durch die Araber im Abendlande bekannt geworden war.
barchenmecker, von 1420 etwa daneben u. bald ausschliesslich barchenweber. Baumwollweber.
Barchensiegler = Siegelmeister der Barchenweber
Barchentmeister = Siegelmeister, der die Tuche mit einem Prüfsiegel versah.
Barchentmacher: stellte den aus Leinen u. Baumwolle dicht gewirkten Barchentstoff her.
bar-diu = zinsgebende Leibeigene
Aus bar-diu (diu vom althochdeutsch diot, mittelhochdeutsch: diet = Volk) in Anlehnung an Bardenheuer = Hersteller von Schäften für Streitäxte u. Hauer = Holzfäller, Mäher entstanden.
Bare = Giesshaus, wo die Salzpfannen aus Blei gegossen wurden.
Arbeiter u. Giesser in der Bare
Barmester: der oberste Beamte über die Sülzarbeiter; magister salinarius, nächster Gerichtsherr der Sülze
Barbier (Schiffsbarbier) ?
barer (-)
baren = geboren
= sich gebärden
Bar = Bote
Barbeer, Balbeer, Balberer, Balbeder, Balbutsch/ aber nicht barer
Bürgerbuch Weissenfels 1704
Kaufmann, Krämer für Barette, Kopfbedeckungen.
Barrett-Krämer: an einigen Orten, z.B. Leipzig, eine Art kramender Handwerker, welcher anfänglich vermutlich nichts als Barrette machte u. verkaufte, jetzt aber zugleich Kürschner oder Rauchmützenmacher ist u. auch mit wollenen Strümpfen, Handschuhen u. dergl. handelte.
Bürgerbuch Weimar 1650
siehe > Barrett - Krämer
Der Barettkrämer machte Tuchmützen, der Kürschner fügte Gebräme und Pelzfutter hinzu..- birretmacher Barettmacher . Biretmacher, Barettmacher
Bürgerbuch Kölln: bareth= u. sockenstricker
Barett= u. Hosenstricker
Tuchmacher
bei den Marschbewohnern in Holstein heisst ein luftiger Schober ohne Wände 'Barg'.
Brockhaus: Barge, Bargaune, schweiz. Heuschober im Gebirge
Wenn Assmann B. als Tuchmacher bezeichnet, so ist vielleicht der Barchentweber gemeint.
Lexer: barkan = Barchent
Magd. Adressbuch 1817 Hefehändler
Barm = Hefe (Bork, Alte Berufe Niedersachsens, Hannover 1926)
Bärme
= Hefe (Brockhaus)
Idiotik: Barm = Hefe, Bierhefe, Gescht.
Barme, Bärme = Hefe
Dieser sollte auf dem Stadtziegelhofe Tag u. Nacht auf das Feuer achten
bernen = nd. brennen
bernen, barnen, burnen = brennen
Brennmeister
Baumpächter auf Kopperpahl
1854: Wirt u. Barrierenpächter
Die Barrieren= od. Baumpächter hatten die Erhebung der Baumgelder (Wegezoll) an den 1831 neu angelegten Schlagbäumen gepachtet (Grönh.47)
Schütze, Idiot.: baren = bohren
Barer = Bohrer
Bohrer - Schmied
Schiffer einer Barse (=Boot ohne Mast)
Barse=Barke, kl. Lastschiff, kleines Boot od. Schiff ohne Mast. Dazu: Barsenmeister = Bedienster der Kaufmannschaft, der die Aufsicht auf die Seetonnen oder Baken und deren Legung hat, als welche mit Barsen die Weser hinunter und herauf gebracht werden.
stellten Streitäxte, Hellebarden (Helmparten) her. Daneben Fleischbarten u. Hackebärtlein .
Barte = Beil, Axt (Wasserzieher)
Bartenhauer, -heuer = Hellebardenmacher
oder Barbier
aus Badern hervorgegangen
barbetonsor
barborasor
rasor > Bartscherer
Ortsfremde.... Ohlau, in Ostd.Fam.kde. 1960 siehe > 282
Fürstl. Briegisch Cantzley-Verwenter aus Ohlau u. fürstl. bestallter Musiker-Bassist, + 1596
Bassspieler bzw. Basssänger
Bassuner = Posaunenbläser
Instrumentenmacher
(Bassune = Posaune)
bassune - basune = Posaune, überhaupt ein Blasinstrument
Von den alten Schwarzwälder Bienenstöcken bis zu den modernen Einkaufstaschen....
Mulle: Teilhandwerker der Korbmacher
Bürgerbuch Insterburg siehe > 28 1766
Fellgerber
Bast = 2) menschl. Haut, Fell
Brockhaus: Jägersprache: Fell auf den wachsenden Geweihen
Lexikon: bast ...rinde, bast, ...enthäutung u. Zerlegung des Wildes
Bast = die Haut, das Fell
Jute und Sisal standen uns ähnlich minder(wertig) nah. Wir hatten ja unser weisses Gold, den Hanf in Hülle und Fülle
Vor- u. Fertigspinnen von Garnen aus Flachs, Ramie, Jute, Hanf.
Bürgerbuch Hannover Bader, > siehe dort
Lasch-Borchl. batstoven, batstove = Badestube
batstövere, -stöver = Bader, Pächter, Inhaber einer öffentl. Badestube
Batstover = Badstübner
Kirchbuch St.Jacobi 1632: Batstaber
Päterleinmacher
Rosenkranzmacher
Leiter der Bauernversammlung, (etwa Gemeindevorsteher.)
eine städtische Obrigkeit, Bürgermeister, auch auf Dörfer angewaniederdeutsch
-> Burmeister, -mester
meint den Dorfältesten neben dem Dorfschultheisiehe >
Bauermeister
Lohn- bzw. Deputatschäfer, der im Dienste einer Bauernschaft steht siehe > auch Schäfer
Bannmeilenrecht, erweitert 1711 auf alle Städte. Im Umkreis von jeweilig 3 Meilen auf der Geest u. 2 Meilen in der Marsch sollte kein Handel u. Wandel getrieben werden. Innerhalb dieser verbotenen Distrikte sollte für jedes Kirchspiel ... nur je ein Rademacher u. ein Bauernschneider sein Handwerk ausüben.
vergleiche > Paurschneider
Landschneider
Kopfsteuerb. Tl. 11 siehe >320 Bauernschuster geringer Nahrung
Schuhmacher, der innerhalb der Bannmeile einer Stadt arbeiten durfte, ohne dem Amt (Zunft) anzugehören.
vergleiche > Bauernschneider
Lübecker Adressbuch: Bauervogt in Israelsdorf 1842
zu Vorwerk
Gemeindevorsteher, Bürgermeister
Adressbuch Lübeck 1805 siehe > 216: Aufseher auf dem Bauhof
1807 siehe > 307: Der Bauhof, nebst den Wohnungen des Officianten, zwischen der Harten- u. Effengrube
Buhoff = Bau- u. Zimmerplatz (Ratzebg.)
In Hamburg war der Bauhof = städt. Bauamt
Grossknecht
eine unsichere Benennung des Knechts auf Bauernhöfen. Bald meint es den Grossknecht oder Pferdeknecht im Gegensatz zum Enken, bald den Ackerknecht, arator, bald den Knecht, der die Baufuhren leitet.
mittelhochdeutsch: bûknecht, Ackerknecht (Württ.)
Bauerknecht: gehörte um 1660 zum kurf. Hofgesinde im Königsberger Schlosiehe >
Bürgerbuch Weissenfels 1682 200, 186, 25, 159
Vorknecht, Grossknecht
: auf grossen Höfen derjenige Knecht, der zu Bau- u. anderen Fuhren gebraucht wird, im Gegensatz des Ackerknechtsiehe >
Bürgerbuch Stuttgart Nr. 259 8.5.1669
Baumchirurg u. Pflanzenarzt, sinnübertragende Bezeichnung für die auf Erhaltung u. Rettung von Baumarten Tätigen u. Gärtnern, welche durch Ausschneiden u. Ausfüllen von Hohlräumen Bäume erhalten.
Vollbaumann
Baumann: nd. Vollbauer, Marschbauer (Brockhaus)
Baumann = colonus (Landwirt)
Baumann = der in der Gemeinde vollberechtigte Bauer
Baumann
= Fuhrknecht
In der Bauleutezunft vereinigten sich die Ackerbürger der Stadt; ... Bautor und Baustrasse erhielten von ihnen den Namen.
Baumann > Ackerbürger
Rentmeister; Gutsverwalter; Grossknecht; m.d.Aufsicht über das Bauwesen betrauter Ratsherr, aedilisiehe >
Baumeister:1) Architekt; 2) verordneter Bauherr; 3) leitender Gutsknecht.
Lübsches Adressbuch 1842:Zollaufseher und Bäumer am Nieder-Wasserbaum
Da (unterhalb der Burg) ist die schmale Trave ... eingeengt ... durch ein 'Pfahlrick', das neben dem Bäumerhaus nur 17 m für die Durchfahrt offenlässt. Immer noch muss der B., wenn die ein bis zwei tägl. Schiffe heraus- u. ebenso viele hereingelassen sind, den sperrenden Baum vorlegen. ... Der Bäumer übt Kontrolle über geleistete oder zu leistende Hafenabgaben.
Bürgerbuch Hannover Sattelbaummacher
bömhower = derjenige, der Sattelbäume macht
unsere Kieler Baumpächter hatten Schlagbäume, also Wegesperren zur Erlangung einer Abgabe zu betreuen.
Landesregierung ... ordnete 1711 an, dass die Erhebung des Brückengeldes zu verpachten sei. Der Erheber des Brückengeldes händigte dem Fuhrmann ein aus Blei hergestelltes Zeichen ausiehe > Kam der Wagen zurück, so durfte er frei fahren, wenn das Zeichen zurückgegeben wurde. So entstand die Amtsbezeichnung Zeicheneinnehmer für den Erheber des Brückengeldesiehe >
Adressbuch Calender 1770
der den Hafeneingang mit einem Schlagbaum schliesst.
Entsprechend an Ausfallstrassen.
Baumschliesser, städtischer Beamter, der die über den Pregel gezogenen Sperrbäume am Holländer- u. Litauer-Baum schliesst.
Schlagbaumwärter
1733 Torschreiber u. Baumschreiber am Steindammer Tor
erhebt den Zoll an den über den Fluss gezogenen Sperrbäumen. Fussnote:Der Baumschreiber war ein städt. Beamter, der die über den Pregel gezogenen Sperrbäume ... schlosiehe >
vergleiche > Bohmsidenmaker = Hersteller von Baumwollstoffen , z.T. mit Wolleinschlag (Stassewsky)
Weber, der die Stoffe mit baumwoll. od. garnenem Einschlag herstellt.
custos horti = Wärter der Parkanlagen, des Waldes
oder aber gleichbedeutend mit Baumschliesser: der den Eingang eines Hafens oder eine Ausfallstrasse durch einen Baum (Schlagbaum) schliesst.
Die wirr durcheinander liegenden Fasern der Baumwolle wurden früher mit Handkardätschen, später mit Karden (1775) zu einem Faserflor ausgearbeitet, der dann versponnen wurde. Die Arbeit mit den Kardätschen bzw. Karden war die Tätigkeit der B.
Die in Ballen gelieferte Baumwolle wurde von Hand, heute maschinell gewaschen; diese Wäsche ist wesentlich einfacher als bei der Wolle, weil diese das Wollfett enthält. Nach dem Trocknen wird die Baumwolle geflackt, geschlagen, um sie zu lockern u. Staub zu entfernen.(Nach Johannsen) (heute alles durch Maschinen)
Rechnungsführer bei Bauten
Bürgerbuch Kölln (1589): bauchschreiber = Bauschreiber
Bürgerbuch Hannover fürstl. Bauschreiber aus der Vogtei Fallingbostel 1669
soll wahrscheinlich Baumann heissen, da für Bausmann keine Erklärung zu finden.
Baumann = mittelhochdeutsch: bumann = Bauer
Bumann = alte Bezeichnung für Hufner
Der Baustellant ist ein Landwirt, der bei der jüngsten Verteilung von Ackerland, Wiesen u. dergl. diese von der Herrschaft käuflich erwarb.
Kopfsteuerb. Tl.2 siehe >101 Des Bauverwalters Sartorii Brauhaus
∞ 1673: Sartorio, herzogl. Architekt aus Venedig
Hier wohl: Architekt u. Baumeister
Lehmann, Sorauer Hausbesitze 1839 in Fam. u.Volk 1959 siehe > 249
Janke, Gottlob, Bauvogt, Kleinhaus
Buvagt = Aufseher auf einem Amtshof, Statthalter
Hofverwalter
Bauschulte, Hofverwalter
bavesch (baves, bavies) (Bavais, Beauvais)
eine Tuchart. Wahrscheinlich ein Tuchmacher, der Tuche nach der Art herstellt, wie es in Beauvais hergestellt wird.
Traubuch St.Marien 1644: Bawer in Hollstein
Bauer
Büssenmacher, Lübeck 1591 (Potth. siehe > 113)
bekermaker (Bremen 1361
bekerwerte (Lüneburg 1332)
bekerwerter (Reval 1333/74)
beker mittelniederdeutsch: Becher, Gefäss
Kleinböttcher, der hölzerne Becher herstellte
becherer, auch bechere, der hölzerne Becher macht
craterarius, craterator = Bechermacher
Becherer verfertigt die Zinnbecher für den Gebrauch auf den Ordensburgen.
Bürgerbuch Heiligenbeil
Drechsler, Hersteller der Kaddigbecher
Kaddig(k) = Wacholder (litauisch)
Bechler, Bächler (obd.), der am Bächle Wohnende
Bechler= Pechkocher, -bereiter
Becher, Becherer meint den Drechsler hölzerner Trinkgefässe dort mag im Obd. mittelhochdeutsch: becher(er) Pechsammler, Pechbrenner (siehe >o.) hineinspielen.
Gutzeit, Bürgerbuch Heiligenbeil: einen besonderen Ruf genossen die Heiligenbeiler Drechslerwaren aus Knochen, Wacholder, Buchsbaum. Seit 200 Jahren bekannt Heiligenbeiler Spielzeugbüchse (becher)
B. fertigt kleinere Gefässe aus Holz, z.B. Becher, Eimer, Butterfässchen, Fischeimer u.dergl.
Bekarter, Begine, in Frankfurt Leichenbesorger u. Krankenpfleger
Begharden (w. Beginen) = relig. Genossenschaft (Brockhaus)
Beginen = Witwen od. Jungfrauen - vergleiche > Bacgardus
Altd. Handwerk, meint, dass sich von den Drechslern das Sonderhandwerk der Schüssel- u. Bechermacher abgezweigt hat. Für eine solche Behauptung fehlt aber jeder Beweis .
Haemmerle setzt Beckdrechsler u. Beckschläger gleich u. zwar gleich Kesselschmied = Beckenschläger = pelvifex (Schüsselmacher) Beckdrechsel = Kesselschmied.
Augsburger Beckenknechte (17.Jahrh.) Bäckergesellen
becker (pistor) = Bäcker
haverbecker = Haferbrotbäcker
oblatenbecker = Oblaten- „
ulenbecker = Figurenbäcker-(?) „
pistor pastillorum = Weggenbäcker
tortator, tortulator = Kuchenbäcker
fertigte Becken, Schüsseln
Schalen, hauptsächlich aus Messing u. Kupfer. In Braunschweig bereits 1303 vorhanden.
beckenslager, beckenslegern = Beckenschläger
beckenslager = Beckenschläger
beckenwerchte
missingslager
vergleiche > Beckdrechsler
Aus den Beckenschlägern des 18. Jh. wurden Klempner
Vorläufer des Metalldrückers sind u.a. der Beckenschläger, der ... hämmernd u. treibend Messingteller u. ähnl. Geräte schlug (16.Jh.) u. der Schellenmacher.
B. fertigt Behälter aus Messing u. Kupfer.
siehe >:Bader
Bederknecht = Badergeselle
Bürgerbuch Kreuznach siehe > 12
Brockhaus: Bede: im Mittelalter die älteste direkte Steuer, ursprünglich eine freiwillige (erbetene) Unterstützung des Landesherrn.
Bede = Leibrente, Leibsteuer
Steuererheber
Beerbte sind erbliche Grundeigentümer, die auf Erbgut sitzen
bearfen = in Besitz nehmen, Besitzer, Inhaber eines Gutes werden.
Lübeck
Bierauflader, Bierschröter (Schröter=Verlader) füllten die Fässer mit Bier u. brachten sie in die Häuser .
Bierschröter = Bierkutscher
Bierspünder = Bierprüfer
Laienschwester
seit dem 11,Jahrh. bildeten sich in den Niederlanden Frauengesellschaften der Beghinen. Es waren freie, geistl. Genossenschaften ohne Gelübde ... nur durch das Band der Liebe und Barmherzigkeit mit den übrigen Menschen verbunden bleiben wollten. Kamen im Verlaufe der Zeit in den üblen Ruf der Ausschweifung.
Brockhaus: ... lebten in Beginenhöfen. Ihre Blütezeit war im 13. u. 14. Jahrh.; waren in Deutschland, Frankreich, Oberitalien, Niederlanden, Schweiz verbreitet. - Entsprechende Männervereine.
Begharden, auch Lollharden gen.
...B. nach gewissen Regeln zusiehe >lebten. ... übereinstimmende Kleidung, widmeten sich der Krankenpflege.
Beggarden werden in Wismar nur einmal erwähntBrockhaus: religiöse Gemeinschaft
Beginen = Frauenvereine zu gemeinsamem, andächtigem Leben, lebten ohne Klostergelübde in Beginenhöfen.
dessen Hauptaufgabe es war, Teppich- u. sonstige Behangimitation an die Wände zu malen.
Kopfsteuerb. Tl. 3 siehe > 134
Nebenbauer, der nicht das volle Recht der übrigen Bauern hat.
Bürgerbuch Hannover 1689
Nebenbote, Hülfsbote
ein Diener, welcher im Notfall die Stelle des eigentlichen Dieners vertritt.
Berghaus: ein Diener, der zum Vorschicken gebraucht wird und erforderlichen Falles die Stelle des ordentlichen Dieners versieht.
Kopfsteuerb. Tl. 11 siehe > 17
Schmied, der Beile, Äxte u. dergl. herstellte.
Beil (obd.) meint den Beilschmied
Feindrechsler > Elfenbein usw.
Beinarbeiter. Eigentlich werden darunter die Beindrechsler verstanden. Ausser diesen aber gibt es Bildhauer u. Schnitzer, die sonderlich in Bein oder Knochen künstlich arbeiten können, und diese nennt man alsdenn auch so.
Metallhandwerker, welcher die Beinkleidung zur Rüstung herstellt.
beinherter vielleicht = beingewender
Beinberger = Hersteller von Beinschienen
Beinhalter beim Schweineschneider
Achselträger
Die Bezeichnung Beinhalter für den Achselträger ist offenbar aus der oberdeutschen Bezeichnung Beidenhalbner für den Achseltr., der auf beiden Halben trägt, entstanden.
Lexikon: beiden(t)-halben(t) = auf beiden Seiten
Einwohner einer Stadt ohne Bürgerrecht
In den mittelalterl. Städten nicht vollberechtigter Bürger (Brockhaus)
accola peregrinus - fremder Nichthöriger
B. Einsasse oder Mit-Einsasse
Einsasse: Stadtbewohner ohne Bürgerrecht
Auch der Instmann wird oft so genannt.
Beischenk beim Markgräfl. Baden-Durchlach. Hof
Hilfskraft des Mundschenken.
Beikoch = Hilfskoch
Beigast = Nebengast
Beigänger = comes
Beiknecht = der dem ord. Knecht zur Hand geht
Beischenk = Gehilfe des Sch.
Duden: Beitel = meisselartiges Werkzeug
Brockhaus: Beitel, Stechbeitel, Werkzeug zum Ausstemmen von Schlitzen, Zapfenlöchern usw. i. Holz.
Beitelschmied gehört zu den Zeugschmieden.
alter Beiwächter auf dem Turm; der neue Hausmann.
Hilfe des Turmwächtersiehe >
gemeinsamer Einkauf von Holz der Lübecker Bekemaker (Kleinbinder)
bekermaker (Bremen 1361)
bekerwerte (Lüneburg 1332)
Kleinböttcher
Das Amt der Bechermacher, später auch Büttenmacher, Büttenbinder, Kleinbinder genannt, ist 1836 ausgestorben.
Bildschnitzer, siehe > Bildemaker
sculptor imaginum
Die ältesten Maler, die sich hier bis ins letzte Drittel des dreizehnten Jh. verfolgen lassen, waren zumeist gleichzeitig auch Holzbildhauer >Beldesnyder<
Bei den Flachglashütten spielten Spiegelschleifer, Beleger u. Polierer eine wichtige Rolle. Als lichtbrech. Mittel wurden zuerst Bleifolien verwendet. Jahrhundertelang bewährte sich dann Zinnamalgam, jedoch Quecksilber, Gefahr für die Arbeiter. Seit etwa 80 Jahren hat sich das Belegen mit salpetersaurem Silberoxyd eingebürgert.
Der Beleger ist ein Werkmeister u. gilt als kunstreicher Mann.
Der Beliebungszunft in Cammin ihr Wylckohmden 13. Junius Anno 1693
Die Beliebungsgesellschaft entstand im frühen Mittelalter, sie war eine Vereinigung zur Beerdigung von Pestleichen. Später wurde sie eine Sterbekasse.
Schellenmacher
Berghaus: Bell, Belle = die Schelle, Hausglocke, Klingel;
Bellmann = der öffentl. Ausrufer, der mit der Handglocke die Einwohnerschaft zusammenruft....
vergleiche > Schellenmacher.
Zur Geschichte der rigaischen Gewerbe bestand das Haupterzeugnis der belter in Riemenzeug für Pferdegeschirre. Ausserdem lieferten sie Gürtel, Säcke, Handschuhe u. Pulverbeutel.
belter ist skand. Lehnwort u. bedeutet Gürtel.
Gürtler, Riemer.
Kirchbuch Jacobi 1680
u. Benk = Bank
Bankhändler, vielleicht auch Hersteller von Bänken.
(Im Kirchbuch erscheint der Name des Benckenführers später als Däcker; Dachdecker)
Dielenleger. siehe > Bondihler
bendelin, bendel von bant = Band
Bender = Binder = Fassbinder
bender (Bremen 1468)
bentmaker (Hamburg 1381)
Für den Arbeiter, der dem Böttcher bei der Herstellung von Tonnenreifen behilflich war, gab es im mittelniederdeutsch: folgende Benennungen: bant-, bentsnider (Rostock 1290)
banthauwer (Riga 1375)
bentmaker (Hamburg 1381 / Holmberg)
bender (ligator, doliator) Fassbinder, Böttcher, Küfer
Benderherren= Mitglieder des Rats zur Beaufsichtigg. der Bender
Teilhaber, der vom Besitzer eines landwirtschaftlichen Grundstücks ein Stück Acker zur Nutzniessung erhält und ihm dafür als Knecht dient. Die Bender sind häufig Verwandte des Wirtsiehe >
Korbwagenmacher
Benne, schweiz. Wagenkorb, Schubkarren (Brockhaus)
Benne = Korbwagen, Wagenkasten (Duden)
im alemannischen Sprachraum war die Benne ein leichter, zweirädriger Korbwagen aus Weidengeflecht.
Bennenführer: Kutscher eines zweirädrigen Kutschwagens
Lübeck
siehe > Bender
Bentmaker (niederdeutsch) Bandhauer
zur Böttcherzunft gehörten die Bentschneider u. die Kymer
Böttcher, Küfer
Bendsnider (niederdeutsch) Reifenmacher
aus Badern hervorgegangen
von Barbier abgeleitet
Brockhaus:
1) im Reitsport eine mit der Ausbildung u. dem Bewegen der Pferde berufsmässig beschäftigte Person;
2) berittener Aufseher
beryder, bereider, Bereiter: Der B. hatte die Erhebung der Gefälle auf den Dörfern zu besorgen .
Berider = Zureiter, Stallmeister, Kunstreiter .
Bereiter (Lübeck 1798) unterrichtet in der Reitkunst.
Bereiter, Bereuter (Pickierer) magister domiturae equaniae , berittener Ratsdiener, Stallmeister
Bürgerbuch Gumb. 1779 Pferde-Bereiter siehe > Stass-Stein
Schweineschneider, Kastrierer
B.= Schweinekastrierer
Bergbediente vom Leder = Betriebsbeamte
Beamte vom Leder sind solche, die ihren Dienst auf der Grube versehen, z.B. Steiger, Geschworene, Beamte von der Feder solche, die in der Verwaltung tätig sind.
Bote der Bergwerksleitung.
Lübeck Schossb. siehe > 14 / 1663
Lübeck Urkundenbuch : Berghervar, Bergenfarer u.a.
Bergenfahrer
Oldenb. Traubuch 1683/40:Jewens, ... Bürger u. Bergenhändler
Bergenfahrer
In Lübeck gab es eine Bergenfahrerkompanie.
Handelsbeamte der Bergverwaltung. z.B. leitete ein Berghandlungsfaktor die Berghandlung zu Hannover
Ein Berggeschworener ist ein Vertrauensbeamter des Landesherrn beim Bergamt.
1715 Steiger, 1737 Bergoffizier, dann Bergmeister u. Ratsverw. Clausthal
Ein Berghauptmann war früher Leiter eines Bergamtes, später Leiter des Oberbergamtes (heute Präsident).
Beim Landesherrn, dem obersten weltlichen Bergherrn u. Bergvater, erwartete das Bergvolk verständnisvolle Hilfe.
Berghauptmann, meist adelig.
Goslarer Ratsurteilsbuch 1590: Scharen, Fürstl. Braunschw. Wardein u. Bergmeister
Ein Bergmeister war ein Höherer Betriebsbeamter, der Aufsicht über mehrere Gruben führte.
Bergprediger = ein Pfarrer,der besonders für die Betreuung des Bergleute in grösseren Bergbauorten eingesetzt war. Der bekannteste: Johannes Mathesius, + 1565 in Joachimsthal.
Bergprobierer = Chemiker
Bergbeamter, der die Erze auf ihren Metallgehalt untersucht, der Feingehalt der erschmolzenen Metalle feststellt usw.
Revisoren hatten etwa die Stellung der Sekretäre (Bergsekr.= Justiziar der Berghauptmannschaft; Bergschreiber = jurist. Beirat des Bergamtes). Prüfte die Rechnungen.
Durch die vielen Gruben, z.B. im Marienberger Bergbau-Revier 1539 insgesamt 559 Gruben in Betrieb, ergaben sich oft Streitigkeiten, daher gab es Berggerichte. siehe >132 Kloster, hier war auch der Sitz des Berggerichtes (1540)
..sind zunächst priv. Folkloregruppen des Bergvolkes; von 1790 an werden sie von der Bergbehörde besoldet ... 1930 wird das aus Berufsmusikern bestehende Bergmusikkorps aufgelöst.
Musiker. - 1892 im Oberharz 7 Bergkapellen
Bergschmiede = eine Schmiede, in der alle Geräte (Zeuge), die im Bergbau gebraucht werden, hergestellt werden.
faber montanusiehe >
ein Schmied, welcher das zum Bergbau nötige Eisenwerk verfertigt.
Der Bergschreiber war juristischer Beirat für das Bergamt; der Bergsekretär war der Justiziar der Berghauptmannschaft.
Bergschreiber= Schreiber im Bergamt
siehe > Kalkschreiber
Bergbau: hat die Oberaufsicht über eine Grube u. leitet die Geldgeschäfte.
Beamter eines Bergwerks, der die Finanzen verwaltet, Gewinne u. Zubussen an die Gewerker (Unternehmer, ...besitzer) verteilte.
Der von der Landesherrschaft bestimmte Statthalter, Präfekt über ein oder mehrere Bergwerke.
Bergamt Goslar: Ein Bergvogt hatte etwa die gleichen Aufgaben wie ein Berggeschworener, war aber nur beim Erzbergwerk Rammelsberg eingesetzt u. führte die Oberaufsicht über die verschiedenen Gruben.
berker, das nur im nd. Stadtrecht von Wisby vorkommt, ist skandinavisches Lehnwort.
aschwed.:barkare = Gerber
Gerber
permenter, bermutmecker = Pergamentmacher
siehe > Pergamentmacher
Paternostermacher
Bernsteindrechsler oder -Schnitzer
Ordensbruder in Lochstedt, dem Sitz des Bernsteinamtsiehe > In der Nachordenszeit wohnte der B. in Germau, zuletzt war das Bernsteinamt in Palmnicken, der Vorsteher: Strandinspektor.
fertigte für Klingen, Messer die Hefte, Schalen
Hersteller von Messerheften.
Bescheider in der churf. Mühle allhier
in der Mühle der oberste Mühlenbursche.
Hufbeschlagschmied
Handwerker, der Metallbeschläge für Bücher, Gürtel usw. herstellt ( nach Lasch-Borchl.)
beslahn, slagen > beschlagen, versehen
mit Eisen versehen, Pferd beschlägt
Metallbeschlag eines Gerätes, Rades, Buches; metallen. Kleiderzierrat, Metallbeschl. ...
Nicht gerade zum Gesinde war die Beschliesserin oder Ausgeberin zu rechnen. Sie war etwas Besseres u. führte statt der Frau den ganzen Haushalt. hatte auf Gütern die Leute zu speisen, hatte das Federvieh, Milch, Butter, Käse u. die innere Wirtschaft unter sich
vergleiche > Ausgeber(in), Schliesser
Bierspünder, Bierfuhrmann;
der das Bier ins Fass schliesst.
Bierspünder = Bierprüfer.
der einen Beschäler füttert und wartet
Beschäler = Zuchthengst
unterer Zollbeamter; Beseher der Maledey = beamteter Arzt
Besichtiger od. Beschauer, frz. visiteur, heisst jeder, der das Recht hat oder dazu bestellt ist, die Zeuge, die Waren oder die Schiffe, welche ein- u. auslaufen, in Augenschein zu nehmen, um zu sehen, ob bei allen diesen Dingen nicht irgend etwas den landesherrl. Gesetzen zuwiderlaufendes vorkommt.
Besenmacher
besenman = Besenhändler
besendregern = eine Frau, die Besen im Umherziehen verkauft
Bessenbinner = Besenbinder, Händler mit Reisbesen
Besemer:
1) Besenbinder
2) auch Desemer, eine Art Waage in den holst. Haushaltungen, die durch eine mit Blei ausgegossene Kolbe, auf einem Seil schwebend, die Last gegenüber bestimmt.
Frischbier: eine Handwaage, bestehend aus einem hölzernen Stab ...(wie b.Gr.) ... Messingstifte im Stab markieren das Gewicht, das balancierend an einem Handgriff gesucht wir
Handgriff: Stock mit Schnur
Pflasterer
Strassenpflasterer
Besenbinder (siehe > Besemer)
Pächter; Kleinbauer, der von seiner Scholle nicht leben kann.
conductor, Pächter
Bestand wird auch gebraucht für Pacht; als: Bestand- Contract, Bestand-Geld, Bestand-Jagen usw., welches soviel als Pachtcontract, Pachtgeld, Pachtjagen usw. ist. Daher nennt man einen Pächter auch Beständner.
Pächter
Beständner, die meist in höherem Alter vom Lande hereingezogenen Tagelöhner.
der etwas im Bestand hat, ein Pächter.
Bestanderlasser = Verpächter
Bestandwirt = Pächter einer Gastwirtsch.
Lexer: bestant = ...pacht, miete.
Pachtmüller
Pächter einer Mühle
Lexer: bestant = pacht, miete
Bestanderlasser, Verpächter
Lexer: bestant = ...pacht, miete
Pächter einer Schmiede
Bestetter, Spediteur . verg.Güterbestetter u. Frachtbedinger
Besteder = Vorsteher einer Reedereigesellschaft; Schiffsbaumeister; Bestetter = Spediteur
Besteder heisst in den sogen. Mählbriefen oder Schiffbau-contracten insgemein ein Rheder oder Schiffer, welcher ein Schiff bauen lässt.
Brockhaus: Besteder = Schiffbauherr
perquisitor = Aufsucher
bald darauf kamen die Besucher und durchsuchten das Schiff.
Kontrolleur
vergleiche > Mühlenbesucher
Bettelrichter = judex mendicantium = Richter der Bettelnden.
siehe > Prachervogt
Diese Sterzler, Sterz-, Sterzel- oder Bettelmeister oder -richter --- anderwärts heissen sie auch Bettelvögte, Prachervögte usw. --- spielen in der Folgezeit in der Geschichte des Bettelwesens eine grosse Rolle.
dem Patron der Haus- u. Gassenarmen unterstellt, er muss in der Kirche u. auf den Gassen auf die Bettler achtgeben.
Petlitzen, eine Art von Hefteln, womit Kleider zugeknöpft werden
Frischb. Podlitzen = Borten, Troddeln am Kleide
Podlitzenmacher = Bortenwirker, Posamentier
Hersteller von Hefteln, Haken u. Ösen.
Bettmeister: an fürstlichen Höfen der Aufseher über Betten und Bettgerät.
Bettmacherin, eine Untergebene des Bettmeistersiehe >
Bettmutter: Bediente in einem Amtshause, Verwalterin des Weisszeuges und Wirtschafterin.
An fürstlichen Höfen der Aufseher über Betten und Bettgerät.
Bettziech, -ziehe, -züge Ziechner, Ziechen- od. Bettziechenweber webten nur Bettdecken oder Kissenbezüge auch Decklakener genannt
Lakenweber.
Schiffer, die nach bestimmten Orten fahren
Beurt = die Tour zu fahren od. zu schiffen. Derjenige Verpflichtete, an dem die Reihe zu fahren, zu schiffen war.
Schmackenschiffer, die zwischen gewissen Orten in einer bestimmten u. privileg. Anzahl nach der Reihe fahren müssen. (Idiotik.)
Smacke = kleines Seeschiff
vergleiche > Rangschiffer
Beutelmacher: Die Beutel waren meist aus Leder, daher auch Büdelsnider
In Lübeck trennten sich die Beutelmacher 1359 von den Riemenschneidern. Die wichtigsten Erzeugnisse waren: büdelwerk, hanschen (Handschuhe),sweydeler (Satteltasche, Mantelsack) u. hosen.
Die B. verfertigen Beutelwerk, Handschuhe, Satteltaschen, Lederhosen, wozu sie das notwendige Leder selbst herstellen.- Ihre Lederproduktion darf jedoch nicht über den eigenen Bedarf hinausgehen (Bartenstein).
Beutler, Peutler, Beitler
Beuteltuch = pannus cribarius, mittelhochdeutsch: biuteltuch = Tuch zur Herstellung von Beuteln (Mehlbeutel); zum Sieben, Sichten des Mehlsiehe >
Imker
beuten = Wildbienen einsetzen
Beutner = Wildbienenzüchter
Büthener = Imker
Der Beutner schlug im Walde in geeignete Bäume (Kiefern, Fichten) Löcher, um den Waldbienen eine Niststätte zu schaffen. Diese mit einem Brett verschlossenen Löcher hiessen Beuten. Im Herbst wurde dann der Honig geerntet.
bäuerl.Wirte, beschäftigten sich vornehmlich mit Bienenzucht u. betreuen auch die Beuten der Waldbienen.
Bürgerbuch Stuttgart, mehrfach.
Stadtbewohner ohne Bürgerrecht; zahlte ein Beisitz-Geld.
Neben den Bürgern einer Gemeinde, die ihr Markgenossenschaftsrecht durch Geburt, Heirat oder Aufnah-me erworben haben, gab es noch andere Arten von Einwohnern ,solche Nichtbürger wurden als Beisitzer, Beisassen, Schirm- oder Schutzverwandte auch Pfahlbürger bezeichnet
biegeln = plätten
Adelg.: biegeln = bügeln, mit dem Bügeleisen glatt machen.
Bügler u. Krämer.
Jäger, Biener .. konnten Jäger und Biener eine besondere Stellung einnehmen Der ... Biener gehörte zwar nicht zu den Freien, aber Verschreibungen ... zeigen, dass ihr Beruf ihnen eine gehobene Stellung gab.
Biener = Beutner (> siehe dort.) Waldbienenimker, Bäuerl. Wirte, vom Orden in versch. masurischen Dörfern ausgesetzt
Zeidler, Imker, der Waldbienenzucht betreibt.
Frischbier: Biener -> Beutener
Travemünder Bierböther (Lübeck 1798)
Böter
sind Schiffer, die mit ihren Booten Kaufmannsgüter auf der Trave
nach Lübeck fahren
Ratzeburger u. Oldesloer Flussschiffer heissen Böter .
Bierböter
sind demnach Flussschiffer, die hauptsächlich Bier beförderten.
Bürger- und Einwohnerbuch der Stadt Tondern kommt mehrfach vor die Berufs-bezeichnung:Brauer und Brenner. Wahrscheinlich ist Bierbrenner ein Brauer, der auch Schnaps brennt.
Bierbrauer
Bierpreu = Brauer
Biereyge (Thür., Erfurt oft) mittelhochdeutsch: bier-aug = Bürger, der eigenes Bier braut
bierouge = ein Bürger, der das Recht hat, Bier zu brauen und zu schenken.
Biereige, in einzelnen Städten, namentlich Erfurt, ein Bürger, dem der Bierbrau zusteht.-
Biereigenhof = Brauhaus
Berghaus: Beeregen = Braueigen, ein Brauerei-Besitzer, Brauherr.
bier-ouge = ein Bürger, der das Recht hat, Bier zu brauen u. zu schenken
Faktor = Geschäftsführer, Handlungsbevollmächtigter.
Einzelne auswärtige Brauereien unterhielten in Berlin eigene Niederlagen.
Bier ... hatte der Faktor ... den Generaldebit(Kleinverkauf)
Bürgerbuch Köthen siehe > 72 (1697) (Tfb.1688-1722) Der Bierfiedler oder Musikante
Bierfiedler, der zum Bier geigt
Gehilfe des Braumeisters, Brauknecht
siehe > Schopenbrauer
Nach der Ordnung von 1545 sollten zwei B. zu Brandmeistern gewählt werden
Brauknecht, der die Tonnen verladet. Bierspünder siehe > dort
Bürgerbuch Kaiserslautern 1623:
Biermacher von Herrieden bei St.Veit under dem Bischoff von Eystatt
Brauer
Schuhmachermeister;
Biermeister; - neuer Weinmeister.
Für die Ordnung im Brauhause sorgte ein Ratsherr, der >Biermeister<
Bierprüfer.
Im Mittelalter wurde die Güte des Bieres durch Bierprober geprüft. Diese Bierproben waren aber im 19. Jh. wohl nicht mehr üblich. Daher handelt es sich hier wohl um einen Zoll-, Steuerbeamten.
der Bierrufer, der seinen Namen davon trug, dass er vor allem verkündete, wer von den über 100 Bierbrauern der Stadt, die dieses Gewerbe nur nebenher trieben, frisches Bier zu verschänken hätte
vergleiche > Ausscheller
Bierkutscher
Bierschröter heissen gewisse von der Obrigkeit bestellte Auf- u. Ablader, die die in den Ratskeller eingelegten fremden Biere in die öffentl. Gasthöfe ... zu verschroten, zu tragen u. zu führen hatten (gekürzt).
B.=Schrötter (Schröder, Schröter): Angestellte des Kranmeisters, sie schroten die Fässer in die Keller u. aus denselben;
schroden oder schroten = wälzen, schieben, rollen.
berseller = Bierverkäufer
sellen = veräussern, verkaufen.
Berspinner, der das Bier ins Fass schliesst, auch Bierfuhrmann - siehe > Beerspünder
Lübeck 1798
vielleicht falsch ins Hochdeutsch übersetzt: Behrstecher =Barensteker = Kastrator von Schweinen
Lübeck Schossbuch 1762-74: 71/86: Joh.Christ. Meyer, Biersticker
Adressbuch Lübeck 1811 > Bierstecher
siehe > Träger: Hafenarbeiter, Last- u. Gepäckträger...
In Orten, die sich durch ihr Gebräu einen besonderen Ruf erworben hatten, spielten die Bierträger eine besondere Rolle.
Sorgte für den Verkauf des Bieres der gräfl. Brauerei.
Lexikon: versilbern = zu Geld machen, verkaufen.
Bierzapfer: qui depromit cerevisiam e dolio, wer das Bier aus dem Fass holt.
Bierzieher = Bierschröter, siehe > dort der das Bier abzieht u. zu dem Verbraucher bringt.
Hersteller von Schmuck.
Brockhaus: Bijouterie, von frz. bijou = Kleinod
1) Juweliergewerbe
2) Schmuck aus unedlen Stoffen
Bildhauer, Bildschnitzer
Bildesnyder, Bildesnitzer Bildschnitzer
Maleramt: eyn bilden Snyder
Bildhauer: Holzschnitzer, der Kruzifixe u. sonstige kirchl. Bildwerke fertigt, wird auch als Bildschnitzer bezeichnet.
Bildhauer, der Ton-, Terrakottawerke verfertigt.
Von grosser Bedeutung wurden ... seit dem 15.Jh. ... der Bilddruck von Holzschnitten u. der Kupferstichdruck
Handwerker, Drucker, der Holzschnitte u. Kupferstiche druckte.
Erzgiesser. Im Norden als Apengeter = Affengiesser genannt, weil viele Bildgiesser Tierfratzen als Motive verwerteten.
Bild- u. Leinenweber ... zu ... (Kreis Lauban)
Damastweber
Bildwirker = Textor = Weber, der Bildwerk webt.
Ratsverwandter u. Billeter
frz. billetier = Zettelmeister, Zollschreiber.
Billetierer = Lotterie-Einnehmer
B.herr = Ratsherr, der dem Einquartierungswesen vorstand
vergleiche > Billetierschreiber Servis-Rendant
Billettierer : Beamter des städt. Billettieramtes in Königsberg nach 1724 Vorsitzender des städt. Billettieramts, das die Einquartierung der Soldaten, Erhebung der Servisgelder zum Unterhalt der Truppen u. alle anderen militär. Angelegenheiten zu erledigen hat. Seine Untergebenen sind die Billettierer, Billettschreiber.
billetier-schreiber und wagenmeister alhier (städt. Beamter)
Billett nennt man beim Zollamt den Schein, welchen der Einnehmer den Kaufleuten ausliefert, damit sie sich ... wegen der geschehenen Bezahlung rechtfertigen können.
Binder im Lübecker Ratsweinkeller. Mit dem Schreiber u. zwei Zapfern gehörte er zum Personal, das dem Kellerhauptmann unterstellt war. Er führte die Aufsicht ü. d. Fässer u. den Wein, behandelte diesen u. legte best. Weine für den Rat zurück. Zum Ankauf ... wurde er an den Rhein gesaniederdeutsch Sein Gehalt betrug 20 Mark, seit 1564 das doppelte. Wahrscheinlich nicht Mitglied der Böttcherzunft.
birbriwer Brauer
Bierbrauer
Birk = ein aus dem Hardenverband abgesondertes Gebiet. In Schleswig gab es bis zur Einverleibung durch Preussen noch 2 Birke (Warnitz u. Lügumkloster) mit eigenem Birkgericht und einem Birkvogt an der Spitze.
Pergamentmacher
Bermenter
Birment = membrana, pergament
Bernsteindrechsler
siehe > Paternostermacher
Zaumschmied
Zaumzeugschmied
Büchsenmacher
Blänken = glänzend machen
Handwerker, der Waffen, Geräte usw. glänzend machte, polierte
Bürgerbuch Osterode 1720
Zeugschmiede
nehmen unsere sämtl. Handelsware, die wir nicht selbst verfertigen,
aus denen Fürstl. Fabriken am Harze u. von denen dortigen
Blankschmieden (1783)
Blankenburger Waren werden genannt:Spaten,
Schaufeln, Grepen, Barten, Äxte, Beile, Stridden, Dreifüsse,
Futterklingen, u. kl. Ketten Franz Fuhse siehe > 43 (1792)
Kleeberg: Blankschmieden hatten als Antriebe Wasserräder; Nockenwelle, die den Hammer hob u. fallen liess; betrieb ferner Blasebalg u. Schleifstein: Sensen u. Spaten.
Backenmeister, > siehe dort
Blüser, Blüsener = Feuerwärter
Blüsenmeister
siehe > Blüser
Blasbalgmacher
siehe > Pustermacher
Kammacher, Hersteller der Blätter für Webstühle.
Nach Krünitz sind Blattmacher die Hersteller von Blättern für die Weberei (auch Weberkamm genannt): Diese Blätter wurden früher hergestellt aus Rohr (Schilfrohr bzw. Reet, Ried u. bei feinen Geweben aus Spanisch-Rohr).
B. oder Kammacher; Rietmacher. Fertigt die Rietblätter und Rietkämme (Teile des Webstuhls, die die Kette in stets gleicher Breite erhalten. Kette= Längsfaden, Schuss = Querfaden).
Bürgerbuch Kassel siehe > 21 u. 118:blattener
Ein Plattner ist soviel wie:
1) Drahtplätter in Gold- u.Siberfabriken
2) Harnischmacher.
vergleiche > Platenmeker
Blatner, Plattner, Plattharnischmacher.
Weber u. Blättermacher
Weber u. Blattbinder, Blattsetzer stellte die Blätter, Kämme für Webstühle her.
Seuchenhausverwalter
blatere = blatter,
Blaudrucker
Färber, der Stoffe durch Bedrucken mit blauen Mustern versah. Man unterschied Klotzdruck u. Walzendruck (Bock).
Blaufarbenmacher „... anitzo aber uff der neuen Farbmul...
Aus dem Lasurstein (Lapis lazuli) wurde die geschätzte blaue Farbe hergestellt. Seit 1829 wird das Lasurblau künstlich als Ultramarin hergestellt.(Hofmann:AN.Chemie)-
Blaufarbe = Schmalte, Schmelz, in Blaufarbenwerken seit dem 16.Jh. in Anwendung (Gürich, Mineralreich)- Smalte = durch Kobalt blau gefärbtes Glas (gemahlen als Farbe verwendet.)
Bürgerbuch Hannover 1667 Schönfärber,
vergleiche > Färber u. Blaudrucker
Blaufärber färbten in der Hauptsache blau mit dem einheimischen Waid, später mit Indigo.
blavar = blaufarbig
Blaufärber,
auch Schönfärber genannt.
Z: Blaufeuer ist das Feuer, worinnen vor diesen der Eisenstein geschmelzet ward
Blaumüller in Blaubeuren um 1600
Arbeiter in einem Blaufarbenwerk, wo aus Quarz u. Kobalt durch Brennen u. Mahlen blaue Mineralfarbe gewonnen wurde.
: Blaufarbenwerk
Gürich, das Mineralreich, Neudamm ≈ 1900: Kobalt ist in Blaufarbenwerken seit dem 16.Jh. in Anwendung (siehe > 609)
zu einem unreinen Oxydul ... geröstet u. dann mit Quarzsand u. Pottasche zu einem Glase verschmolzen. Dieses wird gemahlen u. giebt die bekannte Smalte.
Eimer, Kessel, Töpfe, Bottiche (Lawur) u. andere Blechgefässe aus rohem u. verzinktem Blech waren früher das Produkt der Blechdrücker.
Klüver, Bürgerbuch Oldesloe 1739
Klempner (Brockhaus)
Blechler, Blechner, Blechschmied = Spengler.
Meister in einem Blechhammerwerk
Blechler = Klempner
Blechmeister = oberster Arbeiter auf dem Blechhammer.
Klempner
Bl. bractearius Blattner
Blattner: faber laminarius
Hersteller von Metallplatten, Blech
siehe > Plattner
Auskunft der Klempner (1783) in Bsiehe > an das Klempner-Amt Rostock: Noch müssen wir anführen, wie in dero Schreiben durchgehends sich das Wort Bleckenschläger befindet ... massen unsere hiesige Gilde sich sowol Klempner als auch Bleckenschläger nennen.
Augsburg baute 1310 eine eigene Mange u. Bleiche, für die besondere Bleicher angestellt wurden.
bleicher, Bleicher, Hilfsgewerbe der Leinen- u. Barchenweberei
Lübeck 1798.
Bleichmann
Dachdecker: Gegensatz Steindecker, Schieferdecker
Blidecker = Bleidecker, Dachdecker
Das von den Hütten erschmolzene Blei wurde an eine herzogl. Factorei geliefert, von wo es verkauft wurde. Leiter dieser Factorei war der Bleifactor.
Münzschlosser u. Bleizeugmacher
Bleizeichen = Bleisiegel
..... Bleistück an Tüchern.
Hersteller von Bleisiegel, die z.B. an Tüchern als Gütesiegel angebracht wurden.
Bleizeichen = signum plumbi
Glaser u. Bleizugmacher
Bleizug = Fensterblei
Bleizugmacher heissen bei den Glasern die Altgesellen.
Bleiträger
Bleihauer
Bleyträger oder Thranwraker früher Bliehawer, Bleyhauer genannt
Blickslager = Blechschmied
Blicksleger = Klempner
Blickensleger, selten Blicksleger, früher allg. jetzt abst.v. meist nur scherzhaft Klempner.
blide = Belagerungsmaschine, Steinschleuder
a) Hersteller
b) Geschützführer
blydenmeister - Geschützmeister
Bleihauer; Taufbuch Jacobi 1656/59
Die Bleihauer gehörten zu den Trägern.
Vorher (≈1850) gab es noch 5 Bleihauer, deren Ordnung vom 15.Febr. 1634 datiert war, man nannte sie, da sie ausser dem Blei u. anderem Metall auch Felle und Leder als Kaufmannsgut bearbeiteten, namentlich aber Öl und Tran wraken durften, auch Tranwraker (v.Lütgendorff, Die Träger in Lübeck; Lübeck 1913) Bleyhawer (Taufbuch Jacob. 1656)
Hamburg 1572/ Wismar 1589
Grobdrechsler. Grofdreyer
mittelniederdeutsch: block = Rolle (in einer Winde), besiehe > auf dem Schiff
Blockdreier = Block- u. Pumpenmacher
Blockdrechsler
Blockdreher
Blockmacher
Lübeck 1842 Schiffsblock-Drechsler
Block heisst an Bord der Kloben (Gehäuse) eines Flaschenzugesiehe >
Beamter, der eine Blockstelle überwacht.
Brockhaus: Blockstelle = eine Befehlsstelle am Übergang von einer Eisenbahnblockstrecke zur nächsten, mit den Blocksignalen;
sichert die hinter dem Signal liegende Blockstrecke.-
In einer Blockstrecke darf zu gleicher Zeit nur ein Zug sein. Fährt ein Zug in eine Blockstrecke, so geht das Einfahrtsignal auf Halt u. ist in dieser Stellung blockiert bis der Zug die Blockstrecke verlassen hat.
blüsen = flackern
Blüs = Nordlicht
Blüse hiess bei den Schiffern der Leuchtturm auf Helgoland u.Neuwerk.
Blüse = Flamme auf dem Feuerturm
Kluge: Blüser = Feuerwärter, der die Blüse zu unterhalten hat.
der Blutschreier
Gr:Blutschreier, der mordio hinter dem thäter und vor dem blutgericht ruft
Blutschreier = Zeterschreier, heisst der Gerichtsdiener, der das Gerüfte oder Zeter-Geschrei vollführet.
1) ist die Tat..., dass jemand das Leben verwirkt hat, der Täter aber nicht gegenwärtig, so war er 3 mal, Abstand 14 Tage, durch Zetergeschrei vorgeladen, schliesslich vogelfrei erklärt.
2) Zeremonie beim hochnotpeinl. Gericht.
Rektor Prillwitz, Ratzeburg, hält diese Bezeichnung im Bürgerbuch für Schreibfehler, nimmt an, dass richtiger wäre: Böthchenmacher in der Bedeutung: Büttenmacher, Böttcher.
Seemannssprache: Bock = Fahrzeug auf der Weser, Aller, Leine u. einigen Flüssen des nordwestl. Deutschland. Etwa 100 Fuss lang, 8-10 Fuss breit, in der Mitte 5-9 Fuss tief, hinten u. vorn platt u. mit plattem Boden; bloss zum Treiben u. Ziehen geschickt.
Schiffstreiber, -zieher. Treidler.
1) Buchführer, Buchhändler
2) Schiffstreiber, -zieher
vergleiche > Bockdriver
Böttcher
Bodenbender, buddenbender = Büttenbinder, Böttcher
bodener, budener, buttener = Büttner = bodenbender
Böddjer = Böttcher
bodeker, doleator, dolifex = B.
siehe >: Grobbinder
Böddeker u. Butkenbinder
Bürgerbuch Kölln: bodigker, bodiker, boticher.
Kraack, Flensburg Bote
vergleiche Bade
Herta Borgs, Gretge Schof usw. in Lübeckische Blätter 1983 siehe > 157
bodel, boddel = Büttel, Gerichtsdiener, namentlich Henker.
Büttel, Gerichtsdiener.
Arbeiter, der Frachtstücke vom Publikum antgegennimmt, auf dem Güterboden lagert u. schliesslich in den Güterwagen verlädt.
Häusling / siehe > Bödner
Häusler: freier Dorfbewohner, der nur ein kleines Haus mit Gartenland u. Vieh besitzt u. in der Regel als Tagelöhner arbeitet.
Wossiehe >-Teuch.:
1) Bäuner = Besitzer einer Wohn- oder zu gewerbl.Zwecken bestimmten Bude;
2) Besitzer einer kleinen Landstelle, ursprüngl. Büdner = Bewohner einer Bude oder eines solchen Hauses,das kein Brauhaus ist.“(Harland, Gesch.v.Einbeck, Tl.2, 1158)
Käter, die kein Land besitzen, manchmal Land in Heuer (Pacht); hatten Handdienste, meist zur Ernte, zu leisten.
Mitte des 18.Jahrh. in Mecklenburg, um Siedler anzuziehen. Vergünstigungen: Haus-, Hof u. Gartenplatz von 100 Qu Adressbuchruten, freies Holz zum Anbau, Erlaubnis zum Holzsammeln, Torfstechen, Weiderecht für eine Kuh usw.
vergleiche >Brinksitzer
Aufsichtsführender bei der Lagerung, Belüftung usw. des Getreides auf einem Kornboden.
Landgraf, Bevölkerung u. Wirtschaft Kiels im 15.Jh. , Neumünster 1959: siehe > 112:Weitere Heuerquellen für den Rat waren die Kornböden. (Heuer = Miete, Pacht)
Bodenbender (niederdeutsch) = Buddenbinder, Böttcher
Vom Rat der Stadt bzw. vom Landesherrn Beauftragter für die Überwachung der Kornböden.
wahrscheinlich Bootmacher, Bootbauer.
Budenbesitzer
vergleiche > Bödener
Boddeker = Böttcher
bis 1843 unterschied man Brauer = Vollbürger mit Berechtigung zum Brauen u. Bödener (d.h. Besitzer des kleinen Bürgerrechtes ohne Brauberechtigung).
Hufner, etwa 20-50 ha Land
Pflug = Bohl = Hufe = Vollbauernstelle.
fertigte Bogen (ältestes Schiessgerät) aus Eibenholz, das auch Bogenholz hiess
bogenmecker, bogener = Bogenmacher
Bogener (Armbrustierer):
1) Der B. verfertigte Bogen aus Holz, mit Vorliebe aus dem harten Eibenholz, später bei der Armbrust auch aus Horn oder Stahl.
2) Schützen, die mit dem Bogen (der Armbrust) schossen.
Bürgerbuch Köthen siehe > 69 (1695)
Bohle
= eine schwere Diele
Bohlenstamm = kernfester Baumstamm zu Bohlen tauglich
Brockhaus: Bohle = Schnittholz von mehr als 4 cm Stärke.
Bohlenschneider etwa = Brettsäger.
Verfertiger von gewebtem Zeug aus Baumwolle mit wollenem Einschlag
Bombasinmacher oder Bomsienmacher:Weber baumwollener Stoffe.
Baumsiedenmacher: Weber, der die Stoffe mit baumwoll. oder garnenem Einschlag herstellt.
Lübsches Adressbuch 1842 Schmied, der Bohrer herstellt
Stettiner Bürgerbuch 1775 vergleiche > Bärschmied.
Bohrschmied = Bohrer, Bohrist.
Handwerksmeister für das Bohren
1) für Holzröhren für Brunnen, Leitungen
2) von Kanonen usw.
3) von Löchern für Sprengungen, z.B. Bergwerk.
vergleiche > Bordenwerker Bordeler
Bortenwirker oder -macher: fertigte Borten für Kleider u. Möbel
Gr: Bortenmacher, -wirker = Posamentier
Bürgerbuch Hannover Buchhändler
bôkvorer, bokvorköper = Buchhändler
Buchdrucker Lübeck
Buchändler
Lübeck 1316/55 / Lübeck 1316/55
Vlaschendreyer
Feindrechsler.
Bolzendreher, Büchsendreher, Flaschendreher
bolte = Pfeil, Bolzen f. Armbrust.
mittelniederdeutsch: büsse = die aus Buchsbaum gedrehte Arzneibüchse
mittelniederdeutsch: vlasche = Flasche wurde im Mittelalter aus verschiedenen Materialien hergestellt, meist aus Zinn, daneben aber auch aus Leder, Holz u. Glas
boltendreyer = Bolzendrechsler
Als Pfeil u. Bogen durch Armbrust u. Bolzen ersetzt wurden, trat an die Stelle der Pfeilschäfter (schifter) der Bolzdreher
bolzmecher, bolzer = Bolzenmacher
boltendreier = Bolzendrechsler
Bürgerbuch Kölln: boltzendreger
Bedienungsmann einer Bombarde (Geschütz); in Preussen im 18. u. Anfang des 19. Jahrh. Dienstgrad der Artillerie zwischen Gemeinem u. Unteroffizier (Brockhaus)
frühere Bezeichnung derjenigen Artilleristen, die vorzugsweise Mörser und Haubitzen bedienten.
Baumwollweber
Bombasinmacher oder Bomsienmacher = Weber baumwollener Stoffe.
Bomsein ist bombasin (bombycinum) baumwollenes Zeug, das zu Satteldecken u. Unterfutter für die Sättel gebraucht wurde. Daher wurden auch die Satteldecken selbst Bomsen genannt
Bomseinmacher ist also so viel wie Satteldeckenmacher.
gewebtes Zeug mit baumwollenem Aufzug u. wollenem Einschlag.
Bombasinweber = Baumwollweber
Bomsidenmaker = Baumsiedenmacher = Weber, der die Stoffe mit baumwoll. oder garnenem Einschlag herstellt.
Bauer aus Gotland
Bonde, Bondesen zu dän.,Schwed. Bonde = Bauer, niederdeutschBunde
Bonde, Bunde = Bauer, Hufner, der seine Stelle mit vollem Eigentumsrecht besitzt; aus dem Dänischen
Bonde, Bunde = Bauer, Hufner, der seine Stelle mit vollem Eigentumsrecht besitzt. Bonden hiessen früher in Schleswig die freien Bauern, im Gegensatz zu den Festeleuten oder Lansten.
Bonde zu dän. schw. Bonde = Bauer
dielen = den Fussboden mit Dielen belegen
bôn, bön = Bühne, Boden.
Dielenleger
Störer, Fretter, Stümper, Sudeler: Handwerker, der sein Handwerk ausserhalb der Zunft betrieb.
Bönhase - Bodenhase, Lebewesen, das sich auf dem Boden verbirgt, das Tageslicht scheut.
Bürstenmacher (Bürgerbuch Kölln)
Küstenschiffer, die bestimmte Touren fuhren; Schiffern, der einer Beurt angehörte. Beurt = Gilde von Schiffseignern
vergleiche > Beurtfahrer
Flussschiffer
Oldesloer u. Ratzeburger Böter
Ballastböter = Sandschiffer
siehe > auch: Bierböter
Bürgerbuch Ratzeburg: Böter, häufig, z.B. 1756: Fr.Langhans, eines hiesigen Bürgers u. Böters Sohn, der auch die Bootfahrt nach Lübeck treibet
In Klüver, Bürgerbuch Oldesloe werden Böter = Travefahrer genannt.
Nach Prillwitz, Ratzeburg, hatten die Böter das Recht, Briefe zu befördern, die sie für 1 Schilling nach Lübeck brachten. Nach 1750 wurde ihnen dieses Recht genommen.
bonitieren = etwas abschätzen
Bonitierung = Gütebewertung von Agrarland
Bonitierung = Feststellung der Güte u. damit des Wertes von Grund u. Boden.
wahrscheinlich Koch für feine Küche
Hutmacher
vergleiche > Bannissmaker
Bootsknecht, Schiffer
Boosmann = Schiffer, Matrose
Fährmann
Seemann
Bootsknecht, Matrose, Bootsmann, Nauta, Schiffer, Seemann.
Matrose
Bootsmann = Schiffer
Seemann
vergleiche > Bootsgesell
Puppenmacher, Puppenmaler
Hersteller von Besatz, Posamentier Lübeck
Bortenmacher
Bordenmacher
Hurenwirt
Brockhaus: Bordell = Freudenhaus Seit Ende des 13.Jh. wurden die Hübschlerinnen in Frauen (Freuden)-häuser gezwungen.
Bortenwirker, Sticker
vergleiche > Bordeler, Bordenmaker
Borten heissen die aus Gold, Silber, Seide, Wolle usw. in die Breite gewirkten Schnüre als Tressen, Bänder usw.
Diejenigen, die dergl. Schnüre, Borten, Tressen usw. weben, werden Bortenwirker, Bortenmacher, Posamentier ... genannt.
Bordierer und Hutbandmacher
borde = Band, Saum
Hersteller von Borten, Bändern. Posamentier
Bordürenmacher (Posamentier)
Brockhaus:
ich bordiere = säume kunstvoll
Bording
m.kl. Lastschiff, Leichterfahrzeug (Frischbier)
Zur Beladung von Schiffen, die wegen ... Seichtheit der Flussläufe nicht bis an die Stadt gelangen konnten, sind kleinere, flacher gehende Fahrzeuge, ... Leichter, unentbehrlich. Unter verschiedenen Benennungen, vielleicht auch Konstruktion, tauchen sie in den Häfen auf. Das Bording in Stettin u. Riga, ... die Schute u. der Pram in Lübeck.
Bordingsfactor, -spediteur: Unternehmer, die das Leichtern bzw. Laden der flussabwärts oder auf der Reede ankernden Schiffe besorgten.
Knaufmacher = Knopfmacher
Bortenwirker fertigt Borten für Kleider u. Möbel.
Bordmaker = Bortenmacher, Bändermacher
Knaufmacher = Knopfmacher
Bohr = Bohrer, pl. Bohren
Bohrer-Macher, Bohrer-Schmied
Bauermeister ~ Gemeindevorsteher
Bauermeister = Bürgermstr. auf Dörfer
borgermester, borgemester, burmester = Bürgermeister; Schulze, Vorsteher des Dorfesiehe >
vergleiche > Lomöller
Borke = Baumrinde
Vielleicht Schreibfehler: Bornmeister? Aufseher über die Brunnen usw.
Vielleicht Bohrermeister, der Rohre bohrt für Brunnen u. Wasserleitungen?
Bornmeister in Halle bei den Salzwerken
Adl.: Bornmeister: Vorgesetzter, welcher Aufsicht über Bornknechte hat. Lüneburger Salzwerke: Steiger
Aufseher der Süsswasserleitungen.
bornehere = Brunnenherr, Aufseher über die Brunnen.
In Lüneburg bezeichnete Born eine Quelle oder einen Brunnen mit Süsswasser, auch die Süsswasserleitungen.
Die Borngeleitsherren hatten die Aufsicht über das Brunnen- u. Wasserleitungswesen. ... aus 2 Ratsmitgliedern u. 3 Repräsentanten besteht, dass sie Ausbesserungen u. Neubauten, besiehe > die Reinigung der Wasserbecken veranlasst, ferner die beiden öffentl. Pumpen auf dem Markt besorgt,während die übrigen Pumpen der Stadt in Ordnung gehalten werden durch die Brunnenherren.
vergleiche > Bornmeister
Brunnenmeister
Brunnengräber, Brunnenmacher.
bornfeger, burnfeger: Brunnenfeger, der die Ziehbrunnen reinigt.
bornmeister hiessen im 15.Jahrh. die Bürger, welche von den zur Unterhaltung eines Ziehbrunnens beitragspflichtigen Nachbarn zur Aufsicht über den Brunnen, zum. Einkassieren der Beiträge bei Reparaturen u. dergl. bestellt waren.
Aufseher über die Brunnenanlagen
Wasserträger;
einer, der den Ziehbrunnen bedient
Bornknechte sind zu Halle
diejenigen, welche sie Sole aus dem Brunnen ziehen u. daher auch
Solzieher genannt werden.
Bürstenbinder
Bössenbinner = Bürstenbinder
Bortenwirker, Bandweber, Posamentier.
vergleiche >: Bohrtenmacher, Bordeler, Bordenwerker
Bord = Brett
Brettschneider, -säger.
Bord = Bort gehören zusammen, bildeten urspr. ein Wort. Älteste Bedeutung = Brett.
Possementierer = Posamentier.
bossieren: i.d.Bildhauerei das Abschlagen der gröbsten Massen beim Herausarbeiten eines Bildwerkesiehe >
i.d. Steinmetzsprache das Behauen der roh gebrochenen Felsen zu einem quadratischen Block (Keysers Fremdwörterbuch)
i.d. Töpfer(Hafner)-sprache: Herstellen von Reliefdarstellungen, nach denen Model verfertigt wurden (nach Franz, Der Kachelofen)
Stuckdekorationen lagen in den Händen der Stukkateure oder Bossierer, wie sie nach der berühmten Stukkateur-Familie Bossi hiessen.
Former, macht Modelle aus Wachs
Büsmann = Heringsfänger. Büse, Heringsbüse = ein zum Heringsfang ausgerüstetes, weitbauchiges Fahrzeug.
Bossmann = Bootsmann
Boshalter = Schiffseigner, der von seinem Fahrzeug aus verkauft.
Büchsengiesser, -macher
Hilfskräfte bei der Altarbildfertigung waren für die Ornamentschnitzerei die Bossenhauer
Hilfsarbeiter
Bosselei = Trödelei, Nebenarbeit
Bote der Hamburger Post
Baadlöper = Laufbote
vergleiche > Laufkätner
Postangestellter der Lüneburger Post.
nuntius, cursor = Bote, Eilbote
Beamter, der den Gerichtsboten vorsteht.
an Fürstenhöfen Angestellter, dem die Boten und Läufer unterstellt waren.
Botner, Böttner = Böttcher
Büttner, mitteld. = Böttcher
böttner = Bötticher
Bootbauer, Kahnbauer
Schiffszimmermann
Bote
Böttcher
Bottichergeselle
Bötticher
Bodicker
bötticher = Böttcher
Böttcher
Bötjer
Bötger
Botticher
Bottich = hohes, hölzernes, oben offenes Gefäsiehe >
Holzgefässe dienten nicht nur der Bierbrauerei u. Weinkelterei, sondern auch dem Versand mancherlei Artikel wie Heringe, Salz, Butter, Talg, Seife, Senf, Wachs, Getreide, Fleisch ...
Man verpackte darin sogar Metalle, Pelzwerk, Flachs, Eier, Reis, Bernstein, Geld, Kleider u. Bücher. Daher war in den nd. Hafenstädten das Böttcherhandwerk sehr verbreitet.- Manchmal trat eine Arbeitsteilung zwischen Gross- u. Kleinbindern ein. Grossböttcher fertigten grosse Bier- u. Weinfässer aus Hartholz an, Kleinböttcher kleinere Gefässe aus Weichholz .
botticher
1) Böter = Flussschiffer
2) Böttker = Böttcher
(3) Pötter = Töpfer)
Bothner siehe > dort Böttner, Böttcher
Böttner = Böttcher
Rasch = leicht gearbeiteter, vierschäftiger Köper, meist aus grobem Kammgarn.
grober, lockerer, tuchartiger Flanell.
Boy = grober Flanell
Boi = Baumwollstoff (frz.)
Boi = Baumwollgewebe
behördlich bestellter Warenprüfer, Warenbeschauer (Brockhaus), vergleiche > Wracker
Heerings-, Theer- u. Holtz-Braacker
Häute u. Felle ... kamen aus Russland, ebenso Erzeugnisse der Waldwirtschaft wie Pech, Teer und Asche, die für die flandrische Tuchbereitung und -färberei unentbehrlich waren
Aschbraker = Sortierer der Pottasche
vergleiche > Brawer, Bruwer
Essigbrauer
Arbeiter der Mälzenbräuer, stehen an den Braupfannen.
Die Bezeichnung Brauer ist oftmals nicht Berufs-B. sondern kennzeichnet den Inhaber eines Brauhauses, eines Hauses mit Braugerechtigkeit. In der Kopfsteuerbeschreibung 1689 v. Northeim sind bei 1589 Einwohnern 161 Brauer aufgeführt. Dazu 92 mal weitere Berufs-Bezeichnungz.B. Brauer Henning Schumacher, Grobschmidt
Brauer Andreas Fischer, Tischler
Brauer Z.Pollen, Braumeister
B.= Sortierer.
vergleiche > Braacker
Branntweinbrenner. Lübeck
Der Erste Uhrmacher in Braunschweig bittet 1532 den Rat um Erlaubnis, Branntwein brennen zu dürfen, da sein Gewerbe ihn nicht ernähre.
Bürgerbuch Hannover 1689 Gastwirt
Brockhaus: der Broyhan, Broihan, Breihahn ..., ein süsslich-säuerliches Weissbier, das besiehe > in Hannover bereitet wird;
Branntweinhändlerin bzw. schenkin.
in der fürstl. Küche, der die Bratenbereitung hat.
Bratenschneider - Garkoch.
Gesundbeterin, Besprecherin, weise Frau usw.
Böter
Brauherr, Besitzer einer Braustelle.
Bote der Brauerzunft, des Braueramtesiehe >
Gehilfe des Brauersiehe >
vergleiche > Schopenbrauer
Krüger, Gastwirt mit Braugerechtigkeit
brûwerknecht, Brauerknecht
brûwermaget = Braumagd
Hilfskräfte des Brauersiehe >
vergleiche > Bruwer
Brawer
Brauwer
Brettschneider
vergleiche
> Bretsnider u. Brettsäger
Brettschneider: Gelegenheitsarbeiter, die von Ort zu Ort ziehen und das Schneiden von Bau- und Nutzholz besorgen.
Briefmaler, Verfertiger von Briefbogen mit Verzierungen (z.B. Patenbriefe). Lübeck
briefdrucker Die Register des Bartholom.-stifts verzeichnen 1414 -1424 regelmässig Männer u. Frauen, die Briefe in der Kirche feil hielten.
Briefer = Briefmaler
Schnürmacher.
gehörte neben Bortenmachern, Besatzmachern zum Strickerhandwerk
Breiser, Preiser (mittelhochdeutsch:briser)=Schnürsenkel-, Bortenwirker
Breisler = Bortenwirker
Schnurmacher, Posamentier
Breiser = Posamentier
Breisler = Bortenwirker
Lexikon: brisen = schnüren, einfassen
Leinwandweber, der breites Tuch webt.
vergleiche Breittuchmacher
breit lowent; smal lowent, verschiedene Leinwandarten, gekennzeichnet durch verschiedene Breite. Danach unterscheidet sich auch das brede u. das smale Werk bei den Leinwandwebern (Leinweberamt).
Tuchmacher, der breites, feines Tuch webt
webt breites, feines Tuch
breite Tuche (bis 2,5 m Breite) auf Zweimannstühlen gewebt...
Brillenmacher
Als Vorläufer der Optiker sind die im 11. u. 12. Jhd. nachweisbaren Brillenmacher, Zirkelschmiede usw. anzusehen, die ihren Namen dem verwendeten Kristallglas Beryll entlehnten (Handb. d. Berufe)
Brockhaus: Bräme (mittelhochdeutsch: brem, Einfassung)
1)Besatz am Kleidrand,
2) Rand,
3) Krempe.
Bremser in Hildesheim
Eisenbahnbremser
Bevor die Druckluftbremse eingeführt war, mussten in jedem Zuge einige Wagen mit Bremsern besetzt sein. (Bremserhäuschen). Nach Pfeifsignal des Lok-führers wurden die Bremsen angezogen oder gelockert. Diesen Beruf gibt es heute wohl nur noch auf Gebirgsstrecken (Nebenbahnen).(Auskunft Bundesbahn)
Brennereigehilfe. Brenner.
auch heisst der Knecht, der dem Branntweinbrennen vorsteht, einfach der Brenner.
Höhler Spangenmacher
Lasch-Borchl. bresmaker, bressenmaker (=apengeter) verfertigt Spangen aus Messing.
Bretdiener
Bretdiener in Torgau
Fürstl. Dienerin
Brett = Tisch, z.B. Bretböst = Tischbürste.
Tischdiener, Tafeldiener.
Zimmermann
Brettschneider, Bretthauer, Dielenschneider
Brettsager (Lübeck 1798) = Brettsäger
vergleiche > Bredtschneider
materiarum praefectus - Aufseher über Baustoffe, -holz.
Tafeldiener
Brett = Kurzform f. Brettschneider
Brettschneider
Lexikon: bret-man = Brettschneider
Eigentlich Zimmermann, hat aber auf der Rossmühle zu Bornstedt den linken Arm zerrädert, kann die Profession nicht mehr ausüben.
Händler mit Brettern bzw. Schnittholz.
Schneidemüller, Sägemüller
Bretmühle = Schneidemüller
Z.: Brettmühle = Schneidemühle, Schneidemüller
Brettsaag : Brettersäge, grosse von 2 Personen senkrecht geführte Säge mit der aus Baumstämmen, die auf dem Saagstell ruhen, Bretter herausgesägt werden.(1799 Kreissäge, 1807 Bandsäge)
Brezelbäcker
Brezel, Bretzel = ein Backwerk in Form einer breiten 8 (Brockhaus)
Brauer
Briefträger
Als Familienname in Ostdeutschland.
briser = Bortenweber
Heintze: mittelhochdeutsch: briden = flechten, weben.
Lexer: brise = Einfassung, Einschnürung
brisen = schnüren, einfassen.
siehe > Brelnmacher
Um 1300 standen die Br. bereits in hohem Ansehen. Sie vertrieben ihre Erzeugnisse zunächst als Hausierer u. wurden erst Ende des 15. u. zu Beginn des 16. Jh. ein bodenständiges Gewerbe.
Bäcker-, Müller-
Breinmüller = Hirsemüller
Melber = Mehlhändler
Lexer: brimel = Mehl zu brei
Breimehl = Mehl für Brei also: Müller bzw. Händler von Breimehl.
Brinkköter = Brinksitzer.
brinksitters, brinkliggers sind im allgemeinen die kleinen Eigentümer, die kleinen Köter, die ausser ihrem Hause nur wenig Gartenland besitzen.
Dem Amt zu Dienstleistungen mit der Hand verpflichteter Landmann, etwa mit 0-10 Stück Land.
Brinkligger = Häusler
Brinksitzer = Kleinbauer, am Rande des Dorfes wohnend.
Hier entwickelte sich die Schicht der Brinksitzer oder Bödner, die zwar Haus und Garten, aber kein Ackerland besassen u. auf eine gewerbliche Tätigkeit, mindestens aber auf Dienstleistungen angewiesen waren.
Brodsitzerin zu Bergreichenstein i. Böhmen
Brotsitzer, der Brot von den Bäckern nimmt, um es mit Gewinn im einzelnen zu verkaufen. Gegensatz: Hausläufer, der es auf dem Lande feil trägt.
Brodt = Scharwerksbauer
Brothändlerin.
Brockhaus: Brokat = schwerer, reich gemusterter Seidenstoff mit eingewebten Gold- u. Silberfäden.
Weber von Brokatstoffen.
broke = Brüche, Geldstrafe für den Bruch des Gesetzesiehe >
Ratsherr, der Geldstrafen verhängt bzw. einzieht.
mittelhochdeutsch: brünne = Brustharnisch
Handwerker, der Panzer fertigt.............?)
Brunnenbauer, der auch in felsigem Boden arbeitet.
Brunnensteiger: bei tiefen in Felsen gehauenen Brunnen der Aufseher über dieselben, der sie nötigenfalls besteigt.
ältester Schöffe, desw. Brotwieger, auch Stadtzöllner 1599
Brotbeschauer, Brotprüfer, Brotkieser.
Bröhan, Broihan, Briihan. Name eines Weissbieres, welches aus Weizen mit einem Zusatz von Gerste gebraut wird. Dat erste hannöversche Broyhans is diit Jahr 1526 gebruwet.
Weissbierverkäufer, der mit einem Wagen oder Karren durch die Strassen fährt.
1) Stein- u.Bruchschneider qui secando herniis medetur
2) Hosenschneider
was zur Geringschätzigkeit der Barbirer, Bader u. Bruchschnitter, d.h. zu deren Unehrlichkeit geführt hat.
gab es bereits im Altertum Chirurgen, die Brüche, Blasensteine operierten. Im Mittelalter gab es wandernde Bruch- u. Steinschneider. (Lehrbuch der Chirurgie von Hellner, Nissen u. Vosschulte.)
Lübsches Adressbuch 1842 Gerichtsdiener
Brüche = Strafe (Brockhaus)
= Geldstrafe
Vorsteher einer Bruderschaft. Sonst auch: bussenmeister, kerzenmeister, fron-fastenmeister, stobenmeister
Arbeiter bzw. Angestellter, der für durchfahrende Schiffe die Zug- oder Hubbrücke hochzieht.
vergleiche > Brückenknecht
Die Brückenfuhrleute, später Torfahrer genannt, übernahmen die Waren vom Schiff (Grönh. siehe >46)
Die Abfuhr der entladenen u. für Kiel bestimmten Güter übernahmen die Brückenfuhrleute, die von der Mitte des 18. Jh. Torfahrer genannt wurden.
Lübeck 1842 (siehe >203) Brückengeld-Pächter und Wirth in Moisling
Brückentoll = das Brückengeld, die Abgabe der Reisenden zur Unterhaltung einer Brücke.
Küper (niederdeutsch): (Bremen) besonders ausgebildete Personen im Hafendienst;- nehmen von den importierten Waren Proben u. prüfen Beschaffenheit u. Güte.-
Warenprüfer an der Landungsbrücke.
siehe > Brückenkieper (III)
Warenprüfer auf Landungsbrücken?
Arbeiter auf der Schiffsbrücke.
Die Schiffsbrücke, an der den eingehenden nicht in Kiel beheimateten Schiffen sowohl eine Waren- wie auch Geldabgabe (Ruder-, Last- oder Hafengeld) abgefordert wurde, hat dem Brückenschreiber u. dem Brückenknecht ihre Berufsbezeichnung gegeben. Die Brückenfuhrleute, später Torfahrer genannt, übernahmen die Waren vom Schiff.
Brüggemeester = Aufseher über Häfen u. Brücken in den Städten an der Elbe.
Brückenmeister:
1) verschied. Orten Zimmermeister, welcher den Schiff- u. Brückenbau versteht;
2) ein Aufseher über die Brücken eines gew. Bezirksiehe >
Bruck(n)er = Pflasterer, Brückenbauer.
Erheber des Brückenzolle
vergleiche > Brückenknecht
Die vom Schiffseigner oder dem Schiffsführer zu leistenden Abgaben hatte der Br. Einzufordern u. zu buchen ... Zur Aufrechterhaltung der äusseren Ordnung stand ihm ein Brückenknecht zur Seite.
Brückenzoll = der Zoll, der für die Überfahrt über eine Brücke entrichtet wird.
Brückenzoll = Brückengeld
Landesherren, Städte usw. erhoben an den Brücken Zoll. Vielfach verpachteten sie das Recht an einen Unternehmer.
Steinbrügger = Pflasterer
Brücken-, Strassenpflasterer
bruggemaker = Pflasterer
brugger
pavimentator
Bürgerbuch Ratzeburg (1618) Brüggenmacher Zimmermann zum Brüggenmachen verordnet.
vergleiche > Broyhanführer Weissbierwirt.
Nebengewerbe der Schweineschlachtung, befreiten die Tiere durch Brühen von den Borsten.
Strassenaufseher
Brüggenkiper = Brücken-, Hafenaufseher,
Zolleinnehmer.
das 1602 in Flensburg neu errichtete Kompagniegebäude, in dem die Waage der Stadt, die Messtonnen u. Standardgewichte aufbewahrt wurden u. wo der Waagemeister und der Bruggenkieker ihren Sitz hatten.
brüggenkiper, Brücken-, Hafenaufseher, Zolleinnehmer.
Brüggenkiper, der Fischmeister.
Verschiedene Bedeutungen:
1)Hilfskraft
des Brunnen-, Born- oder Sothmeisters
2) Arbeiter, der in der Saline die Sole hochzieht; Bornknecht
3) Hilfskraft des Baders, der das Wasser für die Badestube zieht u. trägt.
vergleiche > Borngreber
vergleiche > Balier, Borngreber, Bürgerbuch Konitz 1837: Brunnen- u. Röhrmeister
Brunnenpalier = Vorarbeiter beim Bau von Brunnen u. Wasserleitungen.
fertigte die Schnürbrüste (Korsetten) an, mit denen die Damen des 18. Jh. ihre Wespentaille zu erzielen pflegten.
vergleiche > Schnürleibfabrikant
Brauer, Bierbrauer
Man unterschied: Rotbrauer, siehe >Rotbrouwer
Weissbrauer, die Weissbier herstellten.
Buchbinder, seit 1463
Bokbinner
= Buchbinder
Duden: Faktor = Werkmeister einer Buchdruckerei.
Brockhaus: Faktor Leiter einer Abteilung ( Setzerei, Buchbinderei)
In der Zunft, Gilde usw. der Kassen- (Buchsen-) verwalter
vergleiche >: Bussenschaffer
Pfennigmeister
umherziehender Buchhändler
Buchhändler, der die Bücher im Laden führt, sie im Lande umführt.
Vergleiche > Bokefohrer, Boickforer
Buchmaler illustrierten die von den Buchschreibern abgeschriebenen Bücher.
vergleiche > Miniator, Rubrikator
büssenlade = Lafette, Gestell
bussenlot = Büchsenkugel
Buchsenlademacher = Handwerker, der Lafetten, Gestelle für Geschütze baute. Vielleicht aber auch von büüsenlotmeker falsch übertragen.
Büchsenmacher (Bürgerbuch Kölln) siehe > Büchsenschmied
Büchsenmechaniker,
Büchsenbauer, Büchsenschmied
Bussemeister, Büchsensmyd, Feuerwerksmeister (Preusiehe > Armee)
Deutsche u. holl. Waffenschmiede ersannen um 1480 die Arkebuse oder Hakenbüchse. Seitdem bürgerte sich die Bezeichnung Bussen- oder Büchsenmacher ein.
Schriftsetzer
Buchstaber = Weber, der Sprüche einwebt.
Buchdrucker
Flaschenmacher
vergleiche >: Flaschendreyer, Flaschner.
Budde, buddeke (niederdeutsch) = Bütte, Bottich
Böttcher.
vergleiche > Boddiger
Beutelschneider : kein Beruf sondern Bezeichnung für Schwindler
vergleiche > Beutler, Bahlows Deutung
Kraak, Flensburg Budelmaker = Beutelmacher. siehe > Büdeler
Wehrm.: Büdelmaker = Beutler, hiessen in älterer Zeit auch Taskenmaker, Taschenmacher, in späterer Zeit Beutler u. Weissgerber
Budenleute = Leute, die in Buden wohnen oder Ware feil bieten.
Büdner, wohnt u. treibt Kleinhandel in Buden.
Carl Schulz siehe > 78. 1703
frz.:boutiquier = Krämer
Mark: Budike = Kneipe, kleiner Laden
Budike = kleinärmlicher Laden, Kneipe. Budiker = Besitzer einer Budike.
Büchsenmeister
in einer Zunft der Meister, welcher die Schlüssel zu der Amtslade, die sich in der Obhut der Olderlüde befand, in Verwahrung hatte.
Büchsenmeister = bombardarius - Führer eines Geschützes
bussenmeister, Büchsenmeister, der das Geschütz bediente, welches er vielfach selbst gegossen hatte.
Die Büchsenmeister, auch Zeug- u. Büchsenmeister oder Constabel genannt, waren meist gleichzeitig Büchsenschützen, d.h. sie richteten die Geschütze, und Pulvermacher.
Büchse = Feuerwaffe
schiften = (mittelhochdeutsch:) schaften = Schäfte machen u. befestigen (Mummenhoff)
siehe > Pfeilschäfter
Schäfter, Schaftmacher
B. gelernter Handwerker, welcher die notwendigen Arbeiten an den Holzteilen der Waffen auszuführen hatte.
Hersteller von Feuerwaffen
Büssensmitt, Büssenmaker = Büchsenschmied
Mit Büchse wurde anfangs das Geschütz bezeichnet; dann jede Feuerwaffe, seit Einführung der gezogenen Läufe (erste Hälfte des 19. Jahrh.) Gewehr mit gezogenem Lauf für Jagd u. Sport. (Brockhaus)
archibusiere = Arkebusier.
mit Hakenbüchse (m.langem Rohr, Luntenschloss u. Stützhaken) ausgerüstete Krieger im 15. u. 16. Jh.
Brockhaus: Büchse, ursprünglich jede Feuerwaffe, auch Geschütz.
B.alte Bezeichnung für die Mitglieder der Schützenbruderschaften.
sclopetorum ad ictum parandorum peritus, dergleichen sich die Fürsten unter den Dienern halten einer, der erfahren ist, eine Büchse, Flinte zum Schiessen vorzubereiten.
sclopetarius = Büchsenschütze
sclopetus = tormentum bellicum manuale
Kriegswurfmaschinen für Handbetrieb.
B. ... wärter, -spanner: Jagdgehilfen, die bei den kurfürstlichen Jagden den hohen Herrschaften die Büchsen luden u. zureichten.
Beutler, Beutelmacher. Lübeck
siehe > Beutler
budeler, buteler, butteler, butler
Beutler (Bücker)
budilmecker Beutelmacher
budelmaker, porsler, taschenmaker, bursarius, bursifex, perator = Beutelmacher
Kraak, Flensburg Budelmaker - Beutelmacher.
Häusling
Duden: Häusler, Einlieger, kleiner Grundbesitzer
Büdner = Kleinkrämer, der seine Ware in einer Bude feilbietet.
B.
1)Eigenkätner, Besitzer einer kleinen Stelle mit Wohnhaus, Garten u. zuweilen etwas Land.
2) wohnt u. treibt Kleinhandel in Buden (kl.Häuschen); in den kleinen Städten hatten die B. meist auch ein Stück Gartenland.
beim Bauern dienender Knecht; von ihrem guten Verdienst zeugt, dass zu diesen Zeiten die B. zuweilen ein Ansehnliches gewinnen, etliche der B. mit ihren Herren zum halben wären u. öfters besser als die Herren prosperierten.
Brockhaus: Büffetier = Verwalter eines Schanktisches, in Frankr. u. Schweiz Inhaber eines Bahnhofsrestaurantsiehe >
Bierausgeber, Zapfer
Schankwart.
Brockhaus: Buhne = quer vom Ufer in das Wasser vorgebauter Dammkörper, soll den Wasserlauf ändern.
Auch Höfte oder Kribbe genannt.
vergleiche > Kribbmeister, Slachther
Bühre = Bettbezug (Salewski)
Bühre = bettzieche, bettüberzug (nd.)
Bettzeugweber
hat es schon früh städtische Leineweber gegeben; Burenweber wurden sie 1309 genannt.
Bulle:
1) auf der Weser kleines schutenartiges Fahrzeug,
2) auf d. Ems flaches, stark gebautes Segelfährboot ... welches im Verhältnis zur Länge breiter ist als ein gew”hnl. Segelschiff,
3) Schiff, so vorn u. hinten, wie auch oben u. unten platt ist
Bulle entspricht wohl Prahm. Der Bullenschiffer von 1654 erscheint 20 Jahre später als Prahmherr.
vergleiche > Buntfutter
Buntmacher = Pelzmacher, Kürschner.
Die Buntmaker, jetzt Buntfutterer genannt, verarbeiteten Felle aller Art, mit Ausnahme von Schaffellen, hauptsächlich die Felle von Eichhörnchen.
Brockhaus: Bündner Fleisch, Engadiner Fleisch, ein in Hochtälern Graubündens gebräuchliches Dauerfleisch, dem Rauchfleisch ähnlich, aber luftgetrocknet.
Lübeck Schossbuch 1663 siehe > 11 Im Bungenmachergang
Lexikon: bunge = Trommel, Pauke
Trommel-, Paukenmacher
Bungenschlager = Trommler
Bungenmacher = Reusenmacher
Bung:
1) Trommel,
2) dreiseitiger Kasten zur Aufnahme eines Lichtes,
3) zylindrisches Fischnetz.
Bunge = Trommel
Bunge = ein auf hölzernen oder eisernen Bügel gezogenes Netz, übertr. on mittelniederdeutsch: bunge = Trommel
Barettmacher? Buntmacher = Kürschner?
Bonbonmacher? Böttcher?
Bunner, Buntje = Bonbon
Bunge = Trommel, Pauke
Bünne = ein Wassergefäsiehe >
auf Baltrum ein auf dem Feuer gerösteter Mehlkuchen, der auf d. Festland Halster genannt wird.
Katara : bonniteken = kleine Mütze
bonnittenmaker = Mützenmacher
bannit, bonnit = barettartige Kopfbedeckung
bonuteken, bonnetchen = Kopfputz
Schönfärber ? (vergleiche > Färber)
oder Buntmacher, Buntfutter = Kürschner?
vergleiche > 1) Buntmaker, 2) Buntfütterer
Buntfütterer, Buntmacher, Pelzmacher, Kürschner
Buntfutterer, die die Kleidung der Männer durch Pelzwerk >bunt machten<. Sie verarbeiteten keine Schaf- u. Lammfelle, sondern zur Hauptsache die von Eichhörnchen.
Buntemützer = Kürschner; vergleiche > Ringmaker
Lübeck 1386
später Buntfutterer genannt, verarbeiteten neben den Fellen des Eichhörnchens solche aller Arten von Pelztieren mit Ausnahme der Schafe
mittelniederdeutsch: bunt = Pelzwerk, das mehrfarbig im Gegensatz zu mittelniederdeutsch: grâ, grâwerk, einfach, einfarbig war
buntsnider (Stralsund 1457); Buntwerker (Flensburg 1512)
Buntfutter verarbeiteten Wildfelle
Buntmacher = Kürschner
Lexikon: bunt = gestreiftes Pelzwerk, Buntwerk
Buntschaffer, -macher, Kürschner
1) Kürschnerin, Köln 1485
2) Flensburg 1512
In Köln hiessen sie buntwerklüde, später wurden sie hier buntwörter genannt
bontmecker = Buntmacher, Kürschner
Hauptmann der Bürgerwehr.
jetzt dirigierender Bürgermeister
Justizbürgermeister
Polizeibürgermeister
im Mittelalter der Verwalter öffentlicher, besiehe > kirchlicher Anstalten, Stiftungen u. Spitäler, der für das Hauswesen zu sorgen hatte
Brockhaus: Proviantmeister auf Schiffen
Duden: Besorger der Schiffsmahlzeit.
Lübecker Adressbuch 1818
Tambour = TrommelschlägeBürger - T. = Trommelschläger der Bürgergarde, -wehr.
Oldenburg/Holst.: Brauer u. Schuster, Hospitalvorsteher, Bürger-Vorsprach u. Deputierter , be1738
Vorsprech = Anwalt, Rechtsbeistand vor Gericht.
Vorsprecher waren als Anwälte der Stadt beim Elbinger Rat tätig
Lübeck Chronik, Lübeck 1842: Nachdem die Abrichtung (Ablösung) der Hand des Erschlagenen geschehen war, ... trat der erste Raths-Vorsprech an die Leiche und rief:>Herr Vogt, lasset mich ein Urteil finden usw.
Wortführer, Anwalt
P.E.Schramm, Vorfahren ... Schramm, in Fam.u.Volk 1957 siehe > 319
1514 Feuerherr, 1519, 1521 u. 1525 Bürgerwort
Wortholder = Worthalter, Sprecher
Wortvordrager = Wortführer
Lexikon: wort = wüchte = Täter, Gehilfe, Diener
Altona:Die städt. Vertretung ... in den Händen von 16 deputirten Bürgern, an deren Spitze ein Bürgerworthalter steht.
Büttenmacher, Böttcher
Bütt = Bottich (mecklenburgisch)
Lexikon: bütenaere = Büttner.
Unehrliche Leute: Weibel, Fronbote. Seine Doppelaufgabe war Botendienst u. Urteilsvollstreckung
vergleiche > Stöckerknecht
B.= Gerichtsdiener, Häscher, Henker, Scharfrichter.
= Böttcher
bödenmeker (Loccum 1467
bütteke(n)maker (Lübeck 1550/51)
büttenbinder (Wismar 1594)
büttenmaker (Lübeck 1492)
Becher- oder Büttenmacher
Büttichen-Binder (Assm. 1623)
versah die Büchsen mit Holzschäften
Buchsenschäfter: faber scaporum
Burgmannen waren Vasallen des Burgherrn.
bure-saeze = Bewohner einer Burg; Kastellan.
Burgschliesser.
Ihm stand, kurz gesagt, die Polizeiaufsicht über das Ackerbürgertum zu. auch Bauerrichter genannt
Lexikon: bûre, bûr = bauer, nachbar
Burmeister = früher Dorfschulze, Bürgermeister
Burmester = Bauermeister, Gemeindevorsteher
B. Wasserzieher, Wasserträger
borstenbender : Bürstenmacher, Bürstenbinder
Wald-, Forstwächter
Büchsendrechsler
Büchsen-, Geschützgiesser
bussenmeister, bossenmeister, buchsenmeister, Büchsenmeister, d.h. ein Geschützgiesser im Dienste der Stadt
bussenschutze, Büchsenschütze, der im Dienste der Stadt deren Geschütze bedient
Bussensmit: Büchsenmacher
Büssenmaker, Büssensmitt = Büchsenschmied
Büchsenschaffer - kein Beruf - Bezeichnung für ein Amt in der Zunft (Amt).
Die Gesellen (des Glaseramtes) besassen keine Lade, sondern nur eine besondere Gesellenbüchse u. seit 1662 eigenes Trinkgerät. Die Verwaltung der Kasse war von der Amtslade getrennt u. zwei Gesellen als Bussenschaffers übertragen.
bei den Tischlern Ortsgeselle, Oehrtengeselle od. Schaffer, bei den Sattlern Irtengeselle, Schmieden: Schaffer, Klempnern: Ortgeselle.
Hannover Büchsenschütze
bussenschutte(r) = bussenmeister, Büchsenmeister, der das Geschütz bediente, welches er vielfach selbst gegossen hatte.
büssenschütte(r) = Büchsenmeister, der das Geschütz bedient.
Böttcher, Verfertiger von Bütten, Bottichen (Waschbalgen)
siehe > auch Büttner
Büttenmacher, -binder =
Böddeker u. Butkenbinder
hoher Königl. od. kaiserl. Beamter
mittelhochdeutsch: Mundschenk
Die Besitzer solcher (Zeidel) -güter standen unter einem Richter, welcher Zeidelmeister genannt wurde ... über sämtliche aber war ein Oberrichter verordnet, welcher Butigler (Butigularius) hiess u. jederzeit unter die Ministeriales des Kaisers gerechnet wurde.
Sie (die Weinschröter u.dergl.) hatten ihr Privileg gegen die Butterträger zu verteidigen, die sich an diesem Geschäft (Bestatten der Toten) beteiligen wollten.
besorgt den Transport der Butter unter Garantie, vermittelt wohl auch Geschäfte.
1) Böttcher ? vergleiche > d.; Büttner, Butgenmaker, Boddeker.
2) Buttjer? Gelegenheitsarbeiter
Buttjer = arbeitsscheuer, heruntergekommener Mensch; in Schl.-Holst. Gelegenheitsarbeiter, Eckensteher.
Lohnbäcker
der Ratsherr, welcher mit dem öffentl. Bauwesen betraut war.- In besiehe > Fällen konnten ihnen bezahlte underbumeister unterstellt werden. Ihr regelmässiger Gehilfe ist des buwes knecht.
ein Buwknecht oder Haussmann
1651: Buwman in Mecklenborgh
buwman = Baumann, Ackersmann
Buknecht = Ackerknecht, meist Grossknecht
Bumann = alte Bezeichng. für Hufner.
Samtweber
siehe > Kaffamecker
Weddeprotokoll Hamburg 1765: Caffermacher.
frz. entreposeur = Niederlagenaufseher, Aufseher von Monopolwaren.
Kaffeesieder: bayr. Kaffeeschenk.
Calcant oder Orgeltreter - Bälgentreter > siehe dort
Prüfer für Rechnungen und Voranschläge
Cammer-Secretair, Calculator.
Calefactor lat. = Heizer
Kaiser: Kalfaktor = Schuldiener, Aufwärter
Heizer, Stubenheizer in der Schule.
Bote aus oder nach Calw.
Kammer-, Amtsbote.
Camerae nuntius -> Kammerboten
Kammerboten im alten fränkischen Reich Beamte, die die Krongüter beaufsichtigten und die Naturalabgaben einzogen.
Cam. nuncius = Kämmerer
Verwalter der fürstl. Kammer
Kammerherr, Kämmerer, Kammerdiener
siehe > Kammerjunker
junger Edelmann im Dienste bei der Person des Fürsten; unter dem Kammerherrn, über den Kammerpagen.
Fürstl. siehe > Cammermeister
Rentmeister des Fürsten
der Vorgesetzte einer Finanz-Kammer
siehe > Kammermeister
Beamte einer fürstl. Verwaltung.
camera scribe
Kammerschreiber: ein Schreiber bei einer fürstl. Finanzkammer ( ebenso -secretär)
Glöckner, Küster.
campana = Glocke
campanarius, campanator = GLöckner, Küster, Messner.
Candidat, Anwärter auf ein kirchliches Amt.
Kannenmacher
Spitzenhändler
Bote einer Kanzlei, einer Schreibstube
ein verpflichteter Bote in einer Kanzlei, welcher ... Schriften den Parteien überbringt.
zur Kanzlei gehörig.
Mitglied der Kanutigilde in Reval, zu der Meister der Handwerkerzünfte, Krämer und Schiffskapitäne gehörten. Handwerkergilde des heiligen Kanutusiehe
Canutus = Knut
Knut IV., der Heilige, * um 1040, + 1086 in Odense, ermordet,
1100 heiliggesprochen, als Schutzheiliger Dänemarks verehrt.
Cancellarius = Kanzler, Siegelbewahrer
Kanzler, später Gerichtsschreiber
Kanzleiheizer.
Kanzlist, Kanzleibeamter (Brockhaus)
Kaplan
Kaplan = Hilfsgeistlicher, Gehilfe u. Stellvertreter des kath. Pfarrersiehe >
Brockhaus: ursprüngl. Edelmann in der Leibwache des Königs (Frankreich), später Angehöriger einer schweren Reitertruppe.
Hauptmann in einem schweren Reiterregiment
Domherr
Mitglied eines Kapitels
Capitularii waren bei den Römischen Kaisern die, welche die Kopfsteuern einnahmen.
Nordd.Fam.kde 1952 siehe > 19:gräflicher C.
Carabinier: 1787 - 1808 Dienstgrad bei der Kavallerie (=Gefreiter); Leute, die gut reiten und schiessen konnten.
Carbiner = Musketier
Schiffsmakler, Aufseher, Verkäufer d.Schiffsladung
Schiffsmäkler, d.i. eine Art Mäkler, welche sich damit beschäftigt, dass sie Fracht für die in Ladung liegenden Schiffe aufsuchen und Kaufleute benachrichtigen von Schiffen, die zum Absegeln bereit liegen.
Schröder, Topograph. Holstein ... siehe > 171 mehrere Tabak- u. Cigarettenfabriken, eine Carottenfabrik, eine Stärkefabrik ...
in der Schnupftabakfabrikation heissen Karotten die Rollen der ausgerippten Tabakblätter, die der Gärung unterworfen werden.
Karotte> Wickelung der Tabaksblätter zum Gären.
Carottenfabrik wohl = Schnupftabakfabrik.
Lübeck, Taufbuch Jacobi 1803: Raimundus Camol, Carrigadör
Kargadeur, Cargadeur = auf Kauffahrern Bevollmächtigter, welcher den Verkauf oder die Vertauschung geladener Waren an andern Orten besorgt.
vergleiche > Cargador
Kargador= Bevollmächtigter des Befrachters, der die Schiffsladung begleitet, um sie abzuliefern oder zu verkaufen.
Kattundrucker
Käsehersteller
Lübeck 1838: Copiist und Cassirer des Leuchtengeldes
Kassierer: Kassenwart, Geldeinnehmer (Brockhaus)
Lübeck 1842: Leuchtengeld-Cassirer
In Lübeck wurde 1732 öffentliche Strassenbeleuchtung eingeführt. Die Kosten für die Beleuchtung mussten die Hausbesitzer aufbringen. Das Leuchtengeld wurde durch einen Cassierer erhoben.
Kastellan = Hausmeister in Schlössern, Universitäten (Brockhaus)
der im polnisch gewordenen Westpreussen dem Woiwoden unterstehende Befehlshaber einer Burg (Schlosshauptmann), der zugleich die umliegende Landschaft (Castellanei) verwaltet u. die Gerichtsbarkeit ausübt.
Kastenknecht = Klosterbeamter, der die Verteilung des Getreides zu beaufsichtigen hatte; Arbeiter in einem Kastenamt, Verwaltung eines landesherrlichen Speichersiehe >
Knecht bei einem Kastenamt.
Kastenschreiber = Schreiber bei einem Kornkasten, Kastenamt ... oder bei einem gemeinen Kasten, einer städtischen Kasse.
Rechnungsführer bei einer Kasse.
Kattundrucker.
Unehrliche Leute: Abdecker, Schinder, Filler, Racker, Streifer, Hundschlager.
Cemner = Kämmerer
lat. censor = Schätzer, Zensor
Brockhaus: Census = Vermögenseinschätzung zum Zwecke der Besteuerung
censor = Richter am Ehegericht, Richter, Prüfer (Schultheiss)
Centgreve = Amtsschultheiss
Zantgraf = Markenrichter siehe > Markenrichter
zent, cent = Gerichtsbezirk (urspr. von hundert Ortschaften); zentgrave = centrichter.
Zentgraf = Vorsitzer des alten Zentgerichts ( Zent = Gerichtsbezirk von 100 Ortschaften.)
Offizier der Hundertschaft.
Jeder deutsche Gau, der durchschnittlich 1000 Bewaffnete stellte, zerfiel in mehrere Centen oder Hundertschaften, ... die je 100 Bewaffnete stellten.
Cent- u. Gerichtsschöffen
Brockhaus: Zentgericht, im Mittelalter Gerichte für die niedere, teilweise (Hessen, Ostfranken) auch für Blutgerichtsbarkeit (daher Zentgraf als Vorsitzender).
der ehrenamtliche Laienrichter eines Schöffengerichtes
Hauptmann (Rittmeister)
Anführer einer Centurie, einer Hundertschaft.
Wagner u. Chaisenmacher
Chaise = Wagen mit Halbverdeck.
Wagner, der auch Kutschwagen mit Halbverdeck herstellt.
Chaisenfuhrmann = Mietsfuhrmann
Chalkographie = alte Bezeichnung für die Kupferstechkunst. Mackensen: Chalkographie = Kupferstich
frz. Stiftsdame.
Schalmeienbläser.
Chaussee, frz. Landstrasse, Kunststrasse mit beschotterter Fahrbahn .
1860 sind in Husum 1 Chausseeaufseher u. 1 Chausseewärter, in Osterhusen 1 Chausseegeldeinnehmer ... gezählt worden.
Die ungeteerten Schotterstrassen bedurften ständiger Aufsicht u. Ausbesserung. Daher Aufseher u. Wärter. Um die Kosten für die Kunststrassen amortisieren zu können, erhoben die Bauherren (Kreis, Provinz) eine Benutzungsgebühr, Chausseegeld.
Chaussee-Geld-Einnehmer
Chausseearbeiter
Handwerker, der Metallhochätzungen (Klischees) für Buchdruck herstellt. (Brockhaus)
früher Zinkograph: Ätzen von Druckplatten mit Säuren, Behandeln mit galvanischen Bädern.
Sergeant
Dienstgrad der älteren Unterorffiziere
Lexikon: kaeser = Käsehändler
kaeser = der Knecht, der auf einer Alpe das Geschäft des Käsebereitens zu versehen hat, sonst Melker, Send, Stoz, Alber genannt.
Schokolade-Hersteller, Schokoladenhändler
Brockhaus: Kanoniker
Kanoniker = Chorherr, Mitglied eines Domkapitels oder Kollegiatstiftesiehe >
Canonicus
Chorregent = Chordirigent, auch Chordirektor, Chorleiter.
Coralist - Kirchenchorsänger
Eigentümer der Salzhäuser, Pfannen.
Die Christäffel erscheinen auch in Konstanz als Vorstände der adeligen Zunft zur Katze
Vorstand der adligen Zunft zum Löwen.
Chemicus, Chemiker
Chymicus = Chymiater, Chemiker, Chymiker, Chymist (Alchymist)
Wundarzt
Neben der Bezeichnung Feldscher taucht schon 1623 die als Chirurgus auf, welche dann seit 1790-1832 sämtliche Truppenärzte u. ihre unteren Gehilfen geführt haben. - Die Kompanie-Chirurgen erhielten erst 1852 die Bezeichnung Lazarettgehilfen, welche 1899 in Sanitäts-Unteroffz. geändert wurde.
Chirurg: Die Sozietät der Ch. ergänzte sich aus Gesellen, die bei einem Ch. das Handwerk erlernt hatten. Im Nebenamt betrieben sie das Barbiergeschäft.
ziselieren, das Bearbeiten v. Metallen mit Meissel, Feile, Stichel, Punze u.a. Instrumenten, z.B. Befreiung der Bronzewerke v. den Gussunebenheiten (Nähten usw.). Auch d. Herausarbeiten v. Figuren u. Ornamenten aus Gold u. Silber.
Zittersänger.
citharoedus = Zittersänger.
Zitronenhändler
Klavierbauer.
klaffkordium = clavicordium, Saiteninstrument mit Tasten.
Einbinder von Büchern
Hersteller v. Buchschliessen und kleinen Verschlüssen
Clausuren sind Beschläge, SchLösser,... Ecken u. Buckel an den (Ein-)Bänden der Bücher, welche bald glatt, bald geblümt, bald geschlagen, gegossen ... versilbert, vergoldet verfertigt werden.
Clausurmacher sind eine Art Gürtler.
Glockengiesser.
Kloake = unterird. Abzugsgraben, Abtrittgrube.
Aborträumer.
Bauer nach Kulmer Recht.
Kölmischer Schulze (Freischulze) - Besitzer eines Freigutes zu Kölm. Recht u. erblicher Inhaber ... des Schulzenamtes
Kaffe- u. Tee - Wirt.
Inhaber eines Kaffeehauses
Kohlenträger.
vergleiche > Kolstorter, Kalstörter
Köhlen- od. Kahldreger = Kohlenträger.
Hilfslehrer (an alten Lateinschulen)
collector = Sammler
Kollekteur = Lotterieeinnehmer, Beitragssammler für wohltätige Zwecke
Colon (colonus) = Landmann, Bauer, Neubauer
Eigentümer des alten u. grossen Colonats Boerwinkel in Grasdorf
wer Zeichnungen, Drucke, Photos ausmalt.
Kolporteur = Hausierer mit Druckschriften.
Brockhaus: reisender Kleinhändler in Zeitschriften, Büchern u.dergl.
Duden: Kombüse = Schiffsküche
Seemannssprache: Kombüse = Schiffsküche (für das Schiffsvolk, teils als beweglicher Herd für das Deck, teils fester Raum im Innern des Schiffes und immer unterschieden von der Kapitänsküche.)
auf den alten Segelschiffen meist auf Deck in der Roof untergebracht.
Kombüse > Verschlag auf dem Schiffsdeck zum Schlafen f.d.Mannschaft.- Kabüs = eigentl. Schiffsküche.
Kaufmann.
commerzierender Bürger.
Kaufdiener
Handlungsgehilfe, Angestellter in einem kaufm. Geschäft (Duden)
vergleiche > Kaufdiener
bäckt das Brot für die Soldaten.
Kommiss, Soldatenstand, Militär,
aus lat. commissum = anvertrautes Gut entstanden.
beeidigter Waren-Makler, auch Commissionair in Grundstücken
Brockhaus: Kommissionsgeschäft = Ein- u. Verkauf.. .im eigenen Namen, jedoch für fremde Rechnung.
Agent oder Factor. = Commissarius
aus d.frz. ... dem eine gewisse Commission aufgetragen wurde
Schichtmeister = Lohnbuchhalter an einer Harzer Erzgrube.
Kondukteur = Führer, Schaffner eines öffentl. Verkehrsmittelsiehe >
Conductor = Pächter
Gutspächter.
Konnetabel (aus ml. comes stabuli - der Stallmeister) Oberfeldherr des frz. Königsiehe >
connitable = ursprünglich Oberstallmeister, später Kronfeldherr.
Brockhaus: Connetable = Constable =
1) in Gr.Britannien u. USA Konstabler, Polizeibeamter;
2) im Frankenreich Hofbeamter;
3) seit dem 14.Jh. in Frankreich u. England Oberbefehlshaber des Heeres
Confect = Zuckergebackenes, Süssigkeiten.
Brockhaus: Konfekt =
1) Zuckerwerk, vom Konditor zubereitetes Backwerk,
2) Pralinen.
Frau, die Confekt, Zuckerwaren herstellt.
Hersteller von Süsswaren.
Der Conrektor war im Lehrerkollegium dem Range nach der 2., der Subconrektor der 3. .....auch dem Gehalt nach.
vergleiche > Infimus
Schutzmann, Polizeibeamter.
Patrizier
Constabel = ein Wort, dessen Bedeutung grossem Wandel unterliegt, hervorging aus comes stabuli; heute bedeutet das frz. connetable eine hohe Würde im Heer; engl. ist constable ein öffentl. Beamter, Häscher, Polizeidiener.
Zu Magdeburg u. Braunschweig hiessen im Mittelalter reiche, den Festtänzen vorstehende Bürgersöhne constavel.
Constabel = Geschützmeister auf Kriegsschiffen.
Steuerbeamter
Porträtmaler
Conterfehter, Conterfetter, Conterfeiter = Porträtmaler
conterfeien = pingere, malen
Conterfeyer, kunterfeyder, Contrafeyter.
Estimateur = Taxator, Beurteiler
Kontrolleur, wer kontroliert, überwacht, prüft.
Lübeck 1842 > Conventualin des St.Johannis-Stifts
Konventuale = Mitglied eines klösterlichen Konvents (Gesamtheit der Klosterinsassen) -
Das H. Joh.-Stift wurde 1177 als Benediktiner-Kloster gegründet, 1245 mit Zisterzienser-Nonnen besetzt, nach der Reformation in ein evangelisches Jungfrauenstift umgewandelt.
Bekehrte, Laienschwester
conversus = bekehrt, Laienbruder.
jurist. Hilfsarbeiter
Duden: Konzipient = Verfasser eines Schriftstückes, jurist. Hilfsarbeiter
Copist = Abschreiber.
Lübeck 1838 Copiist u. Cassirer des Leuchtengeldesiehe >
Duden: (Copist) Kopist = Abschreiber.
Copist, abschreiber, nachmahler
Bei allen Behörden gab es Copiisten, die die von den leitenden Beamten entworfenen Schriftstücke - oft schwer leserlich - für die vorgesetzten u. nachgeordneten Behörden mit sehr deutlichen und schönen Buchstaben abschrieben.
Schuhmacher
Corduanenmacher, Schuhmacher, der Corduanleder verarbeitet.
vergleiche > Kordewaner, Kurdewaner
vom frz. caporal, d.h. Rottmeister, Gruppenführer;
der unterste Dienstgrad der Unteroffiziere.
Korrektur = Verbesserung
Höhler, Pelzer, Kürschner
vergleiche >: Körsenwerchte
Korssner
Korsett = Schnürleib, Stützmieder
Brockhaus: = Schnürbrust, Schnürleib, Schnürmieder, in der Frauentracht des 16. bis 19. Jahrh. eine unter dem Kleid getragene steife, enganliegende Bekleidung des Oberkörpers, meist mit Fischbeinstäben gesteift.
Kossäte = Kotsasse
Dünnbier-, Klosterbierbrauer
vergleiche > Kofentbrauer
Lexikon: convent, covent, kafent:geist.Gesellschaft in einem Kloster, konvent: dünnes Bier, Nachbier, eigentlich. Klosterbier.
Kragenmacher
Krämer = Kleinhändler, Höker
lat. curare = pflegen, verwalten, heilen
Zedl. Curandin = Frauensperson, die eines Curators bedarf.
Pflegebedürftiger, Entmündigter.
Kurrende: kirchl. Knabenchor; früher: aus bedürftigen Schülern gebildeter Chor, der vor den Häusern Lieder meist geistlicher Art gegen Gaben und Geldspenden sang. (Brockhaus)
Küster, Kirchendiener.
Lübeck 1842 > Custos der St.Katharinenschule
Kustos (lat. custos) Wächter, Verwalter u. Sachbearbeiter von Kunst- u. wissenschaftl. Sammlungen.
Brockhaus: Kustodie = Vereinigung mehrerer Klöster
Verwaltungsbeamter in einer Kloster-, Stifts-, Museumsverwaltung
cithara = Zither, Leier
Zither-, Leierbauer.
Handwerker, der Hausdächer herstellt. Man unterscheidet
Schieferdecker, auch Leiendecker genannt
Strohdachdecker, Reetdachdecker
Steindecker
Bleidecker
Tagelöhner
tageloner = Tagelöhner
tagewercker, wohl = Tagelöhner
Dagglöner = Tagelöhner
Vorläuferin der Photographie. (Herstellung von Bildern auf versilberten Kupferplatten in der Camera obscura)
Tagelöhner
siehe > Dachloner.
sind nicht, wie der Name anzudeuten scheint, Handwerker, die den Damaststahl herstellen, sondern freie Künstler, die Waffen u. Waffenteile auf verschiedene Art, besonders aber durch Tauschieren verzieren. ...auch das Vergolden, Versilbern u. Blauen von Waffen, das Einlegen in Holz, das Ätzen u. Eisentreiben ausübten.
der der Arbeit bei einem Damm vorgesetzt ist, Deichmeister.
Mitglied des Deichvorstandesiehe > Vorsteher des Deichvorstandes ist der Deichhauptmann, Deichrichter, Deichgraf, der die örtl. Polizei zum Schutze der Deiche handhabt.(Brockhaus)
Damastweber.
Damast = Zeug mit eingewebten Blumen u. Figuren (Duden)
Bereuter = Bereiter = berittener Ratsdiener
(bei Dammbau) zu besserer Aufsicht ist auch ein besonderer Buschwärter oder Dammbereiter bestellt.
Pflasterer
Dammsetzer = Steinsetzer, der an dem Steindamme arbeitet oder die Strasse pflastert.
Wahrscheinlich Dampfbootführer
dapifer = Koch, Truchsess
Dasch = Tasche
Duden: Taschner, Täschner, Taschenmacher
Taschner = Taschensattler, Täschner
eine unbek. Spezialität der Bäckerei, meist weiblich
Armenbäcker
Dauge = Seitenbrett eines Gefässes aus Holz, Fassdaube
Dauge am Fass -> Daufel = breites dünnes Holz, Daube.
dekatieren = Dämpfen von appretierter Seide u. Wolle, verhütet Einlaufen u. Wasserflecke; Tuch krimpen
Duden: Höherer kath. Geistlicher
Dekan, Vorsitzender einer Universitätsfakultät.
Dechant (Domdechant) = Mitglied des Domkapitels, ... hat die Verwaltung der inneren kirchlichen Angelegenheiten, vornehmlich in disziplin. Hinsicht.
Lexikon: techan. techant, dechan, dechant = Führer von 10 Mann; Vorstand der Jahrmarktsbesucher.
Bettuchmacher
Die Deckelecher gehören zu den Leinewebern
Decktuch -> Decklach, Decklaken; eine Bettdecke, die oben auf dem Linnentuch liegt.
Die D. arbeiteten zwar auch mit Wolle unter Zusatz von Leinen. Aber weitgehend begnügten sie sich mit der billigen sogen. Scherwolle, einem Abfallprodukt der Gerberei.
auch Schalaun-, Salaun-, Salunenmacher genannt nach der Stadt Chalons, von wo die Webtechnik gekommen sein dürfte.
Tekener = Hersteller von Decken, Matten.- Decke = Kurzform für Deckewert = Deckenmacher (Flechter, Wirker von Matten).
decker (tector) = Dachdecker
Deckerknecht = Dachdeckergeselle
Lexikon: decke - dec - lachen = Bettuch, Bettlaken
Deckelecher = Leineweber
Decklach, Decklaken = eine Bettdecke, die oben auf dem Linnentuch liegt.
Tekener = Hersteller von teken = Decken, Matten.
Teppichweber
Degener = Degenmacher, Degenschmied
Degener (niederdeutsch) um 1300 für Degenhard gebräuchlich. Also auch Name
Degen zu althochdeutsch degan = junger Krieger, Gefolgsmann.
Dielenträger
vergleiche > Dilendreger
Diekbaas = Leiter und Aufseher der Deicharbeiten.
vereidigter Aufseher über ein gewisses Stück eines Deichesiehe >
vergleiche > Teichgräber
Deicharbeiter.
Die Deichgrafen waren Bewohner des Landes siehe > Der Amtmann (u.Oberstaller) ist zugleich Oberdeichgraf der ihm untergebenen Distrikte gewesen.
vergleiche > Dieker, Diekgreve
Diekediger = Deichgeschworener; führt die Aufsicht über das Wasserlösungswesen im Kirchspiel.
Deicheidige = beeidigter Aufseher bei dem Deichwesen.
wahrscheinlich: Deichaufseher, Hilfskraft des Deichgrafen.
Deichrichter = Unterbeamte des Deichgrafen, die innerhalb eines gewissen Bezirks die Deicharbeiten beaufsichtigen u. Schäden dem Deichgrafen zu melden haben.
Doornk.-Koolm.: Dikrichter = Vorstand einer Dikacht (Deichbezirk) sonst auch Deichgraf genannt.
Deichrentmeister = Deichpfennigmeister, der die Gelder für die Deichkasse einnimmt.
Deichrichter = am Deichgericht in Bremen der dem Deichgrafen Nächststehende.
Dielenschneider
Brockhaus: unverheiratete Töchter von guter Herkunft, die in grösseren Haushalten Stellung annahmen, jedoch gesellschaftlich zur Familie gehörten.
dener = Diener
dener = Diener hohen wie niederen Ranges, fürstl., städt. Beamter, Angestellter, Handlungsdiener, Knecht, Aufwärter.
hämmerte das Eisenblatt zur Sense oder zur Sichel.Dengeln bezeichnet auch heute noch das Schärfen der Sense durch Hämmern .
Dengler: der Sensen dengelt (schärft) durch Hämmern od. Klopfen
Trödler
Dandler, mittelhochdeutsch: tendeler = Trödler, mit getragener Kleidung handelnd.
Taschenmacher.
D. Gewerbe scheint öfter von Frauen ausgeübt worden zu sein
siehe > Taschner
Döscher = Drescher
Taschenmacher
Desch(n)er - mundartl. für Teschner, Taschenmacher
Musterzeichner
Destillateur
Distillirer (Lübeck 1798)
Branntweinbrenner.
Holzröhrenmacher
Deuchel = Röhre, Rinne
Deuchler, Deichler = Hersteller von hölzernen Röhren für die Wasserleitung .
Diäter = Hilfsarbeiter bei Behörden
Diätist = Empfänger von Tagegeld
Brockhaus: Diäten = Tagegelder
Demantschneider, der dem rohen Diamant seine Form gibt, ihn zum Brillanten, Dickstein, Rautenstein, Rosenstein, Tafelstein schneidet.
Böttcher
Biertonnenböttcher
Da im Mittelalter Tonnen zum Versenden vieler Waren, Salz, Pelze, sogar Bücher verwendet wurden, mussten Fässer, in denen Flüssigkeiten transportiert bzw. gelagert wurden, besonders dicht gebunden sein.
Deicharbeiter; Deichgraf, Vorsteher des Deichwesens;
Teichwärter, Grabenaufseher
Dieker = Deicharbeiter, auch Deichbewohner;
Diekgraaf, früher Diekgreve = Deichgraf, Oberbeamter des Deichwesens, der die Aufsicht über alle Deiche des Verbandes führt.
Hoder = Hüter, Bewacher
Doornkat-Koolmann: dik - Stikker = Deichsticker = wer den Deich mit Stroh bestickt.
dik-stikken = das Besticken des Aussendeiches mit Stroh, vermittels des Diknatels, um das Abspülen der Erde durch die See zu verhindern.
Der Deichfuss (die Berme) wird mit Stroh oder Reet bestickt.
Dielenhändler
Lübeck 1798: reitender Diener (siehe >: Reitendiener)
Herrendiener, Stadtdiener
Diener = der in untergeordneten Verhältnissen gegen Lohn Dienste leistet, so: Kammerdiener, Gerichts-, Kirchen-, Amts-, Schul-, Silber-, Hof-, Stadt-, Ratsdiener.
Lohndiener
Kämmereidiener, Gerichtsdiener, Polizeidiener (oder Stadtwachtmeister) u. den sog. Angriffsdiener.
servus = Knecht
Brockhaus: Dienstmann =
1) im Mittelalter unfreier Ritter
2) Gewerbetreibender wie Gepäckträger, Stiefelputzer u.a.
Diligence = Postwagen
Eilwagen
Brockhaus: Eilpost
Wagen in Form grosser Omnibusse, sogen. Diligence mit vier Pferden bespannt, kamen täglich einmal durch unsern Ort.
Träger von Dielenholz
Dielenbretter wurden aus Preussen eingeführt.- Den Hafenbetrieb besorgten die Träger, die ihre mittelalterliche dunkle Leinentracht bis ins 20. Jahrh. beibehalten haben. (Klöcking)
siehe > Träger
D. = Dingmann = Gerichtsperson, Beisitzer des Gerichtsiehe >
Dingmann , -wart = Schöffe
Gerichtsperson, Beisitzer bei Gericht.
Gerichtsschreiber.
Ding = Gericht, Gerichtsstätte
Dingsleute bei dem zu Ritzerau gehaltenen Landgericht sind dieselben ... stets zugegen.
Ding Voigt im Ding und Recht.
siehe > auch Abfinder in Ding
Anstreicher
Donneker = leemklicker
donneken, denneken = mit Kalk bekleiden, tünchen
Tintenmacher
amye = bule freuchin, freulin
arme dirne heimliche frauwen
bubin = dirne hodenmuss
bule = dirne hodemusechen
bulerin, bulersin hore = hure
dirne, auch tyrne hübscherin
gude dochter kotze, koitze
liebe d.,gemein d. lichte frauwe
dorechte frauwe stockfrau
veile Frauwe Gleide = Dirne
Tirtei = Hersteller (Tirtei = halbwollener Stoff)
dirdendei = ein halb leinenes, halb wollenes Zeug
Tischler, Tischmacher
dischmecker, Tischmacher
Brockhaus: gerichtlich bestellter Sachverständiger, der die Dispache (Berechnung der Schadensverteilung bei Verlusten im Seeverkehr) besorgt.
Brockhaus: 1925: Dispacheur oder Dispachant, die vom Gericht zur Aufmachung der Dispache bestimmte Person.
mit Vollmachten ausgestatteter Leiter einer Geschäftsabteilung.
bevollmächtigter Mitarbeiter.
Destillateur, Branntweinbrenner.
destillieren = flüchtige Teile eines Körpers durch Wärme in verschlossenen Gefässen als Flüssigkeit abziehen, abtropfen lassen, brennen. Branntwein destillieren.
Puppenmacher
Docke = Puppe
Dockenspieler = Puppenspieler
dok = Tuch
Dook = Tuch
Tuschscherer
Totenträger
todengraber = Totengräber
Kulengreber = Totengräber
Domfischer, Fischer der Untertrave, die am Dom wohnen
“Die Döncker und die getünchten Schornsteine“
siehe > Tüncher
Tüncher, Anstreicher.
vergleiche > Dinneker
Drescher
Tuchbereiter
siehe > Tucher, Tuchscherer, Duchbereider
Zollschreiber
mittelniederdeutsch: tollenschriver
Schreiber auf einer Zollstelle
vergleiche > Zollschreiber
Tüncher
döneker, dönneker, lemclicker = Tüncher, Lehmer
vergleiche > Dinneker
doppelsöldner, die zwiefachen oder doppelsold haben.
ein doppelsöldner dem zwifache speis geben wird; mit schwerer rüstung = gleichbedeutend mit Dragoner.
Dopplhöfner = Doppelhöfner
Doppelhoff = Vullhoff = Vollhof (Gegensatz: Half-Hoff)
Vullhöufner = Vullmair = Vullspenner
Brockhaus: Halbbauer = Halbspänner, Halbhufner
Doppelhoff = Vullhoff
Vullspenner = gewöhnlich ein Vollhöfner, der mit seinem Gespann vollen Hofdienst leistete.
Würfelmacher
Doppenschneider = Würfelschneider
Doppengiesser = Topfgiesser
Würfelmacher, Würfelspieler
Doppeler = Würfelspieler
untere Dorfobrigkeit, zur Einhaltung besserer Ordnung bestimmt
Dörpswager = Dorfgeschworener
Mitglied des Gemeinderates
Schultheiss, Dorfvorsteher u. Verwalter der niederen Gerichtsbarkeit
Schultheiss, Bauernrichter
Türhüter
dormann = portener = Pförtner an einem Stadttor
wohl so viel wie Tornknecht, Turmknecht,Türmer.
Dorfrichter, Schultheiss
Dörpswager = Dorfgeschworener
verfertigte gebrannte lederne Schnupftabaksdosen, in denen Wappen u. Namen in Perlmutter ausgelegt waren; eine solche hatte er auch dem Könige zum Geschenk gemacht.
Dose - man braucht das Wort gewöhnlich nur bei Schnupftabak, Rauchtabak u. Zucker ...- Dose –
ein rundes, hölzernes Gefäss ...
ein sodesknecht, im Dienste des Sülfmeisters
Die Dreger bilden in den Städten das Amt der Bajuli oder portatores, in Rostock Kumpaner.
dragen, dregen, drigen = tragen
dreger, drager = Träger
Dreger = Träger.
Lübeck, Dom Taufbuch 1669
Tragholzmacher.
Drach', -Trage, Schulterholz zum Tragen von Eimern
Tracht = Tragjoch
Drach, Dracht = Trage, Achseltragholz
hausierender Topfflicker,
Hersteller von Mausefallen.
die durch die halbe Welt ziehenden Drahtbinder.
Grosse Steinguttöpfe, Steingutschüsseln wurden durch ein herumgebundenes Drahtgeflecht vor dem Zerbrechen gesichert, besiehe > wenn schon ein leichter Sprung vorhanden war.
vergleiche > Goldplätter
Lahngoldmacher
Drahtzieher
Drahtplätter
Lahngoldschläger
Drahtstifte wurden aus rundem oder vierkantigem Eisen-, Messing- oder Kupferdraht hergestellt, früher durch Handarbeit, heute durch Maschinen.
zog einfachen oder ineinander gedrehten Draht in einer Drahtmühle, mittels Drahtzug
drotzoger, dratzieher = Drahtzieher
Drahttrecker = Drahtzieher
Handbuch d.B., veraltete Bezeichnungen: Zöger, Bankzöger, Schockenzieher, Leirenzieher, Bankzieher, Handzieher, Drahtreider, Drahtmacher.
Leonische Drahtzieher fertigten die mit Gold- oder Silberlahn übersponnenen Fäden, die man für Posamenten u. Stickereien benötigte. Das Gewerbe stammte aus Lyon, daher leonisch
vergleiche > Lahngoldmacher
wohl = Dragetmacher = Tragholzmacher
Brockhaus: Drank, der, niederd. Spülwasser; Schweinefutter aus Küchenabfällen.
Drank, flüssiger Küchenabfall für die Schweine, dünnes Schweinefutter.-
Da die Bäcker z.B. ihre Schweinemästereien ausserhalb der Stadt-mauern hatten, wie etwa in der Paulstr., früher Bäckergang, waren Drankfahrer Leute, die Küchenabfälle zu den Mästereien fuhren.
Drahtschmied
vergleiche > Drahtzieher, Smede
Doktor der Gottesgelehrtheit.
Im Mittelalter gab es die Trennung in Grob- u. Feindrechsler. Weitgehende Spezialisierung brachte bunte Namengebung mit: Boltendreyer, Vlaschendreyer, Kopdr., Schötteldr., Spinnrademaker .
dresseler, tresseler, dresler, trisler, trechseler, (tornator) Drechsler.
Holzdrechsler u. Horndrechsler.
Dreckfeger
Strassenkehrer, die ausserdem den vor die Tür gesetzten Abgang aus den Häusern auf Wagen, Dreckkarren laden u. aus der Stadt schaffen (Berghaus).
Strassenkehrer, die auch die Hausabfälle abfuhren.
siehe > Dreckfeger
Träger
Dreger = Dreier = Drechsler sein.
Dreger = Träger u. Packer, Mitglied der Trägerkorporation
Bürgerbuch Hannover Dreghere = Träger
vergleiche > Träger
Eisendreher, Stahldreher.- Metalldreher = Dreher von Nichteisen-Metallen. Veraltete Bezeichnung: Bankarbeiter.
Der Beruf des D. , des Maschinenarbeiters an der Drehbank, ist in Deutschland etwa 170 Jahre alt. ... Um 1480 kannte man sog. >Fitzelbänke<, die von Schmieden u. Drechslern zum Drehen, Gewindeschneiden benutzt wurden.
Dreher, Dreier früher = Drechsler.
Dreimann 1515 u.16, Krämer (Dortmd.)
Dreimann ->Dreiherr = triumvir
dreiherr, bawherr, pfennigmeister, rentmeister
Dreyherr = Mitglied eines Collegiums von drey Personen. Das Triumvir der Römer haben einige Neuerer durch Dreyherr zu übersetzen gesucht.
Dreiviertelhöfner, eigentl. Besitzer einer 3/4 Hufe.
Brockhaus: Halbspänner = Halbbauer, Halbhufner
Drell =Drill =Drilch =Drillich =Gewebe mit dreifachen Fäden(Duden) Drell ( zu drei: mit drei Fäden gewebt) ...sehr dicht u. fest gearbeitetes Leinwand=, Halbleinen= oder Baumwollgewebe(Brockhaus)
drenke = Tränke; drenken = tränken;
drenker =
1) Trinker;
2) der zu trinken gibt.-
Trinkglas-, Wassergläser-Macher
Kleinbauer, der beim Dreschen auf dem Gutshof helfen musiehe >
eine eingesessene dienstbare Person, welche um einen gewissen Lohn alle zum Gute erforderlichen Dienste verrichten musiehe > (steht zwischen Kossat u. Häusler.)
Lohngärtner, dessen Haupteinnahme in einem bestimmten Anteil (10. oder 11. Scheffel) des Druschertrages besteht.
Dressler, Dressler
Drechsler
> siehe auch Blocksdreyer, Boltendr., Kopdr.
Dreier = Drechsler
Dreyer, tornator = Drechsler
Dreihergeselle
Lexikon: driakel, triakel, driaker, triack = Theriak
Driackel = Theriak, Arzneimittel gegen tierisches Gift.
Duden: Theriak = Heilmittel des Mittelalters
Theriak = Arzneimittel gegen Tierbiss, mittelalterliches Heilmittel, e. ursprüngl. aus 64, später aus 12 Bestandteilen bestehende Latwerge.
Tunn = Tonne, tunneke = kleine Tonne.
Hersteller von Tönnchen, Büchsen zur Aufbewahrung des Theriaksiehe >
Brockhaus: Mittelalter Allheilmittel aus vielerlei Bestandteilen: Theriakwurzel, Pimpinelle, Erzengelswurz.
Hersteller von Schlitzeisen für Samtwebstühle.
eine eingenietete Messerklinge an den Sammetstühlen, womit die Fäden der Kette aufgeschlitzt werden.
Schlitzeisen, auch Hobel
Kleinhändler mit trockener Ware, wie Erbsen usw.(Schubert, Die Neubürgerlisten der Städte Rostock, Schwerin, Wismar. 1982)
Höker
Drögenist = Materialienhändler
Drögköper hiess in Rostock der kleinste Händler; so genannt, weil er ursprünglich nur trockene Ware wie Erbsen, Bohnen usw. auf- u. verkaufte.
Drescher, Dröscher = excutiens grana frugum
Vielleicht Angestellter der Stadt, der die zugelassenen Droschken auf Sauberkeit, Zuverlässigkeit usw. kontrolliert.
Droschker = Droschkenkutscher.
leitender Verwaltungsbeamter einer Vogtei od. eines Amtes (Drostei)
Landvogt, Amtshauptmann.
Taufbuch St.Petri Lübeck 1660:ein drüchter (drückter) auss dem Tohre.
1) Drucker, Buch- od. Kattundr.
2) Ferkeldrücker, Kastrierer?
Taufbuch Jacobi. Drucker, Buchdrucker
drucker = der etwas bedruckt, eine Form, Zeichnung abdruckt.
Bookdrücker = Buchdrucker
drücker = Drucker, Buchdrucker.
Tuchbereiter / Tuchhändler
duchheffter = Tuchhefter = Tuchscherer
duchman = Tuchhändler
duchmecker = Tuchmacher, Wollweber
duchscherer = Tuchscherer
Tuchknappe, Tuchmachergeselle
vergleiche > Duchbereider, -gewender
Tuchscherer siehe dort
Taucher.
In Danzig wurde 1609 ein geschworener Ducker angestellt, den Grund der Ströme rein zu halten und gesunkene Sachen zu heben.
Zimmermann
Dübel = Holzpflock
Dübel = Pflock
Handbuch d.B. Gabelarbeiter.
Bezeichnung daher, dass der D. die >Dülle< der Gabel breit macht Die Dülle nimmt später den Stiel auf (Heu- usw. gabeln)
den Teil der Schäferschippe, der den Holzstiel aufnimmt, >Tülle<.
Tüncher
Töpfer, Hafner, Kannenbäcker
Torwächter.
Kunstschreiner
so benannt nach dem bei Intarsien verwendeten Ebenholz (Brockhaus)
Kistler, der Ebenholz verarbeitet.
Juwelenhändler
Ebentheuer (obd.) meint den umherziehenden (abenteuernden) Kaufmann, besiehe > den Juwelenhändler
Ebenteurer = Abenteurer
Korbsches Sippenarchiv, Bilder aus dem Berufsleben
Bohrerschmied
Eberschmied = Neberschmied
Lexikon: nabe-, nebe-ger = spitzes Eisengerät zum umdrehen, bohren (entstellt nage-, negeber, -bor, neper)
vergleiche > Neberschmied
keine Berufsbezeichnung. Echt ist das alte Wort für Ehe (nach Schütze noch um 1800 gebräuchlich)
Schütze (1800):Noch sagt man (Hamb.) up de Echt geven, tor Echte nemen
Echtgenote = Ehegatte
Echteschopp = Ehestand.
Eckern wurden die eichelförmigen, umstrickten Holzknoten genannt, die man vor diesem an der Kragenschnur, an den Ecken der Schnupf- u. Halstücher wie auch als Knöpfe an Surtouts u. Fracks trug u. mit Schnüren zusammenhielt.
eckern = Eicheln, übertragen: Quaste, eichelartiger Zierrat, Zierknöpfe, Knauf.
eckernbeschläge aus Gold u. Tressen.
egge = Schneide einer Waffe od. e. Werkzeugesiehe >
Wahrscheinlich: Holländer, Landwirt nach Holländerart oder Molkereibesitzer.
Verfertiger edlerer, wir würden sagen: kunstgewerblicher Arbeiten in Edelmetallen oder Messing. In Österreich nannte man sie Geschmeidler.
Edelsteinhawer = Edelsteinarbeiter
Bohlsmann
Bohlsmann = Hufner
Bondenbohl = erbeigener Grundbesitz. Festebohl = von einer Grundherrschaft als Lehen erhaltener Besitz.
Pantoffel- und Eggenschuhmacher
Egge, Ecke, Eckstreifen von Tuchen, Tuchsaum. Es werden daraus Eggendecken und Eggenschuhe geflochten.
Ehehalt, in Altbayern siehe > Dienstbote.
Ehemann
maritus = Gemahl, in dessen mundium (Schutz) sich die Frau befindet.
Eichmeister, Visierer.
Brockhaus: eichen = prüfen auf richtiges Mass und Gewicht.
Eierhändler
Besitzer einer kleinen Stelle mit Wohnhaus (Kate) und mit etwas Land
Häusler; kl. Haus mit Gartenland u. Vieh, d.i.d.Regel als Tagelöhner arbeitet.
Eigenlehner -> Lehner = Bauer, der nur ein Haus u. etwas Ackerland besitzt.
Eigenlöhner = der eine Zeche auf eigene Hand betreibt, Einspänner.
er wohnt in seinem Eigentum
fertigte Eimer,
Böttcher, der kleine Geräte baute.
Handwerker, die besonders in grösseren Handelsstädten, z.B. in Danzig neben den Böttchern selbständig ihr Gewerbe betrieben.
… wurde eine Feuerwehr geschaffen, indem die Einbörner, wie die Heizer in den Brau- u. Badstuben genannt wurden, und die Bader verpflichtet wurden, bei Bränden ... Hilfe zu leisten.
Pfannenträger oder Helfer genannt; Arbeiter der Mälzenbräuer, sie tragen das Malz zur Darre, schüren das Feuer, verladen Bier u. Gerste.
bernen, barnen, burnen = brennen
Der Einfahrer (auch Fahrsteiger) war Controlbeamter für den Dienst der Geschworenen, hatte aber die Controle für das ganze Geschworenen-Revier.
Vergleiche > Steiger
Der Innebäcker verbuk in seinem Ofen das ihm von der Kundschaft gelieferte Mehl. Jedoch nur Roggenbrot
Inhausbäcker
vergleiche > Hausbäcker
Hausbäcker, der den von den Familien gekneteten Teig ausbuk
eenhüsig = nur in einem Hause lebend
Holz einlegen (Intarsien), heizen, Metall (Tauschierarbeit), Buchbinder usw.
vielleicht verschrieben: statt Einlieger = Häusler, Beisasse, der kein eigenes Haus hat.
Mietsmann
wohnen in Dörfern bei Bauern oder Eigenkätnern, auch in Städten zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter. Man nennt sie auch Losleute, Losgänger, Freileute, Freiwohner.
Steuerbote, Zollwart (Brockhaus)
Akziseeinnehmer, Chausseegeldeinnehmer usw.
Zweirosser = Lehnsmann, der zum Dienst mit zwei Rossen verpflichtet ist.
Lexikon: einrüsse = einspännig, dem nur ein Pferd zusteht.
einrusser = einspänner
Stadtknecht, Ratsdiener
siehe > Einspenniger
Einspändiger = Magistratsbote
Einspänner (Einspendiger, Einspenniger) = reitender Bote in einer Stadt.
Die Stellen lehren, dass ein einzelner Reiter od. Marställer zu verstehen sei, der zum Geleit mitgegeben wurde u. auch Bestellungen ausrichtete;
einspännig hiess er, weil ihm nur ein Pferd zustand. An sich sollte einspännig nur auf einen Fuhrmann gehen, scheint aber von jedem einzelnen Reiter zu gelten.
gehört zu den Glashüttenleuten
Das vom Meister fertiggestellte Glas wird vom Einträger abgenommen u. in den Kühlofen verbracht.
Schutzverwandter, Einwohner einer Stadt, der nicht das Bürgerrecht erworben hat, aber gewissen Schutz (Wohnrecht) durch das Gemeinwesen geniesst.
Einspänner > siehe dort
Einspänner = Kleinbauer, der nur ein Pferd hat
Eenspänner = Wagen mit einem Pferd
Adelung: Im Bergbau ist ein Einspänner derjenige, welcher eine
Zeche allein baut
Einspänniger = Stadtknecht, Ratsdiener
Betriebsaufseher im Ladedienst, Betriebsmeister
Eisenbahnpackmeister in Goslar
frühere Bezeichnung für einen Aufseher im Ladedienst
Leiter einer Eisenfaktorei
Die Herzöge richteten zum Vertrieb des im Harz gewonnenen Eisens Faktoreien ein
Hüttenfacharbeiter, die den Guss betreuen.
Facharbeiter in einer Eisengiesserei.
Stempelschneider, auch Grabner genannt (Graveur)
Stahlgraveur, ident. Bezeichn. Tiefgraveur, Reliefgraveur (=Releveur), Eisenschneider (veraltet) Stahlschneider.
Der Stahlgraveur fertigt Werkzeuge (Stempel, Stanzen), mit denen ... Kunstformen für Massenartikel hergestellt u. Gegenstände ... verziert werden.
Helmschmiede, Helmer, Haubenschmiede; fertigten Helme
isenhuder, der Eisenhüte (Helme) anfertigt
Künzig: Kleinhändler in Eisenwaren.
Eisenkuchen : placenta inter ferra calida cocta
Kuchen, zwischen heissen Eisen gebacken, also Waffeln.
E. = Waffelbäcker.
Eisenhändler.
Kerkermeister
Waldschmied, Zerrenner
Bergmann bzw. Arbeiter in einem Eisenerzbergwerk bzw E.-Steinbruch
bearbeitet Eisenblech in kaltem Zustande ... - mit Hämmern verschiedener Form u. Punzen bearbeitet, um plastische Gebilde, Ornamente, Pflanzen, Tiere, Menschen usw. zu erzeugen.
sie (die Klempner) hiessen hier zunächst Eisenleuchtenmacher, nach den damals offenbar modern werdenden Laternen (16. Jh.), wie man sie in den Dälen aufhängte ... oder auf den Strassen mit sich trug.
vergleiche > Klempner, Isernleuchtenmacher.
Die Ekenschiffer, deren Fahrzeuge aus Eichenholz hergestellt waren, hatten das älteste Schifferamt. Die Ekenschiffe waren Vollschiffe aus Eichenholz, ... die Ilmenauschiffe hatten immer nur einen Mast.
Zollgegenschreiber = unterer Zollbeamter
Gegenschreiber = Kontrolleur
Verarbeitete Elfenbein für diverse Schnitzereien
Frischbier: Emmer = Eimer
Eimermacher = Böttcher, der ausschliesslich Eimer macht.
Engelseiter waren die Hersteller eines Wollstoffes von geringer Breite u. geringem Wert ... Vermutlich rührt der Name daher, dass diese Webart von England nach Deutschland gekommen ist.
engl. geflochtene Rohrstühle.
Wahrscheinlich Möbeltischler.
kaufm. Angestellter im Grosshandel.
(niederdeutsch) Kleinknecht
der dem Grossknecht untergeordnete jüngere Kleinknecht.
junger Knecht, der nur als halber Knecht dient und den Grossknecht über sich hat.
See enrollierter, für den Seedienst angeworben.
ein zum Rekruten bestimmter Wehrpflichtiger, der bei seinem Truppenteil in die Musterrolle eingetragen u. bis zur Einstellung mit einem Laufpass in die Heimat beurlaubt war.
Entensteller = Jagdgehilfe f.d. Wasserjagd.
Bürgerbuch Kölln
Jagdgehilfe (für die Wasserjagd).
afborken = die Rinde eines Baumes abziehen.
Entrinden:
a) zum Schutz des Holzes
b) zur Gewinnung der Rinde
a) Nutzholz, besiehe > Nadelholz wird geschält, um den Borkenkäfer u.a. zu bekämpfen; von Hand, maschinell,
b) Rinde liefert Faser, Gerbstoff, Gewürz, Arzneimittel, Kork.
ephorus: Hauslehrer; Superintendant; Informator
Erbpächter.
Beständer = Pächter.
Dreschgärtner = Lohngärtner, dessen Haupteinnahme in einem bestimmten Anteil (10. oder 11. Scheffel) des Druschertrages besteht.
Kleinbauer, der beim Dreschen auf dem Gutshof helfen musste
Erbdrescher = der für den Besitz eines kleinen Hauses das Getreide der Herrschaft zu dreschen verbunden ist; hofdrescher, zwangsdrescher.
Gemeindevorsteher.
judex hereditarius = erblicher Richter.
freier Standesherr (Schlesien)
Erbsass = possessor hereditarius, Erbherr.
Gutsbesitzer und Erbschenk
Erbschenk war ein Hofamt wie Truchsess, Marschall, Kämmerer, die erblich wurden, an bestimmte Geschlechter gebunden.(Brockhaus)
gehörte zu den Reichserbämtern, d.am Hofe sich später durch Beamte vertreten liessen.
Erbschulze = Inhaber eines erbl. Dorfrichter- oder Vorsteheramtes, Gemeindevorsteher.
bereitete ein weisses Leder erch aus Bocks- u. Gemsfellen.
mittelniederdeutsch: erch; mittelhochdeutsch irch
viell. vom lat. hircus = Bock, da anzunehmen ist, dass die Germanen das Weissgerbeverfahren von den Römern übernommen haben. Die Verfertiger von irch-Leder wurden im mittelhochdeutsch: ircher, irher genannt.
cerdo albus; albus core
erchwerker = Weissgerber.
Feldmesser
Erdreichsmesser , geometra.
Markgenosse(n)
Die Erfexen waren verpflichtet, dem Grundherrn ein Weistum über seine Berechtigung an der Mark zu erteilen.
Erfexe, Erbexe; ursprünglich die allein vollberchtigten Genossen der Mark, die später über u. neben den aufkommenden Markgenossen eine bevorrechtigte Stellung aus dem Eigentum oder der Herrschaft über die Mark haben, Wald-, Holz-, Mastberechtigungen u.a. ... teilweise im Ritterstand aufgegangen.
Besitzer kleiner Häuser an der Stadtmauer.
erste = arste = Arzt.
Erweiss = erbeiss = erbse
Bergmann im Erzbergwerk.
Erzmühle: eine Vorrichtung, worauf Erze zwischen zwei Mühlsteinen zu grobem Sande zermalmt werden.
Vorsitzender eines ev. Kirchenkreises; dieser Titel ist ... 1806 ... durch Superintendent ersetzt.
archipresbyter.
Raute Bürgerbuch Ratzeburg Keine Berufsbezeichnung
Wer die Bürgerschaft heischte (altsächsisch: eskon, mittelniederdeutsch: eschen, eischen), hatte sich zweier Eschesmänner zu bedienen, die gewissermassen die Bürgschaft für die Ehrenhaftigkeit und das Wohlverhalten des Neubürgers übernahmen.
Mühle (Pferde) Rossmühle wird diejenige Art Mühlen genannt, welche von einem Pferd, Esel oder anderen Tieren umgetrieben werden.
Der Esel, ein bedürfnisloses, kleines Zug- bzw. Tragtier, war früher besonders bei Mühlen zu finden.
asinarius
Helle-, Kemmet-, Kender-, Kaminfeger =kehrer.
Schornsteinfeger
Wagenbauer
Assenmacher, Essenmacher, Achsen-, Wagenbauer, Wagner, Stellmacher.
(niederdeutsch asse = Achse)
Essigbrauer
coctor aceti = Essigkocher
Hersteller von Essig.
Fast alle Brauer waren zugleich Mälzer, verschiedene Brauer zugleich Branntweinbrenner, ausserdem stellten mehrere Brauer nicht nur Bier, sondern auch Essig her.
frz. Einschätzer, Taxator.
Beurteiler, Abschätzer, Taxator.
Brockhaus: Estrich = Fussboden aus einer weich aufgetragenen Masse ... z.B. Lehm-, Kalkmörtel-, Zement-, Gips-Estrich.
Brockhaus: Etamin = gazeartiger Gardinen- u. Handarbeitsstoff, meist aus Baumwolle, in Leinwand-, Dreher- oder Scheindreherbindung.
Etamin,(f.) dünnes Gazegewebe aus Baumwolle, Kammgarn usw.
Höherer Staatsbeamter in der Regierung.
Stoffwirker, Zeugweber
étoffe (frz.) Stoff, Zeug
étoffer ausstaffieren, gut ausstatten (Langensch.)
Katholischer Geistlicher.
Eucharistiner-Vereinigung kath. Priester, mit dem Zweck beständiger Anbetung des Altarsakraments
Töpfer
Töpfer, Hafner.
von olle = Topf
1777 Fächermacher aus Nantesiehe >
frz. eventail = Fächer.
vergleiche > Abentürer Ebentürer
eventur(e) = Abenteuer, Ereignis
Lexikon: aventiuraere = umherziehender Kaufmann, Juwelenhändler
Der Ewer ein kleines, flaches Wasserfahrzeug, das Waren u. auch Menschen zu oder von den Städten fuhren. Z.B.Torfewer, Postewer
Brockhaus: oft mit Hilfsmotor versehenes Frachtsegelschiff an der Nordseeküste.
Führer eines Leichters, der die Ladung eines tiefgehenden Seeschiffes an Land bringt.
Magd. Adressbuch Exekutor, Vollstrecker
Gerichtsvollzieher (veralt.Ausdr.)(Brockhaus)
Möller, Schüler u. Lehrer ... Husum, siehe > 65: um 1800 Exekutant
wahrscheinlich: Vollstreckungsbeamter, Gerichtsvollzieher.
Exekutor = Vollstrecker, Gerichtsvollzieher
Mack,
Brockhaus 1901: exequiren = vollziehen, vollstrecken ... Schulden eintreiben, auspfänden.
Vollstreckungsbeamter.
Adressbuch Lübeck 1821 > Beauftragter des Senats, der die wehrfähigen, zur Bürgergarde gehörenden Männer ausbildete, wahrscheinlich abgedankte Soldaten.
Lübecker Adressbuch 1818 > Beamter bzw. Angestellter, der die Post abfertigt.
linnenweber und exulant aus Joachimsthal.
Exulant = Vertriebener, Ausgewiesener (Keysers Wörterbuch)
Exul(ant): Flüchtling, Verbannter (des Glaubens wegen)
Ezel = Esel
steken = stechen, ein Pferd spornen
Eseltreiber (?)
In napoleonischer Zeit kam für das äussere Kirchenwesen der Begriff Kirchenfabrik (fabrique früher Ausdruck für Vermögen). Die Kirchenfabrik wurde verwaltet von Kirchenfabrikräten, vereinfacht Fabrikrat. -Kirchenrat-
Fackel = ein Beleuchtungsmittel aus grobem Gewebe, getränkt mit Wachs, Teer, Harz u.a. (Brockhaus)
Er war in der Faktorei angestellt, einer Behörde, welche die notwendigen Einkäufe für die Magazine der Bergverwaltung zu machen hatte.
sowohl für die Stadt ... Vereinigungen der Bürger ... mussten Fahnen, Banner u. Wimpel bemalt werden
Prozessionsfahnen
Fahnenschmied, Hufschmied beim Militär
Brockhaus: bis zum Ende des 1. Weltkrieges ein Beschlagschmied im Range eines Unteroffiziersiehe >
F.Fahnenschmied war der oberste Wehrmachts-Hufbeschlagschmied >bei der Fahne<
Dirne, > siehe dort
Fahrende Weiber sind fremde Dirnen u. Buhlschaften.
Schiffer, der Fussgänger u. Fahrzeuge über einen Fluss setzt.
Fährmann, der einem Amt zugehört.
Wo die Fähre von einer Behörde (Amt, Stadt od.dergl.) betrieben wurde, nicht an einen Fährmann verpachtet war, mussten die Einnahmen verbucht werden. Das tat der Fährschreiber
Seefahrer
vergleiche > Shefharenmann (Tl I)
Seemann, Matrose.
Geschäftsführer, Handlungsbevollm.
In Druckerei: Leiter der einzelnen Zweige (Sal.)
In Heimindustrie: die Person, durch welche der Unternehmer Heimarbeit vergibt.
Selbst. Verwalter einer ausl. Handelsniederlassung.(Keysers Fremdwörterbuch).
Faktor = factor, negotiator (Kaufmann, Bankherr)
Factor der Schulbuchdruckerei.
Hausknecht, Ausläufer bei Kaufleuten.
frz. fauconnier = Falkner
lat. falconarius = Falkner.
Falkner; gehörte zum Jagdpersonal der Fürstenhöfe bis ins 16. Jh. Sie fingen Falken und richteten sie für die Beizjagd ab.
Abdecker
Abdecker, Schinder, Wasenmeister.
Famulantes = Dienstleute
Famulus = Diener, Knecht, Zögling, Schüler, Läufer
dasselbe
Handwerker, der aus Metallen, Erzen, Mineralien Farben durch Rösten herstellt. z.B. Englisch Rot entsteht durch Abrösten von Eisenoxyd, Blau aus Lasurstein u. Cobalt usw.
Krappbauer siehe dort
Krapp, Färberröte (Rubia tinctorum) wurde auch in Schlesien angebaut (Vielleicht auch Waid - Isatis tinctoria.)
a) Schwarzfärber, färbten nur schwarz - oder wenigstens dunkel
b) Schönfärber, färbten rot, blau usw.
c) Waidner färbten dem einheimischen Waid
ferber, ferwer = Färber
Farber = Färber
Schönfarber = Wollfärber
Swartfarber = Leinen- u. Baumwollhändler (? wohl Druckfehler bei Schu?)
Schweinehändler
Lexikon: varch = schwein
Farbenmacher
Farbenreiber = Hilfsarbeiter des Malersiehe >
Farbbereiter
Farbenmecker, Farbenreiber
Fasaner = der die Fasanen zieht und füttert.
Wörterbuch der Weidmannssprache: Fasanenmeister = Betreuer einer Fasanerie.-
Fasanerie:
1) erbaute Aufzuchtanlage für Fasane,
2) in freier Wildbahn gehaltenes Fasanengehege.
Magd. Adressbuch vastbecker, pistor panis solidoris et communis, auch witbecker genannt. (Sch-Lübben)
Fastbäcker, d.i. Roggenbrotbäcker im Gegensatz zum Los- oder Weissbecker.
Fassbäcker
Roggenbrotbäcker
der Bäcker, der Roggen- oder Schwarzbrot bäckt, im Gegensatz zum Los- oder Witbäcker.
Die Weissbäcker waren entweder Fastbäcker, die hauptsächlich Weissbrot herstellten oder Losbäcker, die Brötchen und Kuchen backten.
backt Brot aus Roggenmehl; die F. waren streng geschieden von den Kuchen- u. Losbäckern.
Böttcher.
vassbinder (Marienburg 1403)
vasbender (Aachen 1385)
vathouwer = Fasshauer = Böttcher (Soest 1390)
in der Ordenszeit viel gebrauchte Bezeichnung für Böttcher, die grosse Gefässe anfertigten im Gegensatz zum Kleinbinder.
bei der Weinlese
Fattseller = Fass-, Schüssel-, Tellerhändler
oft waren auch plast. Einzelfiguren ganz zu bemalen oder mit Farben u. Gold einzufassen
Lexikon: vazzen = vassen = mit gold, farbe u. dergl. überziehen.
Fassbinder
Böttcher
Hersteller kleiner Holzgefässe
Auflader, Markthelfer
scala doliaris, ein weinleiter, fasszieher oder weinschröter
Fasszieher meint den Auflader, Schröter.
vul-hoke, vul-hoker, der vollberechtigte, zünftige Höker, dessen Betrieb nicht auf bestimmte Markttage der Woche noch auf einen oder wenige Handelsartikel beschränkt ist.
vulhoke, -höker, Krämer.
Höker mit voller Zunftberechtigung.
Fayence = nach der it. Stadt Faënza ben. Töpferwaren. (Majolika)
Fachfischer, d.h. Fischer, der im Main Fächer besitzt. In der Regel werden 2-3 Leute in der Fischergasse so besonders bezeichnet.
verarbeitete sehr teures u. vornehmes Pelzwerk, nämlich Hermelin.
Fech, mittelhochdeutsch: vêch = buntes Pelzwerk, besonders Hermelin
der berufsmässig Zweikämpfe ausfocht, sei es gerichtlich oder auf Jahrmärkten.
Fechtmeister
Die altd. Fechter = Spielleute
Bürgerbuch Hannover 1689. Fechtmeister.
ein Meister des langen Schwertes, lanista.
Für die Studenten gab es ... für die körperl. Ertüchtigung einen Stallmeister, ... Fechtmeister, Tanzmeister, Zeichenmeister u. ... Voltigiermeister.
Bediente, Beamte von der Feder = Angestellte, Beamte der Bergwerksverwaltung; Gegensatz: Bediente vom Leder.
Federmacher.
Federschmücker, Federputzmacher, Federputzer.
wäscht und färbt Federn, Flor und Band.
Federbereiter, wohl einer, der Bettfedern zubereitet oder reinigt.
Handwerker, der Vogelfedern für den Gebrauch als Kissenfüllung u. Hutschmuck herrichtet.
Federmacher = Uhrfedermacher, Spezialarbeiter.
Fedderpoos = zum Schreiben zugerichteter Gänsekiel.
Mit buntgefärbten Federposen wurden die Kalkpfeifen verziert. Buchse durch den Korken der Angelschnur.
Magd. Adressbuch Federputzer, Federputzmacher, Federmacher, plumarius
plumarius (subst. Brokatwirker)
ornatus pl. = Federschmuck, Federkleid.
Kielfederschneider
schneidet den Gänsekiel zur Schreibfeder
unter Kleinkötner aufgeführt.
ein Lauf und Flug oder Federschütze heisset ein solcher Jäger, der sich im Schiessen so perfectioniert hat, dass alles, was ihm vor die Flinte kommt, nicht weit mehr hinweg kann.
ein solcher Schütze muss auf die Natur u. Eigenschaften des sämtl. Feder=Wilds genau Acht haben, u. alle vorkommenden Vorteile ... wohl u. vernünftig unterscheiden (folgen Ratschläge für das Erlegen der verschiedenen Vogelarten.)
Federwild - Jäger.
Federschmücker
Händler, die Gänsefedern aus Böhmen nach Ober- u. Niederösterreich trugen.
Viehtreiber, Viehhändler
Viehhirte
der herzogl. Fehmmeister - der Mastmeister - hatte die Anzahl der Schweine festzustellen, die ... zur Mast zugelassen u. mit in den Wald getrieben werden konnten. ... wurde jedem zugelassenen Schwein das Vehen-Mal aufgebrannt.
Vielleicht entstanden aus Veeh-meister = Viehmeister
oder aus Viehmäster.
Veeme oder Fehmgeld = Mastgeld
Duden: Fehn = Fenn = Sumpf-, Moorlandschaft.
Lexikon: venne = Sumpf
Fenne-maker = Fennenaufseher, das Mitglied einer Werft- (Warft-)genossenschaft,das für ein Jahr die Geschäfte führt.
Fehnmeister = Aufsichtführer bzw. Leiter einer Moorkultur ?
Grobbäcker.
Bäcker, der Brot feil bäckt und hält.
Feilbäcker ... in einigen, besiehe > oberdeutschen Gegenden ein Bäcker, welcher Brod feil hat, welcher auf den Verkauf bäckt.
Hersteller von Feilen (Brockhaus)
Feilenschmied, Feilenmacher.
kam schon um 1300 auf
felehauwer = Feilenhauer
Filenhauer = Feilenhauer
stellte das feinere Gebäck aus Weizenmehl her.
Hersteller von feinem Filz, z.B.Hutfilz.
vergleiche > Filtenmacher
auch Portefeuiller genannt;
Verarbeiten von Feinleder, Kunststoff, Textilien ... Damentaschen, Brieftaschen, Geldbörsen, Mappen, Kästchen, Etuis usw.
Büchsenschmied
Fürslott = Feuerschloss, Bezeichnung für ein Gewehr alten Modellsiehe >
Seidenweber
Brockhaus: Felbel (ital.L.w.), Felpel, ein Kettenplüsch mit langem Flor aus Seide, Reyon, für Zylinder.
Felbel, Fälbel, Felbe, fr.Velpe, ein unvollkommener Sammet, der jedoch von Plüsch unterschieden wird. hat längere
Haare als Samt, diese stehen aber nicht aufrecht, sondern sind niedergedrückt.
Gerber. -vergleiche > Fellbereiter
Freigärtner = Kleinbauer, Pächter (vom Frondienst befreit) Freigärtner = wie oben
Feldgärtner = Landmann
Freigärtner = Dorfbewohner mit einer kleinen Ackerfläche u. gewissen Freiheiten von Diensten u. Abgaben.
Gr:Feldgarten = ein im Feld zum Gartenbau eingezäuntes Stück Land.
ein vereidigter Mann auf dem Lande, der die verwischten u. strittigen Flurgrenzen wieder herstellte bzw. den Streit darüber schlichtete.
als Feldscheider, Feldmesser in Eid und Pflicht Genommener aus der Gemeinde. Ihm liegt das Setzen und Aufsuchen der Grenzsteine usw. ob.
Feldjäger gehörte dem von Friedr.d.formierten Feldjägercorps an, das sich aus gelernten Forstbeamten zusammensetzte.
Der Begriff hatte zu verschiedenen Zeiten, verschiedenen Landschaften verschiedene Bedeutung. Z.B. Feldhüter, Flurschütz, Feldgendarm (Polizei im Kriegsgebiet), Landjäger.
Verwalter der Felder des Spitals
Die Kü(h)-Mauren werden aus übereinander ohne Mörtel gelegten Steinen aufgeführt. Eine besondere Zunft, die man Feld- (Trocken-) maurer nennt, verfertigt diese Mauren.
im Weinberg muss man Mauren von Steinen oder Grasrasen machen
Abdecker
Abdecker, Schinder
Gottschald: Henker
Im Reicharbeitsdienst Dienstrang, etwa dem Leutnant entsprechend.
in Ulm einer der Knechte des Bleichers, ihm lag das Benetzen und Bewachen der Leinwand ob. 2) Schinder. Kleemeister oder Feldmeister waren gewöhnlich auch Scharfrichter.
Paukenschläger bei einer Feldtruppe.
siehe > Heerpauker
Feldhüter. vergleiche > Pander, Schütter
Feldtrompeter = tubicon castrensis, Trompeter des Lagers, der Truppe; ähnlich Feldpfeifer = Pfeifer, Musiker der Truppe.
Lexikon: velt = Lager-, Kampfplatz.
Duden: Feldscher(er) = Feldwundarzt.
Brockhaus: F.(veralteter Ausdruck) = der Vorgänger der Militärärzte, aus den Bartscherern hervorgegangen.
Der Chirurg (im Heer) noch nach 1800 Feldscher.
Diensttitel des seit 1620 im brandenburgisch-preussischen Heer nachweisbaren ärztl. Personalsiehe > Die höheren Grade hatten eine gewisse wissenschaftl. Bildung als Wundärzte. Die niederen Grade waren nur handwerksmässig geschulte Heilgehilfen u. Barbiere.
Beauftragter der Stadt, der die Felder nach Grösse u. Ertrag abschätzt.
Feldhüter (?)
Feldmesser, im Brandenburgischen ein Landmesser, im Oberd. ein Untergänger, Siebner, Feldschieder genannt.
Feldschütz
Feldhüter, Flurhüter
Feldaufseher in Göttingen
Feldmesser, Landmesser
in Brandenburg ein Landmesser, im Oberd. ein Untergänger, Siebner, Feldschieder genannt.
Fi: Beamter für den (Feld-)Untergang.
Untergang = Beaufsichtigung der Marksteine auf dem Feld
Feldvaagt = Feldhüter
Feldwächter, Flurschütze
Feldhüter, der die Früchte im Felde vor Dieben bewahren muss; in Thüringen Flurschütz, in Bayern Flurer oder Echer, an a.O. Keiler od. Keula, Feldvogt, Pfänder, Feldschütz genannt.
Feldwaibel unter dem Fürstl. Anhalt-Zerbstschen Regiment
Feldwebel, Feldweibel = instructor cohortis = Ordner, Ausbilder der Kohorte.
vergleiche > Veltwaibel, Veltweywel (II)
mittelhochdeutsch: velgenhouwer ... der die hölzernen Radfelgen zuhaut, der Wagner oder Rademacher
In Frankfurt lässt sich dieser Spezialhandwerker (velgenhouwer) zwischen 1402 u. 1419 nachweisen.
Felgenhauwer, felgenheuwer. Felgenhauer, Hilfsgewerbe der Wagnerei .
fertigt Radfelgen; Wagenbauer.
Gerber.
Fellwerkbereiter (Kürschner)
Fell-Breder
bloten = blössen, entblössen. Hilfsarbeiter der Gerber.
vergleiche > Afstöter
Fellbereiter, Gerber.
Fellscherer in Tempelfeld, ∞ 1593.
Feldscher
Feldscher, Fellscheer = frühere Bezeichnung für den Militärarzt.
Lexikon: vellmann = fallmeister, schinder
Feldtrompeter, Militärtrompeter.
tuba militans
tubicen castrensis
Abdecker, der gefallenes Vieh verscharrt bzw. abhäutet u. verwertet
Fähnrich fendrich unter der schwed. armee
Offiziersanwärter (Brockhaus)
althochdeutsch faneri, Fahnenträger
Fähnrich in der alten Armee (vor 1808), Dienstgrad des jüngsten Offiziers jeder Kompanie. Seit 1808 wurde die auf Beförderung zum Offizier Dienenden ... zu Portepee-Fähnrichen befördert (Dienstgrad zwischen Feldwebel u. Sergeant).
Handwerker, der Fenster ausbessert.
fenestrarius, glaser
fertigten die Fenstermacher auch die Fensterrahmen. In der Glaserordnung von Speyer heisst es 1553, dass fenster und ramen machen zur Hantierung der Glaser gehöre.
Brockhaus: Fensterrose in der spätromanischen u. besiehe > der gotischen Baukunst ein grosses, rundes Fenster mit Glasmalereien.
Fährmann
in moderner Bezeichnung: Import-Export-Kaufmann
Im Mittelalter u. später fuhr der Händler mit seiner Ware ins Ausland u. kehrte mit Ware aus dem Ausland zurück. (Lübeck: Getreide, Salz, Tuch;- Russland: Felle, Honig;- Schweden: Stockfisch, Heringe)
Grobbäcker
Festbäcker = Fastbäcker, von fest, niedersiehe > fast, eine grösstenteils in Niedersachsen übliche Benennung derjenigen Bäcker, welche Rockenbrod oder derbes u. festes Brod backen, zum Unterschied vom Los- oder Feinbäcker.
vergleiche > Fastbäcker.
festen = amtl.Bezeichnung für das zwischen einem Grundherrn und einem Landnehmer abgeschlossene Lehnsverhältnis, das den Landnehmer zur Zahlung eines Antrittsgeldes bzw. einer Pachtsumme verpflichtete; der Landnehmer blieb zeitlebens im Besitz des Landes; der Sohn hatte das erste Anrecht auf die Stelle.
Kätner, der seine Stelle von einem Grundeigentümer gefestet (gepachtet) hat.
Handwerker, die von der Festungsverwaltung ständig beschäftigt werden.
Feueranzünder, Einheizer
siehe > Fürböter.
Eimer aus Leder oder Segeltuch.
Schornsteinfeger
vergleiche > Feuermauerkehrer
Feueresse = Schornstein
Feuermauerkehrer = Essenkehrer, Schornsteinfeger
vergleiche > Füergreve
Dorfeingesessener, der das gesamte Feuerwesen zu beaufsichtigen hatte. Die F. mussten, von Haus zu Haus gehend, nachsehen, ob die Bewohner mit Feuer, Asche etc. vorsichtig umgingen.
aus den Dorfeingesessenen vom Landgericht eidl. verpflichtet, Feuerstellen fleissig zu visitieren, mangelnde Vorsicht bei Hauswirten anzuzeigen, Feuerlöschgeräte in gutem Zustande zu erhalten u. bei Feuersbrunst bereit zu sein.
Feuerherr, Ratsmitglied, dem das Feuerlöschwesen anvertraut war.
Seit dem Ende des 15.Jahrhundert Ratsmitglied, dem das Feuerlöschwesen anvertraut war.
der dem Feueramt vorsteht.
Feuerwehrmann.
Fürmann > Fürböter, Heizer, Feuerwehrmann.
Eilbote an einen fremden Ort zum Ansagen der ausgebrochenen Feuersbrunst, auch herzueilender Helfer.
Feuermann an der Dröge
Heizer an der Dröge, wo die Schiffstaue geteert wurden.
Schlotfeger
Schornsteinfeger
Bürgerbuch Heiligenbeil.
Feuergreve, Feuergeschworener, der in der Gemeinde die Feuerstellen kontrollieren musste.
Hilfsberufe (i.d. chem.Industrie) wie Heizer, Maschinist, Feuermeister, Lokführer usw. gehen z.T. aus den gelernten Metallfacharbeitern des Betriebs hervor. ...
Angestellter, der ein Leuchtfeuer zu bedienen, in Ordnung zu halten hat.
igniare structurae artifex.
Feuerschwamm, Zunderschwamm, Polyporus oder Fomes fomenterius, kragsteinförmiger braungrauer Pilz an Buchen, mit wergartigem Innern, das Wundschwamm und, salpetergetränkt, Zunder für das Feuersteinfeuerzeug lieferte. (Brockhaus)
Handelsmann mit allen Sorten französiehe > Feuer- u. Flintensteinen nebst franz. Stopfen.
Brockhaus:Zum Feuerschlagen wurde er (Feuerstein) bis ins 19. Jh. verwendet.
Bürgerbuch Hannover 1680
Brockhaus:
1) Pyrotechniker, Hersteller von Feurwerkskörpern.
2) bis 1945 Unteroffizier im Range eines Feldwebels, der nach Sonderausbildung im Waffen-, Gerät- u. Munitionsdienst tätig war.
Handbuch der Berufe: Pyrotechniker, ident. Bezeichn. Kunstfeuerwerker, Lustfeuerwerker, >Feuerwerker< (diese Bezeichnung ist jedoch, um Verwechslungen mit dem F. des Heeres zu vermeiden, nicht eindeutig genug.)
bildeten ehem. mit den Büchsenmeistern, Konstablern usw. die erste Klasse der Artilleristen, welche die Wurfgeschütze u. Mörser zu bedienen sowie Munition u. sonst. Kunstfeuer anzufertigen hatten. Später Uffz. (siehe >oben)
Feilenhauer
Feuermauerkehrer, Schornsteinfeger, Schlotkehrer
Fiedler, Geigenspieler
Fiedelmacher
Brockhaus: Fidel, das wichtigste Streichinstrument des Mittelalters u. d. Renaissance, eine Vorform der Geige.
Brockhaus: Figural-Musik, der kunstvoll gearbeitete u. verzierte mehrstimmige Satz in der Musik des Mittelaltersiehe >
Meyers Lexikon: Figuralmusik siehe >v.w. Cantus figuratus , d.h. mehrstimmiger kontrapunkt. Satz, im Gegensatz zum einstimmigen Gregorian. Choral
Taufbuch Jacobi Lübeck 1664
Figurenschnitzer: scalptor figurarum lignarius (Schnitzer hölzerner Figuren)
Figuristen nenne sich die Bildhauer, welche eine besondere Fertigkeit in der Fertigung von Figuren, Statuen usw. erworben haben.
Lackierer: wie allenfalls ein gegenwärtiger Handwerker, Figuren- oder Laubschnitzer, Vergolder, Lackierer u. Marmorirer (Göthe)
Arbeiter, der Filigranschmuck herstellt. Filigran = aus Gold- oder Silberfäden hergestelltes kunstvolles Geflecht. Schon im Altertum bekannt. (Brockhaus)
Abdecker
Schinder, Henker
mittelhochdeutsch: viller = Abdecker, auch Peiniger
Filzer, Filter, Filzmacher, pillo, pileo (Hut, Filzmütze)
Filter = Filzmacher, von welchen sich die Hutmacher unterscheiden.
bereiteten die Hutfilze
1321 in Lübeck eigene Zunft bzw. Amt
Filterer = Filzmacher
Oftmals gingen die Geldwechsler bis an die Grenze (finis) des Möglichen, so dass sie den Namen Finantzer erhielten.
Geldwechsler, Wucherer.
Lexikon: finanzie, finanze = unredliches Geldgeschäft, Wucherei, Betrug.
Rechenpfennigschläger.
siehe > >Flinderleinschläger = Hersteller von Flitter,Flittermünzen usw.
Lexikon: flinderlin = flitter
Ringmacher
mittelhochdeutsch: vinger - auch = Ring
Vogelfänger
Claus Vinkenfänger, der wie schon sein Name andeutet, an der Spitze der reitenden Diener steht.
Vergleiche > Reitende Diener
Fleischbeschauer, Trichinenschauer.
Violen = Violinspieler, Geigenspieler.
Beamter des Fiskus; Anwalt der Staatseinkünfte, Steuerkassenanwalt; öffentl. Ankläger, etwa Staatsanwalt;
(an Universitäten) Eintreiber von Studiengeldern.
Advokat mit Beamtencharakter zur Wahrung der Interessen der Krone, insbesondere des Fiskus, woraus sich teilweise eine Tätigkeit als öffentl. Ankläger entwickelte.
Kaeber, Bürgerbuch Berlin
Brockhaus: Fischbein = Horn aus Barten der Bartenwale
Fischbeinreisser, der die Barten spaltet.
Die Barten des Grönlandwals wurden zu Fischbein verarbeitet, dieses biegsame und feste Material fand vielfache Verwendung. Die Mode des 18.Jh. - bis zum Empire - ist ohne Fischbein nicht zu denken.
Brockhaus: Fischbein = Horn aus den Barten der Bartenwale
Fischbeinrock, ihr fischbeinrock hat seinen Ursprung dem nordpol zu danken.
Fischbeinrock =Reifrock. Die Reifen, aus Fischbein oder Rohr gefertigt, gaben dieser edlen Tracht den Namen.
Fischbeinsieder ... das rohe Fischbein in langen kupfernen Kesseln mit heissem Wasser zu erweichen und hernach mit eigenem eisernen Werkzeug in Stäbe und Stangen zu reissen u. zu spalten.
Fischbeen = Fischbein;- Fischbeenbessen, Fischbeenrieter.
Dienern des Rates einen Beseher für gedörrte und gesalzte Fische.
Es soll der Beseher jeden Samstag ... an denen man Fischwerk feil haben würde, auf Fremde u. Einheimische gut Aufsehens haben, u. wenn er mangelhaftige Fische gefunden, solches dem Bürgermeister anzeigen....
Bote des Fischeramtes, der Fischerzunft.
Besitzer eines kleinen Anwesens ..., der die Fischerei im Haff oder in der Ostsee ausübt.
Fischhändler.
Fischführer: Gilde in Tilsit.
Die F. kauften am Haff die Fische und brachten die Fuhren nach den Städten und Dörfern zum Verkauf.
Staatl. Aufsichtsbeamter in der Binnenfischerei (Brockhaus)
Fischermeister, Meister der Fischer, als Eigentümer des Garns (Netz) auch Garnmeister genannt.
Fischverkäuferin, Fischhökerin
fischhocke = Fischhändler.
Fischmeister
weichten besonders die getrockneten Stockfische auf u. verkauften sie
Stockfischweeker = Weicher von Stockfischen
Fischweicher, -weker = D”rrfischverkäufer.
Fischer
fischer (piscator) Nebengewerbe nicht selten z.B. besemer, glockener, korber, krebser, Zimmermann
öffentlich bestellter Arbeiter
Untergebener des Flachsbrakers, er bindet und sortiert den Flachsiehe > Gefälle: Bindergeld, Packlohn, Emballagelohn.
Lexikon: vlach-, flachsmit = kupferschmied
Kupferschmied
bearbeitete den rohen Flachs oder Hanf
Flachsbinder = Untergebener des Flachsbrakersiehe >
Flachspacker = Flachsbinder.
Fladen-, Kuchenbäcker
Flader = Kuchenbäcker.
Tuchfärber
Durch Colonisten aus Flandern, die hauptsächlich in dem nach ihnen benannten Fläming angesiedelt wurden, kam das flämische Recht nach Deutschland. Güter, für welche dieses Recht gilt, werden flämische Güter u. ihre Besitzer Fläminger genannt.
Brockhaus: Flanell = meist köperbindiges, weiches, schmiegsames Gewebe aus Wolle, Baumwolle oder Halbwolle, ein- oder beidseitig gerauht.
Flanellweber.
Flachsbinder
Flassbinner = Flachshändler und Mattenflechter.
siehe > Flaschner
vlaschendreyere = Flaschner, Flaschendrechsler, Klempner.
Flaschendreher : Drechsler, der hölzerne Gefässe dreht.
Flaschenfutter: ein Behältnis, Getränk auf der Reise mit sich zu führen.
Tagelöhner u. Flaschenfutterer.
Flaschenfuttermacher
Flaschenschmied: stellt Stahlkannen, Hohlmasse (Stofe), Trichter u. dergl. her und gehört der Schmiedezunft an.
Flaschenschmied, Flaschner
Flaschner = Hersteller v. Fl. aus Metall, Klempner.
fertigte metallene Flaschen an, vom 15.Jahrh. ab geht die Bezeichnung in Klempner über.
fleschener, flescher, fleschenhauwer = Flaschner, Flaschenmacher
Korbflechter, Mattenflechter(?), Stuhlflechter, Hutflechter (?)
Lexikon: vlähtener = Korbflechter.
Flecken = offener Ort, im Gegensatz zur umwehrten Stadt.
Fleck'n = grösseres Dorf.
Brockhaus: Flecken = historisch ein grösseres Dorf mit einzelnen städt. Rechten; sie hiessen Marktflecken, wenn sie das Marktrecht besassen
Fleckenwäscher = dasselbe.
Zeugmacher und Fleckenschütz.
Duden: Flecken = grösseres Dorf;
Brockhaus: mit einigen Stadtrechten.
Wächter, Flur-, Waldschütze.
Feld- u. Waldwächter des Fleckens
Fleischer
2) Fleischhauer
...und Knochgenhauer = Schlachter, Fleischer, Metzger
fleischhauwer
fleschouwer = Schlächter
mactator = Fleischhacker
„… welche den Verkaufspreis für das Fleisch festsetzten. Das Amt war ein dauerndes u. wurde nicht gern übernommen.
Räucherer.
Selcher, im bayr. Sprachraum u. Österreich Synonym für den auf Trocknen / Räuchern spezialisierten Fleischer.
Ratsherr, der die Fleischpreise -Taxe- festsetzte.
Metzger
Sonst gewöhnlich Flaschner, in der Bedeutung Klempner (oder auch Beckenschlager)
Flaschenschmied, Flaschner
flössen = das Flössen des Holzes oder der Bausteine auf Flüssen.
Flössbauern: sind Bauern des Amtes Nassawen an der Rominter Heide, die statt des Ackerscharwerkes zum Fällen und Flössen des Holzes herangezogen werden.
Flexodruck = Hochdruckverfahren, bei dem die Druckform aus Gummi oder Kunststoff besteht, heute vorw. als Rotationsdruck.
Stempelmacher
Fleischhacker, Schlachter, Metzger.
Flickschuster
sarcinator, Flickschneider, altflicker, korbflicker, kesselflicker, schuhflicker.
Duden: Flinder = Flitter, glitzerndes Metallplättchen
Hersteller von Flittermünzen, Rechenpfennigen etc. - bractator
brattea = Goldblättchen, bract = bratt
Flintenmacher, später Fettkrämer in Delmenhorst.
Brockhaus: Flinte: urspr. Steinschlossgewehr;
umgangssprachlich: Jagdgewehr.
Büchsenmacher.
Blattgoldschläger
-> Flinderleinschläger.
Herr der Flossknechte
vergleiche > Flesser
Flösser
Flötzer = Flösser
Brockhaus: flöttern = rudern, flössen
Flötzer = Flösser
Flösser = Arbeiter an der Flösse
Flösse = Floss, Flossschiff, Fährschiff
Brockhaus: Flor (lat. Blume) ..dünnes Seidengewebe, Trauerband.
Flössanweiser: im Chursächsischen ein Flossbedienter, welcher das zu den Flössen bestimmte Holz anweist.
Beauftragter des Rates, der den Saaleflössern Anweisung gab, wo sie zur Wahrnehmung des Zoll- u. Stapelrechtes anzulegen hatten
Flossmeister = scriba rei lignariae ad flumen.
Holzhändler, der Holz, das als Floss auf dem Fluss herangeführt wurde, verkauft. (Brenn- u. Bauholz)
Flossschreiber: ein Flossbedienter, welcher dem Flossmeister untergeordnet ist, die Rechnung über die bei der Flösse vorfallenden Ausgaben u. Einnahmen führt
Flossholz, nd. Flotholt, alles Holz, welches ... aus dem Walde ... an den nächsten Strom gebracht und denselben hinunter bis an den Ort ... wo es verkauft werden soll, geschwemmt wird.
Kahn-, Prahmführer.
...ein Flossbedienter, der bei kleineren Flossen die Stelle eines Flossmeisters vertritt, an anderen Orten demselben beigesellt ist.
Flossbeamte , -bediente
Aufseher für den Zoll von Flossholz auf der Saale
vergleiche > Rathsflosszollaufseher
Flössermeister.
Fluhr (Flurer): Feldhüter.
Flurschütz.
Feld- u. Forstaufseher.
der Feldhüter heisst in Thüringen: Flurschütz,
in Bayern Flurer oder Escher
in Belgern Keiler oder Keuler
an a.O. Feldvogt, Pfändermann, Pfänder usw., Schwaben:Feldhirt
Blau. Die (vom Aschenbrenner) gewonnene Asche wurde in die Flusshütte geliefert, wo sie ausgelaugt, eingesotten u. dann durch scharfes Erhitzen von ihrem Wasser befreit oder kalziniert wurde.
Pottasche, von den Glasschmelzern Fluss genannt, wirkt in der Glasmasse als Flussmittel, setzt den Schmelzpunkt herab.
siehe > > Futterschneider
Bergbau: Arbeiter, der mit einer Karre das Erz vom Ort zum Schacht bringt (Karrenläufer) oder mit kleinen Wagen befördert (Hundstösser).
Wossidlo: Faudersnider = Futterschneider, Knecht, der das Futter für das Vieh schneidet.
vergleiche > Fodersnider Futterschneider
Forstbeamter, beritten oder nicht.
gehende Förster Betriebsbeamte
reitende (Revier-Förster)
Oberförster
Forstmeister
Forstassessor Verwaltungsbeamte
Gewerkenförster
Forstmeister
Forstrat
Hirte der jungen Pferde (Fohlen, Füllen).
Fuhrmann
Wagenführer
Fontainizer = Springbrunnenbauer.
Fischer bzw. Angler von Forellen.
Furier, der für die Beschaffung von Unterkunft, Verpflegung, Beleuchtung, Heizung Verantwortliche einer militärischen Einheit.
Fourier = Wirtschaftsunteroffozier, Quartiermacher.
Schneider von Formen aus Holz für Kuchen usw.
vergleiche > Formstecher
formsnider = sculptor
Formschneider: sculptor typorum
Brockhaus:
1)Gestalter
2) Facharbeiter in der Eisen- u. Metallindustrie, der nach Modell oder Schablone Gussformen in Sand oder Lehm herstellt.
formator, bilder.
Formschneider auf der Tapetenfabrik
vergleiche > Formensnider
Formsnider = Holzschnitzer.
Der Formschneider schnitzte Holzformen zum Druck von Tapeten.
Kattundrucker und Formenschneider
Der Formenschneider B., der Namen und Ziffern in Holz schnitt, wo man die weisse Wäsche mit gezeichnet ... hatte sich aufs Zeugdrucken gelegt u. druckte mit recht schönen, durablen Farben allerhand schettierte Blumen ... usw.
Hilfsförster.
Adjunkt = Hilfsbeamter
forstmeister, die Mitglieder des Rats, denen die Forstverwaltung obliegt.
Föster = Förster
Forstknecht = Forstdiener, Forstbedienter
Niederer Forstbeamter.
Forstknecht = Forstgehilfe, Unterförster.
Angestellter bzw. Beamter der Forstverwaltung
Niederer Forstbeamter.
Forstwart
Forstlöper = Holzwärter.
Fourage (frz.) Futter der Militärpferde, dann überhaupt Verpflegung.
Verwalter eines Verpflegungslager
Furnier-Hersteller.
Furniersäge, eine feine Laubsäge, die der Schreiner zum Schneiden der Furnierplatten gebraucht.
Furniermühle, eine Mühle der Schreiner zum Schneiden der Furnierplatten; im 16. Jh. von einem Augsburger Meister erfunden.
Fourniture = Lieferung, Bedarf, Zutat, insbesiehe > v. Gewürzkräutern.
Uhrenfourniturenhändler = Händler mit Uhr-Ersatzteilen.
Frachtfuhrleute nach bestimmten Orten
vergleiche > Güterbestetter
Fuhrmann.
vergleiche > Frachtbedinger, Güterbestetter
Frachtfuhrmann: mercium vector.
Sie vermittelten den regelmässigen Verkehr zwischen Kiel und den benachbarten Städten. Die beiden Frachtfahrer >auf Lübeck< ... übernachteten in Lübeck in demselben Gasthaus, im weissen Pferd bei Ackerhold in der Marlisgrube. Wer Frachtgut zu versenden hatte oder mitfahren wollte, wusste also, wo er die Fr. antreffen konnte.
auf Frachtgüter spezialisierter Fuhrmann; Spediteur.
Fr. = mercium vector
Frachtfuhrmann = ein Fuhrmann, welcher Waren um Lohn verführet
führt Fräsarbeiten mittels Maschinen ausiehe > Anschlussflächen von Motor- od. Getriebegehäusen, Fundamenten, Ständern, Schienen u.a.
Metallspanabnehmer.
Friesmacher = Friesweber, unterschieden vom Tuchweber.
Brockhaus: Fries = grobes, gerauhtes Woll- oder Halbwollgewebe, dem Flausch ähnlich.
Krämer
merzler, höcker, hucker
siehe > > Pfragner.
wahrscheinlich Freischuster, zunftfreier Handwerker.
Lexer: franc = frei
Fransenmacher
Brockhaus: Franse = an Tüchern, Decken usw. eine Verzierung aus frei herabhängenden Fäden.
Hersteller solcher Verzierungen.
Brockhaus:(lat. Bruder), die nichtpriesterlichen Mitglieder einer kath. Klostergenossenschaft, besiehe > die Laienbrüder.
1) Bruder, Klosterbruder;
2) frater congregationis = Bruderschaftsmitglied;
3) frater conventus = Klosterbruder;
4) frater sedium = Stuhlbruder.
serva vidua - Magd, die ausschliesslich der Frau des Gutshofes zur Verfügung stand.
sutor, qui mulieribus calceos conficit.
Schuster, welcher den Frauen Schuhe anfertigt.
Damenschneider.
Gerichtsbote
Lexer: vribote (mittelhochdeutsch) = unverletzlicher Gerichtsbote.
angeworbener Soldat (Kriegsknecht)
Freiknecht = Abdecker.
Friknecht = Freiknecht, Arbeitsmann, der nicht dem Amt der Träger angehört sondern auf eigene Hand Arbeit sucht.
frimann, fri mensch, fri knecht - ein Unverheirateter.
Kr. Frey-Gast = Geselle eines Frey-Schusters, der sich zu den zünftigen Schustern wendet
Freiarbeiter in der Landwirtschaft, übliche Bezeichnung für Landarbeiter, die ihre Entlohnung nur in Form von Bargeld erhalten u. die Möglichkeit haben, ihr Arbeitsverhältnis kurzfristig zu kündigen.
Berghaus: im Niederdeutschen frimann, fri mensch, fri knecht ein Unverheirateter
Freiknecht = Abdecker.
Als Vertreter des Königs stand der Erzbischof an der Spitze des Freigerichtsiehe > Später übertrug er dieses Recht auf den Grafen von der Mark. Da er nicht selbst zum Gericht erscheinen konnte, wurde er durch den Freigrafen vertreten.
ein auf Lebenszeit aus der Mitte der Freischöffen gewähltes Mitglied des Frei- oder Femgerichtsiehe >
Vorstand des Freigerichtes
Richter des westfäl. Freigerichtsiehe >
Hausgenoss, Freihäusler u. Gerichtsgeschworener
Häusler, der befreit war von Handdiensten.
Freihandmaler = pictor
Kunstmaler (vergleiche > Freimaler)
aber Freihandzeichnen - das Zeichnen ohne Beihilfe des Lineals, Zirkels, Winkelmessers ...
frihännig = ohne Richtschnur.
Freiholländer besiedelten im 16. u. 17. Jh. die Niederungen an Weichsel, Pregel u. Memel. Sie erwarben die Ländereien auf Erbzins u. trieben vorzugsweise Weidewirtschaft. Viele waren Mennoniten u. kamen aus Holland.
Freihufe = ager a servitio liber = von Frondienst freier Acker.
Magd. Adressbuch keine eindeutige Klärung gef.
Krünitz nennt einen Bergmann Freimacher, der einen Bau, eine Zeche für frei oder verlassen erklärt.
Freimachung = manumissio = Freilassung.
Brockhaus bringt für Freimann verschiedene Deutungen, siehe > Freymann.
Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit Freimeister, Freimaler, Freischlächter usw.
freier, unzünftiger Künstler, der in Lübeck im 16. Jh. nichts mit Farbe berühren durfte, was nicht zu einem Gemälde gehörte.
Danckert, Unehrliche Leute: Freimann od. Schindinger = Henker
vergleiche > Freymann, Zuchtiger
siehe > Einlieger: wohnen bei Bauern ... zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter ... Man nennt sie auch Losleute, Losgänger, Freileute, Freiwohner.
Die Ämter (Zünfte) hatten das Zulassungsrecht für Meister. Daneben behielt sich aber der Rat der Stadt das Recht vor, in besonderen Fällen einem Handwerker die Erlaubnis zu erteilen, in der Stadt als Handwerksmeister zu arbeiten bzw. sich niederzulassen. Diese hiessen dann Freimeister.
Nach Lütgendorff, Maleramt, erhielt Bernt Notke um 1467 die Befugnis, seine Kunst ungehindert auszuüben, wahrscheinlich gegen den Einspruch des Maleramtesiehe > Er war also der erste nachweisbare Freimeister.
Umbitter,Köstebitter,Leichenbitter früher stets geritten
eques honorarius = Ehrenreiter, berittener Umbitter.
Freisass = Freibauer = wehrbarer Bauer, der zu günstigem Leiherecht auf seinem Hof sass
unabhängiger Mann
Freisitzer = Freigutsbesitzer.
Erbschulze, Inhaber eines erblichen Dorfrichter- u. -vorsteheramtes
Schulze = Kurzform von Schultheisiehe >
Schultheiss:Vorsteher eines städt. oder Dörfl. Gemeinwesens(Brockh)
siehe > Freimaler, -schlächter, -meister
zunftfreier Schuster.
Freischneider
Freifärber
Freisitzer in Reinstädt bei Kahla (1740-1810)
Freibauer = ein vom Scharwerk befreiter Bauer
Lexer: vrisaze = Freisasse.
Zwei Deutungen möglich:
1) ein Handwerksgeselle, der nicht eigentlich zu dieser Zunft gehörte, aus gesellschaftl. u. wirtsch. Gründen sich aber dieser Bruderschaft anschloss, da für sein Handwerk in dem Ort kein Amt bzw. Bruderschaft bestand.
2) Geselle, der in der Fremde, d.h. auf der Wanderschaft ist.
Frense = Fransch = Franse
Lasch.-B.: frensen = Fransen.
Id.: Frees:Fries, grobes Wollzeug. Freesenrock: Weiberrock, die ehemalige Tracht der hamb. Dienstmädchen
Frees = Fries, grobes, weiches Wollenzeug.
Vrese = eine Art gewirkten, rauhen Wollenzeuges, Friese.
Duden: Gesimsstreifen, Verzierung, ein Gewebe.
Brockhaus:
1) grobes, gerauhtes Woll- oder Halbwollgewebe,
2) waage-rechter Streifen .. zum Schmuck einer Wandfläche.
Frees, Fries = grobes, weiches Wollenzeug, besiehe > als Unterfutter gebraucht. In Flensburg 1797 Freesmacher erwähnt.
Friesmakler.
Bönhase (siehe dort) Störer, Stümper
Besitzer eines Freigutes (Brockhaus)
Freigut, Freihof im Mittelalter ein Landgut, das von öffentl. oder grundherrl. Abgaben und Diensten frei war. (Brockhaus)
Freibauer hiess ... ein vom Scharwerk befreiter Bauer.
Handwerker, die mit Zustimmung der Obrigkeit (des Rates) keiner Innung, Zunft angehören.
siehe > Freimaler
Freymann, mittelhochdeutsch: vriman = freier Bauer.
Brockhaus: Fr. in der älteren d. Umgangssprache:
1) freier Mann,
2)Besitzer eines Freigutes,
3) Freiwerker,
4) Henker, Abdecker,
5)Freiknecht,
6) Warenträger.
Besitzer eines Freigutes
Brockhaus: Freigut = ein von Lehnspflichten u. -abgaben freies Landgut, namentlich Bauerngut, das von Frondiensten u. ähnl. Lasten frei ist. Der Besitzer: Freibauer, Freisasse.
vergleiche >: Freymann
freier, unzünftiger Schlächter.
vergleiche > Freischlächter, Freimaler, Freimeister
Friedensrichter in Herrstein bei Kirn um 1780
Friedensrichter gab es in Thorn 1807-14, als dort der Code Napoleon in Kraft war
juge de paix, pacificator = Friedensstifter.
Brockhaus1884: Friedensgericht: ursprünglich sind die Friedensrichter gedacht als vom Volk erwählter Vertrauensmann, dessen vermittelnde Tätigkeit den freundnachbarlichen Frieden erhalten soll. Heutzutage sind die Friedensgerichte die ordentl.Gerichte unterster Ordnung.
Fries, Frees = grobes Wollzeug (Idiotik.)
Brockhaus:
1) grobes, gerauhtes Woll- oder Halbwollgewebe, dem Flausch ähnlich.
2) in der Baukunst ein waagerechter Streifen zum Schmuck der Wandfläche.
Friesmacher als Beruf ist sicherlich ein Weber groben Wollstoffesiehe >
Friese, d.i. Grabenmacher, Weiherbauer, Wiesenarbeiter Ernst Christmann in Kaiserslautern 1270-1951, Kaiserslautern 1951.
Lexikon: vriese = damm- u. schlammarbeiter.
Freigraf = Vorstand des Freigerichts
frigrafii -> Vehm-Gericht
Freygraf = Richter beim Vehm-Gericht
Brockhaus: Vorsitzender der Feme war der Stuhlherr, d.i. Inhaber der Freigrafschaft, oder ein von ihm bestellter Freigraf.
Brauer von sogenanntem Bleichbier, das zwischen Braun- u. Weissbier stand (32). Hans Albrecht, Das Lübecker Braugewerbe ... in Zschr.d.V.f.Lüb.Gesch. Bd. 17: Weit beliebter als das Lübeck Bier war das Hamburger Bier (war Weissbier). Nach anscheinend missglückten Anläufen gelang es einem Brauer Hans Frille aus der Fischergrube um 1500, ein Bier herzustellen, das allgemeine Anerkennung fand u. nach dem Erfinder Frillenbier genannt wurde.
Brauer von sog. Bleichbier, das zwischen Rot- u. Weiss-bier stand. Rotbier = Braunbier.
Eisenschmelzmeister.-Frischen bedeutet: Roheisen in Stahl bzw.Schmiedeeisen verwandeln. Beim Frischen sollen die Bei-mengungen des Roheisens (Kohlenstoff, Silizium, Schwefel,Phosphor, Mangan) ganz od. teilweise durch Oxydieren entfernt werden.
Frischer, auf den Eisenhämmern ein Arbeiter, der das Frischen des Eisens verrichtet.
Frohnschreiber: der die frohnen verzeichnet, einträgt.
Abdecker
Büttel
mittelhochdeutsch: vrone = Gerichtsbote, Büttel
Reinigung der Abfallgruben, die zu mehreren Häusern gehörten, erfolgte alle 20-30 Jahre. Dies war Aufgabe des Frohn, der die Arbeit durch seine Knechte und deren Frauen nachts ausführen liess'.
Unehrliche Leute: Fronbote = Weibel = Büttel. Seine Aufgabe: Botendienst u. Urteilsvollstreckung.
Fronboten: geschworene, unverletzliche Gerichts- u. Ratsboten, die als Executivorgane verwendet werden.
Schlosser oder Fronwerker.
Frohnberger, dieses Wort ist dunkeln Verstandes u. die Personen selbst ungewissen Standes, sie gehören aber ohne Zweifel unter die Schlösser
ein zum Messen von Getreide, auch wohl überhaupt von Früchten bei Kauf u. Verkauf amtlich Angestellter.
Fruchtschreiber = Sekretär des Kornmeisters, des Einnehmers des Zinskorns
vergleiche > Kornschreiber
Rüppel, Lautenthal: Fruchttreiber = Eseltreiber, die mit Eseln oder Pferden das Korn in den Harz brachten. Da im Harz kein Getreide wuchs, wurde im Vorland Korn aufgekauft u. Magazine angelegt, z.B. Harzkorn-Magazin zu Osterode, erbaut 1720-23. Von dort wurde die Frucht mit Esel- oder Pferdekarawanen ins Gebirge gebracht. Vielfach wurde es aber auch von Harzfrauen in Kiepen hochgetragen
Kornwender.
nach heutigen Begriffen wohl: Wirt einer Imbissstube.
Tagelöhner, Lohndiener
Frümmwerk = bestellte Arbeit
Frümmwerker = Handwerker, der auf Bestellung arbeitet.
Füergreve = Dorfeingesessener, der das gesamte Feuerwesen zu beaufsichtigen hatte. Die F. mussten, von Haus zu Haus gehend, nachsehen, ob die Bewohner mit Feuer, Asche etc. vorsichtig umgingen.
Knecht, der die Füllen (Fohlen) zu betreuen hatte.
vergleiche > Fohlenhirt
Fünf-Herr = Mitglied eines Kollegiums von 5 Personen, so z.B. Fünfer-Gericht in Nürnberg
Fünfer = in Nürnberg einer der fünf Ratsherren, die das Polizeigericht bilden.
Fünfkamm = ein aus Leinen u. Wolle gewebtes Zeug, bei dessen Anfertigung zum Aufzug drei Kämme Leinen u. zum Durchschuss zwei Kämme Wolle genommen werden.
einer von einem aus fünfzehn Herren zusammengesetzten Kollegium zu amtlichen Verrichtungen.
Feueranzünder, Einheizer
FürBöter niederdeutsch = Feuermacher, Heizer
Nägele: Grempler, Kleinwarenhändler.
in Stuttgart konnten die Grempler u. Fürkäufer von der Regierung ermächtigt werden, durch Ankauf ausserhalb des Herzogtums die Märkte mit Waren zu versehen.
ein Kleinhändler, der Markt mit Lebensmitteln hält.
Vorkäufer, kauft Waren vor den Stadttoren bevor sie auf den Markt kommen.
Fuhrmann.
Futterhändler
Futterer, eine Art Höker, welche Holz, Stroh u. verschiedene Arten des Futters für das Vieh im Kleinen verkaufen.
die Fugger in Augsburg; ihr Name wurde als Berufsbezeichnung Fugger auf Geldwechsler übertragen ... älterer südd. Ausdruck Fucker = Händler ... gefördert.
Fucker = Grosshändler.
Fuger, Ausfuger, Verfuger. Spezialarbeiter im Baugewerbe.
Fuller (obd.) = Walker
Füller = Abdecker.
vuller = Walker.
Fourierschütze, ein den Fourier begleitender Soldat.
Fuhrmann, -knecht.
kleiner Fuhrmann.
Unter Christian IV. (1588-1648) wurden sogen. >Vadstedridere< eingesetzt ... Erst vor rund 200 Jahren wurden die rauhen Furtenreiter durch Königl. Grenzbeamte ersetzt.
Die Vadestederidere = Furtenreiter waren berittene Helfer der Zollbeamten an der Königsau, der Grenze zwischen Dänemark u. Schlesw.-Holstein. Da sie schlecht bezahlt wurden, hielten sie sich bei den Schmugglern schadlos
1) ein Jäger (Jagdkundiger) zu Fuss
2) einer der Fusssoldaten leichter Bewaffnung.
1) niederer Krieger zu Fuss, Fusssoldat.
2) Forstknecht, Heideläufer.
Foder- (Fudder-) hemd = Kleidungsstück a) für Männer eine gefütterte Jacke, die über dem Hemd getragen wurde, b) für Frauen ... eng anliegende gefütterte Jacke.
Hersteller, Stricker von gefütterten Unterjacken.
ein Weber, der Zeug zu Unterfutter webt. So z.B. die Flanell- die Raschweber.
Kurfürstl. Hofbedienter, der den Futterknechten die Rationen zuteilt.
an fürstl. Höfen ein Diener, der den für den Hofstaat festgesetzten Vorrat an hartem u. rauhem Futter in Empfang nimmt.... verabreichen lässt u. über alles Rechnung führt.
ein angestellter Bediensteter, dem die Beschaffung des Futters für das der Obsorge anvertraute Vieh ... sowie die Anordnung und Überwachung inbetreff der Fütterung obliegt.
Bürgerbuch Kölln: futermarschall
Futtermarschall: Kurfürstl. Hofbedienter, der den Futterknechten die Rationen zuteilt.
Arbeiter in der Landwirtschaft.
ein Arbeiter, dem das Häckerlingschneiden für das Vieh obliegt; einer, der das Futter- u. Häckerlingschneiden als Gewerbe treibt.
Spanschachtelmacher, Haubenschachtelmacher
Kadel = ein gewisses Mass, ein Kadel Wein
Hökerin, Kleinhändler, Höker.
Gaden, im Geschäftsleben Laden, Verkaufsraum (sonst allgem. Haus, Raum).
Gadendiener = Ladendiener Gadenmann = Trödler.
Gaden (der) = 1) Zimmer, Behältnis, Gemach, 2) ein kleines Häuschen, Hütte; besonders braucht man es von dem Teil eines Hauses, wo die Krämer ihre Ware feil haben, den Laden.
Garnzieher, Hersteller von Web- u. Nähgarn.
Hausierer.
zu gängeln, wandern,
noch im 18. Jh.: Hausierer, wandernder Krämer.
Bei der Herstellung von geräucherter Gänsebrust beschäftigte Frau, die das vom Knochen gelöste Brustfleisch zusammennäht.
Gärtner, Dreschgärtner, geringe Gärtner, gute G., grosse G., Erbgärtner u. Zinsgärtner. Diese klare Einteilung der G. basiert offensichtlich auf dem Besitzrecht, das sie an ihren Gärten hatten oder nicht hatten, und auf der Grösse des Gartensiehe > 1579 ... noch ausgedingte Gärtner, gemeine G., kulmische G., Mietgärtner u. Kaufgärtner
Gärtner: besitzt ein Häuschen mit Garten; vereinzelt in Bauerndörfern; nach 1700 werden die Namen Eigenkätner u. Kätner allgemein.
(früher) Kleinbauer, der ohne Pferde ackert.
als Dorfbewohner besassen die Gärtner keine Hufen sondern nur Gartenland.
Kunst- u. Lustgärtner
Gärtner, Gemüsebauer
siehe > auch Gardener
G., ländl. Arbeiter, die seit dem 16. Jh. auf Domänen und Gütern beschäftigt werden. Die Lohngärtner oder Schlechten Gärtner sind von den ein eigenes Häuschen besitzenden Kölmischen Gärtnern zu unterscheiden.
Im 19. Jh. ... Instleute.
Die gesamte übrige ländliche Bevölkerung bestand aus der unterbäuerlichen Schicht der Gärtner ( mit etwa 4 ha), der Häusler (mit weniger als 1 ha) und der Einlieger.
Gärtner wurden damals jene Kleinbauern genannt, deren Landbesitz so gering war, dass sie sich ihren Lebensunterhalt durch allerlei andere Dienste erwerben mussten.
Frischbier: Gärtnierer = Gärtner, hortulanus, Kunstgärtner;
heissen die Ziergärtner als Pfleger von Lustgärten Lustgärtnierer.
Gartenierer wird bis ins 19. Jh. hinein der in herrschaftl. Gärten beschäftigte gelernte Gärtner genannt. Die Bezeichnung entspricht der des heutigen Kunstgärtners (Gartenarchitekten).
Geisshirt, Ziegenhirte (Gemeinde-Diener)
Brockhaus: Galanterie-Waren = Putzsachen, Ziergegenstände.
der mit Galanteriewaren handelt.
Galanterie: von Gegenständen, galanten Kleinigkeiten, Nippsachen, Spitzen, Putz u. anderen Hoffahrtstücken.
Lexer: galge = Gestell über einem Brunnen zum Heraufziehen des Wassersiehe >
Brockhaus: Galgenbrunnen = Ziehbrunnen.
Seiler, der für Ziehbrunnen Taue herstellte (?)
Galgenposamentier = Seiler
Seiler, der für den Henker die Seile herstellte. Für jede Hinrichtung wurde ein neues Seil benutzt.
Brockhaus: Galosche = Überschuh aus Gummi.
Geflügelhändler
Gänsehändler
Auktionator
Gantner = Böttcher
1) Ganter = Gänserich
2) = Kanter, Unterlage für Fässer.
3) = ein Gefäsiehe >
Gant = gerichtl. Versteigerung
Gantmeister = verpfl. Auktionator.
Gant = oberd. Benennung eines öffentl. Verkaufs an den Meistbietenden. Der Gantmeister, Gantverkäufer = der Auktionator.
Handschuhmacher (aus d. Französischen)
Handschuhmacher.
Gerber
siehe > Gerwer
Wittgarber = Weissgerber
Logarber = Lohgerber.
Mittelstufe zwischen Fleischer u. Gastwirt, indem sie das Fleisch brieten oder kochten u.dann für den unmittelbaren Genuss verkauften (Potth. siehe > 120)
garkoche = Garkoch
Garbrader, Garbereder = Schweineschlachter
garbrader = Garkoch
cocus
koc
Garbereiter (Lübeck 1798)
Lübeck 1842: Schlächter u. Gahrbereiter
Der hochdeutsche Name des Amtes war früher Garbrater und hat sich erst nach u. nach in Garbereiter verändert.
vergleiche > Auditor
Justizbeamter bei der Gardetruppe.
Gärtner
herdener = Gärtner
hortulanus
Gärtner (früher:) Kleinbauer, der ohne Pferde ackerte.
Gardereiter des Herzogs von Celle (- 1700)
Mitglied der reitenden Leibgarde des Herzogs
Brockhaus: Garde, ursprüngl. Leibwache der Fürsten (Leibgarde, Hofgarde), dann Elitetruppe mit besonders ausgesuchtem Ersatz u. oft prunkvoller Uniform.
Garderobe = die Bedeutung erstreckt sich von der einer Kleiderkammer auch auf die dort aufbewahrte Kleidung, oder Kleidung überhaupt.
Brockhaus Kleiderwart.
Leiter einer Kleiderablage (Theater, Casino usw.)
siehe > Garbrater
Garküchner = Inhaber einer Garküche, Speisewirtschaft.
vergleiche > Garkoch bzw. -bereiter
duwwelieren = einen Garn- oder Wollfaden verdoppeln, zusammendrehen.
Duwwelierbock = -knecht = Gerät zum Duwwelieren, zur Herstellung von 2- oder 3-fädigem Garn.
Garnknecht = Fischer, die mit dem Garn (grosses Netz) fischen.
Garnknecht = Netzfischer
Garnmeister = Fischermeister, dem das Netzwerk gehört. Garneknecht demnach Gehilfe des Fischermeistersiehe >
garneweber, gahrnweber
Garnweber = Leinweber
Bürgerbuch Kölln 1588 : Garnemeister.
Vergleiche > Garneknecht
Krüger und Garnkäufer.
Die Kleinbauern des 17. u. 18. Jh. hatten nach Abzug der Abgaben an den Grundherrn, Steuern usw. nur so ein geringes Einkommen, dass sie Nebenverdienst benötigten. Dazu bot sich an: Flachsbau, Spinnen usw. So fanden sich Aufkäufer von Garn, die für berufliche Weber bzw. Manufakturen Garn einkauften.
G. = Garnhändler, siehe > Garnhändler
der Herzog legte den Garnhändlern nahe, feste Garnaufkäufer zu bestellen. (zum Wohle der Landleute) vergleiche > Garnhändler
Fischer, der mit grossem Netz fischt; in Ostpreussen der Fischer, der die Netze in Ordnung halten muss, gewöhnlich der älteste der Fischeerknechte.
Garnwinde = Gerät, worauf man Garn windet.
Garnwinde = Werkzeug, um das getrocknete Garn in Knäuel zu wickeln.
Hersteller von Näh- u. Webgarn.
vergleiche > Garnknecht
Garnzieher
Garnspinner.
Arbeiter in einer Gasanstalt.
1826 brannte das erste Gaslicht in Berlin, Gasglühlicht aber erst seit 1892
Arbeiter im Dienste einer Gasanstalt; die Röhren legen u. dergl.
Monteuer des Gaswerks, die die Arbeiten, die zur Versorgung des Haushalts mit Gas nötig sind, in den Häusern ausführen. Installateur.
Duden: fitten = anpassen (techn.)
Strassenreiniger
Gassenhauptmann, ähnlich dem Viertelsmeister; die Gasse ursprünglich einem vorstädtischen Viertel entsprach.
Gassenvogt = Aufseher über Strassenreinigung
Gasselherr = auch Morgensprachherr, Weddeherr genannt. In Königsberg ...
Frischbier: Gassenschlächter, Fleischer, der im Herbst die von den Bürgern gemästeten Schweine in oder vor den Häusern schlachtet.
Hausschlachter.
G. hat weder Bürgerrecht noch Gewerk, darf nur in Privathäusern schlachten.
Gastgeber = Gastwirt
Lexer: gastgebe, gastgeber = Gastwirt.
Gastgeb(e) mittelhochdeutsch: Herbergswirt.
Gastwirt
Wirt, Gastwirt.
Bürgerbuch Kölln: gastwührt.
Gasthus = Spital, Armenverpflegungshaus (nicht das hochdt. Gasthaus).
Kerzengiesser.
Gaulicht = Unschlittlicht
Gaulichter = Lichtzieher.
vergleiche > Gulichter
Gebildhandstrickerinnen haben wahrscheinlich die grossmustrigen Strickteppiche des 17. u. 18. Jh. hergestellt. Sie werden von R.Jaques in ihrem Buch Deutsche Textilkunst siehe > 257 ff. beschrieben.
Gebmuser = Speisenausteiler (mittelhochdeutsch: muos = Essen, Speise).
Brockhaus: Gefälle = Abgabe, Gebühr.
Gefangenenaufseher = Aufseher über die Gefangenen.
Baugefangener = ad opus publicum damnatus = zu öffentlicher Arbeit Verurteilter.
wer die Gefangenen eines Gefängnisses usw. beaufsichtigt u. ev. versorgt.(nach Moller)
Gefangenwärter = dem die Wartung der Gefangenen obliegt.
Im Oberdeutschen übliche Benennung eines Controleurs, der das Gegenbuch führt.
controleur, der das Gegenbuch führt.
Kontrolleur.
Schreiber, der das Gegenbuch, die Gegenrechnung od. ähnl. zu führen hat, zur Überwachung des Einnehmers od. ähnl.
bei verschiedenen Kassen ein vereidigter Schreiber, welcher ausser dem ordentl. Schreiber ein Rechnungsbuch führt, welches das Contra- oder Gegenbuch genannt wird. Mit einem frz. Wort Controlleur.
Hegereiter = berittener Forstbediensteter, Aufseher über Holz u.Wild einer Waldung, der zugleich poliz. Befugnisse ausübte.
Hegereiter = Hegebereiter = berittener Forstbedienter, Aufseher über Holz und Wild einer Waldung.
gerhaken = Gerberhaken
gerer = Gerber
gerkum = Gerberkumme
gerkule, Gerwerkul = Gärkuhle, Gerberkuhle
gerhus = Gerberhaus, Gerberei
Geiger
Peitschenmacher
Geischel = Geisel, Peitsche.
vergleiche > Gyseler
Fleischer, Schlachter von Kleinvieh, Viehhändler.
G. (Geiseler) = Schlächter, Viehhändler
Einnehmer = Einkassierer von Abgaben, z.B. Zoll, Accise u.a. Steuern.
Brockhaus: Einnehmer = Steuerbote, Zollwart.
Einnehmer der Abgaben für die Kirche.
Glockengiesser
Gelgeter = Gelbgiesser, Bearbeiter von flüssigem gelben Metall.
Geelgiesser
Gelbgiesser = Messinggiesser
Gelbgiesser = Messinggiesser, Gelbmetallgiesser.
siehe > Gelzer, Gelzenlichter
Chausseegeld-Erheber.
der das Geleitsgeld einnimmt.
eine obrigkeitl. Person, welche das Geleitsgeld im Namen des Geleitsherrn einnimmt.
Brockhaus: Geleit = im Mittelalter bewaffnete Begleiter, die Reisenden zur Sicherheit gegen Entgelt (Geleitsgeld) beigegeben wurden.
Vorsteher der Geleitseinnehmer.
Geleitseinnehmer = Erheber von Strassengeld.
in Fehdezeiten war das Geleite für jeden Reisenden, der wertvolles Gut mit sich führte, zur Notwendigkeit geworden. Der einzelne bewaffnete Begleiter hiess geleite, später geleitsmann.
deductor
der einem das Geleit gibt, besonders im alten Geleitwesen, Mann im Dienste des Geleitsherren, eine obrigkeitl. Person, welche Reisende im Namen des Geleitsherren geleitet, das Geleitsgeld einnimmt.
Gelöte = collectivbildung zu lot,
1) die Gewichte, d.i. Gewichtsstücke, die zu einer Waage gehören;
2) auch zu lot als Blei, auch als Ladung eines Gewehrs
vergleiche > Gelötschlosser
Steuererheber.
subst. zu gelten = zahlen, erstatten.
Gelter = Schuldner, der zahlen muss
= Gläubiger, dem man zahlen muss
Göltze, Gälze, Gelze, Gelte = das beschnittene Ferkel.
Kastrierer.
Gelter, Geldener od. Geldermann können aber auch Steuer- od. Zehntenerheber sein, da gelten = zählen bedeutet
Gelter = Steuererheber.
Gelzer = Schweinekastrierer
Friederichs: „...Geldmacher u. Geldschneider dürften auf den gleichenUrsprung
(wie Gelzer usw.) zurückzuführen sein.“
Lexikon: gelzen = castrare.
Schweineschneider
Gelzer = Viehbeschneider
Lexikon: Gemach = Zimmer, Wohnung.
Baumaler, Tüncher, Weissbinder.
Vollbürger (alven)
Gemeinsleute
Brockhaus: Gemeinfreier, bei den Germanen der freie Bauer im Unterschied zum Adel.
Mann von der Gemeinde
Edelsteinschneider
zumeist mit erhaben aus dem Stein herausgearbeitetem Kopfbildnises
Diamant- Gutachter, Edelsteinkundiger.
Vertrauensmann des Stadtrates für besondere Aufgaben.
Angehöriger der in Preussen vo 1820-1920 bestehenden militär. organisierten Truppe für den polizeilichen Sicherheitsdienst auf dem Lande.
Brockhaus: urspr. Edelmann in der Leibwache des Königsiehe > 1691-1806 in Preussen Angehöriger eines bestimmten Kürassierregimentsiehe > In Deutschland später Angehöriger der für die Landkreise bestimmten Polizeitruppe ( 1919-1934 Landjäger gen.)
Fruchtschreiber = Sekretär des Kornmeisters
Kornmeister = Einnehmer des Zinskorns
Branntwein-Brenner.
Duden: Genever = Wacholderbranntwein. ( von niederl. Genever = Wacholder)
Wanderhändler
Hausierer
vergleiche > Gängler
Gänsetreiber, Händler mit Gänsen.
Werkzeugschleifer: Messer, Äxte, Gartengeräte usw.
Aufgabe: Rohlinge für Geräte wie z.B. Feilen, Beitel, Hobeleisen, Schlittschuhe, Zangen ... von Hand od. mittels Vorrichtungen ... schleifen.
Hefesieder.
Germ, ein nur im Oberdeutschen übl. Wort, die Hefen auszudrücken, wo auch gerne gähren und germig = Hefe habend bezeichnet.
Im Nd. Bärme
vergleiche > Barmhändler
Frohn = Büttel
Frohn = Büttel, Gerichtsbote
Frohn = Abdecker
Frohn u. Frohnbote = Gerichtsdiener, der Befehle überbringt, die Parteien vor Gericht ladet.
1524 bestätigte König Friedr. I. den adligen Besitzern Schleswig-Holsteinischer Güter die volle Gerichtsbarkeit über ihre Gutsangehörigen. 1805 wurde bestimmt, dass auf allen Gütern Gerichtshalter anzustellen seien.(mussten Juristen sein) Alle vier Wochen musste auf jedem Gut Gerichtstag gehalten werden. Um die Mitte des vorigen Jh. gab es in Kiel wohnende G., die bis zu 30 Güter richterlich betreuten. 1867 aufgehoben.
Gerichtsdiener.
Gerichtsbote = Gerichtsdiener, u. wenn er von geringer Art ist, Gerichtsknecht.
Erbkrüger hat den Krug in erblichem Besitz gegen Erbzins u. die übliche Krugabgabe.
In der Ordenszeit wurden die Dorfkrüger allenthalben Kretschmar genannt.
Erbkretschmar = Erbschenke = eine erbliche Schenke, welche erblich besessen wird.
G.= Mann, der zum Gericht gehört, ursprünglich jeder freie Mann in der Gemeinde, als verpflichteter Teilnehmer an Gerichtsverhandlungen.
1)Mitglied der Gerichtsgemeinde,
2)Angehöriger eines Landgerichts,
3) Schiedmann, Gerichtsherr.
Schaut = Polizeidiener
holl. schout = Schultheiss
engl. scout = Späher, Aufklärer, Aufwärter
Gerichtsdiener, Justizwachtmeister.
der Schultheiss, welcher im Namen des Fürsten oder des adl. Gerichtsherren das Richteramt verwaltet.
Vorgesetzter eines Gerichts, sowohl d. Gerichtsherr als der in seinem Namen Gericht haltende Beamte.
Die unteren Beamten sind: ein Gerichtsdiener, ... ein Gerichts-Wardein, dem die Execution der Civil-Erkenntnisse obliegt, u. ein Gerichtsknecht.
Alteisenhändler
Gerill =
1) Geröll, lockeres Gestein
2) Gerümpel, unbrauchbares Hausgerät.
Gärtner.
nd. Gerber
gerwer (Hamburg 1258)
abgeleitet vom Verb gerwen, das sich auf die Arbeitstechnik, das Klopfen u. Walken der Häute bezieht
siehe >: Loer, Rotlöscher, Weissgerber (Witgerwer)
gherwer = Gerber
an fürstl. Höfen der Verantwortliche für das Tafelgeschirr, ähnlich dem Silberdiener.
Geschirrschreiber, in fürstl. Küchen ein Schreiber, der das Geschirr in seiner Aufsicht hat.
wahrscheinlich: Händler mit Küchengeschirr
Geschirr =
1) Küchengeschirr,
2) in weiterer Bedeutung alles, was zur Zubereitung der Dinge dient, Werkzeug.
3) bei den Zugpferden das Lederwerk, vermittelst dessen sie ziehen.
1) vascularius (Hersteller von Gefässen, Geschirr)
2) Arbeiter, der die Geschirre oder Kämme der Weber verfertigt
3) Riemer.
Grosshändler in feinen Tuchen
Geschlachtgewander = Feintuchweber
Geschlechter = Sammelbegriff für die Patrizierfamilien.
2) ehemals in den oberd. Reichsstädten ein Angehöriger eines ratsfähigen Geschlechts, Patrizier.
Geschmeidemacher.
die Geschworenen eines Handwerks,die vereidigten Obermeister. Oberältester, Zunftvorsteher.
Stellmacher
vergleiche > Stellmacher
Die Rückstände bei der Bierbereitung Sey (Träber) und Gest (Hefe) wurden an die Knochenhauer u. Bäcker verkauft
1702 wurde einem Brauer .. das Privileg verliehen, ... Gest aufzukaufen und nach Hamburg zu verkaufen. - 1799 wurde dem Gestführer auf Drängen der Bäcker die Gestpacht gekündigt.
Sei = Träber von abgebrautem Malz, das als Viehfutter gebraucht wird.
Hefehändler.
der dem Gestüt vorgesetzt ist, Aufseher der Pferdezucht.
der die aus dem Sode gehobene, abgemessene Sole in die Leitungen für die einzelnen Siedehäuser ausgiesst.
geter = Giesser
geten = giessen.
Klüver, Bürgerbuch Oldesloe, 1774: Gevollmächtigter auf hiesigem Krahn.
Bevollmächtigter.
Brockhaus: Gewaltiger = Profoss
nomen agentis; verschied. Bedeutg.
oberster Feldprofos, rumormeister, siehe > Scharfrichter.
Tuchhändler, der in Tuchkammern den Tuchhandel schnittweise trieb.
In vielen Orten vornehmste Zunft Grosstuchhändler
gewantsnyder (pannicida), Gewandschneider, der Tuch im Ausschnitt verkauft.
Der vornehmste Zweig der Kaufmannschaft war seit je der Tuchhandel gewesen, ob im Kleinhandel oder im Grosshandel betrieben. 'Gewandschneider' blieb daher der Name für den Grosshändler auch dann, wenn er sich mit dem Umsatz anderer Waren befasste.
Tuchstopfer.
Handwerker, der in der Weberei Webfehler ausbessert.
gewantstricker = Gewandweber
Lexikon: gewant = Kleidung, rüstung,
Grosskaufmann
Gewelbe = Gewölbe (Gewölbe i. Sinne des Kramladens)
Tuchverkäufer
Gewänder (Gewandführer): Tuchhändler
gewerke =handwerkszunftgenosse, teilhaber an einem bergwerke
Brockhaus: unter Gewerkschaft:wenn zwei oder mehr Personen (Gewerke) Eigentümer eines verliehenen Bergwerkes werden.
Weddeschreiber = Kämmereischreiber.
Wedde = Aufsichtsbehörde für Handwerker.
Brauer, der ein Würzbier herstellte.
(So war in Lübeck früher Würzwein sehr beliebt...)
Kräutersammler, pharmacopola, treiacksverkäuffer, wurtzkrämer, apothecker:
Händler mit Würz- u. Heilmitteln, allmählich erst vom Apotheker unterschieden.
Gewürzkrämer = Einzelhändler, Höker
Gewürzhändler = führte einen Grosshandel mit Gewürzen, Kolonialwaren; er gehörte zum Stande der ratsfähigen Grossbürger.
Gezelt = alte Form von Zelt.
Gezeltmacher = Handwerker, der sich vornehmlich mit der Verfertigung der Gezelte beschäftigt.
Zeltmeister =
1) Herr über Zelte, d.h. eines Zelte bewohnenden Stammes (trifft hier nicht zu)
2) Zunftmeister.
Doktor der Gottes-Gelehrsamkeit.
Doktor der Gottes-Gelehrtheit.
gardenere, gerdenere = Gärtner
vergleiche > Gärtner u. Gärtnierer
Rotschmied
Gelbgiesser? (vergleiche > Apengeter)
Lexikon: giezen, tr. = giessen, in Metall giessen.
Bediensteter, vor allem beim Schankbetrieb der Gilde.
Gildeknecht heisst in See- (Hafen-)städten derjenige, so die Schiffe abfertigen musiehe > Wenn sie keinen Schein von ihm aufweisen können, lässt sie der Zöllner nicht fahren.
Landstreicher
gilerhalter(i)n, eine Frau, die Landstreicher und Bettler beherbergt.
Magd. Adressbuch
Der wasserhaltige, in der Natur vorkommende Gips wird zum ganz oder teilweisen Austreiben des Wassers bei Temperaturen unter 300° C. gebrannt, ergibt dann den leicht abbindenden Gips
man bemerkt bei allen Gipsbrennereien einen schwefligen Geruch
Stukkateur, Handwerker für Feinputz, Architekturmodelle
Tüncher oder einer, der Gegenstände aus Gips fertigt.
Gipser, der aus Gips Gegenstände formt oder giesst, Gipsgiesser.
Stellte Gipsmodelle, Einwegmatritzen für Keramik-, Metall- Giesser her.
a) Gipsformgiesser = Giessen von Gipsformen für Porzellan, Steingut od. f. Metallgus
b) Spezialart der Former.
Gipsform = Form aus Gips zum Abguss eines Modells
Gipsformung = Gipsbild, bes, die Gipsstatue.
wahrscheinlich : Hersteller von Gipsfiguren.
vergleiche >: Gipsbildmacher
Verfertiger von Gipsabgüssen.
Gipsabguss = Nachbildungen von Statuen in Gips
Facharbeiter, der aus dem Gestein Gips durch Brennen u. Mahlen Stuck- u. Estrichgips herstellt.
Stuckgips: brennen bei 130 - 160º C.
Estrichgips: 900º C.
Gipser = Gipsmüller
gipsarbeiter ... -brennerei.
gipser ... Tüncher.
Beim Spiegelschleifen spielte der G. eine wichtige Nebenrolle; da die Glastafeln auf den Poliertischen mittels Gips fixiert werden mussten, hatte dieser in einem eigenen Ofen die Gipssteine sowie gebrauchten Gips zu brennen u. dann zu Pulver zu zerkleinern.
derjenige Arbeiter, welcher die gläsernen Gefässe vermittelst des Blasens durch ein Rohr verfertigt, der Glasblaser.
In einer Spiegelhütte um 1830 : je 1 Anfänger, Vorblaser, Schwenker u. Fertigmacher usw.-
Der Vorblaser entnimmt mit der Pfeife den Glasklumpen, bläst ihn etwas auf, entnimmt mit der kleinen Glaskugel nochmals Glasmasse, erwärmt alles und reicht es dem Schwenker (Aufbläser), der durch Schwenken, starkes Blasen, Rollen an einer Wand ein zylinderförmiges Hohlglas herstellt, aus dem im Streckofen Flachglas wird.
Gläsener, Glasner, siehe > Glas
Glas meint den Glaser bzw. den Glashändler, -hausierer.
Papiermacher, der das Papier glättet.
Berufsbezeichnung in den verschiedensten Zweigen des Handwerks, so einer, welcher das Papier mit Steinen oder zugerichtetem Holz bogenweise glatt macht.
Glätter in einer Textilfabrik.
Er kümmerte sich auch um die Einbindungstube, in der das fertige Glas gereinigt und in Stroh eingeflochten wurde. Die Ware wurde früher in Fässer verpackt; mit der Zeit musste der Böttcher dem Tischler das Feld räumen, da Kisten rascher herzustellen sind als Fässer und den Laderaum besser ausnützen.
Einbinderin.
1932, Glasfabrik Eleonorenhain (Böhmen) unter 370 Beschäftigten 60 Einbinderinnen u. Glaswäscherinnen.
Glasschmelzer
Hersteller von Glas
Glasbr. bemalen Glas mit Schmelzfarben u. brennen diese ein.
Glasmacher
Glasbläser, Glasmacher, Flaschenmacher, Kelchmacher usw.
Teilberufe: Hafenmacher, Schmelzer, Kölbelmacher, Einträger, Presser, Schleifer.
Glaeser = Glaser
Glaser, glasehendler = Glashändler;
Glässner = Glaser
glasewerchte, glasewert(er) = Glasarbeiter, Glaser
Leiter einer Verkaufsstelle für Glas .
vergleiche > Eisenfaktor
Graveur = Handwerker, der das Gravieren berufsmässig betreibt; Zeichnungen oder Schrift in Holz, Stein, Metall einschneidet oder erhaben hervorstellt.
Gravieren von Glas geschieht mit Hilfe rotierender Metallscheiben.
Kaufmann, der mit Glasgegenständen, gläsernem Geschirr u. dergl. handelt. (nach Grimm)
Hüttenmeister,
Hüttenschreiber, Magazineur, Ofenbauer,
Hafenmacher , Formenmacher, Formdrechsler,
Schmelzer, Schürer, Glasmacher,
Einträger, Kölbelmacher Aufblaser,
Einbinder Pocher, Spiegelschleifer,
Polierer, Beleger, Gipsstosser,
Aschenbrenner, Flusssieder, Schwenker,
Scheibenmacher
Glasbläser für physikalische u. chem. Geräte.
Besitzer oder Pächter einer Glashütte.
Die Arbeiter auf der Glashütte sondern sich in Schürer und Glasmacher ... ihr Oberhaupt, der Besitzer oder Pächter einer Glashütte heisst der Glasmeister.
Herr oder Leiter einer Glashütte od. Glasbläserei.
Glasballier = Glaspolierer.
Bei den Flachglashütten spielten die Spiegelschleifer, Polierer und Beleger eine wichtige Rolle. Das Schleifen wurde mittels Sand, das Polieren mit fein geschlämmtem Eisenrot ausgeführt.
Das Eisenrot färbte auf die ganze Werkstatt, die Kleider, Hände u. Gesichter der Polierer ab.
Polierrot, Eisenoxid Fe2 O3; in Bodenmais aus Magnetkies durch Abrösten gewonnen.
Brockhaus: Glaspapier, festes Papier, dessen Oberfläche geleimt u. mit Glasstaub bestreut ist.
Glasschleifer u. Polierer - meister.
Glasballier = Glaspolierer.
In Kirchenbüchern usw. wurden die Schleifer (Graveure) von Hohlglas ebenso wie die Spiegelschleifer einfach als Schleifer oder Glasschleifer angegeben; es ist aber ein himmelweiter Unterschied; während die Schleifer beim Hohlglas sich als halbe Künstler, jedenfalls als höherstehend dünken als die Glasbläser, stehen die Schleifer der Spiegelfabrik in der Rangstufe tief unter den Glasmachern. Zur Spiegelfabrik gehört die Schleife. Das Schleifen wurde mittels Sand durch Wasserkraft ausgeführt.
Arbeiter an den Glasschmelzöfen
der Arbeiter auf Blaufarbenwerken, welcher das Farbenglas schmelzet.
Der Glasschmelzer bzw. sein Gehilfe wog u. mischte die Rohstoffe, aus denen das Glas geschmolzen wurde; war immer einer der wichtigsten Leute. Als Zeichen seines Ranges trug er eine weisse Schürze, hauptsächlich deshalb, damit er auf dem hellen Grunde sah, was das Glas für eine Farbe habe, wenn er eine Probe aus dem Hafen stach. Wenn das Glas abgeschmolzen war,rief der Schürer die Glasmacher (Glasbläser) zur Arbeit.-
In der sogen. Schmelzerstube wurden die Materialien gemischt.
Handwerker, der Glasgegenstände herrichtet u. durch Schliff verziert.
niederdeutsch Glasmaler
vergleiche > in Brockhaus: Hinterglasmalerei
Maler von Inschriften auf Glasscheiben u. Gläsern.
hausierender Glashändler.
der mit der Kiepe die Erzeugnisse der Glashütten über Land trägt. (wie im Rübezahlmärchen)
Glasur = glasartiger Überzug an irdenen u. anderen keramischen Gegenständen
Handwerker, der Rohstoffe zu Glasuren mischt, brennt u. zu Pulver mahlt.
Söldner ( mit 4 Rössern)
Glefener, ein mit einer Glefe bewaffneter Reiter.
Glefe = veralt. Wort, welches sowohl eine Lanze, einen Spiess, einen Speer, besonders von der Art, deren sich die Reiter bedienten, bezeichnet.
Lanzenreiter, der mehrere berittene Knechte bei sich hatte, im Gegensatz zum gewöhnlichen einspännigen Landsknecht.
Gl. schwerbewaffneter, nach seiner mächtigen Lanze (Gleve) benannter Söldling, der 4 Rosse hielt, für sich, seinen Jungen, einen Armbrustschützen u. einen Spiessknecht.
Gegensatz: Einspänniger.
Beamter eines Geleitherren, der in seinem Bereich Transporte, Reisende usw. durch Bewaffnete begleiten lies
vergleiche > Geleitseinnehmer, Geleitsmann
im geleitsamt angestellter.
Geleitsbediente = welchen die Verwaltung des Geleites u. die Einnahmen der Geleitsgelder anvertrauet ist.
Oberaufseher des Schlosses war der Amt- oder Hauptmann, weil dieser aber ... einen grossen Distrikt ... zu überwachen hatte, häufig in Fehden lag, ... so vertrat der Gleitsman (Rentbeamter) seine Stelle, dem die Erhaltung der Gebäude u. die Wirtschaftsführung besonders oblag vergleiche > Geleitsmann u. Geleitseinnehmer
Brockhaus: Geleit = 1) im Mittelalter bewaffnete Begleiter, die Reisenden zur Sicherheit gegen Entgelt (Geleitsgeld) beigegeben wurden.
Glaser, Glasmaler
siehe > Glaser
Bordellmutter, Madame
Gliede = Dirne.
Hurenwirt, Bordellwirt.
oft Gelbgiesser genannt. Schon im 9. Jahrh. als Wandergewerbe. Im 12. Jahrh. in Köln schon als städt. Gewerbe. In Lübeck wird schon 1285 eine platea campaniorum, die jetzige Glockengiesserstr. genannt
glockengisser, gluckengiesser
clocghiter = Glockengiesser
geht hinter dem Glockenkorbe her
vergleiche > Korbträger
Almosenempfänger(in).
Glöckner.
neben Bälgentreter niedrigstes Kirchenamt.
Glöckner, der die Kirchenglocken läutet, auch Kirchendiener schlechthin.
Klock'n-smed = Uhrenschmied, als kunstvoller Hersteller der grossen (Wand-, Turm-) Uhren.
vergleiche > Seigerschmied
derjenige, dessen Amt es ist, die Glocken zu läuten, heisst der Glöckner, oder wenn die Glocken durch Treten geläutet werden, der Glockentreter.
Glöt- u. Lötschlosser fertigten Vorlegeschlösser.
Glöt = Gelöte, auch zu Lot als Blei
Die glosse (klotze, Klosse) war ein Überschuh mit einem ledernen Rand, einer ledernen Binnensohle u., wie es scheint, mit einer Sohle von Leder oder Kork.
Das Wort glosse stammt aus frz. galoche.
Glotzenmacher
Glotzenmacher = Pantoffelmacher.
Glossen-, Gloschenmaker=Pantoffelmacher,jetzt meist Pantinenmaker.
Wehrm.: Glotzenmakere, Pantoffelmacher. Sie hiessen auch Glossenkmeker, Klossenmaker, Klotzenmeker.
Glückstöpfer, -hafner = Lotterie-Einnehmer
veranstaltete auf Jahrmärkten Glücksspiele, liess die Spieler in den Glückstopf greifen.
Stecknadelmacher
Glufe = Stecknadel (Duden) (obd.)
Bäcker, der durch Gnadenerlass des Landesherrn seinen Beruf ausüben darf, ohne Mitglied der Zunft (des Amtes) zu sein.
vergleiche > Freimeister
gnadenmeister = freimeister.
Freimeister siehe > dort
ein Meister, welchen das Handwerk aus Gnaden aufgenommen hat; siehe > Freymeister, ein unzünftiger Meister oder ein Meister, der...auf obrigkeitl. Befehl u. auf eine eingeschränkte Art in die Zunft aufgenommen wurde.
Freimeister, ... welche aus Gnaden das Meisterrecht bekamen, jedoch in der Zunft sind, ... dahingegen andere Meister ausser der Zunft, ... zu arbeiten die Gnade von der Landesobrigkeit erhalten haben.
Göltze, gälze, Gelze, nd. Gelte ist das beschnittene Ferkel. und leichten, lichten (mittelhochdeutsch:) bedeutet kastrieren
Kastrierer, Schweineschneider.
Golzer = Schweinekastrierer
Gölzenleichter = Schweineschneider.
Lexikon: lichten = leichten, kastrieren.
Gaugraf
Inhaber oder Vorsitzender eines Gogerichts ( das G. ahndete kleinere Vergehen, Übertretungen und Injurien)
Brockhaus: Go (Gau) im Mittelalter in Sachsen u. Thüringen ein der fränkischen Hundertschaft entsprechender Gerichtsbezirk m.d. Gografen als Leiter.
Wohl ein Bediensteter des Gaugrafen, dem die Pflege u. Abrichtung der Jagdfalken oblag.
vergleiche > Hachmeister
vergleiche > Drahtzieher, Leonische
stellten feine Gold- u. Silberdrähte her, auch unechte aus Kupfer mit dünnem Edelmetallüberzug, für Filigranarbeiten, Nadeln, Ketten, Gespinst und Gewebe (Brokat) aller Art.
der sowohl die privaten Abtritte als auch die Stadtgräben, in die Fäkalien geleitet wurden, zu säubern hatte.
G. = Abortreiniger.
goldplätter = ältere Berufsbezeichnung für den Arbeiter,der Golddrähte durch Plätten in Goldlahn verwandelt.
vergleiche > Lahngoldmacher
goldplätter = Goldglätter
befassten sich mit dem Plätten von Gold- u. Silberdraht (Lahn), wohl auch mit der Herstellung plattierter Waren, wobei das dünne Blattmetall durch mechanischen Druck mit der Unterlage vereinigt wurde.
Goldpresser, berufsverwandt m. Goldschläger. Schmiede- u. Presserarbeit am Fallhammer bei Verwendung von Pressstahlstangen zum Formen u. Prägen bestimmter Formen.
stellt das zum Vergolden benötigte Blattgold her; Goldschlägerhaut zur Herstellung des Blattgoldes benutzte Haut aus der äusseren Haut des Ochsenblinddarmesiehe > (Brockhaus)
goltsleger, goltsleher, goltslegil = Goldschläger
Blattmetallschläger, Blattgoldschläger.
Goltslaher, Goltschlager, Echtgoldschläger; stellen Goldblatt bir zu einer Dünne von 1/11000 mm her.
Goldschmied.
Goldschläger = Blattgoldmacher.
vergleiche >: Goldschläger.
Goldschmied
goldsmyd, goltsmit, gultsmyt (aurifaber) = Goldschmied
sulverberner = Silberbrenner (G)
Goldschmiedbote = Bote des Goldschmiedeamtes bzw. Zunft.
goltspinnern
Nach Pagel, Die Hanse, gab es in Köln eine Zunft der Goldspinnerinnen
Drahtspinner (Gold- u. Silberdrahtspinner) gehören zu den Drahtwarenmachern.
fertigten Gold- u. Silbergespinst. Es wurden Seidenfäden mit feinstem Gold- u. Silberdraht umsponnen, dann zu Tressen, Spitzen, Borten verarbeitet, auch in Seidenstoffe eingewebt.
Gold- u. Silbersticker (ohne Erklär.)
eine person, welche allerley figuren mit gold- oder silberfäden auf andere dinge stickt.
Golgas = türkisches Wort.
Gold- u. Silberpapierdrucker.
Diese Clerici vagi oder Goliarden bildeten um die Mitte des 13. Jh. eine Landplage entlaufene, dem verlockenden Wanderleben zugeführte Kleriker
Brockhaus: Goliarden = fahrende Spielleute des Mittelalter
eine Art Tuchmacher
Golsch, obd. eine Art Barchent mit blauen Streifen, das besiehe > zu Ulm verfertigt wird, wo dieses Wort auch Kolsch oder Kölsch lautet.
Golsch, ein blau u. weiss, überhaupt farbig gestreifter oder gewürfelter grober Baumwoll- oder Leinenstoff.
Kanal-, Abtritträumer
vergleiche > Bachstecher
Gürtler siehe > dort
Gordeler, Lübeck
gorteler, gurteler, gurtler
Bartenstein unterscheidet (13. Jh.) Schwarz- u. Rotgürtelmacher. Später tritt diese Unterscheidung nicht mehr auf.
siehe > Gördeler Ghordelser
Ghordelser = Gürtler.
Grützeverkäufer; Gorte = Grütze
Gortemaker = Grützenmüller
Wehrm.: Gortemaker, Grützmacher.
Guilloche = regelmässig verschlungene Linienzeichnungen, für Wertpapierdruck, da schwer nachzuahmen;
Brockhaus: Guilloche = Muster aus regelmässig ineinander verschlungenen Linien, auf Gegenständen aus Metall, Elfenbein, Holz u.a. zur Verzierung, auf Geldscheinen, Urkunden zum Schutz gegen Nachahmung.
Mitglied der Schützengilde.
Gogen,Gojen = Papagei, der Vogel nach dem geschossen wurde.
Papagoien-gill = Schützengilde.
Ein bei der Anlage u. Instandhaltung der Kunstgräben beschäftigter Arbeiter (der Lautenthaler Kunstgraben führte Innerste-Wasser von Wildenau nach Lautenthal, so dass in Lautenthal ein Gefälle von etwa 50 m zum Betrieb von Bergwerksmaschinen genutzt werden konnte-) Dammgraben bei Altenau, Rehberger Graben beim Oderteich usw.
Reiniger der Stadtgräben, in die die Fäkalien geleitet wurden.
vergleiche > Goldgräber, Heimlichkeitsfeger
Techn. Leiter von Erdarbeiten.
modern etwa: Tiefbauingenieur.
gravenschriewer = Beamter des Grabenamtes
Der Gräber fand bei den häufigen Grabarbeiten der Dörfer sicher leicht Beschäftigung. Jeder Dorf-bewohner war verpflichtet, ... seine Gräben in Ordnung zu halten.
Graber, Grabert = Gräber, Totengräber
Frischbier: einer der gräbt.
Gräber = fossor.- fossor = Gräber, Ackerknecht.
In Kaiserslautern waren alle mit Erdarbeiten Beschäftigten u. dazu die Tagelöhner zur Gräberzunft zusammengefasst. Aber in der Schatzungsliste 1656 (siehe > 172) ist keine Gräberzunft mehr aufgeführt.
Graveur, Eisengräber, Stempelschneider
grabener, grebener, der in Metall eingräbt, Graveur.
Die Bezeichnung kommt mehrfach als Beiname für Goldschmiede vor .
wahrscheinlich Schreibfehler.
Gradirer = Arbeiter in den Gradierhäusern, welche die Sole mit Schaufeln gegen die Gradierwände giessen.
Das Wort Gradradirer ist in keinem Wörterbuch zu finden.
Gebe = Dorfschulze, Gemeindevorsteher
Lexikon: Grâve = Königl. gerichtsvorsitzender; graf (md. grâbe, grêve, grêbe)
Grabenschaufler , -schipper
graft, grave = Graben, Grube
gravemeister = Grabenmeister
schuffel = schaufel
gravenschriever = Grabenschreiber, Beamter des Grabenamtesiehe >
graafschüffel = Spaten, schuffel = Schaufel,
schuver = Schieber (Werkzeug beim Backen)
graminator, papularius, pabulator = Fütterer
pabulor = Futter holen, füttern.
wahrsch. Getreidehändler
Granhändler = Getreidehändler
Getreidehändler.
Brockhaus: Grand =
1) grober Kiessand
2) oberd.: feine Weizenkleie
Grand = grober Kiessand
gran = Granne, Ährenspitze
Granhändler = Getreidehändler
Getreideschlepper, -träger.
Vielleicht verschrieben oder verlesen: Kahnschlepper? Prahmschlepper? Getreideträger? Sandträger?
grannenkorn
Frischbier: Gran, von dem lat. granum = Getreidekorn. Granhandel = Getreidehandel.
Garn = Netz zum Fischfang, besonders das grosse Netz Gran- oder Grauenhändler = Getreidehändler.
Hersteller von eisernen KochTöpfen mit drei Beinen, der Grapen.
fusor, ollifusor, cuprifaber, gropengeter = Grapengiesser
Eisentopfgiesser. Grapen waren dreifüssige KochTöpfe, die auf das offene Herdfeuer gestellt wurden.
Wahrscheinlich: Grapengiesser.
Salzsieder.
Salzverlader
Grapper = Arbeiter beim Laden der Salzwägen.
Lodenfärber.
Graupen: enthülstes u. oft zerkleinertes Gersten- oder Weizenkorn (Brockhaus)
Graupenmühle = Mühle zur Herstellung von Graupen
Vorkosthändler
siehe > seit dem 16. Jh. Victualienhändler
Graupner, Greupner = Hersteller bzw. Verkäufer der Graupe. Sie handelten mit Graupe, Grütze, Hülsenfrüchten.
stellte ein ziemlich grobes Wollgewebe, das sich flauschartig anfühlte, her.
Grauwerk = Pelzwerk aus dem grauen Winterpelz, besiehe > der in Russland u. Sibirien lebenden Eichhörnchen, Feh.
Vorkosthändler, Grützehändler
Greissler = Victualienhändler.
Grempe, Grempel od. Grempler = Krämer, Höke, Trödler
Wort: Trödler, Höker, Händler, siehe > mit Victualien, Eiern, Geflügel usw.
Gremp(l)er, Krämper = Trödler
ursprünglich zum Werfen von Handgranaten bestimmter Soldat, später einfacher Soldat bestimmter Infanterieregimenter, siehe > der Garde. (Brockhaus)
Beamter zur Beaufsichtigung der Landesgrenze; Zollaufseher.
Schreiber an einer Grenzzollstelle.
ein Jäger, dem ein Grenzrevier (besiehe > bei feindseliger Nachbarschaft) anvertraut ist mit dem besonderen Auftrag, das überwechselnde Wild abzuschiessen.
Nebengewerbe der Schweineschlachtung; stellten aus dem Rückstand der Schmalzbereitung Kuchen zur Hundenahrung her.
Netzmacher.
Griep = kleines Netz zum Fischfang, Greifnetz , aus Glipp, Gliep entstanden durch Anlehnung an griepen.
Glipp, Gliep = Netz zum Fischfang, Vogelfalle.
stellte das grobe Kornbrot des tägl. Bedarfs her.
grossbecker = Brotbäcker
Klüver, Bürgerbuch Oldesloe: Grobbrotbäcker.
Grobbäcker gehörten nicht zum Amt. Wer ein Haus mit Backgerechtigkeit besass, konnte, wenn er wollte, Grobbrot, also Roggenbrot backen.
Fassbinder
Bock unterscheidet: Gross- oder Schwarzbinder fertigt grosse Fässer für Weinkeller u. Brauereien, auch Gärbottiche. Der Klein- oder Fassbinder ist der landläufige Böttcher, auch Böker genannt. Er stellt die gewöhnlichen Fässer her, Eimer, Butterfässer, Waschtubben usw.
vergleiche > Boddeker
Färber für grofgrün, grobe Stoffe.
siehe >: Grofgreinmaker.
grofgrön Das Wort findet sich in alten Chroniken ... nicht selten, u. es wird in der Regel eine Art grobes, gewirktes Zeug, eine Art Rasch darunter verstanden. ...
Die letzte Silbe bedeutet nicht grün, sondern ist aus granum (grain) gebildet.
siehe > Grofgreinmaker Hersteller von Grofgrün, einem groben Stoff.
Grobgrün; aus frz. grosgrain ( dickes Korn) entstellte Bezeichnung verschiedenartiger starkfädiger Zeuge; meist von Wollstoffen geringer Qualität, doch auch für Seidenstoffe.
Feuerschmied = Grobschmied; Die Bezeichnung Feuerschmied stammt daher, dass der F. nicht in Verbindung mit einem Ofen, sondern an der Schmiedeesse, dem offenen Herdfeuer arbeitet; die Bezeichnung Grobschmied hat ihren Ursprung in der vorwiegend gröberen Verarbeitung von Gegenständen, bei denen es nicht auf Genauigkeit von wenigen mm ankommt
Bürgerbuch Ratzeburg (1641): Grobtuchmacher
(1646): Kleintuchmacher
(1675): Kleinbreittuchmacher
(1678): Schmalbreittuchmacher
W.Fink: Grobtuchmacher
dürften diese Weber sowohl schmale Tuche (bis 1,40 m Breite) auf Einmannwebstühlen als auch breite Tuche (bis 2,50 m Breite) auf Zweimannwebstühlen gewebt haben.
Hersteller von Grönbittern, Kräuterlikör.
Die Lakenmacher, die sich mit der Herstellung des gemeinen Lakens abgaben, wurden als Groffmaker, ihre Tuche als Groveken bezeichnet.
vergleiche > Grofgreinmaker
Verfertiger von grobem gewirktem Stoff.
grofgrön : das Wort findet sich in alten Chroniken u. Kleiderordnungen nicht selten, u.es wird in der Regel eine Art grobes, gewirktes Zeug, eine Art Rasch darunter verstanden.- Der Holländer sagt grofgreyn. Die letzte Silbe bedeutet nicht grün, sondern ist aus granum (grain) gebildet.
Zimmermann. Grobhauer, Axt-. Holzhauer.
Grapen = eiserne KochTöpfe mit drei Beinen.
gropengeter = Topf-, Kesselgiesser, Kupferschmied.
grope, gropen, grape(n), = Topf, Kessel, irden oder von Metall.
Franz Fuhse unterscheidet: Grapengiesser = Metallhandwerker;
Groper, Graper = Töpfer, der irdenes Geschirr herstellte.
groper - lutifugulus = Töpfer
Gropengiesser.
vergleiche > Grapengeter
Salzverlader, Salzfuhrmann
Salzwirker;
Arbeiter, so die Salzwäglein laden; auch Spediteur.
Bezeichnung eines kleinen Dorfsassen.
waren in Königsberg Zunftmitglieder der Kaufleute u. Mälzenbrauer.
Frischbier: = in kl. Städten Haus- u. Grundbesitzer. Zur Zeit des Ordens erhielten Ansiedler in Städten Häuser mit Braugerechtigkeit den Ehrentitel Grossbürger.
Grossköt(n)er = ein grösserer Kötner
Duden: Kotsass = nd. Kötner.
= zwei in Königsberg u. Marienburg residierende Ordensbrüder, die den zentralistisch organisierten Handel ... leiteten.
Grossseigermacher, Turmuhrenbauer.
stellt Wand- u.Turmuhren her, nicht aber Taschenuhren; diese fabriziert der Kleinuhrmacher.
Hameln siehe > Zwei andere (Ratsherren) verwahrten das grosse u. kleine Stadtsiegel (grote segel und secret)
Segel = Siegel.
Grottenarbeit, eine Art Mosaikarbeit, zunächst zum Ausschmücken des Innern einer Grotte.
Grottenarbeit heisst man in der Baukunst alle diejenige, welche aus mancherlei Muscheln, Kristallen, Markasiten, Eisen-schlacken, Steinen u. anderen versteinerten Sachen zusammengesetzt wird.
Grottenkünstler, der die Kunst versteht, Grotten anzulegen u. auszuschmücken.
vergleiche > Grutherr = Gruter = Hersteller der Bierwürze, Brauherr.
Nägele, Bürgerbuch Stuttgart: Hofbediensteter
Herzog Johann in den Jahren 1613-1621 beim Lusthaus eine berühmte Lustgrotte mit Wasserspielen, bewegl. Figuren usw. hatte errichten lassen. Also : Grottenbauer.
Grottenwerk: künstl. Felsanlage ... in älterer Gartenbaukunst viel verwendet
Grubenköhler
Gruben- oder Liechtköhler im Gegensatz zu den Meilerköhlern.
Lichtköhler = Kohlenbrenner, welcher Reiser u. Buschwerk in Gruben verkohlt.
Verzehrt wurden hier (Kloster) wie am Hofe Heringe, Stör, Neunaugen ... Krebse sowie Stock-, Grün-, Klein- u. Bratfische u. Aale.
Grünfisch = frischer Fisch
Grünfischer = Fischer, der frische Fische verkauft, gegenüber gesalzenfischer.
Gemüsehändler.
Grüttmaker = Händler (?) mit Mehl, Grütze, Graupen
Grützenmüller: stellte aus Hafer u. Buchweizen Grütze her. Meist im Nebenberuf. (Bock)
städt. Angestellter für die rechte Handhabung der Masse u. Waage.
vergleiche > Kornmesser, Hopfenmesser
Krämer, Gräupner, Höckler
Grützner = Grützmacher, Produktenhändler.
Wasiehe > = Grützemüller.
Gruter = Grüter = Hersteller der Bierwürze, Brauer.
Grüter = Hersteller der Grut (Bierwürze)
Grüter = Brauer, der mit Porst (mittelniederdeutsch:: Grut) braute statt mit Hopfen.
Brauherr.
Gschlachtgwandter (Tuchmacher)
Geschlachtwander = Grosshändler in feinen Tuchen.
Geschlachtwanderer = Grosshändler in feinen Tuchen.
Geschlachtgewandner : feintuchweber.
Geschmeidler: Edelschmied, Goldschmied, Juwelier.
Lexikon: gesmide = metall, metallschmuck, geschmeide.
Tütenmacher
Tütenkleber.
guardein oder munzprobirer = Wardein, Münzprüfer
die Katharinenkirche ... dürfte ... ein Werk des Bruders Emeke sein, der als Guardian des Klosters seit 1351 den Bau leitete.
Guardian = Klostervorsteher.
Leibgardereiter (Nägele Bürgerbuch St.)
Garde, Gwardi = wache
der gardist hiess gwardiknecht. Gardist.
Garde = Schutz-, Leibwache
vom it. guardia = spähen, schützen (Wasserzieher)
1454 wurde er vom König (Polen) zum >Gubernator von Preussen< ernannt.
1) Gouverneur, Statthalter
2) Steuermann eines Schiffes
Lateinisch: gubernator = Steuermann, Lenker.
Verwaltungsrat beim Statthalter.
Gubernator = Gouverneur, Statthalter.
Gubernal (lat.) = Lenkstange am Fahrr
Gubernal = Lenkstange,
Gubernator = Steuermann, Statthalter.
soviel wie Nadler, Nadelmacher
Guldenzoll = Zoll im Betrage eines Guldens oder vom Guldenwert einer Ware.
Gülde = regelmässige, meist jährliche Zahlung, Hebung, Rente.
Adelg.: Gülte = ein gewisses Einkommen von Grundstücken; ein Zins, welchen ein Besitzer dem Grundherrn für den Niessbrauch ... zu entrichten verbunden ist.
Vergolder.
guld = gold
gulden = golden
guldner = pfründner.
gulister, der Unschlittlichter giesst.
vergleiche > Gaulichter
in der Kirche habe man früher nur Wachskerzen verwendet, das schlechtere Talglicht sei den Leuten im Gau, auf dem Lande überlassen worden.
Gaulichter = Gulichter = Kerzengiesser
Lexikon: gol-licht = unschlittlicht.
Gölzenschneider. Kastrierer.
Golzer = Schweinekastrierer
Golzer = Schweineschneider.
Geltensnider = Schweineverschneider.
gölzen = verschneiden
Gelzen = unfruchtbar machen, verschneiden, castrieren.
denn der Brunnen oder ein Wasserloch heisst hier Gumpe.
Gumpenmacher = Pumpenmacher
Lexikon: gumpe = wasserwirbel, tiefe Stelle in einem Gewässer.
Arbeitsprodukte: Gürtel, Taschen.
Hersteller von Gürteln. Da aber die Schnalle u. manche Verzierungen aus Metall waren, besteht eine Verbindung zum Metallgewerbe. Vielfach haben die Gürtler die Metallteile selbst hergestellt. Als der Gürtel aus der Mode kam, widmeten sie sich mehr u. mehr der Metallverarbeitung.
rêmensleger = Riemenschläger
gördelmaker = Gürtelmacher
siehe > auch Gördeler
Gürtner, wohl Variante z. Gürtler.
Gürtler (Görtler): Gelbgiesser, Spengler, Klempner.
im 18. Jh. gebräuchlich: eine vereidigte Person, welche die Güter, d.i. die Waren beschauet, Visiteur.
Brockhaus: Güterbeschauer heissen in einzelnen Gegenden Deutschlands Beamte, welchen die Besichtigung u. Registrierung abgabe- und kontrollpflichtiger Gegenstände obliegt.
Spediteur
Duden: Güterbestätterei
vergleiche > Besteder
Arbeiter auf dem Güterboden: Annahme, Verladung u. Auslieferung von Stückgut. (Auskunft Bundesbahn)
Inhaber eines kleinen Gutes
Besitzer eines Bauerngutes
wahrscheinlich: Gutsmeier, Gutsverwalter.
Kutscher
Kutscher
Einzelhändler, Geissler, Kleinhändler.
Lateinisch: gymnasium = Turnanstalt, mittell. Hochschule
Gymnasiarchus = Leiter der Turnanstalt, der Hochschule.
Geisselmacher.
Gyseler, Geiseler = Viehhändler
Altermann der Haaker
Haak = Höker, Kleinhändler
Stass-St.: Haakenbüdner: Höker (Kleinhändler) in einer Hakenbude, d.i. ein kleines, an das freistehende Rathaus angebautes Häuschen.
Hake, hoke = Kaufleute, denen der Alleinhandel in Butter, Hering, Dorsch, Aal, Käse, Speck u.anderer gesalzener Waren sowie in Teer, Tran, Lichten u. Seife zustand.
Salzschreiber.
Haardecke = Gewebe aus gröberen oder feineren Tierhaaren, Haartuch.
Haarflechterin heisst das ganze Weibervolk, das den Perückenmachern die gebackenen u. aufgekräuselten Haare reihenweise in lange Tressen flicht und setzt.
Haartuch:
1) Tuch der Frauen zum Schmuck u. zur Bedeckung des Haupthaares
2) Gewebe aus Haaren oder feinem Wollenstoff, zum Durchseihen von Flüssigkeiten.
Arbeiter in einem Betrieb, der Haare verarbeitet zu
a)Haardecken
b)Krullhaar f. Polster ,siehe >Krollhaarherst.
c) Perücken
d)Haarsiebe, Haarfilz usw.
Haferhändler.
Hersteller von Hafergrütze.
Hafermakler = Haferhändler
Habermann = Hersteller von Hafergrütze.
Makler = Unterkäufer.
Aufseher über die Jagdhabichte.
Hagemeister = Aufseher der Dorfflur, auch Dorfschulze neugegründeter Dörfer.
Die Namen Hachmeister und Hachtmann bezeichneten ursprünglich die Abrichter von Jagdfalken, denn auch für diese wird öfters das Wort habech (Habicht) gebraucht.
Häckselschneider
vergleiche > Futterschneider
Häckselschneider (Hechselmacher); schneidet Häcksel ... In manchen Kleinstädten zieht der H. mit seiner 'Hexellade' von einem Ackerbürger zum anderen.
Höker, Krämer, Kleinhändler.
Hacker = Kleinbauer
Duden: Hackender, mundartl.: Winzer
Häker =
1)Knecht, Arbeitsmann
2) kleiner Bauer, im Gegensatz zum Hufner, dem Grossbauern
3) eine Art geringer Untertan.
Lumpenhändler > siehe dort
Hader = abgerissenes oder abgeschnittenes Stück Zeug; Fetzen, Lumpen.
Haardeckenmacher
Topfflicker
der zersprungene Töpfe mit Draht bindet.
Hilfskraft des Hafenmeisters
Hafner, Töpfer.
Sicher hatte Frankfurt im Mittelalter keine entwickelte GeschirrTöpferei; es sind wohl Ofenmacher gemeint.
Hafenschiffer.
vergleiche > Molle
Der Hafenmacher versorgte die Glashütte mit feuerbeständigen Tongefässen für Schmelzer u. Glasbläser.
Der notwendige Ton musste oft aus weiter Ferne zugeführt werden. In der Hafnerstube fertigte der H. die Hafen u. trocknete sie.
Dem H. ist die Aufsicht über den Hafen, über die Bauwerke u. Gestade usw. übertragen.
Topfhändler aus dem Reff, einem Traggestell.
Lexikon: ref = stabgestell zum tragen auf dem rücken.
haven = hafen = topf.
Der Hafenschreiber, auch Bollwerkswärter, später Hafenkapitän, jetzt Hafenmeister. Die Aufsicht über den Hafen hatte ein Beamter, der durch Amtseid verpflichtet wurde
vergleiche > Hafferschriffer, Hafenmeister
heuer = Pächter, Mieter.
Heuermann = Pächter
verhüren = vermieten.
Hafenschreiber.
Havenschriver = Der Einnehmer des Hafengeldes
Hagel = veralteter Ausdruck für Schrot (Brockhaus)
Giesser von Schrotkugeln f. Jagd.
hake = Höker, Kleinhändler; sie betreiben den Kleinhandel mit Lebensmitteln u. dergl.
Hake, Hoke, (Pl. -n) = Kaufleute, denen der Alleinhandel in Butter, Heringen, Dorsch, Aal, Rot..., Käse, Speck u. anderen gesalzenen Waren sowie in Teer, Tran, Lichten u. Seife zustand.
Der Verkauf von Kaffee, Zucker, Gewürz ... war den Krämern vorbehalten.
Hakenbüdner = Höker,(Kleinhändler) in einer Hakenbude, d.i. ein kleines, an das freistehende Rathaus angebautes Häuschen.
Brockhaus: Häker =
1) Höker (trifft hier nicht zu)
2) Kleinbauer (Hakenpflugbauer)
Hakenrichter = Gerichtsherr über Kleinbauern.
Brockhaus: Hakenschütze = Arkebusier (Arkebuse, aus nl. haakbus) urspr. eine Armbrust, seit dem 15. Jh. ein Feuerrohr, das beim Schiessen auf eine Hakenstange aufgelegt wurde; der Arkebusier, mit der Arkebuse bewaffneter Soldat.
Arkebuse = Hakenbüchse m. langem Rohr, Luntenschloss u. Stützhaken. (15. u. 16. Jh.)
Halbbier , das nachgebraute, schlechte bier, auch dünnbier, kofent genannt.
vergleiche > Kofentbrauer
ein nicht das volle bürgerrecht besitzender, gegensatz zu vollbürger.
Halfbuur = Halbbauer
Halblehner
Lehner =
besitzer eines lehens, eines bauerngutes
wohl gleich: Kossät, Kohtsass I
vergleiche > Lehner
Henker (Mundhenke)
Abdecker (alven, Brockhaus)
Name für den Henker, der zwar Meister seines Handwerks ist, aber als Unehrlicher nicht die Rechte anderer Meister geniesst.
(obd.) wohl nicht zünftiger Meister.
Halbmond:
1) Schellenbaum,
2) halbmondförmig gebogenes milit. Signalhorn
Dem Amt zu Dienstleistungen mit Gespann (Pferden) verpflichteter
Bauer von 40 - 80 Stück Land.
Besitzer eines halben Anspanngutesiehe >
Bauer, der mit 2 Pferden Spanndienst leistet.
in einigen Gegenden, z.B. in Braunschweig ein Bauer, der nur ein halbes Anspanngut besitzt; siehe > Halbhufner.
Halbhufener, ein Bauer, der nur eine halbe Hufe besitzt, ein Halbbauer.
Halbhüfner = Inhaber einer Bauernstelle, die nur 1/2 Hufe ( etwa 34 Morgen oder 8 1/2 ha) umfasst.
Pächter, der gegen halbe Abgabe des Ertrages das Land bebaut.
Pächter eines Bauernhofes, dessen Einkünfte zur Hälfte abzuliefern sind.
jemand, der in einer Halle einen Verkaufsstand hat oder Hallenwächter ist.
Salzsieder
Brockhaus: Zunftgenosse der Saline
Hall = Salzwerk.
Hallknecht = Salinenarbeiter.
Hallmeister = Siedemeister i.e. Salzwerk.
Hallore = Salzsieder
Hallschreiber.
Siedemeister in einem Salzwerk. ebenso
vergleiche > Hallverwalter
Rüstungsschmied (stellt die Halsberge her.)
Halsberge, ein Teil der Rüstung, der mit dem Halse zugleich den Oberkörper deckt.
Assessor am Halsgericht.
Brockhaus: Halsgericht: im späten Mittelalter das Gericht, das über schwere Verbrechen zu urteilen hatte.
Halsgericht, die befugnis über den hals zu richten; obere gerichtsbarkeit.
Ham = Halsgeschirr, Kummet
Verfertiger von Sicheln (von Leers)
siehe > Hammaker
Hamen = Netzbeutel
althochdeutsch hamo = Hülle, sackförmiges Fischnetz;
mittelniederdeutsch:: hame = Fisch- u. Vogelnetz.
Nebengewerbe des Sattlersiehe > Stellte schweres Pferdegeschirr her. hame = Kummetgeschirr.
hamenmecker, der Hamen (Angelhaken) verfertigt.
Ein den Sattlern verwandtes Handwerk ist das der Kumt- u. Hamenmacher (siehe >7)
Ham = kl. Fischnetz, Vogelnetz
dem die Besorgung der Hammel anvertraut ist.
Gehilfe des Schäfers bei grossen Herden.
Unter Hammer ist ein Hammerwerk zu verstehen. Auf den Hammerwerken wurde das von den Messingschmelzern gegossene Messing von den Messingschlägern zu Platten u. Blechen geschlagen, ähnlich über Kupferhammer.
Brockhaus: Hammer = Eisenwerk.
Herr eines Hammerwerkes
Hammermeister = Besitzer oder auch nur Leiter eines Hammerwerkes
kam mit Einführung der Hammerwerke auf. Die Handkraft wurde durch die grössere Maschinenkraft ersetzt und die Kunstfertigkeit des Schmiedes in die Führung des Werkstückes unter den Hammerkopf gelegt.
Hanfhechler
Hamp = Hanf
1) der Handarbeit vollbringt, (verschieden von Handwerker)
2) welcher andern um ein gewisses Taglohn verschiedene Dienste leistet.
Bauhilfsarbeiter
Hand-Bau-Frohnen: darunter werden verstanden alle Dienste, so bei Einreissung u. Aufführung durch die Hand von einem Bauer zu verrichten: Räumen, Erde, Schutt ... im Schiebkarren ab- u. zuführen, zutragen, Leimtreten usw.
Bauer, der zu Handdiensten verpflichtet ist.
Handdienster = Kleinbauer der zu frohndiensten mittels Handarbeit verpflichtete.
Handköter
Handbauer
Handdeenst = Handdienst, de hett Hand- un Spanndeenst to doon = seine Arbeitskraft u. sein Fuhrwerk für Gemeindearbeiten zur Verfügung zu stellen
Handelsmann = handelsvertretender kaufmann in allg. dingen.
kaufmännische Angestellte.
Händler, Kaufmann
Kaufmann (nicht Hausierer)
vergleiche > Handdienster
Handdienster = Kleinbauer
Handfrohne = frohndienst, der mit der Handgeleistet wird, im Gegensatz zur Spannfrohne.
Handfrohner = der solche Dienste leistet.
Handdienster, Handfröhner = der zu Frohndiensten mittels Handarbeit verpflichtete.
Handlungsgehilfe, kaufmännischer Angestellter.
Handelsbedienter
Handlungsbeflissener, Handlungsgehilfe, kaufm. Angestellter, Kommis
Wasserzieher: v. frz. commis, um 1700 aufgekommen,
v.lat. commissus = Beauftragter
Handlungsgehilfe.
wohl Handlungsgehilfe, kaufmännischer Angestellter.
vergleiche > Kaufdiener.
Handlungsbeflissener = Handlungsgehilfe, kaufm. Angestellter, Kommis
handreken f. Handreichung
Handreicher, jemand, der zur Hand geht, Diener, Handlanger.
Handschuhstricker.
Der Handschuh war ursprüngl. aus Metall und gehörte zur Rüstung.
Handschuhe wurden aus Leder, Wolle, Seide, Tuch hergestellt
Hanschenmaker = Handschuhmacher
handschomeker = Handschuhmacher
cyrotecarius
Handschenmacher
Lexer: han, hanc = hahn, Drehhahn
haneken = Hähnchen am Fass
Hersteller von Zapfhähnen.
stellt Akkordeons u. Handharmonikas her.
Synonym für Handharmonikamacher oder Ziehharmonikamacher.
Hanfbreche = hölzernes Gerät zum Brechen des Hanfsiehe >
Behandlng des Hanfes wie beim Flachs: zur Röte bringen in Wasser legen; danach trocknen u. brechen.
Hanfbereiter.
Hanfkauler: bindet u. sortiert den Hanf.
Beim Schwingen wird der Flachs von den noch anhängenden Holzteilen befreit.
Bei der Handschwinge wird die festgelegte Flachsröste in der Längsrichtung mit dem Schwingbeil geschlagen u. so die anhaftenden Holzteilchen abgestreift.
in Nürnberg bis zu Anfang des Jh. die Spruchsprecher, Gelegenheitsdichter, die eine besondere Amtstracht, mit kleinen Schellen behangen, trugen.
Hegel = Narr, Querkopf; vielleicht hieran anschliessend wurden in Nürnberg die ”ffentl. Spruchsprecher, Gelegenheitsdichter der niedrigsten Art Hegel, Hegelein genannt.
hegel, hegelin = Spruchsprecher, Gelegenheitsdichter (in Nürnberg).
Tagelöhner und Hänschen Knötter
Handschuhstricker.
Handschuhknotter.
Grebe (Hessiehe >) Dorfschulze, Gemeindevorsteher.
Hansegraf = eigentlich Vorsteher einer Hanse, genossenschaft.
Lexikon: hansegrâve = vorsteher einer hanse, richter in handelssachen
Hans-Graf = Richter, der unter Kaufleuten, sonderlich in Mess- u. Jahrmarktzeiten zu richten ... u. zu schlichten hat.
besassen sie (Kaufleute) eine eigene Gerichtsbarkeit in Gildestreitigkeiten, die von dem sogen. Hansegrefen wahrgenommen wurde.
Sensenschmied.
Hipp = krummes Gärtnermesser.
happe = heppe = Garten-, Winzermesser.
Happe = Sichel.
Variante zu mittelhochdeutsch: herter = Hirte.
Harde, neben urspr. Herde, meint den Hirten.
Harder, Harrer, Hard, Harr = Hirte, meist in Zusammensetzungen.
herder, heider, häder = Hirte.
Leiter einer Harde (=Unterabt. eines Amtes)
Amtmann üb. eine Harde
der einer Harde vorgesetzt ist. Harde, ein nur im Herzogt. Schleswig übl. Wort, einen gewissen Landesbezirk von mehreren Dörfern oder einzelnen Höfen zu bezeichnen.
Brockhaus:
1) Harfenspieler,
2) Volkssänger
Harfenist = Harfenspieler.
Heringswäscher
Haring (niederdeutsch) = Hering.
Fischer, Fischhändler
Heringer = Heringsverkäufer.
Hersteller von Harken, Rechen
Haardeckenmacher
vergleiche > Haermaker
polierte den aus der Eisenplatte gehämmerten Harnisch. Oft erscheint er auch als Verfertiger des Harnisch
schmiedet u. poliert die Harnische, meistens Plattner oder Platner genannt; Waffenschmiede für getriebene Arbeiten.
fertigte anfänglich den Bein-. Brust-, Haupt- oder Kopfharnisch, später nur den Brust- u. Leitharnisch.
harnischer, harnescher: Harnischmacher
rinck-, ringharnescher: Ringharnischmacher
Harnascher
Schwertfeger
Harn(a)schwischer = Schwertfeger.
harnschmaker = Harnischmacher.
Harnischfeger, die die Harnischplatten polierten.
harn(a)schwischer = Schwertfeger
harnasvaeger, politor, qui arma in nitorem redigit (Polierer, der Waffen in Glanz versetzt).
Facharbeiter, der geschmiedete, gedrehte Maschinenteile im Öl- oder Salzbad härtet.
Metallvergüter; in der Regel auch Anlasser.
Steinhauer = Steinmetz (nicht Arbeiter in Steinbrüchen)
Harzflösser = Harzschmelzer, Harzsieder
Harzer = Harzeinsammler, Harzscharrer.
Pechhändler.
Wildmeister: Jägermeister, der die Aufsicht über das Wild u. die Jagden hat, ursprünglich unterschieden von dem für den Wald angestellten Forstmeister, aber allmählich zusammenlaufend.
Strumpf-, Hosenflicker
-stricker
vergleiche > Hosenstricker
Hasendrager = Hausierer i. Strümpfen
Hasenfeeling : westf. Strumpfhändler
Hasenneger = Strumpfwirker
Hasenvogt = Förster, Jägermeister.
Hasenhaar - zum Verfertigen von Hüten gebraucht.
weil die Haare zu Strümpfen und feinen Hüten gebraucht werden.
Hasenhaare werden auch mit feineren Haaren, mit Baumwolle oder Flockseide versponnen; diese Garne dienen zu einer Art Samtgewebe.
Aufseher über ein Hasengehege; dann allgemeiner auch Jagdaufseher.
Hasengehege: Revier im Forste, wo die Hasen geschont werden.
Hasenvogt = Förster, Jägermeister
wird im 17. u.18. Jh. als Forstbeamter zusammen mit dem Waldwart erwähnt. Vielleicht betreute er besondere Hasengehege; denn um 1600 gab es in Ostpreussen wegen des zahlreichen Raubzeugs nicht gerade viel Hasen.
Strumpfstopfer siehe > Hosenstricker
also wohl (Strumpf-)hosenstopfer.
(niederdeutsch) Knecht im Bergwerk, der das Gut mit Hilfe einer Haspelwinde von Ort hochzieht.(Halle) Knecht, der die Sole hochhaspelt.
der an grossen Winden tätig ist.
ein Arbeiter, welcher den Haspel bewegt, welcher haspelt u. welcher im Bergbau Haspelknecht oder Haspelzieher genannt wird.
Haspeler siehe > dort, der an der Haspel, Winde im Bergwerk tätig ist.
Bergarbeiter, der den Haspel bedient.
Haspel = Gerät zum Abwickeln des gesponnenen Flachses von der Spule.
Haspel = Garnwinde, Weife, Garnhaspel.
Lexikon: haspel = bergm. fördermaschine
1) Vogt über ein Gehölz, eine sumpfige Niederung
2) Vogt über die rechte, schadenfreie Nutzung der Haselbüsche.
zu 1) Hassel abgeleitet von Has-lo = sumpfige Niederung bzw. Gehölz.
zu 2) Haselnüsse gehören zu den Forstnutzungen ... es wird für das Sammeln etwas entrichtet, Nüsse oder Geld. Damit bei dem Brechen der Nüsse kein Schaden geschehe, wird ein gewisser Tag gesetzt, an welchem alle Untertanen der Gegend von Förster, Jäger, Schulzen ... hinausgeführt werden.
Händler mit Hauben (Kopfbedeckung der Frauen)
Sturmhaubenschmied;
-stricker = Hersteller von Ringelsturmhauben.
vergleiche > Hubener
Haubenmacherin = Verfertigerin von Hauben.
Haubenmacher, -macherin, eine Person, welche Hauben oder Kopfzeuge für das andere Geschlecht verfertigt; auch Haubensteckerin genannt.
vergleiche > Hubener = Haubenschmied
Haubenschachteln wurden aus Holzspan hergestellt u. bunt bemalt. vergleiche > Gadelmacher
Lohnkutscher
Mietsfuhrmann
Haudern, in obersächsischer Mundart Rollen ... wird bei weiten, schnellen Reisen das Wechseln der Pferde genannt.
vergleiche > Rollfuhrleute
Hauer = Bergmann.
Hauer, obd. auch Heuer, meint meist den Holzhauer.
Lexikon: houwer = der da haut, holzfäller, der erzhauer im bergwerk, der rebbauer
Brockhaus: Häuer, Hauer = Bergmann, der vor Ort arbeitet.
Man unterscheidet: Lehrhäuer = steht noch in der Ausbildung zum Häuer. Nach der Prüfung wird er Gedingehäuer = Accordarbeiter.
Doppelhäuer, erfahrener Häuer, der kl. Aufsichtsfunktionen hat; darf zwei Schärper (Stechmesser,-Brockhaus) tragen.
Fahrhauer = erfahrener Bergmann, der noch nicht Steiger ist, aber schon ähnliche Funktionen hat, etwa Untersteiger
Hauer = Erzhauer im Bergwerk.
Pächter.
Brockhaus: Heuerling od. Heuerleute, Landarbeiter..., der zugleich Pächter einer kleinen Landstelle ist; seine Pacht leistet er in Arbeit.
Heuermann = Pächter.
Heuermann
Pächter, Mietsmann, Tagelöhner.
Haue = have = hof.
Hofschenk.
Schütze, Id.: Have = Hof
Hofschreiber.
Haue = have = Hof
Schütze, Id.: hauedeenst = Hofdienst
Hau = Terminus der alten Waldwirtschaft (Holzschlag)
Kolonisten, die sich in Westpreussen besonders im 18.Jh. auf sogenannten Hauländereien, die erst gerodet werden mussten, niederliessen, sind oft verderbt als Holländer bezeichnet worden.
vergleiche > Holländer
1) Dienstgrad der Offiziere.(Brockhaus)
2) Vertreter der Bürgerschaft, Bürgerhauptleute (Spiess, Braunschw. siehe > 525)
Hauptzoll = vectigal principale, im Gegensatz zu den Beizöllen.
Zollbeamter für die Erhebung des Hauptzolles
Kein Beruf, Bezeichnung für den Altenteiler.
husbecker, Bäcker der im Lohnwerk arbeitet
Kam der Bäcker ins Haus, musste er für das Backen von zubereitetem Teig aus 1 Scheffel Mehl 1 1/2 Pf. erhalten, aber 2 Pf., wenn der Teig nicht angerichtet war.
Dachdecker.
feurer = heizer, einheizer
vürboter = Einheizer, vüren = anzünden, in Brand setzen
Fürböter = Heizer (Feurböter)
Krameramts - Haussier - Aufseher
so benötigten die Hausierer eine Bescheinigung über die Befugnis zum Hausieren, den Hausierzettel. Das Krämer-Amt kontrollierte die Hausierer.
Hauskellner = Hauskeller = cellarius sedis alicujus principis vel domine: Kellermeister, Verwalter des Wohnsitzes eines Fürsten oder Herren.
Keller =
1) schaffner, kellermeister
2) ein kammerbeamter.
floh zu den Dänen und ging unter die Hauskerle, des Königs Leibwache in England.
Meyers Lexikon: Hauskerle - Elitetruppe Knuts d. Grossen (995-1035)
Hausknappe : wie Hausgeselle; der Geselle der Weber, der in der eigenen Wohnung arbeitet.
Knecht in einem Hauswesen,
ein Diener, der die geringen Dienste im Hause verrichtet.
coquus privatusiehe > Privatkoch.
Jäger im Dienste einer Herrschaft, der Wildbret (Niederwild) einbrachte.
Küchen-Bedienter.
Brockhaus:
1) Dorfbewohner im eigenen Haus, aber ohne oder mit sehr geringem kleinen Feldbesitz, auf Lohnarbeit angewiesen.
2) Einlieger (> siehe dort, Mieter)
freier Dorfbewohner, der nur ein kleines Haus mit Gartenland und Vieh besitzt und i.d.Regel als Tagelöhner arbeitet.
Häuslinge solche, die bei den Leuten einliegen, müssen nach Gelegenheit ihres Viehs an das Haus Syke Wedegeld geben u. auch mit dem Leibe Handdienste verrichten.
= Türmer u. Stadtpfeifer
zum Gesinde eines Hauses gehörig; = Hausknecht; z.Teil wohl auch Häusler.
Vereinzelt auch = Burgwart.
Hofbesitzer, der Bauer.
Auch der Bauer, noch Hausmann genannt, erst später Hofbesitzer, war in der Zeit des siegreichen Bürgertums ... (Anfang 19. Jahrh.)
Vollbauer.
Hausmann: im Mittelalter war 'hûsman' der Burgwart, der auf dem Wartturm wohnte; und es geht der Name auch auf den Kirchtürmer in den Städten über.
zum Gesinde eines Hauses gehörig, Hausknecht, z.T.wohl auch = schlesiehe > Häusler. Vereinzelt auch = Burgwart.
Hausschlächter. arbeitete gegen Lohn in Bürgerhäusern.
H., der in den Häusern seiner Kunden arbeitet.
Bürgerbuch Kölln = der für die kurf. Beamten u. Diener (die Eximierten) und die Burglehen, Freihäuser, die Stechbahn und den Werder zuständige kurf. Richter.
Hausvogt (Berlin): kurfürstl. Richter; Vogt, der in einem Schloss oder e.kleineren Bezirk die Gerichtsbarkeit ausübte.
Der Hausvogt des Amtes Husum war stets gleichzeitig Schlossverwalter.
Hausherr, pater familiaris,
a) Besitzer eines Hauses, in dem die Familie wohnt,
b) Vorstand einer Haushaltung.
Wossidlo-Teuch.: Hausvorstand. häufig als amtliche Bezeichnung
für den Bauern in Mecklenburg Vorpommern
mittelhochdeutsch: huswirt = Hausbesitzer, Hausherr.
Musiker: Oboist.
Hoboist (Hautboist): früher dienstl. Bezeichnung der Musiker bei der Infanterie.
Hüdeköper = Häutekäufer
Hudekoper = Häutekäufer
Haferbrotbäcker
Haberbrot = Brot aus Haber (Hafer) gebacken.
Haverbrot = Brot aus Hafer.
Jagdgehilfe, Treiber.
Hatz oder Hatze, eine Jagd, wo man wilde Tiere mit Hunden hetzet oder fängt.
Brockhaus: Hatz = Hetzjagd mit Hunden.
Hebamme, Bademuhme
erhebt die Kopfsteuer in seinem Quartier (Stadtteil)
Brockhaus: Hechel = kammartiges Werkzeug zur Aufteilung u. Ordnung der Fasern.
Heekel ein längliches mit eisernen Zacken überstecktes Brett, durch welche der Flachs gezogen und von der Heede, dem Gröberen gereinigt wird.-
Hechelmacher demnach ein Handwerker, der derartige Geräte herstellt.
Für den Fischverkauf gab es vielfach eigene Märkte, ... auch bestanden eigene Gewerbe, so die Hechtreisser u. ... Salzer in Freienwalde,... die lebend angelieferte Ware für den weiteren Versand fertig machten.
Häcker, sie sind in der Hauptsache Taglöhner
Dass die hecker mit den wingartenluden identisch seien, wie Kriegk, Deutsches Bürgertum im Mittelalter, 1886, behauptet, habe ich nicht finden können.
Häckel, Heckel, bair. Hackl = Hacker, Häcker, Hecker.
vergleiche > Fleischhäckl = Fleischhacker.-
Hecker meint auch den arbeiter im Weinberg.
Häcker, Hacker = Kleinbauer
vergleiche > Hackelschneider, Futterschneider
Pauker in der Armee.
aeneator
Hefepilze, Haupterreger der Gärung.
Arten der Hefe: Bierhefe, Backhefe, Weinhefe, Nährhefe (n.Brockhaus)
andere Bezeichnung f. Hefe: Barm, Bärme, Ge(e)st, Drusen, Trub.
vergleiche > Barmhändler
Branntweinbrenner, Essigmacher.
Branntweinbrenner.
hefener = hefensieder
hefner = havendere = Töpfer
Hefener ..., welcher Bier- u. Weinhefe zusammenkauft u. solche entweder verbaucht oder wieder verhandelt.
stellte allerlei Heftlein mit Ösen her.
mittelhochdeutsch: heftel = spange
Hersteller von Heftnadeln.
Brockhaus: Heftel =
1) Haken u. Öse,
2) obd. Stecknadel ...
3) veraltet Spange.
Heftelmacher =
1) oberd. Hausierer,
2) Nadelhersteller u. Feinarbeiter (besiehe > in Filigran)
Hefter: fertigten zierliche Heftnadeln u. Klammern aus Messingdraht (Zierspangen u. Broschen)
Förster.
Forstaufseher.
Lexikon: Heger = Hüter, Aufseher eines Geheges
Berittener Forstbedienter; Aufseher über Holz u. Wild einer Waldung, der zugleich polizeil. Befugnisse ausübte.
Hegebereiter = berittener Forstbedienter ... wie oben
Brockhaus: Hegereiter = Forstschutzbeamter.
vergleiche > Heidereiter
Hegebereiter (Jagdreuter, Waldreuter): älteste Bezeichnung für die Jagdbeamten in der Ordens- u. herzogl. Zeit. Aus ihnen ist später der Wildnisbereiter entstanden.
Hegereiter = berittener Forstbedienter; Aufseher über Holz u. Wild, der polizeil. Befugnisse hatte.
Hegebereiter : älteste Bezeichnung für die Jagsbeamten in der Ordens- u. herzogl. Zeit.
Forstschutzbeamter
Hegereiter = hegebereiter = berittener forstbedienter. siehe >
Hägebereiter = ein Forstbedienter, welcher die Jagd- u. Forstgehäge zu bereiten hat, damit von niemandem Eingriffe in dieselben geschehen.
Heideläufer = Heidewärter; Unterbeamte in pomm. Forsten, Waldwart.
Teppichweber
Teppichknüpfer
Verfertiger bunter Decken; Teppichsticker.
Reitender Forstbeamter, niederer Förster
herzogl. Forst- u. Jagdbeamter, wurde später Wildnisbereiter genannt.
Niederer Forstbeamter.
Heideläufer (Heidewärter): Unterbeamte in den pommerellischen Forsten, entsprechend den Waldwarten.
Die Heiducken ... bildeten anfangs eine Art Miliz in Ungarn. ... Später übertrug sich die Bezeichnung Heiducke an den Fürstenhöfen auf die persönliche Dienerschaft der Herrscher, eine Auslese unter den Lakaien von besiehe > hochgewachsenen stattlichen u. zuverlässigen Leuten.
ursprüngl. ungar. Fusssoldat, dann auch ein Diener in ungar. Tracht, besonders als Vorläufer herrschaftl. Wagen u. als Sänftenträger verwendet.
Kauhheier = Kuhhirte
Swän = Schweinehirte
Pärheier = Pferdehirte Zeegenheier = Ziegenhirt
Goseheier = Gänsehirt Wildheier = Wildhirt (Bock)
Vor 1848 war die Jagd herrschaftl. Privileg; der Bauer konnte für Wildschaden keine Entschädigung verlangen. Daher stellten die Bauern Wildhirten (nebenberuflich) ein, die von Mai - September nachts mit Horn oder Klapper u. Hund das Wild von den Feldern in den Wald jagten.
Heildiener wird neuerdings in Preussen ein Gehilfe genannt, der in Lazaretten u.anderswo niedere chirurgische Dienste leistet.
Heiler = Gesundmacher (sanator)
Lexikon: heilaere = heiler, arzt.
Heiligpfleger = Kirchenpfleger
Verwalter des Kirchenvermögens (wie Heiligenmeier, Heiligenmeister)
Heimbürger = Dorfrichter, Dorfschulze
Heimbürgin = Totenfrau
Heimburge = Allmendsvogt, Schultheisiehe >
Heimbürgin (Heimbürge einst = Dorfrichter = Gemeinde-vorsteher) heisst heute noch in sächsischen und thüringischen Orten die Totenfrau u. Leichenwäscherin.
H. = Abtrittreiniger.
Maler für Innendekoration
vergleiche > Maler
Fuhrmann.
Heinzeler = Lohnfuhrmann
Heinzeler = Lohnfrachter.
Fuhrmann.
angeblich soll die Bezeichnung aus Einzler entstanden sein,da er mit einem einzigen Pferde fuhr, alte Formen sind Heizler u. Henzler.
Hei(n)zeler = Lohnfuhrmann
Lexikon: heinzeler (aus einzelner) frachtfuhrmann mit einem geschirr u. pferde.
Lohnfuhrleute
Hei(n)zeler = Lohnfuhrmann
Lexer: heinzeler (aus einzelner) = Frachtfuhrmann mit einem Geschirr u. Pferde.
Hebamme.
Hilgenmaker = Hersteller von Heiligenbildern
Lexikon:hellige = der heilige; heiligenbild
hillig = heilig
Brockhaus: Hellebarde = Hieb- u. Stosswaffe des Fussvolks im späteren Mittelalter, über 2 m lang, ist noch Paradewaffe bei den Schweizergarden des Papstesiehe >
Hellebardier = Landreiter, Gendarm, Fronbote.
Schornsteinfeger. siehe > dort
galeator Helmmacher
Helmschläger, Helmschmied.
fertigte Hemden im allgem. Sinne
siehe > auch Pfaidler
hemdenmechern = Hemdenmacherin
Brockhaus: hemp, nd. = Hanf
Hekel, nd. = Hechel
vergleiche > Hamphechler
Hanfspinner
Die Hanfspinner, in der Rolle Garnspinner genannt, waren vom Rate bestellte u. privilegirte Hülfsarbeiter der Reifer.
siehe > Handschuhmacher, hentschumecher, henzschenmecher, hendeschuwer, hentschuher, henzuger, henczschuher, 1424 sogar hentscher.
.... so wird es wahrscheinlich dass das Gewerbe öfter von Frauen ausgeübt worden ist. Unentschieden bleibt, ob letztere nicht ... Zeughandschuhe, die männlichen hentschumecher aber Metallhandschuhe machten.
Heppner = Höppner = Hopfenbauer
Lexikon: hepfe = hebe = Hefe
From: Hepfen = Hefen
Wirt einer Herberge
Hennings: Herberger, Harberger, Herbergierer.
Inhaber einer Herberge.
Herbergierer
herde = Hirte
herder = Hirte
einer der Hammerschmiede im Blechwerk.
heringsverkäufer
Fassbinder, der die Heringsfässer schliesst
a) nach dem Fang,
b) nach dem Wracken
Heringsheger, -höger, -höher: wahrscheinlich gleichbedeutend wie Heringshöfer, jedenfalls ein Untergebener des Heringsbrakers, packt die Heringe u. legt die Höhung der Heringstonne fest.
Höker = Kleinhändler.
mussten darauf achten, dass die Tonnen richtig verpackt waren u. sich ... überzeugen, dass der verpackte Hering >gute Kaufmannsware< war.
Die geprüften ... wurden von ihnen mit dem doppelten Zirkel gestempelt
vergleiche > Heringswracker, -zirkler
Umpacker und Auffüller der zusammengesunkenen Tonnensalzheringe
verkauften die H. auf dem Salzmarkt gesalzene Heringe. Die Älterleute der H. hatten die Kontrolle über alle gesalzenen Fische, die in Lübeck verkauft wurden.-
Heringsmenger = H.-händler
harincwescher, lotor allecium = Heringswäscher
wohl Schreibfehler, soll wohl Heringsmakler heissen.
Kann aber auch bedeuten: Heringszirkler, das ist ein Angestellter, der die Heringsfässer mit Gütezeichen versieht, eine Kreis (Zirkel) - siehe > Heringsmakler
Lübeck 1798: Heringswracker u. -packer.
Diesen Hafenteil, von der Beckergrube bis zur Engelsgrube (Lübeck)... hat der Rat ... als Hafen der Massenwaren ... abgegrenzt. Die erste Massenware war nun der Hering ...
Hier war das Reich der Schonenfahrer u.ihrer Verlehnten,der Heringspacker.
Heringsbraker = Sachverständiger für den Heringshandel, prüft die Heringe auf ihre Güte, weist schlechte Ware zurück.- Stass-Stein nennt als Untergebene des Heringsbrakers: Heringsheger,
-höger, -höher, -höfer.
Angestellter der Stadt, der die für die Ausfuhr von Heringen bestimmten Tonnen stempeln musste.
Über die Bezeichnung der Heringstonnen, je nach Güte der Heringe, gab es eine eigene Verordnung. Die beste Sorte wurde mit einem doppelten Kreise (dubbelden cirkell) bezeichnet.
Harzsammler oder aus dem Harz zugezogen.
obd.: Harzsammler.
Die Hufschmiede waren meist auch als Pferdeärzte tätig. Der Rat hatte auf der Herrenschmiede seinen eigenen Schmied,den Herrenschmied oder reisigen Schmied, weil er auch auf den Fehdezügen den Hufschlag u. die Pferdebehandlung versehen musste.
Kutscher, der im Dienste einer Herrschaft ist, z.B. Gutsbesitzer, Fabrikbesitzer, hoher Beamter usw.
herrschaftlich = der Herrschaft gehörig.
Angestellter bzw. Arbeiter, der für Futterbereitung usw. der zahlreichen Pferde im Schloss eingesetzt war.
heuern, heuren = mieten, pachten (Frisch)
Inste = Einlieger, Tagelöhner
Heuerinste : wohl angeworbener, angeheuerter Landarbeiter.
H. = Mietkutscher, Lohnkutscher
Mietsmann, zur Miete sitzender Tagelöhner.
Brockhaus: Landarbeiter, in Westfalen, der zugleich Pächter einer kleinen Landstelle ist; seine Pacht leistet er in Arbeit.
Pächter (Heuerbaas siehe > bei Baas)
Heuermann = Mietsmann, Tagelöhner, der auf seiner Wohnung u. dem dazugehörigen, wenigen Ackerland zur Miete sitzt.
Heuer, ein Wort, welches sowohl den Vertrag über den Niessbrauch eines Grundstücks gegen eine gewisse Abgabe (Miete, Pacht) als auch diese Abgabe selbst bezeichnet.
Heuersmann = Pächter oder Mietsmann.
Mietpfarrer.
hurpape = Heuer- oder Mietpfaffe (Vicar)
Vicare lasen Totenmessen gegen Bezahlung
(wahrscheinlich:) Hueter = Hüter, Hirte.
Heuvogt, der über die städtische Allmende wachte.... die Holzvögte, welche die Waldungen in der Nähe der Stadt beaufsichtigten.
Heiken = Frauenmantel
Tip-hoike = Frauenmantel mit Zipfel oder Schnabel am oberen Ende
Heuken, Heiken = Mantel.
buk zusammengerollte Oblatenkuchen
hippener, wohl = hiepenbecker
hiepenbecker, heppenbecker, der Hiepen (Waffeln) backt.
hiepenmann, der Hiepen (Waffeln) verkauft.
Eisenbahnarbeiter, der aushilfsweise als Bremser siehe > dort eingesetzt wird.
Verfertiger von Heiligenbildern.
heilgindrager, der Heiligenbilder zum Verkauf umherträgt.
Lexikon: himel = himmel, baldachin, traghimmel
kein Beruf Träger des Baldachins bei feierl. Empfängen od. Prozessionen.
mittelniederdeutsch: himpe, hempe, hemete = Getreidemass
mittelniederdeutsch: hemete, niederdeutsch Himten war ein hölzernes Getreidemass
Bauer, der mit seinem Gut von einem Herrn abhängig war; Kotsasse; zur Miete wohnender Dorfeinwohner.
Gesamtbezeichnung für die unter priv. Grund- u. Gerichtsherrschaft sitzenden Bauern.
Hintersasse (vergleiche > Hintersass)
Bauer, der mit seinem Gut abhängig war (von einem Herrn).
Hintersattler, hintersatte, schutzverwandter, armer Untertan.
Hintersassen = Bezeichnung für die unter privater Grund- u. Gerichtsherrschaft sitzenden Bauern.
Hintersättler = Kossät, Kleinbauer, Pächter.
Sensenschmied
Duden: Hippe = Sichelmesser
Hippe, Heppe = Gärtner- u. Winzermesser mit gebogener Klinge;
Sichel, Sense, sinnbild (seit 18. Jahrh.) für die Sense des Todesiehe >
vergleiche > -- heier (Kohirtenknecht.)
Wildhirt = Pferdehirt, Wildhüter.
histrio = Schauspieler, fahrender Spielmann
histrio = eig. pantomimen, Tänzer, Schauspieler
dann I. Schauspieler, II. ärztl. Marktschreier, Charlatan.
Musiker
vergleiche > Hautboist
Hochgräbe = Hochgraf
altus comes, etc.
Hochgraf, ... den Burggrafen unterworfen, ... den Burggrafen in Bewachung der Festungen zugegeben, ... in Braunschweig-Lüneburg keine Burggrafen, daher wohl hier Hochgraf = Burggraf.
Turmwächter.
der auf einer Hochwacht sitzt.
Mann, der zu der Feier einer Vermählung einladet.
schon ging, mit manchem bunten Band am Hut, der Hochzeitsbitter im Dorf herum.
Der H.-Spruch ist endlos lang, lustig u. gereimt. Die Gäste werden aufgefordert ... Für das leibl. Wohl: Mit 50 Ochsen, 10 Rindern u. 20 Schweinen... Auch sollen Bier u. Branntewein nicht fehlen, um zu feuchten die durstigen Kehlen... nun schenket auch mir ein Gläschen ein und bindet ein Bändchen an meinen Hut...
Zum Hockenwerk i.e.siehe > gehörten folgende Waren: Eier, Käse, Butter, Unschlitt, Schmalz, Öl, Pech, Hühner. (Unschlitt = Talg.)
Speckhöker
Fetthöker
Lumpensammler.
Hödel, Hodeler = Lumpensammler,-händler; Produktenhändler.
Hoddel, Höddel = lumpen
beschäftigte sich mit dem Anfertigen und dem Färben der Hudel, eines grossen Stückes Stoff, das danach als Kleidungsstück verwendet wurde.
Später erhielt Hudel auch die Bedeutung des Lappens, so dass Hudler gleichbedeutend mit Lumpensammler sein kann. ... Möglicherweise ist Hudel auch die Wagenplane, wodurch Hodelwagen u. Hodler ihre Erklärung fänden
Lexikon: hudel = hader = zerrissenes stück zeug, lumpen, lappen.
hader-gewant = grober rock.
Bruch- u. Steinschneider, aber auch wohl „Leuchter“, der Tiere kastrierte.
Schneidearzt.
vergleiche > Gelzenlichter, Bruchschneider
nach seinem Hodel, einem mit einer Plane überdeckten Wagen, aus dem heraus er seine Ware, meist Getreide verkaufte.
Hodeler (Hödel) = Lumpensammler,-händler; Produktenhändler.
Hutmacher
Hootwarker = Hutmacher
Hootwalker = Hutwalker. Ursprünglich Hutmacher.
Hutmacher
Hutstaffierer, die die Hüte benähten und bestickten
die den Schmuck der Hüte durch Steppen, Sticken oder Federbesatz besorgten
Höfling, Hofhöriger, Leibeigener.
So nannte man die Verwalter der Güter, die Frankfurter Bürger in der Neuenstadt oder auf den Dörfern im Eigenbetrieb bewirtschafteten, aber auch die Pächter bei der Landsiedelleihe.
Hofer, auch mit Umlaut: Höfer, in den Berglandschaften mit Hofsiedlung = Hofbesitzer, Hofbauer.
Lexer: hovaere, hofer = Inhaber eines Hofes
Hofrichter = Richter oder Präsident eines Hofgerichtesiehe >
Hoffrichter. Vorsitzer im Hofgericht.
Lexikon: hofamman = hofrichter
Hof = Gerichtshof
Hofeskrieger = Krieger eines Fürstenhofes
Fischer, der für den Fürstenhof Fische lieferte. (Hoflieferant um die Jahrhundertwende begehrter Titel)
Hofküfer
vergleiche > Küfer
Brockhaus: Küfer = Kelleraufseher.
Hofesleute = Untertanen eines Edelhofes
Hufner
Hoffener = Voll- u. Halbhöfner, Bauer.
Hofmann : Bauer, Erbpächter;
zum Hof gehörender Leibeigener, Aufseher über die Dienstleute einer Domäne.
1) in Westfalen ein hofhöriger Untertan,
2) Hofbesitzer
Hüfner, Hüfener = Besitzer einer Hufe oder eines Hufen-
gutes, als freier Eigentümer oder Zinspflichtiger.
wohl: Hof - Riemer, Riemer an einem Fürstenhof od. Hoflieferant.
Hufschmied.
Hoofsmidt = Hufschmied
hôfslach = Hufbeschlag.
Hofwächter ( Hofbediensteter )
Beschneider auf einem Hof.
vergleiche > Göltzenleuchter
oberster Verwalter eines Landgutes
1) Erzieher der Söhne begüterter Edelleute
2) Kämmerer auf Ordenshöfen.
Bürgerbuch Hannover 1689
Am fürstl. Hofe angestellter Musiker, daneben Kleinhändler.
Die Hofmutter hatte die Aufsicht über den Viehstall mit der Milchwirtschaft. Als es um 1800 üblich wurde, das Vieh mit der Milchwirtschaft zu verpachten, war der Pächter gewöhnlich ein Mann, der Hofmuttersmann genannt wurde, auch wenn er nicht der Ehemann der Hofmutter war.
Milchviehzüchter, Viehpfleger
Hofmutter: ... der die Ausspeisung des Gesindes anvertraut ist und die auch auf das sittliche Verhalten der Mägde achtgibt.
Hofpauker = Paukenschläger bei Hofe,
Hofmusikant = musicus aulicusiehe >
Hofseiler.
Hof- u.Jagdseiler:fertigte die Fanggarne zu den Hofjagden an.
Hofgenosse
1) genosse eines fürstl. Hofes;
2) der zur genossenschaft der hofbesitzer gehörige.
Hufschmied
siehe > Hufsmyd.
Stempelschneider.
Medailleur u.Stempelschneider war bei der Münze beschäftigt,
gravierte die negativen Bilder u. Umschriften in den Stempel.
Hagestolz, im späteren Niederdeutsch finden sich: havestolt, hovestolt, hofestalt, der unverheiratete, der keinen eigenen Haushalt hat.
Hauptleute:
Die obersten einer gesellsch. Vereinigung, einer Gemeinde.
Höffmann, plus-lüd = Hauptmann, Befehlshaber, Gevollmächtigter.
Händler
Grünhöker = Gemüsehändler.
vergleiche > Hocke
Speckhöker
Fetthöker
Milchhöker
hoeker, häcker, häker, hacker, heckör, höcker, hocker = Kleinhändler mit Lebensmitteln.
Lexikon: kandel = Kanne
Brockhaus: Kandel = Kanne, wasserrinne
Kandel = Kanne
Kandler = Kannengiesser
Hersteller von hölzernen Kannen.
kandelar, -ler = Leuchter.
Halbfreier, der gemessene Dienste u. bestimmte Abgaben leistete.
Kürschner
Doornkaat: höd = Hut
Hötjer = Höte = Hutmacher
Lexikon: Hüetekin, hüetelin, hüetel = Hütchen
hustaere = Hutmacher.
Hutmacher.
vergleiche > Hoedemaker, Huterer, Hueter
Hôtvilter = Filzhutmacher.
Kraack, Flensburg Hothfilter
vergleiche > Gogreve.
1) Drechsler, der hohle Gegenstände, etwa Becher herstellt,
2) Druck- oder Schreibfehler? Holtdreher = Holzdreher.
Holtdreiher = Drechsler.
Hipper, Hippler meinen den Waffelbäcker (mittelhochdeutsch: hippe = Waffel)
Hohlhipper: Hollhippe, eine Art hohler oder gebogener Backwerke. Hollhipper hiessen früher die Kuchenkrämer
Handwerker, die für den Fürstenhof arbeiteten. (Hoflieferant bis 1918 begehrter Titel von Geschäftsleuten)
vergleiche > Hocke
hoke, hoken, hoker (hake, haker) der Kleinhändler, Krämer
Landwirt nach Art der Niederländer: hauptsächlich Vieh- und Milchwirtschaft. (nach Brockhaus)
1) östl. der Elbe der Milchwirtschafter auf einem Gute, meist Pächter
2) Holländerei: ein Wirtschaftsgut, bei dem die Hauptsache in Viehzucht und im Wiesenwuchs besteht.
Holländer = Windmüller; Käsereibesitzer, -pächter
Holländer =Kuhpächter, nahm den Kuhbestand eines Gutes in Pacht.
Holländerei = Wirtschaftsgut, bei dem die Hauptsache in Viehzucht u. Wiesenwuchs besteht.
Käsereipächter.
Arbeiter,die das Holz von den Booten mit Schiebkarren verschoben Also wohl Leute, die das Holz von den Schiffen zu den Lagerplätzen trugen oder karrten.
Holtsetter = Holzaufsetzer , stapelte das Holz.
siehe >: holzdreger, Holzsetzer
Verfertiger von hölzernen Leuchten
Verfertiger von Kannen aus Holz.
holten = hölzern
Holzförster = Allmendsvogt = freier Bauer, der von den Markgenossen gewählt war, als Executivbeamter ... tätig zu sein.
Holzförster
1) Waldknecht der Stadt Thorn (17.Jh.)
2) Oberförster v.O., dem der Kurfürst 1643 die Verabfolgung von Holzzetteln ... aufgtragen hatte. (MTT, Ksiehe > VIII, 2/3)
3) Wildnisbereiter, d.h. berittener Jagdbeamter (Waldaufseher)
holtforste, -forster = Förster.
Holzhauer
holzhauwer, hulzhauwer, hulzheuer, holzheyer, Holzhauer
mittelhochdeutsch: Holzschuochmacher u. Holzschuoher
Die schlechten Strassenverhältnisse im Mittelalter machten es notwendig, Überschuhe zu tragen. Diese waren Holzschuhe, die meist aus fusslangen Brettchen bestanden u. unten mit einer stelzenartigen Erhöhung versehen waren.. Durch Lederriemen wurden sie am Fuss befestigt.
Zimmermann
Holzschmied, -säger, -schneider
Holzvogt.
voget (voit), vaget = Vogt
Schirmherr, Beschützer, der von einem Fürsten bestellte Gerichtsherr.
Holzvogt = eine Art Forstaufseher.
Schreiber in einem Holzamte
unterstanden den Forstmeistern u. führten die Holz- u. Forstkasse.
Holunken (Trossbuben, von dem Böhmischen Holenka so genannt) 1531
aus der Alltahgssprache: Halunke = Schurke, ... stammt seit dem 16.Jh. aus tschechisch >holomek< = nackter Bettler.
Bote eines Holzamtes, einer Holzkämmerei.
Beamter bzw. Ratsverwandter einer Stadt, der den Bürgern bzw. den Armen die Gebiete anwies, in denen sie Holz schlagen bzw. sammeln durften.
Flösser
alven : Flösser
Becherer, Kleinböttcher
Bitschenmacher = Bechermacher, Kleinböttcher.
der Holz feil trägt
vergleiche > Holzmarkenkassier
Holzförster = Allmendsvagt = freier Bauer, der vom Markenrichter ernannt oder von den Markgenossen gewählt war, als Exekutivbeamter tätig zu sein.
1) Waldknecht
2) Oberförster, dem vom Kurfürst 1643 die Verabfolgung von Holzzetteln ... aufgetragen war usw.
3)Wildnisbereiter
Holzförster = Förster, Aufseher über den blossen Wald (nicht auch zugleich das Wild) custos nemorum.
Holzbildhauer, Holzschnitzer. Jemand, der Holzformen schnitzt.
Frischbier: Holzgarten, Platz in der Nähe eines Flusses, auf dem Brenn- u. Nutzholz angesammelt und verkauft wird.
Kassenleiter beim Verkauf des Holzes aus staatl. Forsten.
vergleiche > Holthawer
Holzfäller.
Holzhändler.
Holtknecht, ein Arbeiter, der gegen Tagelohn mit gemeinen Arbeiten im Walde beschäftigt wird.
Holzknecht; servus curatoris rei lignariae.
Kassierer einer Holzmark.
Holzmark = eine Mark, d.i. ein in seinen Grenzen eingeschlossener Bezirk eines Holzes oder Waldes ..., dergleichen Holzmarken es in waldreichen Gegenden mehrere gibt, welche oft verschiedene Dorfschaften unter sich begreifen u. einen Waldboten, d.i. Befehlshaber in Wald- u. Forstsachen über sich haben.-
andere Beamte der Holzmark waren: Markschulze oder Waldbote, Waldförster, Holzmeister, Holzweiser, Holzgraf, Markschreiber.
vergleiche > Markrichter
vereidigte Person zum Messen des geschlagenen Holzes
misst das Brennholz auf, früher vereidigter Aufseher beim Verkauf von Brennholz.
stellt Pantoffeln mit Holzsohle her; im Gegensatz zu Lederpantoffeln, Filzpantoffeln.
vergleiche >: Pantuffelmaker.
Holzbläser.
Holzbläser = Musiker, der ein Holzblasinstrument (Flöte, Hoboe, Fagott) verwendet.
Der Holz- oder Heidereiter, später Stadtjäger, Stadtförster. Von ihm ist zuerst 1540 die Rede. In seinem Amtseide versprach der H., sorgfältige Aufsicht zu halten über die Holzleser sowie über das Vieh der benachbarten Bauern u. über die Torfstecherei.
Holzsäger, die früher vor den Häusern u. in den Höfen ... das Holz u. Meilerkohlen zerkleinerten. Man unterschied sie in schwarze u. weisse Holzsäger, je nachdem sie sich mit Holz oder mit Kohlen beschäftigten.
vergleiche > Holtsmit
Dort schütten Holzschieber Brennholz, das sie von den Rähmen (Holzlagerplätze) an der Obertrave (Lübeck) geholt haben auf die Strasse vor des Käufers Haus, und der Holzsäger stellt seinen Bock daneben, es zu zerkleinern.
Schiffer, die auf Trave oder Wakenitz Holz aus dem waldreichen Hinterland nach Lübeck führten.
1) Arbeiter, der aus grossen Blöcken Bretter, Bohlen, Kreuzholz u. anderes Bauholz schneidet; auch Brettschneider.
2) Künstler, der in Holzplatten Bilder u. Zeichen behufs Abdrucks schneidet
Holzschuhmacher
siehe > auch Holtschomaker
Schreiber in einem Holzamt.
stapelte das Holz
Holzsetzer gehörten zu den öffentl.bestellten Arbeitern (Lübeck 1842)
Das Hauptlöschgut an dieser Stelle (Obertrave) war damals ... Brennholz. Trave- u. Stecknitzfahrer brachten es heran, u. unter der Aufsicht der beeidigten Holzsetzer wurden die Scheite ... zu einem Wall hochgestapelt, der zuweilen von der Effengrube bis zur Holstenstrasse reichte.
der Holz für den Brennbedarf klein spaltet.
Brockhaus: Holztapete, eine Tapete aus dünn geschältem Holz, das auf eine Papier- oder Gewebeunterlage geklebt ist.
Druckstockhersteller, der in eine als Druckstock dienende Holzplatte Zeichnungen seitenverkehrt einschneidet.
Holzuhr = ganz aus Holz verfertigte Uhr (Schwarzwälder Uhr)
Holtupwohrer = Holzwärter.
he was bloss Holtupwohrer, keen Förster.
Verwalter des geschlagenen u. zum Verkauf bestimmten Holzes
eine Art Forstaufseher.
custos sylvae in certis locis Marchiae = Waldwächter in bestimmten Gebieten der Mark.
Holzfaget.
Niederer Waldaufseher.
Holzwart: custos silvae, unter Personen zum Weidwerk u. Jagen gehörig.
Holzwäscher = Arbeiter auf den Holzplätzen, die das zu Wasser angekommene Holz auf das Land ziehen.
beim Holzhandel beeidigter Mann, der das Untaugliche dem Käufer anzuzeigen bestellt ist, um es auszuschliessen.
vergleiche > Wracker
Honigkuchen = mit Honig gebackener Kuchen, Pfefferkuchen, Lebkuchen.- Honigküchler, der H. bäckt, Pfefferküchler, auch Honigkuchenbäcker.
I m k e r. Wahrscheinlich Aufseher über die fürstliche Imkerei.
Bereiter von Met aus Honig.
Sehm = Seim, Honigseim.
Übername des Imkers oder Honigkrämers
mittelhochdeutsch: vüeren = >mit sich führen
vergleiche > Brot-, Korn-, Mehl- usw. -führer
Hopfenhändler.
Da im Mittelalter ein grosser Teil der Hausbesitzer die Braugerechtigkeit besassen, war ein Kleinhandel mit Hopfen durchaus notwendig.
Lübeck > wie Kornmesser ein städt. Angestellter zur Handhabung der Masse bei Käufen.
Es soll niemand Hopfen ohne Anwesenheit des geschworenen Hopfenmessers ausmessen u. ihn nicht verkaufen, ehe er durch Sachverständige geprüft worden ist.
Hopfenführer = Hopfenhändler
vergleiche > Hopfenpacker
Hoppenbindersche = Frau, welche die Hopfenranken an die Stangen bindet.
hoppener = Hopfengärtner
Gärtner
Hopfenmesser = Beamter, der das Abmessen des H. überprüft.
1640 Hopker von Winzlar (Wunsdorf) Wer in Marsch oder Moor auf erhöhter Stelle siedelt (sitzt)
Hopfenbauer
Hoppenplöcker
Drechsler, der Elfenbein, Knochen u. dergl. zu Zier- u. Gebrauchsgegenständen verarbeitet.
vergleiche > Horndreger
vergleiche > Beindreher
Nachtwächter
diese Deutung ist sehr fraglich, wahrscheinlicher : Horndrechsler, Knochen-, Beindrechsler.
vergleiche > Beindreher, Knochendrechsler.
Horndreger Hornträger nur im Spottreim: Schosteenfeger, H. mit de lange Ledder.
Horndreiher = Horndrechsler.
abgeleitet v. Herrichter
Horner u. Kammacher bildeten in Nürnberg eine Zunft.
Kammacher.
Hosenband:
1) Band zum Befestigen der Hose
2) Strumpfband (einer Fischart?)
Hosenträger ... was man sonst eine Hosenhebe oder Tragband heisset und die Schneider .. verfertigen. Weil sie aber auch von Leder gemacht werden, so ist zwischen Riemern und Sattlern Streit entstanden ... usw.
Näherin, die Stepphosen, Wattehosen erstellt.
hosenneger = Strumpfwirker
Hosennäher = fertigte nicht Hosen nach heutiger Art, sondern ... lange Strümpfe.
Strumpf(hosen)stopfer.
die Mannstracht der Hamburger im Mittelalter unterscheidet zwischen Hosen, die zusammen mit der brook (einer Lederhose) getragen wurden u. aus Tuch waren, u. solchen, die ohne brook vorkamen u. von der Hüfte bis auf den Fuss reichten, trikotartig anschliessend waren u. besiehe > im 15. Jahrh. getragen wurden. Die gewöhnliche Hose dieser Art war aus Leder. Meistens wurden wohl die ledernen Hosen von Beutelschneidern verfertigt. Es lässt sich deshalb schwerlich entscheiden, ob unter 'hosenmaker' ein Leder- oder Textilbearbeiter zu verstehen ist.
hosenmecher, der Hosen verfertigt.
hosenstrickern, Hosenstrickerin.
Hosen-, Strumpfhändler.
mittelniederdeutsch:: hose, hase = Bekleidung der Beine u. Füsse, ...mit Füsslingen versehenes Beinkleid
unter Hosen verstand man früher lange Strümpfe
Hutmacher.
Hot siehe > Hoot.- Hootmaker, auch Hötjer = Hutmacher.
vergleiche > Hueter, Huterer
Hutstaffierer > siehe dort
Hofmeister
hovemester > Aufseher über eine Hofhaltung.
Haubenmacher, der Sturmhauben macht; Verfertiger von Helmen.
Nach 1480 wird die Bezeichnung verdrängt durch hubenstricker = Metallhaubenstricker, vermutlich weil die Plattenhaube der Ringelhaube weichen musste.
Hube = Hufe
Besitzer einer Hufe - Bauernwirtschaft.
Bauer, der auf einem ordnungsmässigen Erbe sitzt, also Vollbauer ist u. seine Ackeranteile in der bäuerlichen Flur besitzt.
Hufner, Bauer.
Besitzer eines halben Hofes oder einer Hufe.
Huber meint den Bauer als Besitzer einer Hube
(Ackerland von ca.30-40 Morgen, niederdeutsch Hufe)
Hubgeld = Zins von einem Erblehnsgut
Hubmeister = Aufseher über die zinspflichtigen Huber (Hufner)
Hubmeister des Klosters
Höker > siehe dort
hudelferbern = Lappenfärberin
hudelstrickern = hodelstrickern = Hudelstrickerin. Hudel scheint ein bestimmtes Stück der weibl. Kleidung, vielleicht Kopftuch, zu bedeuten
Hudler, Hudel (obd) Lumpen (händler)
Hudelstricker = Altzeughändler.
Hütemeister.
Hude = Hut; Bewachung; Ort, wo man etwas hütet, bewacht.
1) Höder vertritt nachts den Geter
2) Höder, ein sülter; in jedem Siedehaus siedet tagsüber der seder, nachts der höder
hoder = Hüter, Bewacher huder = hoder.
höden = hüten, bewachen; Höder = Hüter, Wächter, Hirt.
wohl = huderipper, huderupper, hudemecher = Hutmacher.
Rupferin heisst die Arbeiterin in Hutfabriken, welche das grobe Haar von den Biberfellen abrupft.
Lumpensammler.
vergleiche > Hodelstricker.
Hudelstricker = Altzeughändler.
Käufer von frischen Tierhäuten.
Hudekoper = Häutekäufer.
Die Häutekäufer hatten die Befugnis, die in der Stadt fallenden u. die von den Landleuten in die Stadt gebrachten Felle einzukaufen und zu verkaufen.
Hühnerkäufel = Händler mit Hühnern
Während die Frau Butter verkaufte, ging der Mann mit einem Kasten auf dem Rücken als Höhnerköper mit Hühnern hausieren.
Schuhflicker.
Hütger = Hutmacher
fertigten den Kopfschmuck f. Frauen
mittelhochdeutsch: hül, hülle = Kopftuch, Schleier
Hüllenmakersche = Putzmacherin
Hilfsarbeiter.
hulper = Helfer.
Holzkannenmacher.
vergleiche > Holzbitschenmacher, Kleinböttcher.
1) der die Hühner pflegt,
2) Beamter, der den Hühnerzins einnimmt; auch der ein Register über hörige Leute führt.
mittelhochdeutsch: hünerer = Hühnerhändler
Lexikon: huenerer = Geflügelhändler.
Mietkutscher.
Lexikon: huren = mieten; in einem Mietwagen fahren.
Hüer, huer = Heuer, Pacht, Miete.
Huerwagen = gemieteter Wagen
Woeste: hüren = mieten, pachten hürperd = Mietspferd
Hüerossen = Mietsochsen.
Hüter = Feldhüter, Aufseher, Wächter
Lexikon: huetaere = Behüter, Wächter usw.
Hüter, der hütet, Aufsicht führt.
Huter = Hutmacher.
siehe > Huterer, Hutmacher
Raute, Bürgerbuch Ratzeburg: Huedtmacher = Hutmacher.
Hutmacher
Huetmann = Steiger im Bergwerk
Hüttenmann = Arbeiter in einer Schmelzhütte.
Pächter einer Glashütte.
Hüttenbeamter = Aufseher eines Hüttenwerks
Hüttenarbeiter = Arbeiter in einer Schmelzhütte
Hüttenherr = Eigentümer einer Schmelzhütte.
Aufsichtführender Ratsherr über eine Hütte (Schmelz-, Glashütte)
Hüttenbeamter = Aufseher in einem Hüttenwerk
Messingarbeiter Tigelschmied
Messingbereiter Messingschaber
Brenner Kohlenvogt
Giesser(-mstr.) Mohlenschläger
Drahtzieher Kesselschläger
die bei der Schmelzhütte Angestellten.
Hüttmann = Pächter der Glashütte
= oberster Aufseher in einem Hüttenwerk.
Hüttenmeister.
Hüttenmeister = ein vereidigter Mann, der einer Hütte vorsteht
Aufsichtsbeamter des Berg-u.Hüttenamtes der Fürsten von Braunschweig-Lüneburg. Während am Nordrand des Harzes Metallhütten (Cu, As, Pb) lagen, war der West- u. Südrand des Harzes Standort von Eisenhütten. 1669 gab es im Harz 15 Eisenhütten.
Schmied in der Schmelzhütte, der das erschmolzene Roheisen zu Stäben, Platten usw. ausschmiedete bzw. den aus dem Puddelofen kommenden Stahl zu Stäben usw. schmiedete.
Der H. war ein besonders angesehener Beamter bei der Hütte (Glas-), war Vorgesetzter des Hüttenmeisters, wenn die Hütte in eigener Regie der Herrschaft betrieben wurde; aber sein Unter-gebener, wenn der Glasmeister zugleich Eigentümer der Hütte war.Er hatte darauf zu sehen, dass die Glaserleute einen frommen u. ehrbaren Lebenswandel führten. Er hatte mit den Glasmachern zu verrechnen. Den Glasern durfte der Schreiber kein Glas geben, um Veruntreuungen zu verhüten. Der Schreiber oder Kassier war meist ein Fremder, der Schulen besucht hatte.
Aufseher über eine Schmelzhütte
Wächter in einer Schmelzhütte
Besitzer einer Hufe Landes (Frischb.)
vergleiche > Hubenwirt
Besitzer einer Hufe oder eines Hufengutes, als freier Eigentümer oder Zinspflichtiger.
Hufe = ein Landmass, Grösse schwankt, 30 - 40 Hektar.
Vom H. wurde neben dem Hufbeschlag Kenntnis der Pferdekrankheiten verlangt. Er wirkte in seinem Bereich als Kurschmied
Hufschmied
Hutmacher.
a) Türsteher, Saalwächter, Gerichtsdiener
b) während der Franzosenzeit (1806-13/15) Gerichtsbeamter.
Türsteher, Türhüter;
Gerichtsdiener, -bote, -vollzieher.
der Kopftücher oder Schleier webt. (meist weiblich: -ern.)
Hullenweschern, hollenwessern = Wäscherin f. Kopftücher
hulleryhern, holleryern = die Kopftücher näht, einfasst
Hersteller von hölzernen Kämmen
Hilfsarbeiter im Baugewerbe.
Der Humpeler scheint ein ungelernter Arbeiter gewesen zu sein,der bei der Materialanfuhr, beim Beladen und Entladen verwendet wurde.
Hümpler (mittelhochdeutsch:) = schlechter, langsamer Arbeiter, aber
Humpeler (mittelhochdeutsch:) meint Schiffer mit Humpelnachen (ohne Segel)
hompler, humpeler heisst allgemein ein Gewerbetreibender geringen Rangesiehe > Das Wort hat aber in Frankf. die Sonderbedeutung eines eigenartigen Berufstätigen: a) Schiffer, die mit kleinen Fahrzeugen arbeiten; b) einer, der mit dem Humpelwagen fährt
c) ein Maurer, der kleinere Arbeiten, namentlich Reparaturen übernimmt
Lehmwandstreicher
Fuhrmann mit einem Geschirr, vor allem, wenn er den Humpelwagen oder das Hompelkerchin (Karre) benutzte.
In der Mainschiffahrt ... Schiffer mit kleinen Fahrzeugen.
Humpeler = Hilfsbauhandwerker.
Hundeschläger = Hundefänger
vielleicht aber auch Hetzjäger
vergleiche > Windehitzer
Hundeschläger.
So hiess der Henker (Schinder), weil er die in der Stadt sich umhertreibenden Hunde zu töten hatte.
Hundepitscher, später Kirchenknecht, musste Hunde mit der Peitsche aus der Kirche jagen.
Hundskot =
1) hundsdreck,
2) Pflanze = Waldläusekraut
3) eine art rasch, eines zeugs aus seide, wolle u. leinen.
Kuppler.
Abtrittreiniger.
siehe > auch Goltgreber
husknecht = Hausknecht.
Landmann
1) Hausmann, Bezeichnung eines Landmanns, Bauern.
2) der ein Haus zu besorgen hat
vergleiche > Hueter u. Huterer
Hutmacher, fertigte auch Loden
Hodemacher, -maker (niederdeutsch)
hudemecher = Hutmacher
stellten Filzhüte u. Hauben her
Filzhutmacher
Hutfilzer
gaben den Rohfilzen die Form, waren mit Filzern anfänglich in einem Amt vereinigt. (Hutter, Huter)
Eine Abart waren die Hutstaffierer, die den Schmuck der Hüte durch Steppen, Sticken oder Federbesatz besorgten.
Hersteller von Zuckerhüten.
Wärter in einem Zechenhaus, hatte die Erlaubnis, Kaffee und Bier auszuschenken.
Der Wirt im Huthause eines Bergwerks
Widersetzlichkeit gegen Bergrichter, Bergschöffen oder Hutleute
Hutmann, einer der hütet, die Aufsicht führt; im Bergwerk der Steiger oder Aufseher eines Bergwerks
Huter = Hutmacher
Hutter
Hootmaker, auch Hötjer, Hötger
Huter, Hutmacher
hoter = Hutmacher
Schnurmacher > siehe dort,
die für Hutstaffierer arbeiteten, wurden später, wenn sie mit Webstühlen arbeiteten, Posamentier genannt.
Hutschnur = Schnur um den Hut.
einer, der hütet, die Aufsicht führt.
Huetmann = Steiger im Bergwerk
Abart der Hutmacher, schmückte Hüte durch Steppen, Sticken u. Federbesatz (n. Potth.)
Die Hutmacher durften nur Hüte aus Filz herstellen, die Hutstaffierer schmückten sie aus, betrieben aber nebenher einen Handel mit Modewaren.
Holzschneider.
Hylographie : Holzschneidekunst, das Schneiden einer Zeichnung aus e. Holzplatte, so dass sie erhaben stehen bleibt, zum Zwecke des Abdrucks auf Papier.
Icher = obrigkeitl. Prüfer des Masses und Gewichtes, neben Eicher.
Lexikon: Icker, eicher = eicher, visierer
Eichbeamter.
Illuminieren, ursprüngl. erleuchten. Im späten Mittelalter wird darunter das Ausmalen der Initialen einer Handschrift oder eines Buches verstanden.
Illuminieren ist eine gewisse Art, Zeichnungen ... mit Farben zu erhöhen, damit ihre Teile sich besser ausnehmen. Also werden Kriegs- u. Baurisse illuminiert, damit man erkennen kann, was von Erde, Mauer oder Holz sei. - Andere Zeichnungen, Bilder .. werden bemalt, damit sie ein besseres Aussehen haben.
Briefmaler, Buchmaler.
Gewürzhändler
Lexikon: imber = ingwer.
beamteter Küfer. (Imi ein Weinmass, ca. 15 l)
Brockhaus: Imker = Imber, Immer, Bienenzüchter.
Immenhoff = Bienenstand.
Busche hat für den Beruf Imker den Platz der Berufsausübung angegeben.
Der rangtiefste Lehrer der Schule.
Auf der untersten Stufe der sozialen Stufenleiter stehend.
Musik-, Tanzlehrer.
Hauslehrer.
Lehrer, Erzieher.
Die Hauslehrer, die ihre Dienste anboten, hatten einige Semester studiert oder - es waren Franzosen.
Die konnten Lat., Franz., Philosophie usw. genug, um Informatoren bei jungen Herren zu sein. ... niemals Universität besucht, aber sie waren Franzosen
Pfandbuchhalter (Duden)
Gerichtsbeamter, der die Ingrossationsbücher (Hypothekenbücher) führt.
Die Bezeichnung war von 1782 - 1849 im amtl. Gebrauch.
Einlieger, Mieter.
Hausbäcker, der im Hause bäckt, ohne der Bäckergilde anzugehören.
Der I. hatte keinen Laden, er erhielt von seiner Kundschaft das Mehl zugebracht u. musste gegen Lohn Roggenbrot backen
Inknecht = Knecht des Hauses, dem Range nach vor dem Ackerknecht.
Lexikon: inknëht = Knecht des Hauses
Mieter. (aus d.Lateinischen)
inquilinus = Einwohner, Mieter
inquilinus = Hausgenosse, Insass, Instmann, auch Einwohner
Inspektoratsadjunkt
Inspektor = Aufseher, Adjunkt = Amtshelfer, Gehilfe
Amtsgehilfe bei einer Aufsichtsdienststelle (Inspektorat).
Inste = Insassen,die bei einem andern im Dorfe einwohnen. Arbeiter, die in einem fremden Hause oder auf der Hofstelle des Bauern wohnen u. keinen eigenen Grundbesitz haben.
vergleiche > Inste
Instenkätner wohl ein Instmann, der auf einer Kate, die dem Bauern gehört, sitzt.
Wettinstigator, der die Verletzung der Gesetze zur Klage bringt;
Waiseninstigator, der die, welchen es zukommt, zur Übernahme der Vormundschaft verwaister Kinder zwingt.-
1) kurf. Beamter mit richterl. Befugnissen;
2) Kontrollbeamter bei der Akzise;
3) bei den Grodgerichten i. Westpreussen wirkt ein I. als Anklagevertreter.
Krämer, Kaufmann
Pfragner, Händler, Krämer, Winkelkrämer, Höker ...
institor = Krämer, Händler, Kfm.
Brockhaus: in Norddeutschland im Unterschied zum Tagelöhner die ständig beschäftigten Landarbeiter auf einem Gut.
Arbeiter, welche in grösseren u. kleineren Wirtschaften ausser dem Hofgesinde in dauerndem Engagement stehen.
ländliche Arbeiter bei einem Gut oder Kölmer. Ursprüngl. zahlen die I. Miete für Wohnung, Garten ... leisten mehrere unentgeltliche Scharwerkstage und arbeiten im übrigen gegen ortsübl. Lohn, so oft der Gutsherr sie braucht, andernfalls auch auswärts
seit 1749 bestand neben dieser Messerschmiede und unabhängig von ihr und der Kleinschmiedegilde die Gilde der Kunst-, Messer-, Instrumenten- u. Scherenschmiede in Braunschweig.
Musiker.
Instrument = Tonwerkzeug, heute nennen wir Instrument schlechthin auch das Clavier.
Stadtmusikant, der mit seinen Gesellen u. Lehrburschen vom Turm u. in den Kirchen mit Musik aufwarten musste, er wurde auch zu Hochzeiten u. Begräbnissen herangezogen.
collator = Beisteuerer zu etwas
Kollator = wer das Recht zur Amtsbesetzung hat.
Kollatur = Recht, niedere Pfründe zu verleihen.
Vertreter eines wichtigen Amtsverwalters
Der Intonateur, der hierdurch die richtige Klangstärke u. -farbe, auch das richtige Einpassen eines Registers in den Gesamtorgelklang bewirkt, ist der wichtigste Mann beim Orgelbau.
Intraden = Einkünfte
Intrade = Einkünfte (Zolleinkünfte)
Der hannoversche Soldat war Berufssoldat ... im Alter mit einer Gnadenpension ... oder Rente verabschiedet. In Ratzeburg ... mit ihren Familien mietefrei in Baracken ... Im Notfall wurden sie zu einer Invalidenkompanie zusammengefasst u. mussten Wachdienste tun.
Beauftragter des Rates bzw. des Gerichts, den Nachlass eines Verstorbenen aufzunehmen.
ein Beamter, der im Auftrag des Richters bei Erbfällen den Nachlass aufnimmt, Inventur macht (Kr.Br.30)
inventieren = etwas in ein Inventar aufnehmen.
siehe > Inquiline
Inquilinus = Hausgenosse, Insass, Instmann, auch Einwohner.
Weissgerber.
weissgegerbtes Leder heisst althochdeutsch: itah, irch. mittelhochdeutsch: irch.
zweifellos eine Ableitung vom lat.hircus = Bock. Daher anzunehmen, dass die Weissgerberei von den Römern übernommen wurde.
Ircher = Weissgerber
Lexikon: irher = der irch bereitet, Weissgerber.
irch = weissgegerbtes Leder, besiehe > von Gemsen, hirschen, rehen
Ircher, Irher, Weissirher = Weissgerber.
Wärter, Pfleger in einer Irrenanstalt.
Irtengeselle war ein älterer Geselle, der den in der Herberge angekommenen fremden Gesellen Arbeit zu verschaffen ... hatte.
Stempelschneider, der die Münzstempel gräbt.
siehe > Eisengräber
Hersteller von eisernen Leuchten
entwickelten sich aus den Isernluchtenmaker später die Klempner.
Juris utriusque doctor = Doktor beider Rechte, des weltl. u. des kirchlichen Rechtesiehe >
Juris utriusque licentiatus = Beider Rechte Beflissener (Licentiat)
Licentiat = Titel im Mittelalter für Gelehrte mit Lehrberechtigung, in der Neuzeit ak Grad von der theolog. Fakultät verliehen.
Schneider für Zurüstungen für die Jagd.
Jagdhandwerk, welches zum Behufe der Jagd vor anderen nötig ist, z.B. Jagdsattler, -schmied, -schneider usw.
vergleiche > Jagdseiler
Jurist, der bei der Regierung Jagd- u. Forstsachen bearbeitete.
herrschaftl Rat in Jagdsachen.
Seiler, der Ausrüstung von Jägern arbeitet.
Gehilfe des Jagdzeugmeisters, der die Aufsicht über das Jagdzeug hatte.
Jagdzeugknecht = Jagdbediente für die Geräte- u. Zeugführer bei Hofjagden.
der die Aufsicht über das Jagdzeug hat.
Brockhaus: Jagdzeug = Jagdgeräte
1) Blendzeuge a) Federlappen, b)Tuchlappen,
2) Sperrzeuge a) aus Tuchen, b) aus Netzen (Lappjagd)
herzogl. Jagdbeamter, der die Bestände des Jägerhofes verwaltet u. bei Hofjagden die Heranschaffung des Jagdzeuges überwacht, auch die Hofküche mit Wildbret versorgt; er wohnt im Grossen Jägerhof.
Unter Amtsbedienten: Oberförster u. Jägermstr.
Oberster der Jäger, Vorsteher des Jagdwesens
Jäger = Gesamtbezeichnung für alle bei den herzogl. u. kurfürstl. Jagden beschäftigten Jagdbeamten.
Jolle mit den Nebenformen Jölle, Jelle, Gelle = Name verschiedener kleiner Fahrzeuge;-
2) kleines einmastiges Fahrzeug; einmastiges Küstenfahrzeug der Nordsee, 6-20 t.
Gipsbildmacher.
Gipsbild“ = gipsstatue.
„gips- od. romantische Bilder seynd allerlei kleine od. grosse von Ton od. Gips gebildete Figuren.
Joculator = Gaukler.
Lateinisches Wörterbuch: ioculator = Spassmacher, Spielmann, Gaukler.
Juwelier.
Synagoge = Judenschule; auch Schule für jüdische Kinder.
Lehrer der Kinder u. Vorsänger in der Synagoge.
für Leute im Dienste einer Jungfrau.
Denn wenn uns in den Rechnungen des 16.Jh. eine Jungfernschulmeisterin begegnet, die den Mädchen die notdürftigsten Kenntnisse beibrachte, wird es an einer ähnlichen ... Einrichtung für die Knaben nicht gefehlt haben.
vergleiche > Lehr-, Lesemödder
Advokat, Rechtsanwalt.
Justizrat = früher an ältere Richter, Rechtsanwälte u. Notare ehrenhalber verliehener Titel.
Justizrath = ein fürstl. Rath, welcher für die Handhabung des Rechts u. der Gerechtigkeit sorgt.
Justizkommissar = ein 1781 den Advokaten u. Notaren beigelegter Titel; er war aber nicht lange im Gebrauch.
Geldleiher, -wechsler.
Kawetscher = Wucherer.
Kabertschen -> Kawetschen.
Kabuzenbauer = Kohlgärtner.
Kabus = Kohl.
Kohlgärtner.
Polnisch > Kohl = kapusta
kabes = weisser Kopfkohl.
Kabiszbauer = Kohlbauer.
der Kacheler der Ofenkacheln macht.
Caffa = halbseidenen u. -wollenen Damaststoffen
Kaffhaarmacher = Sammetweber
Inhaber eines Kaffeeschankes
Kaffeeschenke = Wirtshaus zum Kaffeeschank.
Kaffeeschenker.
Abdecker, Nachrichter.
= Caviller, Abdecker, Schinder.
ein Name des Feldmeisters oder Abdeckers, welcher in der niedrigen Sprechart auch Schinder genannt wird. Kafillerlehen In Niedersachsen nur Filler.
siehe > Kolstorter / Kohlenträger.
Kammmacher.
Kammmacher -> Blattbinder u. Rietmacher
fertigt die Rietkämme, die beim Webstuhl die Kette (Längsfäden) führt.
Schiffsbauer f.Flussschiffe.
Kahn = kl. Fahrzeug ohne Mast u. Segel; auch im Gebiet Elbe - Oder grössere Lastfahrzeuge: Oderkahn, Elbkahn
Kahn = Fahrzeug kleinster Art ohne Mast u. Verdeck
Kahnschiffer.
Kahnführer.
Kahn = kl. Fahrzeug ohne Mast u. Segel.-
Kein seemännisches Wort, sondern Schifferwort für Weser-Elbe-Oder.
Im Gebiet Elbe-Oder auch grosse Lastfahrzeuge
Tintenfassmacher
Kalamalmacher (Schreibzeugmacher)
calamus = das Rohr zum Schreiben.
Duden: Kalmank = Wollenzeug
Kalmank ein gemustertes Wollenzeug.
Kaland : Brockhaus geistl. Fürsorge-Bruderschaft, im 13. Jh. gestiftet.
eine Art Synodalversammlung der Prediger einer Landschaft.
ursprüngl. eine religiöse Genossenschaft. Die Bezeichnung wurde auch von weltl. Verbrüderungen übernommen.
Leiter eines weltl. Kalands, vielleicht mit dem Recht, eine Schankwirtschaft zu führen. (vergleiche >Vaagt.)
Kalkmesser.
Kalkmesser = ein Untergebener des Kalkschreibers
in der Regel zugleich Kalkherr, er führt die Aufsicht über die Kalkmesser u. die Kalkscheune, hat die Kalktonnen in Verwahrung, gibt die Messtonne aus an die Kalkschiffe, erhebt von diesen das Brückengeld u. erledigt die Schreibarbeiten.
Kohlengraf, Einheizer im Ratsweinkeller
Beutel-, Taschenmacher.
siehe > Bälgentreter
Arbeiter am Segeberger Kalkberg, die den Kalk abzuhauen (bicken) haben.
bicken = mit der Bick arbeiten, hacken, hauen.
Bick = Spitz- oder Kreuzhacke.
kalgburner, kalkborner, kalckbronner = Kalkbrenner
Kalchborner = Kalkbrenner
Kalkmühle = Mühle zum Mahlen des Gipskalkes, Pochwerk zum Stossen des Düngekalkesiehe >
Schill, leere Muschelschalen, wird im kalk- u. baustoffarmen Küstenland in zahlreichen Kalkmühlen gebrannt, gemahlen. Kalkmühlen stehen in Leer, Norden, Bensersiel, Wilh.haven, Varel.
Kalkbicker = Arbeiter am Segeberger Kalkberg, die den Kalk abzuhauen haben.
vergleiche > Kalkslegher
Der den Kalkstein zerschlagende Arbeiter
Kalkschläger.
Kupferschmied.
K., schmidt, der ohne Feuer arbeitet, Kesselschmidt, Messingschmidt, Kupferschmidt.
Kaluppe = altes, schlechtes Haus ...
Kaluppen = Bewohner einer Kaluppe.
Kaluppner = Häusler.
Kamelot, ein Zeug, ursprünglich von Kamelhaaren, jetzt ein halbwollener Stoff.
Brockhaus: K. leinwandbindiges Gewebe aus Wollkammgarn, Natur- od. Chemieseide. ...
Amtsdiener bei der Verwaltung des landesherrlichen Vermögensiehe >
vergleiche > Cameralverwalter.
Kameralien = Verwaltungs-, Staatswissenschaft
Kameralist = Finanzwissenschaftler
Brockhaus: Kameralistik =
1) Finanzwissenschaft
2) das staatl. Kassen- u. Abrechnungswesen.
Schornsteinfeger
auch Helle-, Kemmet-, Kender-, Essefeger genannt.
Maurer bzw. Töpfer, der Kamine = Schornsteine baute. Der Kamin nahm Rauch und Dämpfe des offenen Herdes auf, war meist oben erweitert zur Räucherkammer.
In alten Häusern (Fachwerk oder Blockbau) oftmals der einzige Teil des Hauses aus Stein.
Kaminbauer = ein auf den Kaminbau spezialisierter Mann.
Verfertiger von Kämmen
kammecher = Kammacher
vergleiche > Blattbinder
Verfertiger von Kämmen für die Weberei
1) Bote des Fürsten, wie mittelhochdeutsch: vrônebote, der aus der fürstl. Kammer gesendet ist,
2) Kammergerichtsbote oder Boten von anderen Behörden, die Kammern heissen.
Leibdiener eines Fürsten (Brockhaus)
1) der den Leibdienst hat bei einem Fürsten oder Herrn
2) Diener bei einer Kammer als Behörde.
Kammerbediente = Sammelname für die bei der Kriegs- u. Domänenkammer tätigen mittl. Beamten.
Hofbeamter niederen Ranges, der für den Ordnungsdienst zuständig war.
-meister = leitender Finanzbeamter.
ein Furier, der für die Quartiere der Herrschaft selbst u. der zugehörigen Personen sorgt.
-meister = der Vorgesetzte einer Finanzkammer in einem kleinen Staate.
Kammermeister wurde in der herzogl. Zeit der Rentmeister genannt.
junger Edelmann im Dienste bei der Person des Fürsten, unter dem Kammerherrn, über dem Kammerpagen, dem Kammerfräulein entsprechend.
Brockhaus: höfischer Titel für jüngere Adlige.
1) niederer Hofbedienter
2) Knecht im Dienste einer Kammer.
3) im Deutschen Reiche, die Juden, d.h. Leibeigene der kaiserl. Kammer, Kammerjude.
Strandaufseher; ... er hat zu verhindern, dass der von der See ausgeworfene Bernstein von unbefugten Personen aufgenommen wird.
Beim Fürsten angestellter Musiker, der auch komponierte.
Brockhaus: Kammersänger, -virtuos, -musiker, Titel für hervorragende Sänger u. Musiker; früher von Fürsten, heute von staatl. u. städt. Behörden verliehen.
Rechtsberater bei einer Kammer.
Konsulent = Rechtsberater
Kammeradvokat = advocat bei einer Finanzkammer als rechtskon-sulent, ... auch mit höherem Rang Kammerkonsulent, K.-procurator.
Beamter der fürstl.Cammer,rangiert vor Cämmerer u.Cammer-
Registrator.
thesaurarius; Kämmerer; der eigentliche rechnungführende Beamte führt gewöhnlich den Titel eines Rentmeisters oder Kammermeisters
leitender Finanzbeamter.
Silberkämmerling
Höriger, der im Hause des Herrn Dienst leistet;
H., der einer Kammer zinspflichtig war.
K. = Kammerknecht; niederer Hofbedienter; Knecht im Dienste einer Kammer.
Dienerin, Mädchen bei einer Fürstin.
Kammermädchen, ziemlich gleich einer Kammerjungfer.
Kammerjungfer = Jungfrau im Dienst einer Fürstin oder adelichen Frau, unterschieden von Kammerfräulein, oft auch von Kammermädchen, die dann niedriger steht.
Kammerausreuter hat Schreiben der Kriegs- u. Domänenkammer zu befördern.
Brockhaus: Behörde zur Verwaltung der Domänen u. sonstigen Einnahmequellen eines Fürsten
Kammerreiter demnach reitender Bote einer Kammer, einer fürstl. Vermögensverwaltung.
Gehilfe des Kammermeisters, des leitenden Finanzbeamten.
führt bei der kurf. Rentkammer zusammen mit dem Kammerregistrator die Protokolle, ... für die ausgefertigten Schriftstücke verantwortlich.
logista, camerae scriba.
Subalternbeamter bei der herzogl. (kurf.) Rentkammer, der zu allerlei Verrichtungen verwendet wird.
Wollkrämpler
Kammsetzer = unzünftige Leute, die Wolle krämpeln u. Wollkämme von Kardendisteln machen.
Krämpeln = mit der Krämpel bearbeiten, kämmen, kratzen.
Lohnfechter.
pugnator; Kunstkämpfer, der aus dem Kampf ein Gewerbe macht.
vergleiche > Klopffechter
rechnet das Freisinger Rechtsbuch, das 1328 fertiggestellt ist, ganz im Sinne des Sachsenspiegels zu den rechtlosen Leuten lediglich Kämpfer u. deren Kinder, alle unehelich Geborenen, Diebe usw.
Kampelmacher = Kammacher
Kampeler, Kampelmacher = Kammacher
Kammacher, fertigt Rietkämme für den Webstuhl.
Kampelmacher = Kammacher
Kampeler, Kampelmacher = Kammacher
Kampelmacher = Kammacher
Kannengiesser, Zinngiesser
mittelhochdeutsch: Kandel = Kanne
Kändler (Käneler) = Hersteller von Röhren u. Dachrinnen.
Konditor.
eine Art Bortenweber
Duden: Kanevas = Hanfgewebe, Stramin
Brockhaus: Kanevas (frz.) ein gitterartiges, lockeres Gewebe, dient als Unterlage für Stickereien.
Nicht sicher, ob der K. zum Wirtschaftspersonal oder zur Jägerei zu rechnen ist.
vergleiche > Taubenmeister
Kannengiesser, Zinngiesser.
kannengeter = Kannengiesser, d.i. Zinngiesser.
vergleiche > Kannengiesser, Känkenmaker
vergleiche > Hafner, Euler
Zinngiesser: veraltete Bezeichnung : Kannengiesser, Kannengosser, Kandelgiesser: Als Profildreher voll-endet der Zinngiesser dann die gewünschte Form, die beim Guss in dieser Feinheit nicht erzielt werden konnte.
Zinngiesser:
Kanngeter = Kannenmacher.
kannengiesser, kangisser, kantengiser = Zinngiesser
Kannengeter = Zinngiesser siehe > Tinngeter
Kantengiesser = Kannengiesser
kannengeter = Zinngiesser
kannenmaker
tingheter
Kannengiesser
wahrscheinlich Kamensetzer = Kamin-, Herd-, Ofensetzer
Brockhaus: Mitglied eines Dom- oder Stiftskapitels
Chorherr, Mitglied eines Domkapitels od. Kollegiatstiftes
Kannengiesser
Brockh: Kante = Rand, z.B. Besatz an Kleidern, Spitzenstreifen
Händler mit Kleiderbesatz, Kurzwarenhändler.- Kannenhändler?
vergleiche > Kantengiesser
Substitut = Stellvertreter, Nachbevollmächtigter.
Kantor = Leiter des Kirchenchores u. Organist, i. kl. Gemeinden zugleich Lehrer.
In den Lateinschulen des 16.-18. Jh. war der Kantor dem Direktor nachgeordnet.
Canzelschreiber
Kanzelschreiber = cancellarius, gleichsam scriba in cancellis gleich kanzler.
Kanzleischreiber
siehe >: Cantzley-Verwandter
Angehöriger einer Kanzlei ...
Kanzlist, der auf der Kanzlei Schreiberdienste tut.
Früher wurden z.B. Gänse genudelt, d.h. es wurden ihnen geformte Kleienudeln von der Grösse eines Fingers gewaltsam in den Schnabel gesteckt u. zum Kropf heruntergestrichen.
Kappe = kuttenartiges Oberkleid,
1) gewöhnlich zugleich mit der Kopfbedeckung dran
2) Überkleid ohne Kapuze
Bauernkittel
Mannsmantel
kuttenartige Kinderkleider
Narrenkappe
Kopfbedeckung allein.
In der Neuzeit Kappe nur noch Kopfbedeckung.
Kappenmaler und Kartenmacher
Hersteller von Spielkarten u. buntem Kopfschmuck.
Lexikon: karch, karche = Karren, Wagen.
Karren-, Wagenbauer.
Karcher = Karrenzieher
Kärner, Karrenfuhrmann
kercher, carricher, karcher, kerrener, kerner, kernder = Karrenfuhrmann.
Dass die Kercher weit über Land zu fahren pflegten, beweisen die zahlreichen Warnungen der Bürgermeisterbücher vor Feinden der Stadt.
karnenzoger = Karrenzieher.
Karremann, karman = Kärner.
karrenforer wohl = Karcher
Karchelzieher = Karrenzieher, Träger mit Karren
Wagenmacher, Karrenmacher
Kärrner, Karrenfahrer.
Karrenführer = städt. Fuhrleute, Magistratskutscher; besorgten Fäkalienabfuhr.
Lexikon: kerner = karrer = Karrenführer
Brockhaus: Kärrner = Fuhrmann.
kerne = kare
Karrenführer, der mit einem karren 'fährt', waaren 'führt'; gewöhnlich Kärrner.
Brockhaus: Karotte =
1) zarte Mohrrübe
2) Wickelung des Tabaks zur Herstellung von Schnupftabak
a) Gemüsebauer,
b) Hersteller von Schnupftabak.
Karpenkäufer und Zitronenhändler.
Karp , Karpen = Karpfen
Karpfenhändler.
Fischhändler.
Karpfenseigner = Danziger Fischer, die vorzugsweise Karpfen verkaufen.
vergleiche > Seuner
Fuhrmann.
siehe > Karcher.
Kahrenführer
Karrenführer gehörten wie die Träger zu öffentlich bestellten Arbeitern, hatten ihren Stand an der Trave zwischen Alfstr. u. Beckergrube (Lübeck 1842)
K.= städt. Fuhrleute, Magistratskutscher, die die Fäkalienabfuhr besorgen.
Lastträger mit Handkarren, vergleiche > Karcher,Karchelzieher. kärchelzieher, schubkärner.
Karrenschieber, der mit dem Schiebekarren fährt.
wahrscheinlich : Karrenschieber.
Karn = Fass, in dem gebuttert wird.
Karbender = Radmacher; Karder = Wollkämmer;
Karcher = Karrenzieher.
Karbender = Radmacher; Karcher = Karrenzieher.
Schütze: Karrn, Botterkarrn = Butterfass
Doornkaat: karnen = buttern.
Kluge: karna = Rolle, wodurch Schiffstaue gehen.
karnat = Seil m. 2 Speckhaken, mit denen Walspeck aus dem Schiff gezogen wird.
vergleiche > Karcher, Karrenfahrer
Fuhrmann, von Karren gebildet, besiehe >von zweirädrigen Karren.
Karrenführer, Karrenmann, Kärcher, Karrenzieher.
Drahtbürsten- oder Wollkammmacher
Kartätsche = Wollkrämpel = kardetsche
Kardetsche = Wollkamm, Wollkrämpel, Wollkratze. ... ursprünglich nur die von Kardendisteln gefertigten, dann aber auch die künstlich aus Draht, Drahthäkchen, auf Leder befestigten.
Spielkartenmaler, Verfertiger von Spielkarten
kartenmecher, kartenmeler, kartenmaler = Verfertiger von Spielkarten
Kartenmaler/Holzschneider f.Heiligenbilder u.Spielkarten.
kerse, kers, karse = Kerze.
kersengeter = Kerzengiesser.
Kars = Kerze, Karsen- (auch Kassen-)geter = Lichtgiesser.
Wollkämmer
Wollkrämpler
Brockhaus: schweres Geschütz (15.-17.Jh.)
ganze Karthaune wog 72 Ztr.- Zu ihrer Bedienung waren nötig: 4 Konstabler u. 12-16 Handlanger.
Wahrscheinlich wurden diese Handlanger Drücker genannt.
Schneidergesell, Kanschettenmacher.
Kaschett, Mütze für Knaben u. Männer; aus frz. casquette
Kasernier (= Kantinenpächter)
Käshändler = tyropola Käsehändler.
Kirchspielvogt.
Kaspel (ndt) Kirchspiel, -vagt (ofr.) Kirchenvorsteher
Kerzengiesser
Kassengeter = Kerzengiesser, Lichtzieher = Lichttrecker
Kerssengeter.
Kassenverwalter.
Kerzengiesser.
vergleiche > Kassengeter Kerzenmecher
Kirchenrendant, Vorsteher der Gemeindekasse.
Kirchenrendant.
der dem gemeinen Kasten, der Gemeindekasse vorsteht,
auch kirchlich: der über den Gotteskasten gesetzt ist.
Brockhaus: Kasten = Kasse; gemeiner K. = Gemeindekasse
Gehilfe des Kästners, des Kastenherren; entstanden in der Zeit, als die Abgaben in Naturalien geliefert wurden.
Kastenherr = in alten Zeiten der Erheber der Steuern in einem Distrikt.
Kastenherr = der Vorgesetzte einer Kasse, besonders ein Ratsherr, sofern er die Stadtkasse oder einen Zweig derselben zu verwalten hat.
Kastenmeister = Kirchenrendant; Vorsteher d.Gemeindekasse
Kastenmeister, Kassenverwalter eines Gotteskastens
Castenschreiber > siehe dort
Rechnungsführer bei einer öffentlichen Kasse.
Sekretär der Gemeindekasse.
Kassenbeamter, der unter Aufsicht des Kastenherrn de Kreiskasten führt.
Kastenmeister, -vorsteher, der dem gemeinen Kasten, der Gemeindekasse vorsteht.
Kastenbauer = Bauer, der auf e. Kastengut sitzt.
Kastenbereiter = Prüfungsbeamter b. Kastenamt
Kastenknecht = Klosterbeamter, der die Verteilung des Getreides zu beaufsichtigen hatte.
Kastenmeister = Kirchenrendant, Vorsteher der Gemeindekasse.
Kastenvogt = Speicherherr, Schlossverwalter.
Kastenschreiber
Kastenbote
Kastkeller = Steuerbeamter
Keller = Steuerbeamter, Kastenkeller = actor principis
Kastkellerei = fürstl. Hebestelle für den Zehnten.
Verwalter des Kornkastens
Verwalter des Kornkastens, dann (weil aus den Getreide-zinsen sich die Steuern entwickelten) hie und da Amtmann über alle Einkünfte; Rentmeister.
Kästner - unterschieden von Kastner, Kastenmacher, Tischler.
Kastner = Rentmeister.
für Kastrierer gibt es viele Bezeichnung
Gelzer, Gelzenlichter = Schweinekastrierer
Bärschneider = Schweineschneider
Berenstecher = Bernschneider, Bersuder, Berzauter, Golzer, Köpfler, Nonnenmacher,
Pagenstecher = Pferdekastrierer
Schellkopf
Suwestecher, Verheiler = Kastrierer.
Göltzenleuchter, Hufleuchter, Hodensnyder
Ein Lehrer für die Kinder aus den ärmsten Volksschichten war der Stadtkatechet.
1697 wurde ... die Katechismusschule eingerichtet und ein Lehrer bestellt, der Stadtkatechet genannt wurde.
K. junger Geistlicher, der noch vor der Ordination stand. In Danzig versah der K. den Gottesdienst im Spendhause, Zuchthause u. ähnl. Anstalten.-
Catecheta = Religionslehrer.
Besitzer einer Kate, in Norddeutschland auch ein Kleinbauer.
Kate, Kote, Kotte = Haus eines Kleinbauern, Landarbeiters; auch Hütte
Brockhaus: feinfädiges Baumwollgewebe, das je nach Verwendungszweck gebleicht, gefärbt oder bedruckt wird.
der bedruckte Stoff kommt in ein besonders Reinigungsbad, hierauf wird der Kattun auf der Waschbank mit den Klopfhölzern geklopft und im Fluss zum zweiten Mal gespült.
Brockhaus: Kattun = feinfädiges Baumwollgewebe, das je nach Ver-wendungszweck gebleicht, gefärbt oder bedruckt wird
Keysiehe > Kattun (nl. aus dem Arabischen; eig. Baumwolle) = Stoffe aus ungefärbtem Baumwollgarn, später bedruckt.
Nebengewerbe; verarbeitete den Flachs weiter durch Schwingen, um ihn spinnfertig zu machen. Trat aber auch als Werghändler auf
K(a)uderer = Werghändler.
wahrscheinlich kfm. Angestellter mit guter Bezahlung
vergleiche > Commis
Kleinhändler, Höker
Käufler = Trödler, Kaufel
Brockhaus: Kauffahrteischiff = Handelsschiff.
Kapitän eines Handelsschiffes
Kaufhändler = Kaufmann.
Unterschied zu Kaufmann: Kaufdiener
Kaufmann, Händler
Kaufhändler = Handelsmann
Wossiehe >-Teuch.: kopslagen = einen Kauf oder Handel durch Handschlag abschliessen, Handel treiben, handeln.
Kaufschläger demnach = Händler, wahrscheinlich Viehhändler, denn in den Kreisen ist der Handschlag heute noch üblich.
Zunftfreier Schneider (Freischneider), der nebenbei Kleiderhandel betreibt.
Kawel = Kabel, starkes, aus Hanf gedrehtes Tau, siehe > Ankertau.
Hersteller von schwerem Tauwerk.
Kabel (kovl) = starker Strick, Schiffsseil, Ankertau.
Kabelschläger = Hersteller von Ankertauen.
Stass-St.: Kabeldreher = alte Bezeichnung für Reepschläger oder Seiler.
Geldleiher, Wechsler, Wucherer.
Kawerz, Kauwarz = Geldleiher, -wechsler
Lexikon: kawersin = kaufman, wechsler, wucherer
Kawetscher = Wucherer.
Geldleiher, Geldwechsler
Lexer: kawerzin, kauwerzin = ausländ., besonders italien. Kaufmann, wechsler, wucherer.
vergleiche >: Kowartsch
wahrscheinlich: Mantelschneider.
Kawei, Karwei = weiter, bis an die Füsse reichender Mantel mit grossem Kragen.
Lexer: kapit = feiner Wollstoff
für den Laut ei wurde öfters y geschrieben. Das t aus Wohlklangsgründen eingeschoben.
Fischmeister.
Fischmeister, sie beaufsichtigten die Fischerei auf den Haffen u. anderen fiscalischen Gewässern
Kellner, Schaffner, Kellermeister;
Kammerbeamter.
Keller nur in einigen Gegenden üblich und aus Kölner verderbtes Wort, das sowohl einen Kölner = Hufener, zinspflichtigen Besitzer eines Hufengutes, als auch einen Vorgesetzten derselben (Bauern) bezeichnet.
Am Niederrhein: Amtskeller soviel wie Amtsverwalter.
Schäfer, Eheschl. Messel, Anmerk.: freiherrl. Grossschlag'scher Keller in Messel
Kellerer, Kassenbeamter eines Stifts oder einer Kirche mit d. Funktion eines Rentmstr.
Knecht in einem Keller
Knecht, Arbeiter in einem Lager- oder Weinkeller.
Kellerschreiber: Rechnungsführer in einer Kellerei
Auch Schreiber eines Kellermeisters
kellerlouwe, Kellerlöwe spöttisch für Kellerbewohner.
Die Kellerlauwesche stand dem Keller vor. (im Gildehaus, wo Festlichkeiten stattfanden.)
Brockhaus: Verwalter eines Weinkellers, leitet die sachgemässe Behandlung des Weins
der über den Keller (Weinkeller) gesetzte, besonders der einer herrschaftl. Kellerei vorsteht.
der erste Vorgesetzte eines grossen, besonders herrschaftl. Bier- oder Weinkellers, welcher sowohl den Einkauf des Getränkes als dessen Erhaltung zu besorgen hat.
Erheblich tiefer in der sozialen Gliederung als die Holländer standen die Schotten ... wohnten sie in Buden und Kellern u. hiessen deshalb Kellerschotten. Soweit sie als Hausierer ... verkauften, wurden sie Paudelschotten genannt.
Paudelkrämer, -träger = ehemals Händler, welcher Galanteriewaren in kleine Kasten (Paudeln) umhertrug. Hausierer.
Rechnungsführer bei einer Kellerei, auch der Schreiber eines Kellermeisters, wohl auch der Kellermeister selbst.
Wirt eines öffentl. Bierkellers
Die Niederlassung im räumlich begrenzten Stadtzentrum bedeutete für viele Schenkwirte, dass sie sich in Kellern einrichten mussten.
Amtleute des Domstiftes, Ende d. 14.Jh. werckmeister, camermeister, küchenmeister, kelner, melmeister
Kellner = mittelhochdeutsch: kelner = Keller, Kellermeister
Lexikon: kellaere, kelnaere, -er = Kellermeister, Verwalter der Weinberge u. Weingüter.
der über dem Keller gesetzt ist, die Getränke besorgt, aber auch in weiterem Sinne: Schaffner, Aufwärter
Weingärtner
Brockhaus: Kelter, Fruchtpresse, zum Auspressen der Weintrauben; ich keltere Trauben = presse ausiehe >
Kelterherr = Eigentümer einer Bannkelter
Keltermacher = Zimmermann, der Weinpressen herstellt.
Kelterschreiber = Zollbeamter, der die Weinkelter überwacht.
seltener kemmern. Kämmer. Die Tuchkämmerei war ein Hilfsgewerbe der Weberei, das sowohl von Männern als auch - und zwar viel häufiger - von Frauen betrieben wurde.
Kämmerer.
Brockhaus: Kämmerer =
1) Kammerherr
2) Leiter der Finanzverwaltung einer Stadtgemeinde.
Kämmerer: Vorgesetzter einer Kammer
Schornsteinfeger > siehe dort
Kimmetkehrer = Kaminkehrer
Kannenmacher, -giesser
siehe > Kannengiesser
Wahrscheinlich Lese- oder Schreibfehler. Soll wohl heissen: Henschenmacher = Handschuhmacher.
Karrenführer, Fuhrmann
Karchenzieher (Karcher) = Lastträger mit Handkarre, Karrenzieher.
Karcher = Kärcher = Kärrner.
Kärrner, Karrenfuhrmann
Lexikon: kerner = karrer, Karrenführer.
Kerzengiesser.
vergleiche > Kassengeter, Kastengiesser
kercengetere, candelarius, candelifex = Kerzenmacher
Kerzenzieher, Kerzentaucher, Lichtzieher, Kerzen- Lichtgiesser.
siehe > auch Kassengeter
Zunftmeister.
1) in kath. Ländern ein Kirchendiener, der darauf sieht, dass alle der Kirche zufallenden Strafkerzen recht eingeliefert werden.
2) in Oberdeutschland die Handwerksältesten, vielleicht weil sie bei den Umgängen (Prozessionen) die üblichen Kerzen zu besorgen u. zu verwahren hatten.
Käsehändler
Kesskaiffer = Käsehändler.
Wasserbeck = Bäcker.
Kesselflicker; übte sein Gewerbe im Umherziehen aus
Kesselführer = Kesselflicker
Führer = Fuhrmann; in Stendal gab es Kesselfahrer, die Wasser in Kesseln zu den Häusern brachten,die keine Brunnen hatten
b) Kesselfahrer, die Wasser herumfuhren und verkauften. (Lübeck)
Ketelbuter (niederdeutsch) Kesselflicker
Mit dem Rückgang der Beckenwerkerei ... noch katastrophaler wirkte sich die Errichtung der Bündheimer Messinghütte u. der Wolfenbütteler Manufaktur aus ... Durch privileg. Händler, die Kesselführer, liess der Herzog die aus Messing gegossenen Massenartikel der Hütte, die ungleich billiger waren als die gehämmerten ... vertreiben.
Wandernder Händler mit Kesseln u. anderen Messingwaren.
Kesselflicker
b) Ketelboter = Leute, die mit alten Kesseln handeln.
Kesselführer
Kesselführer
Kesselführer, unter den herumziehenden Leuten des Volkes = Kesselflicker, Kaltschmied.
Kesselhändler
Kupferschmied oder vielmehr speziell Händler mit kupfernen Kesseln.
Kesselhändler.
Augsburg 1303 zuerst erwähnt, trieb aus Kupfer Hand- u. Rauchfässer, Taufbecken, Weihwasserkessel, Kelche, Patenen, die er z.T. vergoldete u. emaillierte, fertigte neben allerhand getriebenen u. geschnittenen Kronleuchtern auch Türen, Türbeschläge, Zunft- u. Gasthofschilder.
Kessler = Kupferschmied
Kesselschläger, Kesselschmied.
Keteldreger = Kesselflicker.
Klüver, Bürgerbuch Oldesloe, 1741: Die Stadt besass zwei Braukessel. Sie wurden durch einen dazu angestellten Mann von Haus zu Haus gefahren.
Die besten Kunden der Kupferschmiede waren die Brauer u. Branntweinbrenner, ihr grösster Konkurrent die reisenden Kesselträger.
Kezzler = Kesselschmied
Lexikon: kesselaere = , Kupferschmied
Brockhaus: Kessler = Kupferschmied, Kesselflicker
Kesseler = Kessler = Kesselmacher, Kupferschmied
Käsehändler
vergleiche > Kesehöker, Kesskeiffer
Kesselflicker -siehe > Kesselbüsser
ketelboter = Kesselflicker
Ketelbuter (niederdeutsch) = Kesselflicker
ketellapper = ketelboter
ketelboter, -buter = Kesselflicker.
vergleiche > Kesselschmied
Schmied, der stählerne Ketten herstellt; war in einigen Orten (Nürnberg, Prag usw.) ein eigenes Handwerk.
Kettenschmied, faber cattenarium ferrearum.
fertigte kleine Ketten, besonders Drahtketten, trieb sein Handwerk
im Umherziehen, daher nicht sehr angesehen.
Kettner (obd.) = Kettenmacher
kettener, kedener, kettner, kiddener, kedden- u.kiddenmecher, der Ketten verfertigt, wahrscheinlich Schmuckketten.
Kuhlemann
Kuhleuchtenmacher, Stalleuchtenmacher
Kiemer, Böttcher, der grosse Kübel u. Gefässe macht.
kimmer = Böttcher
nd. Böttcher gewisser Art.
Kübler, Böttcher
Kübler = sitularius, Eimermacher.
Küfer.
viel mehr als Kellereiarbeiter
In den Kienräuchereien wurde aus kienigem, harzreichem Holz, meist Kiefernstubben, Holzteer u. Russ gewonnen. Russ wurde als Grundlage schwarzer Farbe, Stiefelwichse usw. sehr gebraucht
Glas- u. Kienrusshändler
Brockhaus: (sinngemäss, gekürzt) aus Harz, harzhaltigem Holz (Kien) gewinnt man Kienrus. Russ wird als Farbstoff zu Ölfarben, Lack, Tusche, Druckerschwärze, Schuhwichse usw. gebraucht.
Kiepe = Rückentrage, Tragkorb (Brockhaus)
Kiepenkerl = Hausierer mit Lebensmitteln
Kiepenmann = Botengänger
Kiepenkerl, -mann = Hausierer, Botengänger
Kiependreger, -kerl = Handelsleute auf dem Lande.
Fischereiaufsichtsbeamter.
Keiper = Fischmeister Kieper = Küper, Küfer.
Taxator; Tuchprüfer; Wahlmann
Kiesen = mittels der Sinne untersuchen. In diesem Sinne (Bedeutung) ist an einigen oberdeutschen Orten noch der Kieser oder Weinkieser eine öffentliche Person, welche den Wein kostet u. nach Befinden taxiert.
Duden: (1915) Kietz = entlegene (Slawen-)Vorstadt
(1973) slaw. landsch. Ortsteil
Brockhaus: Kietz =
1)kl. Auenrandsiedlung in Form einer gedrängten kurzen Dorfzeile, im slaw. Siedlungsgebiet rechts der Elbe aus der Zeit 600-900
2) Fischersiedlung.
also: Krüger, Gastwirt auf einem Kietz
Beim Fass ist Kimme ursprünglich der Einschnitt in den Dauben, in denen der Fassboden sitzt. Sodann wird Kimme auf den Rand selbst übertragen, der die Nut nach aussen überragt. (Homberg)
kimermaker
Bei den Böttchern wird der scharfe, über den Boden hervorragenden Rand des Fasses, welcher auch Frosch oder Zarge heisst, Kimme od. Kimming genannt. In Niedersachsen heisst daher ein Böttcher, welcher Gefässe mit einem Boden verfertigt, Kimmker, welcher von den Tonnenmachern unterschieden wird.
Küfer, Kübelmacher
Kimmer = Böttcher
Kiemer = Böttcher, der Kübel u. Gefässe macht.
Kimmer = Böttcher.
Kinderlehre = Predigerstunde
1) lehre für kinder,
2) aber katechismuslehre, christenlehre.
kinderlehrer = paedagogus, auch catechista
daher man an einigen Orten auch einen Katecheten einen Kinderlehrer zu nennen pflegt.
1) Mutter im eigentl. Sinne,
2) Hebamme,
3) Amme.
Mützenmacher.
Kipps = platte Schirmmütze f. Männer u. Knaben.
Kips =
1) Mütze
Lexer: kippe = mütze.
in der Gerberei Kips, Kipse = ostindische kleine Rindshäute
2) feinporiges Leder (aus Indien, China), Leder von jungen Kühen.
Kips = Kappe
Kirchgeschworener, Mitglied des Kirchenvorstandes
Kuhlengräber u. Kirchenknecht
1) der geringste Kirchendiener, der für die Reinlichkeit der Kirche sorgt.
2) Kirchner, Glöckner.
Mitglied des Kirchenvorstandes, der die vielfachen Abgaben an die Kirche anzumahnen hatte.
Kirchenrüger: sie haben die Säumigen zur Kirche anzuhalten.
Verwalter des Kirchenvermögens
Pächter von Lädereien der Kirche, Kirchengutpächter.
Kilchmeier = Pfarrgutspächter.
Kirchenältester; Vorsitzender des Kirchenrates;- weltlicher Kirchenvorsteher. Gemeindemitglied, bestellt zur Verwaltung u. Wahrung der weltl. Angelegenheiten einer Ortskirche.
Kirchenvorstand bzw. Mitglied
provisor = Sachwalter, Verwalter, Vorstand d. Armenhauses
Schreibkraft auf dem Pfarramt, Rechnungsführer über Almosen, Pacht usw.
Wenn Kirchenbesucher einschliefen ... durch Kirchenstösser geweckt wurden....
Karkenslaap = Kirchenschlaf... dor geit nix öwer goden K.
1)weltl. Schutzherr einer Kirche,
2) Kirchenknecht
In Lübeck ist Kirchenvogt = Kirchenknecht, Kirchendiener; denn im Adressbuch 1826 steht auf Seite 330: Warncke, H.H., Maurergeselle, Kirchenvogt an d. St.Marienkirche.
Kirchencensur = Sittencensur von der Kirche ausgeübt.
Von der Kirche bestellter Sittenrichter.
nd.Karkhöfer, die Leute, welche auf u. an dem Kirchhof wohnen. ein auf einem Kirchhof Wohnender (der u.U.Immunität genoss)
Kirchmeister = Kirchenmeister,
1) Kirchenvorsteher,
2) Baumeister beim Kirchenbau.
Küster
Brockhaus: Kirchendiener
Küster, Messner, Kirchendiener (in Thüringen noch heute gebräuchlich)
Kirchdiener, Küster.
Die Kirche hat mit Bedacht ihre Laien-Ämter, in denen der Karksluter an der Spitze stand, vergeben. Der Laie, der gewissermassen die Schlüsselgewalt über die Kirche hat.
Der K. unterstand direkt dem Rantzauschen Amt u. vollzog in der Ortschaft anfallende Amtsgeschäfte wie Einzug der Steuergelder, Bekanntmachung der Anordnungen usw.
Turmwächter auf dem Kirchturm.
Kirchenvorsteher.
ein von der Gemeinde gewählter Beamter, der die wirtsch. Interessen der Gemeinde dem Pfarrer gegenüber zu vertreten hat, an Verwaltung des Kirchenvermögens beteiligt.
Kirchenältester
Kirchner = Küster.
Hersteller von Mantelstoff.
Kirsei, Kersel, Kirschei heisst so ein gekepertes Wollenzeug,eine Art Flanell.
Der Kirsey ist ein wollener, geköperter Zeug, eine Art grober Sarsche, die auf beiden Seiten recht u. mit Haaren bedeckt, stark gewalkt, aber desto leichter geschoren ist. Verwendet für Uniformen.
vergleiche > Küssenmaker
Von den Zimmerleuten haben sich als erste Spezialhandwerker die Kistenmacher abgesondert, die ihren Namen nach dem wichtigsten Hausgerät des früher Mittelalter, der Kiste verdanken.
kistenmaker = Kistenmacher
Gatz, Das d. Malerhandwerk, Leipzig 1917 siehe >89
Aachen 1493: Kistenmaler
Schrank-, Truhenmaler.
Kiste = Kiste, Kasten, Schrein
Kiste = Kiste, Truhe, Kasten.
Kistenmacher. Tischler.
Kistenmacher = Tischler, Schreiner
kistener, kistenmecher, Schreiner
kistenmaker, cistifex = Kistenmacher
Das eigene Heim blieb einfach und schmucklos > Die häuslichen Einrichtungen bestanden daher nur aus Kisten u. Kastenmöbeln, die aus derben Eichenholzbrettern zusammengespundet waren.
Die Handwerker nannten sich Kistenmacher.
Kittei = ein glattes, schmales baumwollenes Zeug; es wird als Futter gebraucht;bei Krünitz eine Art Leinwand u.Damast aus China; in Schedels Waarenlexik. kitay ebenso, aber auch von böhm. u. oberlausitzer Kattunen.
Fleischer auf dem Schlachthof, der Kessel und Geräte beaufsichtigt (meist ein verarmter Fleischermeister); auch Köttler, Küttler genannt.
vergleiche > Küter
vergleiche > Kuttelwäscher, Kuttler
Frischbier: Kittler (Köttler) richtiger Küttler, ein Fleischer, der als Aufseher auf dem Schlachthof wohnt.
Leichenbitter
Spengler oder Blechschmied.
Da die Spange in der österr. Mundart Klampfe hiess, so nannte man ihren Verfertiger in Österreich einen Klampferer
= Klempner.
Klamp(f)erer = Blechschmied, Klempner
Lexikon: klampfer = Klempner
Klamperer = Klampferer, Klempner
Klamper = Klempner
Hersteller von eichenen oder buchenen Planken von mindestens 5 m Länge.
klapholt = eichene (auch buchene) Planken von 5-9 Zoll Stärke u. mindestens 5 Fuss Länge
(Die Stärkeangaben >5-9 Zoll ≈ 12-21 cm< , >5 Fuss = 1,44 m< scheinen falsch.)
klappholt = Klapper des Dreschflegels, Böttcherholz zu kleinen Gefässen. - vergleiche > Staffholt
Klappholz, kleinere Stücke gespaltenen Eichenholzes, wie sie vom Küfer zu Fassdauben gebraucht werden.
wahrscheinlich Kappenschneider (siehe > dort), da in der Umgangssprache Klappe u. Kappe oft verwechselt werden.
Kappe = mantelartiges mit einer Kapuze versehenes Kleidungsstück
Kappe = litauisch, mit Klappe versehene Mütze, Kapuze.
Überschlag von feinem, weissen Leinen oder Batist; früher Erkennungszeichen der ordinierten Prediger.
Signal-Trompeten-Bläser, Clareta-Bläser.
Lübeck: ein Klaritter 1474 zum Turmmann an der St.Marienkirche ernannt.
Hersteller von Buchschliessen und kleinen Verschlüssen
eine Art Gürtler, welcher Clausuren zu den Büchern verfertigt. Clausuren sind Beschläge, Schlösser, Haken
Buchschliessenmacher.
Kleiber, Klaiber = Bauhandwerker, der die Lehmwände macht.
kleiber, cleyber, cleber, kleuber, später auch klaiber, ein Bauhandwerker, der Lehmwände macht u. verputzt
Kla(i)ber = Estrichmacher, Lehmwandstreicher.
Abdecker (Brockhaus)
Schinder, Kaviller, Kafiller;
Wasen-Kleemeister (Brockhaus)
Tüncher, Weisser, Weissbinder.
Kleiber = Estrichmacher, Lehmwandstreicher
Kleiber = Verstreicher der Wände an Fachwerkbauten;- Buchbinder
Lexikon: kleiber = der eine Lehmwand macht, mit Lehm verstreicht
Kleiber = Leimmacher, Mörtelmacher ...
kleiderhocke, cleyderhockin, wie es scheint, nur weiblich. Name erst gegen Ende des 15.Jh., vorher underkeuffere an aldem gerede = Unterkäufer von altem Gerät. Also Unterkäufer
Klederseller = Kleiderhändler
Kleiderseller = Altkleiderhändler
Sie waren Althändler, die getragene, aber gut erhaltene Anzüge, Mäntel u. Kleider aufkauften u. an die ärmere Bevölkerung weitergaben.
Bechermacher (Kleinbinder).
Böttcher, der kleine Gefässe herstellt
Breittuchmacher, Tucher
Die Zunft der Klein-Breittuchmacher umfasste in ihrer Blütezeit über 50 selbständige Innungsmeister.- jedes Tuch in der Breitte dritthalbe Elen halten soll. Dritthalbe Ellen = 2 1/2 Elle ≈1,5 m
Angehörige der zumeist aus Handwerkern bestehenden gemeinen Bürgerschaft.
im Gegensatz zu Grossbürger der Handwerker.
Handwerker bzw. Arbeiter.
Drechsler, der kleine Gegenstände herstellte (vergleiche > Kleinbinder, Kleinsnider, Kleinschmied)
Kleinkötter = Klasse der kleinsten Höfe handdienstpfl. Bauern
Kleinköter = in Westfalen ein Bauer mit 1 bis 2 Pferden; ein Grossköter mit 2-3 Pferden.
Sammelname für verschiedene Metallarbeiter
Seine Erzeugnisse waren kleinere Dinge des tägl. Lebens wie Nägel, Bohrer, Nadeln usw.
Schlosser.
kleinsmit = Kleinschmied.
Vermutlich wurden darunter die Schlosser, Nagel-, Messerschmiede u.ä. verstanden.
klensmed = Schlosser
Zu den Kleinschmieden gehören die Schlosser u. Sporer u. später die Büchsenmacher ... 1609 gehören auch die Uhr- u. Windenmacher dazu u.1701 die Schwertfeger, Messer- u. Nagelschmiede.
Wahrscheinlich: Altschneidermeister, Flickschneider.
Tischler
Wohl Tischler, der kleinere Gegenstände fertigte, im Gegensatz zum Kistenmacher.
Tuchmacher.
wahrscheinl. = Klein-Breittuchmacher siehe > dort
stellt Taschenuhren her.
vergleiche > Grossuhrmacher.
vorher Blechschläger.
Blechschmied, südd. Spengler (Wasserzieher)
Ident. Bezeichnung: Spengler (Bayern, Hessen), Flaschner (Württemberg, Schweiz), Blechner (Baden), Blechschmied (Pfalz), Blechschlosser, Stürzner (Schweiz)
Herkunft des Namens: Kl. abgeleitet von Klampferer (Breslau), Klamperer oder Klemperer (von Klampern = Lärmmachen des Klapper-geräusches der Blechhämmer), nach anderen Deutungen von (K)Lämperer = Lampenmacher.
Kleinhändler.
Kleinhändler ≈ Höker, Haker
klensmede = Kleinschmidt, Schlosser
vergleiche >: Kleinschmied
Brenner von Knochenasche
Kläre, in den Schmelzhütten klare Asche, die aus Knochen gebrannt wird, die Schmelztiegel daraus zu fertigen.
In Zuckersiedereien das gebrannte Knochenmehl, das zum Klären des Zuckers gebraucht wird.
siehe > Lehmklicker, Kleber
Klieber = Holzspalter
Grobklüver = der für die Böttcher die Stämme spaltet.Kleinklieber = bei den Böttchern, der das Holz mit Keilen klein spaltet.
klieben = spalten.
Klempner.
Waffenschmied, der Säbel-, Schwertklingen fertigt, die er meist mit seiner Hausmarke versah.
Klingenmacher oder Klinkenmacher oder Bettler, der an allen Türklinken drückt?
Klappermühle = Klippmühle.
klappernde Mühle, eine Mahlmühle sofern sie sich durch ihr klapperndes Geräusch von anderen Mühlen unterscheidet.
kleine, elende Mühle an einem kleinen Gewässer, die nur im Herbst und Frühjahr mahlen kann.
Klippe, Klippgen = Steinufer.
Lübecker Bezeichnung für Glossenmaker siehe > dort
klippe war ein anderer Name für glosse = Überschuh.
Klipper = Klempner?
Flensburg: Holzschuhmacher
Rostock: Klippenmacher.
Kleinkrämer
Klippkr. = Holzschuhhändler
Trödelkrämer, Krämer, der schlechte Sachen zu kaufe hat, als hölzerne Kleinigkeiten, Spielgeräte usw.
Pantoffelmacher.
Klocke = Glocke.
Brockhaus:
Klock, nd. 1) Glocke,
2) Uhr.
Glöckner.
a) Glockengiesser
b) Glockenläuter
Schaufechter
gewisse Handwerksburschen, die für Geld ihre Fechtschulen halten; zunftmässige Fechter, die wandernd die Fechtkunst lehrten. Später: Schaufechter, zu den Gauklern gerechnet.
Hutmacher.
Klöpper = Handwerker, der mit dem Klöpfel/Klöppel arbeitet
Klopfer = ein Klopfender, Schulklopfer bei den Juden, bei den Hutmachern Arbeiter, die die Wolle durch Klopfen bereiten.
Klopper sind eine besodere Art der Hutmacher, so die Wolle durch kloppen oder schlagen zubereiten.
Hintersass eines Klosters, der ein Klostergut, -mühle in Lehen oder Pacht hat.
Hof- und Klosterrat, auch geheimer Cammer Secretarius
Behörde zur Verwaltung der Klostergüter, wie ein Mitglied derselben.
Jede Gruppe betrachtete sich als >Broderschop<, es scheint daher, dass sie nach dem Beispiel geistl. Brüderschaften ihren Versammlungsort >Klöster< nannten u. dann nach der Lage dieser Klöster zu Unterscheidungsnamen geworden sind.
Im 16.Jh. kam für die Einzelbruderschaften die merkwürdige Bezeichnung >Kloster< auf
Am frühesten u. häufigsten wurden die Mengstrassen (Träger) u. die Marktträger durch den Zusatz >Klöster< gekennzeichnet
Lübeck: Das Sanct Annen Armen- u. Werkhaus, auch vorzugsweise Kloster genannt, ward ... 1530 ... eingerichtet.
Das St.Annen Armen- u. Werkhaus wurde Kloster genannt, da es sich in den Gebäuden des 1502 gegründeten Klosters befand.
ein Diener der Anstalt
Klotze = Klotschuh = Holzschuh
Klotzenmacher, Korkenmacher = Holzschuhmacher
Holzklöwer = Mann, der Holz spaltet
klöven = spalten, klöben
Holzschuhmacher
Anfertigen von Schuhwaren lediglich aus Holz durch Schnitzen
Kmetone = unfreier Bauer slav. Stammes
Knochenhauer, Schlächter.
Brockhaus: Knappe = im Mittelalter ein junger Mann von freier Geburt, der im persönl. Dienst eines Ritters ... seine Ausbildung zum Ritter erhielt.
Übertragen: einer, der bei einem Meister in Arbeit steht, so seit dem 14. Jh. der Mühlknappe, der Bergknappe.
Zeugmacher, die für eine Verkaufsgesellschaft (Calwer Moden...) webten.
Brockhaus: Knappschaft = zunftmässiger Zusammenschluss der Bergleute (Knappen) ... zur Unterstützung bei Krankheit u. Unfall.
Knääpsch = weiblicher Handwerksgehilfe, so beim Leineweber; auch von nicht berufl. Weberinnen.
Knappe, Knäpple = Jüngling, der Ritter werden will, schlechthin: Geselle, Gehilfe.
Stecknadelmacher
Knäuffnadel = Stecknadel.
Knopfmacher
Knäuflein = Knopf
Knauf, ein oberd. veraltetes Wort für Knopf.
Knaufmacher, ein Handwerker, der von Zinn, auch wohl Blei, Knöpfe giesst.
Hofknecht
Hausknecht
Wirtschaftsgehilfe; früher Geselle, Diener, Soldat, Gerichtsdiener
Brauknecht, Schuhknecht, Beckenkn. usw.
Knechte =
1) Angehörige des niederen Adels, sofern sie nicht die Ritterwürde erworben haben;
2) im Mittelalter werden die bei einem Zunftmeister arbeitenden Gesellen u. Lehrlinge oft K. genannt.
Gesindemakler, Vermittler von Personal für Pferde u. Fahrzeuge.
Knechtvater = der einem Herren Dienstboten zuweist; besteeder van dienstboden.
Vermieter männlichen Gesindes
Bierfahrer
(nd.,Hamburg) Bierfahrer, Fahrer von Tonnengut.
Bierführer
Kneveler heissen in Hamburg die Karrenzieher, welche Stückgüter führen, die mit Stricken u. Knebeln befestigt werden müssen.
Wollkämmer
Kniestreiche: bei den Wollarbeitern die feinste Art der Kardätschen, welche die subtilsten Häkchen haben und daher nicht auf einer Krämpelbank, sondern auf dem Knie befestigt werden; der Kniestreicher ein Wollkämmer.
Beindreher, -drechsler.
Fleischer, Schlächter
Knochenhauer, Schlächter, die das Fleisch verkauften
knorkenhouwer, carnifex = Knochenhauer
Knorrenhauer = Knochenhauer
Der Kn. unterschied sich von dem Küter. Nur die Kn. waren zunftberechtigt. Sie kauften Vieh ein u. besorgten den Kleinverkauf des Fleisches. Die Küter waren die Kopfschlachter u. Wurstmacher.
Knopfgiesser, eine Art der Gürtler, die nur weiss oder von Tombak giessen und besonders Kleiderknöpfe, Schnallen u. dergl. verfertigten
Stecknadelmacher
Knopfnadel, auch Kopfnadel = 1) Stecknadel, 2) Haarnadel mit grossem Kopf.
Knüppel = hölzerner Schlägel mit Stiel, bei Steinmetzen, Bildhauern, Tischlern.
Knüppledirn = Klöpplerin
Knüppelmacher =
1) Hersteller von hölzernen Schlägeln
2) Klöppelhölzern.
Klöpplerin.
vergleiche > Knüppelmacher
Knüppel, Knuppel (nd) heisst auch der Klöppel zum Spitzenklöppeln.
Stricker, Knüttler.
Knütter nd. = Knüpfer, Stricker
Knütten =
1) nordd. Stricken,
2) knüpfen.
Stricker.
Knütten, nordd. stricken
Frischbier: knitten, knötten = stricken, knoten.
Flensburg: Messerschmied.
knif = Messer, siehe > Schustermesser.
Seit dem 16.Jh. werden Kobalterze zur Herstellung von blauer Farbe (Smalte) verwendet. Wichtiger Fundort Schneeberg/Erzgebirge.
Beamter bzw. Angestellter in einem Kobaltbergwerk oder einer Blaufarbenfabrik.
Duden: Kober = Korb für Esswaren. (ostmitteld., niederd.)
Lexikon: Kober = Korb, Tasche.
Hersteller von Taschen aus Holzspan mit Deckel und Tragriemen zum Mitführen der Esswaren
Duden: Köbler = Häusler, Hüttenbesitzer
Kober = Korb f. Esswaren, Spankorb.
Köbler = Kleinbauer
Kobelhirt = Pferdeknecht.
Kobbelhirt = Pferdehirt
Lexikon: Kobeler = häusler.
Kobler, Köbler = Häusler, der kein eigenes Gut hat, nur ein Haus, ob auch mit einiger Feldwirtschaft. Kötner, Köter.
Kleinbauer
Kobler, Köbler (obd.) = Tagelöhner, der in einem Kobel (Hütte) wohnt.
Kobler, Köbler = Häusler, der kein eigenes Gut hat, nur ein Haus, ob auch mit einiger Feldwirtschaft, im Gegensatz zum Bauern.
Koch, Schiffskoch.
cocus, koc = Koch
1) Kofent, so heisst das dünne Bier, Dünnbier, das nach dem Bier durch Aufguss auf die Träber entsteht; Nachbier, Afterbier
2) es bedeutet eigentlich Klosterbier, von convent = Kloster.
Cofent = Dünnbier, wie es in Klöstern zum Ausschank gebraut wird.
Dienstmann.
Gepäckträger bei Eisenbahnen
Kuhhirte
Kuhhirtenknecht
vergleiche > - - heier
Köhler.
Kohlenschweler = Kohlenbrenner = Köhler
siehe >: Koler
In Lübeck gehörten die Kohlenträger zu den verlehnten Trägern.
vergleiche > Träger
Kohlenvogt = Aufseher im herzogl. Kohlenhof.
Bis etwa 1808 benötigten die Eisenhütten Holzkohle. Die Köhler lieferten die Holzkohle an eine Zentrale, von der die Hütten ihre Kohle bezogen. Leiter des Kohlenhofs der Kohlenvogt.
der Köhler als Meister seinen Knechten gegenüber. Auch im Hüttenwesen ist ein Köhlermeister.
kleiner Handelsgärtner.
eine Art Häusler, der allerlei Küchengewürze, Gemüse anbaut, die Ernte auf den Markt bringt.
Kohlhöker = Grünwarenzüchter u. -händler, der seine Ware auf der Strasse feilbot.
Kohlgärtner in Rostock war es lange der amtl. Name der kleinen Handelsgärtner
Brauer von Koht, dünnem Bier.
Die Vierlande, Hamburg 1922: Als tägl. Haustrunk, besonders für das Gesinde u. die ärmeren Eingesessenen, diente der >Kovent<, ein häufiger >Nösterbeer<, >Noisselbeer< genanntes Dünnbier
Kôt, koit, kout = (dünnes) Bier aus covent contratz (?)
Kossät
Kotsasse = Eigentümer einer Kate (eines Kotten); Bauer, der nur ein kleines Haus u. etwas Gartenland besitzt.
Brockhaus: Hintersasse, Kätner
ein Kleinbauer mit nur relativ wenig Acker
Kossate = Kleinbauer, der seinen Acker nicht in der bäuerl. Flur, sondern in einem Seiten- od. Hinterschlag hat und den Vollbauern nicht gleichsteht.
Der Kokturschreiber muss beim Ein- und Ausmessen des Salzes zugegen sein und die nötigen Annotationen über die Naturalbestände des Salzes, der Kohlen u. Tonnen, dessen Einnahmen u. Ausgaben führen
lat. coctura = das Kochen; coctor = Koch
Annotation = Einzeichnung, Vermerk.
Gehört zu den Glashüttenleuten > siehe dort. Er entnimmt mit der Glasbläserpfeife dem Hafen etwas Glasmasse, bläst einen kugelförmigen Kolben (Kölbel), der dann vom Glasmeister oder Aufbläser zum fertigen Glasgefäss vollendet wird.(nach Blau)
vergleiche > Glasaufbläser
Kaaldregersche das zum abtragen der asche aus den sülzöfen u. aussammeln der zum verkauf bestimmten kohlen im festen dienst stehende weib
Sch.L.: koldreger = Kohlenträger
Köhler
kolenburner, kolnborner, kalinborner = Kohlenbrenner
Kollaborator = der (Hilfs-)lehrer der alten Lateinschule, der keine besondere Stelle innehatte.
vergleiche > Collaborator
Kollaborant (Kollaborateur) = zur Aushilfe beim Königsberger Obergericht während der russiehe > Okkupation 1757-62 angenommener Höherer Gerichtsbeamter.
Lotterieeinnehmer; Beitragssammler für wohltätige Zwecke.
Steuereinnehmer
collector = Steuereinheber
Duden: Kollekteur = Steuereinnehmer, Lotterieeinnehmer.
Brockhaus: Koller, aus altfranz.collier >Halsbekleidung<
an der Rüstung; 1) meist ärmelloses Lederwams des 17.Jh.
2) w. Uniformrock der Kürassiere.
Handwerker, der Koller, Lederwämse herstellt.
Reitjackenschneider.
Brockhaus: Kollett (frz.) kurzes Wams
Collet = tunica equestris, koller, Reiterjacke.
Kölmer = Freier Bauer
Kölmer = freier Bauer. Der Name stammt von der Kulmischen Handfeste (1232), der von d. deutsch. Orden gegeb. Urkunde, welche Rechte u. Pflichten der Stadt Kulm enthielt.
freie Grundbesitzer,die der Orden zu Kölmischem (Kulmischem) Recht angesiedelt hat.
Kohlenmeister, in Lübeck zwei Schmiede, die für den hinlänglichen Bedarf an Holzkohlen für die Stadt zu sorgen hatten.
kolenmesser, kalenmesser, Kohlenmesser. Sie sind zugleich Unterkäufer u. sorgen auf Verlangen für das Tragen der Kohlen.
kolenmutter = kolenmesser
Kölmer = freier Bauer. Der Name stammt von der Kulmischen Handfeste, der 1232 vom Deutschen Orden gegebenen Urkunde. Die darin aufgenommenen Rechtsgrundsätze bildeten das den Kölmern gegebene Recht, das Kulmer Recht.
freie Grundbesitzer, die der Orden zu Kölmischem (Kulmisch.) Recht angesiedelt hat. Verpflichtet zu Reiterdienst, geringfügigen Abgaben; gewährt grosse Freiheiten: Vererbung des Gutes, befr. v. Scharwerk usw.
Mit Kolon wurden alle Landwirte, grosse und kleine, bezeichnet, vielfach auch solche, die auf einen Nebenberuf angewiesen waren.
Kolonist, Siedler, Bauer
Landmann, Neubauer.
nach 1710 in Ostpreussen eingewanderter Kolonist ... hat ein Bauernerbe gegen jährl. Zins ... Besitzrecht ... erblicher Lassit, er ist kein Eigentümer.
Ansiedler
Im 18. Jh. wurden in Westdeutschland usw. Ansiedler für Ost- u. (nach 1772) für Westpreussen geworben, in Kolonien bzw. Etablissements angesiedelt.
Brockhaus: reisender Kleinhändler in Zeitschriften, Büchern u.dergl.
Hausierer mit Druckschriften.
eine Art Tuchweber
Kölsch heisst ein Zeug mit blauen Streifen, halbwollen od. leinen, besiehe > zu betten, weiberröcken; auch gölsch
Kölschenweber = Tuchweber
Kohlenstürzer, sie trugen die Kohlen (Holzkohlen) in die Häuser.
kolendreger, kalendreger, koldreger, der Kohlen für andere vom Main in die Stadt (Frankfurt) trägt.
Kalendreger = Verlader u. Besorger von Kohlen
Kahlst”rter
Koldt = Decke.
Deckenschneider, Bettdecken
kolter mittelhochdeutsch: auch Steppdecke
Lexer: kolter = kulter = gefütterte Steppdecke über das Bett, um darauf oder darunter zu liegen.
Kommendator u. Ordensverwalter des Johanniterhofes in Weissensee
Die Ordensburg Christburg war seit mindestens 1250 Sitz eines Komtursiehe > Der Kommendator oder Komtur war der militär. Befehlshaber u. höchste Verwaltungsbeamte eines geson-derten Bezirks der Ordensprovinzen.
Ein Konvent von gewöhnlich zwölf Ritterbrüdern unterstützte ihn.
Kommunal-Bezirks-Beamter.
früher für Schauspieler überhaupt, jetzt so nur in wegwerfender Weise.
Kompassmacher
Mitpastor, zweiter Pastor
Handwerker, der Backwaren aller Art, Torten, Speise-Eis u.ä. herstellt. (Brockhaus)
K. stellt feine Backwaren, Süssigkeiten, Eis usw. her.
Schaffner, Führer eines öffentlichen Verkehrsmittels
Konduktor = Gutspächter
Landmesser, Baukondukteur. Bauführer.
Gutspächter
Konfekt: Zuckergebäck, vom lat. confectum
Musikschülerin, die ein Konservatorium (Musikschule) besucht
Konservatorium = Musikhochschule
Brockhaus: Konsistorium = landesherrliche Behörde f.d.Verwaltung der kirchl. Angelegenheiten; jetzt rein kirchl. Behörde (Landeskirchenamt)
Beamter bzw. Angestellter bei einer Kirchenbehörde.
vergleiche > Constabler
Konstabel = Schultheis
K. (Büchsen-, Stückmeister): seit dem Aufkommen der Artillerie Handwerksmeister, der Geschützgiesser, Feuerwerker u. Kriegsbaumeister zugleich war u. im Kriegsfalle mit seinen Stückknechten das Geschütz bediente.
Rechtsberater, Anwalt
Acciseinspektor, (Akzise = Warensteuer)
Tischler, vergleiche > Kuntormacher.
Es wird angenommen, dass unter Kunthor oder Kontor ein Ausziehtisch zu verstehen ist“
Im 30jährigen Krieg wurde (in Einbeck) die Kontribution eingeführt, 1686 abgelöst durch den Konsumtionslizent (Akzise auf Gebrauchsgegenstände).
Steuereinnehmer.
Steuereinnehmer.
Kontribution = Vermögenssteuer in Monarchien;
ursprüngl. Bezeichnung einer Grundsteuer; heute in Feindesland erhobener Zwangsbeitrag.
Mönch
Mitglied eines klösterlichen Konvents
vergleiche >: Conventualin (I)
Beamter in der Koogs- u. Deichverwaltung. („Koog“ = eingedeichtes Land)
gehörte zur Verwaltung des Amtes Husum; gehört in die gleiche Steuerklasse wie Amtmann, Hausvogt, Landvogt u. andere; ebenso in Wohnklasse 4 wie Pastor, Bürgermeister, Stadtsekretär usw.
Beamter bei der Verwaltung der Köge.
Mitglied des Koog-, Deichvorstandes
Gevollmächtigter = Bevollmächtigter des Koog- bzw. Deichvorstandes
Schötteldreyer / Schötelmaker
mittelniederdeutsch: kop, koppe = Becher
mittelniederdeutsch: nap = Napf, Schüssel, Becher
mittelniederdeutsch: schöttel = Schüssel
Drechsler
a) Böttcher; b) Holztrogmacher
Koppenschapperin = gallinaria (Hühnermästerin), die Kapaune mästet.
Kopenfahren = ein ehemal. Ritterspiel bei dem Salzwerk in Lüneburg.
Die Kope ist ein grosses Weinfass, das mit Steinen angefüllt wird. Durch die Böden wird ein Querbaum gesteckt, an den zwei starke Hengste gespannt werden. Auf die Pferde setzten sich die Sülfmeister und jagten damit durch die Stadt.
vergleiche > Kopdreyer = Schüsseldreher
Der Ausdruck Köpfeler kommt bei der Gemeinde Weende öfter vor. Fussnote mehrmals: 1786 Grosskötner
Aderlasser, von Köpfe (Schröpfkopf) setzen.
Schröpfkopf des Baders steckt in Köpfer, Köpper.
Schweineschneider.
hievon kann sich der sonst unverstandene Schellkopf ableiten; mittelhochdeutsch: schel ist der Hengst, also Schellkopf gleichbedeutend mit dem Pagenstecher, der männl. Fohlen kastriert.
Schweinekastrierer.
Im Fürstentum ... zahlte:
Magd 0,5 Taler Halbmeierfrau 0,75 Taler
Knecht 1,0 Kötter 1,33
Vollmeier 2,0 Kötterfrau 0,67
Vollmeierfr. 1,0 Meierkind 0,50
Halbmeier 1,5 Kötterkind 0,33
Leibzüchter 0,67-1,33
Kopfschatz war zu leisten von allen Personen über 14 Jahre.
Nutzfläche in ha: (Durchschnitt im Fürstentum Paderborn)
Vollmeier 18 ha
Halbmeier 12
Grosskötter 7
Kleinkötter 3,5
Aderlasser, Schröpfkopfsetzer.
vergleiche > Köpfeler
kopmann, plur. koplude = Kaufmann, Kaufleute.
Gehilfen des Pferdehändlers, die die auf den Fohlenmärkten (> Holstein, Ostfriesland) gekauften Tiere an die Orte des Gebrauchs führten. Im Sommer waren die Koppelknechte meist bei einem Bauern bzw. beim Vater tätig
Kobelhirt = Pferdeknecht
Kupferschmied, Kupferstecher
koppersleger = Kupferschmidt
Kupferschmied
koppirsmid, Kupferschmied, nicht häufig, viel gebräuchlicher kesseler .
Veraltete Bezeichnungen: Kesselmacher, Werkstätter, Rotsmyd, Rotschmidt, Rotschmidtdrechsler, Kupfersmyd, Kupfermann, Kupfferschmidt
Zimmermann, Schirrmacher, Schildemacher, Siebemacher, Korber.
Duden: Korber, schweiz. Korbmacher
Körber, Kerber = Korbflechter
Brockhaus:Korbmacher, Korbflechter, zur Korbmacher- u. Stuhlflechterinnung gehöriger Handwerker, der aus Kultur- u.Korbweiden, Binsen, Rohr u. dergl. Korbwaren herstellt. Vielfach üben auch Blinde diesen Beruf aus
Korbknechte = Angestellte der Hospitäler in Königsberg, die mit Körben milde Gaben einsammeln.
Korfdräger = Korbträger, der für das Siechenhaus in Selmsdorf (Mecklenbg.) in den benachbarten Dörfern Essen einsammelte.
siehe > Kurdewaner
Weissgerber, aber hauptsächl. Schuhmacher. Kordewansbereider durften schlechthin einen Weissg., Lederbereiter bezeichnet haben .- Lübeck 1798: Korduanbereiter
Kordewan, Kurdewan = feines Leder aus Ziegenfell, das ursprünglich in Cordoba /Spanien hergestellt wurde.
Hier sammelte der Korfdräger für ... das Siechenhaus St.Jürgen ... milde Gaben von den glücklich heimgekommenen Reisenden (am Zingelgatter des Tores)
siehe > Korbträger.
Korbmacher
korber, kerber, seltener korbemecher und kurber; Korbmacher.
Das Gewerbe scheint auch von Frauen selbständig betrieben worden zu sein.
Für die Annahme, dass der Kork zur Sohlenherstellung verwandt wurde, sprechen nicht nur ältere Bezeichnung wie korkholz, Pantoffelholz, sondern auch das früh bezeugte Handwerk des korkenmakers
korke bedeutet Pantoffel.
Lübeck 1798: Kornmesser u. Korkenschneider
Korkenmacher = fertigte Pantoffeln ohne Hackenleder aus Leder, Wolle oder Samt; Pantoffeln mit Holzsohlen heissen Klotzkorken
siehe > Korkenmacher
der Stöpsel und andere Dinge von Kork schneidet
Korkstöpselschneider = Hersteller von Flaschenkorken.
a) Kornträger
b) Kornmesser, öffentlich angestellter Wäger von Korn
c) gehörte zu den verlehnten Arbeitern. siehe > Träger
Getreidehändler; Einnehmer von Zinskorn usw.
Körner = mittelhochdeutsch: Kornhändler
korner = der für das Getreide zu sorgen hat.
C. (Cornet) = Unterster Offizier-Dienstgrad bei der Kavallerie, entspricht dem Fähnrich bei der Infanterie.
Kornharder = Feldhüter
der Kastner oder Kastenschreiber ist, der alles, was den Kornkasten betrifft, aufzeichnen u. verrechnen muss
Kornkasten = Kornhaus, Speicher.
Kornknecht auf dem Kornboden
Arbeiter auf einem Kornboden, der das Ein- u. Aussacken, das Umschaufeln des Getreides besorgt.
vergleiche > Messer, Stadtmesser
vereidigter Getreidemesser
Kornwäger waren in Lübeck verlehnte wie Träger, Weinschröter usw
Bediente des Scheffelmeisters siehe >- Scheffelmstr. = in Königsberg ein Oberbelehnter. Nach der Wettordnung v. 1734 musste alles Getreide über den öffentl. Scheffel gehen, diesen hatte der Sch. in Verwahrung, der auch die Aufsicht über die Kornmesser u. Kornkapitäne hatte.
Kornmühle = Getreidemühle, Mahlmühle.
Getreidemüller, im Gegensatz zu Sägemüller, Ölmüller usw.
Künzig: wahrscheinlich ein in Lagerhäusern beschäftigter Arbeiter.
Von dem zur Mühle gebrachten Geteide wurde die Accise (Verbrauchssteuer) erhoben. Der Quittungszettel musste bei dem Zetteleinnehmer abgegeben werden. Der K-Visitator hatte die Aufgabe, zu überprüfen, ob nicht mehr Korn als versteuert zur Mühle gebracht wurde.
Schramm = Getreidemarkt.
k., ein verpflichteter Bedienter, welcher über eingenommenes u. ausgegebenes Getreide Rechnung führt.
überwacht den Eingang, die Lagerung und den Verkauf des Getreides auf den Amtsspeichern, fertigte auch die Getreiderechnung an.
Die Korntreiber brachten mit Tragtieren das Getreide vom Magazin in Osterode nach Clausthal.
Kornwender
Bestand dereinst beim Löschen von Getreide die Gefahr der Erhitzung, musste es umgestochen werden. Mit grossen Schaufeln warfen Arbeiter das Korn in weitem Bogen durch die Luft, um es zu trocknen. Am Saalehafen (Hbg.) gab es dafür ... einen Spezialarbeitsplatz - ein Bretterdach auf Pfählen, das das Wenden bei Regen erlaubt.
Kornumwender, der das Getreide mit der Kornschaufel umsticht.
Kornwerfer = wie Kornstecher Kornstecher = Speicherarbeiter, der das Getreide zur Lüftung umschüttet.
Frischbier: Kornwerfer =
1) wie oben,
2) in Danzig Name für diejenigen, welche die Aufsicht über das aufgespeicherte Getreide führen u. dessen Umarbeitung besorgen.
Corporal siehe > dort = Rotten-, Gruppenführer
Corporal = ein Unteroffizier bei einer Compagnie zu Fuss u. bei den Schiffssoldaten, der unmittelbar unter dem Sergeanten steht und 12 - 15 Mann unter seiner Aufsicht hat.
Körsenmaker
Körsekenmaker
Körsener
körsen = Pelzrock
Kürschner, Pelzer.
korsener, kursener, Ende des 15. Jh. kursner, korsner, korschner = Kürschner
corsenwerchte, pellifex, pelliparii = Pelzer, Kürschner
Kürschner
siehe > auch Körsenwerchte
Köersener = Kürschner
musikalischer Korrektor
Druckberichtiger
Brockhaus: Druckereiangestellter, der den Drucksatz mit der Handschrift vergleicht u.Berichtigungen angibt
Kürschner
Lexikon: kürsenaere = Kürschner
Korsen, Korsner = kürschner
Gr.Alsleben 1759: auf der hiesigen Schäfferey als Kossknecht u. Aufseher.
Kossknecht = Kostknecht.
Nach Kr.: die Schafknechte waren gewöhnlich beim Schafmeister in Kost. Oftmals waren die Schafknechte auch beim Besitzer der Herde, meist einem Gutsbesitzer in Verpflegung. ... da wo sogenannte Deputatmeyer gehalten werden, welche gegen Erhalt gewisser Naturalien das Hofgesinde speisen müssen, (wurden) denselben auch die Schafknechte in die Kost gegeben
Kostknecht wird unter den Schafknechten genannt; auf grossen Schäfereien meister-, hämmel- u. kostknechte.
Kostknecht od. -schäfer nicht viel besser gestellt als Lohnschäfer, durften aber eine Anzahl eigener Schafe in die Herde bringen.
Keussner = Kürschner?
md. korse, mittelhochdeutsch kursen = Pelzwerk
Körschner = Kürschner, mittelniederdeutsch: korsener
Taufbuch Jacobi Lübeck 1653
Köste geven = Hochzeit machen
Köstenbidder = Hochzeitbidder
von der Stadt nicht besoldeten Chor- und Köstenbrüdern, die ihren Haupterwerb durch Kirchendienst u. Übernahme der Tanzmusik bei Hochzeiten (Kösten) u. anderen Veranstaltungen fanden.
Köst = Beköstigung, Speisung; früher für jedes Fest gebraucht, heute Bezeichnung Köst für sich allein nur das Hochzeitsfest.
Stiehl, Musikgesch. den sogen. Kösten- oder Rollbrüdern fielen die geringeren Tanzaufwartungen zu, jedoch nur ... wenn der Spielgreve ihnen diese Aufwartung überwies
Kostgeber.
vergleiche > Köstnerin, Kostreicherin
Küster
Köst, Köss = Beköstigung, Speisung, Speise.-
Köstnerin = Frau, die alleinstehende Personen verpflegte.
Frau, die Kostgänger hält.
Kostfrau bzw. Kostherr, ein Hausherr, der Kostgänger hält.
Koter (Kötter) (niederdeutsch), Kleinbauer, Kätner, Kotsasse.
Kothner u. Buchhalter
Koter (Kötter) = Kleinbauer, Kätner.
Köther, Köthner = kl. Bauer od. Bewohner u. Besitzer einer Kothe (Kate) mit geringem Landbesitz.
Kätner, > siehe dort
Nebenform von Köter, Kotsasse
Köter = Inhaber einer Kote, Häusler.
Koter, Kötter, nd. = Kleinbauer, Kätner, Kotsasse.
Auch die im Hochmittelalter entstehende Schicht der Kötter umfasste im 17. Jh. bereits eine grosse Anzahl Stellen, die über keine volle Ackernahrung verfügten, sondern vor allem im Handwerk tätig waren.
Kattundrucker.
Brockhaus: cotton = Baumwolle.
nähte die Kotze, vom althochdeutsch Choz = grobes, zottiges Gewebe.
Am Niederrhein verstand man darunter so etwas wie einen Flausch- oder Filzrock, sowie ein Kriegskleid Wehrkotze. (Offenbar bestimmt, unter dem Panzer getragen zu werden.)
mittelhochdeutsch: kotze = grobes Wollzeug
Kotze = grobes, zottiges Wollenzeug, Decke oder Kleid davon.
Kaufmann
Lexikon: koufman = kaufmann (Verkäufer sowohl als Käufer)
Kauwarz (Kawerz) = Geldleiher, -wechsler
Kawerz
= Intrige, Schikane, böser Streich
Kawetscher, kawerzin, nd. kawertin = Wucherer
kowarno = tückisch, hinterlistig
Kawertin, Kawerze = Geldleiher, Wechsler
kawerzin, kauwerzin = ausländischer, ital. kaufmann, wechsler, wucherer
Krämer, Kleinhändler.
siehe > auch Kremer
Gehilfe des Krämers
vergleiche > Kaufdiener
Verwalter des Krahns (Lastkrahn)
Krahndreger = Krandreher (bewegt den Kran durch Laufen in einem grossen Rad)
kranmeister curator geranii
Klüver, Bürgerbuch Oldesloe: Krahnknecht, -meister
Kranmeister. In Königsberg gab es 1723 zwei Kr.- Vorgesetzter der Weinschröter, er führt die Aufsicht über die Lagerräume, hat die Trichter u. Bücher in Verwahrung u. erhebt das Krangeld.- Kranjunker = Ratsmitglied im alten Danzig, das die Aufsicht beim grossen Kran führte.
Kramerdiener, Kramerjunge.
Ladendiener eines Krämers
Aufseher über die Hausierer.- siehe > auch: Haussier-Aufseher
Krameramt = eine Innung, deren Mitglieder das Recht hatten, zu handeln ... u. Bandjuden und andere Händler von den Strassen zu jagen.
Kardetschenmacher
Brockhaus:
Kardätsche =
1)Bürste mit steifen Borsten zum Bürsten von Pferden usw.
2) Kratze zum Aufrauhen von Tuch.
Krämpel, ein Wort, mit dem alle Kardetschen oder Wollkämme der Wollarbeiter belegt werden. In engerer Bedeutung führen nur die Reiss- u. Brechkämme der Tuchmacher diesen Namen.
Trödler
Trödler, Höker
Krämper = höker
Händler, Hausierer.
Krankenwärter
Kräpel, nd., md. Krüppel (Brockhaus)
Brockhaus: Krapfen, Kräpfel,
Kräppelchen = Pfannkuchen, ein Schmalzgebäck.
Bevor die Farben synthetisch hergestellt wurden, diente die Krappwurzelzur Gewinnung roter Farbe. Die Pflanze Färberröte (rubia tinctorum) wächst wild im südl. Europa, wurde aber viel angebaut, in Holland, Schlesien, Thüringen. Das Kraut der perenn. Pflanze diente als Viehfutter.
Korbmacher
Kratzenmacher = Kürbenzeiner, Korbflechter
Krätzenmacher = Korbmacher, Krätzenträger = Landfahrer, wandernder Krämer
Brockhaus:
Kratze = 1) Werkzeug zum Kratzen, Scharren.
2) Spinnerei: die mit Stahldrahthäkchen besetzten Leisten oder Bänder der Krempel.
Kratze = Gerät zum Kratzen am Spinnrad, Pferdestriegel.
Drogist
Kraut (kraud), Kräut = Krabbe, Garnele;
Krautfru = Krabbenhändlerin
vergleiche > Gewürzkrämer
Apotheker, Botaniker.
Kräuter-, Krautgärtner, obd. auch Kräutle.
vergleiche > Kruder
Krautkramer = Drogist.
Krautnirer = Kräutler, Spezereienhändler.
der Krebse fängt, gehörte zur Zunft der Fischer.
vergleiche > Wolfkreiser
Forstaufseher
Kreiser bei den Jägern eine Art Feldhüter, welche der Fährten kundig sind und im Winter mit kreisen gehen müssen.
kreisen = um ein Holz herumgehen um zu sehen, in welchem Bogen sich Wild versteckt hat.
Brockhaus: Kreiser (hessisch >, thüring.) Spürer, Hilfsjäger.
Kräuterer? = kleiner Handelsgärtner mit Gewürzkräutern
Kreiterer abgeleitet von Kreitt = Kreuth, von mittelhochdeutsch: riute = durch Roden urbar gemachtes Land.
Sch.L.: Kreit -> Kreet, Kreter = Haderer, Streiter, besiehe > der den Streit eines anderen vor Gericht führt, creter, procurator.
Kreitwarder = Aufseher über den Kampfplatz.
Krämer.
Frauen sind unter den K. ziemlich zahlreich vertreten.
Trödler, Kramhändler.
Trödler, Krempler = Wollkämmer
Lexikon: grempeler = kleinhändler, trödler.
Krepon = faltiger Wollkrepp
Brockhaus: Krepp, Crêpe = modisches Gewebe mit gekräuseltem, welligem Aussehen.
Krepp- u. Raschmacher
vergleiche > Rascher
Brockhaus:Krepp =modisches Gewebe mit gekräuseltem, welligem Ausseh.
Krepp, Flor, lockeres Zeug, eig. mit krausen Fäden.
Schenkwirt
Duden: Kretscham, Kretschem (Dorfschenke)
Kretschmer = Schenk-, Krugwirt.
Gebh.: Kretzmer = Gastwirt
In der Ordenszeit wurden die Dorfkrüger allenthalben Kretschmer genannt, rührt von dem poln. karczma = Schenke her.
Krätze = Gold- u. Silberabfall
Krätzmüller = Besitzer einer Mühle für Krätze.
Arbeiter, der in der Metallgewinnung bzw. -verarbeitung (Edelmetalle u.Kupfer) die Abfälle (=Krätze) von Staub u. Sand befreit.
Kr.: Auf den Kupferhämmern u. Kupferschmieden versteht man unter Krätze den Schaum bei dem Schmelzen des Kupfers u. die Schlacken des Kupferschmiedes ... sie werden gestampft u. zugute gemacht... Die Krätze liegt in einem Kessel, in den Wasser geleitet wird, das durch ein Loch abfliesst u. Staub u. Sand mitnimmt.
fertigte eiserne Kreuze
Kr., eine Art Messerschmiede, die nebst den Schwertfegern und Plötzenmachern zu den Meistern von der >langen Arbeit< oder >langen Messerschmieden< gehören.
Plötze, Plotze = Messer
Schmied von Schwert- u. Degengriffen.
Zollbeamter auf einem Zollkreuzer.
Zollkreuzer = stattl. Schiffe, haben die Aufgabe, ein- bzw. auslaufende Schiffe auf Schmuggelware zu prüfen. Näheres bei Ehlers, Zoll- und Steuergeschichte Schlesw.-Holsteins
Kribbe = Buhne
Aufsicht über die Weserufer hatte ... der Kribb- oder Schlachtmeister
vergleiche > Buhnenmeister
eine mundartliche Form für Krugfahrer, brachte das in Steinkrügen abgefüllte Heilwasser in entfernte Gegenden.
Kriegs-Kommissarius, auch Einquartierungsherr genannt - Höherer städt. Beamter, der die ... Servisgelder empfängt, die Servisrechnungen führt ... ihm unterstehen die Billettierer.
Kriegs-Commissarius = landesfürstl. Commissarius, welchen ein oder mehrere den Krieg oder das Kriegsheer betreffende Geschäfte aufgetragen sind; z.B. Musterung der Truppen, Hebung der Kriegssteuern, Anschaffung der Lebensmittel usf.; in manchen Ländern hat man auch einen General-Kriegs-Commissarius, welcher den Vorsitz in dem Kriegs-Commissariat hat.
Sekretär beim Kriegsgericht oder in der Kriegskanzlei
Wappendichter, Herold (von frz.crier = rufen,schreien)
mittelhochdeutsch: Wörterb.: kroijierer = Ausrufer, Herold
kriierer, krigierer = der Ausrufer, der die crie erhebt. Solche Ausrufer waren besonders bei Turnieren engestellt.
Lübeck: verfertigt u. verkauft Krollhaare
Krullhaar = gekräuseltes Pferdehaar zum Polstern
Krollhaar = gekräuseltes Haar.
Krone für Kronleuchter, d.h. in Form einer Krone; grosse Hangleuchter in Kirchen
Reiter-Soldat.
Hersteller von Krügen.
niederdeutsch kroseke = kros = Krug, Krause
krôs, krûs = Kanne, Trinkkanne, Krug
Krosekoper = Steinguthändler
Steinguthändler.
krôs, krûs = Kanne, Trinkkanne, Krug (auch als bestimmtes Mass, wie beker)
Kros, Kiös = ein Gebäck, Fastnachtsgebäck.
Französischer Wein mit Zucker, Zimmt oder Ingwer und Paradieskörnern gab den namentlich von Frauen sehr geliebten Krude, den Hypocras u. andere Würzweine
Krudener = Apotheker (im alten Danzig)
krüdern = Gewürz an Speisen tun.
Krüder = plur. zu Kruut, von wohlriechenden Kräutern, Gewürz.
der Gemüse feil hält, Krautverkäufer
Krudener = Apotheker
Krudener hiessen die Apotheker im alten Danzig, weil sie die Krude (Gewürzkuchen) zubereiteten u. verkauften.
Krüdebüchse = Gewürzdose.
Kruudkramer, Krüüdkramer = Gewürzkrämer, Materialwaren-,
Spezerei-Händler.
Krug = Dorfwirtshaus
Krüger = Dorfwirt, Schenkwirt.
Töpfer.
Verfertiger von Tonwaren, besonders von Mineralwasser- u. Branntweinkrügen; Töpfer.
Krugbäcker = lutifigulus = Töpfer
Kruck = Kruke (krugartiges Gefäss).
Krug, Krugmann ... wie Krügel = Krug-, Geschirrhändler
Kruke = grosser Krug:
Krug = die nd. Form ist Kruke (f), tönerner Krug mit engem Hals u. Henkel, irdene Flasche.
Krugelmann = Tonwarenhausierer
Krüsel = zinnerne Öllampe; es gab Hängekrüsel u. Standkrüsel. Krüselkerl war Wanderhandwerker, der Öllampen ausbesserte.
mittelniederdeutsch: krus, kros,
mittelhochdeutsch: kruse = Krug, irdenes Trinkgefäss
Kroos, Kruss = Kanne, Krug
Brockhaus: Kruse = Krug.
Hersteller von Krügen u. Trinkgefässen.
Kreuzschmied > siehe dort
Böttcher.
Küchendiener, -knecht.
herzoglicher Küchenmeister
kurfürstl. reisender Küchschreiber.
Küchenschreiber = Aufsichtsbeamter über das Küchenwesen.
Küchenmeister = Vorgesetzter einer grösseren Küche, Oberkoch, Meisterkoch.
Küchenschreiber = in grossen Küchen ein Küchenbedienter, welcher die Rechnungen führt.
Küchenmeister (Küchmeister) = steht der Hofküche in Königsberg vor.
Küchenschreiber führt die Rechnungen für die Hofküche.
Küchenmeister.
Küchenmeister = vorgesetzter einer grösseren küche, oberkoch, meisterkoch
steht der Hofküche vor.
Kuchenbäcker im weitesten Sinne. Unterarten: Flader, Pfefferküchler, Lebzelter usw.
Küchler (obd.) = Bäcker, der Küchle (kl.Kuchen) herstellt.
Kuchenbäcker, Konditor.
Küchenschreiber, in Küchen ein Küchenbedienter, welcher die Rechnungen führt.
Küchenschreiber = Aufsichtsbeamter über das Küchenwesen.
Junge, der mit der Betreuung u. Bewachung des Kleinfederviehs beauftragt ist.
Werghändler, Flachshausierer
Kuder(er) = der Kuder (Werg) verarbeitet.
Kudermann = der mit Werg handelt.
Siehe > Flachshändler.
Kauderer, schwäb. Werchhändler; auch Flachsschwinger, Flachshändlerhändler
Kauderer = Wucherer im kleinen
Kuhhirte
Hersteller von Kufen, Holzgefässe für Wein
Küfer: =
1) Kelleraufseher,
2) fränk.alemann. Böttcher (Brockhaus)
Böttcher
Küper, Küfer
Kugelmacher.
gehörte im Mittelalter zu den Zeugschmieden, stellte Geschosskugeln her.
Kuulmann (Kuhlmann), Kuhlengrawer, -gräwer = Totengräber.
vergleiche > Keulmann
Feldhüter (Stadt Rostock ...)
Küler = Feldhüter, übte seinen Dienst zu Pferde mit einer Keule aus
Kuhle = nd. Loch, Grube, Grab (Brockhaus)
Todtengräber.
Torfstecher.
Milcher = Melker.(Duden)
Fussnote: Turmbläser oder Kunstpfeifer.
Kuhr, mittelniederdeutsch: kure = Späher, Wächter, Turmbläser.
Kur = städtischer Wächter, Turmwächter, -bläser
Kur(e) = Späher, Wächter, Turmbläser.
Da in der Viehhaltung nicht mehr den Rindern Streu untergeworfen wird, können die Tiere den Huf verletzen, daher neuerdings aus Leder gefertigte Schuhe.
Kul, Kuhl = sclave, manicipium turcicum; es gab damals noch türkische Kriegsgefangene in Deutschland
Kuler =
1) Aufseher über das Löschen der Waren im Hafen;
2) Kartoffelsammler
Küler = Feldhüter, Panner; übte seinen Dienst in Stadtgemarkungen zu Pferde mit der Keule aus
Kraack, Flensburg : Kümer
kum = kump, ein rundes Gefäss
Doornkaat-Koolm.: kumme, kum = tiefe Schüssel, Becken, Schale, Napf, überhaupt ein Hohlgefäss
Kümmer = Böttcher
Küm = Bottich, Küben (K. = hölzerner Wasserkübel, Bottich, Spültonne, Balje)
Kummetmacher
Kumtmacher, mehrf. erwähnt
Kummet (Lw.aus slaw.), Kumt = um den Hals des Pferdes gelegter Geschirrteil. (Brockhaus)
Küfer.
Böttcher
Kümmer = Fassbinder
Das K. war, wie es scheint, nicht bloss zum Färben sondern auch zum Waschen der Tuche bestimmt.
Die K. treten den Stoff in den Kumpen (tiefes Gefäss aus Holz oder Metall) mit den Füssen.
Spinnrockenmacher
Brockhaus:
Kunkel =
1)Spinnrocken
2) i.alt.Deutsch.Recht Sinnbild des weiblichen Geschlechts
Kunkel, ein oberdeutsch.Wort, den Spinnrocken zu bezeichnen. - lat. colus
Die Kunkel anlegen; die Kunkel abspinnen.
Angestellter bei einer Wasserkunst.
Bei den Drechslern wurden Holz- und Kunst- (Horn-, Knochen-) Drechsler unterschieden.
vergleiche > Kunstdrechsler
Kunstdrechsler = Drechsler, der Kunstsachen arbeitet.
Horn-, Beindrechsler.
Kunstgarten =kunstvoll angelegter Garten, Park, Ziergarten
Lustgärtner, ein Gärtner, der die Kunst versteht, einen Lustgarten anzulegen u. zu unterhalten; zum Unterschied von einem Kohl- od. Küchengarten oder Obstgarten.- Kunst- od. Lustgarten nach Krünitz ein Garten im Stile von Herrenhausen etwa.
Orgelbauer, Mechaniker.
Der Vorgesetzte einer Wasserkunst; eine im Bau einer Wasserkunst und deren Erhaltung erfahrene Person.
Wasserkunst = Vorrichtung, um die Gruben (Bergwerk) von Wasser zu befreien, zu lösen.
Lübeck 1842: Kunstmeister auf der Brauerwasserkunst (Wasserwerk der Brauer).
Der letzte Kunstmeister der Brauerwasserkunst war ... der Ältermann ... der Hauszimmerleute.
Der beeidigte K., welcher allemal ein Zimmermeister sein muss, führt die Aufsicht ü. Gebäude u. Maschinenwerke u. Reparaturen.
Mühlenbauer, damals vorwiegend als Kunstmeister bezeichnet, sind Vorläufer der Maschinenschlosser usw.
Hersteller von kunstvollen Kachelöfen oder Eisenöfen
Musikant, der Kunstmusik macht, einstmals der Ehrenname der städtischen zünftigen Musikanten
Verwalter einer
a) Wasserkunst, Wasserleitung
b) einer Fahrkunst im Bergwerk.
Kunst- u. Röhrenmeister = Brunnenmeister, der die Röhren für die Wasserleitg. (Wasserkunst) legt.
bergmännisch Wärter des Kunstgezeuges > Kunst bedeutet jede Maschine, durch welche eine Last aus einer Tiefe herausgehoben wird.
Kunstwärter = Wärter des Kunstgezeugs, der Kunst.
Kunstgezeug = Wasserhebemaschine, siehe > eine mit an Gestängen aufgehängten Pumpen ausgerüstete.
Weber, der Kunstarbeit macht.
Lübeck 1457
Feintischler, verfertigt feinere, verzierte Schränke, geschnitzte Fensterumrahmungen, Wandtäfelungen.
kuntor = ursprüngl.der vorm. Name des Rechen- u. Schreibtisches (frz. comptoir, ital. contoro)
Kunthormacher
Kunthor = Schreib- oder Zahltisch
Küfer. (Küper nd. Form von Küfer)
1) Küper ein Fassbinder der Kaufleute u. Weinhändler.
2) der Kellner bei den Weinhändlern, der die Fässer besorgt.
Küper, Böttcher, Fassbinder. In Hamburg unterscheiden sich Küper, die für Kaufleute ins Grosse arbeiten; Böttcher, die allerhand kleines Gerät anfertigen u. Kiemer, Weinküper, die d. Weinfässer binden.
Küper (niederdeutsch)(Bremen) besonders ausgebildete Personen im Hafendienst. Sie nehmen von den import. Waren Proben u. prüfen Beschaffenheit u. Güte.
Kupferdruck, der Druck von Kupferstichen, Radierungen u. Photogravuren auf der Kupferdruckpresse (Brockhaus)
Bürgerbuch Osterode 1739. besonderer Schmied in einem Kupferhammer.
Das aus der Schmelzhütte kommende Kupfer wird auf Kupferhämmer geliefert, wo es von Kupferhammerschmieden, welche ein geschenktes Handwerk haben, aus dem Groben heraus geschmiedet und in unterschiedliche Zainen oder Stangen u. Formen, die von Kupferschmieden u.Drahtziehern weiter verarbeitet werden, gebracht wird.
Kupfermeister nannten sich die Besitzer der Kupfer-Zink-Messing-hütten in der Gegend von Aachen u. Stollberg.
Kupferschmied.
Kupferschläger = Kupferschmied.
vergl Kupferhammerschmied - vergleiche > Koppersmit
Brockhaus: ein Graphiker, der mit dem Grabstichel Kupferstiche herstellt.
Kupferschmied u. Büchsenmeister.
Brockhaus: Kürass (frühnhd., aus frz.) ursprüngl. Lederkoller, später Brustharnisch der schweren Reiter.
1) Hersteller, Weber von Kirsey, einem groben Stoff, Mantelstoff. vergleiche > Kirseymacher
2) Hersteller von Lederkoller, Brustharnischen.-vergleiche > Kollerschneider
vergleiche > Kürassier unter Stichwort: Soldat
Brockhaus:
1) Pfleger, Vormund;
2) der Aufsichtsbeamte des Staates an Hochschulen;
3) Verwalter einer Stiftung.
Korbflechter.
Verfertiger von Tragkörben.
verarbeitete feines Leder aus Ziegenfell, das ursprüngl.in Cordoba (Spanien) hergestellt wurde.
mittelhochdeutsch:kurdewan = Ziegenleder aus Cordova,auch Schuhe daraus
Korduan bedeutet Ziegenleder von Cordova, erscheint zuerst im Altfranz. als corduan
Lübeck 1798 Korduanbereiter
vergleiche > Kordewaner
Lexikon: Kür = Prüfung, Wahl.
Kure, Küre = amtl. bestellter Prüfer
küren = Spass machen, wählen
Kuhr, Kur = Turmwächter
Kurer = vereid. Taxator.
Holzschuhmacher
Kurkel = holl. Holzschuh
Schulhalter u. Kurrendemagister
Lehrer der Kurrendeschüler.
Kurrendeschüler sie sangen vor den Türen u. genossen unentgeltlich Unterricht; dafür mussten sie Schulstube, Kirchhof u. Rinnstein sauber halten...
Brockhaus: Kurrende = früher aus bedürftigen Schülern gebildeter Chor, der vor den Häusern Lieder meist geistlicher Art gegen Gaben u. Geldspenden sang.
ein Schmied, der auch Tiere kurierte. Früher im Heer ein gelernter Tierarzt ohne wissenschaftl. Bildung, der den Hufbeschlag leitete (Brockhaus).
ein Hufschmied, der zugleich die Kur des Pferdefusses oder anderer Gebrechen versteht.
Beschlagschmied der berittenen Truppen, daneben auch Rossarzt ohne akademische Bildung.
Verfertiger von Pelzkleidung u. Pelzwerk, mittelhochdeutsch: kürsenare zu kürsen = althochdeutsch kursina = Pelzrock (Wasserzieher)
siehe > auch Korssner
> siehe auch Körsenwerchte
kürssner, chursner, kurfner, korsener, kirschener.
Zu wertvollen Pelzsorten rechnete man: Zobel, Hermelin, Marder, Biber, Luchs u. graues Eichhörnchen. Einfache Pelzsorten: Schaf, gewöhnl. Eichhörnchen, Wolf usw.- Daher: Grob- u. Feinkürschner.
Schon um 1200 findet man in Köln Teilung zwischen Eichhorn-, Zobel-, Fuchs-, Kaninchen- u. Lammfellkürschner.
In Norddeutschl. Teilung: pelser oder körsenwerchte, Hersteller einfacher Pelze u. buntmaker, Verarbeiter kostbaren Materials (Lübeck 1262)
Kürssner
Kursner
Kursner
Kürschner.
vergleiche > Korsener
Kuzmesserschmied cultellifex
Messerschmidt, der kurze Messer, d.h. hauptsächlich Fischmesser (u. Gabeln) fertigt.
kussenblat = Kissendecke
kussenteke = Kissenüberzug, Kissenzieche.
Kissendeckenmacher.
blaht, blâ = grobes Leintuch
Kissenmacher
Tuchmacher u. Kustos in der Unterkirche
Küster.
Kustos = Bibliotheks-, Museumsfachmann.
schlachtete das Vieh des Knochenhauers u. erhielt als Lohn die Eingeweide (Kutteln),Fett usw.,die er weiter verarbeitete
Küter = im Dienste der Stadt stehender Fleischer
kuter, factor = Küter, Wurstmacher
Kuttler = Wämstler, reinigt u. verkauft Eingeweide
Kuttler, in einigen Gegenden Deutschlands eine Art Fleischer, welche vornehmlich Kutteln, d.i. Eingeweide u. Gedärme verkaufen u. auch Flecksieder genannt werden.
Die Küter waren die Kopfschlachter u. Wurstmacher.
Jeder Knochenhauer hatte einen bestimmten Küter, der für ihn schlachtete.
Mietkutscher (Lübeck 1798)
Wärter u. Lenker eines Gespannes, wer die Zügel hält (Brockhaus)
Rollk., der Frachtstücke fährt,
Möbelk., der Möbelwagen fährt,
Müllk., der den Müllwagen ,
Postk., der den Postwagen zur Bahn fährt,
herrschaftlicher Kutscher, der den Kutschwagen eines Gutsherrn fährt.
Kleinbauer, Kotsasse
in Schlesien eine Benennung der Frey-Gärtner, eine Art Handarbeiter.
Kuttler = Fleischer, der sich speziell mit der Verarbeitung essbarer Eingeweide von Schlachttieren befasst.
Kuttelwäscher = der die Kutteln auswäscht u. verkauft.
Kutteln (oberdt. u.rheinisch) = kaldaunen (ost-md.)
vergleiche > Küter
mittelhochdeutsch:: kotze, kutze = grobes Wollzeug, Decken
Kutzenfahrer = Kutscher
1) Händler mit grobem Wollstoff, mit Wolldecken.
2) Kutscher.
mittelhochdeutsch: kotze, kutze = grobes, zottiges Wollenzeug, Decke oder Kleid davon
Duden: Kotze = wollene Decke.
Sie verfertigten Kufen (Kübel)
kuven = kope, Kufe
kuvenmaker = 1583 Flensburg Böttcher, Fassbinder.
Käser.
südd. Kasleb, Kaslet = rohes Labferment
Fischfänger.
Lachsforelle, salmo trutta
Lachsforelle, Meerforelle od. Silberlachs
Lack = Siegelwachs
Hersteller von 1) Siegellack, -wachs; 2) Lackfarbe, Möbellack?
oder aber: Lakenmacher?
Lackierer.
lackieren = mit Lackfirnis überziehen.
Lackierer : wie allenfalls ein gegenwärtiger Handwerker, Figuren- oder Laubschnitzer, Vergolder, Lackirer u. Marmorirer...
Brockhaus: Lade = Truhe, Behälter, Kasten, Schrein.
Ladmacher (Lade-, Ladenmacher) = Tischler, Schreiner. Lade = Kasten, Truhe.
Fensterlade = hölzerner Flügel zum Verschluss der Fenster.
Unter Lade wird aber auch die Büchsenlade, das hölzerne Gestell der Büchse, später auch der Büchsenschaft verstanden.
Lademacher = Gewehr- u. Büchsenschäfter.
Ladenmeister = der Meister einer Zunft, der die Lade unter sich hat; dann auch der Meister, der von der Zunft zu der Lade (Zusammenkunft) der Gesellen deputiert wird.
Die Rechnung wurde von dem Ladenmeister dem Amt halbjährlich vorgelegt.
Verkäufer. - vergleiche > Kaufdiener
Ladendiener = Handlungsgehilfe; in verächtlicher Benennung: Ladenschwengel.
der Laden (kleinere hölzerne Behälter) anfertigt.
Ladener = Tischler
Verkäufer (Ladendiener)
Augsburg: Die laederaer, Gerber, mussten ihre Häute in das fliessende Wasser ... hängen können
Lederer, Gerber.
Wer im Auftrage einer Behörde Mitbürger vorlädt, als Beklagte, als Zeugen, als Steuerschuldner, als Mitglied einer Kommission usw.
laden: den Beklagten zu einem Termin, Zeugen laden, Aufforderung zur Steuerzahlg.
Einladungsschreiber, Schreiber der Tischlerzunft.
Böttcher, der kleine Fässchen (Legel) herstellt.
Lägel, ein rundes, hölzernes Gefäss in Gestalt einer Tonne, nur dass es weiter als hoch ist. Es gibt deren verschiedene Grössen.
In Bremen heissen die kleinen niedrigen Neunaugen-Fässchen Legelken.
Brockhaus:
Lägel =
1) Fass mit eirundem Boden zur Beförderung von Waren auf Lasttieren.
2) Trinkgefäss der Erntearbeiter - ... Lägelner = Böttcher (veralteter Name)
Von Lagemännern u. Landausschuss
Amtspflichten: genaues Register führen über die in seinem Bezirk (Lage) vorhandenen Männer, die für den Dienst als Ausschussmänner in Betracht kommen. ... wer als diensttauglich einberufen wurde, hatte einmal im Jahr eine milit. Übung abzuleisten, die als Musterung bezeichnet wurde.
der Mann, der die Rekruten zur Aushebung einberief, hiess Lagemann.
Vergleiche > Ausschösser.
Duden: Lahn = Metalldraht.
Lahn (masc.) = zu einem dünnen Faden geplätteter Draht; goldlahn, silberlahn, messinglahn,je nachdem aus welchem Metall hergestellt.
Lahngoldschlager = Rauschgoldschläger
vergleiche > Goldplätter
siehe > Schlichter
Lakenkramer = Tuchhändler
Lakenschnider = Tuchhändler
Lakenwardein = Tuchprüfer
Die L. benutzten veltkartenn, auf dem Feld gewachsene Karden, die elastisch sind u. das Haar nicht zu gewaltsam herausreissen, wie es durch eiserne Karden geschehen muss
Laken = Laken, Tuch, Decke.
Tuchfärber.
Tuchhändler.
vergleiche > Lakenmacher, Lakenberedere.
Leinwandhändler.
In Niederösterreich hiess er (der Wollner) Lakenmacher und verfertigte Tücher verschiedener Art.
Lakenmacher (niederdeutsch) = Tuchmacher
b) Stopfer von Leinwandlaken
lakenmacher = Tuchmacher
Tuchpresse = eine Art Presse, vermittelst welcher den wollenen Tüchern Steife und Glanz gegeben wird.
lakenscherer = Tuchscherer.
Lübeck: Tuchprüfer.
Lakenwardein
Lämmerkäufer, Schafhändler.
Geldwechsler.
Wucherer
Pfandleiher.
Lexikon: lampartisch = lombardisch
der die Lampen u. ihre Anzündung besorgt.
der die Lampen einer Behörde, eines Theaters besorgt. (Petroleum-, Gaslampen)
In Stuttgart findet sich auch Theaterlampist
Lexikon: lam = lahm, gliederschwach
lamp, lam = Lamm
Lamen = Schafvogt.
Brockhaus: L. = der Regierungsvorsitzende in manchen schweizer Kantonen
Ammann = Amtmann
Ammann (Amtmann) granarius, quaestor.
(granarius = Rentamtmann, Kastner, Amtmann)
(quaestor = Verwaltungsbeamter, Pfleger)
Landbereuter waren berittene Steuerkontrolleure, die vor allem den Zolldienst wahrnehmen mussten und das Schmuggelwesen zu bekämpfen hatten.
Landreuter = der dem Amtshauptmann zur Verfügung stehende Polizeibeamte.
Landreiter = Gendarm
lantrider = berittener Polizeidiener, Gendarm ähnlich.
Gehilfe des Landrichters, ladet die Parteien vor das Gericht;
Deputierter der Stände zu den pr. Landtagen
Deputierter der westpr. Stände auf dem poln. Reichstage.
Landbote = Titel für den Schreiber des Deichgrafen.
der die Postbriefe auf dem Lande verträgt.
Pinneberg: Die Schlossländereien wurden verpachtet. Pacht an die Landbürgen, die die Dorfschaft gegenüber der Landesherrschaft vertraten. Die Landbürgen verpachteten an die einzelnen Dorfschaften, welche es wieder an Private weitergaben.
wahrscheinlich Ackerbürger.
Brockhaus: Ackerbürger, ein Stadtbürger mit Landbesitz in der Stadtgemarkung, den er selber nutzt.
berittener niederer Flur- und Forstbeamter
Für den örtl. Grenzschutz ausgewählte Bauern.
Verwaltungsbeamter, der einem grösseren Verwaltungsbezirk (Drostei) vorstand
senior provinciae, eine Würde in der Lausitz.
Landesbestallter = deputatus nobilium in Silesia (Abgeordneter des Adels).
Landesdirektor an der Spitze der Provinzialverwaltung, später Landeshauptmann genannt.
praefectus primarius sive superior alicujus provinciae vel partis ejus
Wanderhändler.
Lexikon: lantvaraere = reisender, pilger, landstreicher.
Landfahrer = Landstreicher
Freysasse, Freisass > siehe dort
Besitzer eines Freigutes; von Scharwerk befreit.
Freibauer.
gebruk = Gebrauch, Nutzniessung, Wirtschaft, Landwirtsch.
gebruch = Benutzung, Gebrauch
Landgebräucher = Landwirt
Beisitzer, Schöffe beim Landgericht.
Lexikon: lantgesell = Landbewohner, Landmann
Lübeck: Des Landgrabenvogt Pflicht ist, ein Verzeichnis aller Torbewohner zu führen, welche zu den Landgrabenarbeiten beitragen müssen; er besichtigt jährlich mit dem Wallmeister den Landgraben.
Brockhaus:
Landeshauptmann
1) früher Leiter der Provinzial-Selbstverwaltung;
2) i. Österreich oberst.Verwaltungbehörde i.d. Bundesländern.
Landeshauptmann, praefectus primarius sive superior alicujus provinciae vel partis ejus
Häusler.
Häusling = Kossät; Besitzer eines Häuschens ohne Acker u. Wiese, der meist auch Lohnarbeiter ist.
Dachdecker, der für den Fürstenhof arbeitete, auf den Landgütern.
Landhof = gehöft auf dem lande.
Gerichtsdiener; Häscher für ein Gebiet
Landsknecht.
Eine Art Gerichtsdiener, Gendarm
Brockhaus: Landsknecht = zu Fuss kämpfender Söldner des 15.-16.Jh.
hausierender Landkramer
Hausierer
Landkrämer, Krämer auf dem Lande.
Im Gegensatz zum Stadtkutscher ein auf dem Lande, einem Gut angestellter Kutscher; z.B. herrschaftlicher Kutscher.
Landkutsche, rheda publica „... sie steht als schlechteres Fuhrwerk, im Gegensatz zu der schnelleren öffentl. Post.“
Landkutscher rhedarius publicus
Landkutsch für Landkutsche, auch ironisch für Korb dei hett de Landkutsch all wedder upp'n Arm
Herrschaftl. Kutscher 1916 beim Militär als Berufsangabe erlebt.G.
Leutnant der Land-Miliz
Landstreicher.
Landläufer = Landstreicher, Vagabund.
Lübeck: Landgüter - Makler.
Maleramt: ...nahmen sie (Amt) ihn als Maler auf und erlaubten ihm, ausserhalb der Stadt bis nach Travemünde hin, so viel Arbeit zu suchen, als zu bekommen, nur der Stadt selber sollte er fernbleiben.
vergleiche > Landschneider
Handwerksmeister auf dem Lande. Er ist der erste bekannte Landmeister eines Kieler Amtes, der ohne eine herzogliche Konzession innerhalb der Bannmeile mit Erlaubnis des Amtes als Meister arbeitete (1692 Dorftischler aus Flintbeck)
gehörte zu den obersten Gebietigern im Deutschen Orden u. regierte in Abwesenheit des Hochmeisters ein grösseres Gebiet.
Königl. Amtsreiter
Landreiter = Gendarm, Fronbote.
der dem Amtshauptmann zur Verfügung stehende Polizeibeamte
Landreiter, kurfürstl. Beamter
vergleiche > Landreiter
landrüter = Gendarm
Königl. Landreuter
Distriktsreuter
Richter, Vorstand oder Beisitzer eines Landgerichts
judex provinciae.
a) i. allg. Sinne ein in einem Lande angesessener Vollbürger eines Landes
b) der nicht nur mit Acker, sondern auch mit grösseren u. eigenen Gütern Angesessene.
Landsassen werden auch diejenigen genannt, die sonst Schriftsassen heissen.
Landsasse = freier Zinsmann, freier Pächter.
Vorsteher eines landschaftlichen Departements
Landschaft: Land, Provinz; solchen Landschaften sind Amtleute oder auch Landvögte vorgesetzt.
Neben den Künstlern der Romantik, später des Impressionismus usw, gab es Maler, die Säle, Hallen, Gartenhäuser usw. mit an die Wand gemalten Bildern schmückten. Um solche Maler dürfte es sich hier handeln.
Landschaftsmaler, aber ohne Erklärung
Landhandwerker, die innerhalb der Bannmeile einer Stadt wohnten u. arbeiteten.
Es gab erlaubte Landhandwerke: Grobschmiede, Schuster, Schneider, Rademacher u. verbotene Landhandwerke: Kleinschmiede, Weissbäcker, Schlachter, Tischler, Maurer, Glaser, Weissgerber, Sattler, Drechsler, Goldschmiede.
Landschneider, allgemein Landhandwerker, der ausserhalb der Stadt, in der Bannmeile wohnte u. arbeitete. (Bannmeile meist Umkreis von 2 Meilen)
Die Landhandwerker standen meist im Gegensatz zu den Ämtern (Zünften), von denen sie bekämpft wurden (Nach Hähnsen)
vergleiche > Landmaler
Beisitzer in einem der Landgerichte;
Richterlicher Beamter, der in der kurf. Zeit in den litauischen Schulzenämtern fungierte
Beisitzer eines Landgerichts, auch Beisitzer eines Gerichts auf dem Lande, eines Dorfgerichts
Lediglich das Steuer- u. Finanzwesen unterstand dem Landvogt nicht direkt. Hier dominierte der Landschreiber, der bis zur preusischen Zeit die in der Kapitulationsakte von 1559 festgesetzten landesherrlichen Abgaben, den Ackerschatz der Marsch und die halbe Aussaat der Geest einzog. Ausserdem hob er die Gerichtsbrüche (-strafe), das Kätnergeld und die Einkünfte aus den fiscal. Seen u. dem angetr. Strandgut. 1658 ging diese Arbeit auf den Pfennigmeister über. Der L. war auch Beisitzer im Gerichte, führte das Protokoll.
Schreiber beim Landgerichte im poln. Westpreussen.
Schreiber der Gerichts- u. Verwaltungsbehörde eines Landes
Landschreiber = der von der kurfürstl. Regierung der Stadt vorgesetzte Aufsichtsbeamte.
Landschreiber = scriba provincialis, Provinzschreiber.
Landvaagt
Landstreicher, der im Lande streicht, Vagabund.
Landstriker = Landstreicher
Amtsträger der Landesverwaltung.
seit dem 13.Jh.ihr (der Städte) Streben nach Herauslösung aus der obergerichtl.Zuständigkeit des adligen Landvogtes oder Burggrafen
(der Messerschmied wurde auch Kurzmesserschmied genannt)
Verfertiger von Langmessern, wie Waidmesser, Hirschfänger u. dergl.- Kurzmesserschmied = Messerschmied, der kurze Messer, d.h. hauptsächlich Tischmesser (und Gabeln) fertigte.
Landsasse
Lanste = Abkürzung von Landsate; Landsasse insonderheit im Herzogtum Schleswig übliche Bezeichnung der Bauern, welche ihre Höfe zu Lehen besitzen.
Landsasse = freier Zinsmann, freier Pächter.
wohl ein umherziehender Händler
lantgengeler = Lantfarer
lantkremer = Hausierer, der auf dem Lande seinen Kram feilbietet.
lantvarink, -verink = ein im Land umherziehender (fahrender) Krämer oder Kaufmann oder Handwerker; Landstreicher.
vergleiche > Lantfahrer
lantknecht = lantbodel = Büttel für das Land.
Landmüller
vergleiche > Landschneider
An Bord jedes grösseren Grönlandfahrers befand sich ein Schiffsarzt. Dieser wurde Chirurg, Barbier, Doktor, Meister oder Lapper genannt. Die Bezeichnung Lapper kommt von Lappen her, das sind Verbandtücher.
Lapper = Flickschuster
Brockhaus: Lakai, Diener in besonderer Kleidung (Livree)
Lakai, Diener, Begleiter und Aufwärter einer hohen Herrschaft
Bürgerbuch Berlin: verfertigte Laschenarbeit
siehe > bei Lederhandschuhen.
Brockhaus: Lasche = Verbindungsstück zweier Teile in Form einer Zunge.- Zunge am Schnürschuh.
laschen, bei den Handschuhmachern eine Naht laschen. Gelaschte Naht an Handschuhen u. ledernen Beinkleidern, die mit doppeltem Faden genäht u. mit einem Ort vorgestochen wird.
Salpetergräber.
Salpetersieder
Lasiterer = Salpetersieder
Lexer: salniter, saliter = Salpeter (lat. sal nitricum)
In Deutschland bestanden Salpeterregale, Verfügungen des Landesherrn, um die Landgrafen zu zwingen, Salpetererde zu liefern, die mit besonderen Rechten ausgestattete Salpetersieder abnahmen.
Aus dem lat. sal nitricum entstand das mittelhochdeutsch: salniter, saliter = Salpeter. salitere -> lasitere.
Lassbauer (Lassit) = Bauer, dem das Erbe von der Grundherrschaft nur zur Nutzung überlassen ist; keine Verfügungsgewalt.
Duden: Lasse = Höriger.
Lassbauer = ein Lasse = Höriger, Einwohner, dem ein Stück Land überlassen wird, dem Herrn den Zins an Getreide zu liefern.
ein Schimpfname mit welchem die Fleischer die Dorfschlächter belegen.
Brockhaus: Spottname für einen pfuschenden Fleischer (der das Vieh zerlästert)
lästern = zerlästern (Bücher, Kleidung, Wege), durch häufigen Gebrauch verderben.
Latelude = Halbfreie
Duden: Lasse = Höriger
Late = nd. Form von Lasse = Höriger
Höriger, Halbfreier.
vergleiche > Lanste
Laternenmann, der die Laternen, namentlich die öffentlichen der Stadt besorgt und anzündet.
Laternenanzünder waren notwendig bis Anf.d. 20.Jh.. Bis zur Einführung eines Druckventils musste jede Gaslaterne durch einen L. täglich an- u.ausgeschaltet werden. (Eine Sparflamme brannte ständig.) Öl- u. Petroleumlampen mussten selbstverständlich täglich gezündet und gelöscht werden.
In Lübeck wurde 1854 Leuchtgas eingeführt. Andere Städte schon früher, seit Anfang des 19.Jh. (G.) siehe > auch: Seifenmecker (In Österreich gehörte es zur Pflicht der Seifenmacher, die Öllampen zu besorgen.)
Der Verantwortliche für die Stadt-Beleuchtung.
In Lübeck wurde 1732 die öffentliche Beleuchtung eingeführt.
Kiel erhielt 1724 die erste Strassenbeleuchtung, 141 Laternen.
Die Strassenlampen wurden zur einen Hälfte mit Tran, zur anderen mit Öl gespeist. Sie bedurften der Wartung, u. so entstand ein neuer Beruf, der des Laternenwärter, 1856 Gasbeleuchtung.
auch als Mechaniker aufgeführt.
Lattenhauer, tignarius (zu den Balken od. zum Bauholz gehörig). fissor perticarum (Stangenspalter)
Ein Lattenschneider war ein Zimmermann, der für die richtige Zuschneidung von Brettern u. Hölzern zuständig war.
Lawant = grobe, zu Säcken verwandte Leinwand.
Lawantkoper, Liwantkoper = Leinwandhändler.
Später verkauften sie gefärbte und ungefärbte Leinwand, die zu Kleidung verwendet wurde.
Lauenstrieker (Lübeck) = Leinenhändler.
Lauenstricker = Leinenhändler
Lauenstreicher
Duden: Latun = Messingblech
Lattun = Messing
Messingblechschläger.
Gerber
mittelhochdeutsch lower = Lohgerber
Büchsenschmied
Laufschmied = ein Schmied, der zu gewissen Zeiten in einem anderen Dorfe, wo er zwar nicht wohnt, aber eine Werkstatt hat, arbeiten muss
Läufer = laufender Diener, Bote (Eilbote), niederdeutsch Löper, siehe > in städtischen Diensten.
der eine Botschaft von einem Ort zum andern trägt;
Waibel, Gerichtsbote;
Diener in besonderer Kleidung, welcher der Kutsche vorauf läuft u. Botendienste verrichtet.
Kätner, die Briefe für die Herrschaft bzw. das Amt forttragen mussten. Diese Botendienste gehörten zu den Pflichten der abhängigen Bauern, Kätner usw.(nach Freitag, Rund um Landesbergen)
Lautenschläger, -spieler.
Lautenspieler.
Brockhaus: Laute = Musikinstrument mit Saiten, die gezupft werden, mit länglichrundem Schallkörper.
organarius, testudinarus
Hersteller von Musikinstrumenten mit gewölbter Decke.
Lübecker: Klistiersetzerin, Klistier-Verabreicherin.
Lauer = Gerber, Lohgerber.
Lawer = Gerber.
Lebkuchenbäcker.
häufig Frauen
Lebzelter = Pfefferkuchenbäcker.
Lebküchler, Lebkucher, Lebzelter, Pfeffer-(Leb-)kuchenbäcker.
Pfefferkuchenbäcker
Lebzelter = Lebküchler
Brockhaus: Lebzelter = obd. Honigkuchenbäcker.
In Augsburg spielt der Lech eine grosse Rolle. Lech ist dem gemeinen Volk Augsburgs nicht bloss jeder der verschiedenen Kanäle, die aus dem Lech durch die Stadt geleitet sind, sondern es nennt jeden andern Fluss in der Nähe, z.B. auch die Wertach, einen Lech.
In bestimmten Zeiten wurde der Lech abgelassen; Lechräumung Pflicht der Müller; mindestens alle 3 Jahre wurde die Lechweitin der Bachmüttern in den 3 Hauptarmen visitiert. Lechverwarnung zur Verhütung des Hineinfallens. Über alle diese Dinge war der Lechmeister gesetzt. Lech- u. Wurmeister. (weitin = Weite, Bachmutter = Flussbett, Wurmeister = Wermeister;
Led = Glied, pl. Leden. Ledematen = Gliedmassen (nicht mehr gebräuchlich)
Ledsetter = Gliedsetzer = ungelernter Heilkundiger, der z.B. Verrenkungen behandelte.
ledemate =
1) Körperteil,
2) Mitglied einer Körperschaft
Doornkaat: lidmat =
1) Gliedmasse,
2) Mitglied
Angestellte, Beamte, die ihren Dienst im Bergwerk versehen. Gegensatz: Federbeamte
vom Leder, weil sie wie der Bergmann Schutzleder („Arschleder“) trugen zum Einfahren.
Ledertauer
siehe >: Ledermaker
Lederbedienter = Betriebsbeamter im Harzer Erzbergbau.
Hersteller von Ledereimern.
vergleiche > Feuereimermacher
Zur Feuerbekämpfung war jeder Hausbesitzer verpflichtet, einen oder mehrere Feuereimer zu halten. Holzeimer eigneten sich dazu nicht, da sie zu schwer waren, bei trockenem Wetter bzw. bei langem unbenutztem Stehen spak, undicht wurden.
Gerber
Gerber, Lederarbeiter
Lexer: lederaere, -er = Gerber
der lederne Hosen verfertigt, wie sie die Grabenfeger u. andere im Wasser arbeitende Leute zu tragen pflegten.- Es handelt sich nicht um ein eigenes Gewerbe, sondern von den Schuhmachern hatten sich einzelne für diesen Artikel spezialisiert.
siehe > Lersener
Lederhändler.
leddermakere = Lübeck 1494
Gerber.
Lederbereider hatten die spez. Bedeutung Weissgerber
lederbereider, leddirbereyder, ledderberaiter = Lederbereiter.
Worin die Lederbereitung bestand, ist nicht zu ermitteln; vermutlich im Färben.
lederer, Ledermacher, Gerber
schattéren = sortieren, aussuchen
Schuster, der das von den Schustern selbst gegerbte Leder nach Verwendung und Güte sortierte.
Riemenschneider, Riemer.
vergleiche > Lederschattierer
Gerbergehilfe
b) Arbeiter, die das aus der Lohe herausgekommene Fell zu färben hatten.
led(d)ertouwer. Die vom Verb touwen ausgehenden Bezeichnungfür den Gerber gelten nur für Gerbergesellen, die für andere Leder verarbeitende Handwerker tätig waren.
touwer (Lübeck) war bei Kürschnern angestellt.
Leddertauer = Lederbereiter, Gerber
vergleiche > Ledersortierer, Lederschattierer: wer das Leder nach Güte u. Verwendung sortiert. - Sachverständiger beim Lederhandel
Die Lederzurichter teilen sich in Fettleder- u.u.Kordenlederzurichter.
Lederzurichter -> Darmsaitenmacher
Löffelschmied, fertigte Löffel u. ähnliche Gebrauchsgegenstände.
Öffentl. Angestellter, der Leinwand auf der Legebank zu messen hat; Prüfer für Leinengewebe.
Leg(g)ebank oder Leg(g)etisch ist in einigen Handelsstädten von der Obrigkeit verordneter Tisch oder Bank, worüber die verfertigte Leinwand ausgespannt, gemessen, geprüft, gezeichnet und gestempelt wird.
Der diese Messung und Zeichnung verrichtet, heisst der Leg(g)emeister.
Erbschulze; Inhaber eines erblichen Dorfrichter- oder Vorsteheramtes
Lehnsschulze, Frey- und Lehensschulze = ein Schulze auf dem Dorf, welcher sein Schulzenamt erblich zu Lehen besitzt und weder von dem Gerichtsherren noch von der Gemeinde erwählt werden darf.
Wenn ein Lehn- oder Freischulze, bei welchem dieses Amt erblich u. mit den in Besitz habenden Gütern verbunden ist, die erforderliche Fähigkeit nicht besitzt, so ist die Obrigkeit befugt, einem andern Mann das Amt zu übertragen.
Gegensatz: Setzschulze,wurde von dem Dorfherrn (Ritter) eingesetzt
Schütze: Leemdeele = Diele mit festgeschlagenem Leimboden in unseren Bauernhäusern.
Lehmdel = Diele, Tenne des niedersächsischen Bauernhauses
Del = im Bauernhaus die aus Lehm festgestampfte grosse Diele, auf der die wirtschaftl. Arbeiten verrichtet werden.
Lehmdieler = Arbeiter, der Lehmdielen herstellt u. ausbessert.
vergleiche > Leimentierer
lehmen, aus Lehm bereiten (Wände u.ähnl.), leemen, klicken,mit Lehm bewerfen, verkleben ...,
mit der Bemerkung, dass an einigen Orten diese schmutzige Arbeit mit einem Künstler-termino gegeben werde: lehmentieren, ein lehmentirer.
Bauhandwerker
siehe > Kleber
Klicker = Kleiber, Lehmverstreicher
Idiotik.: klikken = schmieren
Lehmklicker = Baumeister für Fachwerk.
Lehmer = Töpfer
Lehmentierer = Lehmarbeiter
Lehmtreter (Leymdecker, Leymklecker)= Bauarbeiter, die Gebäude aus Lehm (Lehmpatzen) errichten, besonders im 15.u.16. Jh. gebräuchliche Bezeichnung.
Lehner = Bauer, der nur ein Haus u. etwas Ackerland besitzt
Lehener = Besitzer eines Lehens, eines bauerngutes
Handwerker, der vom Rat der Stadt oder vom Grundherren eine Gerechtsame zur Ausübung des Berufs, ein Lehen erhalten hat. Ähnlich Freimeister
Lehensschulze = Erbschulze = Inhaber eines erblichen Dorfrichter- u. Vorsteheramtes
erblicher Inhaber eines lehndienstpflichtigen Schulzenamtes u. -hofes mit den von grundherrlichen Lasten begreiten Hufen.
Lehnsmann.
Lehensschulz : scultatus qui praedium cum ipso officio feudale habet. Schulze, der ein Amt u.Landgut als Lehen besitzt.
Lehenschreiber, scripturarius, secretarius fori feudalisiehe > Sekretär bei einem Lehnsgeber, z.B. einem Fürsten, der die Lehnsbriefe ausfertigte.
Lübeck: Lehrmutter.
Lehrmöddersch = Schulfrau, die eine Art Kindergarten leitet
wurden die Kinder in die von einem Rektor (meist Akademiker) geleitete Schule aufgenommen, wenn sie bereits lesen konnten. Diesen Elementarunterricht erteilten die Schulhalter in Neben- oder Klippschulen.
Lehrer für Jungjäger.
Lehrprinz = der meister bei den jägern ... ein lehrprinz aber heisset ein alter jäger, bei welchem lehrlinge und jungen die jägerei erlernen.
Lehrerin
Base, d.h. des Vaters (od. d.Mutter) Schwester.
Lexer: lervrouwe = Lehrerin
Leibkutscher (Hofbedienst.)
Leibkutscher = rhedarius primarius, = 1. Kutscher.
Leibknecht = Knecht für die Leibpferde eines Herrn.
Leibknecht = an den Höfen ein Knecht in dem Reitstalle, welcher die Leibpferde des Herrn in seiner Aufsicht hat, zum Unterschied von den Sattelknechten.
Sattelknecht = welcher nur mit Reitpferden zu tun hat, sie sattelt u. absattelt, erster Reitknecht des Herrn, zuweilen hat er noch den Leibknecht vor sich.- In Wien war der Dienst als sehr angesehen, vornehme Leute bemühten sich um solche Stellen.
An einem Fürstenhof angestellter Schneider.
Ähnlich: Leibkoch, Leibdiener.
1) Jagdbedienter bei einem grossen Herrn, welcher dessen aus- u.abgeschossenes Gewehr laden u. zu fernerem Gebrauche bereit halten muss
2) Schütze bei einer Leibwache.
Altenteiler, Ausgedinger
Leibgedinger
Nutzniesser auf Lebenszeit.
Altenteiler, Leibgedinger.
Lübeck: Zahn- u. Leichdornoperateur
Duden: Leichdorn = Hühnerauge.
Bader, der Zähne zieht u. Hühneraugen entfernt.
Leichdorn-Operateur, früher Schuhmacher
Lübecker: Leichdorn- u. Nagelschneiderin.
vergleiche > Leichenwärterin
wer die Leiche zur Sarglegung bereitet, früher von den Nachbarn besorgt, heute Leichenbestatter.
Lübeck: Person, die einen Todesfall im Ort bekanntgibt u. zur Beerdigung einlädt.
Liekenbidder, Liekfolgbeder, Ansager des Todesfalles u. der Einladung zur Beerdigung
Die Leichenbitterin hatte den Toten zu waschen u. zu kleiden... Sie hatte bei Verwandten, Nachbarn, Freunden u. guten Bekannten das traurige Ereignis >anzusagen< u. Tag u. Stunde der Bestattung mitzuteilen.
Personen, die die Leichen für die Sarglegung zurechtmachen.
Geschworener in Sterbe- und Begräbnissachen.
Geschworener = vereidigter Bürger.
Schieferdecker (von lei, laie =Schiefertafel)
Duden: Lei = Fels, Schiefer
Leiendecker = Schieferdecker.
Leier =
1) Saiteninstrument, Lyra
2) frühmittelalt. Instrument, dessen Saiten mittels eines Rades gerührt wurden, welches eine Kurbel in Drehung setzte.
3) Leierkasten, Drehorgel.
Fuhrmann für den Lehm beim Fachwerkbau; Töpfer
leimern = lehmern (Krünitz)
leim (altd.) = lêm (md.) = Lehm.
Dachdecker u. Leimentierer
Fussnote: Lehmarbeiter.
Leimenführer = Fuhrmann für den Lehm beim Fachwerkbau.
Leimenmacher = Töpfer.
vergleiche >: Lehmentierer
der Leim aus Knochen siedet
Hersteller von Leim (Br.) aus Knochen (Tafel-Tischlerleim),
aus Fischschuppen (Fischleim).
vergleiche >: Lymseder
Zeugdruck, das Bedrucken von Geweben mit farbigen Mustern entweder von Hand (Handdruck) mit dem Model ... oder maschinell als Maschinendruck. ...Eine der bekanntesten Arten ist der Blaudruck mit Indigo.
Leinweber
vergleiche > Linifex, Linnenweber
Färber von Leinengewebe
waren Verfertiger von leinenen oder baumwollenen Strumpfhosen. Noch 1597 wird in München ausdrücklich die Zunft der Schneider u. Leinhösler erwähnt.
In Niederdeutschland: Hosenneger = Hosenmacher
Schleppreiter f. Schiffe.
berittener Schiffstreidler
berittener Schiffstreidler
Leinreiter = der die Schiffszugpferde regiert.
Lienjentrecker
Gewerbsmann, der die Leinwand bunt bedruckt.
Händler mit Leinen
Linnenmannskramer (meist aus Westfalen eingewandert)-
Noch bis zum 1. Weltkrieg kamen alljährlich Leinwandhändler aus Schlesien bis in die Neumark (Gerholz)
vergleiche > Lauenstrieker
schlesische u. inländ. leinwandhändler
Drahtzieher
Um 1350 Schockenzieher, Leirenzieher. Ziehen feineren Drahtes zwischen zwei Trommeln, Grundlage für den techn. Fortschritt zur Ziehbank.
Hersteller von Schusterleisten.
Leistenmacher, Leistenschneider
Leistenschneider.
Ein Leistenschneider ist ein unzünftiger Handwerker, der die Leisten für die Schuhmacher anfertigt.
der Schuhmacherleisten verfertigt
Leistenschneider
Fuhrmann
Auf einem Leiterwagen beförderte er Fässer und Säcke; zuweilen ist er gleichbedeutend mit dem Weinschröter, der eine Schrotleiter benutzte.
L. = Fuhrmann eines Leiterwagens
Lexikon: leiter, leitere = leiter, wagenleiter
Gastwirt.
abgeleitet von Leit, Lit = Obstwein.
vergleiche > Litgaebe
Leitgeb = Schenkwirt
Lexikon: lit = obst-, gewürzwein.
Zimmermann, der Leitschiffe anfertigte, einseitig offene Kasten, die mit Steinen beschwert zum Fischfang in das Wasser versenkt wurden.
Leitschiff = Legeschiff = schiffsähnlicher Kasten, auf den Grund des Flusses gelegt, um Fische zu fangen.
lector =
1) Vorleser,
2) Notar, ”öffentl.Schreiber
Lektor =
1) Geistlicher; Ordensangehöriger der untersten Weihestufe, verw. als Vorleser.
2) Lehrer an Hochschulen.
Sprachlehrer an Hochschulen, Verlagsgutachter, nied.Kleriker
lecter = Lesepult auf dem Chore der Kirche
der mit Lehm deckt, beschmiert.
Lehmdecker = argillator, Lehmdecken = argillare; gemeint ist wohl das sonst Schlagen genannte Bereiten der Lehmwände.
vergleiche > Lehmklicker, Kleber, Lehmentierer
Flickschuster
siehe > Altbüsser, Rusze
Hersteller von Lederhosen
fertigt Lerse, hohe, zum Überziehen bei schlechtem Wetter bestimmte Stiefel
mittelniederdeutsch: lerse war ein langer Lederstrumpf
Lerse =lange Lederhose, wie sie vor allem bei der Arbeit im Wasser getragen wurde.
Lederhosen-Schneider.
Lübeck
vergleiche > Lehrmödder
Lehrmöddersch = Schulfrau
Vorleser
Lesemeister wird in einigen Klöstern der Vorleser genannt
aus Badern oder Badstübnern hervorgegangen
lesser, lesser, der zur Ader lässt.
Bader u. Lesser bilden ein Handwerk
Lässe = das Aderlassen, die Zeit des Aderlassens
Lübeck 1842 > Schirmmacher und Leuchtengeld-Cassirer
Als etwa Mitte des 19. Jh.(1832) in Lübeck die Strassenbeleuchtung eingeführt wurde, mussten die Hausbesitzer dafür eine Steuer, das Leuchtengeld zahlen.
Lampenmacher
Läufer
Geistlicher der katholischen Kirche, der nicht einem Orden angehört. Oft wird L. auch für Plebanus gebraucht.
Pfarrer, Weltpriester im Gegensatz zu einem Ordensgeistlichen
Leinwandhändler, Leinwandstreicher
lu-, lou-, lo-, le-, liwant, -went“ = Leinwand, namentlich die grobe, zu Säcken etc. gebrauchte
louwantsnider = Leinwandhändler
louwantstriker
louwantstriker = mensuratores linei panni = Messer des leinenen Tuches
vergleiche > Loventstaken Linwatmesser
lubben = beschneiden
vergleiche > Heiler, Heilmacher, Gelzer, Nonnenmacher
Brockhaus: im Mittelalter ein Gelehrter, der Lehrberechtigung erhalten hat. In der Neuzeit Titel, der von theolog. Fakultäten verliehen wird.
akademische Würde, besonders der theologischen Fakultät
Licentmeister = Steuerbeamter
Licent ist eine Benennung derjenigen Abgabe, welche von ausgehenden Waren gegeben wird; in weiterer Bedeutung jede Art des Zolls u. der Accise; in weitester Bedeutung: Accise, Import, Auflage, Aufschlag u. andere Abgaben von Waren, vornehml. von Consumptibilien u. Lebensmitteln bei Ein- u. Ausfuhr.
Flensburg > Neben diesen >alten Zöllen< wurden 1636 die sogen. >Licenten< eingeführt, das waren die Ein- u. Ausfuhrzölle im heutigen Sinne, die ... nur einmal zu zahlen waren.
bedeutet so viel wie kleiner Mann, d.h. ganz geringer Mann.
Rostock, Lichthake = Händler, der Lichter herstellt u. verkauft; in Rostock dann Bezeichnung für den Fettwarenhändler u. Kaufmann überhaupt.
in den Städten verfertigten u. vertrieben Kerzengiesser, auch Lichtgeiter, -trecker oder Lichthaker genannt, die Kerzen.
Frstl. Lichtkämmerer
Hofbediensteter
Lichtkammer = kammer zur aufbewahrung der lichter
vergleiche > Lichthocke
Licht-, Kerzenmacher.
vergleiche > kerzen-, körzenmecher, gulichter
Lichthocke, Verkäufer oder -in von Unschlittlichtern auf dem Markt.
Lichtgiesser in Lübeck 1798
Lichtzieher
Seine (des Deutschen Ritterordens) Lieger und Handelsdiener waren den Hansekaufleuten überall gleichgestellt und genossen dieselben Privilegien wie diese.
Lieger = Vertreter einer auswärtigen Firma, der auf gewisse Zeit diese in einem Ort vertritt.
Lexer, mittelhochdeutsch: Wörterb.: lip-gedinge = Leibgedinge,
lip-nar = Leibesnahrung
lip-dinc, -gelt = Leibrente
also vielleicht: Leibgedinger, Altenteiler.
Liep =
1) Lippe, Unterlippe,
2) Haar- od. Wollocke
Liepner also vielleicht Grashalmsammler für Besenbinder.
Lipper, Ziegeleiarbeiter aus Lippe/Detmold.
Liepen = das Maul rümpfen, die Unterlippe spöttisch aufwerfen.
Duden: Limone = Zitrone
Zitronenhändler.
Lemon = Limone = Zitrone
Limonenhökersche = Zitronenverkäuferin.
Limone = dickschalige Zitrone.
Leimsieder
Limseder = Leimsieder
einer, der mit der Leimrute läuft; bildl. Bezeichnung für einen Gecken, der Mädchen nachläuft.
Limstange = Leimrute;
mit de Liemstang lopen = Neuigkeiten einsammeln u. das Gehörte gleich überall kritiklos weiter erzählen.
Leimer (der mit der Leimstange Laufende)
nd. lind, lint = band, zunächst leinenes, dann aber auch seidenes u. wollenes
Textilmuseum Neumünster: Lindmacher stellten Bandgewebe aus Leinen her
Lindmeissel: Charpie von weicher Leinwand
Treidler.
Linentrekker, ein Leinezieher, der Lastkähne auf Strömen u. Flüssen gegen Entgelt bergauf zieht.
Leinenweber
siehe > Linnenweber, Linnweder
Liniierer, der L. bedient die Liniiermaschine, auf der das Papier liniiert u. mit Bücherrastern versehen wird.
Linienzieher, jemand der Linien zieht, besonders Notenlinien.
In Österreicht werden die Linierer Rastrierer genannt
Leinenhändler
im Flachshandel ist ein Kloben ein Gebünde Flachs, welches 12 ...x 60 Reisten enthält.
Kloben = eine gewisse Anzahl Flachsreisten (3 Bündel=1/2 Kloben; 1 Kl.=30 Kauten, Kaute= ein Bündel gehechelten Flachses aus 3 Reisten bestehend.
Reisten=ein Bündel gehechelten Flachses,
Kloben = ein gewisses Mass Flachs
Lexikon: kluben = pflücken, auflesen ...
Wasserzieher: klauben = lesen, sammeln ...
Leinenbauer? Leinenhändler? Flachsaufkäufer?
Leinenweber
lynenweber, linifex, lineus textor, Leinenweber
Lynen wevere, Leinweber.
Die Weber unterschieden sich in solche, die breite u. solche, die schmale Zeuge webten.
Leinwandmesser, städt. Beamter im Leinwandhause.
Leinwandmesser = städtischer Angestellter, der die zum Verkauf ausgestellte Leinwand prüft.
Leinenweber
linnewever
Mädchen, das bei einer sogen. besseren Familie zulernt.
Für Lyerdirn könnte auch andere Deutung möglich sein
1) Liermann = Leiermann
2) liederliche Dirn, also Dirne
Leiermann.
Lirendreier, die mit der sog. Bauernleier umherzogen, Fussnote: Die Bauernleier ist die Vorläuferin der Drehorgel
Drehleier, ein im 10. bis 15. u. dann wieder im 18. Jh. beliebtes Instrument, bestehend aus einem Resonanzkörper, über den einige Saiten gespannt waren, die durch ein ... Rädchen zum Erklingen gebracht wurden ... im 18. Jh. auch Virtuoseninstrument.
Verfertiger von Schuhleisten
siehe > auch Leister
schriftkundig, gelehrt, wissenschaft-lich gebildet.
Weinwirte
mittelhochdeutsch: litgebe = Schenkwirt
Lexikon: Litgebe, -geber, ligebe = Schenkwirt.
wörtlich: Stein(be)schreiber, auch Steinzeichner genannt, häufig in der Kombination Lithograph u.Steindrucker auftretend.
Litzenbruder, Träger, welcher die Gepäckstücke vom Schiffe in das Haus des Empfängers trug.
Litze (nd.) = Packschnur (Brockhaus)
Liezenbröder, -Brüder = beeidigte Packer, die zur Sicherheit der Reisenden u. der Kaufleute bei Post- u. Frachtfuhren auf- u. abzupacken bestellt sind. Ihr Name von den Schnüren, Stricken, Lizzen, womit sie zum Tragen u. Binden der Koffer u. Pakete versehen sein müssen.
Das Löschen u.Beladen der Schiffe war Sache der Litzenbrüder
Die Ketten- u. Litzenmacherinnen ...
vergleiche > Litzenweiber (stellten Gurte u. Bänder für die Litzenbrüder her.)
Zu den Verlehnten gehörten Leute, denen mehr aus ... Barmherzigkeit ... eine Arbeitsgerechtsame erteilt wurde, wie etwa den Hüllenmacherinnen, die allerlei Kopfputz herstellen durften, und die Ketten- u. Litzenmacherinnen
fertigten starke Gurte zum Binden u. Tragen der Koffer u. Pakete für die Litzenbrüder.
Schreiber des Zollamtes
verarbeitete die Lode, worunter man ursprünglich die Zotte am Fell des Tieres, dan grobes Schafwollzeug verstand
nhd. lode, lödel = grobes Wollzeug, Loden
Loder = Lodenweber
Loder = Lohgerber, Gerber
mittelhochdeutsch: lôwer = Lohgerber
Lohe, Beizmittel aus der Borke verschiedener Bäume gewonnen, ein zusammenziehender Stoff. Grundbedeutung des Wortes lô (mittelniederdeutsch:) scheint Baumrinde zu sein
b) Lohgerber, besonders von Kalbs- u. Rindsfellen mittels Lohe
lower, loer, im 16.Jh. Löher, vereinzelt louwer, Lohgerber, Rotgerber
loder, lore = Lohgerber
Löber (Löher, Lörer) = Gerber
Schütz, Bürgerbuch Gumbinnen : Lohgärber.
Löffler = Hersteller hölzerner Löffel, Löffelschneider
Löffelfabrikant wahrscheinlich Besitzer einer Werkstatt, die metallene Löffel fertigte.
Löffelmann = Hausierer mit Löffeln
Brockhaus: Löffel, Ess- u. Schöpfgerät, schon aus der Jungsteinzeit bekannt. Erst im 16. Jh. wurde der Löffel Allgemeingut.
Schnitzer, der Löffel u. Kellen aus Holz herstellt.
Adressbuch Lübeck 1821 > privilegirter Logenmeister am Schauspielhause
Vorgesetzter der Logenschliesser bzw. 1. Logenschliesser.
Lübeck 1842 > Logenwärter und Zettelträger
Kiel hatte bis 1841 kein eigenes Theater. Auswärtige Schauspielergesellschaften kamen nach Kiel. Sie gaben ihren Spielplan durch Handzettel bekannt. Ein stadtkundiger Mann trug sie in die Wohnungen der Leute, mit deren Besuch man rechnen durfte.
Lohe = Rinde, welche die Gerber zum Garmachen der Häute brauchen.
Lohehändler.
L. schälten üblicherweise im Mai … Eichenrinde vom stehenden Stamm, die zur Lohegewinnung an die Lederer geliefert wurde.“
Gerber
Lohgerber.
vergleiche > Lomöller, Lostöter
Lohreisser
Lohe, Rinde, welche die Gerber zum Garmachen der Häute brauchen.
Schoppenbrauer = Brauknechte, die nicht bei einem Wirte dienen, sondern in ihrem eigenen Brot sitzen, den Brauern aber für einen gewissen Lohn bei jedem Brau zu Hilfe gehen.
Lohnherr > ehemals in manchen Städten ein Mitglied der Obrigkeit,das die Aufsicht über die Wege, Strassen, öffentl.Gebäude usw. führte u. die städtischen Lohnarbeiter unter sich hatte.
ohne festen Arbeitgeber, treten je nach Bedarf für Zeit in den Dienst eines andern.
der eine lohnkutsche fährt, abschreiber um Lohn.
Lohnkutsche = deren Gebrauch man auf kurze Zeit für einen best. Lohn hat; daher der Lohnkutscher.
Lohnkellner
Brockhaus: Markör = Kellner, besiehe > beim Billardspiel
Punktzähler beim Billardspiel, Kellner.
vielleicht Lohmüller? der Gerberlohe mehlt. oder einfach Müller
Löschfärber; loismecher, lueschmecher, luweschmecker. Löschmacher
Lösch = eine Art feinen Leders
siehe > Löschmaker
In ... Ansiedlungsverträgen begegnet zuerst der als Unternehmer tätige Lokator, der die Anwerbung der Siedler vornahm, mit den Grundherren verhandelte, das Land verteilte, den Aufbau der Dorfschaft überwachte, in der er sich meist selbst ansässig machte.
Brockhaus: Lombard =
1) Beleihung,
2) veraltet Leihhaus, Darlehensbank.
Lombarden:
1) Bewohner der Lombardei
2) im späten Mittelalter Geldwechsler u. Pfandleiher, die ursprünglich aus Oberitalien kamen.
Das Leihhaus unterstand dem Königlichen Lombardverwalter, dem ein Lombardschreiber zur Seite stand.
Lombarde = Geldwechsler, Pfandverleiher
Arbeiter, die die Baumrinde zu Gerberlohe mahlten u. stampften.
lostamper, lostemper, der die Gerberlohe durch Stampfen zerkleinerte
lo = Baumrinde
Lohmüller, Besitzer einer Lohstampfmühle.
Laufschmied, ein Schmied, der zu gewissen Zeiten in einem anderen Dorfe, wo er zwar nicht wohnt, aber eine Werkstatt hat, arbeiten muss
Vielleicht 1) Lumpenhändler, abgeleitet vom frz. loque = Lumpen, Fetzen
oder 2) Lackierer, vom frz. laquer = lackieren.
Lokator = Pächter, Siedlungsleiter
loquitor (vom lat. loqui = sprechen) ?
Lohgerber
Lorer = Loh-, Rotgerber.
Feinbäcker, der aus Weizenmehl Festgebäck herstellt
Losbäcker, weil er losen, weichen Teig verarbeitet
Kuchen- u. Losbecker
Loessbecker
Bürgerbuch Konitz 1594: Losebecker
Die Weissbäcker waren entweder Fastbäcker, die haupt-sächlich Weissbrot herstellten, oder Losbäcker, die Brötchen oder Kuchen backten.
Weissgerber.
vergleiche > Rotlöscher
Lexikon: Lösche, Lösch = eine art kostbar. leders, besiehe > rotes leder, saffian.
Schu.: Lösch = eine Art kostbaren Leders
löschemaker (Lübeck 1284/1309) u. rôtlöscher (Lübeck 1456) waren Hersteller eines feinen Leders, das auf der einen Seite rot, auf der anderen weiss war.
Diese Armen (Ellende) ... waren recht zahlreich, es waren Bettler, >Losgänger<, >Umläufer<, Fiedler usw. - vergleiche > Loskerl
Losgänger -> Einlieger: wohnten ... zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter, die bald hier, bald dort ... Beschäftigung suchen. ... unverpflichtete, unabhängige, unverheiratete Arbeiter.
Losfrau, -mann = TageLöhner (-in) - siehe > Loskerl
Losmann -> Einlieger
Losmann = losfreier Tagelöhner, der in keinem dauernden dienstlichen Verhältnis steht, sondern unabhängig zur Miete wohnt.
Losmann in Ostpreussen Name eines kleinen Feldpächters; Leute ohne Grundbesitz.
Frischbier: Losmann = Tagelöhner, der in keinem dauernden dienstlichen Verhältnis steht, sondern unabhängig zur Miete wohnt.
Losmann, in Ostpreussen Name eines kleinen Feldpächters
Steuerherr, Ratsherr oder Beamter, der die Steuern zu erheben hatte.
Losunger, der die Losung, Abgabe bestimmt und einnimmt, Vorsteher oder Mitglied einer reichsstädtischen Regierung.
ein Vorsteher des Losungsamtes in Nürnberg.
Losung = eine Art Vermögenssteuer.
Schreiber auf dem Losungsamt.
Losungsamt = Amt für Ausschreibung und Einziehung der Abgabe, bürgerliche Rechnungsbehörde
vergleiche > Losunger
Hersteller von gelöteten Vorhängeschlössern
vergleiche > Glötschlosser
Lübeck > Lotterie-Einnehmer.
Messingschläger
Messingschläger = Schmiede, die aus Messingplatten bzw. -blechen Kessel, Schalen, Pfannen schlagen.
louwentschneider = Leinwandhändler.
lu-, lou-, lo, le, liwant, -went = Leinwand, namentlich die grobe, zu Säcken usw. geeignete
Lowend, nd. form für leinwand.
Louwentkoper; sie hiessen auch Lewantsnider oder Lewantstriker, hochdeutsch später immer Lauenstreicher.
hatten die Aufsicht über die auf dem Markt ausstehenden auswärtigen Kaufleute u. Handwerker; waren durch Eid verpflichtet.
Lowend = nd. Form für Leinwand.
vergleiche > Louwentschneider
Staken = Stange, Stab.
vergleiche > Linwantmesser
Leinwandhändler.
siehe > Lewantsnider
louwantsnider = Leinwandhändler.
Lauer = Gerber
Löber, Löher, Lörer = Gerber
Lexikon: Lôwer = gerber.
lo, lowe = Lohe, Baumrinde
Lowerk = Gerberei.
Lohgerber, Rotgerber
Gerber, der das Leder mit Lohe garmacht.
Laternenjunge.
Wer als Fremder während der dunklen Nachtzeit allein durch die schmutzigen, ungepflasterten Strassen ging, konnte Arm u. Bein brechen. Er war daher dankbar, dass es Lüchtenjungs gab, die ihn für ein paar Schillinge ... begleiteten. Sie standen mit brennenden Fackeln ... vor der Tür eines Saales, in dem ein Fest stattfand.
Leuchter-, Laternenmacher
luchtenmaker, lucernifex = Lampenmacher
Lüchtenmacher
Flensburg > Luchtemaker.
neben glücken ist noch vielfach die ältere Form ohne Vorsilbe ge in Gebrauch: lücken
Glückspötter, Glückstöpfer > siehe dort, veranstaltet Glücksspiele, liess in den Glückstopf greifen.
Lotterie-Einnehmer.
lucke = 2) das glückl. Schicksal, Glück
luckelich = glücklich luckepot = Glückstopf.
Lautenmacher
Lutenmecher = Lautenmacher
lutensleger, -slager, sleher = Lautenschläger. Scheint häufig Nebengewerbe gewesen zu sein.
Die L.spielten zum Tanz auf
Schulleiter, Spielleiter
Ludimagister, -moderator = Lehrer.
Treidler.
vergleiche > Linentrecker
Seiltänzer
Lien-, Linjen-danser = Seiltänzer
Lien, Lienje = Schnur, dünner Strick.
Liendansser = Seiltänzer
Wahrscheinl. in der Papiermühle der Mann, der die Zerkleinerg. d. Lumpen besorgte bzw. unter sich hatte.
Lumpenhacker, in Papiermühlen derjenige, der die Lumpen mit einem besonderen Beile hackt, wenn dazu keine Maschine, Lumpenschneider, vorhanden ist.
Samlet allenthalben in den Dörffern alte Plünnen zusammen und trägt solche nach die Papier Mühle.
Kölln > Lustgärtner
vergleiche > Kunstgärtner.
Lustgarten, der nur der Erholung u. dem Vergnügen dient; Gegensatz: Nutzgarten.
Lustgartenierer = Kunstgärtner nach heutigem Begriff.
Lautenist, Lautenspieler
vergleiche > Lutenmacher
Lutinist = Lautenspieler
Lautenist = Lautenschläger, -macher
Lexikon: lute = Laute, Guitarre
Lutenist = Lautenspieler.
Lexer: lire = leier
Liermann = Leiermann
Leierdreher.
vergleiche > Drahtzieher
Lyonscher oder leonischer Drahtzieher fertigte mit Gold- oder Silberlahn übersponnene Fäden für Posamenten u. Stickereien.
vielleicht Schreibfehler: Malzführer? - Malzhändler
Mächtiger = Rechtsbeistand, der bei den Danziger Schöffengerichten den Parteien gestellt wurde.
Mächtiger = ein Danziger Ausdruck für Advokat, gleichsam Bevollmächtigter.
Anwalt
mandatarius
Machtbrief = veredeltes Wort, jetzt Vollmacht üblich.
Machtgeber, mandans, ein im Hochdeutschen fremdes Wort, die Person zu bezeichnen, die einer anderen Vollmacht zu etwas erteilt. Im Oberdt. auch Gewaltgeber.
Magaziner, Lagerhausarbeiter;
Magazineur = Lagerhausverwalter
Osterode 1822: Capitän und Magazinoffiziant beim hiesigen Kornmagazin.
Offiziant = Unterbeamter.
Magazinbeamter.
Gesinde-Maklerin, Vermittlerin von Mägden.
Mägdeverschaffer, der gewerbsmässig den Dienstherrschaften Mägde verschafft.
Gesinde-Vermittlerin
Mägdeverschaffer, der gewerbsmässig den Dienstherrschaften Mägde verschafft.
vergleiche >: Gesinde-Mecklerin
Osterode 1813: Volger, Mairie-Adjunkt Kunkel, Sekretär der Mairie zu Osterode
Mairie = Bürgermeisteramt (zur Franzosenzeit)
Adjunkt = Amtsgehilfe.
Geschäftsvermittler (Duden)
Privilegierte Mäkler, Kornmäkler, Hopfen-, Wein-, Warenmäkler.
Maler, Meler
fertigte kunstvolle Schlösser, aus Ringen bestehend, die mit Buchstaben besetzt waren, deren Zusammenstellungen dem Besitzer des Schlosses beim Öffnen bekannt sein mussten.
Malschlösser hiessen diese Erzeugnisse, weil der Besitzer sich deren Male = Merkmale eben merken musste.
Malschloss, Maletschloss oder Vorlegeschloss (Brockhaus)
1) Malzträger?
2) Malzdörrer? (von drögen = trocknen, darren)
Arbeiter auf einer Brauerei oder Mälzerei.
Bierbrauer.
Das Bier der Heiligenbeiler Mälzenbr. des 15.-18.Jh., im 16.Jahrh. gesalzen Merten genannt, war sehr begehrt.
M. = Grossbürger, die ein Haus mit Brauereigerechtigkeit besitzen, viele von ihnen haben daneben einen Beruf.
Malzbereiter
der Malz bereitet
Brauknecht; Malzmüller.
Arbeiter der Mälzenbrauer, sie besorgen die Darren u. das Malz.
Malzmüller
Malzmüller (Mälzer) brasiator, polentarius
ein Müller, welcher Malz schrotet
Adressbuch Lübeck 1811 > Malzschreiber,am Hüxter Tor, bei der Mühle
Beamter der Akzise, der Verbrauchssteuern erhebt.
Malzträger.
Manchester =(nach der engl. Stadt M.), Genuacord, Cordsamt, gerippter Schusssamt für Sportanzüge, Arbeitshosen u. Möbelbezüge. (Brockhaus)
nach der engl. Stadt M benannter Rippensamt.
Brockhaus: Manchester, Genuacord, Cordsamt, gerippter Schusssamt aus Baumwolle für Sportanzüge, Arbeitshosen u. Möbelbezüge.
Verfertiger von Körben ohne Henkel.
mande = Korb ohne Henkel
daher: mandemaker = eyn korfmeker
Mandenmacker = Korbmacher.
glättete das Tuch unter der Mange
bearbeitete das Tuch mit der Mange oder Rolle
Mangler = er glättete mit einer schweren Gleitmaschine, (davon Wäschemangel abgeleitet) die gewebten Zeuge, nachdem sie der Tuchscherer bearbeitet hatte.
so nennt man in Nürnberg auch die Färber. In der ältern Sprache ist es der Aufseher über die grosse Glättmaschine
Manger = Tuchwalker, Händler
Mangler glättete mit der Gleitmaschine, der Mange, die gewebten Zeuge.
Mangmeister = malleator = Häuer
Mannrichter = Hofrichter
judex a vasallis electus, den die streitigen Lehnsleute wählen.
waren Hersteller u. Verkäufer von Mänteln u. mantelähnlichen Überkleidern. Sie waren auch zugleich Altkleiderhändler .
Lexikon: manzalkorn = Getreidezins der Zinsbauern. Manzeler = der die Abgabe in Manzalkorn erhebt. Schepfe = scheffe, beisitzender Urteilssprecher, Schöffe.
Hersteller, Gewerksherr; Schnittwarenhändler (Duden)
Hersteller, Textilwarenhändler
Manufakturier.
manufakturieren = anfertigen, verarbeiten.
Bürgerbuch Kiel 1861 > Händler mit Manufakturwaren (Stass), worunter man vornehmlich Zeuge und Gewebe aller Art verstand.
Manufakturier u. Pfänner (um 1750)
Manufakturist: besass eine Fabrik oder auch nur einen Laden f. Manufakturwaren (Zeuge aller Art).
dat de tunnen (Biertonnen) gemerket syn mit dessem nascreven merke
von den Wismarer Brauern heisst es 1565, dass sie sich nicht scheuten, ihren Tonnen das Rostocker Merk aufzubrennen
Angestellter, der Warentonnen (Bier, Salz usw.) mit einer eingebrannten Marke (Zeichen) versah.
vergleiche > Heringszirkler
Lübeck > Brauer soll sin Brandemerket auf die Tonnen setzen.
Vielleicht Abkürzung von Ausmärker?*
Märker = teilhaber einer mark, bewohner einer mark.
* Ausmärker = einer der ausserhalb der Mark (Dorfmark) wohnt.
Pferdeknecht
marsteller, der über die Pferde im städt. Marstall gesetzt ist.
Marschall (Lübeck 1798)
Duden: M. = Pferdeknecht; Festordner, Haushofmeister.
M. = eigtl. Pferdeknecht, dann Stallmeister, im Mittelalter ein Hofbeamter mit Aufsicht über Marstall u. Hofmannschaft.
Hilfskraft bei Vermessungen. Kellner.
Punktezähler beim Billarspiel. Kellner.
Anführer der Polizeidiener
Anführer der Häscher; Markrabensaal, dessen Wohnung, zugleich der Aufbewahrungsort liederlicher Dirnen u. kranker Gefangener.-
Der Ausdruck M. scheint nur in Lübeck üblich gewesen zu sein.
(meistens adeliger) Vorsitzender im Markgericht (=Gericht einer Markgenossenschaft, e. wirtschaftl. Verbandes einer Dorfschaft oder deren mehrerer.)
Markrichter, der Richter in einer Feld- u. Dorfmark, besonders aber in einer Holzmark, der auch Holzgraf genannt wird.
Brockhaus: der im bergbaulichen Vermessungsdienst tätige Ingenieur.
Vermessungsbeamter im Bergbau.
Marktboten sorgten für Ordnung in dem Menschengedränge
vergleiche > Marktmeister, Marktvogt
Marktknecht = Aufseher, Ordner auf dem Fischmarkt, ursprünglich Fischmarktswächter.
Zu diesem Zweck (Reinigung) waren vom Rat besondere Feger (purgatores) angestellt. Im Memorialbuche von 1532 wird auch eine >marktfegersche< erwähnt.
Brockhaus: Hilfskraft auf Märkten, meist ungelernte Arbeiter
Im Buchhandel Hilfskraft auf dem Lager.
Knecht der Kaufleute während des Marktes, der beim Verladen der Waren hilft; im weiteren Sinne Knecht einer Handlung im allgemeinen.
ein Ratsherr, der die Aufsicht über das Marktwesen hatte.
Marktvogt = Aufseher
Marktfeger = reinigt den Markt.
Marktmeister, in den Städten eine obrigkeitliche Person, welche die Aufsicht über den Preis und die Güte der zu Markt gebrachten Lebensmittel hat, an einigen Orten auch Marktvogt heisst u. unter den Marktherren steht u. den Marktknecht unter sich hat.
Lübeck > Die Wette führt durch den Marktvogt, welchem 3 Marktknechte beigegeben sind, die Aufsicht über den Verkauf der Lebensmittel auf dem Marktplatz, Klingenberg usw.
Richter in Marktsachen.
1644 Marktschreiber in Peuerbach (o.Ö.)
Stadtschreiber
Brockhaus: Stadtschreiber = früher der (oft jurist. geschulte) Leiter der städt. Kanzlei.
Lexikon: verseher = pfleger
Marktvorgeher, Marktvorsteher
Marly = nach der frz. Stadt Marly le Roi bei Versailles benanntes gazeförmiges Gewebe aus Baumwollgarn, -zwirn.
Marketender, Händler u. Händlerinnen, reisten früher mit der Truppe und versorgten sie mit Lebensmitteln u. Bedarfsartikeln.
Marqueure, die sich als Aufwärter bei dem früher so sehr beliebten Billardspiel betätigten.
Brockhaus: Markör = Kellner, besiehe > Billardkellner (veralt. Ausdruck)
Oberster des Stalldienstes u. Vorgesetzter des Stallpersonals für die den Ratsherren gestellten Pferde, zugleich Vertreter der Wehrorganisation
Brockhaus: M. (althochdeutschPferdeknecht) = hoher Hofbeamter; seit dem 16/17. Jh. höchster Generalstitel.
M. = eine Hofwürde.
mittelhochdeutsch: marschall = aufseher über die streitrosse.
doch meint es gewöhnlich einen hohen aufsichtsbeamten über die Hofhaltung
titel eines höchstkommandierenden u. feldherrn.
der zum Marstall in Beziehung stehende:
1)Rossknecht, Stallknecht,
2) Höherer Hofbeamter, magister equitum.
Marstall = Rossstall; die Bedeutung wird eingeschränkt auf den Stall einer herrschaftl. Hofhaltung oder eines Magistrates für die nötigen Dienstpferde.
Adressbuch Lübeck 1811 > Der Marstall am Burgtor enthält eine Reitbahn, Detentions- u. bürgerl. Gefängnisse.
Duden: Detention = veralt. f. Haft, Gewahrsam.
zum Marstall gehören allerhand Bediente: Bereiter, Leib- u. andere Kutscher, Vorreiter u. Beyläufer, Pack- u. Wagenknechte, Sattel- u. Reitknechte usw.
mart(e) = Marder, Marderfell
Färber von Marderfellen, Pelzfärber.
Dampflokomotiven verschmutzen durch Regen, Kohlenstaub, Öl usw. sehr stark, so dass in den Lokomotivschuppen ständig Putzer am Werke waren.
Fachhochschule Niederrhein, Fachbereich Textil- u. Bekleidungstechnik, dass es sich bei der Bezeichnung Mascine-weber (Maschinenweber) um einen normalen Weber handelt, der eine mech. Webmaschine bedient. Der Begriff Mascinemacher ist uns nicht bekannt; er könnte evtl. als Maschineneinrichter zu verstehen sein.
Teilhaber (Geschäfts-)
Maschopei = Gesellschaft
standen im Dienst der Wuppenmeister u. bedienten die Wuppen (Kräne) an der Schlachte (Weserufer in Bremen)
Mascopei = Handelsgesellschaft
Mascopei, ein in den niedersiehe >Handelsstädten übliches Wort, eine Handelsgesellschaft zu bezeichnen, welche sich zu gleichem Gewinn und Verlust verbunden hat.
Schmiede in Braunschweig
Damasculierer siehe > dort
Künstler, die Waffen auf verschiedene Art verzierten: Tauschieren, Vergolden, Versilbern usw.
Schiffszimmermann
Mastmeister: in den Schiffszeughäusern Aufseher über die Mastbäume und ihre Verwendung.
vergleiche > Fehmmeister
herzogl. Angestellter, der die Mast der Schweine in den Wäldern regelte.
Materialverwalter, Materialausgeber in einem grösseren Betrieb, z.B. Bergwerk
Brockhaus: Kolonialwarenhändler; Drogist.
F. Materialwaren - Einzelhändler
Händler oder Verkäufer von Haushaltungswaren (z.B.Drogen, Farben, Gewürz)
Der Materialist war der Grosskaufmann Nur zu seinem Besten war die Gross-Handlungs-Accise ... eingeführt
mathematicus
Mathematiker.
mittelniederdeutsch:
vlechte =
a) Haarflechte, Zopf
b) Weidengeflecht, Flechtzaun
mattenmecher,(w. -ern) = Mattenmacher, i.d.Regel weiblich
Im Lübeck Adressbuch 1842 häufig: Packer u. Mattenmacher.- vergleiche >Thosleger
fertigten Matten als Unterlagen für Schiffsladungen an. In Danzig erinnern noch die Mattenbuden an diese Beschäftigung.
Matte, Matt, Mette = ein Getreidemass
Mattgeld = Mahlgebühr.
matten = Mahllohn nehmen
Knecht, der von dem zur Mühle gebrachten Getreide den Mahllohn nimmt.
Mattenwirker
Matze = geflochtene Decke, die oberdeutsche, namentl. bis zum 16.Jh. gebrauchte Form von Matte.
Mattenflechter = ein zünftiger Handwerker, welcher Matten aus Binsen, Bast usw. flechtet.
Wächter auf Stadtmauern.
M. = Treiber eines oder mehrerer Maultiere.
Zolleinnehmer.
Maut = Torzoll
Mautner = Maut-Einnehmer, Zöllner.
mechanicus = Handwerker
Brockhaus: Mechaniker = Handwerker der Eisen- u. Metallverarbeitung, dessen Arbeitsgebiet die Herstellung von Einzelteilen f. Kleinapparate u. -maschinen ist.- Mechanikus = Bastler, Erfinder.
Kölln 1706 > Makler.
Aufseher über Holz, Heide u. Weide; Gefangenenaufseher.
frz. medailler = Medaillenstecher.
aus ital. medaglia, althochdeutsch medili, mittelhochdeutsch: medile = Heller, kleine Münze.
war bei der Münze beschäftigt, gravierte die negativen Bilder und Umschriften in den Stempel. (Stock)
Metbrauer
d.i. Wiesenbürger, städtischer Hilfsbeamter als Aufseher über Freiweiden, Grenzen u. Gräben vor den Toren und Schiedsrichter in Landstreitigkeiten
Im Adressbuch Lübeck 1842: Gärtner und Medebürger, mehrfach
Medewoner (nd.) = Beisasse = Einwohner einer Stadt ohne Bürgerrecht.
Vor jedem Tor zwei beeidigte M., welche auf Beachtung der Grenzen, Verhütung allen Schadens an Feldern, Weiden, Gräben usw. zu sehen haben. Erhalten ein kleines Gehalt sowie auch Sporteln bei Besichtigungen u. Taxationen.
Besitzer oder Leiter einer Medizinapotheke, in der Arzneien verkauft werden; Gegensatz zu Apotheke = Gewürzladen, Spezereienhandlung.
Vorsteher einer Medizinapotheke (Niederlage für Arzneien)
Müller.
Spottname f. Müller = Machemehl.
Die neben der Mühle liegende Mehlwaage war eine städt.Einrichtung, zu deren Bedienung der Rat einen Mehlschreiber u. einen Mehlwieger aus der Bürgerschaft bestellte.
Arbeiter bei einem Müller, der das Mehl von der Mühle zum Wagen, vom Wagen in die Häuser trug.
ein vom Rat der Stadt bestellter Bürger zur Bedienung der Mehlwaage. vergleiche > Mehlschreiber
Mehlwäger, Mehlwieger (ohne Deutung)
Meichsner = Tuchmacher.
Schmeller: Meichsener Tucher u. Tuchhändler, von d.Stadt Meissen abgeleitet.
Meisener, Meichsner = Tuchhändler, hausierende Tuchhändler.
als Meichsner bezeichnete man die sächsischen Tuchmacher (Meichsen = Meissen).
Betriebsleiter einer Meierei (im Sinn v. Molkerei)
meierske = Wirtschafterin a.e. grossen Hof
Gesinde auf d.freien adligen Hause: ... Meiersche
Die Bezeichnung kommt öfters vor bei den adligen Höfen.
der Kuhhirte mit seiner Frau, >Meiersche< genannt, die das Flachslager verwaltet und spinnen und weben muss? (Personal des Amtes Stolzenau)
Die Gemeinde in der Stadt, die Bürgerschaft, die Bauer- bzw. Dorfschaft, die gesamten Einwohner eines Ortes, insbesondere das öffentliche Gut derselben
Bauermeister, Bürgermeister.
gehört nach Franz Fuhse zu den Zeugschmieden, die allerlei Handwerkszeug herstellen.
Lexer: meister, mester = magister, lehrer, schullehrer, gelehrter, besiehe > als titel vor eigennamen, ... meistersänger ... künstler, handwerksmeister ...
Der Küster wurde früher als >Meister< bezeichnet. In den Kirchenbüchern begegnet uns das >M.< (Meister) vor dem Namen, oft auch ausgeschrieben als Meister. Wenn hinter dem Namen keine Berufs-Bezeichnung folgt, ist fast mit Sicherheit auf den Küster zu schliessen. Nach 1750 legt der Küster das >M< ab.
Meistergesell, Obergesell, der Jungmeister bei einem Handwerk, der die Meister zusammenruft;
Aufseher über die Arbeiter.
M. ist ein Meister, der der andern Meister Knecht ist; der Jungmeister bei einem Handwerk, der die Meister zusammenruft ... Stubenknecht. (vergleiche > diesiehe >)
M. = Obergesell der Schiffszimmerer
ältester Gehilfe des Schäfers bei grossen Herden.
Meesterknecht = Obergesell.
Mehlhändler
Mehlverkäufer, -händler.
eine oberdeutsche Benennung eines Mehlhändlers
Maler
Maller, Heimlich Maler > siehe dort
wahrscheinlich der Beamte, der für die Bereitstellung des Mehles zu sorgen hatte. Ihm unterstanden die Müller.
Händler, Kleinhändler.
(Klein-)Händler, Krämer.
Mengewein = Weinhändler Heringsmenger = Heringshändler
eyermenger = Eierhändler Holzmenger = Holz-
essigmenger = Essig- Honigmenger = Honig-
appelmenger = Apfel- Hunermenger = Hühner- „
eppelmenger = Isenmenger = Eisen-
federmenger = Feder- Kesemenger = Käse-
glasemenger = Glas- Kynenmenger = Kien-
haumenger = Heu- Muzmenger = Gemüse- „
Der Menge- oder Setzschäfer setzt zu der Herde eines Besitzers einen gewissen Anteil eigener Schafe, etwa 1:5 bis 1:10.- Diese Schafe bekommen auch das Zeichen der herrschaftl. Herde. Es besteht kein Besitzrecht am einzelnen Tier, sondern sein Besitz ist allgemein ein bestimmter Teil des Gemenges.
Kleinhändler
Kleinkrämer, Händler
Menkeler, Menger = Händler.
Trödler, Händler mit alten Mänteln.
Lexikon: manteler, menteler = Verkäufer von Mänteln u. anderen Kleidungsstücken.
etwa Kanalreiniger
Krämer.
mercator = Kaufmann
Kleinhändler, Höker
Lexikon: merzeler = Kleinhändler, Höker
Merzeler = händler, krämer.
Beiderwandweber
siehe > Stadtmesser
Messer = Aichbeamter
Eichbeamter.
Kornmesser in Lübeck 1798
Messerkrämer, ,kaufmann.
Reider = Schwertgriffmacher
(messet-)mestbereder = Messerschmidt.
Messerschmied
Mestbereder = Verfertiger von Messern
Mestmaker
Messerschmied, veralte Bezeichnungen: Messmacher, Messerer, Messsmyde, Messersmyd, Bielsmyd, Sensseler
messerbereider = Messerschmied
cultellifex
vergleiche > Schalenmecher
Messerschleifer / der Messer verkauft
Messerträger = Händler mit (Solinger) Messern und Schmiedewaren.
messet-, mestwert = Messerschmied
Arbeiter in der Hütte, Messingschmelzer.
Die Arbeit der Apengeter fiel in Nürnberg den Rothschmieden, die der nordd. Gelbgiesser u. Messingschläger den Beckenschlägern, Messingschabern u. Messingbrennnern zu.
Blankbrenner, auch Messingbrenner genannt, der Metallfärber, der vorwiegend Gegenstände aus Messing brennt, indem er sie entfettet ... u. in ein Säurebad eintauchen lässt.
= Rotschmied, siehe dort
Messinksleger = Verfertiger von Gegenständen, die aus Messing mit dem Hammer geschlagen wurde.
Missingketelmaker = Verfertiger von Messingkesseln
Missingsleger, jetzt heissen sie Beckenschläger, u. ihr Geschäft besteht darin, mit dem Hammer Gegenstände aus Messing zu verfertigen, während die Gelbgiesser Gussarbeit lieferten.
Messingschläger
Wehrm.: Missingsleger
siehe > Messingschmied
Sensenschmied
Messmacher = Mestwarb = Mestwerdt = Messerschmied.
Messmer = Kirchendiener, Küster.
Lexikon: messenaere, messner = mesner, küster
Schmeller: Mesener, Mesner, Mesmer = Küster, Kirchner, Sacristan.
Verfertiger von Messern.
mestbereder = Messerschmidt.
Die Messermacher hatten früher ein besonderes Amt gebildet ... Sie hatten Klingen geschmiedet u. zugleich mit Griffen versehen. Später waren beide Geschäfte getrennt. Die Verfertiger von Klingen waren in das Amt der Schmiede übergetreten, u. das ehemal. Amt bestand nur noch aus Messerbereitern, welche Klingen u. Griffe zusammensetzten, wobei die Arbeit hauptsächlich darin bestand, die letzteren durch Kunst zu verzieren.
Messerschmied.
Mess u. Mest = Messer.
messet-, mestwert (d.i.mestwercht) u. mestwerk = Messerschmidt.
Was der Kupferschmied im Behämmern des Kupfers erreichte, schafft der Metallpräger mit sanfter Gewalt u. Hilfe der Prägepresse, Kuchenformen, Zierbänder, Türbeschläge, Scharniere usw.
Metalldrücker.
Brockhaus: Metropolit = 1. Bischof od. Erzbischof einer Kirchenprovinz.
Mack: Metrolpolit = Provinzleiter, Erzbischof.
Metropolitan = Erzbischof, dem andere Bischöfe unterstellt sind.
Metzger, Fleischer.
Metzner (Metzler) verkauft Waren, die nach Metzen ausgemessen werden, wie Mehl, Grütze, Salz.
Müllerknecht.
1) Hersteller von Metzen (Messgefäss)
2) Müllergehilfe, der den Mahllohn des Müllers mit der Metze abmass
Lexer: metziger = Metzger.
Der Unterschied zwischen einem Erbzinsmüller u. einem Metzmüller bestand darin, dass der Erbzinsmüller seine Mühle erblich besitzt ... während der Metzmüller die Mühle nur im Auftrag des Ordens um einen bestimmten Lohn (eine Metze je Scheffel Getreide) betreibt.
Müllerknecht
Metzner, Mühlbursche, der auf einer grossen Mühle das Metzen verrichtet.
Der Müller metzet, wenn er die ihm bestimmte Mahlmetze vor dem Mahlen von dem Getreide wegnimmt.
Metze = ein Mass, = 1/16 eines Scheffels
Metzner = der Mühlknappe, welcher das Metzen verrichtet u. welcher an einigen Orten auch Mehlmeister genannt wird.
Metze, ein Hohlmass von unterschiedl. Grösse, je nach Landschaft:
Bayern: 1 M. = 36,06 l
Preussen: = 3,435 l
Hannover: = 1,95 l
Metzger, Schlächter.
Lexikon: metzeler; Metzler; Metzeller;
Metzler, Metzger = Fleischer
Leute, die mit Salz, Mehl u.dergleichen handeln u. solche nach der Metze oder Maass-Weise verkauffen.
Maurer.
Mausefallenmacher.
ursprünglich der major villae,im alten Frankenreich der Beauftragte des Grundherren,der den Haupt-Gutshof bewirtschaftete, später auch Verwalter bzw. Pächter kleinerer Höfe
Brockhaus:
1) im Mittelalter urspr. ein Verwaltungsbeamter; heute Gutsverwalter.
2) im 13.-19. Jh. in Niedersachsen der grossbäuerliche Pächter eines Grundherrn.
Bürgerbuch Kölln 1603: des rats gewesener meyer
Der Grundherr gab den grössten Teil seines Besitzes in der Form der hofrechtlichen Leihe an Bauern aus, nur das sogenannte Salland liess er durch den Meier für eigene Rechnung bewirtschaften.
Tagelöhner.
der um Lohn arbeitet.
Pachtmüller.
Lexer: metbriuwer = metsieder
1) Metbrauer
2) Schoppenbrauer, Brauknechte, die gegen Lohn bei Brauberechtigten arbeiteten.
Milchwirtschaft Treibender
Melker.
Brockhaus: Miliz = im Fireden kurz ausgebildete Truppe, tritt nur im Bedarfsfall, besonders im Kriege, zusammen.
heute bezeichnet Miliz eine für den Kriegsfall eingeübte u. zusammenberufene Mannschaft; ... Milizen, Truppen, die nicht ein stehendes Heer bilden.
Furier (fourier) = der für die Beschaffung von Unterkunft, Verpflegung usw. Verantwortliche einer milit. Einheit.
Müllner = Müller
Beständ(n)er = Pächter
Bstand-Millner = Pachtmüller.
Bis gegen 1400 wurden Bücher ... von den sogen. Buchschreibern abgeschrieben ... illustrierten vielfach ihre Bücher nicht selbst, ... um sie einem besonderen Buchmaler ... zu geben. In grösseren Werkstätten ... finden wir ... einen Miniator oder Rubrikator f. diese Arbeiten.
vergleiche > Miniatürenmaler
Miniatur ursprüngl. der gemalte Schmuck der geschriebenen Bücher.- Der Name übertrug sich dann auf Malereien in kleinem Massstab, die mit Öl-, Wasser- oder Deckfarben auf Pergament, Holz, Elfenbein oder Metall gemalt wurden, hauptsächlich für Bildnisse.
Brockhaus: Miniatur (von lat. minium = Mennige), Malerei od. Zeichnung in Handschriften u. Büchern, benannt nach der ... roten Farbe. Im weiteren Sinne ein Bild kleinen Ausmassesiehe > Bildnisminiaturen waren besiehe > im 18. u. bis zur Ablösung durch die Photographie im 19. Jh. verbreitet.
kleiner Beamter im Armen-Collegium
Dienstmann
Unterster Angestellter bei Gerichts- u.Polizeibehörden
Spielleute
Spielmann an Fürstenhöfen des Mittelalter
Mackensen: nichtadliger Spielmann
Brockhaus: Sänger, Spielmann oder Gaukler im Dienste eines Adligen
Messingarbeiter auf der Messingmühle zum hohen Damm bei Oldesloe)
Verfertiger von Gegenständen, die mit dem Hammer aus Messing geschlagen wurden( Beckenschläger).
missingsleger, Messingschläger.
Jetzt heissen sie Beckenschläger ... mit dem Hammer verschiedene Gegenstände aus Messing zu verfertigen.
concivis, in der älteren Sprache ... Genosse des Burgrechtes; ... den ins Bürgerrecht aufgenommenen
Fremden; der zur selben Stadt gehört usw.
Mitbürger = concivis
Lexikon: miteburgaere = Mitbürger
Zunftgenosse, -meister
Mitmeister: contribulis
Mitnachbar, Nachbar, Einwohner, Dorfgenosse. Diese Bezeichnung findet sich häufig in den Kirchbuch Haberberg-Königsberg
convicinus
Knecht im Range zwischen dem Grossknecht und dem Kleinknecht
jüngerer Knecht von etwa 18-23 Jahren, steigt zum Grossknecht empor.
Klasse handdienstpfl. Bauern zw. Gross- u.Kleinköttern.
Auf grossen Gütern hat man eine Grossmagd, eine Mittelmagd u. eine Kleinmagd
Kornmesser
(Salz-, Korn-) Messer.
Weber, der in der Decken-, Damast-, Teppichweberei Modelle webt.
Modellmacher: Künstler, der Modelle macht, ... bestehen die Modelle aus Tischlerarbeit, so heisst er ... Modelltischler.
Verfertiger von Matritzen, Negativformen für Herstellung von Kacheln (Blattkacheln) mit Reliefdarstellungen, auch für Herstellung Marzipan u. Kuchen.
Model = Form, sei es vertiefte Form für Guss od. Gebäck, sei es gestochene, geschnittene Druckplatte für Farbdrucke (Keysers Fremdwörterbuch)
Modelstecher = Schnitzer der Lebkuchenformen.
Denn ohnerachtet ein Moderführer angenommen, liegen die Strassen - besonders die kl. Gassen - so voll Kot, dass kaum durchzukommen ist.
Strassenkehrer.
Mühlknecht
mole, molle = Mühle
molenhelpere = Mühlenknappe, der in der Mühle hilft.
Molenmecher = Mühlenbauer.
fertigt Mollen.
Brockhaus: Molle = Trog, Mulde
Mull, Moll =
1) flacher Korb aus Weiden- od. Eichenholz ohne Hängsel, beim Kuhfüttern gebraucht;
2) hölzerne Mulde
Molln =
1)Mulde
2) Werkzeug zum Aushauen der Mulden, Schaufeln usw.
Wossidlo-Teuch.: Moll = Mulde, längl., flacher, henkelloser Behälter aus Holz, Flechtwerk usw. zum Aufsammeln der Kartoffeln auf dem Felde. Die Kartoffelmulden (Tüffelmoll) verfertigte man ... aus ....
oder Baumwurzeln selbst
Moldenhauer, stellte Mollen, Mulden, besiehe > die länglichen Back- u. Fleischtröge her. Ausserdem fertigte er Hand- u. Wurfschaufeln, auch hölzerne Löffel.
Flensburg. Moldenhower.
Fischer
Müller.
meynmolner = Müller auf einer der Mainmühlen
molenknecht, molnerknecht, müllerknecht = Mühlknecht.
mollenknecht
müllerburss = Mühlenbursche
mollenknecht, mullenknecht, mulknecht, Mühlknecht = Geselle
Kommt weiter vor in den Formen Muhlen-, Möhln-, Muln-, Mühln- u.Mühlentreiber.
Lexer: mûltriber (mûlhirte), lat. mulio = Maultiertreiber
vergleiche > Eseltreiber
Mälzer, siehe dort
sein amt war ein einträglicher ratslohen
molt, malt = ein Kornmass
Molt = Malz
Hersteller von Strohhülsen für Flaschen
Hilfsarbeiter beim Dreschen mit dem Döschdamper. (Lokomobile)
Als Monarch (lebt nach der Ernte wie ein Fürst) bespöttelte man anerkennend in Schl.-Holst. einst den in kurzer Zeit gut verdienenden landwirtschaftlichen Saisonarbeiter (>Sachsengänger<)
Duden: Aufseher
Monitau, -to = langzügige Auseinandersetzung
Moorvogt = Aufseher eines Torfmoores
Moormeier = Landbauer in einem Moor.
Messner
Möss für messe.
Mostmacher Hersteller von Obstwein.
Alkoholfreie Obstsäfte wurden erst nach Pasteur (1822-1895) dauerhaft hergestellt.
Kornmesser
Mutter, Mütte = Fruchtmesser; rheinisch heisst Mutter, Mötter noch jetzt der von der Obrigkeit bestellte Fruchtmesser.
Feinbäcker
siehe > Mutzenbäcker
mutsche, mutze als feineres Bäckerbrot
so heissen im Berg- u. Hüttenwesen diejenigen Personen, welche in Pochwerken u. Wäschen gebraucht werden.
Mühlenbauer
Mühlenarzt, Mühlenbauer
Mühlenaufsichtsbeamter
molenmecher, muln-, molmecher = Mühlenbauer
Mühlenbereiter: bei den Papiermachern ein Geselle, der die Geschirre zu rechter Zeit versorgt u. darauf acht hat. Kr.
Mühlenbereiter, mullenbereiter … d.i. ein Beamter, der auf die Beachtung der Mühlenordnung zu achten hat.
1) Mühlenbereiter
2) Mühlenbereiter = ein Offiziant, welcher mehrere Mühlen unter Aufsicht hat und auf die Beachtung der Mühlenordnung sehen muss
Der älteste bzw. der erste Geselle in einer Mühle, der den Müller (Meister) in dessen Abwesenheit vertritt.
in den mühlen der oberste mühlenbursche.
Mühlenverwalter.
Mühleninspektor, der von Amts wegen die Mühlen besichtigt
Mühlenbesucher, ein Angestellter bzw. Beamter, der im Auftrage des Mühleninspektors oder eines Amtes die Mühlen kontrolliert.
Mühlenausreuter hatte darauf zu achten, dass der Mahlzwang eingehalten wird, hatte die Mühle zu besuchen ... auf Accise-Unterschlagung zu achten. (vergleiche > Mühlenbereiter)
Alle sind Angehörige des Mühlenamtes
Mühlen-Amtmann: der über die Mühlen gesetzt ist
Mühlenwaage = obrigkeitliche Waage, auf welcher das in die Mühle gelieferte Getreide u. das daraus gewonnene Mehl gewogen wird.
Mühlenamtmann führte die Aufsicht über die Königsberger Mühlen.
vergleiche > Mühlenführer, Mühlenfuhrmann.
Die Mühlenfahrer (Mühlenbootfahrer) waren vom Rat auserwählte u. vereidigte Fährleute. Sie nahmen morgens von Kieler Einwohnern Korn entgegen, brachten es nach Neumühlen, beaufsich-tigten dort das Mahlen, damit das Korn nicht vertauscht wurde u. stellten am Nachmittag jedem Eigentümer sein Mehl zu.
Aber ihr Korn durften sie (die Kieler) nur auf der Königl. Mühle an der Schwentinemündung mahlen od. schroten lassen ... Als Mühlbootfahrer durften sie ... mit sicheren Ein-nahmen rechnen. Die Stadt Kiel liess sich diese Vorteile ... bezahlen, dass die M. jährlich zwei Reichstaler an die Brückenkasse entrichten mussten.
Gelegentlich ist ein Fuhrmann der Stadt näher als >Mühlenfuhrmann<, >Mietfuhrmann<, >Mietkutscher< oder >Strassenfahrer< bezeichnet worden.
M. ist der Bauer, Kätner usw., der nach dem Bannrecht eine bestimmte Mühle zum Mahlen seines Korns aufsuchen musste
Mühlenpächter.
lat: pensio = fällige Rate, Mietzins
vergleiche > Pensionär = Gutspächter .
in einigen Gegenden eine vereidigte Person bei der Mühlenwaage, welche das Gewicht des in die Mühle gelieferten Getreides verzeichnet; in Berlin: Mühlenwaagemeister.
Accisebeamter, der die von den Mühlen zu entrichtenden Abgaben feststellt.
Wahrscheinlich Herr bzw. Vorgesetzter einer Mühle.
Span = Abkürzung des madjar. Gespan = Burggraf, Verwaltungsbeamter (Brockhaus)
Stockwerk = Schachtanlage.
Mühlensteiger hatte die Aufsicht über Wasserräder usw. für die Fahrkunst.
Über die Einhaltung des Mahlzwanggebots wachte ein berittener Mühlenvogt, der den Übertretern das Mahlgut wegnahm u. sie zur Bestrafung meldete.
Mühlenmeister
Mühlenmeister sind gewisse von der hohen Landesobrigkeit ...gestellte Personen, die sowohl die Mühlen selbst zu besichtigen als auch Achtung zu geben hatten, dass weder den Mühlengärten etwas un-gebührliches begegnet, noch auch die Müller ihrer Obliegenheit getreulich nachzukommen unterlassen ...
Müllergeselle.
Gehilfe eines Müllers
der Gehülfe des Müllers in Getreidemühlen eine Benennung welche sowohl den Gesellen als auch den Lehrlingen des Müllers gemein ist. ... In manchen Gegenden bekommt nur der geschickteste u. erfahrenste ... den Namen M.
vergleiche > Mölntreiber
Lexikon: mûl-triber = mûl-herter = hirte
mulio (lat.) = Maultiertreiber mulus = Maultier.
vergleiche > Eseltreiber
Mülscher = Müllergeselle
M. einer der obersten Mühlknappen; man unterscheidet: Altmilscher, Jungmilscher.
Für Mühlsteine verwendete man harte Sandsteine, löchrige Quarzite, schlackige Basalte usw. Diese Steine mussten oft aus weit entfernten Gegenden geholt werden.
Mulenhower = Holztrogmacher
Moldenhauer = Verfertiger hölzerner Mulden (Mollen)
Mühlenmeister, Müller.
Bürgerbuch Kölln: mollmeister = Mühlenmeister
mollenhauptmann = Mühlenhauptmann
Das Amt des Mühlvoigt u. Mühlmeisters ( auch Mühlgeschworene genannt) besteht darin, dass sie die Streitigkeiten, welche den Wasserlauf betreffen oder über andere Mühlensachen entstehen, entscheiden; wie Müller ihrer Pflicht nachkommen usw.
Behrens: Dem Mühlenmeister ist die spezielle Aufsicht über die Mühlen auf dem Mühlendamm (3 Gänge) übertragen. Auch soll er erford. Falls die Aufsicht ü. die verpachteten städt. Walk- u. Struckmühlen führen.
Bachmüller
Bürgerbuch Köthen siehe > Bladermüller
Alles Müller; die besondere Bezeichnung sagt, welche Mühle sie bewirtschafteten.
Müller (mülner, mulner, molner, molendinator, molitor)
Lexikon: mulnaere, mulner = müller
Schmeller: Mülner = Müller
Der Zuemülner, Zuemüller = Gehilfe des M.
Mälzer, Malzbereiter, die das Malzen in der Brauerei besorgten.
Mälzer, Mülzer
Mulzer = frk. (mittelhochdeutsch) Variante zu Mälzer
Mulzer für Malzer, Malzbereiter.
Mülzer, Mülter, Mälzer.
Brockhaus:- der Tafel von Fürsten dienend,z.B.Mundbäcker, Mundschenk
Hannover 1650 herzoglicher Mundkoch
Weissenfels 1698 Fürstl. Mundschenk, Fürstl. sächsischer Mundschenk
Brockhaus: im fürstl. Haushalt der Hofbeamte, dem das Getränk anvertraut war.
welcher das Getränk eines grossen Herren in seiner Aufsicht hat u. dasselbe bei der Tafel einschenkt, und zuweilen eine hohe Reichswürde ist.
Stadtrat.
Musterschreiber.
im 16. u. 17. Jh. der bei der Musterung der angeworbenen Leute tätige Schreiber, ... ebenso hiessen im 17. u. 18. Jh. die Beamten der Zeughäuser.
Munster = Muster (Een bunt Munster)
munte = Münze, Muntemester = Münzmeister
munt(e)mester = Münzmeister
stand im Dienste eines Münzherren. Da er in einem besonderen Treueverhältnis zu seinem Herrn stand, trug er die Bezeichnung Hausgenosse.
Da er in ältester Zeit sein Münzeisen selbst verfertigte, so war er zugleich Eisengräber, d.h. Stempelschneider oder Grabner genannt. (Graveur)
munzer, monzer allgemeinste Bezeichnung für die in der Münze beschäftigten Personen.
munz-, monz-, monzermeister = Münzermeister, d.h. Vorsteher u. zumeist auch Pächter der Frankfurter Reichsmünze; nicht selten mehrere, die das Geschäft in Gesellschaft betrieben.
munzergeselle = Gesellschafter des Münzmeisters
(v.it. guardia, frz. garde, z.ah. warta, Warte, spähendes Lauern.)
(vergleiche > Wardein.) Münzprüfer.
ein Wardein, d.i. eine verpflichtete Person in den Münzanstalten, welche den inneren Gehalt oder den wahren Wert der Münzen erforschet.
Oberster Leiter einer Münze (Münzstätte)
Brockhaus: Der technische Leiter einer Münzstätte
siehe > auch: Münzer
M., der Meister, d.i. Vorgesetzter einer Münze, welcher dem Goldt u. Silber den in der Münzordnung vorgeschriebenen Zusatz zu geben hat.
vergleiche > Münzer
Ohm = Oheim = Genosse, Kumpan, Zunftgenosse der Münzer, Münzerhausgenosse.
Schlosser, der für die Münze das nötige Stahl- u. Eisenwerk verfertigt.
Münzschlosser = Schlosser, der für die Münze das nötige Stahl- u. Eisenwerk verfertigt.
Münzschmiede = officina monetalis, Münzwerkstatt.
Münzschlosser = Schlosser für das Presswerk in der Münze.
Wächter in der staatl. Münze.
Maurer, Lübeck 1527
murer, muerer, vereinzelt muwerer
Maurer. Zur Steinmetzzunft gehörig
Murmann, Muhrmann = Maurer
Flensburg: Murmester = Mauermeister.
Maurer, Mauermann.
Lübeck > Aufseher über das Arsenal.
Muserie hiess ehedem so viel als Gewehr u. Musemeister so viel als Zeugmeister.
Sänger u. Musiker.
Musicus instrumentalis = Kirchenmusiker.
Lübeck 1798: Musikus unter den Brüdern.
Lübeck Adressbuch 1842: Musicus erster Classe
Die Pfeifer (Musiker) schlossen sich zu Bruderschaften zusammen; 1435 wird die Marien-Bruderschaft der Musikanten u. Spielleute zu St.Catharinen erwähnt, die alle in der Stadt sesshaften M. umfasst. Sie heisst nach der Reformation Chor- u. Köstenbrüderschaft u. bestand bis 1815. Der Name bezeichnet ihre beiden Hauptfunktionen: den Dienst in den Kirchen u. bei Hochzeiten (Kösten).
Musikus, in das gemeine Leben eingedrungene gelehrte Form aus lat. musicus, Tonkünstler, -setzer.
Musiker, der ein od. mehrere Musikinstrumente spielt.
Musicus instrumentalis = Kirchenmusiker.
Brockhaus: -(zu Muskete) ursprünglich der mit einer Muskete (Infanteriegewehr mit Luntenschloss) bewaffnete Soldat. Im dt. Heer bis zum 1. Weltkrieg hiessen meist die einfachen Infanteristen M., obwohl um 1700 die Flinte eingeführt wurde.
Musketenträger,Soldat; abgeleitet von Musquete = veraltete Büchse, welche ein Luntenschloss hat. Name ist geblieben, im Heer der Kaiserzeit hiessen die Mehrzahl der Infanteristen Musketier.
Brockhaus: Musselin (frz. 'aus Musol') = feinfädiger, leichter, meist stückgefärbter oder bedruckter Damenkleiderstoff.
Musselin nach der irakischen Stadt Mosul (Mossul) benanntes leichtes Gewebe aus Wolle oder Baumwolle, meist bedruckt.
Handlungsreisender.
Musterreisender.
Musterer = Geschäftsreisender, der auf vorgelegte Muster oder Proben Aufträge sammelt.
führt ihn bei der Gruppe Militär auf
scriba delectorum militum ist derjenige, so bei der Musterung ist und das Gegenregister hält.
Schreiber bei Musterungen für das Heer.
Brockhaus: Hersteller von Entwürfen für Stoffe, Teppiche, Tapeten, Bekleidungsstücke usw.
zeichner von mustern für weber, spitzen- u. tapetenmacher
Mutschel- u. Panniermehlfabrikant
Mutschelmehl = obd. geriebene Semmel (Brockhaus)
Mützenmacher
Bürgerbuch Kölln: mutzemacher
buken die Mutze od. Mutsche, ein zwiebackartiges Feinbrot, das die Beschauer nicht nach dem Gewicht, sondern nach dem Aussehen zu beurteilen hatten.
Mützenhändler, Händler mit Mützen.
Flensburg > Münzer.
munter, Münzer, der das Recht hat, Münzen zu schlagen und zu wechseln.
Bauer auf eigener Scholle; Gemeindemitglied.
Nachbar = proximus, vicinus
Lexikon: nachbûr = der in der Nähe wohnende, nachbar.
Brockhaus: von nahe und Bauer; Nebenwohner, Nebensitzer
1) dessenHaus ... angrenzt,
2) Gemeindeangehöriger.
Aufseher.
der nachgeht,nachfolgt.
Nachfahrer, ein Nachfolger, ein nur im Oberdeutschen übliches Wort, wo es auch verkürzt der Nachfahr lautet.
Im Bergbau sind die Nachfahrer oder Einfahrer gewisse Bergbeamte, welche die Grube befahren und nachsehen, ob die Geschworenen ihrer Pflicht ein Genüge leisten.
Nachprüfer, Controlleur.
Nachgänger = Aufseher.
Brockhaus: (mittelhochdeutsch:) Scharfrichter, Henker
... der nach dem verurteilenden Richter das Urteil, namentl. das Todesurteil vollstreckt, der Scharfrichter, Henker.
nahsmäden = nachschmieden, mit de Flachkant nahsmädt.
Schmied, der den Werkstücken mit entsprechenden Hämmern usw. das gute, blanke Aussehen gibt.
1) Hirte zur Nachtzeit, Gegensatz zu Taghirte
2) Nachtwächter.
Dienste u. Abgaben der Bauern im 18. Jh., trieben die Bauern ihre Pferde, deren sie wegen der Herrendienste (Spanndienste) oft mehr hielten, als die eigene Wirtschaft benötigte, abends auf die Weide, wo sie bis zum neuen Arbeitsbeginn blieben.
Dafür wurde häufig ein Nachthirte gehalten.
Kehrichtlader
Nachtmeister = Kehrichtlader (arbeiteten nachts)
Lexikon: Nachtmeister = Abtrittträumer.
Kehrichtlader (arbeiteten nachts)
1) bergmännisch wie Nachthüttenmeister,
2) gleich Nachtkönig; euphemistisch für Abtritt- u. Cloakenräumer.
Nachtmeister, im Hüttenbau ein Hüttenmeister, welcher des Nachts die Schmelzhütten besucht, um zu sehen, ob die Arbeiter ihre Schuldigkeit gehörig erfüllen.
Die Nachtwächter riefen früher die Zeit aus: Hört ihr Herrn u. lasst euch sagen, unsre Glock' hat zehn geschlagen usw.- Anfang dieses Jahrhunderts gaben in meiner Heimat (Pommern) die Nachtwächter allstündlich durch Pfeiftöne die Zeit an.
Nachtwächter, Nachtpolizei
Berlin 1907: Der Ordnung wegen wurden 30 Nachtwächter gehalten, und ein Nachtwachtmeister kontrollierte wieder, dass diese 30 Nachtwächter ... die Stunden anzeigten ... u. die Stunden vernehmlich abriefen.
In der Zeit, da sich alle Stände zu Gesellschaften vereinigten, unterschied man zwischen Nacien u. Ämtern. Zu den N. (d.i.Nationen) zählte man die Kaufleute..., weil sie ihre Vereinigungen nach den Orten u. Ländern tauften, mit denen sie vorzugsweise Handel trieben. Schonenfahrer, Nowgorodfahrer usw.
Nadelbein, neutr., Nadelbecher aus Bein.
älteste Bezeichnung Naldener, in Schlesien Naeler, machen Näh- u. Stricknadeln. In Lübeck erteilte der Rat 1356 den Netelern eine eigene Zunftrolle .
naldener, noldener, nalener, im 16. Jh. nadeler, nadler; aber gleich alt neldener, neldenmecher, nelener, nildener.
Nadler, Hersteller von Nadeln.
Bürgerbuch Ratzeburg: Nädler.
Nadelmacher, Nadelschmied,
veraltete Bezeichnungen: Nayler, Nadelsmyd, Ahlensmyd, Heftler, Heftelmacher, Nähnadler, Stecknadler. Die Bezeicnung >Nadler< ist nicht zu verwechseln mit der ... gleichnamigen Bezeichnung >Nadler< = Drahtwarenmacher (vergleiche > das)
Drahtwarenmacher.
Die handwerklichen Drahtgeflechtmacher wurden auch >Nadler< oder >Drahtschlosser< genannt.(jedoch nicht zu verwechseln mit dem Nadler = Nadelmacher)
Die Drahtwarenmacherei gliedert sich gegenwärtig in die verschiedensten Teilgebiete, deren wichtigste die Drahtflechterei, Drahtweberei u. Drahtstrickerei sind. Fabrikmässige Fertigung überwiegt.
Nagelschneider = in Seestädten Leute, die hölzerne Nägel zum Schiffbau schneiden.
fertigte Nägel
Nagelschmied.
nelsmid, neilsmit, nelesmid, naler, neler, nageler = Nagelschmied .- negeler = Nagelschmied
Schneiderin.
Nakleiss ist wahr-scheinlich eine Abkürzung von Nageleisen = Werkzeug der Nagelschmiede.
N. wohl Ökel-, Übernahme für Nagelschmied.
Lexikon: nôklier = Schiffer, Steuermann.
Brockhaus:
1) (die)Narde = pfälz. hölzerner Kuchenteller
2) wohlriechende Pflanze u. Pflanzenteile, die für Salben ... benutzt werden.
Lexikon: narde aus deren Blüten bereiteter Balsam
Narte, Narde = muldenartiges hölzernes Gefäss, Trog
Narde = fremdwort, die pflanze nardus sowie der aus der blüte bereitete balsam.
Narde = Behälter, in welchem auf dem Fischmarkt die Fische feilgehalten werden;
Fischtrog, -mulde.
Brockhaus: komische Gestalt, Spassmacher; Hofnarr, lustiger Rat.
aufzieher der osammer (schöpfeimer) aus dem sode, mit nachtarbeit; also nachttager, Nachtaufzieher.
- siehe > Nadler
Nater = Näher, Schneider
Natlere = Nadler
nateler = Nädler
fertigte Naber od. Neber, soviel wie Bohrer; später verlegte er sich auf die Ausbohrung von Brunnenrohren; er wurde schliesslich auch Stellmacher.
mittelhochdeutsch: nabeger, heute Naber, Näber = Bohrer der Radnaben
nabiger, nebiger, neybeger, Bohrer oder Bohrermacher
Bohrer- u. Sägenschmied.
1) neden, abgeleitet von nedden = unten, unter (Sch.-L.), nieder ; also wohl: niederer, einfacher Krämer = Höker.
2) neden = Nieten
Näherin
Nagelschmied.
negelen = nageln
siehe > Nagler
Handelsherr (Duden)
Geschäftsmann, Unterhändler, Vermittler
negotiator (negociator) = Händler, Kaufmann.
Handelsherr, Grosshändler.
Nähnadelmacher
vergleiche > Nadler, Neteler
siehe > Nadler
Needler = Nadler
Nuldener, Noldmacher = Nadler.
siehe > Nagler Nagelschmied.
Bohrerschmied
-> Näbiger, Naber, Neber = Bohrer
Näberschmied = Schmied, der Bohrer macht.
vergleiche > Neberschmied
lieferte die Schnürbänder (mittelhochdeutsch: nestel) für Mieder, Hauben u. Schuhe
nesteler, nestler; Nestler.
Sie waren um 1499 bei den Weissgerbern, Beutlern, Taschenmachern eingezünftet.
Nestler, in den oberd. Gegenden übliche Benennung eines Handwerkers, welcher allerhand Nestel, d.i. Schnüre mit ihren Beschlägen verfertigt. - siehe > Senkler
siehe > Nadler Nadelmacher
Näteler
nateler, acufex = Nädler
Lübeck > Neuwäscher u. Kattunglätter
Arbeiter in einer Kattunfabrik
siehe > Kattunklopfer
Näherin.
neistersche = Näherin.
Näherin.
Lexikon: naegen, neigen, neien = nähen.
Bürgerbuch Rostock
Es gab in Rostock verschiedene Bleicher, erwähnt eine Oberbleiche, demnach wohl auch eine Niederbleiche....
privilegierte Kaufleute in Wien ... unterscheiden sich, dass sie nur im Ganzen, nicht pfund- u. ellenweise handeln. ... Unter sich haben sie ihre Ältesten, Beisitzer, Niederlagsdeputierte, -cassierer usw. Benutzten viel Wechsel
Adliger.
Nobiskrüger = Wirt eines Nobiskruges
Nobiskrug = Schenke des Teufels, Bezeichnung für ein abgelegenes Wirtshaus, Schenke an der Grenze.
Duden: Gaunerspr.: Herberge für Seelen auf der Wanderung in die Hölle.
Brockhaus: im Volksglauben die letzte Herberge am Eingang zur Hölle
Schweine-Kastrierer
der weibliche Tiere zu Nonnen macht, verschneidet.
Kastrator (mittelhochdeutsch: nunne, nonne = verschnittene Sau)
siehe > Schorrer
Gehilfe des Tuchmachers, der das Tuch von Noppen (Wollknötchen) reinigt
noppersen, nuppersen. Noppe bedeutet nach Lexer Wollknötchen am Zeuge, Tuchflocken. nopperse wäre also eine Hilfsarbeiterin der Wollweber, welche die Knoten an den Tüchern entfernt, abzwickt-
eine Verrichtung, die noch heute noppen genannt wird.
Stechen von Musiknoten und Schrifttext nach Manuskript auf Weichmetallplatten.
N., der musikalische Noten in Metallplatten sticht.
Brockhaus:
Nudeln =
1) Teigwaren aus Mehl, Eiern u. Wasser.
2) ein durch kneten, pressen, schneiden in verschiedene formen (walzen-, laib-, kloss-, röhren-, riemen-, fadenförmig) gebrachter teig aus weizenmehl.
Nudeldrücker, der den teig durch die nudelform drückt.
fertigte Nüschen, eine verlorengegangene Bezeichnung für Spangen
mittelhochdeutsch: nusche, nüschel = Spange, Schnalle
Edelsteinhändler.
vergleiche > Abenture
Obentürer = Juwelier
Edelsteinhändler, Händler mit Luxuswaren.
Oberalter in Hamburg
Aldermann, Altermann, der Älteste eines Handwerks, einer Innung.
erster Rendant seit 1723 bei der Obersteuerkasse, in die die Kontribution u. die Akzise flossen u. die später auch als Kriegskasse bezeichnet wurde.
Fauth = Vogt, Amtmann
Faut, früher oft geschrieben für Vogt.
Fauth = Vogt.
Höchster Beamter der Markgenossenschaft, der auch den Vorsitz im Märkerding führte.
Obermärker = Markenrichter, Vorsitzender im Markgericht.
Obsthändler
obismenger, abis menger = Obsthändler
obshockener (fast immer weiblich)
Oblatenbäcker.
Oblate = ein dünnes Gebäck, flach oder eingerollt (= hippe), schon im 13. Jh. bezeugt.
Major.
Notarius portorii, Stadtbuchhalter, Observator a. Waisengericht.
Observator = Beobachter, Aufseher.
stellt Obstschnäpse aus Trebern, Maulbeeren, Obst her.
obzer = Obstler
siehe > auch Obezser
Obsthändler.
Schlachter, der Ochsen schlachtet.
Knecht bzw. Arbeiter, der mit einem Ochsengespann Landarbeit verrichtet.
Ossenplaug = Ochsenpflug.
Weitere Beschäftigung boten der rege Husumer Vieh- und Pferdehandel und die Viehmärkte.
Stadtochsenwärter wohnt in der Stadt Rinderstall.
Schaffer, Anschaffer im Hause, Hausmeister, Schaffner,
Major-domus, Hausverwalter.
ist von der Generalkommission einer Spezialkommission zugeteilt u. bereitet an Ort u. Stelle die Auseinandersetzungen (Regulierungen u. Separationen) bis zum Rezess vor. (bei Verkoppelungen.)
Der Ö., zuerst Kastenschreiber genannt, später Kirchenkassenrendant, jetzt Kirchenrechner, hat die Kirchengelder einzunehmen u. auszugeben.
war ursprünglich Töpfer, der sich auch auf die Herstellung von Kacheln verstand. Der eiserne, wie auch der Kachelofen fand erst langsam allgem. Einführung.
nd. Abenbuer = Ofensetzer
Abenpüüster = Ofenreiniger, Töpfer
vergleiche > Fürböter
Ofengräber = Stubenheizer.
der Öfen setzt, aufbaut
Öffentlicher Schreiber, oft zugleich Schreiblehrer
Offiziant = Unterbeamter (Brockhaus)
Bezeichnung für jeden, welcher ein öffentliches Amt geringer Art bekleidet, ein Unterbedienter, welcher den Beamten hilft oder an die Hand geht.
eine der Hilfspersonen beim Handel mit Fremden.
Auflader.
Vergleiche: Afstöter
Nach Öldestillator.
siehe > Zedler bei destillator oleorum
Ölsläger = einer, der aus Ölfrüchten Öl schlägt od. stampft
oleator
der Ölmüller, ingleichen derjen. Mühlknappe, welcher das Schlagen des Öhles in der Öhlmühle besorgt.
Ohm =
1) Spreu, etwas unbedeutender
2) bestimmtes grosses Flüssigkeitsmass
Umgelder = Steuereinnehmer
Augenarzt.
Flickschuster.
Oldflicker, .
Lübsche Traveschiffer.
vergleiche > Böter
An der Fahrt auf der Trave von Oldesloe bis Travemünde und nach Oldesloe zurück nehmen auch die Oldesloer Böter ... Theil
Ölpresser
Oelerer, Ölerer vergleiche > Seiffenmecher
Ölschläger, Inhaber einer Ölmühle. Oft als Nebengewerbe.
Ölschläger (Bock)
Oleymann = Ölhändler
Hannover > Olieslegher, Oliemaker, Ölerer
vergleiche > Seiffenmecher
Ölmüller, Ölschläger.
vergleiche > Oleier
Die sonstigen alten Kreuznacher Mühlen wie ... Mühle am Ellerbach ... waren keine Malmühlen, sondern Ölmühlen, Schleifmühlen oder Walkmühlen.
Hersteller von Öl.
(olie-), ol-, (olig-)sleger = Ölschläger.
Mummendorf/Mecklbg. 1758.
aus mlat. oleitas, wohlriechende Öle, Essenzen, Salben usw. des Arztes
Händler mit wohlriechenden Ölen u. Arzneien.
Ölhändler, der auf seinem Karren Öl zum Verkauf anbietet.
Hannover 1689 Ölhändlerin.
Ölschläger.
siehe > Oleier
Kölln: Öhlmacher.
Altbinder, Ausbesserer von Böttcherwaren
Oldbinner = Böttcher, der schadhafte Gefässe flickt.
mittelniederdeutsch: bôten = ausbessern, flicken.
Flickschuster, Altbüsser
oltboter = Flickschneider
mittelniederdeutsch: lappen = ausbessern
siehe > Altbüsser, Oltböter, Oltmaker
Flickschuster, Altschuhmacher
siehe > Altbüsser
Olde Schomaker, Oldtflicker = Flisckschuster
oltmakenie = Flickschuster
Flickschuster.
altmakeni(g)e = Altflicker
oltmaker = Flicker, Ausbesserer
( olt mak nie = alt macht neu)
Sie übten ihren Beruf meist im Umherziehen aus erste Ausbildung bei tüchtigen Barbier- u. Bademeistern. Unvermeidlich war ... gewissenhafte Weiterbildung bei einem Operateur. Grefe, der als Stein- u. Bruchschneider, Okulist u. Wundarzt tätig war...
Opferknecht, Handlanger im Baugewerbe ...werden beschäftigt mit Steinetragen, Abbrucharbeiten, Aufladen, Aufschlagen (als Gehilfe der Zimmerleute), Erdarbeiten u.dergl.
der beim Messopfer behülfl. Diener, Messner.
Küster.
in einigen, niedersächsischen Gegenden ein Name des Küsters oder Kirchendieners, vermutlich sofern er vor der Reformation die zum Behufe der Kirche u. des Gottesdienstes gebrachten Opfer oder freiwillige Geschenke in Empfang nahm und verwahrte.
Optiker.
Vorläufer der Optiker, Brillenmacher, Zirkelschmiede usw. anzusehen.
Orator = Redner
Spittler zur Ordenszeit Aufseher über ein Hospital.
Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen setzte einen Oberspittler ein, der die Aufsicht über die Spittler hatte.
Spittler = ältestes Amt im Deutschen Orden. Aufseher über die Krankenpflege. Auch die Verwalter der städt. Hospitäler wurden Spittler od. Unterspittler genannt.
Uhrmacher, siehe dort
häufiger urgeler, urgelmecher; der Orgelmacher, -bauer, der im Mittelalter zugleich Orgelspieler war.
Orgelmaker
Örgelbuer = Orgelbauer
Ornamentiker = Steinbildhauer, Steinmetz; SonderBezeichnung Figurist, Punkteur.
Ornament = Verzierung, Schmuck.
von osen = schöpfen
solschöpfer am sode.
osen = schöpfen, ausschöpfen
Ochsenwärter, Ochsenknecht
Ossendriber = Ochsentreiber, -händler
Ossentrecker =
Ossendreger = Ochsenträger
Ochsenkäufer, -händler
Ossenkoopmann = Viehhändler, der auf der Geest zum Gräsen in der Marsch aufkäuft.
Im späten Mittelalter in Holstein der dem Goding (Gaugericht) vorsitzende Richter. --- Richter u. militärischer Führer des Gaus.
Er war in erster Linie Grenzkommandant an der Grenze gegen die Slaven.
der höchste richterliche und militärische Volksbeamte der Holsten und Stormarn.
Flensburg > Tuche wurden von Overscherern verarbeitet
Textil-Museum > Sicherlich handelt es sich um einen Tuchscherer.
oewerschösten = überschlingen, -flechten, verschlingen
oewerschöstig = Webereiausdruck.
aewerschöstig wäben = eine besondere Musterbindung, die Scheindreherbindung (?) herstellen.
Er ist der beamte des sotmeisters, hat die aufsicht über die bauarbeiten am sode und der fahre, sowie über das schöpfen u. die verteilung der sole.
oversegger = der einem andern etwas Böses nachsagt, Verleumder.
Pächter einer Häuslerstelle.
Häusler hatten ein kl. Ackerstück, meist unter 1 ha mit kl. Haus
In Anlehnung an Pachtkräuger, Pachtmöller, Pächter einer Häuslerstelle. Hüsler erschien erstmals 1840, hatte ein kl. Ackerstück, meist 19 a, in Erbpacht.
Pächter.
Pachtmühle = gepachtete Mühle.
Schäfer, der für seine eigene Herde Weide und Fütterung eines Gutes pachtet.
Als Pachtschäfer bezeichnen wir Schäfer ..., denen die Schäferei überlassen wird, dass sie jährlich ein gewisses Pachtquantum entrichten. Ein solcher Schäfer übernimmt die Herde als eisern Vieh, dass er alle damit verknüpfte Gefahr u. Verlust über sich nimmt u. selbige nach geendigten Pachtjahren in eben der Anzahl u. Sorten als er empfangen zurückgewährt. Mit einem Wort: was stirbt, stirbt ihm, was zuwächst, das wächst ihm zu.
Brockhaus: Transport- u. Lagerarbeiter, der für sachgemässe Verpackung u. Verstauung der Güter verantwortl. ist.
der etwas packt, Waren ein- oder auspackt.
Das Packhaus in Holtenau, erbaut um 1784, diente dem Warenverkehr auf dem alten Schl-Holstein-Kanal Holtenau-Tönning.
Packhaus = kaufm. od. öffentl. Gebäude, wo Waren liegen, gepackt u. (behufs Verzollung) ausgepackt werden.
Am Nordufer des Kanals findet man ein aus der Zeit des alten Schlesw.-Holsteinischen Kanals stammendes Packhaus, erbaut um 1784.
Packknecht = Packer der Hamburger Kaufleute
Packknecht
1) Soldat beim Gepäck, Trossknecht
2) Waren packender Knecht eines Kauf- oder Packhauses
Packer = Ballenbinder.
Früher wurden sehr viele Waren als Stückgut mit der Bahn verschickt. Der P. verlud mit seinen Packern die Ware so in die Waggons, dass der Raum bestens genutzt wird, dass die Ware nicht beschädigt wird, dass am Zielbahnhof die Ware leicht erreichbar ist.
Aufseher über das Postgepäck.
Gepäckträger.
Gepäckträger, die von Packträgerinstituten vermittelt wurden.
paedagogus = Lehrer, Erzieher
paedagogium = Schule
Schulleiter
kommt vereinzelt für oder neben der stede sindicus oder advocate vor.
Anwalt.
Brockhaus: Page = Edelknabe, junger Adliger im Dienst am Fürstenhof. (noch bis 1918)
Hofmeister = Aufseher über die Hofdienerschaft.
Pagenhofmeister = Aufseher, Lehrer u. Erzieher der Pagen an einem Fürstenhof.
vergleiche > Pagenhofmeister
Informator = Hauslehrer
Lehrer, Erzieher.
An einem Fürstenhof Lehrer und Erzieher der Pagen (Edelknaben)
Schweineschneider.
Pferdekastrierer
Page = ein altes, schlechtes Bauernpferd.
Paag, Page = alt., schlechtes Pferd, Mähre, Schindmähre,
Pagenstöker = einfältiger, mittelloser Mensch.
Armbrustmacher
Ballenbinder
nd. Thosleger > siehe dort
Ballenbinder = ein Arbeiter, der die Waren geschickt in Ballen zu packen weiss u. an einigen Orten Packer, Packknecht u. Kramknecht heisst.
Flensburg: Pfannenschmied
Pannenmaker = Ziegler, der Dachpfannen macht.
Panner = Gerichtsvollzieher
Verfertiger von Besatz (Bordüren).
Lübeck 1474 Feintischler.
mittelniederdeutsch: pannele = Tafelwerk, hölzerne Bekleidung der Wände
Panelenmacher
Zimmertäfelungen u. Türen wurden jetzt im Wechsel von Rahmen u. eingeschobenen Füllungen hergestellt. Das war die Arbeit der Paneelmacher.
Sie stellen auch Kunthore, Schreibpulte sowie Stollenschränke, Kästen auf kniehohen Füssen her.
siehe > Kuntormaker
Pfannenträger, Pfannenhändler.
Pannenmaker, -becker = der Pfannen, Dachziegel herstellt.
panne = Pfanne, pannebacker = Töpfer
Schmied, der Pfannen verfertigt.
Penner, nd., nd.rhein. = Pfänner, Besitzer einer Salzsiedepfanne.
Panner = Feldhüter. Auch Küler, Külmann genannt, übte seinen Dienst in Stadtgemarkungen zu Pferde mit der Keule aus
Pannen = pfänden; Vieh einbehalten, das auf fremdem Land Schaden angerichtet hat, bis es ausgelöst wird.
Pann'r = Feldwächter, Flurpfänder.
Pander, Pfänder. siehe dort
Bandweber
Pantinist = Holzpantoffelmacher
Brockhaus: Pantine = Berlin. Holzpantoffel.
Tuffelmaker > Kiel
(Nach Koppmann werden die Pantoffeln nur vorn vom Fuss gehalten.)
pantuffel, pantoffel (Kurzform tuffel, toffel) geht auf frz. pantoufle zurück.
Pantoffelmacher.
fertigte den Panzer, den Bauchharnisch; toracifex
Panzermeister = Meister in der Zunft der Panzerschmiede.
Papiermühlmeister u. Papiermachermeister.
Papiermühle: durch Wasserkraft getriebenes Stampfwerk zur Papierbereitung.
Papiermacher.
Papiermacher, Papiermüller. Siehe > bappirmacher.
Papierform = der siebartige Rahmen, womit der Papierbrei geschöpft u. die Grösse u. Gestalt des Bogens bestimmt wird.
Abtritträumer.
nachtkönig, nachtmeister.
Paradieser = Bewohner des Paradieses
parapluen-Macher = Regenschirmmacher.
Schirmmacher, Lübeck 1792
Sonnenschirmmacher
Unterherold (nach Lexer perzivant von poursuivant)
Kaiserlicher Bediensteter
parzellieren= ein Gut in kleinere Wirtschaften aufteilen.
Israelsdorf besass 1316 16 Hufen, die Grösse variierte zw. 15,5 u. 60 Morgen.
Reiche Lübecker erwarben Hufen; aber 1513 kaufte der Lübecker Rat das ganze Dorf. Die Stadt gab 1781 die Hufen in Erbpacht aus. (Vermutl. nannte man damals die Pächter Parzellist)
Parcellisten = Schützengilde in Hütten, die von den Siedlern auf dem 1783 parzellierten Hof ... gegründet..
Barchentweber > siehe dort
Bürgerbuch Ratzeburg: Parchenmacher
Parchenter = Barchentweber.
Parchentmacher -> Barchentmacher, stellte den aus Leinen u. Baumwolle dicht gewirkten Barchentstoff her.
Breslau > Parchner, wie man hier gewöhnlich die Leineweber nennt...
vergleiche > Parchenmacher
Parchenter = Barchentweber.
Parchner = Barchentweber.
Hugenotten ... führten als Bankiers u.Kaufleute, Perückenmacher u. P. ..., beeinflussten auch den Geschmack u. die Umgangsformen.
Parfümeriefabrikant, -händler.
Galanteriearbeiter, Arbeiter unechter Goldwaren.
Filzpariser = Filzpantoffel
Pariser, Filzpantoffeln, gestickte Morgenschuhe; gekürzt aus Filzpariser.
Hersteller von Filzpantoffeln.
Stadtparlier, wurde zur Unterstützung des Stadtbaumeisters angestellt.
Parlier von frz. parler = sprechen
bei Bauten aufsichtführender Werkmeister
Parner, Pärner = Pfarrner, Pfärner = Pfarrer, Prediger.
Privat-Kleinschiffer, i.d.Binnenschiffahrt: Schiffsführer, der zugleich Eigentümer von bis zu 3 Schiffen ist. (Brockhaus) (Das zweite bzw. dritte Schiff wird von einem Setzschiffer geführt.)
Partikulier = Privatmann, Rentner (Brockhaus), Rentier
Krämer.
verkaufte ursprünglich fertige Waren, Fabrikate geringen Wertes, daher auch Pfennert genannt. (Pfennigwerte)
Sie durften keine Spezereien noch Eisen-, Kurz- u. Schnittwaren führen.
Partierer = Kaufleute.
Peruquier > siehe dort
Perückenmaker, Perückenmacher.
Posamentier.
Kölln: posementirer, passementierer
Posamentier.
Posamentierer aus frz. passementier
limborius = Bordürenmacher.
der den Pass schreibt, ausstellt.
posementern = Geld in Tand anlegen.
Aus frz. passement = Borte, Tresse.
Posamentenmacher, Posamentier.
Pastetenbäcker gab es schon im 16. Jh. in den reichen Handelsstädten.
Diener der Stadt Hersbruch, nämlich 1 Baumeister, 3 Zöllner, 4 Pasteier auf den 3 Stadttortürmen u. auf dem Michelsberg (letzterer auch Bergmann genannt)
Das Wassertor erhielt seinen Turm 1514, als die Reichsstadt Nürnberg einen Pasteyer ... auch auf diesem Tor für unbedingt notwendig erachtete.
Torwächter, Turmwächter.
vergleiche > Invalidenkorporal
Invaliden wurden noch zum Wachdienst verwendet.
Vielleicht Invalide mit Offizierspatent?
Ordensgeistlicher, Mönch; aufgenommen aus mlat. pater, genauer pater monasterii, der Abt, dann überhaupt der Ordensgeistliche.
Rosenkranzmacher
Päterlein = Deminutiv zu Pater. (Pater in Bayern auch die grossen Kugeln des Rosenkranzes)
Hersteller von Rosenkränzen
Bernsteindreher.
paternosterer, padernosterer, der Rosenkränze verfertigt.
paternostermaker = Bernsteindreher
der grösste Teil (d.Bernsteins) wurde über See nach Lübeck u. Brügge ausgeführt u. an die Paternostermacher-zünfte ... verkauft.
Pantoffelmacher
Hannover: Pattinenmeker
Patynenmaker = Verfertiger von Holzschuhen u. Pantoffeln f- Frauen.
Senator et Patricius Senator, Camerarius et Patricius
Angehöriger eines herrschenden Geschlechts
Geschlechter, Edelmann.
patrimonium = Erbgut
P., Jurist, der vom Grund- und Gerichtsherrn mit der Rechtspflege i. e. adligen Gut beauftragt ist.
patrimonial = erbherrlich
ererbt.
Brockhaus: Patr.gerichtsbarkeit: früher die mit dem Besitz eines Rittergutes verbundene niedere Gerichtsbarkeit; wurde in der Regel durch ... einen Gerichtshalter ausgeübt.
Patrolle aus dem frz. patrouille = Streifwache, Runde.
Flensburg > Zollbeamte, die Streifen gingen.
vergleiche > Furtenreiter.
Pater, Geistlicher.
Paddenhöker, auf seinem Besitz ärmlich dasitzen.
Paddenhöker = eigentl. wohl wie einer, der mit jedem Schritt hökern (geizen) muss aus Furcht, die Grenzen seines Besitzes zu überschreiten.
kleiner Eigentümer.
Eingewanderte Schotten, die als Hausierer arbeiten.
vergleiche > Kellerschotten
Paudelkramer = Händler.
Pauker und Trompeter gehörten zu den Stadtmusikanten.
vergleiche > Stadtmusikant, Stadttrommelschläger
Lübeck > Im 17. Jh. wohnten Pauker und Trompeter hier (Holstentor), weshalb der eine Seitenturm auch Pauker- und der andere Trompeterturm genannt wurde.
cossate
Duden: Kossat, Kossäte = Kleinbauer
Paursmann = Bauersmann.
Bauernschneider.
Schneider, der bei den Bauern arbeitet, d.h. Anzüge schneidert u. ausbessert.
vergleiche > Bauernschneider, Landschneider.
Kölln Bauersmann
Paur, Pauer = Bauer.
Bauherr.
Die in den grossen Waldungen ihr Gewerbe betreibenden Köhler u. Teerbrenner wurden, weil sie auch Pech herstellten, oft Pechbrenner genannt.
Bamberg > Amtleute des Domstiftes,
Pecher, obd. = Pechsammler, Pechbrenner
Arbeiter, der mit Pech arbeitet, u. zwar die vom Büttner hergestellten Fässer mit Pech ausgekleidet hat.
Brockhaus:
Büttel, Schul-, Hochschuldiener
1) Bote eines weltl. od. geistl. Gerichts, Gerichtsdiener
2) Bote eines Universitätsgerichts, Universitätsgerichtsdiener;
3) jetzt auch der Diener eines Gymnasiums, einer Schule.
Hersteller von Peitschen für Fuhrleute, Viehhändler usw.
pek -> pfister
Pfister = pek, phister, pistor, pystor = Bäcker.
Lexikon: becke = bäcker
Beck = Bäcker
Der Beck = der Bäcker; kärnt. pek = Bäcker.
Kürschner
Pelzmacher = korsener
siehe >: Korssner; Körsenwerchte Pelzer.
Metallarbeiter, der Punzarbeiten zur Verzierung der Waffen ausführte.
nordd. = Kürschner
Verarbeiter von geringerem Pelzwerk hiess im mittelniederdeutsch pelser.
Zunft der Altpelzer erwähnt um 1400
zu Altpelzer vergleiche > Altbinder, Altwalker
Die Pelser, Pelzer, in älterer Zeit durchweg Kortzenwerter oder Kortzener, Kürschner genannt, verarbeiteten nur Schaf- u. Lammfelle, hauptsächlich die letzteren.
vergleiche > Korssner u. Körsenwerchte
hat nichts mit der >Penne< zu tun, als Zigarrenarbeiter jedoch mit dem >Pennal<, d.h. gegeneinander verschiebbaren Holzhülsen als Zigarrenwickelform.
Gutspächter.
vergleiche > Ratspensionarius
Beamter im Ruhestand.
Pensionarius = Pächter
Der Pensionist war das, was wir heute Ruheständler nennen. Er erhielt eine Pension. Der ehemalige Pensionär aber hatte früher eine Pension gezahlt, denn er war Gutspächter gewesen u. hatte das festgesetzte Pachtgeld, die Pension entrichten müssen.
Lateinisch: paene = beinahe; ultimus = letzte.
Unter den Lehrern einer Schule dem Range nach der vorletzte. Der Rangletzte würde infimus scholae collega genannt.
siehe > Infimus
Bergmeister.
Höherer Betriebsbeamter, der die Aufsicht über mehrere Gruben führte.
Pferdebereiter
> siehe auch Bereiter
Perköper = Pferdehändler
Perdemekler = Pferdemakler
Hersteller von Pergament, das etwa im 8. Jh. in Deutschland zur Anwendung kam; war erst Einfuhrware aus Italien usw., dann von Lederarbeitern der Klöster hergestellt.
Perminter, Pergamenterer, Permenter = Pergamentmacher
perminter, pergamentarius, pergamentator
Kassel > Perlenbohrer
fertigt Perlenschmuck an.
Perlensticker.
Perlensticker
Perlenhefter
Pergamentmacher, > siehe dort
bermenter, bermonter, berdementer, birmuder, birminder, birmeder, bergimener, birmenter, birgamenter, pergamener u.dergl.
Pergamentmacher
Permiter = Pergamentmacher.
perminter, pergamentarius, pergamentator = Pergamentmacher
Pergamenterer.
Schulhalter waren vielfach invalide Handwerker oder Soldaten ... deren gelegentl. Bezeichnung Persetter (Präzeptor) noch heute eine 'angemessene' Wertung erkennen lässt.
Persepter, Persetter = Präzeptor, Schulmstr.
Peruquier = Perückenmacher.
Perückenmacher ( > siehe auch Prückenmacher)
Pestbarbier, Pesthebammen u. Pestpriester: hielt der Thorner Rat im 17. Jh. in Eid u. Besoldung.
welcher auf verordnung der obrigkeit zur pestzeit den angesteckten personen mit äusserl. mitteln u. hülfe an die hand geht.
wohl = Pestbarbier
Bader, der Pestkranke behandelte, musste auf Anordnung der Behörde den Pestkranken Hilfe leisten.
Pestdoktor
Pestarzt = pestilentiarius
vergleiche > Pestilentier
Pestbarbier, Pesthebamme ... hielt der Thorner Rat im 17.Jh. in Eid und Besoldung.
Pestarzt hiess gewöhnlich Pestmedicus
vergleiche > Pestilentier Pestbarbier.
pestilentiarius = Pestarzt.
Pestilendiarius = Pestprediger, der in ganz Berlin alle Kranken zu besuchen hatte, die an ansteckenden Krankheiten darniederlagen.
P. kann für jeden gebraucht werden, der mit Pestkranken zu tun hatte: Arzt, Prediger, Leichenträger ... häufigster Gebrauch des Wortes deutet auf den Pestpfarrer hin, der Pestarzt wird meist mit Pestmedicus bezeichnet.
Petlitzen, eine Art von Hefteln, womit Kleider zugeknöpft werden.
vergleiche > Bettlitzenmacher
Hefteln = Haken u. Ösen.
a) Siegelschneider
b) Petschaftschneider für Siegelringe
Beugel, ein Backwerk in der schlesischen Gegend; wohl von der gebogenen, ringförmigen Gestalt.
Bergbau: Aufsichtsperson auf dem Grubenholzplatz einer Grube.
Hemdmacher.
Hemdennäher, -händler
Pfeidler, der die hemden macht.
Hemdenmacher
got. Phaiola = Rock.
Pfaidler, Pfeidler, so heisst im Österreichischen ein Handelsmann, welcher mit aus Leinwand gemachten Sachen handelt.
Hemdennäher, -händler.
handelte mit Hemden, Hemdröcken (mittelhochdeutsch: pfeit, got. paida, Lehnwort aus griech. bain = Hirtenrock)
Pfandbesitzer: Inhaber eines Gutes, das ihm vom Gutseigentümer ... zur Nutzung an Stelle der Zinszahlung eingeräumt ... war.
Pfandbesitzer (Pfandinhaber): Inhaber eines Gutes, das ihm vom Gutseigentümer zwecks Sicherung einer Schuldforderung zur Nutzung an Stelle der Zinszahlung eingeräumt wurde.
vergleiche > Pander
Feldhüter, Polizist.
Gerichtsvollzieher.
Pfandinhaber, der durch Pfand etwas erwirbt.
phanttrager = Pfandinhaber.
Pfandträger = Domänenpächter, Lassentin.
Angestellter des Leihhauses, der für sachgerechte Aufbewahrung der verpfändeten Gegenstände sorgt.
vergleiche > Panner, Penner
Salzpfänner, Besitzer einer Salzsiedepfanne.
Inhaber von Anteilen an Salzpfannen.
Pfänner = Salzpfänner.
fertigte Pfannen aller Art und Grössen.
Pfänner = Pfannenschmied; Inhaber von Anteilen an Salzpfannen.
Pfannenschmiede (Pfannschmiede, Pfannensmyte, Pfantschmite,Pfannenflicker) fertigten eiserne Pfannen,Bratpfannen usw.
Das Brauen der Bürgerschaft in den städt. Brauhäusern wird unter die Aufsicht von zwei Pfannmeistern gestellt
Schreibfehler: Fahnenschmied.- > siehe dort
Fahnenschmied = Hufschmied beim Militär, im Unteroffiziersrang.
Pfarrer.
Pfarner, Pfärner = Pfarrer, Prediger
Pfarrbauer -> Dotales = Dienst- u. Frohnleute, welche die Pfarrer zum Dienst haben, ... denen gewisse Güter u. Äcker als Erbzins-Gut eingeräumet, dass sie dagegen die Kirchenhufe bestellen ... müssen.
Bauer,der einen Teil des kirchl. Landbesitzes zur Nutzniessung hat, dafür aber für den Pfarrer dessen Acker bestellen u. ernten muss
Der vom Pfarrer angestellte Wirtschafter, der das Pfarrland usw. bearbeitet.
Lexikon: pharre = pfarre, pfarrkirche
Pfarrturm = turm der pfarrkirche.
Zuckerbäcker, die die berühmten Thorner Honigkuchen herstellten.
Pfefferküchler, Pfefferkuchenbäcker.
Porzellanarbeiter.
bäckt sich jeder Pfeifenmacher aus Pfeifenton in seinem Ofen selbst.
Kiel hatte schon früh eine Wasserleitung. Von den Brunnen auf dem Kuhberg wurde 1444 eine Wasserleitung mit hölzer-nen Rohren nach dem Marktplatz gelegt. In den Kämmereirechnungen kehren die Kosten für Reparaturen der pipenboeme fortwährend wieder.
Pfeifen- und Zitronenhändler.
Tabakpfeifenhändler, meistens Tonpfeifen.
der Tabakpfeifen, besonders Tonpfeifen macht.
Pfeifenbäcker = Porzellanarbeiter.
Die Kiele von Gänse- u. Schwanfedern wurden als Mundstücke bei Tabakspfeifen benutzt, unterlagen ziemlich starker Abnutzung, daher Handelsobjekt; aber auch als Schreibfedern benutzt.
Hersteller von Tabakspfeifen.
Piependreiher = Horndrechsler, Piepenmaker = Pfeifenmacher.
stellte Pfeile her
Hersteller u. Befestiger von Pfeilschäften
(mittelhochdeutsch: scheften, schiften = Schäfte machen u. befestigen, an die Pfeilspitze stecken, die der Pfeilschmied schmiedete.)
Flensburg > Schmied, der Pfeileisen verfertigt.
Pfeileisen = die eiserne Pfeilspitze.
Zahlmeister
Schatz-, Säckel-, Zahlmeister; Einnehmer.
eine alte, hin u.wieder noch übliche Benennung eines Kassierers oder Schatzmeisters, welcher gewisse Gelder in seiner Aufsicht hat und die Ausgaben und Einnahmen berechnet.
Dazu:
Pfennigmeisterei, Pfennigschreiber.
Er (Landespf.) wurde 1658 zum erstenmal gewählt. Dieses Amt übten später meist die Kirchspielvögte im Nebenamt aus. In ihren Händen liefen alle landschaftl. Gelder zusammen...
Pferch = mit Hürden umsetztes Landstück, worin in den Sommernächten die Schafe eingeschlossen werden u. düngen (Brockhaus)
Lübeck > Hufschmied.
Pferdner = Bauer, der mit Pferden Frondienste leistete.
Pferdefrohne = pferdedienst = Frohndienst mit Pferden.
Lübeck 1842 > Pferdehändler,
Kastrierer.
Pferdeleger verschneidet (kastriert) Hengste; dieser Eingriff wird am umgelegten Pferde gemacht, daher die Bezeichnung Pferdeleger.
Pferdeverleiher (ohne Erklärg.)
vergleiche > Koppelknecht
Hauszimmermann
Übername des Zimmermanns, der Pfetten (Dachbalken) zuhaut
von pistor = Bäcker, Feinbäcker
noch heute mundartl. = Bäcker, aus lat. pistor; wohl ursprünglich der Klosterbäcker
Pflasterer, Steinsetzer.
vergleiche > Steinbrügger
einer der pflastert,Strassenpflaster macht oder ausbessert
Befehlshaber einer kleineren Ordensburg.
Lexer: phlegaere, -er = Aufseher, Verwalter, Oberer.
Brockhaus: Pflege, .... 2) Amtsbezirk
Pfleger = curator, patronus
fotor, custos = Verwalter, Schutzherr, ... Wächter, Hüter.
Kaiserslautern > kurfürstl. Verwalter, Gelderheber.
Im Jahre 1391 wird Ulrich v. Lichtenberg als Pfleger zur Baldenburg genannt u. in der Handfeste von Neufeld 1397 der Pfleger Heinrich Krischwitz.
Solche Wildhäuser hat der Orden in der sogen. Wildnis zum Schutz der bedrohten Grenzen angelegt. Es waren kleine, feste Ordenshäuser für einen Pfleger zur Beobachtung u. Sicherung der Grenze.
Der Vorsteher, Verweser, Verwalter (eines Landes, Ortes, Gutes, Stiftes, Gerichtes, Amtes einer Stiftung usw.)
Brockhaus: Pflege, veralteter Ausdruck für Amtsbezirk.
Küfer = Kelleraufseher.
Phlege = Amts- od. Herrschaftsbezirk.
Schreiber in einem Pflegamt oder im Gemeindedienst.
Schreiber für den Gerichtsbezirk des Pflegers
vergleiche > Pfleger = Verwalter eins Bezirks
siehe > Plegesmann
Handlanger.
Ein Arbeitsmann beim Hausbau, der Steine u.Mörtel zu tragen hatte, wurde Pflegsmann genannt.
siehe > Pflegesmann Handlanger.
der Junge, der die Pflugtiere treibt.
Ploogknecht = Plooghöller = Pfluglenker
= pflügender Knecht.
Dem Pflugknecht kam beim Pflügen auf schwerem Boden (bei 3-6 Pferden) besondere Bedeutung zu.
Beständer = Pächter
Pächter einer Landwirtschaft, die vor allem Feldbau betreibt, keine Vieh- oder Weidewirtschaft.
Sehr lästig war für die Bürger die Verpflichtung zu Acht u. Fron. Recht vielseitig waren die Tätigkeiten, welche unter den Begriff Acht fielen. So hat man auf jeder Seite 10 Bürger zu Pfortenhütern u. Scharwächtern bestellt, die abwechselnd Dienst tun mussten.- Für die Aufsicht gab es 2 Wachtmeister, die bei Einbruch der Dunkelheit die Tore abschlossen u. die Schlüssel dem Bürgermeister brachten.
mittelhochdeutsch: phragener = Lebensmittelhöker
≈ Händler
in einigen Gegenden soviel wie Höker.
Pfragner, > siehe dort
Lebensmittelhändler.
Pfropf = Kork, Stöpsel.
prop = Pfropf, Stöpsel, dobbe, pegge
Hersteller von Flaschenkorken, -pfropfen
vergleiche > Korkenschneider, Korkenmacher
Brockhaus:
Pfründner =
1) Präbender, Benefiziat, Inhaber einer Pfründe;
2) Insasse eines Altersheims oder Armenhausesiehe >
Inhaber einer mit einer Pfründe (beneficium) dotierten geistlichen Stelle.
Der Pf. gehörte zu den Verlehnten > siehe dort. Er hatte ein geschenktes Lehen. Bei der Bildung der Träger-Korporation gab es nur noch 1 Pf.; das Lehen wurde nach dessen Tod eingezogen, wie man schon vor 1850 4 Pfünderlehen eingehen lies
Vorsteher der Pfundkammer, die den Pfundzoll (= Schiffsabgabe) erhob. Man unterscheidet Pfundgeld u. Pfundzoll. Pfundgeld, im Österreichischen üblich, ist die Abgabe, die von den Inhabern ererbter oder gekaufter Lehen, unfreier Grundstücke, zu leisten ist.
Das Wort Pfundgeld ist ohne Zweifel aus dem lateinischen fundus entstanden.
Pfundzoll: in den preusiehe > Seestädten übliches Wort, den Zoll zu bezeichnen, welcher von Schiffsfrachten entrichtet wird, ohne Zweifel weil die Waren dabei nach Schiffspfunden in Betracht kamen.
Pfundkammer = das zur Erhebung u. Berechnung verordnete Kollegium
dass Kaufleute anderer Staaten jedes Pfund der zu Lande eingebrachten Güter mit der über See mit 15 Pf. zu verzollen hätten. Später erhielt die Abgabe den Namen des Pfundzolls.
Zollbeamter.
der Schiffsfuhrmann, der die Pferde am Marktschiff treibt.
Arzt.
Physikus: veralteter Ausdruck für Kreisarzt
Gerichtsarzt, obrigkeitlich bestellter Arzt, welcher zu sehen hat, dass die Anordnung der medizin. Polizei aufrecht erhalten wird.
Pfister = Bäcker = pistor
Lexikon: Phister = bäcker
Pistor = Bäcker
Pfister, Pfisterer, Pfisterbeck = Bäcker.
Brockhaus: Piaristen = Väter der frommen Schulen, verpflichteten sich neben Armut, Keuschheit, Gehorsam zu unentgeltlichem Unterricht an der christl. Jugend.
Verschwelen von Kiefern- u. Buchenstammholz in Pechöfen. (Teeröfen)
Teer-, Pechbrenner.
Picher = Pecher, Pechbrenner
Pichhingst = Schuster (Spottname)
Pfeifer, überhaupt Musikant.
Verfertiger von Holzblasinstrumenten (Pfeifen)
Pilote (die) = Rammpfahl
Rammpfahl für Fundamentbau.
Bauarbeiter, der Rammpfähle einschlägt.
Schlegelreime, Pilotenreime dienten Zimmerleuten u. Bauarbeitern beim Einrammen von Pfählen zur Koordinierung des Bewegungsablaufs
Hannover > Kürschner.
vergleiche > Pelzer
pils siehe > pels
pelser, pilser = Pelzbereiter, Kürschner.
der Pfeilschmied, der Pfeileisen verfertigt.
der die Pfeile schäftet u. fiedert.
siehe > Pfeilschäfter, pilsmid
pinter > siehe Büttner
Lexikon: pinte , pint = ein flüssigkeitsmass (mlat. pinta)
binder = fassbinder.
Der Büttner (Büdne', Bi'ne') = Binder, Schäffler, Küfer
Pipenmaker, Röhrmeister, Kunstmeister = Handwerker, welche die Pipen = hölzerne Röhren für die Wasserleitungen bohrten.
vergleiche > Pfeifenbäume, Rohrmeister, Wasserschliesser, Kunstmeister
Pfeifenmacher
siehe > Pifer
pirk = Pferch,
pirken = pferchen.
Pferch = mit Hürden umsetztes Landstück, worin in den Sommernächten Weideschafe eingeschlossen werden u. dabei düngen (Brockhaus)
siehe > Pergamentmacher
Pirment = pergament.
Pürstmeister = Jägermeister
Brockhaus: Die ersten Pistolen (Reiterkanone, 15. Jh.) waren Vorderlader.
Petschaftmacher
Pitschaft = Petschaft = Handstempel zum Siegeln oder Siegelring.
vergleiche > Petschierer
siehe > Kleber
Fachwerkausbesserer.
Plan = Holzlagerplatz
Arbeiter auf dem Holzplatz der Schachtanlage.
Tuchglätter, Tuchschlichter
Plan (m.), die Plane = grobes Leinentuch, das über die Wagen gespannt wird.
Maulbeerbaumzüchter
Tobacks-Planteur
frz. planteur = Pflanzer, Plantagenbesitzer.
Hannover > Harnischmacher.
vergleiche > Plattner
plate = die eiserne Brustplatte, Brust-Harnisch.
Platenslegher, Platenmaker = Harnischmacher.
Platinen sind Haken zum Anheben der Kettenfäden am Webstuhl.
Brockhaus: Platine = die hakenförmigen Huborgane an den Schaff- und Jacquard-Maschinen sowie an Schützenwechselvorrichtungen.
wahrscheinlich = Plattierer > siehe dort, der unedles Metall mit edlerem überzieht. Vielleicht Goldplätter, Lahngoldmacher > siehe dort
Plätter: jemand, der plättet oder plattet. Besonders in den Gold- und Silberfabriken derjenige, welcher den Draht zu Lahn plättet; bei einigen auch Plattner.
überzieht unedles Metall mit wetterbeständigem Metall.
plattieren heisst, ein Metall mit dünnen Platten eines anderen, edleren Metalls belegen und diese Teile so miteinander verbinden, als wenn sie zusammengeschmolzen wären.
fertigte Harnische
stellte die Blate her, die zum Schutze der Brust u. des Halses bestimmt war.
Platensleger = Verfertiger v. Platten für d. Brustharnisch
Platenmecher = pletener = platharnescher = Verfertiger von Plattenharnischen
platenslegher, platenmaker, lorifex = Harnischmacher
nicht Dienstgrad, sondern Dienststellung, Offz. im Stabe d. Kommandanten, dem die Regelung des Garnisondienstes oblag. Seit 1937 Standortoffizier.
nach frz. major de place, Offizier, der den Garnisondienst der Truppen zu regeln ... und die Kanzleigeschäfte der Kommandantur zu leiten hat.
Platzmajor in Festungen ... Garnisonstädten, der die Wachen verteilt usw.
Platzmeister = Hochzeitsbitter, Brautführer u. Fest- ordner bei der Hochzeit.
Platzknecht,der bei Tanzenden die erste Reihe führt, Vortänzer
Wahrscheinlich aus dem Arbeiterstand hervorgegangener Aufseher über einen Lagerplatz, Zimmerplatz, Bauplatz od. dergl.
An jeder der vier Kirchen ... war einer der im Domstifte unter ihrem Probste lebenden regulierten Chorherren als Kirchherr (Plebanus) oberster Geistlicher, angestellt.
Geistlicher, dem eine Parochie (Pfarrgemeinde, Kirchspiel) mit Seelsorge dauernd übertragen ist.
Arbeiter, Handlanger
Plegsmann = Handlanger der Maurer
Arbeitsmann
Kassel > Bleicher.
Das Veredeln von Stahlwaren durch das sog. Grob-, Fein- und Klarpliessten geschieht durch die Pliesster oder Klarmacher (arbeitet an der Wabbel oder Schwabbel.)
Plinzenbäcker werden im 17. Jh. unter den Danziger Bäckern erwähnt.
Pliske = der Überguss auf den Feiertagsfladen. Pliskesonnabend = der Sonnabend vor Ostern, an welchem Plisken gebacken werden.
Ploch = Plock = Block
1) einen in den Block schlagen
2) Verbrecher mussten den Block auf dem Rücken oder um
den Hals tragen
3) viell. Bockdriwer = Schiffszieher auf der Weser
Akzise-Beamter, Zolleinnehmer.
Plombage = Bleisiegel.
ein Bleisiegel, womit Maut- und Zollbediente Kisten, Koffer usw. versehen, um das freiwillige Öffnen derselben zu verhindern, wie auch ein ähnl. Siegel aus Wachs, zu bezeugen, dass es beschaut u. für gut befunden.
Hilfskraft bei seetaktischer Lehrgruppe der Marine.
Die am wenigsten typisch weibliche Arbeit leisten fünfzehn Frauen bei der Marine in Wilhelmshaven. Sie sind die einzigen Damen mit militärischer Funktion.
Die sogen. Plotterinnen gehören zu einer seetaktischen Lehrgruppe. In Simultankabinen spielen sie zusammen mit NATO-Offizieren taktische und strategische Manöver durch.
Die Plotterinnen sind meist jung und haben - wie die Praxis beweist - bei den Offizieren beste Heiratschancen.
Pflugmacher
war ein Holz verarbeitendes Gewerbe; später scheint eine Vereinigung mit den Wagnern stattzufinden
pluchmeker = Pflugmacher
Lumpenhändler.
Plünnsammler = Lumpensammler
Filzpantoffelmacher.
Plüüschenschauh = Überschuh mit weicher Filzsohle. Im Anklang an Plüsch aus Püüschen entstellt.
Plüüschen = Filzpantoffeln
Plüsch (frz. Halbsammet)
1) ein Florgewebe, das auf dem Rutenwebstuhl oder im Doppelwebverfahren hergestellt wird; für Möbelbezüge, Vorhänge u. Mäntel
2) eine Wirk- oder Strickware für Morgenröcke, Bademäntel u.a.
Im Pucher (Pochmühle) wurde der vorher geglühte Quarz durch Abschrecken mit kaltem Wasser mürbe gemacht, durch Stampfsäulen zu Staub zermalmt.
Der Pochermann wurde nie alt, da ihm der Kiesstaub die Lunge angriff. Schon nach 10-jähriger Arbeit war er lungenkrank.-
Auch in der Erzaufbereitung waren Pocher tätig. Während die Pochwerke bis in das 19. Jh. ... in der Nähe der Erzbergwerke lagen u. viele jugendliche Arbeitskräfte beschäftigten - in jedem Pochwerk arbeiteten bis zu 40 Kinder u. Jugendliche...
in einem Pochwerk Beschäftigter.
Pocharbeiter = Arbeiter in einem Pochwerk
Pochwerk = Stampfmaschine (und das dazugehörige Gebäude) zum Zerkleinern der Erze.
Arbeiter auf einem Hammerwerk, einer Bleihütte usw., die Eisenstein, Erze pochten, d.h. klein schlugen, Hilfsarbeiten im mech. Pochwerk leisteten.
vergleiche > Pochermann
Pochjunge = in einem Pochwerk beschäftigter Bergjunge.
Pochknecht = ein Arbeiter, der auf einem Hammerwerk Eisenstein u. Schlacken pocht.
Steiger, der den Betrieb eines Pochwerkes leitet.
siehe > auch Steiger
Pockenmann = Impfarzt
Leiter eines Pockenhauses, eines Pockenhofs, wo die Pockenkranken gesammelt, gepflegt wurden.
Variolation (unmittelbare Übertragung von Viren) seit 1717, vom Orient in Europa übernommen; aber erst seit 1791 Impfung mit Kuhpockenviren.
Pockenmeister = wahrscheinlich Leiter eines Pockenhofes, Pockenkrankenhauses usw.
Pockenhus
Polmiet = weiche Seidenart
Flockseide
Polemit = Polimit. Polimit nennen die Flandrer leichte Kamelotte.
Man macht sie teils ganz aus Wolle, teils von Wolle mit Garn vermischt, teils solche, deren Kette von Wolle und der Einschlag von Kamel- u. Ziegenhaaren ist, und endlich ganz von Kamel- u. Ziegenhaaren.
Lübeck > Wirth u. Müller auf der Poliermühle vor dem Holsteinthore Auf der Poliermühle wurden allerlei Metallwaren glatt u. glänzend gemacht. Ein Wasserrad trieb die Poliermaschine an. (Polierkrug Schwartauer Allee.)
frz. polisseuse = Poliererin
In der Kleinuhrenfabrikation veredeln Polierer (-innen), Poliseure (-seusen) das äussere Ansehen der Uhrenteile in mühseliger Polierarbeit. Im Edelmetallgewerbe erhöhen Polierer u. Poliererinnen (Poliseusen) die äussere Wirkung der Gegenstände durch Polieren.
Polierer auch Blankschleifer genannt.
Stadtwachtmeister.
Polizei - Beamter
Offiziant = Beamter
Duden: = veraltet Unterbeamter.
vergleiche > Viertelsmeister
Erster Polizeibeamter eines Stadtviertels
Leineweber u. Polstermacher
culcitariusiehe > (culcita = Matratze, Polster)
Besucher einer techn. Hochschule (Brockhaus)
Polytechnikum = gehobene technische Fachschule.
Hersteller von Pomade (Schönheitsmittel, Haarsalbe).
Dockenmacher
Poppenarbeit = Bildhauer-, -schnitzerarbeit.
Holzbildhauer u. Drechsler.
Porzellanmaler.
Beutelmacher.
Portefeuille = Mappe für Briefschaften, Brieftasche.
Hersteller von Briefmappen, -taschen u.dergl.
Pförtner an einem Stadttore.
Nebengewerbe: fledener, kistener, ladener, linweber, schuster, snyder, wener. Sie hatten Zoll u. Wegegeld zu erheben.
Pörtner = Pförtner.
Schnurmacher, Posamentier.
Bortenwirker.
vergleiche > Bordenwerker, Bordeler
Sänftenträger.
Am Anf. des 19. Jh. war die Sänfte noch fast unentbehrlich gewesen.
Die Strassen waren trotz regelmässiger Reinigung sehr schmutzig. Damen, die ins Theater oder zu einer Festlichkeit wollten, bestellten sich eine Portechaise, wenn sie keinen Wagen hatten.
Bei den städt. Spielleuten gab es drei Arten: Pfeifer, Lautenschläger u. Portitifer.
portorium = Hafen-, Brücken-, Wegzoll.
Lizent-Accise, Warenzoll
Verwalter der Accise u. der Hafengebühren.
Bildnismaler
bei Fa. L.u.C. Hardtmuth in Bdw. Porzellandreher, 1894 zur Auszeichnung vorgeschlagen.
Lübeck > Kielfedernhändler
vergleiche > Posenschaber
Pose (niederd.) = Feder, der Kiel. Vor der Erfindung der Stahlfeder wurden die Kiele von Gänse- u.Schwanenfedern zu Schreibgerät geschnitten.
Kielfedernschneider
Brockhaus: Pose (nd.) = Feder, der Kiel. Vor der Erfindung der Stahlfedern wurden Kiele von Gänse- u. Schwanenfedern zu Schreibgerät zugeschnitten.
Posenschraper: Spottname für einen Schreibfederhändler, Posamentier .
Diätar = bei Behörden auf Zeit Angestellter, Hilfsarbeiter.
Hilfsarbeiter auf Behörden.
Pastetenbäcker.
post-, pasteide (aus mlat. pastatatum, Teig) = Pastete.
pastei, pasdei = Pastete.
Kontrahent = Vertragspartner
Brockhaus: Posthalter, früher vertraglich verpflichteter Unternehmer, der Pferde u. Postillione stellte.
Postfuhrmann, Postillion.
Fuhrmann,der für die Post Personen, Briefe, Pakete usw. beförderte
Postbeförderer = Posthalter
Postfuhre = cursus veredarius
postfahrer - postreiter, alle die sich des Postreitens od. -fahrens bedienen.
Brockhaus: früher = vertraglich verpflichteter Unternehmer, der Pferde und Postillione stellte.
Unternehmer, der für den staatl. Postbetrieb kontraktlich die Pferde u. oft auch Fuhrwerke stellte, auch den Reisenden in der Posthalterei Verpflegung und Unterkunft bot.
Brockhaus: Postkutscher
Postillion, Postkutscher.
Postbegleiter, Postschaffner.
Vorgesetzter des Postwesens eines Landes oder des Postamtes an einem Ort. Manchmal wird wohl auch der Postverwalter oder Posthalter als Postmeister tituliert.
Die Verwaltung der sämtl. aus dem Stadtposthause abgefertigten Posten, die Erhebung des Portos u. die Rechnungsführung liegt dem Postmeister ob, welcher von der Post-Deputation aus Mitgliedern des Schonenfahrer-Hauses gewählt u. an der Wette beeidigt ist.
Die Stellen der Zollverwalter u. Postmeister wurden nicht selten mit ausgedienten Offizieren besetzt; eine Art Altersversorgung.
Posamentier
vergleiche > Pasimetmacher
Bei der Post angestellter Packer
curf. Postreuter = kurfürstlicher Postreiter
P. = Postreiter, Kurier.
Amtsbedienter, der die herrschaftlichen Briefe fortzubringen hatte.
Postschriber = Praktikant.
Hilfskraft auf einer Poststelle.
veredarius scriba
Als Schirrmeister bezeichnet man auch die Wagenmeister ... beim Fahrbetrieb der Post.
siehe > Wagenmeister
Pötger, Pottbacker
Pötker = Töpfer.
Topfhändler
Pottbacker = Töpfer.
Aschenbrenner > siehe dort
Aus Holzasche wurde Kaliumcarbonat (Pottasche) durch Auslaugen gewonnen; Verwendung : Glasbereitung, Seifeherstellung.
Bevor es möglich war, aus dem Kochsalz Soda zu gewinnen (Leblanc 1794), spielte die Pottasche für die Herstellung von Seife usw. eine grosse Rolle.
Sie wurde aus Holzasche gewonnen (vergleiche > Aschenbrenner) Asche aus Eichenholz enthielt 7,4 %, aus Ulme 6,5 %, aus Kastanien 7,2 % Pottasche (K2CO3), Fichtenholz etwa 1/3 von Eiche.
Töpfer
potter = Töpfer.
Pottbacker = Töpfer
Pottgiesser = Töpfer.
Topfhändler.
Töpfermeister.
Pottbacker = (nd.) Töpfer
Pottmacher = Töpfer
Ratzeburg bringt Pottmeister in Verbindung mit dem Raummass: Pott = 4 Schachtwerke = 24,099 m3.
Der Pottmeister führte die Aufsicht bei Erdbewegungsarbeiten im Strassenbau. Als der Langenbrücker Damm in Ratzeburg geschüttet wurde, beaufsichtigte auch ein Pottmeister die Arbeiten.
Pousierer u. Silberstecher.- Wachspousierer.- Erdpousierer welche die grossen Öfen in der sogen. Fürstenstube auf dem Rathaus ...
vergleiche > Bossierer
Bettelvogt
zu seinen Aufgaben gehörte der Bettlerfang
Bettelvagt (veralteter Ausdruck) = niederer Polizeibeamter (Brockhaus)
Lübeck > Zu den Angestellten der Anstalt (St.Annenkloster) gehörten auch die Bettel- u. Prachervögte. Diese griffen fechtende Handwerks-burschen u. männliche u. weibliche Vagabunden ... u. brachten sie in Arrest, die weibl. nach dem Marktgrevensaal im alten Schrangen, die männl. nach dem Marstall. bei feierl. Begräbnissen ... als Schutzleute an der Haustür postiert ... ein scharlachrotes Chorgewand mit eine Art weisser Stola ... gewaltig. Stab in d. Rechten...
Kiel > Prachervogt, der den Bettlertrupp durch die Stadt führte. Er hielt die fremden Bettler fern und wird wohl von jedem mit einem Abzeichen versehenen Bettler eine kleine Abgabe - 6 ch waren es in Lübeck - erhalten haben.
siehe > Armendiener - siehe > Bettelvogt
Kirchenbedienter, Vorsänger (Duden)
Leiter des Kirchenchores
(Hilfs-)Prediger.
Prediger, bei den Mennoniten.
Brockhaus: Prediger
Duden: Hilfspediger
prediger, hilfsprediger.
Führer eines Lastkahns (Prahm)
Duden: Prahm = flaches Wasserfahrzeug für Arbeitszwecke.
Brockhaus: flacher, offener, breitbordiger Kahn für schwere Last
Prahm = Fähre, kleines viereckiges Fahrzeug
Prahmmeister = Schiffsführer auf einem Lastkahn
vergleiche > Prahmschieber, Prahmschreiber
Prahmmeister, der die Leichterprahme in festgesetzter Reihenfolge zur Arbeit einteilte.
Neben Vogt u. Lotsenkommandeur ein wichtiger Beamter in Travemünde (19. Jh.).
Prahm = flaches, zum Übersetzen geeignetes Boot, ein Fährschiff
Prahm = geräumiger Lastkahn ohne Kiel. Der ihn mit einer Stange schiebend fortbewegt ist der Prahmschüver.
Der Prahmschreiber notierte die Waren, die vom Schiff auf den Prahm umgeladen wurden. Prähme wurden eingesetzt
a) um Seeschiffe an der Travemündung oder weiter stromaufwärts zu leichtern, weil die Trave für grössere Seeschiffe nicht befahrbar war,
b) um die Ware vom Schiff bequem an Land zu bekommen. Die Schiffe legten sich mit dem Bug an den schlecht ausgebauten Kai u. ein Prahm legte sich schiffslängs, so dass er als Landsteg diente.
Prahmknecht = Matrose auf einem Lastkahn.
-meister = Schiffsführer auf einem Lastkahn.
Wegen der geringen Wassertiefe auf der Trave ankerten die grossen Seeschiffe auf der Reede vor Travemünde. Dort wurden sie geleichtert, umgekehrt be- oder nachgeladen.
Die Leichter hiessen Prahm, u. die Leute, die den Prahm bedienten, Prahmschieber.
Die Prähme wurden entweder nach Lübeck getreidelt oder mit langenm Stangen geschoben.
juris practicus = Advocat
Duden: der überall Rat weiss
in enger Bedeutung sagt man von Advocaten, dass sie practizierten, wenn sie ihre Wissenschaft wirklich ausübten.
Practicus = ein mit Erfahrung ausübender Mann (notari oder Briefschreiber)
Hersteller von Präparaten; wer Tierbälge haltbar macht u.ausstopft.
Brockhaus: Fleischbeschau, amtl. Untersuchung der Schlachttiere vor u. nach de Schlachtung, insbesondere > Trichinenschau
Propst;- Probst;-
Vorsteher (veralt. Ausdruck)
Präsenz-Meister = Präsenzer
Präsenzer = qui sacris adsistentes honorariis nummis donat
wer den Assistenten der Priester die Gebühren in Münze erstattet
Verwalter des Kirchenvermögens
Amtleute des Domstiftes
Brater, Bratenbereiter.
praten = braten
Vorsänger, Leiter eines Kirchenchores
lat. praecento = vorsingen.
Kr.: Präsenzer = Kirchenvorsteher.
Hauslehrer (Brockhaus)
Lehrer z.T. insbesiehe > Hauslehrer; Amtsbezeichnung eines gehobenen Volksschullehrers: Oberlehrer.
Präbender = Inhaber einer Präbende
(Präbende = Pfründe, Einkünfte aus kirchlichen Gütern)
Praependarius = Inhaber einer Präbend (geistl. Pfründe, z.B. ein Domherr)
preco -> büttel
praeco = Herold, Ausrufer, Scherge, Fronbote
praeco = Herold, Ausrufer
öffentl. Diener; Leichenbitter, bei Auktionen ...
Buchdrucker.
prente = Druck; prenten = drücken, drucken.
prenten (prenden) u. printen = in Druckschrift schreiben, Fraktur schreiben, drücken, drucken.
Langenscheidt: Vorgesetzter des Zollamtes
Zollbeamter.
Larousse: prèposè de la douane = Zollbeamter
der Pressen (wahrscheinlich Tuchpressen) macht.
einer, der Arbeiter an einer Presse
Brockhaus: indem man erhitzte Stempel oder Rollen in der Vergolderpresse mit dem Muster auf die mit Blattgold belegten Stellen abdruckt.
Preuknecht = Bauknecht
Preu = Bräu, Bräuer.
Braumeister, Braugehilfe.
Prevot, Prevost = Profoss
Militärbeamter, der die Regimentspolizei leitet, Vollstrecker der verhängten Strafen.
Rechtsanwalt u. vom Kaiser ernannter Anwärter auf eine Praebende (Pfründe) eines Stiftes, eines Kapitels
Der Kaiser hatte das Recht, bei oder kurz nach seiner Krönung ... die Anwartschaft auf die erste zur Erledigung kommende Stelle zu geben. Nach primae preces(*) hiess der Anwärter Precist.
(* erste Bitte des Kaisers)
Hersteller von Kautabak.
Prillken = längliches Schmalzgebäck,
ossen oog = Schmalzgebäck, Art Berliner Pfannkuchen m.Korinthen
Brillenkrämer, Brillenhändler.
Diener im Dienste eines Privatmannes
Ein Schreiber, der kein beamteter Schreiber war, sondern für des Schreibens ungeschickte oder unkundige Privatpersonen Briefe, Anträge, Beschwerden usw. schrieb. (?)
Von einem begüterten Mann angestellter Schreiber.
Probierer u. Schichtmeister
vergleiche > Bergprobierer.
Prüfer von Münzen, Metallen, Erzen usw.
Probierer = Scheider.
Chemiker.
Erst 1525 wird der Bürgermeister proconsul und die Ratmänner consules genannt
Bürgermeister, Altbürgermeister, a.stellvertr. Bürgermstr.
Prokurator = Verwalter (Brockhaus)
Stellvertreter des herrschaftl. Pflegers, Bevollmächtigter, Statthalter, Sachwalter, Anwalt.
Am Stadt- u. Niedergericht sind jetzt sechs, am Landgericht vier Pr. angestellt, welche das ausschliessl. Recht haben, Parteien mündlich vor diesen Gerichten zu vertreten und Schriften zu übergeben.
Die Anwaltschaft war in Advokatur u. Prokuratur geteilt. Die Advokaten als die gelehrten Juristen verfassten die Schriftsätze, während die Pr., die ihren Beruf ohne Universitäts-studium in der Praxis erlernt hatten, vor Gericht die Parteien vertraten.
(bis um 1800) Vollstrecker der verhängten Militärstrafen, besonders der Todesstrafe.
Brockhaus: früher, in der Landsknechtszeit, ein Militärbeamter, der die Regimentspolizei leitete.
Regimentsscharfrichter der Landsknechte; Polizeioffizier
im 16. Jh. hatte der P. die Handhabung der Regimentspolizei. In älterer Zeit war er ... Ankläger.- Mitwirkung bei der Vollstreckung beschränkte sich auf kleinere Strafen.
Druckfehler?
Propraetor = Statthalter, Stellvertreter eines Praetors
Prätor = hoher Beamter mit richterlicher Funktion im alten Rom
Duden: Notar der päpstl. Kanzlei; auch Ehrentitel.
Protonotar = Notar an einem Höheren Gericht, Oberschreiber, Geheimschreiber.
Oberschreiber; Stadtschreiber; Notar der päpstl. Kanzlei.
Prüfer.
prove, pröven -> profe
prove = Probe;
pröfen = Prüfen, untersuchen, probieren, kosten, schmecken.
weltl. Mitbewohner eines Klosters, werden gegen ein Einkaufsgeld von den Mönchen verpflegt, wohl auch beerbt. - vergleiche > Pfründner
Präbendist, der eine Praebende geniesst. Präbende = Pfründe.
Pfründe, mittelniederdeutsch: provende,
provene =
1) im allg. die nötige Nahrung, der Unterhalt
2) ein vertrags- od. stiftungsgemäss gereichter Lebensunterhalt in
einem Stift usw.
3) ein weltliches Amt u. die Einkünfte aus einem solchen.
4) besonders ein geistl. Amt u. die damit verbundenen Einkünfte.
vergleiche > Provener
Durch die neue Kirchenordnung wurde die Aufsicht von Hamburg gelöst u. einem Provest , d.h. Probst in Holstein übertragen.
mittelniederdeutsch: provest = Propst
Provest, Prôst = praepositus, Vorsteher (eines Klosters, Domkapiels usw.)
Propst.
Proviant-Kommissar = Beamter eines Kgl. Proviantamtes
Vorsteher eines kgl. Proviantamtes
an verschiedenen Orten derjenige, welcher für die Herbeyschaffung oder Aufbewahrung des Proviantes zu sorgen hat.
Vorstand der städt. Verpflegung.
Proviantschreiber = Beamter eines Kgl. Proviantamtes
Proviantmeister = Vorsteher eines Kgl.Proviantamtes
Die Rohstoffbeschaffung musste zusammengefasst werden. Man übertrug 1691 den Wolleinkauf einem staatl. Beamten, dem Proviantverwalter.
vergleiche > Proviantschreiber
Fürsorger, Verwalter einer Apotheke (Duden)
Staatl. approbierter Apotheker, Verwalter einer Apotheke
Sachwalter, Verwalter; Vorstand des Armenhauses
Perrückenmacher
siehe > Psalmisten Wwe.
1) Psalmdichter,
2) Psalmsänger.
Psalmist = Verfasser von Psalmen. Doch kann auch Psalmensänger bedeuten.
Psalmodie, das Singen von Psalmen u. anderer biblischer Texte im Gottesdienst.
vergleiche > Pocher, Pochermann, Pucher
siehe > Pucher.
Arbeiter in einem Pochwerk.
siehe > Büchsenmeister
Pergamentmacher (?)
Pucher = Pocher
Pochverwalter = Verwalter eines Pochwerkes (im P wird Erz zerkleinert.)
Gürtler (oder Puckelmacher)
puck = Schlag
Puckel = Buckel, Schild-, Buchbeschlag.
Pückel = Pustel, Pickel.
Pucken = pochen, klopfen.-
Hannover > Gürtler.
Der mit einer Bickel (Spitzhacke) bzw. einem Spitzhammer in Metallplatten Muster schlägt.
pückel = pricke?
pricke = Stechgabel, deren Zinken u. Zähne Widerhaken haben, zum Aalfang.
Meister an einem Puddelofen.
Das 1784 von dem Engländer Cost erfundene Puddeln stellt aus Roheisen Stahl her.
Dies veraltete Verfahren leistete in einem Ofen 1,8 - 2,6 t Stahl in 24 Std.
welcher einen Pudelkrahm angestellet
Brockhaus: Pudel( die), oberd. Ladentisch.
Pudel = die lange Tafel oder der Kasten in einem Kaufmannsgewölbe, worauf die Waren vorgelegt werden.
Brockhaus: Puder (frz. Haarnadel), Pulver aus Reisstärke oder Zinkoxyd u. Talk zur Hautpflege.
Puder- und Kraftmehlmacher = Stärkemehlfabrikant.( 1802 gab es in Tilsit 14 derselben.)
Pultmacher zum Auflegen der Bücher.
polmet, pulmte, pulmpt = Pult (z.Aufl.v.Büchern etc.)
Kölln 1695 = Glöckner.
Puls = nach mittellat. pulsus ... das Anschlagen der Glocken, Geläut.
Leiter einer Pulver-Factorei, einer kleinen Pulverfabrik.
einer der Schiesspulver macht
stellten Pulver her, wozu sie den Salpeter vornehmlich aus Polen bezogen.
Pulvermühle: Mühlwerk zur Bereitung von Schiesspulver; molitor pulveris nitrati.
Osterode: Pulverfactor (1747): Leiter einer Pulverfaktorei, einer Pulvermühle.
Beim Pulvermagazin angestellte Arbeiter mit grosser Verantwortung, unterstehen dem Magazin-Aufseher, mussten die Fussböden mit Haardekken belegen, durften nur auf wollenen Socken ins Magazin gehen usw
bohrte Baumstämme, die zum Bau einer Saugpumpe dienen sollten.
Pumpenbohr = Pumpenbohrer, Pumpendreiher.
Pumpendreher
bohrte Stämme zu Pumpenrohren.
öffentl. angestellter Wäger
siehe > Pfünder
pundere = der (öffentl. angestellte) Wäger.
punder = eine grosse Schnellwaage
punderen = mit dem punder wägen.
pundere = öffentl. angest. Wäger
vereidigter Wäger
Gehilfe (Untergebener) des Wägers
Lexikon: understan, -sten = sich worunter stellen, um einem beizustehen.
1) Punktieren = Arbeitsweise mancher Bildhauer
2) Punktierer = Hilfskraft im Druckgewerbe.
mit dem Grabstichel oder der Pinselspitze Punkte machen
Brockhaus: Punktiermanier = Arbeitsweise beim Tiefdruck.
Punktierer = SonderBezeichnung für einen ..., der nach dem Punktierverfahren arbeitet; ... eine Hilfskraft i. Druckereien, welche die Punktur setzt, jene Richtmarken am Papier, nach denen dieses in die Druckmaschinen gespannt wird.
Wäger, öffentlich angestellter Wäger.
Pündiger, Pünjer, Pönjer = Schnellwaage aus Eisen.
Punder = grosse Schnellwaage.
vergleiche > Punder, Pfünder
pupillar = Waisen- u. Unmündige betreffend
Pupillengericht = Vormundschaftsgericht (Duden)
Pupillaris = (behördlicher) Waisenbetreuer, der die Aufsicht über die Vormünder ausübte u. diese überwachte.
Schreiber auf dem Waisenamt bzw. Waisengericht.
Maler von Heiligenbildern
bedeutet wohl, dass er die hergestellten Stoffe durch Sieden im Seifen- u. Alaunbad reinigte und für die Aufnahme von Farben herrichtete.
purgiren =
1) reinigen, säubern,
2) abführen, laxieren
Jäger(meister)
Brockhaus: pürschen = Nebenform von pirschen. Pirsch = das lautlose, kunstgerechte Anschleichen an Wild.
Pürschen =
1) mit dem Schiessgewehr erlegen;
2) in engerer Bedeutung Schiessen mit einem gezogenen Rohr, folgl. grösstenteils von Hochwild.
Pürschmeister =
1) bei Herrschaften ein Jäger, der seine Herrschaft zum Pürschen des Wildes anführt.
2) an e. fürstl. Hofe derjenige, unter welchem die Jägerei mit allem Zubehör steht, der Oberjägermeister.
Puster, Püster, niederdeutsch = Blasebalg
Püster waren früher im Haushalt notwendig, um die Holzkohlen in den Plätteisen zur hellen Glut anzufachen.
Büttner.
Pfützmacher = Brunnenbauer
pütte = Grube, worin Wasser steht (Pfütze) od. künstl. geschaffen. Ziehbrunnen.
Putte, Pütte = das zum Behufe eines Deiches ausgegrabene Marschland sowie das Mass, wonach die Arbeit bei den Deichen entlohnt wird. Davon: Puttarbeiter, -meister.
vergleiche > dazu Pottmeister
Pütter = Nebenform von Pötter
Puttergesell = Nebenform von Pöttergesell.
Pütten = Ziehbrunnen (vergleiche > Püttmacher)
Putt u. Pott, plur. Pütt u. Pött = Topf.
Püttmeister hier wohl = Töpfermeister.
Nürnberg 1312 puttigler
siehe > Butigler
Butigler = hoher Königl. od. kaiserl. Beamter (Nürnberg)
Lexikon: butiglaere, putigler = schenk, mundschenk.
Borngräber
Duden: Pütte mundartl. Brunnen.
In Pommern bezeichnete man einen Ziehbrunnen mit Pütt.
Brockhaus: Putz-Waren zur Verzierung von Kleidern, Hüten: Spitzen, Stickereien, Bänder, Schnüre, Federn.
Die Putzhändlerin verkauft derartige Putzwaren.
Im Husumer Wochenblatt empfahl die P. ihre bedeutende Auswahl der neuesten Italiener, Coburger Stroh-, Borden- u. Fantasie-Hüte, mod. Hauben, Blumen, Tüll u. Spitzen, Stickereien...
Quarantäne (frz. Zeitraum von 40 Tagen) = Schutzmassregel gegen Einschleppen von Seuchen: Überwachung der Ankommenden in besonderen Anstalten, Quarantänestationen, vor allem in Seehäfen.
Prüfer des Feingehaltes der Edelmetalle.
mlat. guardianus v. germ. ward- (warten) (Wasserzieher)
Handwerker, der sich der Zunft eines anderen Handwerks angeschlossen hat u.nur an den Quartalssitzungen d.Zunft teilzunehmen hatte.
als Quartalsbruder werden angenommen: Hutmacher, Tuchscherer.
Quartal = vierteljährlicher Gewerkstag mit Schmaus
magister vici regionis
Tondern > Alle Steuern wurden durch 'Einnehmer', ehrenamtlich tätige Bürger, mit Hilfe der für jedes der vier Quartiere der Stadt bestellten 'Quartiersmänner' eingefordert (146), Nur Bürger konnten die städt. Ehrenämter bekleiden, zu denen der Rat berief..... zum Quartiermeister, zum Einnehmer (der Steuern seines Quartiers).
Quartiersmann = Packer, Lagerhalter.
vergleiche > Quartiersleute
Deputierte ... sind Wortführer ihres Quartiers u. haben ... Aufsicht über das Brandwesen ...Noch sind in jedem Quartier ein Hebungsmann, ... Rottmeister usw.
Nach Brockhaus: ein Offizier, der die Versorgung bearbeitet.
Quartiermeister = mansionarius = der für Unterkunft, Verpflegung sorgt.
militarium hospitiorum mensor = der für Unterbringung der Truppe sorgt.
Quartiersmann = der die Aufsicht über ein Stadtviertel hat oder dasselbe vertritt.
Hamburg > Quarteersmann = einer von vier Arbeitern, die sich vereinigen, um bei Kaufleuten Kundschaft zu suchen.
dazu gehören: Kornumstecher, Kattunsortierer.
Noch sind in jedem Quartier ein Hebungsmann ... und Quartiersleute. Die letzteren müssen auf die königl. Einkünfte ein wachsames Auge haben.
der Quatz, die Quase, niederdt., Fischereifahrzeug auf der Ostsee. (Brockhaus)
Quatzner = Fischer (Rechtschreibung/Bertelsmann-Verlag)
Quatz = Ostseefischerboot
Quatze = Zugnetz
Quatze = Fahrzeug mit Hältereinrichtung für lebende Fische.
Stettin 1786 > Quatznermeister.
Quaestor = Säckelmeister, Kämmerer, Einnehmer.
1) Titel der das Kassenwesen des früheren d. Reichstages u. anderer Parlamente verwaltenden Abgeordneten.
2) der oberste Kassenbeamte einer d. Universität.
Rabbi
Brockhaus: der von den jüd. Gemeinden berufene Lehrer des überlieferten Judentums, meist zugleich Prediger.
Schinderknecht, Knecht des Scharfrichters, der bei Exekutionen seinem Meister mit niederen Handreichungen helfen musste, vor allem aber in dessen Auftrag alle Abdeckerei ausführte.
Racker, nd. der Schinder, Abdecker, der den Unflat fortschafft, Abtrittsfeger, Todtengräber.
Schinderknecht.
rackerie = Schinderei, Abdeckerei, Abtrittsgrube u.dergl.
rackerknecht = Schinderknecht
Racker = Schinder, Abdecker.- Rackerknecht.
Hamburg 1286 > Wagenbauer, Stellmacher
Rademaker, Ramaker = Stellmacher
rademeker = Stellmacher
Braunschweig 1395 > Rademacher, Wagner
Spinnradmacher.
Radmacher, Wagner od. Drechsler; wo andere die Räder, andere das Gestell machen, heissen diese die Stellmacher, jene die Rädker.
Rädker so werden die Radmacher oder Stellmacher genannt.
Auch ein Handwerker, der vorzüglich Spinnräder macht.
Brockhaus: Das Spinnrad findet man zum erstenmal im Hausbuch der Familie Waldburg (1480) abgebildet.
Spinnerin, die sich des Spinnrades bedient, im Gegensatz zu dem Spinnen mit Spinnwirtel.
Raff = die abgeschnittenen Rücken- u. Afterflossen des gedörrten Heilbuttsiehe >
Raff = eine getrocknete Fischart;
der raf, raff, rav, isländisch rafur, sind die Flossfedern der Heilbutte, wenig durchgesalzen u. gedörrt.
Also wohl ein Kleinhändler mit Dörr- oder Räucherfisch; daneben Händler mit Nutzholz.
Berlin > Russbereiter für Farbzwecke.
Russbrenner = Hersteller von Russ zur Farbfabrikation.
Mit dem Wort Rahm wird auch, in Niedersachsen der Russ bezeichnet, wo auch der Rauchfang, welchen man in den Bauern-häusern anstatt des Schornsteins hat, Rahm genannt wird.
Rahm = sich ansetzender Russ, Schmutzkruste.
Rahm = Rauchfang des Herdes
Kaminkehrer, Schornsteinfeger.
Verfertiger von Rahmen für die Weberei.
Rähmmeister = Appreturmeister.
Lübeck 1798 > Rammeister am Bauhof.
Ramm, Rammblock, -bär = Gerät zum Einrammen von Pfählen.
Rammer = der berufsmässig Rammende. Das Ende des Taues fasst der Swanz-Meister, die 6-7 Stricke die Rammer. Das Rammen erfolgt nach Sprüchen des Schwanzmeisters Hoch inne Ramm, Bair inne Kann usw.
Beim Neubau der grossen Bretlingsmole stellte das Bretlings-Officium (aus Ratsherren u. Bürgern gebildet) einen Rammeister u. einen Schlammeister ein.
Der R. hat die Aufsicht über einen grossen Rammprahm, die Leitung der Arbeiten, die mit demselben ausgeführt werden, wohin hauptsächlich die in u. an der Untertrave erforderl. Pfahl- u. Bollwerke zu rechnen sind.
Bahnbediensteter (Arbeiter), der beim Auflösen oder Zusammenstellen von Zügen beschäftigt ist.
Schiffseigentümer, der einer Gemeinschaft angehört, die bestrebt ist, die Regelmässigkeit i. d. Fahrten zu gewährleisten.
vergleiche > Beurtfahrer
Gesellschaft von Schiffern in Mannheim, die nach einer vorgeschr. Ordnung die Güter in Frankfurt u. Mainz einladen u. nach Mannheim bringen.
webten ein ziemlich leichtes Wollgewebe aus Rasch. Dieses Gewebe stammte aus Flandern, und zwar aus Arras, woher auch der Name stammt.
Raschmacher = Verfertiger eines dünnen wollenen Gewebes, so genannt nach dem ersten Fabrikationsort Arras
Lübeck > Rastelbinder, (Mausefallenkerle), die Siebe, Töpfe, Bürsten usw. in Bündeln umgehängt hatten.
hausierende Topfflicker, Hersteller von Mausefallen usw.
wandernder Arbeiter, der beschädigte, aber noch brauchbare Töpfe usw. mit einem Drahtgeflecht umgibt.
Rastral (von lat. rastrum) = ein Linienzieher zu Noten, Gerät zum Ziehen von Notenlinien.
Rastral = fünfzinkiges Gerät zum Notenlinienziehen.
Ausreuter = Reitender Bote im Dienste einer Stadt.
Vom Rat der Stadt angestellter Bauhandwerker.
Botner, Böttner = Bötticher.
Büttner = Böttcher
Ratsböttcher.
citiren = Kraft habender Gewalt vorladen.
Brockhaus: Zitation = Vorladung.
Nach wer den Zitationszettel, Schreiben durch das jemand vor Gericht geladen wird, ausfertigt.
Ratsdiener, Ratstrommelschläger.
Ratsdiener = Diener eines Rates, namentlich einer städtischen Behörde.
vergleiche > Ratsdener
In Augsburg war Ratsdiener eine bedeutende Persönlichkeit; als 1.Ratsdiener war er städtischer Kassierer, hatte Feste u. Bankette vorzubereiten, wurde als Vertreter der Stadt erwählt, wenn es galt, Fürsten u.dergl. Verehrungen zu überreichen
also: Ratsherr, Ratsverwandter.
diener eines Rates, namentl. einer städt. Ratsbehörde.
Weissenfels 1783 > Fischer vorm Klingenthor u. Rathsflosszollaufseher
Zu den ältesten Innungen gehörte die der Fischer (Fischrecht auf d.Saale bis Halle), in deren Händen um 1800 auch fast der ganze umfangreiche Holzhandel lag. Bedeutende Saaleflösserei seit etwa M.16.Jh. bis etwa 1890.
Seit 1075 Bürger von Tauchlitz-Weissenfels, das bereits zur Stadt mit Markt- u.Stapelrecht erhoben war.
Beauftragter der Stadt, hier Weissenfels, zu beobachten, dass die Holzflösser Zoll zahlten.
Ratsfreund:
1) in Rechtshändeln Anwalt,
2) zu den ratsfähigen Geschlechtern gehörig und Mitglied eines Rates
Ratsfreund = Ratsherr
Schöffe, Ratsmitglied
Der Geschütz- (Stück-) und Glockengiesser des Rates, der Meister des Giesshauses (sinngemäss)
Die Bergleute zählten zu ihren Freiheiten auch das Recht des Holzschlages für den Eigenbedarf. Damit der freie Holzeinschlag nicht zur Zerstörung des Waldes führte, setzte der Rat der Stadt Anweiser ein, die den Bergleuten das Holz zuwiesen.
vereidigter Arbeiter, der bei Holzverkäufen des Rates verantwortlich handelte.
vergleiche > Holzmesser u. Nachtwächter.
Stundenrufer = Nachtwächter. (des alten Diktes Nachtwächterhorn u. Stundenruf)
Holzleger .... stand in Eid u.Pflicht des Thorner Rats u. hatte den Holzverkauf zu überwachen.
Stundenrufer ist eine Person, welche in Städten u. Flecken die Stunden der Nacht anzeigen u. übrigens gute Aufsicht haben, dass den Einwohnern durch Diebe usw. kein Schaden zugefügt wird.
an der Mauer bei der Kaiserstrasse lag die alte Schafferei, die Wohnung des Ratsschenken, der allein das Recht hatte, das beliebte Ratzeburger Bier, >Rommeldeus< genannt, auszuschenken. Im Jahre 1650 war die Schafferei die Wohnung des Ratskochs
Osterode 1750 > Landwirt, der ein städtisches Gut bewirtschaftete.
vergleiche > Pfarrmeier
Vorsteher eines Rates, senator, consul primarius; Bürgermeister
Hildesheim > Bürgermeister oder wie man anfangs noch öfter sagte, zum Ratsmeister aufsteigen. (14.Jh.)
Ratsministerial (Ratsdiener)
vergleiche > Ministerial
Magistratsaufwärter.
Pächter
hat jetzo das hiesige Rathaus in Pension (d.h.Pacht) angenommen.
Pfänder = Feldhüter, Polizist.
Ratsschenker = städtischer Beamter, der dem Rate aufzuwarten, den Ehrenwein auszuschenken und Zitationen (Vorladungen) auszufertigen hatte.
Ratsschöffe, Beisitzer.
Des Rates Feldhüter, Flurschütze.
Fronbote des Rates
Ratsstube = Sitzungszimmer eines Rates, Beratungszimmer eines Stadtrates
ratsverwandter, stadtsecretarius und accieseinnehmer
zugehöriger zu einer ratsbehörde, namentlich einer städtischen.
Die sog. Ratsverwandten (Senatoren) u. Stadtdeputierten haben ihre Ämter stets nur neben ihrem bürgerlichen Beruf ausgeübt.
Ratsherr.
Das Amt des Stadt- oder Ratswägers wurde ... von 1684-1729 ... an den Meistbietenden verpachtet. Von 1729 ab wurde der R. wieder städt. Beamter. Er bediente von 1778 ab auch die Zoll- oder Transitwaage. Der Gewerbefreiheit fiel ... auch das Vorrecht der Ratswaage zum Opfer.
vergleiche > Roddenfenger
der Ratten gewerbsmässig fängt; auch Kammerjäger genannt.
Rauch- oder Pelzwerkgerber u. Kürschner
Duden: Rauchware = Pelzware, Pelzwerk.
Konserviert gepökeltes Fleisch durch Räuchern.
auf Räuchern spez. Fleischer, in Ch. i.d.Schweiz: Rauchfax
Schornsteinfeger
Rauchwaren- (Pelzwaren-) händler
eine Person, welche mit Rauchwerk oder Fellen handelt.
Händler mit Pelzwerk.
Rauchwarenkaufm., der auf den Handel mit Rauchwaren (Pelze) spezialisierte Kfm.
Brockhaus: Rauchwaren (von rauch = behaart) = veredelte, d.h. zugerichtete u. teils gefärbte Pelzfelle. Die Rauchwarenveredelung gliedert sich in R.-zurichterei u. R.-färberei.
Grobschleifer von Werkzeugen.
Schleifer, der nur grobe Sachen schleift.
1) Schwarzfärber
2) eine Art Kürschner, welche sich besonders auf das Färben des Rauch- oder Pelzwerkes legen und auch Zobelfärber genannt werden.
Amtleute des Domstiftes,
Auskunft des Stadtarchivs Bamberg > Der Rebenterer war die Person, die den Speisesaal zu versorgen hatte.
mittelhochdeutsch: rebenter oder reventer = Speisesaal
Rebmann = Weinbauer
Winzer
Hersteller von Heurechen, Harken. In Hessen ein doppelgezinktes Gerät, Hesse-Reche genannt.
welscher Rechen = Harke mit Zähnen auf beiden Seiten.
Brockhaus:
Rechen =
1) Harke,
2) Gitterrost f.Wasser....
Lübeck 1798 > Schreib- u. Rechenmeister
Rechenmeister =
1) Beamter, Vorsteher eines Rechenamtes,Rechenkammer
2) Rechenlehrer,
3) Meister i.d.Rechenkunst.
derjenige, der andere die Rechenkunst lehrt;
wer die Kunst vollkommen versteht, in derselben Meister ist,
in einigen Gegenden war der R.der Vorgesetzte eines Rechenamtes oder einer Rechenkammer.
Buchhalter (Staats- od. städt. Beamter, nicht Lehrer)
Zöllner, Krüger, Rechensmann,
Rechenmeister = Buchhalter (Staats- od.städt.Beamter, nicht Lehrer)
Rekensmann = Rechnungsführer des Kirchspiels
Rechenmeister = der Vorgesetzte eines Rechenamtes od. einer Rechenkammer.
Rechenherr = obrigkeitl. Person, welche die Rechnungen anderer durchsieht.
Oldesloe 1769 > Rechnungsführer aufm Krahn
der eine fortlaufende Rechnung zu führen hat, Verwalter, Rechnungsbeamter.
1815 Rechnungsführer, ... welche seit 1854 Zahlmeister benannt wurden.
Lateinisches Wörterbuch: probator = einer, der etwas billigt.
Probation = Prüfung, Beweis
Probation = Prüfung , Bewährung
Rechnungsprüfer.
Konsulent = beratender Jurist.
Rechtsanwalt.
Facharbeiter in der Waffen- u. Gabelindustrie.
Er reckt die Stahlstäbe unter dem Fallhammer auf die nötige Länge.
der in der Mühle das Mehl siebt.- Nach den Gesetzen der Bäcker von 1377 hielt das Bäckerhandwerk damals 2 Rederknechte, die den einzelnen Meistern für Unterschlagung hafteten.
Reder = Mehlsieber.
mittelhochdeutsch: reder = Mehlsieber, Mühlknecht
Lexikon: reder = mehlsieber, mühlknecht
redern, redderen, reden = (Mehl) sichten, beuteln;
melreder = abrotator
Oldesloe > Seiler.
vergleiche > Reifer, Reper
Konitz: 1594 > Reffenschleger
So unterschieden sich streng die Reepschläger von den Seilern, obwohl ihre Erzeugnisse dem Nichtfachmann gleich zu sein schienen.
Der Reeper arbeitete in den Hafenstädten, spann die Fäden mit der rechten Hand u. schlug die Seile u. das Garn nach links
Der Seiler war Landstädter, arbeitete auf der linken Hand u. drehte die Seile nach rechts zusammen.
Kein Beruf, sondern gelegentliche Tätigkeitsbezeichnung.
Reepmaat = Seilmass, Messung mit dem Reep.
Zur Zeit der Feldgemeinschaft wurden die Äcker, wenn ein Interessent sich benachteiligt fühlte, mit einem Reep gemessen.
Rêt, Reit = Rohr, woraus ursprüngl. die Weberkämme gemacht wurden.
Retkamm =Kamm von der Länge des Garnbaumes mit Holzzähnen
ret, reit = Schilfrohr; als Werkzeug der Weber, Spule(?)
Reffträger.
Reff ist ein Tragegestell, um Lasten auf dem Rücken festzuhalten.
In Ff. sind Refftr. wohl ärmere Bürger, die sich durch Verkauf von Dürrholz,das sie im Walde sammeln, einen Verdienst machen
Flüchtlinge; die um des reform Glaubens willen im 16. u.17.Jh. aus Frankreich geflüchteten Hugenotten.
Lübeck > Zu den Orchestermusikern kam für die Besetzung der Kirchenmusik auf den Chor noch der Regalist, der das Regal oder Positiv spielte.
Brockhaus: Regal = kleine tragbare Orgel mit nur wenigen kurzbecherigen Zungenpfeifen.
Brockhaus:Positiv = kl. Orgel (ohne festen Standort) mit einem Manual u.nur wenigen Stimmen in hoher Lage von durchdringendem Klang.
musikinstrument d.16.u.17.Jh., kl., tragbares Orgelwerk mit nur einem oder wenigen Registern Zungenpfeifen besetzt.
Regierungskondukteur (Feldmesser) in Kolberg.
Führer eines Feldmesstrupps
Regimenter = Meister und Aufseher d.Nutzholzschläger u.Flösser
Piper = Pfeifer.
1736 ... Regimentsprevost bei dem Gilanischen Husarenregiment
Z. prevot, prevost = Profoss, Militärbeamter, der die Regimentspolizei leitet; Vollstrecker der Strafen.
Beamter, der das Brieftagebuch führt u. die Aufsicht über die Akten hat.
buchführender Beamter od. Angestellter.
Kanzleibeamter, der ein amtl. Register führt, Postein- u. -ausgänge verbucht
siehe > Riemer
Badeknecht, -in, Bademagd.
Bezeichnung für den Badeknecht, der zu reiben hat.
1) eine Person, welche reibet, in den Zusammensetzungen Farbenreiber, Flachsreiber usw.
2) Werkzeug.
Kiel 1859 > Riefholt
Zündholzfabrikant
Reichkrämer heisst hier (Breslau) ungefähr eben das, was wir Eisenkrämer nennen, nur dass jener auch Spezereien u.Material-waren vereinzeln darf
Eisenwaren jeder Art, daneben kleine Ding, Kurzwaren, Beutel, Gürtel, Spiegel usw.; Zeuge aller Art mit Ausnahme von Tuch; auch Spezereien: Mandeln, Feigen, Öl, Alaun usw.
Gewürz- u. Seidenkaufmann.
Reidemeister wurden die Herren der Kupfer-Zink-Hütten von Aachen-Stolberg genannt, die ins Land ritten, um neue Erzfelder zu suchen u. zu erkunden. (vergleiche > Kupfermeister)
vergleiche > Reitmeister, Reitendiener, Ridendiener.
Handbuch d.Berufe: Der R. stellt die Verbindung her zwischen der Arbeit des Metallschlägers, des Härters, des Messerschleifers u. des Pliessters, indem er die Erzeugnisse dieser Berufe ... zusammensetzt.
Prüfer der für die Fassbinder bestimmten Fassreifen, auf dem Wochenmarkt.
Kreuznach 1607 > fertigt Reifen u. Bandstöcke, die die Böttcher für Tonnen u. Fässer brauchen.
Seiler.
siehe > Reper
Reipfschläger = Seiler
Reifträgerweg in Berlin.
siehe > Reffträger, Reffdreger
Leute, die mit einer Kiepe oder einem Reff (= Tragegestell) Holz oder Waren transportieren, z.T.Hausierer, Botengänger.
Reihefuhre, eine Fuhre, die jemand tun muss, wenn ihn die, Reihe trifft, besonders die Frohnfuhre
Die Reihefahrer - meistens 14 - hatten auf Grund der Fuhrrolle das Vorrecht, Femde mit ihrem Gepäck nach auswärtigen Ortschaften zu fahren.
Der Wagenmeister, der selbst nicht Fuhrmann sein durfte, bestellte die angeforderten Wagen u. hatte ein Register zu führen, damit jeder Fuhrmann dann herankam, wenn an ihm die Reihe war.
Im 17. Jahrh. schlossen sich die Fuhrleute zu Rollen (Zunft) zusammen. Bei der Regier. hiessen sie Rollfuhrleute. Sie selbst nannten sich Reiheführer.
Osterode 1840 > Reihehausbesitzer.
Brockhaus: Reihenhaus, ein mit anderen Häusern ohne Zwischenraum zusammengebautes Haus, hat nur eine Strassen- u. eine Rückfront.
soll wohl heissen: Riemer > siehe dort
Lexikon: reise = aufbruch, zug, reise, besonders kriegs-, heerzug.
Führer einer Truppe, die einen Feldzug unternimmt.
Hameln > Zwei Ratsherren, die Reiseherren, waren für die militär. Sicherheit und für den guten Stand der städt. Rüstung verantwortlich.
Reise-Furir = ein Furir, welcher die Herberge u. Verpflegung des Hofes auf Reisen besorgt.
Küchenschreiber = in grossen Küchen ein Küchenbedienter, welcher die Rechnungen über das zum Behuf der Küche ausgegebene Geld führt.
Lexikon: reisaere, -er =der eine reise, einen feldzug macht, krieger.
1) einer, der oft u. viel reist, reisender
2) reisiger krieger
Zeichner u. Radierer.
Herrenschmied oder reisigen Schmied, weil er auf den Fehdezügen den Hufschlag u. die Pferdebehandlung versehen musste.
Reisiger Knecht.
reisiger knecht und wildschuetz.
Brockhaus: Reisige (zu mittelhochdeutsch: reise=Kriegszug) im Mittelalter schwerbewaffneter Reiter.
Reisiger =Bewaffneter zu Pferde zum Schutze eines Reisezuges
Reisiger, Gewappneter, auf der Kriegsfahrt begriffen.
Reitender Diener des Rates, der auch Polizeiaufgaben hatte. - siehe > Ridendener
Lübeck > Er (Ritter Gudendorp) tat den Lübeckern noch schweren Schaden, erschlug 1386 eine Anzahl Reitendiener, die ihn verfolgen wollten.
ein Knecht, der zu Reitpferden gehalten wird.
Stadtkämmerer.
Rechnungsmeister; zu reiten = rechnen.
Reitermacher = Siebmacher
Duden: Diener zum Einschenken = Schenk.
Reitschenk = Schenk (Mundschenk), der den Fürsten auf Reisen, Kriegszügen usw. mit Getränken versorgt.
Reitschmied = veterinarius, faber cohortis equestris
Reitschmied = Hufschmied
Bürgerbuch Kölln: reidschmidt
Reutschmied
ein Hufscmied, sofern er bei einem Kriegsheer die Pferde der Reiterei zu beschlagen u. zu kurieren hat u. welcher gewöhnlich der Fahnenschmied genannt wird.
vergleiche > Fahnenschmied
Die Grund- u.Gerichtsherrschaft des Schleswiger Domkapitels 1542-1658, Ausser den örtl. Bauernvögten wird ein zentraler Kapitels- oder Reitvogt genannt. Im 16. Jh. war der Kapitelsvogt ein Domherr, der in Schleswig wohnte ... war die gerichtl. Zwangsgewalt dem Kapitelsvogt überlassen. Im Rahmen der Grundherrschaft hatte er von den Bauernvögten die Landzinsen entgegenzunehmen u. den Domherren zuzuteilen, hatte er alle Rechtsvorgänge innerhalb des Festeverhältnisses zu regeln. Für Ausfertigung der Kontrakte war ihm ein Syndicus beigegeben.
Lübeck > Gürtler > siehe dort
Flensburg > Remsnider
Gürtler, Verfertiger von Riemenbeschlägen
Remensnider -> Riemen...
Riemenschneider, Weissgerber (??)
remenmaker, remensnider, coriator, corrigiarius = Riemer
R. = Riemenbeschläger, d.h. Gürtler;
der Gürtler Arbeit: beschlagene, getriebene und gegossene Messingarbeit, gelb, weiss, vergoldet ... auf Riembeschläge oder Kutschen, Gürtel für Frauens- u. Mannspersonen....
Rentmeister, Kämmerer, Rechnungsführer.
Sal.: Senator u. Servis Rendant
Servis = Entschädigung für Unterkunfts-gestellung f. Pferde, Personal usw. (milit.)
Renovator, meist ein Jurist, von einem Fürsten oder einer hohen Behörde eingesetzt, hat die Aufgabe, auf Grund alter Urkunden, Briefe, Saal- u.Urbarbücher u. durch Zeugenaussagen den Besitzstand, die Einkünfte u. Gerechtsame einer Herrschaft, eines Amtes, eines Klosters usw. urkundlich neu festzulegen, sodass für Rechtsstreitigkeiten einwandfreie Unterlagen vorhanden sind.
Rentamt = Behörde, welcher die Einnahme u. Berechnung von Renten obliegt.
Rente = regelmässiger Ertrag von Grundstücken oder Kapitalien.
Rentenierer -> rentner.
Rentner = jemand, der von seinen Renten lebt.
Angestellter auf der Rentei, der Rechenstube
Renterei = soviel wie Rentei, Rechenstube.
R. leitet den Geschäftsbetrieb bei der herzogl. Rentkammer ... Nach 1643 führt der R. bei der Rentkasse die Hauptrechnung.
Rentschreiber (Quaestor) 1584
arbeitet bei der herzogl.Rentkammer als Gehilfe des Rentmeisters
Weimar 1589 > Fürstl. Rentschreiber
Rentschreiber arbeitet bei der herzogl. Rentkammer als Gehilfe des Rentmeisters
Lexikon: rente, rent = einkünfte, Ertrag usw.
Ranzenmacher
Seiler
Repschläger, Rep-, Reef-, Reipschläger ist wie Reper die alte niederdeutsch Bezeichnung für den Seiler; er machte die grossen geteerten Schiffstaue.
vergleiche > Reeperbahn in Hamburg. Reiferstrasse in Lübeck
Reifer, Reper, Repsleger = Seiler
reeper, funifex = Seiler
Reifschläger (Lübeck 1798)
Kraack, Flensburg Repslegher.
wer mit Studenten Examenswissen wiederholend einpaukt, mit Schauspielern Rollen durchnimmt; sitzengebliebener Schüler.
Repetent, Repetitor heisst der, welcher auf Akademien mit Studierenden die Vorlesungen wiederholt, um sie tiefer einzuprägen
Maître de Requêtes, Berichterstatter über Bittschriften.
frz. requête = Ansuchen, Bittschrift.
Brockhaus: Resindent, Ministerresident = die dritte Rangklasse der Gesandten.
Vertreter eines Staates; Statthalter; Geschäftsträger.
Restaurator = Wiederhersteller von beschäd.Kunstwerken.
wohl in Verbindung zu bringen mit Rete-, Röte-, Röststelle in einem Gewässer, wo der Flachs geröstet wird; den Flachs in die Rete legen, d.h. ihn rösten.
Reetbessen = Besen aus Reet.
Als Retbinder könnte auch ein Handwerker bezeichnet werden, der herstellt: Reetbessen (-besen), Reethoot, Reetdack (-dach).
Altflicker bei den Schustern - siehe > Altbüsser
Reuss = Flickschuster, Altreuss, Altreiss
Reuzze = Flickschuster.
Reiter.
R. = wer etwas nachprüft.
revidieren = nach-, überprüfen
Revisor.
Hilfskraft der Revisoren auf der Revisionsabteilung.
Brockhaus: Rezeptur = Steuereinnahme.
Einnehmer, Empfänger, Kassierer.
Rezeptor u.Postverwalter
Zollbeamter am Rhein.
Rheinzoll = der Zoll, welchen die Schiffer auf dem Rhein zu zahlen haben.
Hilfskraft des Sägenmachers, der den Zähnen die rechte Stellung gibt. - Hilfskraft in der Metallindustrie, der z.B. an der Richtplatte geschweisste Gegenstände wieder richtet.
Richtmeister = Eisenkonstruktionsschlosser in gehobener Stellung.
Reitendiener, reitender Diener des Rates, der auch Polizeiaufgaben hatte.
Reidemeister, Mitglieder des Rates, welche (im Gefolge der Bürgermeister) die auswärtigen Tage der Stadt mit zu leisten hatten.- Später scheint den R. auch die Rekrutierung der Söldner, überhaupt das Kriegswesen obgelegen zu haben.
Hufschmied
vergleiche > Reitschmidt
Riegler, Riegelmacher
Reme, rem = Ruder
Lexikon: rieme = Ruder, Ruderstange
Handwerker, der für die Schiffahrt Riemen, Ruder herstellt.
Riementräger = in Danzig eine Zunft, deren Mitglieder die aus d. Schiffen ausgeladenen Waren auf Tragbahren fortschaffen.
fertigte Zäume, Halfter, Steigleder, Gürtel- u. Binderiemen
Riemer = obd. Form von Riemenschneider (Bahl.)
rêmenmaker Lübeck 1243
rêmwerchte Magdeburg 1315
witrêmer Braunschweig 1566; deutet auf Trennung des Gewerbes in Weiss- und Schwarzriemer.
Reimer, Rehmer, Riemer
Rimer, Riemer, Remer, Rymer = Riemenmacher
riemenmecher, -snyder = Riemenschneider
Das notwendige Leder gerben die R. selbst; besonders haben sie sich die Bearbeitung grosser Felle, namentl. von Ochsen- u. Kuhhäuten vorbehalten.
Verfertiger von Weberkämmen
Rietmacher = Hersteller d.Rietblätter u. Rietkämme an Webstühlen.
Rieth, Rohr, Schilfrohr.
Bei den Tuchmachern u.anderen Webern wird der Kamm oder das sogen. Blatt, das Rieth genannt, wahrscheinlich weil es aus Rohr verfertigt wird. - vergleiche > Blattbinder
Retbinder wohl in Verbindung zu bringen mit Rete-, Röte-, Röste-Stelle in einem Gewässer, wo der Flachs geröstet wird. (?)
Riefmacher fertigte Rietblätter u. Rietkämme (=Teile d.Webstuhles)
Reifschläger, Repschläger.
vergleiche > Reper, Reifer, Reepschläger
Konitz 1617 > Riepschleger
Halle > Hersteller von Schuhen aus Rindleder handelt.
Ringdrechsler
Ringeler
Ringleindreher
Ringschmied fertigte für Gefährte und Reitzeug , Ringe u.dergl.
Kürschner. ...hatte im Gegensatz zu den Buntmachern dasselbe Meisterstück wie die Pelzer zu fertigen.
Es hat somit den Anschein, dass der Ringmaker seinen Namen dem ringförmigen Pelzbesatz der Mützen zu verdanken hat.
Hennings: Ringmaker = Ringmacher
fingermaker = Ringmacher
Kölln > ringkmacher.
Ringler = Ringmacher, -dreher, Verfertiger von Ringen aus Knochen, Horn, Elfenbein.
Hannover 1430 > Ringmeker, Ringsmed.
Höhler Ringmacher.
rink = Ring, Kreis
rinke = Schnalle an einem Gürtel.
rinkviler = der rinken feilt.
Rinkelmacher (Rinkenmacher) = Agraffenmacher
Rinkenschmied = Agraffenmacher
Rinken = Vergrösserungswort von Ring, einen grossen, breiten oder dicken Ring zu bezeichnen; ein nur im gemeinen Leben übliches Wort, wofür man ... lieber das allgemeine Ring gebraucht.
fertigte Schnallen u. Ringe
rinkensmyd = rinkenmecher, der Rinken (starke Ketten für Fuhrleute) verfertigt.
Rinkelmacher, Rinkenmacher = Agraffenmacher.
Augsburg > Ihr (Gerber) Arbeitsgebiet war genau gesondert von dem der rintschuhster, der Schuhmacher, und der Alpuzzer, Schuhflicker, dem der wizmaler, die feines weisses Lederzeug herstellten.
vergleiche > Rinderwerchte
Rindschuster = Gerber.
Lexikon: rintschuoch = Schuh von Rindsleder.
rintsutor = der rintschuoche macht
Das Wort Ritt hatte in früherer Zeit auch die Bedeutung reisiger Zug. Rittmeister heisst also Meister = Führer einer Schar von Berittenen.
Führer einer Schwadron, der Truppeneinheit bei der Kavallerie, entsprechend der Kompanie.
Robotbauer -> Frönder = Bauer, der Hand- oder Spanndienste leisten muss
Lexikon: robate, robat = fronarbeit
Robatbauer = Frohnbauer
Robotbauer = leibeigener Bauer,
Robotgärtler = Gärtler mit Robotpflicht.
Schwarzbrotbäcker.
Lexikon: rockener = der roggenbrot bäckt.
Rattenfänger
Rotten-, Röttenbieter = Rattenbeisser.
rode, rodde = grosser Hund, Rüde.
Arbeiter bzw. Landmann, der durch Roden aus Ödland Ackerland macht
rood = Rute, altes Längenmass; noch jetzt gebraucht (z.B.werden die Deich- u. Grübbelarbeiten in Nordfriesland rutenweise vergeben). Daher vielleicht Rutengräber?
Rotlöscher, Verarbeiter von Schaflederhäuten mit Alaunfarbe zu rotem Leder (Rotlasch).
rôtloscher, -lescher ...(lessker) = Handwerker, der in rothem Leder arbeitet, Corduanarbeiter. Sie verarbeiteten nur Schaffell; sie machten ehemals rothgefärbtes (rôtlosch) u. weisses mit Alaun gegerbtes Leder; daher auch wîtgerwer.
vergleiche > Rohrmacher
Röhrenbohrer, Röhrenmacher = Holzröhrenmacher.
tagelohner u. rohrdecker
Dachdecker, der Dächer mit Rohr, Ret, Ried ... deckt.
Brunnenbauer
vergleiche > Pfeifenbäume: Pipenbäume.- Handwerker, die Pipenbäume, Wasserrohre aus Holz herstellten, waren eben die Rohrmacher.
vergleiche > Rohrmeister
Röhrenschmied in Römerstadt, * 1660; + 1693, Röhrenzieher, Inwohner in Altendorf (Sudetenland)
Metallrohrmacher.
Rohrschmied = Arbeiter, der die Flintenrohre schmiedet.
Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungsinstallateur.
Vorläufer des R. sind die mittelalterlichen Springbrunnenbauer, Pumpen- u.Brunnenbauer.
Brunnenmeister.
Rohrmstr. = Röhrenmeister, der Aufseher über die Wasserleitungen u. Brunnen. Er wird auch der Brunnenmeister, u. wenn er zugleich die Wasserkunst unter Aufsicht hat, Kunstmeister genannt.
Oberer Aufseher über Leitungsröhren;der die Hydraulik-Kunst versteht, das Wasser in die Höhe zu treiben; auch Verfertiger von Röhren.
Röhrenmacher, Metallrohrmacher.
Rohr- oder Laufschmiede stellen die Rohlinge für den Büchsenmacher her.
Rotfärber
Rollwagenfahrer. vergleiche > Rollfuhrleute
R. = Auflader, Rollkutscher.
Weimar 1619 > Roller und Schwarzfärber
Roller = Auflader, Rollkutscher
= Fuhrmann des Rollwagens (Reisewagens)
Roller = Fuhrmann.
Fuhrleute, die zu einer Rolle (Zunft) zusammengeschlossen waren. Zum Teil wurde der Fuhrbetrieb als Nebenberuf ausgeführt.
In kleinen Orten meist Hufner, Kätner; in Kiel aber sogar Weinschenke, Gastgeber, Mälzer usw. Diese hatten für das Fahren aber Knechte.- Durch die Fuhrrollen wurde nur die Personenbeförderung geregelt. Frachtfahrten durfte jeder ausführen.
Roller = Auflader, Rollkutscher.
Bierfahrer, -händler.
Rummeldeus(m).= Name eines früher sehr beliebten Bieres, das in Ratzeburg gebraut u. über ganz Norddeutschland versandt wurde.
Beurtfahrer > siehe dort, Reihefahrer > siehe dort
rone = abgehauener Baumstamm, Klotz, Knüppel
Rönn, Rönne = Rinne
Rinnenmacher, Holzrinnenmacher
Rinnenbaum = Baum, aus dem eine Rinne gemacht werden kann.
Seiler; Nachtwächter.
vergleiche > Nachtreufer
Röper, Röpschläger werden in einigen Orten die Seiler vermutl. daher genannt, weil sie, nach ihrer Art zu arbeiten, den Flachs durch das angefangene Seil aus der Hand raufen lassen.
Rper (niederdeutsch) = Ausrufer.
Kassel 1618 > rörengiesser
Spezialarbeiter, der gusseiserne Röhren für Wasserleitungen, für Bergwerke usw. herstellte
Rascher, Raschmacher
Wollweber.
Duden: Rasch (aus Arras) ein Wollgewebe.
Rasch = dünnes Wollengewebe (a. Arras)
Röseler = Kalkbrenner.
roseknecht = der beim Kalkbrennen beschäftigte Knecht.
rose = kalkrose, entst. aus kalkroste, ein Stoss von Kalksteinen u. Holz schichtweise aufgesetzt zum Brennen.
Kalkbrennermeister.
Gerber
eine Gattung Weissgerber, die sich von den andern dadurch unterscheiden, dass sie mit Messern und nicht mit Schabeisen arbeiten,auch die Felle nicht über den Stock,sondern an der Wand ziehen
war beim herzogl. bzw. kurfürstl. Marstall angestellt.
Rossarzt = veterinarius, equarius medicus
Veterinär, Tierarzt.
vergleiche > Bereiter
Zureiter, Reitlehrer, Stallmeister.
einer, der das Pferd zureitet.
der die Pferde kämmt, Stallknecht
Rosskamm = Pferdehändler
(vielleicht verstümmelt aus Rosskerl?)
Rosser =Pferdeknecht, Lohnfuhrmann.
Besitzer einer Rossmühle.
Brockhaus: Rossmühle, siehe > Tretwerk (Tritt-Rossmaschine, Rossmühle) = früher benutzte Maschine zur Aufnahme von Tierkräften mit zwei durch Trittbretter verbundenen auf einer geneigten Bahn nebeneinander laufenden endlosen Ketten.
Auf den Trittbrettern steht das Tier (meist Pferd) u. sucht aufwärts zu schreiten, wodurch die Ketten abwärts bewegt werden u. ein Triebrad drehen.
Göpel, Maschinen, deren Welle durch die Zugkraft von Tieren oder das Gewicht von Tieren gedreht wird.
Unterkäufer im Pferdehandel
roszunderkeufer = Rosstuscher
Rossteuscher
Rosstäuscher = Pferdehändler (Duden)
Pferdehändler.
Träger z.B. in Lübeck zum Be- und Entladen von Schiffen aus und nach Rostock.
Böttcher
Rotbinder, ein Name, welchen in einigen Gegenden diejenigen Fassbinder oder Böttcher führen, welche grosse Gefässe aus dem harten u. rötlichen Eichen- u. Buchenholz verfertigten u. auch Schwarzbinder, Grossbinder u. Küfner heissen.
Rotbrauer = Brauer von rotem (braunem) Bier
Rotbierbrauer
Roodbeer = eine Bierart.
Brockhaus: Türkischrot, eine sehr kräftige rote Farbe für Baumwolle (Alizarin)
Nach Gräbner, Töpfer-Glasuren usw., Leipzig 1837, ist Türkischrot das Rot der Krappwurzel, die in Smyrna Lizari heisst.
Englischrot ist Eisenoxid (Fe2O3), auch Polierrot genannt.
Lohgerber, benannt nach der Farbe, die das Leder durch diese Bereitungsweise erhält.
Gumbinnen 1730 > Rothgärber.
Rôtlöscher, Rodlöscher, Roetloschere
Lübeck 1456 > Löschmaker
Rotlöscher = verarbeitet Schafleder mit Alaunfarben zu rotem Leder (Rotlasch)
Rodlöscher = Rotgerber
Roetloschere, Die Rotlöscher verarbeiten nur Schaffelle; sie machten ehemals rotgefärbtes Leder (Rotlasch) und weisses, mit Alaun gegerbtes Leder. (anders genomet witgharwere; Rolle der Rotlöscher) ...
Seit langer Zeit heissen sie nur Rotlöscher, und Weissgerber werden die Beutler genannt.
auch Messingschmied = Erzgiesser, wie etwa Peter Vischer in Nürnberg (um 1500), Sebaldusgrab.
Rotgeter = Erzgiesser
rotschmit = Rot-, Kupferschmied
Rodgeter = Rotgiesser
vergleiche > Koppersmit
Rotgiesser = Bronzegiesser, Erzgiesser.
rotte, rote = ein harfenartiges saiteninstrument.
rottaere = harfner
Rotte = harfenartig. Saiteninstrument des Mittelalter,dem nhd. fremd
öffentl. Amt neben dem bürgerl. Beruf.
1) Führer, Vorgesetzter einer Rotte (5-20 Knechte);
2) Führer von militär. Abteilungen wie Bürgerkompanien.
Brockhaus: in den Landsknechtsheeren der Führer einer Rotte (Unterabteilung eines Fähnleins, 10 Mann)
1) Anführer der Stadtwache (Bürgermstr.)
2) Anführer einer Rotte von 10 Bürgern, die im alten Danzig bei Feuersbrünsten zum Löschen anrückte.
Lübecker Stadtsoldat.
bischöflicher Soldat im Ermland.
Stadtsoldaten, ihre Uniform ähnelte der preussischen, nur war der rote Waffenrock mit weissen Aufschlägen versehen (1795).
Rotrock = Bürgermeisterdiener in Rostock, trugen blaue Unterkleider mit silbernen Tressen u.einen roten Rock. Auch Spitzname des Martensmannes (vergleiche > Neckels-Neugebauer, siehe >58, Der Martensmann)
Lexikon: rôt = rot. verwaere = färber
rôtvar = rotfarbig
Rotfärber > siehe dort, Krappfärber.
flammearius
Edelsteinschneider
Lübeck > Rubrikator = die Schreiber der roten Titelüberschriften mittelalterlicher Handschriften, auch die Ausmaler der Anfangsbuchstaben früher Drucke.
Riemer.
Riemer ... der allerlei Lederzeug ....verfertigt.
Riemer, Sattler; doch wurden früher beide unterschieden.
Unehrliche Leute, Bordellwirt.
Verfertiger von Bettlaken ?
ruggelaken, Tuch, womit die Rücklehne eines Stuhles bezogen ist.
Lexikon: ruclachen = tuch zwischen rücken u. wand, wandumhang.
Leiter der städt. od. Militärpolizei, Gehilfe des Hurenwaibels
Polizeil. Aufseher über Streit, Lärm, Auflauf, auch Oberster der Polizei.
Rumorwache, an einigen Orten, z.B. Wien, Stadtsoldaten oder Gerichtsknechte, welche allen Rumor auf den Gassen verhindern u. auch Rumorwächter heissen.
Ihr Vorgesetzter wird der Rumor-hauptmann, zuweilen auch Rumormeister genannt.
R. ehemals beim Marsch der Armee ein Kriegsbedienter mit Reutern, Geistl. u. Henker. Sein Amt war, die Strassen frei zu halten u. Acht zu haben, dass die Soldaten nicht fortliefen.
Hersteller von Russ zur Farbfabrikation.
siehe > altbüsser, Altreusse
rusze, russe = Schuhflicker, Altschuhmacher. Da sie um 1350 eine besondere Zunftordnung aufstellten, ihre Erzeugnisse auf dem Markt verkauften, waren sie wohl nicht nur Reparaturhandwerker.
Rütze = Schuhflicker.
Russfärber, rûsverwer
Lübeck 1800 > waren Lederbearbeiter u. bereiteten vorwiegend das sog. ru(ch)swart (*), ein weiches u. sehr dichtes Leder, das innen rauh u. geschwärzt war u. zu Schuhen u. einer bis auf die Schultern herabhängenden Kopfbedeckung verwandt wurde.
* Wehrm.: rugswart = Rauhschwarz.
Landmann, Bauer
Rüstmeister =
1) im Mittelalter u. später derjenige, welcher die Aufsicht über das Waffenmaterial hatte.
2) Rüstmeister hiessen nach Jacobsson auch die Bogner, welche Stahlgeschoss u. Armbrüste fertigten.
Vorsteher einer Rüstkammer (Rüsthaus, Zeughaus)
Harnischwischer = Schwertfeger
ein Palastaufseher
Saathändler, der mit Samen oder Saatkorn handelt.
Säbelmacher gab es in Thorn; sie stellten die gekrümmten polnischen Säber her.
Lübeck 1259 > wohl Zobelpelzschneider. Möglich wäre auch die Bed. Zobelpelzhändler. Unrichtig ist dagegen die Deutung Brettschneider.
Sackträger.
Sie gehören zu den vereidigten Marktbeamten, indem sie nicht bloss die Frucht zu tragen, sondern auch zu messen u. bei der Beaufsichtigung des Getreidehandels mitzuwirken hatten.
Schatzmeister
vergleiche > Seckler
Schatzmeister, Verwalter einer Kasse.
sacker, säcker = tagelöhner, welcher das Getreide bei der Ausladung desselben aus dem Scheffel in die Säcke schlägt.
Einsacker.
vielleicht auch = Aussacker > siehe dort
Kölln 1692 > Sackführer.
vergleiche > Sackträger
Leute, die Säcke auf Wagen fortschaffen.
Gehört zu den vereidigten Marktbeamten
Sackspicker = Spottname für Steuerkontrolleure.
Lübecker 1805 > Kornsäcke-Visitator (gewöhnlich Sackkieker gen.)
Beutler, Taschenmacher.
1)die älteste Bedeutung von siehe >ist nummularius, Schatzmeister
2) im 15. Jh. findet sich zuerst die Bedeutung bursarius, Beutelmacher belegt. Heut heisst noch in Süddeutschland der Handwerker Säckler, der in steiferem Leder arbeitet als der Täschner, Ranzen, Felleisen usw. macht.
Sackmacher? Sacknäher?
Meckler, niederdeutsch mekeler = Makler.
Schneider, der Säcke herstellt.
Lübeck > Sattler
Die stellen Sättel u. Schilde her; letztere sind Geräte aus Holz oder Leder, die den Pferden um den Hals gelegt werden u. an welchen die Zugriemen befestigt werden.
Saadler = Sattler
Bauer, der bei den Go- und Landgerichten als Beisitzer eingesetzt wurde.
Sadelhof = Sedelhof = Sattelhof = steuer- u.frohnfreier Hof; ein Gut, welches von Abgaben frei ist.
Sattelhof ist ein Hof oder Gut, welches von den Beschwerden der Bauerngüter ganz oder z.T. befreit ist.
Amtgut, Amthufe; Oberhof, dem die Gerichtsbarkeit über die unmittelbaren Zubehörungen zusteht u. dem im Sallande Abgaben u. Dienste geleistet werden.
Münster, 1559, 1531 > saelmaker = Sattelmacher.
saellator = Sattler
sadelmaker = Sattler.
Brockhaus: Saffianleder = mit Sumach gegerbtes Ziegenleder für feine Lederwaren. Der Gerbersumach des Mittelmeergebietes gibt in seinen Fiederblättern Gerbstoff. Die Blattgallen einer asiat. Art, der gerbstoffreichste Rohstoff. (auch der Essigbaum ist eine Sumachart.)
Saffian, feines, gelb, rot, auch blau gefärbtes aus Bock-, Ziegen- und Schaffellen bereitetes Leder, wie es besonders in Marokko, der Türkei und i. Orient bereitet wird.
Zimmermann: Sägemüller,Säger,Sägenschneider,Sägemeister
Sager = Holzsäger
sagher = Holzsäger
sager = Säger = Brettschneider, Sägemüller
Sagenschn(e)ider = Brettschneider.
Lübeck > Sägenfeiler
faber serrarius (serra = Säge)
Schmied, der Sägen herstellt.
Identische Bezeichnungen: Sägenmacher, Sägenschmied, Sägenschläger, Sägenarbeiter.
Sagenschn(e)ider = Brettschneider.
Brockhaus: Sago (malaiisch) = Stärkemehl, das als steifer Teig durch ein Sieb in heisse Metallpfannen getrieben wird, dabei zu Klümpchen verkleistert.... den besten Sago gibt ... Sagopalme.
Saalwächter = Aufseher in fürstl. Schlössern.
Aber vielleicht entstellt aus Salwurchter = Plattner
Sämischmacher =Weissgerber,der sehr weiches Leder herstellt
vergleiche > Semeschgerwer
Sämisch = fettgegerbt
Saye = feiner Wollstoff
Hersteller d.aus Brügge stammenden Saye(feiner Wollstoff)
Brockhaus: Saite = fadenförmiger, elastischer Körper aus Stahl, zusammengedrehten Därmen, Pflanzenfasern oder Seide.
Die Saiten sind die Tonquelle der Saiteninstrumente.
Lübeck > Sayette, ein schlechter wollener Zeug, der bisweilen mit ein wenig Seide vermengt ist u. zu Amiens gewirckt wird... Es ist das Verkleinerungswort von Saye.
salarius = Salzhändler
salär = urspr. das den Röm. Soldaten u. Beamten zustehende Salz, dann Gehalt, Lohn.
Kassenrendant für Gehaltszahlung.
Testamentsvollstrecker.
in älterer Sprache Mittels- u. Gewährsmann einer rechtlichen Übergabe; dann auch Schutzherr, Vormund, Testaments-vollstrecker
Lachsfischer, Fischhändler.
Salm = Ü.N. für Lachsfischer
Salpetersieder, -macher
Salpeterknecht
siehe > Salpetersieder
In der Schweiz u. in Frankreich betrieb man die Salpetergruben, in denen man Kalk, lockeres Erdreich, am besten aus Heideboden, mit Dammerde, dem bakterienreichen Auslaugungsrückstand der Salpetererde, mischte u. den Harn aus den Viehställen zulaufen liess.
In Deutschland bestanden vielfach die Salpeterregale, Verfügungen der Landesherren, um die Landwirte zu zwingen, Salpetererde zu liefern, die von den mit besonderen Rechten ausgestatteten Salpetersiedern abgenommen wurde.
Hersteller von Sirup?
Lexikon: salse = gesalzene brühe
Die Salsen = eingekochter Saft.
Die Salzen, Selzen = Saft von verschiedenen Früchten, zur Dicke eines Syrups eingesotten.
Lübeck 1387 > fertigten eine Art grober Wolldecken, deren Ursprungsort die frz. Stadt Chalons sur Marne war.
Lübeck: Schlumacherstrasse.
salunenmaker = Bettdeckenmacher
Waffenschmied, Panzermacher
Salwirthe hiessen vormals die Panstermacher
Salwirt = Salwirke = Panzermacher (aus sarwürke entstanden)
vergleiche > Sarwerke
Saltz - Factor > siehe dort
- Inspector - beaufsichtigt die Salzmagazine
- Observator - überwachte den Salzhandel a.d. Grenze
- Ausreuter
- Spediteur
- Ausgeber
Beamte u. Angestellte eines Salzamtes
Salzamt, eine Behörde, welche den Salzhandel besorgt in Ländern, wo der Salzhandel staatliches Monopol ist.
Salzmeister = Beamter, der dem Salzherrn unterstand
Salzherr = ein Ratsherr in den Städten mit Salzmonopol, der die Oberaufsicht über das Städt. Salzamt führte.
Salzhändler
Lexikon: salzer, selzer = Salzverkäufer
Salzhändler, die Salz in Stücken (Steinsalz) u. im Grossen verkauften.
bestanden eigene Gewerbe, so die Hechtreisser u. Salzer in Freienwalde. siehe > Hechtreisser
in den preussischen Staaten ein Beamter, welcher auf den in den Provinzen etablierten Salzfaktoreien den Salzhandel führt.
Salzinspektor ein Beamter, welcher die Aufsicht über die Provinzial-Salzmagazine hat.
Beamter,der eine Salzfaktorei oder Salzmagazin leitet, wo die Ausgabe an die Kleinverschleisser erfolgt.
Dem König stand das Verkaufsmonopol, das Saltz-Regal zu.
Salzsender ( Salzfertiger)
Salzfertiger (Salzspediteur)
Lexikon: salzvertiger = Salzspeditor
Händler mit gesalzenen Fischen.
Salzkärner = Salzhausierer. Salzfuhrmann, vector salis
einer, der Salz transportiert
Salzlader = Salzfuhrmann.
...ging die Ausbeute der Saline ... zum grösseren Teil, ... über die Hälfte ... nach Lübeck. Dieser Verkehr ... lag in den Händen der Lüneb. Salzführer. Als Salzführer fungierten einige Sülfmeister,
In Lübeck standen ihnen die dortigen Salzführer gegenüber, mit denen sie zusammenwirken mussten. Dies geschah in Form einer Maskopei- od. Gesellschaftshandlung zu gleichen Einlagen u. gleicher Teilung von Gewinn u. Verlust.
Salzgräfe=Salzgrebe > siehe dort=Verwalter, Vorsteher eines Salzwerkes
Lexikon: Salzgrave = Verwalter, Vorsteher eines Salzwerkes
Salzkleinhändler, Höker.
Besitzer oder Teilhaber einer Saline.
ein Name, der wesentlich erst im 16. Jahrh. für die Sülfmeisterfamilien gebraucht ist.
einer, der Salz auf Karren transportiert, Salzfuhrmann.
hausierender Salzhändler.
Salzsieder.
Salzausreuter, Kontrollbeamte, die die Salzseller (Kleinhändler) zu überwachen hatten.
Salzkothe = Kothe oder Hütte,in welcher das Salz gesotten wird.
Salzverkäufer, Salzhändler
Salzmesser: neben dem Messen liegt ihnen die Erhebung und Überwachung der städt. Salzsteuer ob.- Im 16. Jh. scheint der Salzschreiber an ihre Stelle getreten zu sein.
Salzstössel = Salzhändler
einer, der den Käufern das Salz zumisst u. die städt. Steuer erhebt.
vergleiche > Salzmann
Lübeck 1798 > Hatten die Aufgabe, die mit Salz gefüllten Tonnen zu überprüfen, einen etwa zusammengesunkenen Inhalt nachzufüllen, damit nur prallgefüllte in den Handel kamen. Aufsicht führten Güteprüfer, Wraker genannt.
Die Salzpacker wurden den Gemeinträgern an der Trave zugezählt.
Ihre Berufskollegen (Träger) in den Salzspeichern sind Salzpacker, die das Salz vorschriftsmässig zwei Finger breit über dem Tonnenrand mit einem Brett abzustreichen haben, damit nach dem Zusammensinken des Inhalts keine Lücke bleibt.
Aber die es dort auf den Handkarren befördern, sind bereits wieder eine andere Gruppe; sie heissen Salzwölter.
Salzpacker = Angestellte des Salzbelehnten (Salzmessers,> siehe dort)
Salzbelehnter (Salzmesser) misst das ein- u.ausgehende Salz, der Salzpacker packt es in Tonnen, die der Tonnenmeister zählt, bucht u. verladen lässt.
Soltsluker = Materialwarenhändler, Krämer, Kaufmann, dem durch das Salzmonopol gewisse Beschliessrechte zustanden.
-schliesser in der Bedeutung Beschliesser.
Schlüter = Schliesser, meint weniger den Torschliesser als den Verwalter häuslicher Vorräte u. Schätze, den Beschliesser oder Kämmerer.
Kleinhändler, der das aus der Faktorei entnommene Salz vorrätig haben musste u. es nicht unter oder über Taxpreis verkaufen durfte.
Salinenarbeiter.
Salzraffinadeur = Arbeiter beim Reinigen, Umkristallisieren des Salzes
Salzsieder, Salzsöder, Salzwirker = derjenige Arbeiter auf Salzwerken, der mit dem Auswirken der Sole beschäftigt ist.
in Königsberg geschworner Belehnter, der die Salzfässer auf- und herunterstapelt.
Salzfüller, Salzmuter = Zollbeamter, der das Salz zu messen hat.
Salzaufleger = unterer Beamter der Steuerbehörde.
der das Salz aus den Koten auf die Wagen und Karren der Salzfuhrleute trägt.
Salzführer = hausierender Salzhändler
Salzer = Salzhändler
Salzverwalter = Verwalter u. Aufseher eines Salzwerkes
Salzversilberer = Beamter, der den Salzhandel verwaltet.
die Höheren Bedienten auf einem Salzwerk, wozu der Gegenschreiber od. Controlleur,
der Holzschreiber oder Holzmeister,
der Salzschreiber, Salzsekretär,
der Baumeister u. Bauverwalter,
der Salzrendant u. der Oberaufseher oder Salzdirektor gehören.
umherziehender Samenhändler
Brockhaus: Samt, Sammet(t) = Gewebe mit aufrechtstehend., kurzem Faserflor auf der rechten Warenseite.
Sammetweber wurden im 17. Jh. vom Danziger Rat in die Stadt gezogen.
Steuereinnehmer.
Semmler kann aber auch Bäcker sein.
Lexikon: samenalte = sammler, der geld sammelt als sparer oder einsammelt als einnehmer
Lübeck 1798 > Böter
Flussschiffer, die Sand heranfuhren.
Former
Spezialzweig des Formers,Herstellen von Formen ausiehe >...Formsand nach Zeichnungen u.Schablonen zum Vergiessen von Gusseisen usw. in einer Eisengiesserei.
siehe >: Sandlöper, Santfharer
Lübeck 1842 > Sandfahrer, verkaufte weissen Stuben- bzw. Streusand.
Einige Überfahrer waren regelm. als Sandfahrer tätig ... Die Sandfahrer oder Ballastfahrer holten den Sand von der Gaardener Seite. War das Boot voll, dann enthielt es 5200 Pfund. Dafür bekamen sie von den Schiffsführern zwei Mark.
In Kiel wurde ... über den Mangel an Rückfracht geklagt. ... die Schiffe brauchten daher Ballast.
Sandmann, plur. Sandleute = Geschworener, freier, zum Richter ernannter Landeigentümer, in der ehemaligen holsteinschen Gerichtsverfassung (eigentlich ein dänisches Wort: sand = wahr)
Wäscher u.Verkäufer weissen Dielensandes. Um 1890 bot noch der Söllstedter Sandmann allwöchentlich weissen Sand feil
Gerichtsbeisitzer und Sandmann
siehe > Sandleute
Ratzeburg > Sandgrubenpächter, lieferte Sand (Streusand u. auch Bausand).
der eine Sänfte trägt. (Sänfte =bequemer Tragstuhl, Tragbett)
Gesangmeister im Domstift.
Gesanglehrer, Vorsteher einer Sängerschule.
sanspeine = ohne Kummer, ohne Sorge (heute unbekanntes Gewebe.)
Sandfahrer = Sandverkäufer
santgreber = Sandgräber
Sandwagenführer u. Sandverkäufer rufen reimend (Hamburg): kriedewitt Sand - gor keen Geel mank
... von neuen Erfindungen verdrängte Berufe: ... Sanduhrmacher
Brockhaus: Sanduhr, einfaches Zeitmessgerät aus 2 birnenförmigen Glasgefässen, deren eines mit trockenem Sand gefüllt ist (z.B.Eieruhr). Früher häufig in Kirchen aufgestellt, damit der Prediger die Länge seiner Predigt bestimmen konnte.
Wolldeckenweber.
Sarsche, scharsche, scharse, Sarge, Serge = ein wollener geköperter Zeug. Die Kette von einfachem Garn, zum Einschlag Wolle usw.
Brockhaus: Serge = ein glattes Köpergewebe aus Wolle, Halbwolle, Seide, Halbseide; als Futter- u. Kleiderstoff verwendet.
Serge = eine Art Wollenstoff, mit Leinen oder Seide gemischt.- Serge auch Decke aus solchem Stoff.
Lübeck 1842 > Sargträger an der St.Jacobi-Kirche
die unweit davon liegenden kleinen Häuschen des Kirchenvogts und des Sargträgers sind bereits 1857 abgebrochen worden.
Der in der Regel ein Tischler oder Zimmermann, welcher die von der Kirche zu liefernden Särge anfertigt, die übrigen in sein Fach schlagenden Arbeiten besorgt....
Sardook, grobes, starkes Zeug, halb Leinen, halb Wolle; mittelniederdeutsch: sardok.- Bettzeug aus Garn- u. Baumwolle mit blauen Streifen
Lexer: sar-touch = serge?
serge = ein wollenstoff, teils mit Leinen, teils mit Seide gemischt; sarsche = daraus gefertigte Decke.
war Panzer- oder Harnischmacher. Er verfertigte aber auch den sogen. Sarbalg, einen Behälter für den Harnisch (aus Leder)
sarworte, sarwurte, sarwerter, sarwirker, sarwoter = Rüstungsmacher
sarworte = Verfertiger von Rüstungen
Sarburcher = Panzermacher
Sarwürk = Ringpanzermacher.
ein Knecht, welcher nur mit Reitpferden zu tun hat, diese sattelt..., in den Marställen hat der die Sattelkammer unter seiner Aufsicht und ist der erste Reitknecht seines Herrn.
Seine Tätigkeit war nicht immer streng getrennt vom Riemer.
In Lübeck war es dem Sattler verboten, gorden u.stichledder anzufertigen, die der Riemer zu liefern hatte. Er durfte also nur die Sättel machen.
mittelniederdeutsch: sadeler. Später erschien die Bezeichnung sadelmaker, sedelmecher
sellator, sellifex = Sattler
Eskadronsattler. (Eskadron früher Einheit der Kavallerie, entsprechend Kompanie (Inf.) u. Batterie (Artill.), jetzt Schwadron.)
1546 wird Hans Schultheiss von Schw.Hall als Satzbürger aufgenommen.
Bürger auf Widerruf
vergleiche > Setzschulze
Setzschulze = Bauer, der vom Amtmann oder Grundherrn mit dem Schulzenamt betraut u. nach Belieben wieder abgesetzt wird. Er handelt nur im Auftrag der Herrschaft u. hat von Amts wegen keine richterlichen Befugnisse.
Grubenjunge, der mit kleinen Hilfsarbeiten seine Lehre als Bergmann beginnt.
bergmännischer Ausdruck: Junge,der das Säubern, Reinigen oder Fördern von zerstreutem Grubenklein in den Bauen zu besorgen hat.
Sauerbeck = ein Bäcker, der saures, grobes Brot bäckt, im Gegensatz zu Süssbeck.
In meiner Jugend kauften wir das Brot bei Brotmüller, der kein Weissbrot usw.herstellte, Semmeln dagegen bei einem anderen Bäcker.
Saumer = Saumtierhalter; Frachtfuhrmann mit Saumtieren.
Saumer, Saumtiertreiber. (vielleicht besteht aber auch Zusammenhang mit Saumeister)
Saumeister = Meister einer Sau, eines Fischerbootes; Fischerknecht.
Sauerbrunnen - Händler.
Schweineschneider, Kastrator
Herst.der aus Brügge stammend. Saye (= feiner Wollstoff)
Saye, Soye, sehr leicht gekieperte Zeuge oder Sarschen, welche ganz von Wolle sind u. zum Unterfutter der Kleider von einigen Ordensleuten, auch anstatt der Leinwand zu Hemden gebraucht werden. Ursprung Flandern.
Bürgerbuch Kaiserslautern 1633: Sayler
Bürgerbuch Kassel 1639: seyler
Nürnberg 1396 (1457) sailler
Seiler, Reepschläger.
Lexikon: seiler = Seiler
Schmeller: Sailer = Seiler.
Hannover > Schäfer
schaper = Schäfer Dem scapere to lone 1 m
carpentarius navium = Schiffszimmermann.
Heinichen, Lateinisches Wörterbuch: scarpentarius - nicht vorh.
carpentarius = Stellmacher, navis = Schiff
Unehrliche Leute: Scharfrichter, Nachrichter.
Lexikon: Schuchwürthe = Schuhmacher
Schowercht, -wert = Schuhmacher.
Schreiber
Schreiber
Hannover > Schreiber
schriver, scriver = Schreiber.
Schneider; auch Verlader u. Transporteur (Beerschröder)
schroder, schrader der Gewand etc. zuschneidet: Schneider
Schrötammet =
1) Schneiderhandwerk,
2) das Gewerk der Bier- u. Weinschröter
Schneider (eigentlich: der Kleider zuschneidet)
Scrodere = Schneider.
Vorläufer des Familiennamen „Schröder“
schuttemester = Aufseher über die Wasserschüttungen, Abwässerungen.
Schutte = Schott; schutte = Schütze; schutte = Geschütz.
schuttemester = der fremdes, verlaufenes Vieh zu schütten hat?
Schlächter der Juden,
Schächter > siehe dort
die sechs Baisitzer der beiden Gildemeister, die mit diesen den Gildevorstand bildeten.
Säckler, der Taschen, Ranzen u. dergl. aus Leder macht.
Wurden mit den Weissgerbern u. Sattlern einer Zunft zugerechnet.
Seckelmeister = Rentmeister, Kassenverwalter.
Rentmeister, Schatzmeister, Kassenverwalter.
Säckelmeister = Vermögensverwalter einer Stadt, Einnehmer.
im 15. Jh. setler, satteler, sattler = Sattler.
Flensburg > Sedeler = Sattler.
Bauer, der verpflichtet war, am Gericht als Schöffe tätig zu sein.
Sedelmeier, meier, Pächter eines Sedelhofes; Sattelhof.
vergleiche > Sadelhöfer
der seder siedet tags, der höder nachts
seden = sieden, kochen.
Schaumeister.
vergleiche > Sehemeister
Schaumeister = Vertreter der Zünfte bei der ... amtlichen Warenschau.
Sämischgerber.
Siehe > Semischgerber
Lübeck 1807 > Seeschreiber von einkommenden Schiffen an der Zulage.
Schreiber bei dem Zulage-Department im Kanzlei-Gebäude.
(Zulage = eine Steuer auf Aus- u. Einfuhr.)
Lübeck 1811 > See-Zollschreiber an der Zulage.
Seezoll
a) Pfundzoll u. Zulage,
b) Lastengeld d. Schiffe,
c) Abgabe an die Sclavenkasse usw.
siehe > Zulageschreiber
Zollbeamter für über See gehende Waren.
Parten-Reeder (Höpp.)
Teilhaber eines Handelsschiffes
Segelnäher / Segelmaker , Segelmacher
Segelnäher; eine in grösseren Städten bestehende Zunft, die Schiffssegel herstellte.
Säger, Holzschneider; gleichbedeutend: bretsnyder
Segensnider = Sägemüller.
Sägenschmied.
Segesenschmidt = Sensenschmied.
Sägenschmied = Schmied, welcher vornehmlich Sägen u. andere schneidende Werkzeuge verfertigte.
stellte Sensen her. siehe > Dengler
Die Sense heisst im Alemannischen Sägese.
Segisser, Sägesser (obd.) = Sensenschmied
hielt den See sauber; andernorts Teichgräber, Teichmann genannt.
Seiler
Kiel 1711 > Sämischmacher (Sehmischmacher) = Gerber eines weichen, geschmeidigen Leders
der die Seide zur Verarbeitung zubereitet.
Seidenzurichter.
Lexikon: sidefar = seidenfarbig
Färber von Seidenstoffen.
Handwerker, der Holz-, Horn-, Metallknöpfe mit Seide überzieht.
Seidenkramer = Seidenhändler.
Seidenweber
wahrscheinlich Schreib- oder Lesefehler: Seidenkrämer(?)
Ein Handwerker, der in oder mit Seide stickt oder näht.
Seidenneger = Seidensticker.
Seidenstricker, Goldstricker.
Als die Strümpfe eleganter Damen u. Herren noch aus Naturseide hergestellt wurden (z.B. in der Rokokozeit), waren diese so wertvoll, dass man die Reinigung Fachleuten übertragen musste und nicht der üblichen Waschfrau.
ein Hugenotte, von Beruf: Verarbeiter von Seide.
der seidene Zeuge verfertigt.-
setzt siehe >-wirker und
siehe >-weber gleich.
Seidenstricker.
Seifensieder
Sepenseder = Seifensieder
Bürgerbuch Gumbinnen: Seifsieder.
Seifensieder, in Österreich früher auch >Oelerer< genannt (weil die siehe > zur Seifenherstellung u.a. Oel verwendeten u. zu ihren Obliegenheiten in den Städten auch das Nachfüllen der Lampen der öffentl. Strassenbeleuchtung gehörte.)
Uhrmacher / Uhrmacher
waren nicht Uhrmacher im heutigen Sinne, sondern Hersteller riesiger Kirchen-, Turm- u. Klosteruhren, mechanischer Räder-, Waage- u. Gewichtszeitmesser.
Seiger, urspr. Sanduhr, durch die Sand rinnt.
seigen = seihen = durch ein Sieb sickern lassen.
Brockhaus: Seiger = 1) Pendel, 2) mittelalterl. Münzwaage, 3) schlesiehe > Wanduhr.
Uhrmacher; der Grossseigermacher fertigte Turmuhren.
Seiger, ursprüngl. Stundenanzeiger mit rinnendem Sand oder Wasser; dann auf Uhrwerke mit Rädern u. Gewicht übertragen.
Uhrsteller; einer, der die öffentl. Uhren stellt und in Gang hält.
siehe >: Reper
Kölln > seeler, sehler = Seiler.
Das Bestereben der Handwerksämter (Zünfte), jedes unberechtigte Eindringen in ihren Arbeitskreis zu verhindern, führte zu manchen Berufsbezeichnungen, die uns heute fremd geworden sind.
So unterschieden sich streng die Reepschläger von den Seilern. - siehe > Reepschläger
Seiltänzer.
Lexikon: Selganger, -genger = Seiltänzer.
Schmeller: Sailgänger = Seiltänzer.
Wandernder Händler, der Seilerwaren verkaufte.
Seildreher = Seiler
Seilmacher =
Seilspinner =
selemeker (mittelniederdeutsch:)
In Hannover gab es 1689 eine Seilwinderstrasse.
Seit 1516 mussten auch die Tonnen, in denen Honigseim u. Lachs verkauft wurde, gezirkelt werden. Zu diesem Zweck schuf der Rat eine neue städt. Beamtenschaft, die beeidigten Seimwraker.
Nebengewerbe d. Schlächter (Wien): salzte das Fleisch ein u. räucherte es
Rauchfleischmetzger.
Bewohner, Besitzer eines als Selde bezeichneten Gebäudes oder Gutes, meist eines kleinen, nicht selbständigen Hauses; Häusler.
Beisasse; Einwohner einer Stadt ohne Bürgerrecht.
Häusler, Kossat; Besitzer eines kl.Hauses ohne Acker u.Wiese
Trödler, Altwarenhändler.
Sellefrouwe = Austrägerin.
Seller = Kleinhändler, Trödler, der mit alten Kleidern u. altem Hausrat handelt.
Frankfurt a.d.Oder > Am Oderufer erhebt sich das stattliche Gebäude der >Niderlag<. Hier schaltete der siehe > u. erhob für die hier ausgeladenen Waren die Abgaben für die Stadt u. die Gebühren für sich u. seine Knechte.
Selhaus =seldenhaus = kl.Bauernhaus, meist zu einem Gut gehörg.
sellen = verkaufen, veräussern
Selschup = Gesellschaft = Handelshaus, Firma.
sellen = verkaufen, handeln
Seller = Händler, Hausierer
Sellbood = Hökerbude
Besitzer eines Hauses mit Laden.
Salzverkäufer.
Honigseimer.
Die Honigseimer bereiteten Met, der einen Ausfuhrartikel bildete.- siehe > auch: Honnichsemer
Semeschmaker 1468)
sêmtoewer (Münster 1535)
Sämischgerber
Sämischgerbung: Bei der Herstellung von weichem Handschuhleder, Fensterleder u.dergl. werden Dorsch- u. Robbentran in die Blössen eingewalkt; bei nachträglicher Erwärmung bilden sich durch Selbst-oxydation des Tranes Aldehyde, die den Gerbprozess vollziehen (Brockhaus)
Sämischmacher = Weissgerber, der sehr weiches Leder fertigt.
Leps siehe > Semischbereiter (Pergamenter)
buk Semmeln, Wecken, Brötchen
semeler, simmeler, symeler = Weissbrotbäcker; von Semmel, simmel, Weizenmehl oder Weissbrot
althochdeutsch semila; Lehnwort aus lat. simila Weizenmehl
Gerichts- u.Polizeidirektor
Semner, semener, semenen = sammeln; Sammener = Sammler
Sämischgerber?
siehe > Semeschgerwer
Seimtauer = Gerber
Sämisch-, Semischmacher = Gerber eines weichen Leders
Sende-, sendelbode = Abgesandter.
Fassbinder, Bürger u. Sendschöffe in Neuwied, * zwischen 1640 u.1650
Dem Laienstande angehöriges Mitglied des geistlichen Gerichts
Senfverkäufer, Senfbereiter, Senfhändler.
Die Samen des schwarzen Senf (Brassica nigra) werden gemahlen zur Herstellung von Speisesenf u. hautreizenden Umschlägen (Brockhaus)
Lübeck 1543 > stellten Schnürsenkel her, die an den Enden mit Stiften oder Metallbeschlägen versehen wurden.
Senkler war in Bremen, allerdings erst im 17. Jh. Synonym für Riemenschneider.
Senkler = Blechschläger, Schnallenmacher.
fertigten Schnürbänder, Schnürriemen, Schnallen; sie gehören oft mit Beutlern u. Handschuhmachern zu einer Zunft.
Sensenschmied, Hippenmacher.
Senseler, Sensseler, Sonderberuf der Messerschmiede.
keine Berufsbezeichnung
separêren = sich trennen (v.Eheleuten)
Separata = von ihrem Mann getrennt lebende bzw.geschiedene Frau
separatus (lat.) = abgesondert.
Nach Frischbier ein Landwirt, der aus der Bodengemeinschaft ausgeschieden ist.
Urheber u. Teilnehmer an kirchl. Unruhen sind Separatisten, die ein von der Landeskirche unabhängiges ... Glaubensleben führen wollten ... Teilnahme an Gottedienst ...Beichte ablehnten.
Schrader, Schneider.
Serge (frz.) = glattes Köpergewebe aus Wolle, Halbwolle, Seide usw. als Futterstoff verw. (Brockhaus)
Brockhaus: Serpentin = Gestein aus der Gruppe der kristallinen Schiefer. lässt sich leicht schneiden u.drechseln, ist politurfähig.
Service heisst dasjenige, was bei Einquartierung den Soldaten ausser dem Quartier an Salz, Essig, Feuer, Licht und Geräten zum Gebrauch gegeben wird.
eine Steuer, welche die Bürger dafür, dass sie mit dem Einlagen (Einquartierung) verschont bleiben, zur Verpflegung der Soldaten erlegen müssen.
Die Servis- u. Einquartierungs-Deputation (der Servis ward 1676 eingeführt u. die Servis-Kommission 1721) Die erste beständige Einquartierung geschah 1657
Servisrendant bearbeitet in den Garnisonsorten die Einquartierungssachen u. führt die Kasse für die Servisgelder.
Stettin 1785 > Controllleur bei der Servis-Kommission.
siehe > = Knecht, Bedienter
Servus =
1) Höriger, Unfreier,
2) Bedienter, Knecht.
(lat. servus = Sklave.)
Brockhaus: servus (lat.) = Diener, Knecht
Servus - in Bayern u. Österreich Gruss, eigentl: Euer Diener
Setzbauer = Verwalter eines Bauernhofes, Bauer, der vom Eigentümer auf einen Hof gesetzt ist ... u. verwaltet.
Schiffer, der für einen Partikulierschiffer > siehe dort das zweite bzw. dritte Schiff führt.
Andere steuerten als Setzschiffer (später Kapitäne) ein Husumer Mitbürgern gehörendes Schiff.
Setz-Schipper = der von einem Reeder mit der Führung eines Schiffes Beauftragte.
Setzbauer,
Verwalter eines Bauernhofes
Bauer, der vom Eigentümer auf einen Hof gesetzt ist und diesen für seine Rechnung baut u. verwaltet.
Wenn eine Bauernwitwe mit unmündigen Kindern sich wieder verheiratet, so wird der zweite Mann nicht Besitzer der Stelle, sondern nur Setzwirt.
Er hat die Stelle für den unmündigen Erben zu verwalten. Bei dessen Grossjährigkeit muss er mit seiner Frau auf Verlehnt ziehen. - Auch Verwalter oder Vertreter.
Im alten Danzig gab es eine Zunft der Seuner u. Seefischer, so benannt nach ihren Kähnen mit den durchlöcherten Fischbehältern (sewe oder seigen).
Karpfenseugner, in Danzig die Fischer, welche in eigens dazu eingerichteten Behältern Fische, besiehe > Karpfen, zum Verkauf halten. 1640 heissen sie Seuner.
mittelniederdeutsch: seve = Sieb, also Siebmacher
sevenmaker = Siebmacher
Seymacher = Siebmacher.
Säuhirt, Schweinehirt.
Sie pressten den Honig aus den angewärmten Waben u. machten auch Met.
Semer = Mann, der das Semen im Grossen betreibt.
semen, seimen = Honig aus den angewärmten Waben herauspressen.
sêmer = Honigseimer. Die H. bereiteten Meth, der einen Ausfuhrartikel bildete.
Seemann, Matrose
Lübeck 1585 > sevarerman
Siamosen (zum Ländernamen Siam) = gestreifte o. karierte leinwandartige Baumwollgewebe.
Siamosen (lat.) (baumwollene) Schürzenstoffe.
das Wort kommt aus dem Franz”sischen: siamoise = bunte Baumwollgewebe.
falcarius, faber falcarius = Sichelmacher.
Nürnberg 1324 > sichelsmit
Brockhaus: Sichtmaschine, Sichter = eine Maschine zum Trennen der Mehle von gröberen Bestandteilen (Plansichter)
Müller, der Feinmehl herstellt.
Schnitter, Mäher.
der mit der Sichte Korn abmäht.
sichte = Sichel (um Getreide, Heide etc. abzumähen)
Verfertiger von Stoffknöpfen aus Seide.
sydennewer / sydensticker
sidenneber / Seidensticker
sydener / (öfter weibl.)
Seidennäher
Der Siebdrucker bedruckt verschied. Materialien (u.a.Pappe, Metalle, Holz, Glas, Textilien, Porzellan, Kunststoff) mit Hilfe der Siebdruckscheibe.
auch Serigraph genannt (aus Ostasien stammende Bezeichnung)
Alt-Kreuznach > bestand die Stadtverwaltung aus 2 Bürgermeistern, 14 Schöffen u. 7 Ratsherren (Siebener), die aus der Bürgerschaft (Achtundzwanziger) für 2 Jahre, später auf Lebenszeit, gewählt wurden.
Siebmacher.
Sibber, Sieberer, Siebler = Siebmacher.
Knecht im Siechenhaus
Lübeck 1842 > Siechenmeister zu Kl. Grönau.
Aufseher im Siechenhaus
Besitzer einer Salz-Siedepfanne.
nd. seder = Salzkocher
hiessen bei den Textilhandwerkern diejenigen Meister, denen die Besichtigung, Prüfung u. Stempelung (Siegelung) der Gewebe je für ein Jahr anvertraut war.
Siegelmeister = Schaubeamter, der die geprüften u. klassifizierten Waren mit dem Siegel des Schauamtes kennzeichnete.
Stempelschneider, Steinschneider, Graveur.
Brockhaus: Siegellack = Masse aus Kolophonium u. Schellack, versetzt mit Farbstoffen, zum Siegeln von Briefen usw.
Siegelschneider
Stahl-, Stempelschneider > siehe dort
Aufseher über einen Siel (= Schleuse, die das Binnenwasser in die See ablässt) u. dessen Unterhaltung.
der von der Sielacht gewählte Beamte, welcher die Angelegenheiten der Sielacht-Interessen zu wahren hat. u. den Siel u. alles, was zur Abwässerung gehört, beaufsichtigt.
der von der Sielacht gewählte Oberaufseher über ein Siel u. dessen Unterhaltung.
Brockhaus: Siel = eine Öffnung in Deichen zur Entwässerung eingedeichter Niederungsgebiete.
Handwerker, der die Sieltore baut u. in Ordnung hält.
Klempnermeister ??
Sieke = bei Klempnern aus Blech geschlagenes Gesims
sieken = mittels des Siekenhammers u. Siekenstocks Kannelierungen des Blechs hervorbringen.
Krünitz erwähnt Siekenhammer u. -stock.
(Vielleicht: Siechenmeister?)
Duden: Sieke = Seefahrzeug
Siekenstock : ambos mit runden rinnen (?)
Die älteste u. verbreitetste Methode besteht in dem Treibprozess, indem man das Silber zunächst als Legierung mit Blei ... ausbringt und dann auf offenen Herden durch Luft in der Glühhitze das Blei oxidiert u. das metallische Silber hinterbleibt.
Das Ende der Treibarbeit erkennt man ... Silberblick.
der Silber durch Schmelzen läutert.
sulverberner
Silberbrenner, -schmelzer.
besonders erprobter Bergmann ... von Andreasberg bis Clausthal etwa 5 Std.
Silberbote = Amtsbote, Postbote.
Silberbote, bergm. = der Bote, der von auswärtigen Gewerken die Zubusse einfordert und ihnen die Ausbeute überbringt.
Silberbote = Amtsbote, Postbote.
siehe > Kämmerling Hofbediensteter
Silbermeister = Aufsichtsperson über die herzogl. Silberkammer
Silberkämmerer = Vorsteher einer Silberkammer. Aufseher über das Silbergerät eines fürstl. Hofes
Diener, der die Aufsicht über das Silbergeschirr hat.
Bürgerbuch Hannover 1681 fürstlicher Silberdiener.
Silberknecht = Gehilfe des Silbermeisters
-meister = Aufsichtsperson über die herzogl. Silberkammer.
Arbeiter auf der Silberhütte.
Silberwagen = Wagen, worauf Silber gefahren wird, so nach Adelung ein Wagen, der alle 14 Tage von Freyberg nach Dresden geht, das Brandsilber in die Münze liefert und das daraus gemünzte Geld mit zurückbringt.
Münzer, auch Münz- oder Silberknecht genannt
Gehilfe des Silbermeisters in der herzogl. Silberkammer.
Silbermeister = Aufsichtsperson über d.herzogl. Silberkammer. Er ist anfangs von Adel.
Silberknecht = Silberdiener. > siehe dort
Aufsichtsperson über die herzogl. Silberkammer; er ist anfangs von Adel.
Anscheinend eine Übersetzung aus dem Dänischen, da in deutschen Wörterbüchern Silberpfaffe nicht zu finden ist. Im Ordbok over Det Danske Sprog, Kopenhagen. findet sich: sölvpop = ein Priester bei den kath. Bischöfen, ein Hofbedienter in fürstl. Häusern,
der das Silberzeug in Verwahrung hat; Vorsteher der Silberkammer.
Silberkämmerer = Vorsteher der Silberkammer. Aufseher über das Silbergerät; Silberdiener, Silbergehülfe.
Handwerker, der Silbergeräten, wie Schmuck, Tafelsilber, medizin. Geräten usw. durch Schliff Glätte u. Glanz verlieh.
Silbergraveur
Aufgabe des Flachgraveurs ist die Flächenverzierung
die Verzierung (Ornamente, Blumen, Blätter usw.) wird... mit dem Stichel eingeschnitten,
eingestochen oder eingegraben (graver = eingraben).
Hausangestellter, der das Silbergerät (Bestecke, Leuchter usw.) zu pflegen hatte.
vergleiche > Silbediener, Silberknecht, Silberpfaffe
Schattenrisszeichner.
Silhuette,Schattenriss, genannt nach dem frz. Minister de Silhuette (1709-67). Vor Erfindung der Photographie eine beliebte, gegenüber dem Portrait billige Kunst.
Taffetmacher > siehe dort
Sintel, spicus, instrumentum quid nautae utuntur. (Schindeler ?) Gerät, welches die Schiffe gebrauchen.
Stuhl- u. Bänkemacher.
Schlächter
siehe > Fleischhauer, Freischlächter, Selcher, Schmerschneider, Secher, Smersnider...
Hameln > je einer beaufsichtigte... die Schlachten ... hatte auch die Aufsicht über den Warenumschlag bei den Schlachten (beim Stapel) u. den dabei zu erhebenden Zoll ...
Wasserzieher: Schlacht = Flusswehr, Damm.
in nd. Gegenden mit Deichbau der Meister, der die Schlachten (aus Pfählen, Gatterwerk, Mauerung usw. hergestellte Befestigung des Flussufers) die Uferbefestigungen anlegt u. die Aufsicht über diese Werke hat.
Schlaghüter.
Die Schläge sperrten die Strassen, die über Land führten, hauptsächlich an den Stellen, wo sie die Landwehr durchschnitten.
Schleierhändler.
Flensburg > Schleifer
Sliffer = Schleifer, Messerschleifer
1559 Slepgenmacher.
Händler, der Schlepgen, Kopfbedeckungen verkauft.
vergleiche > Schlepgenmacher
Schleuter -> Schlüter = Schleusser, Schliesser, meint weniger den Torschliesser als den Verwalter häusl. Vorräte u. Schätze, den Beschliesser oder Kämmerer.
Schlüsselmann, Beschliesser.
Schlosser > siehe dort
Slosser, früher Slötter = Schlosser.
Lübeck 1842 > Die Slupwächter standen den Wetteherren in Aufrechterhaltung der Marktordnung, Beitreibung der Strafen usw. mit guten Stöcken zur Seite.
siehe > Schluckwächter
Nachtwächter.
heimlicher Wächter, Häscher.
Schliesser, Einschliesser, Gefangenenwärter.
Slüter = Schliesser, nicht mehr gebräuchl., früher in Dithmarschen allgem. als Bezeichnung der Kirchspiels- u. Kirchenvorstände.
Schmied (Grobschmied)
smyd, smit, smed, smeid = Schmied.
Im 14. Jh. ist smyd der allgemeine Name für alle Metallhandwerker. Später zahlreiche Sonderbenennun-gen (hufsm., slosser, windenmecher usw.) smed, faber = Schmied
Smidd = Schmied
Büssen- Büchsenschmied
Groff- Grob-
Houw- Huf-
Kopper- Kupfer-
Messer- Messer-
Nagel- Nagel-
Gold- Gold-
Klensmidd = Schlosser
Klockensmidd = Uhrmacher
Schmerschneider, der Speck im kleinen verkauft.
Schmerschneider, der Schmer schneidet, zum Verkauf für Heilzwecke, daher Bezeichnung des Apothekers, wohl scherzend.
Tischler.
Snidker = Tischler
siehe > auch Schnittker
Schnitzer, einer der Schnitzwerk macht
siehe > Bildemaker
Schnurmacher (meist weiblich)
Gegen Ende des 16. Jh. wandern franz. Passamentierer ein, die in der ihnen vom Rate 1592 verliehenen Ordnung als Schnürmacher bezeichnet werden.
Schneider
siehe > hatten oft ein Nebengewerbe: Pförtner, Türmer, Ladeninhaber
Sneider = Schneider
Kassel 1681 > Strumpfstricker, Strumpfknütter.
Der stellte früher mit handgetriebener Maschine das billige Getränk her.
sod = Soot, Sood = Ziehbrunnen
Arbeiter an dem Salzbrunnen.
Sôt, zod, zood = salzborn, in Lüneburg nur vom alten u. neuen salzborn gebraucht
sôt = 1) Brunnen, 2) Salzsiederei
Sood = Brunnen
Soud, der Sod, Brunnen
(mons, pons, fons (der Berg, die Brücke, der Brunnen) = Grundlage des Lüneburger Reichtums)
führt Aufsicht über die Brunnen
Soodherren = die Interessenten eines Brunnens
vergleiche > Sothmeister
Bombardier,Kanonier Gardekürassier, Soldat
Wachtmeister Sergeant = Unteroffizier (Dienstgrad)
Korporal (Corporal) Reuter.
Transfeld: Das Wort taucht in Deutschland um 1550 auf, wird um 1600 allgemein; nach dem Sold = Lohn benannt.-
Wehrdienstausübender
a) Musketier : Musketenträger. Die Muskete trat Anf. 16. Jh. an d. Stelle der Hakenbüchse. Der Name Muskete diente bis zum 1. Weltkrieg zur Bezeichnung des Normalinfanteristen.
b) Füsilier, abgeleitet vom frz. füsil = Flinte, Gewehr; fusil bedeutete zunächst Feuerstein, dann das mit Steinschloss versehene Gewehr (Flinte). Der Unterschied zum Mus(q)ketier bestand nicht in der Bewaffnung, nur in Abzeichen der Bekleidung.
c) Grenadier: anfangs Granadiere od. Granatiere hiessen die Mannschaften, die die Aufgabe hatten, Handgranaten gegen den Feind zu werfen. (17. Jh.) Später keine Unterschiede in der Bewaffnung gegenüber anderer Infanterie. Trotzdem hielt sich der Name, besonders bei der Garde-Infanterie.
d) Kürassier: Panzerreiter; abgeleitet von Kürass, das zuletzt nur noch Paradestück war.
Cuirasse kommt von cuir = Leder, -panzer.
e) Dragoner: Name von der Waffe, dragon, Mittelding zwischen Karabiner u. Pistole. Reiter
f) Husar: von den Hussaren Ungarns übernommen. Das Wort stammt aber vom lat.cursarius = Unternehmer von Streifzügen. In Balkansprachen wurde daraus kursar, qusar, chusar, huszar.
Husar heisst also Räuber, Freibeuter, leichter Reiter.
g) Ulan: vom poln. ulan, das wiederum von Oghlani = junge Edle, Junker, die bei den Tataren die mit Lanzen bewaffnete Leibwache bildeten; Lanzenreiter.
h) Kanonier: aus dem Französischen, wo es schon 1411 gebräuchlich war.
Kanone = Flachbahngeschütz. Soldat der Artillerie.
Soldatenbademutter
Hebamme, zuständig für die Frauen der verheirateten Soldaten.
Küster in einer Kirche, die vornehmlich für Soldaten Gottesdienste hielt, in einer Garnisonkirche.
Mädchen, das im Tross einer Truppe mitzog, Dirne.
Lübeck 1643 > Soldatenschneider
a) Uniformschneider(?)
b) Soldat, der nebenbei schneidert.(?)
Lexer: soldenaere, soldener = soldkrieger, söldner.
Söldner = Tagelöhner
besoldeter Kriegsknecht.
Lübeck 1316 > gehörte zu den Glossenmakern.
sole, zoleken = wohl einfache Sohlen, die mit Riemen am Fuss befestigt wurden.
sola = Nebenform zu lat. solea = Sandale
solenmecher = Sohlenmacher, Pantoffelmacher
solemeker = Pantoffelmacher
Soller = von der Gemeinde bestellter Mann, der das Salz zu verteilen hatte (in Zeiten als das Salz kontingentiert war).
Salzträger / Salzpacker
vergleiche > Salzpacker, Salzwälzer
salzhändler. Sie waren grosskaufleute, die das salz von den sülfmeistern ladungsweise kauften u. ausführten.
In Mecklenburg nannte man dagegen im 17. Jh. soltforer die Fuhrleute, welche das Salz von Lüneburg holten.
Salzhändler.
solt = Salz kopere = Käufer.
soltmenger = Salzverkäufer.
auch die Sülfmeister genannt.
nannte man später den soltmeter, dann hd. salzmesser.
Lüneburg 1430 > Salztonnenmacher.
Die Salztonnen waren anscheinend nicht so dicht wie Fässer für Flüssigkeiten; denn in Lüneburg unterschied man zwischen Dichtmachern u. Salztonnenmachern.
Führer von Saumrossen (Packpferden) auf den Kriegsreisen des Deutschen Ordens
somer(e) =
1) Saumtier,
2) der ein Saumtier führt.
Knecht, der für den Sommer gedungen wird; gött. ein für die Zeit von Jacobi (25.7.) bis Martini (10.11.) angenommener Knecht, auch Ernteknecht.
Hausierer, Kleinkrämer.
Krämer, der seine Waren an der Sonne im Freien oder leichten Buden feilbietet, der gewöhnlich geringe Waren im kleinen verkauft und geradezu mit Trödelkram handelt. Hausierer.
Die Rotbrauerältesten teilten ihre Befugnisse seit 1554 mit einer neuen Behörde, den Sootherren.
Die Brauer hatten ihre eigenen Wasserkünste, zu deren Beaufsichtigung sie aus ihrer Mitte acht Verwalter wählten, die Sootherren.
Lüneburg > Sod bezeichnete den Salzbrunnen der Saline ... Aus dem Sod (sôt) wurde mit Hilfe einer Wippe die Sole geschöpft und von den Sodesknechten in Rinnen gegossen u. so den verschiedenen Siedehäusern zugeführt.
Hannover > Sotmeker = Brunnenmacher.
Flensburg > Petersen-Schmidt wurde 1769 zum Sootmeister ernannt, hatte also die Aufsicht über den Brunnen, den er mit einer Reihe von Anliegern benutzte u.der sich mitten auf der Norderstrasse befand.
Lüneburg > niemals ein Siedemeister, sondern der hoch angesehene erste beamte der sülze, urspr. ein herzoglicher, dann nach 1288 von rath usw. gewählte... Er ist stets ratsherr.
1710 Seidenspaliermacher ... Bergamt.
Spalier = Gerüst von Latten usw., in Österreich auch Tapete.
„ Spalierfabrik = Tapetenfabrik.
Spalier = Rebgeländer, zweireihige Aufstellung. Spaliermacher gehört in Breslau zu den Handwerkern.
fibulas farientes = Spangenmacher
Spengler, Blechschmied
mittelniederdeutsch: span = hölzernes Gefäss
Böttcher.
vergleiche > Sponhutmacher
fertigte aus Holzspan Sommerhüte.
Textil-Museum Neumünster: Im 18. Jh. wurde in Preussen Span. Wolle für feine Tuche verwebt. Man nannte deshalb den Webstuhl auch spanischen Webstuhl.
Demnach dürfte also ein Hispanischer Stuhlmacher Webstühle dieses Typs gebaut haben.
Händler, Wanderhändler mit Spankörben, die vielfach in Heimarbeit hergestellt wurden.
Spankorf = Korb aus breiten Holzspänen geflochten.
Spankorb = porta recaria
Spankorbmacher = der aus flachen Holzspanstreifen Korbwaren, insbesondere leichte Obstkörbe herstellt.
Arbeiter, der Holzspäne herstellt für: Spankörbe, Spanhüte, Spanschachteln usw.
auch Schindelreisser, Splissreisser wurden so genannt: Spoonhauer.
Packer, Auflader
Spanner, Spetter, Spediteur.
der Sporenleder verfertigt
vergleiche > Sporer
Sparer = Sporenmacher.
Sporer = Sporenmacher.
Höherer Geistlicher , Dekan.
Spezial =
1) Vertrauter, besonderer Freund.
2) gewürzkrämer, apotheker.
spezial = Dekan.
stabunt in locis inferioribus
siehe > Specsnider
Ihre Zahl in Lübeck 1340 ≈ 8.
Fettwarenhändler.
Fettwarenhändler
vergleiche > Schmerschneider
Rostock > Speckschneider bereits 1325 organisiert.
Spiegelmacher.
Lübeck 1811 > Speisemeister in St.Clements-Kalandt
St. Clements-Kaland, in der Hundestr. eine mit 4 Dörfern dotierte Stiftung ..., durch welche tägl. 20 arme Leute Speisung u. Präbenden erhalten.
Durch einen Speisemeister werden tägl. 25 bestimmten Armen, wöchentlich also an 175 Personen nahrhafte Speisen gereicht.
Seiner Lage wegen wird diess Gebäude der Kaland in der Hundestrasse genannt; und ein von den Vorstehern dahin gesetzter verheyratheter Bürger muss als Speisemeister täglich 20 armen Leuten Speise u. Präbenden reichen.
Weimar 1552 > Speiser = der Speisemeister, Speisenausteiler, e.Hof- u. Klosterbeamter, auch in Spitälern.
Lexikon: spisaere, -er = der speisen verabreicht,speise-proviantmstr.
Schmeller: Speiser = Speisemeister
Speisemutter: handhabt die Verpflegung der Insassen eines Armenhauses
Speisemeister = eine Art Küchenmeister, Schaffner.
Gastwirt.
Jemand, bei dem man für Geld speisen kann; Gastwirt, der Speisen verabfolgt, aber Gäste nicht beherbergt.
Rademaker
Speichendreher, Stellmacher, Wagner.
Spielmann, Musiker
Umherziehender Musikant oder Gaukler.
Spellüd = Spielleute
Spelgrew = Musikdirektor
Speelgreve (niederdeutsch): (Hambg.) Ratskuchenbäcker
Stecknadelmacher.
Spendel = Stecknadel, Kopfnadel
Spener = Nadelmacher.
Nadler
Spenelmacher = Nadelmacher
Spendel = Stecknadel, Kopfnadel.
spendelmaker = Nadler.
Spendenmeister = Armenpfleger
Spendenmeister = Spendeherr = Almosenpfleger.
Spendelmacher > siehe Nadelmacher.
Spenelmacher = Nadelmacher
Stecknadelmacher.
Brockhaus: spenen = anheften; Spenadel = Stecknadel (bayr.,österr.)
Spendelmacher = nadler.
Spenel -> Spendel = Stecknadel.
arbeitete feine u. zierliche Dinge aus Messing oder Weissblech, vor allem auch Spangen, woher er auch den Namen erhielt.
spengeler, im 16. Jh. spengler, ursprünglich der Spangenmacher, später = Klempner, Blechschmied
Spengler von Spängler (Spangel = Sperrhaken, der beim Aufrunden des Bleches benutzt wird), nach anderer Deutung vorm. Spangenmacher.
Spennel = Stecknadel
Kassel 1656 > spennadelmacher
Stecknadelmacher.
vergleiche > Spendelmacher
Spenelmacher = Nadelmacher
Spener =
Lexer: spenel, spendel = stecknadel.
Lübeck 1821 > Schneidermeister, Sperreinnehmer am Holsteinthore
Bis 1864 wurden die Tore abends geschlossen (22 Uhr, im Winter 16 1/2 Uhr), morgens geöffnet (4 1/2; / 7 1/2 Uhr). Wer in die Stadt wollte, musste Sperrgeld zahlen, das nach der Zeit gestaffelt war. Die Sperrgeldeinnahme wurde verpachtet.
Brockhaus: Spezerei = Gewürze, Gewürzwaren.
Duden (1973): (südd. veraltet:) Kolonialwarenhändler.
der mit Spezereien handelt; Gewürzhändler, Drogist.
Superintendent, der einen Kirchenkreis betreut. Früher hiessen gegenüber dem Generalsuperintendenten, der für ein ganzes Land od. Provinz zuständig war, die Geistlichen Spezialsuperintendent, die ein kleineres Gebiet, etwa Kreis, betreuten.
Spiegelfutteral -> Spiegelfutter, theca ad conservandum speculum. Behälter zum Schutze des Spiegels
spiegeltuch = tela speculi.
Spiegelmacher.
Spegelmaker = Spiegelfertiger
spegheler, speghelmaker = Spiegelmacher
Lübeck 1798 > Spielgraf: Oberaufseher der Spielleute, ebenso mittelniederdeutsch: „spelgreve“ für den Vorsteher u. Aufseher der Stadtmusikanten (in Lübeck, Mecklenburg).
Der Spielgreve hatte auch die Aufgabe, dass bei Hochzeiten etc. die vom Rat erlassene Vorschrift über Anzahl der Gäste,Menge der Speisen und Getränke usw.beachtet wurden.
Kleiner Ackerbürger.
Spiessbürger = die in der Stadt (innerhalb der Mauern) wohnenden Bürger.
Spiesser wurden im 15. Jh. mitunter die mit Spiessen bewaffneten Fussknechte genannt.
Drechsler, Sp. genannt, weil seine Hauptarbeit das Drechseln von Spinnrädern (Spilken) war.
vergleiche > Spillendreyer, Spinnrademacher
Spillemaker
Drechsler waren Verfertiger von Spindeln, mittelniederdeutsch:, mittelhochdeutsch: spille
spillendreier = Spindeldrechsler
Spinnradmacher.
Lexikon: spil = tanz, zeitvertreib, vergnügen usw.
Spilstube = stube, in der man sich vergnügt, mit tanzen.
Brockhaus: Spillgeld > Nadelgeld (v. Spille = Spindel)
Spindeldrechsler
Spinnerin.
Spinner = Einlieger, die ihren Unterhalt vorzugsweise durch Garnspinnen bestreiten, indem sie entweder daheim nach festen Sätzen für das Stück arbeiten oder in die Bauernhöfe gehen ... u. gegen Kost u. Lohn spinnen.
die Spinnerin
Spinnersche = Spinnerin, Frau, die berufsmässig für andere spinnt.
Spinner = Einlieger, die ihren Unterhalt vorzugsweise durch Garnspinnen bestreiten.
Die Anfertigung eines Spinnrades gehörte von jeher zum Arbeitsgebiet der Drechsler. Feindrechsler
Spinnrademacher = Spinnradmacher
Spinner(?)
Spinster = Spenser = Spenzer = Spinzer = Frauenjacke, Leibchen mit Schnüren.
Spital = Altersheim, Krankenhaus (Brockhaus)
älteste Bedeutung: Gasthaus für fremde, arme Pilger
Spitaler =
1) Mitglied des Ordens der Hospitaler od. Johanniter,
2) Insasse eines Spitals, aus Hospital gekürzt, Pflegehaus, Krankenhaus
Leiter bzw. Beamter eines Spitals
Demnach führte der Spitalmeister die Verwaltung des Spitalvermögens u. sorgte für Ernährung u. Unterbringung der Insassen.
Aufseher u. Verwalter eines Spitals
Ratsherr bzw. Beamter, dem das Spital- u. Waisenwesen unterstand.
Spittler, zur Ordenszeit ein Aufseher über ein Hospital
Dachdecker, vielleicht Spezialist für Turmdächer
Händler, der mit Spitzen handelt. Grimm schliesst ein solche Händler, die die in Heimarbeit gefertigten Spitzen aufkauften, um sie an anderen Orten zu verkaufen.
Spitzenmacher = taeniarum artifex
Spitzenmädchen = Mädchen, das Spitzen anfertigt
Spitzenklöppler = der Spitzen klöppelt
Spitzenwirker = wirkt.
Spitzspann = Gespann von drei Pferden, wobei das dritte vor die zwei anderen nebeneinander gehenden gespannt ist, also an der Spitze geht. Spitzspänner im Halberstädt. ein Bauer, der drei Pferde hält u. damit spitzspännig fährt.
Berlin > Dachspänemacher
Duden: Spliss = Splitter Spleisse = Span, Splitter
Brockhaus: Dachdeckungsarten: mit Biberschwänzen als einfaches Dach (Spliessdach) mit einfacher Überdeckung u.untergelegten Holzspliessen (Spänen)
Splisse wurden aus gutem, astfreiem Kiefernholz gerissen/gespalten, etwa 35-40 cm lang, 7-10 cm breit, 3-5 mm dick. Noch zwischen 1920 u. 1930 gab es in Ostdeutschland den Beruf des Splissreissers
Splettstösser = Händler mit Dachschindeln.
Lübeck > Spahn- u. Strohhutmacher.
Spon = nd. Form von Span (Hobelspan)
Kopfbedeckung bei den Gemüsefrauen .. sonderbar geformter, schwerer, gelber Spanhut mit grüner Einfassung. (Die Fischfrauen tragen einen ebensolchen Sp. auf d. Tüllmütze.)
Spon = Span.
Schwerin > Spänemacher ........stellte mittels eines Sponhobels Holzspäne her, die für Sommerhüte verwendet wurden (siehe > Sponhutmacher)
Sponriter = Spanreisser.
Nach Mit dem Span-(Spon-)hobel stellte der Sponreisser Späne her, die in Bünde geschnürt zum Dörrholz ins Ofeninnere kamen.
vergleiche > Splettreisser
Span = durch Abtrennen entstandenes kleines Stück Holz: 1) Abfall, 2) besiehe >Bedeutung hat der Span harzhaltigen Holzes als ältestes Beleuchtungsmittel.
etwa fusslanges Stück zum Verschluss der Fugen zwischen den Ziegeln.
Spanzieher, derjenige, welcher Dachspäne ziehend schneidet.
arbeitete vor allem Sporen, Pferdegebisse, Kinnketten, Halfter
sporer, vereinzelt auch spurer, sparer, sperer, sporner, Sporenmacher, zu den Metallhandwerkern gehörig .
Sporenmacher
Spörner
Weimar 1559 > Spörer = Sporenmacher.
Sporer, Sporenmacher.
Flensburg > Sporenmacher.
spore, spare = Sporn. vergleiche > Sporer
Brockhaus: Sporteln = früher Verwaltungsgebühr, die unmittelbar dem beteiligten Beamten zufloss
Gerichtsassessor u. Sportelgeldkontrolleur.
Sportelkontrolleur.
Sporteln = Nebengebühren bei Behörden.
Sprachlehrer, der andere in einer Sprache unterrichtet u. wegen seiner Fertigkeit auch Sprachmeister genannt wird.
Einbringer oder Sprechmeister, der Geselle, welcher einen ankommenden Gesellen zur Sprache (Unterredung) mit dem Meister führen musste.
Spritzenmann, einer von der Bedienungsmannschaft einer Feuerspritze.
Lexikon: sprütze = spritze, feuerspritze.
Lübeck 1811 > Zimmermann am Bauhof u. Sprützen-Kommandeur.
fertigte für die Leinenweber Spulen aus Rohr (Reet). (Bock)
Spüler, Tuchspüler oder Spulenmacher, jedenfalls zur Weberzunft gehörig. Etwa zur Hälfte weibl. Geschlechts
Spul- u. Webermädchen.
Hannover > Schweineschneider.
suboter = Schweineschneider.
suboten = Mutterschweine verschneiden, castrieren.
Senior = der Ältere, auch als Ehrentitel; Ältester.
senior = Hauptpastor sub = unter
Demnach: Subsenior = 2. Pastor.
In einem Hause des Stiftes Hameln
Substitutus fisci = Gehilfe des Fiskals
Substitut = Ersatzmann (f.d.Rechtsanwalt)
Suckerbäcker = noch vereinzelt für Konditor.
sucker = Zucker.
Weimar 1598 > Sudler = Garkoch; Würstchenhändler
Sudelkoch od. Sudler, der Kaldaunen, Würste u.dergl. auskocht; Garkoch.
Schweinetreiber / suwehirte
Schweinehändler / Schweinehirt
Sukke = saugpumpe
sugen = saugen.
Während Lehrling u. Geselle eigentlich nur Schutzgenossen des Amtes (Zunft) waren, waren die Meister, Sulffmeister oder Sulvesherren die Vollberechtigten.
Wollte nun der Geselle synes sulves here, d.h. also Meister werden, hatte er wiederum eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen.
Sülfmeister =
1) Herr oder Aufseher eines Salzwerkes (Saline),
2) niederdt. Pfuscher.
quasi selbstmeister, dass sie sieden können und dürfen. Nach altem Herkommen konnten die praelaten u. auswärtige Eigentümer des Sülzgutes nie selbst sieden, sondern es hatte sich eine feste korporation von (privat) eigentümern u. pächtern gebildet, die das recht behauptete, die besiedung der sülzhäuser allein vornehmen zu dürfen; die eigentümer der pfannen mussten sie ... ihnen verpachten. Diese pfannenpächter ... nannten sich als eigne herren sulfmestere.
Selbstmeister, einer, der lediglich durch überkommenes Recht unter die Meister (Herren) der Lüneburger Saline aufgenommen war.
Die hatten ausschliessl. das Recht zur Pachtung u. Besiedung ... der Salzpfannen.
So hiessen in Lüneburg die Aufseher ü.d.Salinen
sülzer, knechte des sülfmeisters zum sieden im sülzhause.
Sült'r, die in den Siedehäusern tätigen Salzsieder der Saline in Lüneburg.
sulte = Salzquelle, Saline
Sult = Solt = Salz.
Goldschmied.
sulverberner, -borner, der das Silber brennt;
Silber-, Goldschmied.
Nebengewerbe der Schweineschlachtung: verarbeiteten Wanst, Kopffleisch, Herz, Lunge u. Leber zu Sülzen.
reinigt u. verkauft das Eingeweide von geschlachtetem Vieh
Sülze = Salzsole, Salzquelle
Brockhaus: Sülze = Sole, Salzwerk.
Verwalter eines Salzwerkes
Schweineschneider.
siehe >= Schweinekastrierer.
Schweinestecher (castrator porcorum)
Schwarzfärber siehe > Färber
Schweinemeister
auf grossen Landgütern ein besonderer Mann, welcher die Aufsicht über die Schweine hat.
Waffenschmied.
swert = Schwert.
Schwertfeger
gladiator
siehe > Schwertner
Hannover > Swertveghere
Flensburg > Svertvegher.
Schweinetreiber, Schweinezüchter
Stadthagen 1530 > swynesnider
Swiensnider = Mann, der die Schweine kastriert.
Schweineschneider, Kastrierer.
Orgelbauer
Akziseschreiber.
Brockhaus: Akzise = Verbrauchs- u. Verkehrssteuer.
vergleiche > Accise
schabende Person, die mit dem Schabeisen einen Stoff bearbeitet, glättet.
Vielleicht > Bartschraper = Barbier (?)
Schachtelmacher
einer, der hölzerne Schachteln für den Verkauf macht.
Brockhaus: Schächten (hebr.) die rituelle Schlachtung reiner Tiere gemäss dem jüd. Religionsgesetz. Der Schächter, ein Kultbeamter, tötet das Tier ohne Betäubung durch einen raschen Schnitt durch den Hals.
siehe > auch Secher
einer der schächtet, jüdischer Schlächter.
Hamburg 1262 > Schaufel-, Mulden-, Stangenhersteller
mittelniederdeutsch: schacht = Schaft. jemand, der Schäfte verfertigt.
wie aus Urkunden ersichtlich, galt diese Bezeichnung für den Feindrechsler überhaupt.
schachtsnider = Schachtschneider
illiqui faciunt hastas
hasta = Stange, Stab, Schaft
Schüsseln aller Grössen, von den Schachtsn. aus einem Stück gedreht.
Überlingen > Die 5 Schadenstrafer handhabten die Polizeigewalt, zogen Strafgelder ein (Wette).
Schaderer = Büttel
Strafherr = Einunger = Ratsherr, dem das Polizeiwesen u. die niedere Gerichtsbarkeit unterstand.
Pacht- > siehe dort,
Menge- oder Setzschäfer > siehe dort, Hälfteschäfer, Lohn- u. Deputatschäfer.
Letzterer ist vornehmlich im Dienste einer Gemeinde oder Genossenschaft.- Der Hälfteschäfer ist ein Mengeschäfer, der dezimierte oder verödete Gutschäfereien übernahm u. so sein u. des Gutsherrn Herde wieder aufbesserte.
Lohnschäfer durften keine eigenen Schafe in der betreuten Herde halten.
im Mittelalter der Verwalter öffentlicher, kirchl. Anstalten, Stiftungen und Spitäler, der für das Hauswesen zu sorgen hatte.
Zunftvorsteher, Verwalter, Vorknecht.
siehe > Bussenschaffer
Neben den Vorstehern oder Älterleuten der Bruderschaften standen oft 2-6 Schaffer, die für die Mahlzeiten u. einen Teil der Verwaltung zu sorgen hatten. Abzeichen der Schafferwürde scheint an manchen Orten ein Kranz gewesen zu sein.
Auch Stuhlbrüder genannt in den Flensburger u. Odenser Totengilden.
siehe > Schafmeister
Leiter einer Schäferei.
Schafmeister ist der Vornehmste unter den Schafhirten einer Herde, dessen Untergebene die Namen Schafknechte oder Schäferknechte führen.
Brockhaus: Schäfer = Wärter und Pfleger von Schafherden; zu seinen Aufgaben gehört auch die Schur u. Zucht. Ausbildungsgang mit Prüfung (Schafmeister).
Der Schafmeister hat zum Gutsbesitzer ein engeres Verhältnis. Er ist der eigentl. herrschaftl. Schäfer ..., der als Verantwortlicher die Oberaufsicht über den Schäfereibetrieb führt.
Ihm unterstanden: der Meister od. Schafknecht f.d. Muttertiere, der Hammel- od. Jährlings- u. Lämmerknecht u. noch Lehrjungen.
Schuhmacher, der sich spezialisirert hat auf die Herstellung von Stiefelschäften, die aus weichem Leder (Juchten, Boxcalf usw.), geschnitten u. genäht werden. Für Schnürstiefel fügt der Sch. noch Ösen bzw. Agraffen an.
Schalenmacher, der Platten oder Schüsseln verfertigt (Metallhandwerker)
Schalenschröter = Hersteller von Messerheftschalen.
vergleiche > Beschaler
Stettin > Fahrender Händler, der Schalen, Schüsseln aus Holz oder Ton verkaufte.
Schalbelehnter = ein mit der städtischen Waage Belehnter; frühere Bezeichnung des Wägers
Schalbedienter = Untergebener des Schalbelehnten.
Brockhaus: Schalmei = aus lat. calamus = Rohr. Blasinstrument mit doppeltem od. einfachem Rohrblatt. Vorläuferin der Oboe.
Schaluppe = leichtes,scharfgebautes Boot zum Segeln u. Rudern.
Schiffer, Führer einer Schaluppe (frz.)
Schanzgräber = munitor = Befestiger, Schanzarbeiter, Minierer
Burglengenfeld 1605 > „Schanzleute“
Fertigte die bis 2 m hohen Kopfaufsätze der Frauen
schappelmecher, scheppler = Verfertiger einer besonderen Art weiblichen Kopfputzes (schappel).
hatte in verschiedenen Gegenden, zu verschiedenen Zeiten mancherlei Namen: Angstmann: Henker,
Folterknecht
Bodel (nd.): Büttel, Scharfrichter „
carnifex: Fleischer, Henker
Deefhenker (niederdeutsch, ofr.)
Freimann (Brockhaus)
Kafiller, Kaviller: Schinder, Nachrichter
Kasperer = heilkundiger Scharfrichter
Ratmann = bis 17. Jahrh. Scharfrichter
Scherholz = Holzspäne
Wo höhere Hitzgrade erzielt werden sollten, wurden die Scheiter zerkleinert und im Bratofen noch weiter gedörrt.
Scharrmacher = Wagenbauer
Schar = Hauptschneide am Pflug (Brockhaus)
Schaar, Schor = Pflugschar
Markthändler (alven)
Scharn = Verkaufsstelle für Brot, Fleisch usw.
Brockhaus: Schärpe = quer über eine Schulter oder um den Leib getragenes Band, als militär. Abzeichen aus der Feldbinde entwickelt.
Handwerker, der Schärpen, Ordensbänder u.dergl. herstellt, eine Art Posamentier.
Duden: Scharren = Scharn = Fleisch- od. Brotbank
Scharren = Bank, Tisch, auch Lokal, Gebäude zum Verkauf von Brot und Fleisch.
Scharrenschlächter = Fleischer, der einen Scharren, Verkaufstand hat;
Gegensatz: Hausschlächter.
Fleischer, die das Scharrenrecht besassen, d.h. gegen eine feste Gebühr an bestimmten Orten und zu bestimmter Zeit ihre Fleischbänke auftun durften.
Wagner
Schaar, Schor, Schaart = Pflugschar
Kölln > Schornsteinfeger
die Nachtwächter in den Strassen.- Die Tätigkeit war i.d.Regel Nebenberuf.
Scharwächter = Nachtwächter.
Ländlicher Hilfsarbeiter
Sch. = niederd. landwirtschaftl. Arbeiter (Brockhaus)
In Bayern ist Scharwerk jeder Frohndienst, eine Frohnarbeit, ein Frohn, u.scharwerken = fröhnen.
Bei den Maurern u. Zimmerleuten ist Scharwerk teils Nebenarbeit, teils Arbeit in der Freizeit.
Scharwerker = jugendliche Personen, die von den Instleuten dem Gutsherrn zur Arbeit gestellt werden.
Bauer, dem vom Amt oder privaten Grundherrn ein Bauernhof zur erbl. Nutzung überlassen ist, wofür er statt Zins Scharwerk verrichtet....
Scharwerksfreie = königl. Bauern, die ... vom Scharw. befreit sind und einen erhöhten Zins zahlen.
Brockhaus: Schattenspiel, Schattentheater, Spiel der Schatten von flachen, unbeweglichen oder beweglichen, undurchsichtigen oder durchsichtigen Figuren hinter einem durchscheinenden Schirm aus Papier, Pergament usw.
durch die Vielzahl der Geldsorten wurde eine sorgfältige Prüfung von Gewicht u. Feingehalt notwendig; diese Aufgabe oblag dem Münzer u. dem Wardein
Prüfer, Schauer.
Lexikon: schatzaere, schetzaere, schatz-, geldsammler; schätzer, taxator
Schätzer = obrigkeitl. Person, deren Pflicht es ist, Waren zu besichtigen u. den Preis zu bestimmen.
Schatullbauer = scharwerkspflichtiger Lehnsbauer, der gerodetes Land besass und dessen Abgaben der königl. Schatulle zufielen, Schatulle = fürstl. Privatkasse.
Schatullgut, das landesfürstl. Privatvermögen im Unterschied zum Kammergut, das Staatseigentum war (Brockhaus)
Schatullkölmer = nicht zum Scharwerk verpflichteter Kölmer > siehe dort
Gesamtbenennung für die Besitzer aller 3 Gattungen von Schatullgrundstücken (Schatullbauer, Schatuller, Schatullkölmer)
Verwalter des fürstlichen Privatvermögens
Brockhaus: Schatulle = fürstl. Privatkasse. Privatvermögen des Landesherrn im Gegensatz zum Staatsvermögen.
Hannover 1695 > kurfürstl. Schatzeinnehmer
Schatz = Steuer, Abgabe (Brockhaus)
Doornk.-Koolm.: Schat, Schatz = Schoss, Abgabe, Steuer.
Steuereinnehmer.
Die Schätzer hatten die Aufsicht über den Wochenmarkt u. über die Preise u. die Beschaffenheit der angebotenen Waren sowie über Masse u. Gewichte. (gehörten zu den Ratsverwandten)
vergleiche > Schatter
1) eine zur Verwaltung eines Schatzes oder einer Kasse eingesetzte Behörde.
2) ein einzelnes Mitglied derselben.
Sicherheitsberater der Kriminalpolizei.
der nach Schätzen oder anderen wertvollen Dingen sucht.
Strohdecker; Dachdecker, der Strohdächer macht.
Hafenarbeiter, die das Laden und Löschen der Schiffsladung ausführen. (Brockhaus)
Getreidehändler.
Schäufler = Schaufelhersteller bzw. der mit der Schaufel arbeitet.
Schäufeler = hausierender Krämer mit Saumtier.
Viele Waren unterlagen der Schau, d.h. sie wurden vor dem Verkauf durch vereidigte Schauer, Kieser oder Visierer geprüft (Schaumeister). Waren, die die Schau nicht bestanden, wurden eingezogen oder vernichtet.
Vertreter der Zünfte bei der von den staatlichen Fabrikinspektoren überwachten amtl. Warenschau.
waren Hersteller der Schecke, einer Art von gestepptem Leibrock. Dies Gewerbe kam um die Mitte des 14. Jh. auf, überdauerte aber kaum 100 Jahre.
Scheck, Schecke, Scheckel = gesteppter Leibrock, auch Panzerhemd
scheckeler, scheckenmecher, schickeler = Verfertiger von Steppröcken
Scheckensticker = Jackensticker.
schede = scheide;
Scheidenmacher = Handwerker, der Scheiden zu Schwertern, Messern usw. macht.
schedemeker = (Messer-)scheidenmacher.
Scheidenmacher
schede = scheide; scheider = zu scheide gehörig
Künzig: Sch.-maker = Messerscheidenmacher.
Weimar 1642 > Drescher, die als Lohn den Scheffel erhielten.
früher erhielten die Drescher den 13. Scheffel des gedroschenen Getreides
Scheffler = Scheffelmacher, Böttcher
Lexikon: schefflaere = schäffler, fassbinder
1) Knecht, Geselle des Böttchers; Böttcher
2) Gehilfe des Scheffelmeisters
Kornmeister = vereidigter Aufseher über das gespeicherte Getreide. Ihm sind untergeordnet Kornmesser, Kornwäger, Träger usw. Er heisst auch Scheffelmeister.(u. i. neuerer Zeit Wiegemeister)
Lübeck 1842 > Schleifer, Sieb- u. Scheffelmacher
Scheffel, veraltetes Hohlmass verschiedener Grösse: Brandenburg 52,8 Liter,
Preussen 16 Metzen = 54,9 Ltr., Schlesw.-Holst. 4 Himten = 137,12 Ltr.
Scheffel bzw. Halbscheffel wurden aus Holz hergestellt, wie auch Metzen
Aufseher über das in einem Speicher aufbewahrte Getreide.
in Königsberg ein Oberbelehnter. Nach der Wetteordnung v. 1734 musste alles Getreide über den öffentl. Scheffel gehen; diesen hatte der Sch. in Verwahrung, der auch die Aufsicht über die Kornmesser u. Kornkapitäne hatte.
Schaffner, Aufseher über die Wirtschaft.
Scheffler = Böttcher, Scheffelmacher
Schaffner (Schäffer); Verwalter, Aufseher, Wirtschafter, Gutsverwalter, Inspektor.
Schäfer , pastor ovile
Kölln > schefferin = Schäferin.
1726 Glas- u. Scheibenmacher in Alt-Fürstenhütte
Scheibenglas = Glas, welches zum Fenstereinsatz gebraucht wird
Lübecker 1803 > Scheibenschneider.
Schiewensnieder = Glaser
Scheibenreisser = Glaser
Glaser.
Drahtzieher.
Sch. = der Arbeiter, der den groben Draht auf der Scheibe fein zieht.
Scheibenreisser = Glaser
Scheibenzieher = Drahtzieher
Salzhändler.
Sch. = Fuhrmann, der das Salz in Blöcken transportiert.
Scheibler = Salzscheibenhändler.
scheidet das hältige von dem unhältigen Gestein; d.h. über Tage scheidet er Erz von taubem Gestein.
im hüttenbau junge, der mittels klopfens das gut erz von dem minderwertigen gestein scheidet, säubert.
siehe > Schiedemacher
Kölln 1586 > scheider in der Muhlenn = Sch. in der Mühle.
mittelhochdeutsch: scheider = Schiedsrichter
Mühlenbescheider = Mühlenverwalter
Duden: Mühlen(be)scheider = erster Müllerknecht.
der das gute Erz vom tauben Gestein scheidet,
2) die Metalle scheidet,
3) örtliche Grenzen festsetzt,
4) Vermittler, Schiedsrichter.
Sch.= der das Erz von den tauben Gängen u. Bergen abschlägt u. davon sondert.
Messerscheidenmacher.
Lexikon: scheidaere = Scheidenmacher
Scheidesteiger = im Hüttenbau der Steiger, der das Scheiden der Gesteine beaufsichtigt.
Bergamt Goslar: Ein Scheidsteiger ist ein Aufbereitungssteiger, der die Aufsicht in der Aufbereitung führte. (Scheiden von Erz und taubem Gestein.)
... ein Musikant, der ein Glockenspiel trägt.
Schellensleger, Glockenschläger, Spielmann
fertigte kleine Schellen u. Glöckchen, die im 14. u. 15. Jh. als Besatz u. Schmuck der Kleidung üblich waren. Der Beruf verschwindet im 16. Jahrh.
der Schellen für die Tracht der Narren, für die Kumte der Pferde (Schlittenschellen) usw. hämmerte, kleine Glocken in Treibarbeit fertigte.
Danckert, Unehrliche Leute: zunächst Berufsname des Abdeckers, später soviel wie Scharfrichter.
Brockhaus:
Schelm =
1) Schalk,
2) unehrlicher, aus der Gesellschaft ausgestossener Mensch; Henker; Verräter.
Sch. als Beiname oder Bezeichnung für den als unehrlich angesehenen Scharfrichter oder Schinder.
Schenker (Lippe) = Gastwirt, Krüger.
Schenke, der, welcher schenket,
1) der, dessen Pflicht es ist, einem Höheren das Getränk zu schenken, der Schenke des Königs
2) derjenige, der ein Ding im Kleinen verkauft, auch Schenkwirt genannt, Bierschenk, Weinschenk usw.
Gumbinnen > Schänker = Gastwirt.
versieht ein Schenkhaus,das der Grundherr angelegt hat, um den Debit seiner Brauerei oder Brennerei zu vergrösseren.Das Schenkhaus ist kein privilegierter Krug u.der Schenker kein Krüger
Weissenfels 1829 > Pächter einer Schenke, einer Gastwirtschaft.
Schenke = ein Haus, wo gewisse Waren im kleinen verkauft werden ... = Krug
Schiffsbohrer? Schiffsbarbier?
scheper = Schiffer u. Schäfer
Scheper = Schäfer, bar = Bote, baad
Schiffsbohrer = handwerksmann, der beim schiffbau die löcher bohrt.
Schiffszimmermann
siehe > auch: Timmermann
Scherenschmied, -schleifer, -händler
Scherensliper = Scherenschleifer
Hannover > Scherensmed.
Bartscherer. siehe > Balbier, Barbier.
scherer = Tuchscherer > siehe dort
scherer = Bartscherer
Knecht, der beim Dreschen in der Scheune die Aufsicht führt, der Tennenmeister.
Scheure = Nebenform zu Scheuer
Scheunenvagt auf Lensahn
Schünvaagt = Aufseher. Scheunenhüter = aufseher
Schiefersteindecker, Schieferdecker.
Lexikon: schever = schiver = Stein- od. Holzsplitter
1) der leitende Betriebsbeamte bei Berg- u. Hüttenwerken,
2) der Rechnungsführer auf einem Bergwerk.
Lohnbuchhalter an einer Harzer Erzgrube.
Brockhaus: Bergbau: angestellter mit techn. Vorbildung und Aufgaben der Arbeitsaufsicht
Scheidenmacher, fertigte die Scheiden für Messer usw.
Messerscheidenmacher
Scheiter, Scheithauer.
Scheitholz = gesägtes, gespaltenes Holz, häufig 1 m lang, im Backofen verwendet.
Die Scheithauer schlagen das von rechter Länge u. Dicke auch mit weniger als 15 Scheiter in die Creutz einzehlen, also beim Aufstapeln je 15 Scheite in eine Lage packen.
Auf Scheiterkarren brachte der Scheiterführer das Holz zur Glashütte, wo es vom Holzdörrer, einem Gehilfen des Schürers auf dem Horscht oder im besonderen Dörr- oder Bradofen völlig getrocknet wurde.
der erste bäckergesell, der das brot in den ofen schiesst
Bäckergeselle, der den Ofen beschickt.
Lübeck 1842 > Bote beim Amt der Schiffer, der Schiffergesellschaft
Kieler > Eine Ausnahmestellung nahmen die Schiffer ein. Sie konnten Bürger werden, ohne ihren Wohnsitz in der Stadt zu nehmen.
der die niederen Arbeiten auf dem Schiff verrichtet, Matrose.
Matrose = befahrener Seemann im niederen Schiffsdienst
Schiffbauer / Schiffer / Knecht eines Schiffers
-zymmermann = schiffmecher
siehe > Schepstymmermann
frz. procureur = Bevollmächtigter
in Königsberg der Mann, welcher die Berechnung aller zu Schiff ein- und ausgehenden Waren für die Rheder und Kaufleute besorgt.
Schiffsabrechner (Schiffsmakler, Schiffsagent) berechnet u. zieht für den Schiffskapitän die Fracht ein, besorgt dessen Angelegenheiten am Platze, namentlich beim Zollamt, vermittelt neue Fracht gegen Provision.
vielleicht
1) Schiffsbauer,
2) Schiffsbohrer = Arbeiter, der beim Schiffbau die Löcher bohrt
Lübeck 1842 > Schiffsbohrer u. Zollstockmacher
siehe > Blockdreyer
Hersteller von Rollen (Blöcken) für die Winden.
Brockhaus: Schiffsmakler, Schiffsklarierer; ein Makler, der Schiffsraum, Ladungen, Liegeplätze usw. vermittelt.
Schiffsmakler, der das Klarieren von Schiffen besorgt;
klarieren (zum seem. Ausdruck klar=fertig) = den Schiffszoll entrichten.
vergleiche > Schiffsberechner.
Brockhaus: klarieren (niederdt.) ich klariere ein Schiff aus oder ein, fertige beim Ein- oder Auslaufen die Ladungspapiere bei Hafen- u. Zollbehörden ab.
Schiffsbesucher, in den Ostseeprovinzen der Name des Zollrevisors, visitators der Schiffe.
Estimateur, frz. = Abschätzer, Taxator.
siehe > Ankerschmied
fertigt vornehmlich Schiffsanker, ferner Beschläge für Ruder, Steuerung ...
ein Schiffsbedienter, der das Register führt über alles, was einkommt, was consumiert wird, was herauskommt u. was noch im Schiffe an Bestand bleibt. ...u. muss ein Journal halten von alledem, was passiret, wie der Wind weht, was für Cours man halte usw.
Schiffsbesucher, Schiffsestimateur > siehe dort
Abschätzer, Taxator; Zollrevisor.
muss sein Brot mit dem Schiffziehen verdienen
Mann, der das Ziehen, Treideln der Schiffe besorgt. Selbst der ärmliche Verdienst der Schiffszieher...
Büchsenschäfter.
Handwerker, der Feuerwaffen mit Holzschaft, Kolben versah.
Schildmacher = scutarius
Schildmacher.
Anstreicher, Maler
schilder = Schildmacher.
Die Schilder bildeten um 1350 eine Zunft, sind aber 1377 mit den Sattlern, Malern, Glasern Kummetern u. Scherern vereinigt, vielleicht auch dann im Sattlergewerbe aufgegangen.
schilder, clippearius, clipeator, clipifex = Schildmacher Consentius Schildereyen gehörten in die Wohnung. Über den Türen war der Platz für Schildereyen von diversen Sorten.
in Köln besteht die Sch.-Zunft schon seit dem 14. Jh....nennt als Mitglieder die Maler, Wappensticker, Sattler u. Glaser....Die Sch. sind Lederarbeiter, die die schweren Schutz- u. Turnierschilde der Ritter anfertigen u. mit dem Wappen ... schmücken. So kommen auf d. einen Seite die Sattler u. Kummetmacher u. auf der anderen die Maler in ihre Gemeinschaft.
Arbeiterin in einer Textilfabrik (Färberei u. Druckerei roher Leinen, Kattun u. Zitze)
in techn. Sprache: Schildern der Wachstuchtapeten, das Einmalen von Verzierungen ... ein gleiches Verfahren beim Herstellen bunter Kattune wird ebenfalls Schildern genannt.
nd. schiller-deern = mit Schildern beschäftigte Arbeiterin.
im 18. Jh. arbeiteten in der Hamburger Kattunindustrie rd. 200 Mädchen u. Frauen - damals Schildermädchen genannt - , die die Blumen- u. sonstigen Textilmuster zeichneten.
wohl = Schildmaler.
Schilderer = Schildmaler, Maler.
in der Sprache der Seeleute (wohl nach dem nld.schiemann) das aus schimmen für das gleichbedeutend schwed.skipmannen entstanden sein soll; der Schiemann ist der Deckoffizier, dem ... auf grossen Schiffen die Takelung des Fockmastes zur Aufsicht übergeben wurde. - vergleiche > Schümann
Dachdecker, der mit Schindeln deckt.
Schindel = dünnes Brett zum Dachdecken, Holzziegel.
Abdecker.
Racker = Schinder, Schinner = Abdecker
auch Caviller, Fall- od. Wasenmeister genannt
fertigte die Schindeln, eine Waldware, die dann in die Stadt eingeführt wurde.
nd. Afdecker = Schinder
Schiffszimmermann
Flensburg > Schipbuer = Schiffsbauer
ein Boddeker u. Schipfer
Schipfer = Schiffer.
Schiffer
Ratzeburg 1617 > Schipman
Fechter, Fechtmeister, auch wohl herumziehender Gaukler.
Fechter, Fechtmeister gehörte zu den Fahrenden, die ihre Kunst auf Jahrmärkten für Geld ausübten.
Schirmer = Markenrichter, Schaufechter.
Markenrichter = Vorsitzender im Markgericht (=Gericht einer Markgenossenschaft, einer Dorfschaft ...)
Entwurf, Herstellung, Reparatur von Schirmen aller Art wie Regen- usw.
Handwerker, der Schirme aller Art herstellt u. repariert.
Schirmverwandter = Schutzverwandter; Zugewanderter aus der Schweiz ohne volles Bürgerrecht, aber mit bevorzugter Behandlung.
Schirmgenosse
Schirmvertrag = Vertrag, durch den der Schirmherr eine Person, Land oder Stadt in Schutz u. Schirm nimmt.
Gumbinnen 1735 > Wagenbauer
(obd.schlesiehe >) Gerät-, Werkzeug-, Geschirrmacher.
Verfertiger der ländlichen Geschirre, Geräte = Schirrarbeiter = Arbeiter, welcher Geschirre, Wagen, Leitern, Pflüge etc. fertigt und auszubessern hat. Er heisst im Netze-Distrikt Schirrknecht.
Wagen- und Schlittenbauer
Angestellter beim Postwesen, der für Wagen u. Zubehör, Pferdegeschirr usw. Sorge zu tragen hat.
Wagenmeister = Leiter der herzogl. bzw. kurfürstl. Schirr- u. Wagenhäuser, beaufsichtigt die Schirrknechte. Als Sch. bezeichnet man auch die Wagenmeister bei der Artilerie u. dem Fuhrpark sowie beim Fahrbetrieb der Post.
Schlachtschitz (poln. szlachta = der Adel) = ursprüngl. Bezeichnung für jeden poln. Edelmann, allmähl. aber nur auf den kleinen Adligen angewendet.
Später verwischten sich die Unterschiede zwischen Knochenhauern u, Kütern (vergleiche > beide). Sie wurden einheitlich Fleischer, Metzger, zuletzt nur Schlachter genannt.
Schlachte = Damm
vergleiche > Krilbmeister
Leiter eines Wohnheimes für ledige Bergleute.
Schlagmühle =
1) Ölmühle,
2) Stampfkalander; eine Maschine zur Appretur baumwollener Gewebe, wobei diese auf eine harte, hölzerne Walze gewickelt und bei langsamem Umdrehen der Einwirkung einer Reihe hölzerner Stampfen ausgesetzt werden.
siehe > Baumschlüsser
Lübecker 1826 > Händler mit Uhren, die mit einem Schlagwerk versehen sind, d.h. Uhren, die die Stunden durch Glockenschlag anzeigen.
Lübeck 1798 > Baggerführer
vergleiche > Rammeister
Dem Schl. sind die Arbeiten zur Austiefung u. Reinigung der Untertrave u. der Hafeneinfahrt zu Travemünde, vermittels einer auf einem grossen Prahm eingerichteten Schlammaschine übertragen.
bei Waschen des Erzes Beschäftigter.
Bergamt Goslar: Ein Schlämmer ist ein Aufbereitungsarbeiter, der die richtige Zusammensetzung der Aufbereitungsschlämme (Scheidung von taubem Gestein und Erz) überwachte.
Brockhaus: Schlappe(n) = mitteldt. Hausschuh; md. Schlapphut; Pantoffel
Schlappe = Pantoffel, Schuh ohne Hacken.
Weber von Hanf- oder Flachsschläuchen, z.B. Feuerwehrschläuchen.
Künzig, Schlawe = Slav = Sklave. slaven =schwer arbeiten.
Also wohl Arbeiter im Weinkeller für schwere u. schmutzige Arbeit.
buk billigere, geringere Ware, vielleicht aus grobem Mehl
slechtbecker, slehtbecker, sletbecker = Bäcker, der einfaches Brot backt. wohl im Gegensatz zu Fladenbecker,Kuchenbecker usw.
siehe > Hüllenweber
mittelhochdeutsch: sleier, sloier = Kopftuch
sleierkeufer = der mit Schleiern handelt
sleierman = Schl.-verkäufer
sleiermechern = Schleiermacherin
sleiermenger = Schl.-händler
Baumwollschleiermacher.
Schleierneger = Schleiernäher.
sorgte für Scharfhaltung der Hieb- und Stichwaffen sowie der verschiedenen Werkzeuge
sliffer, sleyffer, schleufer = Schleifer.
der Schl. schliff das Schneidzeug aus Werkstätten u. Haushalt der Bürger.
Schleifer: Metallschleifer, Metallscharfschleifer, Metallflächenschleifer.
Schleifmühle = durch Wasser getriebenes Schleifwerk. Die mittelalterl. Schleifmühlen standen in der Bearbeitg. der Klingen auf sehr hoher Stufe...dann auch für das Schleifen des Glases, der Edelsteine usw.
Schleif- u. Ölmüller auf dem Wehrdigt in Glauchau, auch Landgerichtsassessor (1743-1811)
Schleifmühle = durch Wasser getriebenes Schleifwerk. Die mittelalterl. Schleifmühlen standen in der Bearbeitung der Klingen auf sehr hoher Stufe. ...Dann auch für das Schleifen des Glases, der Edelsteine.
Schlämmer > siehe dort
beim Waschen (Schlämmen) des Erzes Beschäftigter; der Junge, der den vom Waschherd abgegangenen Schlamm, der noch Erz mit sich führte, weiter bearbeitet.
Schlemmer = der älteste von den Schirrknechten in den herzogl. Schirr- u. Wagenhäusern.
Schleppchen = eine Art Kopfbedeckung im 16. Jh.
nd. slepke = Pantoffel.
Aufseher einer Schleuse, inspector cataractae.
Die Pflichten der Schl. sind in einer rev. Ordnung v.J. 1732 enthalten und bestehen ... in der Aufsicht der Schleusen u. deren Werken an der dazu gehörigen Kanalstrecke.
Weimar 1549 > Schleusser = Schliesser
Schleusserin = Dienstmädchen
Slüter = Schliesser
Brockhaus: Schliesser = Pförtner, Hauswart
Schliesserin = Wirtschafterin, Schaffnerin.
Schiedsmann
derselbe: Bürgermeister, Beedhaber
Brockhaus: in der Weimarer R. Reichsbeamter im Schlichtungswesen.
Schlichter, vom Verb schlichten in der übertragenen Bedeutung: ausgleichen, vermitteln, zur Sühne, zu einem Übereinkommen bringen.
(Duchslichter) oder Lakenberedere (Tuchbereiter) hatten das Tuch zu glätten und zu streichen
slichter, sluchter, duchslichter = Schlichter, Glätter von Wollentuch
Schlichter = eine Person, welche schlichtet, besiehe > in der Bedeutung, etwas in Ordnung bringen.
Der Schlichtmeister übt die Aufsicht im Schlichtsaal aus . (Schlichten oder Leimen, ... meist m. Stärke, hat den Zweck, die Kettfäden bei der Weberei glatter u.widerstandsfähiger zu machen.)
Brockhaus: Schlich (Hüttenkunde)= das Erzeugnis der nassen Erz-Aufbereitung.
Duden: Schlich = das nach Pochen (Zerkleinern) und Waschen feine, von taubem Gestein befreite Erz.
Schlichwäger = Angestellter, der den Schlich vor der Lieferung an die Schmelzhütte wiegt.
das schwere Mineral sinkt nach unten u. das leichtere Pulver des Ganggesteins wird fortgespült, das erstere nennt man Schlieg, das zweite After
(Dithmarschen) Kirchspielvorsteher (hatte die Aufsicht über den Kirchenkasten u. das Dorfgericht)
Schl. = eine Person, welche schliesst, ver- oder ein-schliesst; so wird eine Person, welche in grossen Haushaltungen das Essen u. Trinken in ihrem Beschlusse hat, Schliesser (Schliesserin) genannt. In vielen Gegenden versteht man unter Schliesser auch den Gefängniswärter od. Stockmeister.
Niedersächsiehe > slüter.
Lübeck 1842 > Schliesser auf dem Spinnhause.
Schl., der in seinem Häuschen neben dem Tor bei einer flackernden Öllampe wachte.“
vergleiche > Zingelschliesser
der mit einem Schlitten fährt. Schlitten werden auch genannt:
1) bewegliches Gestell, auf dem beim Glockenguss die Form ruht,
2) beim Bergbau ein zur Beförderung des Gesteins dienender Schlepptrog,
3) in der Landwirtschaft die Schleife (bei Slöp), schlittenartiges, niedriges Gefährt, mit dem schwere Lasten befördert, aber auch der gepflügte Acker geebnet wurde.
Schlittenfahrer daher:
1) in der Landwirtschaft = Schleifenfahrer
2) im Bergbau = Schlepper.
tritt erstmalig 1317 in Frankfurt auf
eine Abart: Malschlossmacher; > siehe dort
slosser, slosseler, slusseler, slusser, sloisser, slösser, slesser = Schlosser
Handbuch d.Ber.: Schlosser (Handwerk) = Bauschlosser usw., Kunstschlosser;
Schl. (Industrie) = Eisenbauschlosser.
Schlosswart? Schlossvogt? Schlossverwalter? Schlossmeier?
Schlossmeier = Verwalter des zum Schloss gehörigen Gutesiehe >
Schlosswart = Hausmeister.
Freudenstadt 1618 > Schlossmeyer (Verwalter des zum Schloss gehörenden Gutes)
Meier = urspr. Beamte, die einem Fronhof vorstanden
Meier = Gutsverwalter
= Bauer, Pächter.
Es ist nicht jeder Schlotfeger, der schwarz aussieht
Schornsteinfeger.
ein Ratsdiener
Schluckwächter, nd. slukwächter, das Wort scheint scherzhaft entstellt zu sein aus Schlupfwächter, womit man im 17. Jh. in Hamburg die unterste Klasse der Gerichtsdiener bezeichnete
Slukwächter = Slupwächter (Hbg.) = Gerichtsdiener, etwa weil sie auf die Schlupfwinkel der verworfenen Menschen ein acht haben, wird auch Sluukwächter gesprochen.
Nachtwächter.
Schmackenschipper = Schiffer auf eine Schmacke (Schiff für Haff- und Flussschiffahrt; Ladefähigk. einer Schm. betrug 3000 bis 4800 Scheffel Getreide. ÷ 200 - 300 t)
Schmacke = kleines Seeschiff
Schmack = kl. Seeschiff, welches unten flach u. vorn u. hinten rund gebaut ist.
Schmalmacher (Schmaltuchmacher) stellt schmale Zeuge her, wohl schmaler als 2 1/2 Ellen=1,5 m.
vergleiche > Klein- Breittuchmacher (diese webten 2 1/2 Ellen breit, - 20 Ellen lang)
Schütze: Schmeer = Fett
Smeerhöker = Butterhändler, der im kleinen Butter, Speck u.dergl. verkauft.
Smeer = Fett, minderwertiges
Metallschmelzer
Schmelzer, in den Schmelzhütten derjenige Arbeiter, welcher die Schmelzung der Erze versteht und verrichtet.
Unter dem Sch. schlechthin wird häufig nur der Eisenschmelzer u. der Stahlschmelzer verstanden (da diese zahlenmässig überwiegen) u. ihm der Metallschmelzer gegenüber gestellt.
Meister in einer Metall-(Kupfer-)hütte.
Fischfänger.
Schmerling, auch Schmerle, Bartgrundel gen., karpfenähnlicher, Fisch von etwa 15 cm Länge.
schmerling -> schmerle = Name des Fisches cobitis barbatula.
verkauften im Ausschnitt Speck, Schmalz u. ähnl. Fettwaren.
siehe >Smersnider
Konitz, 1578, 1589 > Schmied
Nach ist die Schmiedemühle eine Schmiede, in der Hämmer durch Wasserkraft betätigt werden.
Schmiedemüller demnach ein Schmied, der einen durch ein Mühlwerk betriebenen Hammer benutzt.
smerer = Schmierer.
Neben Scherer = Barbier bedeutet smerer wohl Pflaster-, Salbenschmierer, Chirurg.
smeren =
1) etwas mit Fett bestreichen,
2) Wände weissen.
der achsen schmiert, bei webern der den Aufzug mit einer Art Kleister überzieht.
in Posen u. Warschau (jüdisch-deutsch) der Schmucksachen verfertigt, Bortenwirker, Posamentier.
Durch Schmieden, Meisseln, Sticheln usw. stellte der Sch. Matritzen her, mit denen in der Handpresse od. durch Hammerschlag Schmuck hergestellt wurde.
= Schmuckpresser, Gürtler; Prägen u. Pressen von Teilen f. Schmuck... Abzeichen, Münzen, Plaketten u. Medaillen.
Metallen Knopf- u. Schnallenmacher
Brockhaus: Schnalle = Vorrichtung zum Schliessen, besiehe > an Riemen.
Schn. = fibularius
fertigte gesteppte Waffenröcke
Schnecke =
a) Schutzvorrichtung gegen feindliche Geschosse, welche die Krieger durch Übereinanderlegen ihrer Schilde herstellten.
b) in den alten Taschenuhren eine kegelartige Walze, um welche sich beim Gang der Uhr die Kette windet.
c) Bohrer mit gewundenen Schärfen.
vergleiche > Scheckeler
Schneidelade = Lade der Landleute, worin Kraut oder Häcksel zu Futter geschnitten wird.
ursprünglich gleichbedeutend mit dem des Schröders, Schröters, Schraders; das ist soviel wie Zerkleinerer. Er bezeichnete zunächst also den Zerschneider oder Zerkleinerer verschiedener Stoffe.
schnittarzt,m. = „chirurg,der stein und bruch operiert“
vergleiche > Bruchschneider, Hodensnyder, Chirurgus
Weissenfels 1826 1850 > Kleider- und Schnitthändler
Schnittwarenhändler.
Brockhaus: Schnittware = die nach der vom Käufer gewünschten Länge vom laufenden Stück abgeschnitten werden.
vergleiche > Sniddeker, Schottilier
Holzschnitzer, Tischler
die Holzbildhauer, die Schnittker. Sie schmückten die Truhen, die bisher rohe Holzkisten gewesen waren, mit schönen Verzierungen nach griech. Vorbildern u. mit Bildnistafeln. ...
Brockhaus: Schnittwaren=Gewebe ohne abgepasste Musterung,die nach der vom Käufer gewünscht.Länge vom laufenden Stück abgeschnitt.werden.
Schnittware=Zeugware,die im Kleinen nach der Elle verk. wird.
Schnitzker = Tischler, Schnitzer
Schnitzker (Schnitzger) = Tischler, Schnitzer, verfertigt Gegenstände mit Schnitzwerk, z.B. Truhen, Wiegen.
Snittker = Holzschnitzer, Tischler.
Lexikon: snitzaere = Schnitzer, Bildschnitzer.
Weissenfels 1855 > Hersteller von Schnürmiedern, Leibchen, Hüfthaltern und -formern (Korsett)
snörlief, -liefken = Schnürleib, -leibchen
Schnürleib = enges nach dem Leibe gemachtes Kleidungsstück des anderen Geschlechtes, welches mit Fischbein ausgesteift ist, nur den Oberleib bis an die Brust bedeckt ... u. zugeschnürt wird.
Der Brustschneider fertigte nämlich die Schnürbrüste (Korsetten) an...“
Verfertiger von Schnüren
siehe > snormecher
vergleiche > Postmentenmaker, Pasimetmacher
Abdecker siehe > Schinder
Schoband = Schinder
Schobhut = Nebenform zu Schaubhut, Strohhut, besonders der grosse Frauenstrohhut.
Um 1350 kennt man sie (Drahtmacher) als Schockenzieher (nach der Schaukel zum Zurücklehnen beim Ziehvorgang).
Von den beiden Bürgermeistern wurde alljährlich zu Martini einer aus den Schöffen u. einer aus den Ratsherren auf ein Jahr gewählt.
Ratsherr, dem das Schulwesen unterstand.
Schulpfleger, curator scholarum.
Schulvorstand.
derjenige Kanonikus oder Domherr an einem Dom oder Kanonikatstift, welcher der Lehrer an der damit verbundenen Schule war. Ehemals hiess er im Deutsch.auch der Schulmeister,der Schulherr.
Später einer, der eine kleine Pfründe als Sinekure besitzt.
Sinekure = einträgliches Amt, das wenig Mühe macht.
Der Scholastikus hatte die Obhut der Schule, wie der Kantor (beide auch Canonici) die über das Rituelle der Gottesdienste
vergleiche > Scholaster
Domherr, dem die Domschule und das gesamte kirchliche Unterrichtswesen untersteht.
Schulmeister, Lehrer.
Schöltisei = Schulzenamt
Brockhaus: Scholtisei = Bürgermeisteramt.
Scholze = Schulz.
Wismar 1250/72 > Schuhmacher, siehe > Schuster
Schooster = Schuster
Schoolapper = Schuhflicker.
Hannover > Schomekere, schoister
Rostock > Die Schuhmacher wurden zum Unterschied von den Altschustern, die nur Flickarbeiten besorgten, nygenschomakere oder schomakere des nigenwerks genannt.
siehe > Färber
Schwarzfärber, Waidfärber, ein Handwerker, welcher sich ehemals beim Zeugfärben auf die schwarze, blaue u. braune Farbe beschränkte.
Eine Sondergruppe, und zwar im Rahmen des Reinigereigewerbes bilden die Kleider-(Zeug-)färber und Lappenfärber, auch Schönfärber genannt, die das Färben gebrauchter einzelner Kleidungsstücke, Stoffteile, Lappen usw. besorgen.
Färber, der gebrauchte Kleider in derselben Farbe auffärbt oder in dunklere Farben umfärbt. Im Gegensatz zu den Stück- u. Garnfärbern.
Verfertiger von Schöpfkellen
Holztroghauer = Schopenhauer
vergleiche > Mollenhauer
Schope = Schöpfkelle der Brauer , ...genannt nach den Zapfstellen, den Schopen; sie besorgten das Mälzen u. Brauen.
Schopenbrauer = Brauknechte, die das Brauen gegen Lohn betrieben
Schopenbruer = selbständiger Brauknecht
Behrens: Sch. = Knecht der Brauer, durch welche eigentlich das Brauen geschieht.
Schope ist eine Schöpfkelle, mit der das Wasser in die Braupfanne geschöpft wird.-
Schüssel- oder Schöppenbrauer = Brauarbeiter, die nicht dauernd bei den Mälzenbrauern angestellt sondern nur für die einzelnen Gebräue verpflichtet sind.
Schöffenschreiber = Schreiber in einem Schöffengericht
Schöppenschreiber = Schreiber in einem mit Schöppen besetzten Gericht.
Unterschreiber = wohl ein zweiter Schreiber, Hilfsschreiber.
Schiffszimmermann.
einer, der schoppt, den verschiedenen Bedeutungen des Wortes entsprechend:
1) Schiffszimmermann,
2) im Pinzgau der Bauernknecht, der das Heu auf dem Heuboden niederzutreten hat,
3) in Bayer: Schuhmacher.
mittelhochdeutsch: schoppen = stopfen
Weimar 1561
Schöps = slaw. Bezeichnung f.den Hammel
Lexikon: Schops, Schöps = Hammel
Schafhirte.
trug je nach Landschaft u. Dialekt die verschiedensten Bezeichnungen: Helle-, Kemmet-, Kender-, Kamin-, Essefeger od. -kehrer
Strassburg schon im 13. Jahrh., Kemmetfeger erstmalig Strassburg 1481. Im 15. Jahrh. erscheint Schornsteinfeger als besonderes Handwerk
Gumbinnen > Schorsteinfeg. Das Wort tritt erst 1462 auf. Einträge von 1453 u. 1465 im Bürgerm.buch beweisen, dass damals die Steindecker die Schornsteine fegten.
Hilfsarbeiterin des Wollenwebers
Schor(lak)er = Strassenkehrer, Hilfsarbeiter bei den Webern.
Schorrer, Nopper untersuchten das Gewebe (Tuch) auf Fehler, Knoten od. Noppen u. Brüche.
Lübeck 1798 > Schoss, nd. = Steuer, Abgabe; also: Steuerkassierer.
Schossfenger = Gelderheber
Schossherr = Steuerherr (Ratsherr od. Beamter, der die Steuern zu erheben hatte.)
Amtsdiener, Steuereinzieher.
Schösser = eine Person, welche dazu gesetzt ist, den Schoss von den schossbaren Personen einzunehmen u. zu berechnen.
Schoss = obrigkeitl. Abgabe von Grundstücken.
Einnehmer des Schosses, Steuereinnehmer, Rentmeister; abgesehen von der eigentl.Bedeutung auch andere beamtete Personen, so Amtsvertreter, Amtmann, Amtsverweser.
Schoss = Steuerabgabe
Schosseinnehmer (Schösser) = Steuerbeamter.
Schösser = Schoss-, Steuereinzieher.
Hersteller von Gesteinsschotter für Gleis- u. Strassenbau.
Schotter = kleingeschlagene Steine zum Befestigen von Strassen
Hannover 1505
Feintischler, gleichbedeutend mit kuntormaker u. snitker
mittelniederdeutsch: schottilie = Holztafel, Schindel
schottilien = täfeln
Schotteler = Drechsler, Schüsselmacher
Schottilier = Tischler.
vergleiche > Kellerschotten, nach Hausierer.
Schotte = Hausierer
Schotten = Hausierer, herumziehende Händler.
Schottische Herkunft lag sehr häufig nicht vor.
Angestellte der Steuerverwaltung.
Schott = Schoss, Abgabe.
Schottföhrer = Vorarbeiter beim Mähen des Korns
Lagemann, Polizeiwesen u. Wohlfahrtspflege i.Lübeck siehe > Schossknechte.
Schosseinnehmer (Schösser) = Steuerbeamter
In den Hansestädten ist Schott, Schoss, die Hauptabgabe von dem sämtl. Vermögen der wohlhabenden Bürger.
schoss = Steuer, Abgabe, das, was einer zuschiesst.
Adressbuch Lübeck 1811
Stenzel, Seemännisch.W.B.: Schout, niederdeutsch aufsichtführender Schulz oder Schultheis
Schaut = Polizeidiener
vergleiche > Wasserschout
Diener, Gehilfe des Schout bzw. des Wasserschouts
Schuhmacher
schowerte = Schuhmacher
vergleiche > Schomaker
Schneider
nd. Form für Schröter
mittelniederdeutsch: schroder, schrader = schneider.
ostfäl. Variante zu Schröder, meint den Schneider.
Lübeck 1842
Wächter für die Schrangen, d.siehe > nach Tische oder Bänke, um Brot u. Fleisch zum Verkauf anzubieten.
Schrangen = Verkaufsbank u. -bude, besiehe > der Bäcker u. Schlachter
Bedienter, der die Verkaufsstände bewachte.
Getreidehändler.
Schranne = ein oberdt. Wort, mit Schranke gleichbedeutend (Brotschranne, Fleischschranne usw.). In München nennt man den Getreidemarkt die Schranne.
Schranne = Gestell einer Bank, eines Verkaufsstandes; Bank u. Stand selbst.
Augsburg 1870 > -meister = Handwerker bzw. Händler, der einen Schrangen (Schranne), Verkaufsstand hat.
Schraper und Fiedler, die als Bettelmusikanten sich auf den Strassen hören liessen.
schlechter Geiger, ungeschickter Barbier.
Schraubendreher, der durch Drehen Schrauben formt.
Schröpfer in einer Badstube, der den Badenden zur Ader lässt - - - vergleiche > Schröpfer
Schreibmeister, Meister und Lehrer des Schönschreibens
Lehrer, Stadtschreiber o.ä.
vergleiche > Rechenmeister
Weissenfels 1800
Schreibstuben-, Kanzleigehilfe
Beflissener = Studierender; Gehilfe
Brockhaus: Schreiberei = Kanzlei, Schreibstube.
Schreiber; meist in anderen Diensten, aber auch selbständig ihr Gewerbe ausübend.-
Der wober schriber, auch des wullenwober Hantwerks schriber. Hatte beim Waidhandel das Messen zu beaufsichtigen u.aufzuschreiben, was nach aussen u.was an einheimische Käufer abgesetzt wurde.Über seine Amtspflichten hatte er vor dem Bürgermeister zu schwören.
Schiffsschreiber.
schriver = Schreiber,
schriverie =
1) das Schreiben,
2) Schreibstube
schriveine, schriweie = Schreiber, Secretär;
Kiel > Schiffsschreiber
Brockhaus: Schriftgiesserei = der Zweig des graphischen Gewerbes, der Lettern für Druckschriften durch Giessen herstellt.
Schriftgiesser u. Schriftschneider, fusor typorum.
einer, der die metall. Lettern der Buchdrucker durch Guss herstellt.
diejenigen, die keine Obrigkeit zum Richter haben,sondern den Landesherren selbst und dessen Canzlei;
daneben jeder Untertan, der das Recht hat, dass ihm die Ladungen, Zufertigungen usw. aus den Gerichten schriftlich und nicht bloss mündlich durch die unteren Bedienten zugehen.
Adel oder anderer Stand, der die Ladung zum Landtag unmittelbar durch besonderes Schreiben erhielt; Inhaber des Privilegs, sein Recht schon in der 1. Instanz vor dem höchsten Gericht zu suchen.
Die Beschlossenen erhielten die Einladung ... von der Hofkanzlei; die Unbeschlossenen ... öffentl. Ausschreibung. Daraus Trennung zwischen Oberständen u. einfacher Ritterschaft;
ähnlich: Schriftsassen u. Amtssassen.
einer, der Zahlen, Buchstaben und ganze Aufschriften graviert; auch im Sinne von Schriftschneider.
vergleiche > Formstecher
Schreiner, Tischler
schriner,schryner = Schreiner. Zunächst kommen sch. neben kistnern vor; 1542 sind letztere verschwunden.
Werkzeugmacher für die Tuchbereitung.
bei Tuchmachern eine Art Kartätschen, womit die feine spanische Wolle gestrichen wird. Sie unterscheidet sich von den Kartätschen nur in der Feinheit.
Schneider sartor
vergleiche > Schröder
Schroder (Schröder) = Schneider; Münzschneider.
Schröter, die das Auf- u. Abladen schwerer Gegenstände, namentlich des Weines, die Verbringung des letzteren in Keller zu besorgen hatten.
Verfertiger neuer Anzüge; Altschneider für Reparaturen.
Schroder (Schröder) = Schneider, Münzschneiter.
Schroter : wurden im Mittelalter vielfach die Schneider benannt.
in der älteren Sprache für den Schneider.
siehe > Schneider
Schröder niederdeutsch, Schrader ostfäl. = Schneider.
(niederdeutschschröden = schneiden, md.-obd. Schröten, Schröter
Schroder = Scroder, Schröter = Schneider
Schröter = Schneider, Böttcher.
Schrötter (Schröder, Schröter) = Angestellter des Kranmeisters, sie schroten die Fässer in die Keller u. aus denselben;
schroden, schroten = wälzen, schieben, rollen.-
Schroter (Schröter) wurden im Mittelalter vielfach die Schneider benannt.
schröpfen = Blut entziehen durch Aufsetzen von Schröpfköpfen, nachdem die Haut eingeritzt ist.
vergleiche > Schreffer
Schröter = Schrötter: sie schroten die Fässer in die Keller u. aus denselben (schroten = wälzen, schieben, rollen)
Die Schröter waren dazu bestellt, gefüllte Weinfässer in die Keller zu schaffen oder herauszuziehen mit Seil u. Schrotleiter, und niemand ausser ihnen durfte das tun.
Hannover 1689
Scheuerfrau
Duden: schrubben; Schrubber = steifer Besen
Brockhaus: kehren mit einem rauhen Besen; Schrubber = rauhe Bürste, Scheuerbesen.
Duden: Schub- oder Schiebkarre
Schubkärrner, der mit einem Schubkarren arbeitet.
Schuhmacher,
Schuster > siehe dort
Nebengewerbe ziemlich häufig, z.B.: glockener, kolenmesser, phiffer usw.
Spottname für die Dänen.
schuckln = schmuggeln
Schuckelmeyer = Spottname der Altonaer und der Hamburg benachbarten Holsteiner für die Dänen zur Zeit der Kontinentalsperre.
Die Lübecker hatten ein Schimpfwort für die nicht beliebten Dänen erfunden: Sch., anspielend auf ihre Holzschuhe, mit denen sie durch die Strassen Lübecks u. zwischen Lübeck u. ihrem Standort, dem nahegelegenen dän.-holst. Fackenburg schuckelten.
Kölln > Schuhflicker.
vergleiche > Altbüsser
Er (der Brauberechtigte) konnte auch einen Schuffenbräuer - so hiessen die Brauer, die gewerbsmässig das Schiffsbier herstellten - damit beauftragen, der mit seinen Leuten die Arbeit gegen Lohn ausführte.
vergleiche > Schoppenbrauer
In Danzig hiess der eigentüml. Schöpftrog, dessen sich die Brauer zum Übergiessen des heissen Wassers über das Malz bedienten, Schuffe, Schuppe, Schippe .., Schopenbrauer diejenigen, die den Brauern um einen gewissen Lohn helfen.
Schuhmachergeselle.
der im Schuldienst steht, Schullehrer, in älterer Sprache. In neuer Sprache gleichbedeutend mit Schuldiener.
Schullehrer.
Weimar 1693
Fünfter Lehrer an einer Höheren Schule.
Gerichtsvollzieher
executor; Schuldbote, Gerichtsbote, der die Schulden einfordert
siehe > Lepper, Altbüsser, Russe
Schoflicker = Schuhflicker
Schulapper = Flickschuster
Schulfrau, maestra di scuola,(schweiz.)
die Frau des Schullehrers
Lübeck 1798 Lehrer.
In einer kirchenbucheintragung 1774 in Pommern: Beruf: Küster wie auch Königlicher Gnädenschulhalter in Wudarge. Wahrscheinlich ehemaliger Soldat, der durch Königl. Gnade zum Schulhalter ernannt wurde.
Westpr.:Schulhalter, Vorsänger und Glöckner.
vergleiche > Lehrmöder, Lesemöder
Schulgeschworener, Mitglied es Schulvorstandes
Lübeck 1661
Schull = Scholle (Fisch)
Schollen-, Fischhändler.
handelt es sich um Lehrer für die Volksschule, die der Rat der Stadt errichten wollte.
Brockhaus: kath. Klostergenossenschaften, die sich vorwiegend dem Unterricht von Mädchen widmen.
Matrose, Schiffsaufseher, -offizier niederen Ranges
Schiemann ist der Deckoffizier, dem besonders auf grossen Schiffen die Takelung des Fockmastes zur Aufsicht übergeben wurde
der auf den Bootsmann folgende Unteroffizier, den die Takelage des Fockmastes angeht..
Besitzer einer Schuppose, eines Grundstücks von 1/4 bis 1/2 Hube (alemannisch)
Schurer (m.) = Reiniger, Putzer, Panzer- od.Schwertfeger(?)
nach dem Biegen, Härten u.Anlassen der fertigen Federn folgt das Schauren, Scheuren (i.d.Uhrenindustrie).
Die Schürer hatten das Feuer des Glasofens ständig zu unterhalten; da dieses Tag u. Nacht brannte, gab es ... einen Tag- u. einen Nachtschürer.
Trockenes Holz war immer auf dem Horst (Horscht) vorhanden, wo es von der aufsteigenden Hitze gedörrt wurde.
Wo höhere Hitze erzielt werden sollte, wurden die Scheiter zerkleinert und im Bratofen noch weiter gedörrt.
siehe > Schürer
Brockhaus: schüren = anfachen, erregen.
Drechsler, der Holzschüsseln herstellte.
vergleiche > Schusseler
der Schüsseln macht, Schüssler.
Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um Holzschüsseln.
Amtleute des Domstiftes, Ende 14. Jh. ... 1 schüsselschreiber..
Ausk.d.Stadtarchivs Bamberg 27.10.75: Der Schüsselschr. hatte die Buchführung über den Victualienbedarf und -konsum zu besorgen, war eine Art Rechnungsführer.
schuochwürchte, Schuchsutaere ist eine Bezeichnung, die aus dem deutschen Wort Schuh und dem latein. sutor = Schuhmacher entstanden war
Schuster, Schuhmacher (e = Dehnungslaut)
Schustergeselle.
Bootsbauer
Schute = kleines, schnell segelndes Fahrzeug.
Schute =
1) auf der Ostsee Schiffe mit 3 Masten ohne Körbe,
2)(Hamburg) kleines Fahrzeug mit hohlrundem Boden, deren man sich zu Lustfahrten u. kleinen Reisen bedient;
3)(Hamburg) grosser Kahn, Elbkahn.
Duden: Schute = Kanalschiff
Brockhaus: flacher, breiter Schleppkahn für den Hafenbetrieb.
kleines schnellsegelndes Fahrzeug, Hamburger Schute, Kahn 120 Fuss lang, fahren auf Elbe, Havel, Spree.
Schütze
schutze, schotze, schutz =
1) Flurschütze, Feldhüter; hatten häufig Nebengewerbe
2) gegen Ende des 15. Jh. wird der Ausdruck als Name für eine Abteilung der Söldner üblich.
Aufsichtsbeamter der Müllabfuhr
schütten = umherlaufendes Vieh, das auf fremdem Eigentum Schaden tut, einfangen u.einfriedigen,es als Pfand zurückbehalten
Schütter = amtlich bestellte Person zum Schützen des Viehs, meist Gemeindebote oder Nachtwächter, Feldhüter, Feldvogt
Schütting = Schutz- u. Schliessvorrichtung gegen Wasser, Grundstücke
im alten Nürnberg Name eines städt. Beamten, der die Schütte zu überwachen hatte (Schütte = wo geschüttetes aufbewahrt wird.)
Feldvogt
1) der da schüttet oder schüttelt, als Forstknecht für das Schütteln der Eicheln von den Bäumen;
2) Teichschütter, Wächter der Wälle, die das umherlaufende Vieh einschliessen.
Schutter, er hatte dafür zu sorgen, dass Vieh, das Schaden anrichtet, eingesperrt wird.
Er hatte darauf zu achten, dass die Weidegerechtigkeit der Bürger nicht missbraucht wurde.
Wer mehr Kühe auf die Weide schickte, wer unberechtigt Pferde grasen liess, musste damit rechnen, dass solche Tiere geschüttet wurden u. gegen Zahlung des Schüttegeldes ausgelöst werden mussten.
Lübeck 1798
Schütting( m.) (1466-1731) ein Ratsbierkeller zu Lüneburg, der auch als Gildehaus u. zur Bewirtung des Gefolges bei fürstl. Besuch dient.
mittelniederdeutsch: schütting = Gildehaus, privileg. Bierhaus
Die Schonenfahrer ... kauften sich ein eigenes Versammlungshaus in Lübeck, Schütting genannt. Hier kamen bald auch andere Fahrer zusammen.
Lübeck, Breite Strasse 67 war Bergenfahrerschütting
In Bergen hiessen die Gemeinschaftsräume der hansiehe > Kaufleute Schötstuben, von skytan = schiessen, zusammenschiessen
Schütze meint i.allg. den Flurschütz, Flurhüter
verschiedene Deutungen:
1) von schiessen (Bogen-,Scheiben-schütze usw.);
2) von schützen, Schutz gewähren (Hirt, der das Vieh schützt; Feld-, Flurschütze = Feldwächter)
Gränzschütze = Grenzjäger, Jagdbediente, welche zwar ein Revier, aber an der Grenze haben; auch Grenzbediente, welche an der Grenze Wache halten, dass keine Contrebande übergeführt wird.
Hilfs-Feldhüter ohne Kennzeichnung (nach Velten)
Richter, Schützmeister im Rat.
Schüttmeister = Beamter, der in Dörfern die Polizeigewalt hat, Steuererheber.
Schützenmeister =
1) Vorsteher einer Schützengesellschaft; Vorgesetzter von
2) der in der Kunst des Geschützwesens Meister ist.
Schützen als Teil der bewaffneten Macht.
Hannover 1689.
Schütze = der mit einem Gewehr umzugehen weiss, insbesodnere ein Jagdbedienter ... Nun ist zu bedauern, dass viele (Herrschaften) nicht einen erlernten Jäger, sondern aus Sparsamkeit ihre Untertanen, Knechte, Schäfer u. Schafknechte gebrauchen.
Schützenknecht =
1) ein Untertan, Knecht, der Dienste als Schütze, Jäger versieht;
2) ein Helfer des Schützen, des Schütters > siehe dort
Wirt auf dem Schützenhof
Wirt in einem Schützenhause (taberna sagittaria)
Weimar 1552
Schützenmmeister =
1) Vorsteher einer Schützengesellschaft;
2) Vorgesetzter von Schützen als Teil der bewaffneten Macht, öffentlicher Wächter der Sicherheit.
Einwohner einer Stadt, der nicht das volle Bürgerrecht erworben hat, aber gewissen Schutz durch das Gemeinwesen geniesst.
Es gehören dazu die Gesellen, Lehrlinge, die grosse Masse der Arbeiter u. Tagelöhner.
Schieferdecker?
Schov, Dakschov = Stroh, welches zum Decken der Häuser benutzt wird.
Dachdecker.
Nürnberg > Aus Schwaben eingewanderter Leineweber.
Nürnberger Barchentweber, deren seit 1488 viele aus Augsburg einwanderten.
Händler mit
1) Waschschwämmen,
2) mit Feuerschwamm, der beim Feuerschlagen gebraucht wird.
Lübeck 1811
Schwanenmeister: am 17. Mai wurden die weggefangenen Schwäne auf der Havel ... unter Aufsicht des Schwanenmeisters und Fischeraltmeisters gerupft.
Schwärzer meint den Tuchfärber
Schwarter am Koberg > Lübeck
Schwarzbäcker = Bäcker, der Schwarzbrot bäckt.
Russ-, Rahmbrennner? (Hersteller von Kienruss für schwarze Farbe?)
Schön- u. Schwarzfärber u. Färber
Nagelschmied, der eiserne Nägel herstellt.
( Schwarzdrahtzieher = Eisendrahtzieher; Stass-St.: Schwarzgiesser = Eisengiesser)
Riemer = Sattler
Grob- u. Schwarzriemer, Weissriemer u. Seeriemer.
Weissriemer = Riemer, der weissgares Leder verarbeitet
Schwarzriemer verarbeitet Rindleder, Weissr. Feinleder.
Schweinehändler
Schwarzvieh = Schweine
Schwarzvieh = Wildschweine
Schwefelmeister = im Bergwesen der Vorgesetzte einer Schwefelhütte
Vitriol = Schwermetallsalze der Schwefelsäure.
Vitriol = Körper sekundärer Bildung, entstanden durch Einwirkung von Athmosphärilien auf Schwefelmetalle; gewöhnlich wird unter Vitriol Kupfervitriol verstanden.
Schweinehändler
Auf grossen Gütern ein besonderer Mann, welcher die Aufsicht über die Schweine hat.
Kölln 1579
Schweinehirt
Schwein = Schweinehirt
Swinharder, -harr, -heier = Schweinehirt.
Lübeck
Kastrator / Schweinekastrierer
Schweineschneider
Insterburg 1751
1) Koloniebauer aus der Schweiz, nach 1710 in Ostpreussen eingewandert.
2) Erst im 19. Jh. entstandener Name für Melker, Kuhknecht.
3) Türhüter, Aufseher in kath. Domen.
Pächter oder Leiter einer Meierei
Schweizer = Kuhmelker.
Schw. wird, übertragen von der zweischneidigen schweizerischen Degenklinge, die Druckereikraft genannt, die >Schriftsetzer und Buchdrucker< zugleich ist.
Brockhaus: Schw. ein Buchdrucker, der Schriftsetzer und Drucker ist.
fertigte im Walde mit Hilfe eines Breitbeils Eisenbahnschwellen. (Brockhaus)
junger Ritter.
Lexikon: swertdegen = Knappe, der das Ritterschwert erhalten soll oder eben erhalten hat.
Die Schwertner hatten nur Schwerter zu machen , die Schwertfeger sie zu polieren.
vürben = fegen = putzen, reinigen, blank machen.
mittelhochdeutsch: swertvürbe = Schwertfeger
Swertfeger = Schwertfeger = Polierer von Harnischen
Der Schwertfeger ist ... ein Sonderberuf in der Waffenindustrie. Er lässt sich etwa mit dem Reider > siehe dort vergleichen, der ebenfalls die Einzelteile zum fertigen Stück zusammensetzt. Er montiert Griff u. Gefäss (Säbelkorb) zusammen u. setzt sie an der Klinge an (macht aus).... vernietet u. verschraubt die einzelnen Teile miteinander.
Waffenschmied, der Schwerter fertigt, auch Schwertner genannt. Der Schwertfeger poliert die Waffen.
Weissgerber
Schwödelfass, beim Weissgerber ein Fass, worin der gelöschte u. zerlaufene Kalk aufbewahrt wird, in welchen man den Schwödelwedel taucht, um den Kalk auf die Felle zu streichen.
Schwöde, das Schwöden, Weisskalkschwöde, wobei die Felle mit einem Brei von gelöschtem Kalk bestrichen werden.
Schweden, schwöden = bei Gerbern die Felle in den Kalkäscher setzen, um sie leichter abhaaren zu können.
Flensburg > Für die Aufbereitung des Leders sorgten Schynner
Sch.L.: schinden, schinnen (schunnen) = enthäuten (auch: bis auf die Haut plündern, berauben)
Schinder = Abdecker, Henker.
Holzhändler, Bauholzhändler.
bei dem kaiserl. Landgericht ... welcher des Landrichters Stelle vertritt, aus eben der Ursache sowohl der Stabhalter als der Statthalter genannt. früher Dorfbürgermeister im prot. Hanauerland
Stabhalter = Verwaltungsbeamter,der gleichzeitig Richter war; Ortsvorsteher.
Schulz, Ortsvorsteher- Ortsvorsteher.
Stabholzhauer, Staffhauer > siehe dort
Forstarbeiter, der Holz im Walde zu Stabholz schlägt, der sogen. Pipenstäbe oder tauben (dauben) zu Heringstonnen schlägt.
Staffholt = Stabholz = Fassdaubenholz.
Stabeisenschmied = Zeiner (malleator?)
Schmied, Hammerschmied, der Stabeisen herstellt.
Lübecker 1844
Leiter eines Musikkorps bei der Truppe.
Stabshoboist = Dirigent eines Musikkorps bei den Infanterieregimentern.
Leiter eines Stabgerichtes
Stabgericht = ein Gericht, welches den Stab als symbol. Kennzeichen seiner Gerichtsbarkeit führt.
Stabgericht = verschieden, an manchen Orten ein höheres Gericht, an anderen Orten ein niederes Gericht.
Stabhalter = Schulze, Ortsvorsteher
= Verwaltungsbeamter, Richter
Stäbler =
Bettler.
1) in der Röm.kath.Kirche d. Geistliche, der d. Stab voranträgt,
2) bei den Schützen ein Ober-Offizier,
3) die bei Leichen in Hamburg mit Stützen beihergehen, worauf die Baare ... niedergelassen wird.
Stäbler = als stabträger ist wohl auch die rotwelsche Bezeichnung der Bettler zu verstehen.
Kassel 1670 > stadtbänder und wollnhandler
Bender = der vom Besitzer eines landw.Grundstücks ein Stück Acker zur Nutzniessung erhält und ihm dafür als Knecht dient.
Bender = Böttcher, Küfer
Bender = Böttcher.
Böttcher.- Wahrscheinlich ein Böttcher, der für die Stadtverwaltung Fässer, Bottiche usw. arbeitet.
Bannwart = Gerichtsdiener, Flur- u.Weinbergshüter.
Stadtbann = städtischer Gerichtsbezirk.
Flensburg > kenntlich an ihren blauen Kitteln u. ihrer roten Mütze mit dem Messingschild daran, das die Aufschrift >Stadtbote< trug.
Dienstmann.
der den Botendienst für die Stadt besorgt.
Stättemeister = Pate; (Strassbg.) einer der 4 Bürgermeister
ein hoher Stadtbeamter, neben dem Bürgermeister, auch ganz an des letzteren Stelle.
Executor, Vollstreckungsbeamter.
Die Ämter des Billettierers, der Auktionare, Wardiers- oder Taxiersleute, Kuratoren, Stadtexekutanten u. Schauer sowie des Klassenlotteriekollekteurs waren meist untereinander, mit anderen Ämtern od. einem bürgerl. Beruf verbunden.
Hannover 1627 > der die Stadtfahne trägt.
Ein Bürger, der oft in die Stadt geht u. für die Dorfbewohner Besorgungen macht.
Hauptmann der in einer Stadt liegenden militär. Macht
vergleiche > Stadt-Höffere
Stadthöfer = Beamter des Stadtkämmerers; ihm ist die Aufsicht über den Stadthof übertragen (Feuerlöschgeräte, Fuhrpark)
Stadthöfer = in Königsberg ein Beamter des Stadtkämmerers, ihm ist die Aufsicht über den Stadthof übertragen, auf dem die Feuerlöschgeräte u. der städtische Fuhrpark untergebracht sind.
Er hat die städt. Kutsch-, Bau- u. Karrenpferde zu beaufsichtigen, die Herbeischaffung der Baumaterialien zu besorgen u. die Karrenknechte und sonstigen Stadthofknechte zu überwachen.
Stadtjäger = ein Polizeibeamter der Stadt.
Stadtförster = ein Forstbeamter der Stadt.
Weimar 1640
Küster in einer Stadtkirche (im Gegensatz zu Dorfkirchen)
Duden: Kirchner = Küster, Mesner.
städtischer Beamter
ein niederer Polizeibeamter d.Stadt, dasselbe wie Stadtdiener.
Stadtdiener = Stadtbeamter, der Boten- u. Häscherdienste leistet.
Die Speisewirte durften ... andere Leute speisen, auch Essen über die Gassen tragen lassen, aber nicht in der Stadt auf Hochzeiten noch öffentl.
Gastereien als Koch kochen, weil solches dem hiesigen Stadtkoch allein beikommt.
in Leipzig früher ein Speisewirt, bei dem die Studenten zu Mittag assen.
Stadtkommissar = von der Regierung ernannter Beamter, der vor allem richterliche Befugnisse hatte.
Kutscher, der den Kutschwagen usw. eines Stadtbewohners führte. Gegensatz: Landkutscher.
Eine Auszeichnung war es auch, zum Quartiermeister eines der vier Stadtquartiere oder gar zum Stadtmajor ernannt zu werden.
Das waren ehrenvolle Ämter in der Bürgerwehr. ... An der Spitze stand bis zum Schluss des 18. Jh. der Stadtmajor, der vom Magistrat ... ernannt wurde u. in der Regel ein wohlhabender Kaufmann war.
Er hatte 2 Adjutanten u. den Stadt-Fähnrich in seinem Stab. Nach 1800 trat ein Senator als Oberst an die Spitze der Bürgerwehr.
Städtischer Angestellter z.Handhabung der Masse bei Käufen
Messer: Aichbeamter ( = Eichbeamter)
Mitter = Kornmesser.
Mütter = Kornmesser.
Angehöriger der Stadtmusik.
Kiel 1861
Stadtpolier. Wurde 1867 zur Unterstützung des Stadtbaumeisters angestellt.
Stadtpfeifer, Türmer oder Hausmann. Wie seine wechselnden Titel besagen, lebte er nicht allein der edlen Musika.
Allmächlich hatte er auf dem Turm der Pfarrkirche selbst oder durch seine Gesellen Wache zu halten, den grossen Seiger zu stellen, ... umsehen, ob kein Feuer..., ist Feuersbrunst, soll er mit Blasen, Stürmen, ... Aushängen der Fahne oder Leuchte melden, ... wo der Schaden sich ereignet.
Lübeck 1842
Hausschlachter, der das Schlachten in Privalhaushalten besorgt.
Stadtmetzger = Metzger aus einer Stadt
anfänglich der einzige hauptamtlich angestellte Beamte einer Stadt, zumeist ein studierter Mann, die Seele der Stadtverwaltung
Brockhaus: früher der (oft jur.geschulte) Leiter der städt. Kanzlei.
öffentl.Schreiber der Stadt, welcher dem Rat beigeordnet ist.
Ratssekretär oder Stadtschreiber. Dieser hat seit alten Zeiten in der Stadt eine bedeutende Rolle gespielt, ... zu diesem Amt wurden gern rechtsgelehrte Männer genommen.
welcher im Namen des Königs Recht spricht Vorgesetzter eines Stadtgerichtes dann auch in einigen Städten Bezeichnung des Bürgermeisters, so im Waldeckschen.
Hannover 1686 > Sergeant der Stadtmiliz.
Augsburg
städtischer Sporenmacher.
Ein Trommler im Dienste der Stadt
Hannover 1693 > Stadttambour.
Umgelder = Ungelder = Ungeldeinnehmer.
Ungeld = Abgabe, Steuern.
Umbgelder = Ungelder, Steuerherr.
Türmer, Turmwächter.
Zur Aufsicht über die Marktpolizei wurde ein Marktvogt eingesetzt, der zugleich landesherrlicher und Ratsbeamter war. Daneben wird noch ein wahrscheinlich ausschliesslicher Ratsbeamter, der >Stadtvogt< genannt.
vergleiche > Marktmeister
Der Stadtwäger musste in seinem Amtseide sich besonders zur Treue u. Ehrlichkeit beim Geschäft des Wägens verpflichten. ...sollte für das Wägen mit der Stadtwage gewisse Gebühren erheben, von denen ihm jedesmal ein Schilling zufiel.
Stadtwein = von der Stadt gebauter Wein; dazu: Stadtweinhaus = öffentl. Weinhaus einer Stadt, welches unter Aufsicht der Stadtverwaltung steht.
Der Weinschreiber war vom Senat erwählt. Ihm liegt es ob, wenn Schiffe mit Wein oder Branntwein beladen, ankommen, beim Löschen gegenwärtig zu sein, Marke u. Anzahl der Oxhöfte aufzuschreiben usw.
staffèren = malen, putzen
stafferen = ausschmücken, auszieren (aus frz. estoffer)
Stabholzhauer
Staffhöbel = Stabhobel für Rademacher.
Staffholt = Daubenholz
Stabholz = Holz zu Stäben, Bretter, woraus Fassdauben gemacht werden, zum nd. stafholt.
Tüncher
Handwerker, der Holzwerk anstreicht u. Wände mit Zierrat ausmalt.
Brockhaus: staffieren = ausstatten, ausrüsten.
handwerker, der holzwerk anstreicht u.wände mit zierrat mit hilfe von schablonen ausmalt; Anstreicher, Weissbinder.
siehe > Stahlschleifer
ein Handwerker, welcher verschiedene feine Waren aus Eisen verfertigt, ihnen durch Cämentiren (Härten) eine Stahlhärte gibt u. sie durch Polieren verschönert.
Stahldruckerei (Porzellan) verziert Porzellanwaren durch Übertragen von Vignetten mittels Stahlplatten u. Schmelzfarbe.
Handwerker, der mit Hilfe von Grabstichel, Meissel u. Hammer in ein vorbereitetes Stahlstück Hausmarke, Monogramm, Schrift, Wappen od. ähnl.derart einarbeitet, dass davon ein Abdruck in Siegellack oder Wachs gemacht werden kann.
Der St. arbeitet häufig auch für die Münze, indem er Prägestempel für Münzen u. Medaillen herstellt.
Schütze mit Stahlbogen.
Armbrustschütze.
Künstler, der in Stahl sticht, Stahlstiche macht.
Stahlstecher = Druckstockhersteller, Druckformhersteller, Tiefdrucker.
Brockhaus: K.-stecher = Graphiker, der mit dem Grabstichel Kupferstiche herstellt. St.-stecher arbeitet wie der K.-stecher, jedoch benutzt er eine Stahlplatte, die mehr Druckabzüge erlaubt als die Kupferplatte.
Berlin > Zäunemacher.
Brockhaus:
Staken,niederdt.
1) Stange, Pfahl,
2) Busch-, Faschinen-, Flechtzaun.
ausstaken = Zäune aus Staken herstellen; auch Staken (Pricken) stecken, wie es die Fischer tun.
Schiffsheizer, Kornauflader
Stakmeister = Baumeister an den Deichen
aus dem Amt der Tuchhändler genommen, die Aufgabe hatten, nach der Färbung die Tuche auf ihre Güte zu prüfen u. zu zeichnen.
Brockhaus: Stal = Stempel, Wertmarke.
Schaumeister > siehe dort
Flensburg > Stallknecht, Stallmeister.
Brockhaus: Staller = Titel hoher Beamter (Friesland)
eine hohe obrigkeitliche Würde in Holstein u. bei den Eiderfriesen.
Der Amtmann des Amtes Husum war von 1769-1860 zugleich Oberstaller der Landschaft Eiderstedt u. Pellworm ...
Wismar > Zoll u. Marstall mögen in älteren Zeiten den Kämmerern mit unterstanden haben. Später treten Stallherren wie Strandherren auf.
Vorsteher eines Stalles, eines herrschaftlichen oder fürstl. Marstalls
Für die Studenten gab es ... für die körperl. Ertüchtigung einen Stallmeister, der Reitunterricht erteilte, einen Fechtmstr., einen Tanzmmstr., einen Zeichenmstr. u.einen Voltigiermeister.
Lübeck 1798
unter dem Stallmeister stehen die Bereiter, Kutscher, Reit-, Wagen- und Beyknechte.
Stallreuter = Bediensteter, der im Marstall eines Fürsten, eines Rates für Pflege u.Bewegung der Pferde eingesetzt ist, im Bedarfsfalle reitende Herrschaften begleitet.
(Stallknecht in Gasthäusern mit Ausspannung - Stalljungen)
Eisenhändler
Stahlmenger heissen diejenigen, welche Eisen- u. Stahlwaren feilhalten; sie sind die späteren Eisenkrämer.
unsern Dienstmännern entsprechende, von der Stadt in Eid u. Pflicht genommene Gelegenheitsarbeiter; arbeiten gewöhnlich zu zweien, da eine ihrer Hauptverrichtungen in dem Tragen von Lasten vermittels einer Stange bestand.
Stangendreyer
Lübeck 1798 > Stangenträger
Lübeck 1842 > Stockholmer- oder Stangenträger. Anzutreffen an der Trave bey der Fischstrasse in ihrer Bude. An den Mauerresten lehnen die langen Stangen schwed. Eisens; ... Osemundstangen.
Die Sporer nannten sich auch Stangenschmiedemeister oder Stangen-, Sporen- u.Striegelmacher.
(Stangen = Pferdegebisse)
Hammerschmied, Stabeisenschmied.
Beutelmacher, Tütenmacher, Hersteller v. Blattflachbeuteln (Tüten?)
Duden: Stanitzel = bayr.-österr. für spitze Tüte.
Papiertüte; (fusst auf Skarniz = Kosakenzelt)
Facharbeiter im Kessel- u. Schiffbau, die Nietplatten lochen, entgraten, richten.
Brockhaus: Stärke = pflanzlicher Vorratsstoff; man gewinnt St. als Kartoffel-, Weizen-, Reisstärke u. andere durch Zerreiben der stärkereichen Pflanzenteile u. Herausschlämmen mit Wasser.
vergleiche > Amidammacher-
siehe > Pudermacher
Verwaltungsbeamter im poln. Westpreussen, steht an der Spitze einer Starostei, ist im Range dem preusischen Amtshauptmann gleich.
Verwalter, Inspektor oder Stellvertreter des Landesherrn.
In Mecklenburg u.Pommern war der Statthalter der Verwalter oder Inspektor eines Gutes
Brockhaus: ein Beamter, der das Staatsoberhaupt oder die Staatsregierung in einer Provinz oder einem Gebietsteil vertritt.
Stättenmeister = Stättemeister.
In Strassburg war Stättemeister früher Bezeichnung der 4 Bürgermeister, nach der alten reichsstädt. Verfassung.
Bauer
Besitzer eines Staven. Staven = bäuerliches Grundstück mit Haus u. zugehörigem Land; ursprüngl. unteilbarer u. unveräusserlicher Stammsitz.
Osterode 1732
Stecknadel = Stecher am Gewehr, eine nadelförmige Vorrichtung im Schloss der Kugelbüchse, welche den Abzug auf das Feinste spannt, so dass er schon durch den leisesten Druck in Bewegung gesetzt werden kann.
Kramer wirft Stechnadel u. Stecknadel durcheinander-
Stechnadeler daher
1) Hersteller von Stechern, Hilfsarbeiter des Büchsenmachers,
2) Hersteller von Stecknadeln.
vergleiche > Nadler Knopfnadelmacher
Lübeck 1798
Schiffer, die auf dem Stecknitzkanal Waren, Salz von Lüneburg beförderten.
Lübeck 1842 gehören die Stecknitzfahrer zu den Bötern. Diese ....theilen sich in Travefahrer, welche die Trave von Oldesloe bis in den Dassauer See und die Stöpenitz und bis Travemünde befahren;
2) Stecknitzfahrer, welche zwischen Lauenburg und Lübeck
3) Wacknitz-Holzschiffer, welche auf der Wacknitz und dem Ratzeburger See fahren.
Stecknitzboote hatten höchstens 750 Zentner Tragfähigkeit.
Lübeck > Aufsicht auf die Reihen-Ordnung unter den Stecknitzfahrern. Jedem Stecknitzfahrer die ihn betreffende Reihe ansagen, den Kaufmann auffordern, die Waare ans Schiff zu bringen, die Schiffer anhalten, dort anzulegen, wo die Waare ist usw.
Goslarer 1502 > de steffelmeker
stevel (steffel) = Stiefel
Stiefelmacher, Schuster.
Aufsichtsbeamter im Bergbau; er muss gelernter Bergmann sein u. eine Bergschule besucht haben.
Man unterscheidet: Elektrosteiger: verantwortl.f.elektr.Anlagen,
Fahrsteiger: verantw.f.d.ganze Grube, muss in der Woche jeden Abbauort besuchen
Grubensteiger: leitet eine kl.Grube selbständig
Maschinensteiger = Maschinen-Ingenieur
Materialiensteiger, verwaltet das Magazin für das Bergwerk, in dem alles Gerät, Ersatzteile usw. lagert.
Tagessteiger: verantwortl. für die Belüftung der Grube
Zimmersteiger: Aufseher über die Bergzimmerleute, die Schächte u. Stollen auszimmern.
Werkstattsteiger: beaufsichtigt die Werkstätten der Grube.
Grabensteiger: hat die Aufsicht über die Kunstgräben (Harz)
Scheidesteiger > siehe dort
Steiger trugen die Steigerhacke (Häckel), einen Stock, an dessen oberem Ende statt des Griffes eine kleine Hacke oder Axt aus blankem Messing sich befand
von jeher die Bezeichnung eines Bergmanns,man unterscheidet oberst-, unterst-, kunst-, poch- oder wäsch-, zimmer-, grabenst.
Arbeiter in einem Steinbruche, auch Steinbruchbesitzer
Lübeck 1798
Steinsetzer, Pflasterer. -
vergleiche > Stenbicker
im Gegensatz zum Bleidecker war der Schieferdecker, später Ziegeldecker
steindecker (tector petrarum) Schieferdecker. Sie beschränken sich nicht auf Schieferbedachung.
siehe > Leiendecker
stendecker, laterarius = Dachdecker
Steindreher = ein Kunsthandwerker, der in Stein arbeitet.
Brockhaus: Spezialberuf des Vervielfältigungsgewerbes, der die vom Lithographen vorbereiteten Druckplatten mittels Steindruckpresse ausdruckt.
Lithograph.
Steinfahrer, -fuhrmann.
Fertigt Steinzeug wie Abwasserrohre, Futter- u.Lagergefässe
Steinzeugformer = Hersteller von Formlingen aus Steinzeugmassen; hart u. säurefest im Gegensatz zu Steingut.
Steingut = Tonwaren mit weissem, porösen, nicht verglasten Scherben
Steinzeug = Tonwaren mit dichten, verglasten Scherben.
Steingut = poröse Tonware
Händler mit Tongeschirr, -Töpfen, -Kannen usw.
Steinhauer, Steinmetz
stenhover = Steinhauer, lapiscida
vergleiche > Stenbicker, Steinmetz
Die Steinherren besorgten den Ankauf u. Verkauf der Mühlsteine, wovon der Gewinn dem Rate zufloss
Mitglied des Stadt-Rates
Kölln 1585
Steinsetzer, Pflasterer, Steinbrügger
(Steindecker? Dachdecker?)
Steinbrügger = Steinsetzer, Pflasterer
Steinsetzer =
1) verpflichtete Person, welche die Gränz- u. Marksteine nach Vorschrift u. dem Herkommen setzt.
2) Pflasterer.
Steinlegerweg, Steinleger Moor.
in lat. Urkunden lapicida, in deutschen oft Steinhauer genannt
Steinhauer, Steinmetz.
Lübeck 1842
Steinschiff = Schiff zur Steinbeförderung;
Lübeck > man spricht von Stecknitzschiffern, die am Steinhof Fliesen anlanden.
Schiffer, Stecknitz- u. Traveschiffer, die von auswärts Steine, Ziegel, Fliesen usw. nach Lübeck brachten.
1) Steinfischer heben vom Grunde der Ostsee Findlinge, die dann zu Uferbefestigungen usw. verwandt werden.
2) Steinschiffer, vielleicht Fluss- oder Küstenschiffer, die Ziegelsteine u. -pfannen von auswärts nach Lübeck fuhren.
siehe > Stensnyder
Edelsteinschneider.
St. schneidet Figuren, Wappen, Bildnisse u. dergl. in Edel- und Halbedelsteine (Gemmen), besonders auch in Petschafte u. Siegelringe.
Bruch- u. Steinschneider = Wundarzt, Chirurg
Lübeck 1798 > Steinschreiber an der St.Petri- Ziegelei
Buchführer
Pflasterer
Handwerker des Strassenbaugewerbes (Brockhaus)
Steinwirker = Steinmetz.
Stecknitzfahrer
Stekenforer = Stecknitzschiffer
vergleiche > Stecknitzfahrer
Brockhaus: Stelle = kurz für Bauernstelle.
Besitzer einer Bauernstelle.
Beide Bezeichnungen, Rademacher u. Stellmacher gehen in Braunschweig nebeneinander und miteinander verbunden, ohne dass eine techn. Trennung zu erkennen wäre, beide sind Wagenbauer.
1) Direktor einer Stämpelkammer
2) wer die Manufakturwaren prüft u. stempelt.
vergleiche > Siegeler, Siegelmeister
Meister, denen Prüfung und Stempelung der Gewebe anvertraut waren
wird in einigen Staaten der Direktor der Stämpelkammer genannt, im Österr.z.B. gibt es allein 300 sogen. Stempelmeister, zum stempeln der Manufakturwaren.
Steinklopfer, Steinhauer
Stenbrügger = Steinbrügger = Pflasterer
siehe > Brügger
Stenbrügger = Steinsetzer
Stenhauer = Steinmetz
Flensburg > Stenhower - Stenhover = Steinhauer
Dachdecker
Steindecker = Ziegeldecker
Edelsteinschneider
siehe > Steinschneider
Hannover > Steinhauer
stenwerchte, -werte, -werker = Steinarbeiter, Steinhauer.
Astronom, Astrologe? - (oder vielleicht aus Ökel- od. Übername?)
stern, steren, stören = Stern
sterenkiker =
a) Sternfernrohr
b) Sternseher, Astronom.
Hersteller von Druckplatten.
Brockhaus: Der Drucksatz wird in feuchte Pappe gepresst u. mittels der Pappe Druckplatten, eben oder gebogen, gegossen.
Stereotyp = techn.Bezeichnung des Buchdrucks, mittels feststehender Lettern gedruckt.
siehe > Bettelmeister, -vogt
siehe > Prachervogt
sterzer = vagabund, bettler
sterzelmeister = bettelrichter.
Steuereinnehmer.
Brockhaus: Rezeptur = Steuereinnahme.
Goslar 1457
mittelhochdeutsch stivelmacher
Stiefel-Hersteller.
Brockhaus: sticken, ich sticke = verziere Stoff mit Mustern aus weissen oder bunten Fäden.
St. von sticken = in ein Gewebe mit Fäden schmückende Figuren einnähen.
Lübeck 1811
Stiefelblock = eine hölzerne Form, wodurch den Schäften verfertigter Stiefel eine schicke Gestalt gegeben wird.
siehe > Stifftsschaffner
Stiftsschaffner.
Schaffner = Hausmeister, Verwalter
Verwalter, Aufseher, Wirtschafter
Zeichnerin von Mustern für Stielstich, eine besondere Art der Stickerei.
Stickereizeichner entwerfen u.zeichnen die Muster; bzw. Skizzen des Entwerfers werden von ihnen auf Schablonen vergrössert u. ausgezeichnet.
der für das Stift Gebühren, Zinsen, Pacht usw. einnimmt.
Kassenbeamter eines Stiftes, Verwalter eines Stiftes,
Beamter, der die Gefälle erhob u. verrechnete.
Kelner = Keller, Amtskeller = Beamter, der die herrschaftl. Gefälle an Wein, Früchten usw. erhebt u. verrechnet.
vergleiche > Heiligenpfleger
Verwalter eines Stiftsvermögens
Verwalter eines Stiftes
Rechnungsführer einer Stiftung.
Hilfsarbeiter in der Weberei.
Stiege = 20 Stück
Stieg =
1) Steig, Pfad,
2) eine Menge v. 20 Stück
beim Weben heissen Stigen die aus mehreren Fäden bestehenden Gänge der Kette, die beim Upbömen zwischen je 2 Zähne des Reidelkammes gelegt werden.
Stige ursprüngl. die Zahl 20, dann 1) der guss von 20 sal (das kleinste Mass für die sole)
stige = Zählmass, Zahl von 20 einerlei Art
Stige nennt man ein gewisses Mass der Sole auf der Sulzen, welche 27 grosse und 24 kleine Emmer in sich fasst.
Stieg = eine Menge von 20.
Schleierhändler.
Schleierverkäufer
Lexikon: stirnstösser = eine Art Landstreicher
vergleiche > Meisterknecht
Vorsteher einer Trinkstubengesellschaft, sowohl bei den Geschlechtern als auch bei den Handwerkern.
Stöcker, Stockmeister, Büttel
Stockmeister = Gehilfe des Profoss
Stöcker, Stocker = Stockmeister,Gefängniswärter
Stockmeister = Kerkermeister, Gefangenenaufseher
Stöcker = Salzsieder.
Lexikon: stocker = stocmeister
Lübeck 1673 > Knecht eines Stockmeisters, welcher einen Verbrecher in den Stock setzt, Büttel.
Stocker, gewöhnl. Stöcker, dasselbe wie Stockmeister = Aufseher über das Gefängnis, eigentlich den Stock
Stock(e) nicht nur als Waffe, sondern besonders als Stütze bei Wanderungen, als Gehstock, Wanderstock; als Spazierstock von oft kostbarem Holz und kunstvoll gearbeitet.
Hersteller von Spazierstöcken
Stockmeister = Gehilfe des Profoss
Stockmeister = Aufseher über das Gefängnis, eigentl.den Stock
Stockknecht = Knecht des Stockmeisters, welcher einen Verbrecher in den Stock setzt.
Stockfischweicher
Schichtmeister, der die Aufsicht über einen Stollen hatte, der auch die Löhne auszahlte. Vergleichbar:Steiger.
wohl gleich Stollenschichtmeister, Betriebsbeamter, der auch für die Entlohnung zuständig war.
Lübeck 1319
Stuhlmacher, Tischler
stolmeker, sellator = Stuhlmacher
Flensburg > Stolemaker
Bierstuben-Besitzer, -Pächter
Stoop = Schöpfeimer m. Handgriff
Stoopglas = Bierglas
Stof = flüssigkeitsmass, nd. Herkunft, bei Adelung: Stübchen
stop =
1) Becher,
2) best. Mass
stôpbêr = Bier, das stopweise verkauft wird.
Stopfer
stoppen = stopfen.
Marktschreier
Jahrmarktshändler
Brockhaus: Landfahrer, Marktschreier
Landfahrer, Hausierer, Quacksalber, umherreisender Zahnarzt.
Kochfrau für feine Küche.
Störer = umherziehender Lohnhandwerker.
Störarbeiter in Österreich und der Schweiz übliche Bezeichnung für z.B. Hausschlachter, Hausnäherin.
Störkringel = kleine gesottene Anis- u. Pfefferkringel, die früher am besten in Störort u. Wewelsfleth gebacken wurden.
Alle Störarten haben ein wohlschmeckendes Fleisch ... werden daher überall gesucht u. teils frisch, teils gesalzen u. geräuchert gegessen
Hannover > Badstüber, Bader.
stover = Bader, balineator.
Kammenschmiede, Kammenscherper stellten Kämme für Wollbearbeitung her.
Strähler, mittelhochdeutsch: = Kammacher.
Landzollherren u. Strandzollherren ...
Strandgeschworene = Schulzen oder Bauern aus den Strand-Dörfern, die ... zu allerlei Strandangelegenheiten (Bergung ... gestrandeter Güter, Verfolgung v.Dieben usw.) herangezogen wurden.
berittener Angehöriger einer zur Beaufsichtigung des Strandes eingesetzten Wache; derjenige, der zu Pferde täglich den Stand bereiten und darauf sehen musste, dass der Bernstein nicht gestohlen wird.
In Estland berittener Soldat der Strandwache gegen den Schmuggel.
üben in einem Strandberitt die Strandpolizei aus u. geben auf Bernsteindiebe (Rabuscher) u. angeschwemmtes Strandgut acht.
Träger, die Waren zum oder vom Schiff beförderten.
Stranner = der vom Bergen des Strandgutes lebt
Strandlöper = Strandläufer = Berger v. Strandgut
Strandfuhrmann = F., der bestimmte, genau festgelegte Waren zum Strand fuhr.
Rostock > Dräger = Angehörige des Trägergewerbes; sie hatten alle zu Schiff ankommenden oder abgehenden Waren zu befördern.
Strandvogt = Beamter, dem besonders das Strandgut untersteht.
Strasseneinräumer = Strassenkehrer
Fuhrleute, die nicht zu den Rollfuhrleuten dort gehörten; sie besorgten den Stadtverkehr, durften aber höchstens eine Meile nach auswärts fahren.
Förster in einem bestimmten Revier, meist an den Grenzen, wo es wegen der Grenzen oftmals Streit gab.
die Strälerin in der Badstube, welche den Frauen nach dem Bade das Haar ordnet.
Streicher, Tuchstreicher, d.h.diejenigen geschworenen Beamten, welchen es oblag, in der Messe die Tücher, welche in ganzen Stücken verkauft wurden, mit der Schnur zu messen.
Streicher, mittelhochdeutsch: stricher, war ein behördl. Prüfer, sei es Kornmesser oder auch Tuchprüfer.
Weiss erklärt Stricker = Seiler, Hersteller von Stricken.
vergleiche > dagegen: Strigger = Strumpf-, Hosenstricker.
vergleiche > auch: Hasenknütter, Hosenstricker
1) zu strick: seiler, riemer
2) personen, die das Stricken von Kleidung oder Netzen gewerbsmässig ausüben.
1) Stricker; Strumpf- od. Hosenstricker
2) Stricher > siehe dort, Streicher = Beamter, der das Tuch, das in ganzen Stücken verkauft wurde, zu messen hatte.
vergleiche > Rohrdecker
Brockhaus: Strohhut = leichte Kopfbedeckung aus hand- oder maschinengeflochtenen Borten, Matten, Papier, Blättern u. Blattteilen.
ein Arbeiter, welcher das Stroh zu Häcksel schneidet.
Kreuznach > Strohschnitter
Kassel 1554 > ein stroschneider
Gemeint ist immer der Mann, welcher das für das Decken des Daches benötigte Stroh zuschnitt.
Strohteller ist ein von buntem Stroh sauber geflochtener, runder Teller, auf den die Schüsseln bei Tische oder auch die café-Schälgen gesetzt werden.
in Königsberg ein Oberbelehnter, der die Strompolizei und die Schlüssel zu den Wehrbäumen an der Holz- u. Köttelbrücke hat, er bestimmt die Plätze zum Anlegen der Schiffe, ihm sind die Stromknechte unterstellt.
Weimar 1722
Stukkateur-Arbeiter(?)
Strukturarbeit wird vereinzelt Stuckaturarbeit genannt.
Wem die Sorge für die Baulichkeiten übertragen ist, derselbe wird andernorts auch Kellermeister genannt.
Es (das Domherrngericht) war allein mit Domherrn besetzt: dem jeweiligen Provisor oder Structuarius als Vorsitzenden u. einer beliebigen Zahl Domherren.
Lübeck > Structuarius = Bau- od. Werkmeister
Strumpffaktor, schliesslich Strumpffabrikant.
Mittelsmann eines Unternehmers, der in Heimarbeit Strümpfe stricken lässt.
Weissenfels 1817
Händler mit Strümpfen u. Strickwaren.
Knütter (nd.) = Knüpfer, Stricker
Strumpfstricker.
Strumpfstuhl, auch Strumpfmacherstuhl, eine Maschine, auf der Strümpfe hergestellt werden.
Der erste Wirkstuhl wurde 1589 durch den engl. Pfarrer Lee konstruiert.
Um 1770 wurde der eiserne Strumpfwirkstuhl eingeführt
Hersteller von Strümpfen mit Hilfe von Wirkmaschinen (Brockhaus)
Weber von Strümpfen, Strumpfhosen; in neuerer Zeit beispielhaft für den armen Handwerker
Gumbinnen:
1733 > Strumpfstricker
1744 > Strumpfweber
1803 > Strumpfwürker.
Stubbenvaagt = Holzvogt.
Kölln 1609 > Stubenheizer.
siehe > Stobenknecht, Stobenmeister, Meisterknecht
wurden zwei weibliche Dienstboten gehalten, ist, nach deren Aufgabenbereichen, stellenweise zwischen Köchin u. Hausmagd, Küchenmädchen u. Stubenmädchen oder Dienstmädchen u. Hausmamsell unterschieden worden.
Manchmal finden wir die Berufsbezeichnung Stubenmaler u. den Namen Wasserfärber für die Maler, deren Hauptaufgabe in ... einfacher Anstrichsarbeit bestand.
Ansteicher, im Gegensatz zum Kunstmaler.
Stück- (Geschütz-)giesser? ... oder Seifensieder?
Geschützgiesser
Stückgiesser = Geschützgiesser, war oftmals auch Glockengiesser
Hannover 1689
Stückhauptmann = Artilleriehauptmann
Stückjunker = niederer Offiziersgrad bei der Artillerie
Stückhauptmann = ältere Bezeichnung für den Kapitain bei der Artillerie.
1650 > soldat und stuckher bei der schwed. Artillerie
Stückknecht = 1) Handlanger des Büchsenmeisters bei der Bedienung des Stückes (d.h. des Geschützes)
2) Stückknechte hiessen früher die Fahrer der Artillerie, solange sie nicht ausgebildete Artilleristen waren.
Stückknecht = siehe > oben b. Stuckher
Stückknecht = Geschützbediener, Artillerist.
so nannte man später den Meisterkandidaten; d.h. Gesellen, die ein Meisterstück fertigten, um Meister zu werden, hiessen Stückmeister.
Stückgiesser = Geschützgiesser
vergleiche > Ratsgiesser
Stückmeister = Geschützführer vor der militärischen Organisation dieser Waffe.
Brockhaus: Stuck = Gemisch aus Gips, Farbe, Haaren oder Fasern u. etwas Leimwasser; dient als Decken- u. Wandverkleidung usw.
Stuck = mörtelartiges Gemisch aus Gips, Kalk, Marmorstaub u. ähnl.,daraus hergestellte plast.Ornamente, Wand- u.Deckenputz usw.
Stuckmaler, Stuckreiber, stuccador (Stuckarbeiter)
Im allgem. dürften auch die Wechsel der adligen Studenten Höher als die der bürgerl. Mehr-zahl ... gewesen sein, sodass sich jene ... meist sogar >Studentenjungen< als Diener leisten konnten.
Student.
stud. agri, stud.quatuor evang. - siehe > Ackerknecht
a) Layenbrüder, die dem Küster zur Hand gehen
b) Stuhlbrüder im Dom zu Bamberg = stolbrüder = custodes templi
Institution der Stuhlbrüder stammte aus der Frühzeit des Bistums
Drechsler, der vornehmlich Tisch- u.Stuhlbeine fertigt.
Hispanische Stuhlmacher (wahrscheinlich Tischler, die Stühle nach spanischer Mode herstellten.)
Stettin 1776/78 > Englischer Stuhlmann
stuler, Stuhlmacher. Ob es sich aber um das gewöhnliche Sitzgerät oder um Webstühle handelt, ist nicht auszumachen; scheint fast, als bedeutete das Wort (stulmacher) am Webstuhle arbeitende Personen
Stolmaker = Stuhlmacher
fertigten Stuhlmacher Stühle (Sitzmöbel), die sie auch mit Polstern versahen.
Stuhlmacher fertigten Webstühle an.
engl. geflochtene Rohrstühle
Stuhlmeister = Vorrichter, ihm obliegt das Vorrichten der Webstühle (Einlegen u. Vorrichten neuer Webketten) in solchen Betrieben, in denen die Weber nur den Vorgang des Webens beaufsichtigen.
1) Schreiber bei dem Gerichtsstuhl, der für die Rechtsparteien Schriften verfasst.
2) Lohnschreiber, der gewerbsmässig für Illiteraten Briefe u. andere Schriftstücke anfertigt.
in Königsberg ein halbamtlicher Notar, der auf dem Artushofe über die gemachten Geschäfte Verträge, Wechsel u. Urkunden ausfertigt u. von diesen Abschriften in seinem Amtsbuche hinterlegt.
Stukkateur
Stuckarbeiter.
Stundenrufer, stundrufer, nachtwächter
Stundenansager, Stundenausrufer.
Nachtwächter.
Da früher nur wenige Leute eine Uhr besassen, riefen die Nachtwächter die Stunden ausrief. Noch um 1900 gab der Nachtwächter durch Pfeifsignale die Stunden bekannt.
Steuermann
Klempner (Schweiz)
vom Umkanten (Umstürzen) oder Umwulsten des Bleches
buk Stuten, ein feineres Weizenbrot.
Stuten = Weissbrot
mittelniederdeutsch: stute =schenkelförmiges Weissbrot, dann jedes feinere Weissbrot ohne Rücksicht auf die Form)
zu mittelniederdeutsch: stût = Oberschenkel, Steiss
Brot aus Weizenmehl, Weissbrot, Franzbrot; weiche Semmeln, Kuchen, Kringel, Heisswecken.
Gumbinnen 1809
Stutmeister, leitender Beamter im Gestüt, speziell Beaufsichtiger des Beschälgeschäftes
Hausstandsgehilfin, die der Hausfrau in allem zur Hand ging, jedoch nicht niedere Arbeiten verrichtete.
Siebmacher
fertigt Siebe an
Handwerker, der Siebe fertigt.
Kuttler
Garkoch; Würstchenhändler
Verkäufer von Wurst
Garkoch, der mit gebrauchsfertigen Speisen handelt.
Herr einer Sülte = Saline, Sülfmeister.
Tabagie = (eigentlich Tabakogesellschaft) Schenkstube, Wirtshaus
Händler mit Tabakwaren.
Duden: Tabagie = Kneipe
eigentlich Tabakgesellschaft, Schenkstube, Wirtshaus
Inhaber einer Tabakschenke, Rauchstube;auch Inhaber eines Kaffeehauses, einer Kneipe.
Tabagie-Inhaber = hält einen Tabaksladen, mit dem gewöhnlich auch eine Schenkstube verbunden ist.
Er hat wohl auch die berufsmässigen >Tabakbinder< mit Tabak versorgt.
wohl = Tabakspinner, Hersteller von Rollentabak.
Brockhaus: Rollentabak-Hersteller?
Tabakmacher zu Berlebeck 1693
Tabakarbeiter, viell. in der Zigarren- oder Rollentabakherstellung beschäftigt
Hersteller von Schnupftabak.
Tabakmühle = Mühle, worauf man den feinen Schnupftabak macht.
Hersteller von Schnupftabak.
Tabakreibe = Schnupftabakreibe.
Siegelmeister = Schaubeamter, Tabakstempler.
Siegelgebühr = Siegelgeld = Geld, welches für Beidruckung des Siegels entrichtet wird.
Tabaksgeld = Tabaksaccise, 1759 aufgehoben, dagegen verfügt, dass alle Mannspersonen Tabaksgeld zahlen sollten (Bremen, Verden)
distribüteur = Austeiler
distribuieren = aus-, verteilen
Tabakverteiler, der z.Zt. des Tabakmonopols den Tabak an die Kleinhändler verteilte.
Tabakverleger
Tabacksarbeiter (der den Taback zu Rollen dreht)
Hersteller von Rollentabak
Tabak- od. Tobakspinner nannte man sie, weil sie die getrockneten Tabakblätter zu festen Seilen von 4 bis 5cm Dicke zusammendrehten ...
Tabakarbeiter. Der Tabak wurde früher in gedrehten Rollen verkauft; von der hierdurch bedingten Arbeit ist wohl die Bezeichnung Spinner herzuleiten.
Die T. spinnen den Blättertabak zu Rollen auf der Tabakspinnmühle, die der gewöhnlichen Seilerwinde gleicht
Tabakspflanzer = Unternehmer, die vor und nach 1800 von grösseren Gutsbesitzern Ackerflächer pachteten und darauf Tabakplantagen anlegten.
in Österreich Tabaksverschleisser genannt
Händler, der im Auftrag des Tabakmonopols Tabakwaren weitergibt.
Tab(u)lettkrämer = Hausierer, der die Waren in einem Tabulett trägt, im 17./18. Jh., auch Tabuletträger, niederdeutsch Tafelitter, Tafelickskramer
Hausierer. Tabulett -auch Reff genannt- ist ein leichter Bretterkasten mit Fächern.
Lexikon: tahe, dahe = Lehm
dach-gruobe = Lehmgrube
Lehmmaurermeister, Lehmklicker.
lemklicker = Lehmarbeiter, Mauermann
Hannover 1689 > fürstlicher Tafeldecker
strator mensarum.
Hildesheim 1407
nicht eindeutig: es könnte sich um den Verfertiger der im Mittelalter sehr beliebten Tafel- u. Brettspiele handeln. Andererseits könnte er gleich dem pannelenmaker die Täfelung von Decken u. Wänden besorgen u. zugleich Tischler sein.
tafelmecher = Tafelmacher
Tafelmalerei = Malerei auf Holztafeln.
Hannover 1689 > Meistervertreter.
sartoris vicarius, Schneidergeselle, der nach dem Tode des Meisters dessen Stelle vertreten, das Geschäft weiterführen kann.
Die Taffelitkramer (Taffelit = ital. Tabulet von lat. tabula = Tisch) ziehen mit einem Tischchen oder Kasten vor dem Bauch (>Bauchladen<) von Ort zu Ort
vergleiche > Tabelitkrämer
Tagelöhner.
Tagearbeiter ist ein feineres Wort als Tagelöhner.
Tagarbeit - ein Stück Acker, das so gross ist, dass es auf einmal bestellt werden kann.
Tagelöhner
siehe > Dachloner
Tagschreiber = Tagesschreiber, Taglohnschreiber
Männer, die des Tages auf Warten, Türmen usw. Wacht hielten.
Gegensatz: Nachtwächter.
Seemannssprache:
1) Handwerker, welcher die Schiffe auftakelt oder sie mit Masten, Rahen, Segeln u. allem dazu erforderlichen Tauwerk versieht.
2) (auf mod.Kriegsschiffen) zur Bedienung u. Instandhaltung oder Ausbesserung eines Kriegsschiffes im Gefecht abgeteilte Seeleute.
Seemannssprache, Halle 1911 > Mann, der die aus- u. eingehende Ladung eines Schiffes nach dem Kerbholz zählt.
Stückzahlkontrolleur beim Ein- u. Ausladen von Frachtgütern (Schiffsverkehr)
Lübeck > Pricker genannt.
Trommler
Brockhaus: Trommelschläger.
Bewohner des Dammes zu Frankfurt, also keine Berufsbezeichnung
Brockhaus: Tand = Wertloses, Nichtiges, Spielzeug.
Tändler = bayrischer Altwarenhändler
Tändler = Trödler.
Trödler
Däntler, Tändler = Trödler
1) Leiter u. Aufseher beim Tanz,
2) Tanzlehrer.
Lübeck 1661 > Dantzmeister
Brockhaus: Tapete = gemusterte Wandbekleidung, früher aus Stoff oder Leder, heute meist Papier. Früher Handdruck, jetzt fast ausschliesslich Rotationsdruck.
Tapetenmaler.
Lübeck > Zapferin.
Tapper = Schenkwirt
Tapper = Wein-, Bier-Zapfer.
Tapezierer
Lübeck 1325
Taschenmacher: die lederne Taschen pflegte am Gürtel getragen zu werden. - Taschner durften weder Schloss noch Eisenwerk verwenden. Arbeiten mit Ringen, Schlössern u. Eisenwerk standen den Beutlern zu
Taschkenmaker = Taschenmacher
Hannover > Taschenmekere
Taschenmacher (aus Leder)
taske, tasche = Tasche.
Tabelitkrämer > siehe dort, Hausierer.
Goldschmied.
sie heissen auch tasberner (test-berner)
test =
1) irdene Scherbe,
2) ird. Tiegel oder Gefäss ... zum Schmelzen von Metallen;
flaches Schmelzgerät ... worauf man das Silber proliert u. die Blicke brennt, dass das Silber fein werde.
Taubenwärter = der die Sorge um die Tauben hat
Nicht sicher, ob der Taubenmeister zum Wirtschaftspersonal oder zur Jägerschaft gehört.
Lübeck 1501 > Ledertauer
Gerber
unsicher:
1) Reepschläger, Seiler, denn im Traub. wird ein Diederich Rogge als Seiler benannt.
2) Zuschläger, öffentl. bestellte Arbeiter zum Verpacken der Waren.
tauslager = Seiler
Althändler
Tauscher = einer, der tauscht
Täuscher = einer, der täuschelt, betrügerisch Handel treibt.
Lübeck siehe > Die täglichen Geschäfte besorgen: ein Verwalter ..., ein Schreiber, ein Revisor, ein Taxator für Gold, Silber u. Juwelen: Edelsteine, Perlen u. Kostbarkeiten werden von dem beeidigten T. geschätzt.
Schätzer, heute in der Regel in Kombination mit Auktionat., dem das Abschätzen der Sachen obliegt.
Taxierer, Taxator = Wertsachverständiger, vereidigter Schätzer.
taxieren = schätzen
Bei der Brandkasse i.Lübeck drei Taxatoren, ein Maurer-, ein Zimmer-, ein Tischlermeister, von der Wette beeidigt, hatten die Brandschäden zu ermitteln. (nach Behrens)
Lübeck 1798 Theermeister
siehe > Terbinner
Holzteer wird bei der trockenen Destillation von Holz gewonnen, dient z.B. als Tränkungsmittel für Schiffstaue (Brockhaus)
Holzteer gewann man früher in holzreichen Gegenden in besonderen Teeröfen
Waldleute, meist Köhler, die ... Holzkohle brannten u. aus den harzreichen Kiefern (Kienstubben) Teer u. Pech gewannen.
Verkauft den in Teeröfen aus Holz gewonnenen Holzteer.
Teerkocher (aus Holz wurde Holzteer gekocht)
Ziegler
Hannover > The(y)geler
Flensburg > Tegelmester = Ziegelmeister
vergleiche > Teigelbäcker
tegelsleger = Ziegelstreicher
Tegelmester = Ziegelmeister
hielt einen Teich sauber.
Teichgräber = Gelegenheitsarbeiter, die während des Sommers an Mühlen- u. Fischteichen arbeiten.
Deichgräber
Deichgräber, Deicharbeiter
Diekgreve = Aufseher über Deiche und Dämme (hd. Deichgraf)
Teichgräber = Gelegenheitsarbeiter, die während des Sommers an Mühlen- u. Fischteichen arbeiten, wohl auch Brunnen graben.
Ziegler
Teigelbäcker (Westfalen), Tigler (Lippe)
vergleiche > Tegeler
Tegel, Teiel = Ziegel
Teigeler -> Tegeler = Ziegler
Teigelbäcker = Ziegelformer
Ziegel- (Dach-) decker.
Hersteller von Tellern aus Holz mittels einer Drehbank.
Hausierer
Trödler, Althändler
Talierer, Tälerer = Händler mit Talieren, Tälern od. Schnittwaren (auf Strassen usw.)
Erbauer von Zelten.
Telt, Tilt = Zelt, auch Marktbude.
telt, telde = Zelt, Bude.
Töpfergeselle
Kölln > tepper = Töpfer.
Hannover > Teppichwirker.
teppet = Teppich, Decke zum Überbreiten.
Teppichweber.
Teerbinder, Teerhofsarbeiter
Lübecker 1842 > öffentl. bestellte Arbeiter, anzutreffen bey der Lastadie auf dem Theerhofe.
1629 erwarb die Kaufmannschaft das Grundstück u. liess hier das Tauwerk teeren u. trocknen. (Dröge)
die Dröge, die auch die Dienstwohnungen des Teermeisters u. des Schreibers enthielt... Als die Wälle keinen Wert mehr für die Verteidigung der Stadt hatten, bekam der Teerhofschreiber seine Dienstwohnung auf Bellevue.
Der Theermeister besorgt das Theeren der Tauwerke
Dachteerer
teren = mit Teer bestreichen
teren = mit Theer bestreichen.
Der 3. Lehrer an einer Lateinschule
Brockhaus: Vereinigung von Weltleuten (Laien), die eine Erziehung zur rel. ritt. Vollkommenheit erstreben u. sich an bestehende Ordn. anschliessen, legen Klostergelübde nicht ab, bleiben im Beruf.
Tertiare = + Angehöriger des 3. Ordens
Unerhrliche Leute.
Theriakskrämer = Quacksalber, Salbenkrämer
Kölln > Täschner
siehe > Taschner
Weimar 1548
Tannenschläger
Holzfäller
Tomsleger = Zaumschläger?
Lübecker 1844
Lübeck > Das Schlagen, Wraken u. Lagern von Theer u. Pech geschieht allein auf dem Theerhof. Auf dem Hofe wohnt der Theerhofsschreiber.
Aller hieselbst ankommende Theer u. Pech ... muss auf dem Theerhof abgeladen u. daselbst von dem Schreiber u. den Theerknechten entgegengenommen werden.
Vom Theerhof darf kein Theer u. Pech ohne Zustimmung des Schreibers entfernt werden. ...
Über das Lager hat der Th. genau Buch zu führen, die Theerhofs-Miete zu erheben.... Am Schlusse jedes Jahres hat er seine Bücher den Herren der Wette, denen er unmittelbar untergeordnet ist ... vorzulegen ... wird vom Senat erwählt.
Theoloneum = Abgabe, Zoll (vectigal)
Theolonarius = rectigalis exactor = Steuer-, Zollerheber.
theolonius = Zöllner, Zolleinnehmer.
Teerhändler
Schatzmeister.
thesaurarius = Schatzmeister, Kämmerer
Kassel 1657 > thielenschnitter
siehe > Dielenschnitter
1664 > tielenschneider
Dielenschneider (vergleiche > Delenschneider)
Torvisitator = Zollbeamter an d.Stadttoren.
Torzöller = unterer Zollbeamter
Thornmann im Schlosse zu Kassel (1571)
Kassel 1625 > thurnmann
Turmwächter, Turmwärter, Durner, Turner (Türmer)
torn -> turn. turn = turm; gefängnis
Einpacker von Waren in Matten und mit Seilen.
Lübeck 1842 > Arbeiter, öffentlich bestellte, u.Orte, wo sie anzutreffen sind; ... Packer oder Zuschläger: am Markt in ihrer Bude hinter dem Freischrangen ...
Nachrichtenbringer.
Zimmermann
Tymerlude = Zimmerleute
timmermann, carpentarius = Zimmermann
Lübeck 1842 > wird unterschieden: Haus-Z. u. Schiffs-Zimmermann
Brockhaus: Thing = nordd. Form von Ding (Volksversammlung)
Dingwart, Dingmann = Schöffe.
Gerichtsschreiber.
vergleiche > Dingvoigt, Dingamann
Landding = Landesgericht
Brockhaus: Ding = Volksversammlung, Gerichtsversammlung.
Zinn-, Kannengiesser
kannengeter, kannenmaker = Zinngiesser
Hoftischdecker
Im Mittelalter besteht nicht immer eine strenge Trennung der Bezeichnung Tischler u. Zimmermann.
Ursprünglich fertigte der Zimmermann neben dem Haus auch das einfache Mobiliar.
Bei fortschreitender Wohnkultur übernahm der Tischler die Herstellung von Möbeln, Fensterläden, Täfelungen.
Besitzer einer Tabaksfabrik
vergleiche > Tabakreiber, -spinner
Tobakspinner siehe > Tabakspinner
Tabakhändler.
Lehrer an einer Töchterschule
Tocke = Puppe der Kinder u. im Puppenspiel
Hersteller von Puppen.
Docke =
1) Puppe; …
2) ein meist walzenförmiges Stück, eine kl. Säule usw.- Dockenmacher: puparum artifex.
Kassel 1655
Totengräber, (nd. Dodengreber).
Wismar
Pantoffelmacher
Tüffel, Töffel = Pantoffel.
Töffelmacher
Pantoffelmacher.
vergleiche > Tüffelmacher, Tüffelmaker, Pantuffelmacher
Dolmetscher
Dolmetscher im bürgerl. u.kirchl. Dienst in frühesten Ordenszeiten u. später; auch Mäkler. Das Wort ist altpr. Ursprungs
Kragenfälterin
tollen = zur Tolle formen, krausplätten, fälteln; bei Gardinen, Volants, Haubenkanten.
von Tolle ( = Büschel, Quaste) abgeleitete Benennung für eine Textilveredlerin, die Rüschen oder Spitzen ... zubereitet, faltet oder dämpft
tolle = Krause an der Halsöffnung des Frauenkleides
tollen = feine Wäsche fälteln
tolner = Zöllner.
Hamburg 1375
Zaummacher / Zaumschläger
tômsleger beschlug u. behängte Zaum u. Geschirr mit Metallzierrat
Thomsleger = Zaumzeugmacher
Flensburg > tomslegher
Lübeck 1400, Hamburg 1375
Handwerker, die sich mit der Verzierung von Zäumen u.Sattelzeug befassten. Vieleicht Vorgänger d.Tomsleger
Zaumsticker, Zeugsticker.
Binder = Böttcher
Böttcher, der Tonnen, Fässer herstellte, die zum Versand vieler Waren gebraucht wurden, z.B. Heringe, Pelzwerk, ja sogar Bücher
Tonnenmeister = Barsenmeister
(Barse = Fahrzeug zum Tonnenauslegen; Schifffahrt)
Tonnenleger = der mit dem Tonnenlegen beschäftigte Barsenmeister
Tonnen- u.Bakenmeister, in der jüngeren Zeit Brücken- und Hafenmeister genannt (Hafenbeamter).
Der Salzmesser misst das ein- u.ausgehende Salz, der Salzpacker packt es ein in Tonnen, die der Tonnenmeister zählt und verladen lässt.
Alle Schiffer, die diese Seewege befuhren, hatten in Husum ihr Tonnen- u.Bakengeld zu entrichten. Die Verwaltung dieser Gelder wie auch der im Hafen zu erhebenden Zölle lag in den Händen von 2 Tonnenmeistern.
grosse irdene Töpfe u. Schalen in Draht eingebunden wurden, entweder um sie vor Bruch zu schützen oder aber schon gesprungene Gefässe noch zusammenzuhalten.
Der Draht wurde wie ein Geflecht um den Topf gelegt. Das Topfbinden wurde meist von wandernden Leuten betrieben.
Töpfer, der sich hauptsächlich mit dem Brennen der Tonwaren beschäftigte, der für andere Töpfer brannte.
Lübeck 1821
Topfmaler, bemalte irdene Töpfe, Krüge usw. vor dem 2. Brand.
1592 Töpfer
Töpfer, Keramiker, Hafner, Kannenbäcker, Düppenbäcker, Euler usw.
Führer = Fuhrmann;
mittelhochdeutsch: vüeren =mit sich führen (Handelsware)
Topfführer also fahrender Topfhändler.
Topfmacher = Töpfer.
Händler, Hausierer mit tönernem Geschirr.
Hannover 1689 > Torwärter.
wohl Hilfskraft beim Torwärter.
Torfbauer im westlichen Angeln Die Torfe, die er im Frühjahr hatte graben u. steichen lassen, fuhr er im Herbst nach Flensburg oder Kappeln zu Markt.
besonders in Holstein ein Bauer,der die Branderde zu Wagen oder zu Schiff an einen Ort, in die Stadt bringt.
ein in der Gewinnung der Brennerde erprobter Arbeiter.
Torfgräber
Hannover 1696 > Stadttorfvogt und Turmknecht im Steuerndieb
Torfstecher = der Arbeiter, der Brennerde sticht u.gräbt.
Torfvogt: Beamter, der die Aufsicht über den Torfstich hatte.
Die Brückenfuhrleute, später Torfahrer genannt, übernahmen die Waren vom Schiff
vergleiche > Brückenführer
Helfer des Torwartes
Tormann des Ostertores
Torwärter, Torhüter.
Torn = Turm; Tornwächter = Turmwächter
Thörmer, Thörner = Thürmer, Turmwächter
Lexikon: turner, türner = türmer, turmwächter
Tornhoder = Türmer, Turmhüter
Lexikon: torn = turm, gefängnis
Torn = Turm; Höder = Hüter, Wächter
tornhoder = Turmhüter
Die Gebühr für das Öffnen des Tores während der Nachtzeit oder während des Gottedienstes wurde ... an einen Torpächter verpachtet.
Lübeck 1798
Schreiber a.Stadttor, der die eingehenden u.ausgehenden Personen und Waren aufzeichnet, die Pässe abfordert, steuerzettel gibt usw.
auch mit dem Torschreiber, der den Pass des Fremden und seine sonstigen Papiere einer strengen Prüfung unterzog, hatte man es zu tun.
Torwartel.- Torwertel.
Torwächter.
Hannover 1689 > Leichenbitter
Todtenbitter = Leichenbitter;
altmärkisch:doddenbiddersch = Leichenbitterin.
ursprünglich Fusssoldat, Leibwächter eines Fürsten
Trabant = Lakai
siehe > Einspänniger
im 15. Jh. Fussknechte ohne Unterschied der Bewaffnung. Seit dem 16. Jh. die persönl. Leibwache und Begleitung eines Fürsten oder hohen Befehlshabers
Zuckerpuppenmacher, Hersteller von Plastiken in Tragant
Tragant, Bocksdorn (Pflanze); Harz (Duden)
Tr. schleim- u.gummiartige, erstarrende Absonderung des Tr.
mehr oder weniger feste Berufsbezeichnung, Lastträger
Lübeck 1838 > Petersburger od. Mengstrassen-Tr., Klöster-Markt-Tr. oder auch Wollträger. Jede Gruppe betrachtete sich als Broderschop.
Nach dem Beispiel der geistl. Bruderschaften nannten sie ihre Versammlungsorte Klöster
Bleyträger oder Tranwraker Kohlen-Tr.
Dielenträger Korn-Tr.
Klöster-Tr. Rigische Tr.
Klöster-Wage-Tr. Stockholmer od.Stangenträger
Gehörten zu den Verlehnten > siehe dort
Tr., Hilfskräfte der Kaufleute, gab es seit jeher. Als die Handwerker Zünfte bildeten, schlossen sich die Tr. auch zu Vereinigungen zusammen, die erst um 1850 zu einer Korporation vereinigt wurden.
Lübeck 1842 > folgende Tr.-Vereinigungen: Berger Tr., Dielentr., Gemeintr., Petersburger od.Mengstrassen-Klöstertr., Klöster-Markt-Tr., Kohlentr., Kopenhagener od.Heringspacker, Korntr., Marktgemeintr., Rigaer Tr., Rostocker Tr., Stockholmer od. Stangentr., Wismarsche Tr.
Train = Gefolge, Zug, Tross, Fuhrpark des Heeres
Kutscher im Königl. Fuhrpark.
Traiteur = Speisewirt.
traktieren = behandeln, bewirten
Traiteur = Speisewirt, Feinkoch, Kunstkoch
Die Speisewirte oder Traiteure durften ... in ihrem Hause fremde oder andere Leute speisen, auch Essen über die Gassen tragen lassen, aber nicht hier in der Stadt auf Hochzeiten noch öffentl.
Gastereien als Koch kochen, weil solches dem hiesigen Stadtkoch allein beikommt (Entscheid. des Kieler Rates von 1726)
Drangfahrer. > siehe dort
vergleiche > Trainkutscher
Brockhaus: Trank = Getränk
Tranksteuer = eine zu Beginn des 16.Jh. regelmässig erhobene Steuer auf ausgeschenkte Getränke; heute durch Getränkesteuer verdrängt.
Thransiederei = Anstalt, worin der Speck vom Walfisch gesotten u. Thran daraus gemacht wird.
Kölln 1707
Übersetzer.
Übersetzer, Dolmetscher;( in Westpreussen nach 1772 vielfach gebraucht.)
Trappier = Ordensbruder, der auf einer Burg die Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände verwaltet.
Trappier = Trapierer, ehemals eine von den vornehmsten Bedienungen bei der Komturei der Teutschen Ritterorden. Zu des T. Ampte gehöret die Traperie, Wapen-Röcke, ... Wapen-Handschu, Gürtele u. andere Cleider...-
der vierte unter den obersten Gebietigern des d.Ritterordens, der die Montierung der Ordensbrüder verwaltete.
Böter > siehe dort
Flussschiffer, die auf der Trave Lasten nach oder von Lübeck beförderten; z.B. Salz, Holz.
Lübeck 1842 > Der Tr. hat zu achten, dass an d.Trave kein Unberechtigter Handel treibt, dass ausserhalb der Bäume von den Schiffern kein Handel getrieben wird usw.
Als Hafenpolizei hat er zu wachen, dass Prähme u. Boote nicht überladen werden, dass auf den Schiffen kein Feuer gemacht wird, dass der Platz am Ostufer der Trave frei bleibt.
Er wird aus Mitgliedern der Schiffergesellschaft vom Schütting erwählt u. von der Wette bestätigt.
Lübeck 1842 > Meister, Vorgesetzter der Treideler
vergleiche > Linentrekker
treideln = ein Fahrzeug von Menschen oder Pferden am Ufer entlang auf dem Leinpfad fortbewegen; die Leute, die es tun = Treideler.
treideln = ein Schiff auf einem Fluss durch Menschen oder Tiere, die an den Ufern sind, fortziehen.
Tr. aus Mitgliedern der Schiffergesellsch. gewählt, auf der Treidelhütte wohnt,hat die Aufsicht über den Treidelzug u.über das Pfahl- u. Bollwerk von der Ballastkuhle bis zum Dorfe Gotmund.
Lübek 1634
mittelniederdeutsch: treilen = treideln = ein Fahrzeug von Menschen oder Pferden am Ufer entlang auf dem Leinpfad fortbewegen. (Kluge)
Teidler.
treilen = trekken = schiffziehn
treilen = treideln, treiler = treidler
Getränkehöker, -händler(?)
Drechsler.
Tressel, Dressel = Drechsler
vergleiche > Tressler
Drechsler.
Tresler = Schatzmeister des Deutsch.Ritterorden.
Dreskammer, Treskammer = Sakristei, in der das Geld, die kostbaren Geräte aufbewahrt werden, also Schatzkammer.
Drechsler
Kassel 1634 > trexler
Träxel = Drechsler
Drechsler.
Treiber.
Lexikon: triber = Treiber
Driewer = Treiber, von Personen, Treiber bei der Jagd, Ochsentreiber.
Treiber:
Viehtreiber,
Lasttiertreiber,
Tr. von Zugtieren;
Jagdhelfer;
Schiffstreiber (Treidler);
Holztreiber.
Triepmaker = Sammetweber.
Tripmacher =
1) Trippenmacher, Hersteller von Holzschuhen mit Stelzen,
2) Triepmacher = Weber von sammetartigem Stoff
vergleiche > Tripmacher
Lübeck > dass die Beutler und Triebmacher nicht mehr die Trave verunreinigenden... (um 1600)
Triepmacher = Weber eines sammetartigen Stoffes > siehe dort
Triepmacher = altes Gewerk in Danzig, das den Kleiderstoff >Trieb< herstellte. Laut Kleiderordnung von 1642 durften Lehnsleute (städt. Angestellte) Gewänder von geblümten Zoy, Leinen, Triep u. türk.Markeyer tragen, jedoch von Seide nur Schnüre.
Kassel 1691
trilch = trillich = drillich
Lexer: drilich, drilch = ein mit drei Fäden gewebtes Zeug.
Drillichhändler.
Kohlentrimmer schafft die Kohlen aus den Bunkern zum Kessel. Kohlenzieher auf dem Schiff (Brockhaus)
Träger, Schlepper.
Verfertiger von samtartigem Zeug
Tripp(en)macher, -hauer; Trippen waren Holzschuhe (Sandalen) m.Riemen u. Stelzen, z. Überqueren ungepflasterter Gassen oft unentbehrlich.
Hannover 1436 > trippenmeker
Triepmacher = ein altes Gewerk in Danzig, das den Kleiderstoff Triep herstellte.
Triepmaker = Sammetweber.
Färber des Trips, sammetartigen Zeuges
Triep (trib) = halb geblümter Sammet oder Plüsch: holl. Tripp, Trippsammet
Trip = sammetartiges Zeug mit leinener Kette u. sametartiger, aufgeschnittener Oberfläche von feiner Wolle
Drogist (?)
Lübeck 1803
Hersteller von Trommeln.
Trommenmacher
Für die gesammte Bürgergarde wird ein Ober-Trommelschläger, mit Gehalt und freier Uniform, angestellt.
Der Trommelschläger wird von dem Hauptmann ernannt
urspr. Vorsteher der herrschaftl. Hofverwaltung, später Aufseher über die herrschaftl. Tafel. In neuerer Zeit nur Titel ohne besondere Funktion; Küchenmeister.
Hofbeamter über Küche u. Tafel.
Das Aufsuchen (der Trüffeln) betreiben die Trüffelsucher (Trüffeljäger) vom August bis in den Spätherbst.
Das Aufsuchen der Trüffelplätze geschieht mittels abgerichteter Hunde oder Schweine, die dem aromat. Geruch des Pilzes nachgehen.-
Übrigens gibt es Trüffelsucher, die ohne Hilfsmittel arbeiten.
mittelniederdeutsch: trumme = Trommel
Trommelmacher.
Trummschläger = Trommelschläger.
Trompeter
Trumpter = Trompeter
Hannover 1466 > trumper
Lübeck > Im 17. Jh. wohnten Pauker und Trompeter hier (Holstentor), weshalb der eine Seitenturm auch Pauker- und der andere Trompeterturm genannt wurde.
mittelniederdeutsch: tubbe = Bütte (Fass), Zuber
Böttcher.
Tübbeckenmacher = Böttcher
tubbe = hölzernes Gefäss, Bütte.
Handwerker, dessen Funktionen bei der Tuchherstellung nach Zeit und Ort gewechselt haben und daher auch nicht eindeutig zu umreissen sind, vermutlich der die Tuche wäscht, walkt und auf dem Rahmen trocknet.
siehe > Duchbereider
Tuchbereiter, Tuchappreteur.
Tuchappreteur richtet durch die Appretur (Rauhen mittels der Kardendistel, Scheren, Noppen, Pressen u.dergl.) die vom Weber hergestellten Zeuge zu u. gibt ihnen dadurch schöneres Aussehen u. bessere Haltbarkeit.
1332 in Strassburg bereits eine Zunft
Tuchmacher, Tuchhändler
1784 werden unterschieden: Alt-Tuchmacher, Breit-Tuchmacher, Sayett- u.Bomsienmacher (aus mittellanger Wolle gesponn. Garn) Neu-Zeugmacher.
Kölln > tucherknecht = Tuchmachergeselle
Konitz 1611: Tuchknab
1641: Tuchknap
Handwerker, der den Wollstoff aufrauht
Tuchsticker = Pferdegeschirrsticker.
Göttingen 1739 > 19 Tuchmacher in Arbeit, ungerechnet die in der Kamelottabteilung beschäftigten Wirker, Kämmer, Doppelmädchen, Spuljungen und Zwirnmüller; ausserdem in der Tuchmacher-Abteilung Färberknechte, Walkemüller, Tuchscherer, Schaumeister u. Wollsortierer
Tuchhändler
hatte das Tuch gleichmässig zu scheren, es zu dehnen u. zu pressen, um ihm Glanz u. Ansehen zu verleihen.
Tuchschere, eine Art grosser Scheren, womit die Tuchbereiter die gewalkten Tücher scheren.
Tuchscherer, Handwerker, der von dem aufgerauhten Wollgewebe die langen, ungleichen Wollfasern abschneidet.
Scherenschleifer, der den Tuchscherern die Scheren, die sehr scharf sein müssen, schleift.
Wamser, Handwerksburschen aus Iglau
Tuchwalker
Tuchwalker = Handwerker, der das Tuch walkt.
Pantoffelmacher
siehe > Pantuffelmacher
Tuffenmacher
Tüffelmacher = Hersteller von Holzgefässen (Becher, Kannen, Zuber); a.Pantoffelmacher.
Pantoffelmacher
Kölln
Domherr, Domprobst, Domküster.
Tumherr = Domherr
Thumbherr zu Frauenburg
Hannover 1697 > Hoftünchermeister
1660 Tüncher.
Brockhaus: Tüncher = wer Wände tüncht
Tünche = Wandanstrich aus dünnflüssigem weissen Kalk, der durch Zusatz von kalkechten Farben getönt werden kann.
1) Verputzer, die Wände verputzender Maurer;
2) die Wände mit einem weissen, glatten Kalküberzug versehender Weisser, Weissfärber; 3) Anstreicher, Maler.
Zunderkerl. Sammelte im Walde den Buchen- oder Zunderschwamm, stellte daraus den Feuerschwamm her, den man brauchte, um mit Feuerstein und Stahl feuer zu macher. Heute wird Zunder noch beim Zeichnen mit Kohle verwendet.
Tonnenmacher = Böttcher
Kölln 1537 > Türknecht
auf etlichen Rathäusern ein Aufwärter oder Gerichtsdiener des Rates, der immer bei der Tür an der Hand oder in der Nähe sein muss.
Rostock
Gefängniswärter
Turmvater = Kerkermeister
Lübeck 1842 > Organist an der Aegidien- und Thurmmann an der Marien-Kirche
thürmer = thurnmann = wann vornehme leut sterben, so pflegt der thurnmann des abends ... etzliche grablieder auf dem thurm zu blasen .
Thürmer, türmer = Turmwächter
Eisenmeister
Kerkermeister
Lexikon: turm, turn = Gefängnis, Turm
Turmwart = Turmwächter = Wächter auf einem Turm.
Turner = Türmer
Lexikon: turn = turm, gefängnis
ältere Nebenform zu Türmer.
Weimar 1645
am Tor stehender Wächter - Torwächter.
Tiegler.
Ticheler = Ziegler
ticheler = Ziegler.
typographus = Buchdrucker
Buchdrucker.
Zobelpelzschneider
Fährmann.
Kiel > Die Ü. stammten in der Regel vom jenseitigen Ufer des Kieler Hafens, insbesiehe > Gaarden, Ellerbek, Neumühlen u. Heikendorf. Nach diesen Orten brachten sie auch meistens ihre Fahrgäste oder ... Waren.
überführen = jemanden über einen Fluss, See, das Meer führen.
1) bei Komtureien: so über die Einkünfte der Landgüter bestellt;
2) in Schwaben u.Bayern Forstschutzbeamter;
3) Feldhüter;
4) Grenzwächter, Zollaufseher;
5) Gerichtsbote.
siehe > offstozser Auflader.
ein Künstler, welcher die Gehäuse zu den Taschenuhren verfertigt.
vergleiche > Urmecher
Uhrgehäuse, ein Behältnis, worin das Werk einer Taschen-, Stutz-, Wand-, Tafeluhr verschlossen wird, damit man es rein erhält. Uhrgehäuse werden von einem eigenen Gewerbe, das der Uhrgehäusemacher, gefertigt.
Uhrglocke, Glocke von Metall oder Glas, wie sie in den Schlagwerken der Uhr gebraucht werden.
veraltete Bezeichn.: Hormacher, Orelmacher > siehe dort Ormacher, Uhrflicker.
Der Beruf des U. zweigte sich vom Schlosser- bzw. Schmiedeberuf ab, als im Laufe des 14. Jh. ...die Sonnenuhr allmählich durch die Räderuhr (Grossuhr) verdrängt wurde.
Uhrblätterstecher, Zifferblattstecher
Uhrenrichter, Uhrenmeister, wer die Sorge für eine Uhr hat.
Töpfer
Ulner -> Euler, Eulner: rheinhessiehe >nassauisch für Töpfer
mittelhochdeutsch: ulner.
Ulenbecker = Töpfer
ulenbecker = Figurenbäcker (?)
der Bote, der die Einladung reihum trägt. (Einladungen zu Hochzeit oder Begräbnis)
Bote, der die Einladungen zur Taufe, Trauung u. Beerdigung überbringt; bei Beerdigungen erledigt er auch alle geschäftl. Angelegenheiten.
Er wird Umgänger (= Scharwächter) für die Neustadt 1607
Tagelöhner
Ausserdem mussten auf jeder Stadtseite allnächtlich 2 Bürger vor u. 2 nach Mitternacht die Runde auf den Stadtmauern machen. Sie wurden Umgänger genannt.
Stuerkommissar
Ungelder. (etwa) Akzisor, Steuereinnehmer.
Diese Armen ... waren Bettler, >Losgänger<, Umläufer<, Fiedler usw. vergleiche > Umgänger
Landstreicher.
umlöper = Leute zur Handreichung, Hausierer, Herumtreiber.
Umlauf = Mond.
Auch der Umläufer für Herumläufer ist im Hochdeutschen ungewöhnlich.
Mensch, der ziellos herumläuft.
Die Stadtgemeinde besoldete zur geregelten Abwicklung des Ortshandels 12 Underkeufels, Zwischenhandelsbeamte, unter deren Vermittlung allein fremde Kaufleute in der Stadt Geschäfte abschliessen durften.
vergleiche > Underkäufer, Makler
Unterkäufer, Makler
Beispiele führen darauf, anzunehmen, dass damals der Kleinhandel überhaupt als Unterkauf bezeichnet worden ist.
(etwa) Akzise-, Steuereinnehmer
siehe > Stadtumgelder
Ungelter und Aufseher über das Münzedikt
Ungelder (etwa) Akzise-, Steuereinnehmer.
Ungelter, Umgelter = Einnehmer des Ungeltes (Verbrauchssteuer von Lebensmitteln)
Niederer Zollbeamter
vergleiche > Aufschläger
Aufschlaggegenschreiber = Steuergegenschreiber.
Kreuznach > zum Unterkäufer für Vieh bestellt 1599
Makler
Es wurden sachkundige Bürger als Unterkäufer, d.i. Vermittler bestellt, die dem Käufer für Fehlerfreiheit, dem Verkäufer aber für die Bezahlung Gewähr leisten mussten.
Gehilfe des Salzmessers
Kassel 1661
Unterwäger
siehe >Wager
uffüller Auffüller.
up = auf, Opfüllerlepel = Schöpflöffel
Aufschläger. Knecht, der die Fässer schloss
opslagen = auf etwas schlagen, Bänder auf die Fässer treiben
Hannover > Zapfer
uptoger = Aufzieher, d.i. der Getränke aus einem Fass zur Besichtigung heraufzieht.
Bergmeister, der oberste Bergbeamte
mittelhochdeutsch: urbarer, Zinseinnehmer, Rentamtmann
urbarer u. urbürer = Bergbeamter, der die Bergwerksfrohne abzunehmen hat.
Urbar = Verzeichnis der Grundstücke einer Grundherrschaft, häufig mit Angabe der Hofbesitzer.
Brockhaus:
Urbar =
1) Grundbuch (veralteter Ausdruck)
2) Zinseinkünfte eines Grundstücks (veraltet)
Urbar = ertragbringendes, zinstragendes Grundstück; herrschaftl. Gut, zur Bewirtschaftung dem Urbarsmann überlassen.
Zinspflichtiger Bauer.
Ferge = Fährmann
urvar = stelle am ufer, wo man an- oder überfährt; landeplatz, überfahrt.
im 16. Jh. auermacher, uhrmacher, Uhrmacher.
orlogifex = Uhrmacher
Uhrkenmacher
veraltet, ehedem üblich, nicht sowohl den Richter, als vielmehr die Beysitzer eines Gerichts, welche das Urteil abfassen, zu bezeichnen, wofür jetzt in einzelnen Fällen der Ausdruck Urteilsverfasser üblich ist.
Als Vogt und Holsten bezeichnete man auf den adligen Gütern die Landleute, die in erster Instanz die Gerichtsbarkeit ausübten, Amtsbauern.
Für Ordnung u.Aufwartung bei den Zechen sollen die U. sorgen.- Sie werden für jede Gesellenzeche gewählt. Sattlergesellenordnung Frankf. Bartenstein.
Brockhaus: Die Urte (schweiz.) = Zeche, Gasterei
vergleiche > Stobenknecht, Stobenmeister
Müller vom Lande
Aussenmüller
Entlader, Aussacker
Reitender Diener des Rates
utrieden = Ausreiten
utrider = reitender Diener.
Lübeck 1568
Lexikon: ûzleger = ausdeuter, übersetzer.
ûtleggen = Waren zum Verkauf auslegen;
utliggen = ausliegen, von Schiffen, die zur Wacht ausliegen.
Auslieger = Wachtschiff
Lieger = Vertreter einer auswärtigen Firma, die dieser in einem Ort für gewisse Zeit vertritt.
Wahrscheinlich: kaufm. Angestellter, der für eine gewisse Zeit seine Firma in einem fremden Ort vertritt.
er zog den osammer (schöpfeimer) aus dem sode
ûttochen = herausziehen
Uttog = Auszug
Bäcker vom Lande
Sie durften ihr Brot in der Stadt nicht von festen Ständen aus, sondern nur von ihren Wagen u. Karren verkaufen.
Brockhaus:
Vogt =
1) früher Verwaltungbeamter, Schirmherr eines geistl. Stifts, Richter in geistl. Herrschaftsbezirken; Vormund.
2) heute: Feld- oder Schlosswart.
Vart = die unterirdischen horizontalen mit zimmerwerk gestützten leitungen aus den 6 quellen in den sot.
Bauarbeiter, Baumeister der Varten.
vart = Gang, Weg, Reise.
Viehknecht (?), Fährknecht (?)
vere = Fähre
vere = Ferge = Fährmann
Veehdern = Viehmagd.
Bayrischer Veldwaibl 1710
Feldwebel:
a) Gehilfe des Profoss,
b) Ausbilder der Soldaten.
Waibel = Fronbote
Brockhaus: Der Feldwaibel der Landsknechte leitete die taktische Ausbildung.
Flensburg > Feilenhauer.
Flensburg 1575
Gerber.
mittelniederdeutsch: vel, althochdeutsch vël = Fell
Hannover > Falkonier
velkener = Falkner
velkenere = Falkner
Osnabrück 1488/89
Kürschner
vel = Fell, Haut
Schröder = Schneider
Feldscher (Feldscheer, Feldscheerer) = Diensttitel des seit 1620 im brandenb.-preuss Heere nachweisbaren ärztl. Personals.
Ab 1623 taucht auch die Bezeichnung Chirurgus auf. Die Kompanie-Chirurgen erhielten 1852 die Bezeichnung Lazarett-Gehilfe, ab 1899 Sanitäts-Unteroffizier.
vergleiche > Feldschärer
veltweivel = Feldwebel
veltwarde = Feldhüter
Vendeter (Venter) = Händler, welche vornehml. fertige Kleider, auch allerlei Alt- u.Trödelwaren feilboten usw.
Schleswig >
1625
1625/32 Verbittelsgeldinste
1651 Verbittelsgeldköthener
Verbiddelsgeld = Bezeichnung für eine stehende Abgabe der Insten und Käthner, die sie an den Besitzer zahlen mussten, wofür sie unter seinem Schutz standen.
Vorsteher eines evang. Klosters für adelige Stiftsdamen
Seit alter Zeit Titel des Prälaten vom Kloster Itzehoe, welcher als solcher das Präsidium der ritterschaftl. Versammlungen in Holstein führt.
1683 vom Rat zum Umbitter und Verbotter der Gewerke bestellt.
Bote, der die Bürger eines Bezirks zu den Sitzungen bestellt oder Vorladungen überbringt.
Lexikon: verboten = einem durch mündl. Borschaft etwa. zu wissen tun; ...rufen lassen, vorladen.
Verbotung = Berufung zur Versammlung.
Von der Manufaktur zur Fabrik
Händler mit Heimarbeitserzeugnissen
der auf seine Kosten Herstellung einer Sache übernimmt.
seit 17. Jh. für den gebräuchlich, der die Kosten u. den Vertrieb von Druckwerken übernimmt.
Brockhaus:
Verleger = Unternehmer
1) im Verlagsbuchhandel,
2) im Verlagssystem (Heimarbeit)
Altenteiler.
Verlehnt = eigentlich das Verliehene, das Altenteil
Verlehnsmann = Bauer, der auf dem Altenteil sitzt.
Der Rat in Lübeck hatte zu allen Zeiten die Gewalt, das Recht zur Ausübung eines Gewerbes zu erteilen.
Die Erlaubnis war an eine Person geknüpft, war ein Lehen.
In älteren Zeiten war Amt u.Lehen ziemlich gleichbedeutend. Später, als Arbeiter ohne eigentl. Handwerk Vereinigungen bildeten, die in stärkerem Masse vom Rate abhängig waren als die Zünfte,
machte man feinere Unterschiede u.nannte die Angehörigen dieser Vereinigungen Verlehnte.
vergleiche > Träger Lehen waren teilweise verkäuflich; der Preis schwankte zwischen 600 u. 3000 M. Geschenkte Lehen (Hopfen-, Heringspacker u. einige andere) erforderten nur kleine Beträge, höchstens 66 M.
Federreiniger u. Bettstopfer
Färber, colorator
vergleiche > Färber
Stralsund 1541
In Hamburg erscheinen seit dem Ausgang des Mittelalters bis ins 17. Jh. leicht gebaute, mit einem Verdeck versehene Wagen als Vetinge od. Vetingswagen.
Ursprung des Wortes unbekannt
(Finder, Hamburg.Bürgertum in der Vergangenheit)
Duden: Lebensmittelhändler.
Viktualienhändler
Inhaber eines Lebensmittelgeschäftes
Viehmagd, die Magd unter dem Gesinde, die über das Vieh gesetzt ist u. selbiges zu beschicken (zu besorgen) hat.
Also wohl Personen, die im Nebenberuf Vieh, Schweine mästeten; vielleicht auch im Auftrage der Bäcker deren Schweine betreuten.
vergleiche > Drangfahrer
Kölln 1591 > viemutter
Viehmutter wird die Aufseherin über das Vieh genannt, sonderlich wenn sie von freier Geburt oder doch mehr geachtet ist als eine gemeine Bäuerin.
Viehmuhme, eine Frau, die auf das Vieh muss Achtung geben.
Vater war Viehpächter in Voldagsen, dann ein Jahr lang Häusling in Marienau
Landwirt, der a) eine ganze Viehherde zur Nutzung pachtet (z.B.Pachtschäfer), b) einzelne oder mehrere Tiere zur Nutzung u. Dunggewinnung in seine Ställe stellte: Viehverstellung.
Viehverstellung = das Einstellen des Viehs bei anderen zur Nutzniessung.- Viehpächter.
Oldesloe 1822 > Kastrator.
Viehschnitt, castratio pecorum, die sogenannte Nonnenmacherei, d.h. den Pferde- u. Viehschnitt.
verschneidet (kastriert) Hengste, Bullen u. Eber.
Ein beigegebener Viehschreiber zeichnete den Kauf, die Parteien u. die Bedingungen schriftl. auf. (siehe > Unterkäufer)
Lübeck 1811 > Viehmarkt: An der Mauer ... Ochsenmarkt u. am Klingenberg Schweinemarkt. Dabey ist die Einrichtung getroffen, dass die Verkäufer von einem öffentl.angestellten Mann,
gewöhnlich Viehschreiber genannt, die ganze Summe der ausstehenden Gelder, welche dieser von den Käufern einzeln einkassiert, erheben.
Hilfskraft des Viehhändlers
Viola = das eine Quinte tiefer als die Geige stehende Saiteninstrument, die Bratsche; früher der allgemeine Name dieses Typus von Streichinstrumenten.
Geigenbauer.
Fiehrer = niederer militär. Dienstgrad
vierer eine niedere militärische charge
Viermann = Mitglied des Gemeindevorstandes (der aus 4 Personen bestand)
Behörde aus vier Mitgliedern bestehend, besonders Aufsichtsbehörde in Städten.
Kleinbauer, etwa einem Kötter, Kötner entsprechend.
in manchen Städten gewisse Personen, welche in jedem Viertel der Stadt gewählt werden u.zugleich mit der Stadtobrigkeit die Aufsicht über die Gemeindegüter haben. Man nennt sie auch Gemeindeherren.
Viertelsmann: Mitglied eines Gemeindeausschusses
Viertelsmeister: Vorsteher eines städtischen Viertels
Polizeiinspektor
vigilant = wachsam, klug. Vigilant = Polizeispitzel.
Hutmacher
vergleiche > Filzer, Filter, Filtmacher, Hoedemaker, Hudereifer.
filtrarius, hodwalker, pilleores
Alsleben, 1818
Viertelhufner, Viertelhof, Viertelgut, der vierte Teil eines Bauerngutes
Viertelbauer = Kleinbauer mit weniger als 30 Morgen.
vischmenger = Fischverkäufer.
Visitation = schon im Mittelalter mit dem Sinne des Prüfens, Untersuchens aufkommend.
Durchsucher, Besichtiger, Prüfer.
Lübeck 1818
Durchsucher, Untersucher, Steueraufseher.
visitieren = prüfend besichtigen, untersuchen.
vergleiche > Beseher
Für die Erhebung der Weinakzise schuf sich die Stadt (Cöln) durch die amtl. Messung der eingeführten vollen Weinfässer vermittels der Visierrute die Grundlage.
Die damit betrauten Beamten hiessen die Visierer, die erhobene Gebühr Rutenpfennig.
Die Visiteurs müssen alltäglich vor Öffnung der Tore bis zum Anfang der Sperre auf den ihnen zugewiesenen Posten sein. Sie haben zu wachen, dass keine accisbaren Sachen ohne Begleitung einer Quittung zur Stadt kommen.
Visierer = Beamte des Eichamtes, der die Gefässe eicht, z.B.Weinvisierer.
unter den Beamten des Fürstl. Hofgerichts als erster genannt.
Beamter des Hofgerichtes
vice = an Stelle, in Vertretung von ...
Hameln > Tuchmacher.
Vlaeminc = Flamänder
Fläminger = Tuchfärber
mittelhochdeutsch: vläming = Flame; als Tuchmacher u.Färber kamen Flamen ins Land
Fläminger = Tuchfärber
Fleischhauer, Schlächter
vleshouwer = Fleischhauer, Schlächter;
aber auch: Henker.
vlesho(u)wer = Fleischhauer, Henker
Vogelsteller heisst derjenige, der kunstgerecht u. auf weidmännische Weise den Vogelfang ausübt.
Görlitz, 1777
Handwerker, der für das Vogelschiessen die bunten Vögel Papageien fertigte.
Kölln 1609 > des rats vogelsteller und holzhueter = Vogelsteller, Holzhüter.
Brockhaus: Der Vogelsteller (Vogler, Finkler) fing die Vögel (Krammetsvögel, Stare, Finken, Lerchen) auf dem Vogelherd (Finkenherd) mit Futter und Lockvögeln ... usw.
Vogler nannte sich im Mittelalter die Elbinger Gilde der Entenfänger.
Vogt.
Brockhaus: Verwaltungsbeamter; Schirmherr eines geistl. Stifts; Richter in geistl. Herrschaftsbezirken; Vormund.
Lübeck 1842 > Marktvogt, Klostervogt
ursprünglich in der Bedeutung von Schirmherr, Schutzherr gebraucht; im Mittelalter ist der V. Verwalter geistlicher u. weltlicher Territorien.
Lübeck 1826
Vollhöker, oben der Holsteinstrasse im Keller 270
Vollhöker = Kleinhändler mit vollem Verkaufsrecht
Vollhake = in Lüneburg u.anderen nd.Städten Händler mit Fettwaren.
Niedersachsen häufig.
urspr. Beamter, der einem Fronhof vorstand.
Seit dem 12. Jh. Hofbesitzer, die den Hof in Erbpacht. Daraus später dann Grossbauer.
Syke > Dem Amt zu Dienstleistungen mit Gespann (Pferden) verpflichteter Bauer von 70-200 Stück Land.
Brockhaus: Vollspänner = ein Vollbauer = Vollhufner, Vollerbe, ältere Bezeichnung für Besitzer landw. Betriebe, die bei selbständiger Bewirtschaftung eine Familie ernährten.
frohnpflichtiger Bauer,welcher ein ganzes Bauerngut besitzt
Vorkäufler = Zwischen-, Kleinhändler, Höker.
Aufkäufer.
Vorkoper = Vorkäufer
kauft Waren vor den Stadttoren, bevor sie auf den Markt kommen.
Köthen 1652 > Fleischer und Vorkoch
Oberkoch.
Lübeck 1811 > Vorleser im heil.Geist-Hospital
auch ward für die Hospitalisten früher in der kleinen ... Kirche wöchentlich Gottesdienst gehalten, was jedoch seit dem J. 1806 einstweilen eingestellt ist.
Vorbeterin = hält in einem Hospital mit den Insassen die tägl. Andachten.
Vorleser = lector
Die gewöhnlichen Betstunden, welche täglich des Morgens u. Abends gehalten werden, besorgt ein dazu bestellter Leser, der ... aus guten Predigtsammlungen erbauliche Stücke vorliest.
Hannover > Fuhrmann, Fuhrknecht.
vorman (voer-, voir-, vour-, fohrman) vurman
Fuhrmann, Wagenführer
das Antreiben der ersten Furche muss durch den Vorpflüger genau geradlinig geschehen.
Hannover 1689
1) vorausgeschickter Reiter, Anmelder,
2) Reiter, die einem Wagen oder einem Zuge wegbahnend oder zur Prachtentfaltung vorausreiten.
Bad Schwartau > Anfangs wären sie im Kruge gewesen, und nachher hätten seine Cameraden des Vorschlagers Borckpfahl ausbrechen wollen...
Vorschläger = bei den Schmieden derjenige, der zuerst vor den anderen mit dem Hammer schlägt.
vörslag = Vorschlag = der Vorschlag beim Schmieden
Lexikon: vorslac = erster Schlag
So heisst bei den Schmieden derjenige, welcher den kleinen Hammer führt u. durch dessen Schläge die Stellen zeigt, wohin die anderen schlagen sollen, sowohl Vorschläger als Schirrmeister.
Meister oder Vorarbeiter auf einem Hammerwerk.
Bevor es Eisenbahnen gab, benötigten die Reisewagen (Eilposten) öfteren Pferdewechsel. Der V. sorgte dafür, dass zur rechten Zeit Pferde zur Verfügung standen.
Vorsprecher (vorsprakee) waren als Anwälte der Stadt beim Elbinger Rat tätig.
Vorsprecher, waren als Anwälte tätig.
Vertreter der Parteien vor Gericht, Rechtsbeistand, im engeren Sinne Verteidiger vor Gericht.
Förster.
Lexikon: forstaere, forster = Förster.
eine Art Zeugmacher, Weber.
Vortrat, eine Art des Gewebs vordrat, fürdrat, fürgrat, fürgrad eine Art Zeugs mit vier Schemeln gewebt.
1756 ... Vorwerksmann in Seifersdorf
Bewirtschafter bzw. Pächter eines Vorwerks
Lexikon: vorwerc = vor der Stadt gelegenes gehöft, landgut
Vorwerksmann = Pächter (auch Besitzer ) eines Vorwerks
Vorwerkshirte, -schäfer = Beschäftigte auf einem Vorwerk, einem Landgut, das ausserhalb des Ortes, abgetrennt vom Hauptgut selbständig bewirtschaftet wird.
1) Vorgesetzter (diese Bedeutung bis ins 16.Jh. gebräuchl.)
2) Vorgänger (in Amt, Würde, Tätigkeit), Vorläufer, Vorfahr (17.-19. Jh.)
vielleicht Verweser = Verwalter.
Firnissmacher
Hersteller von Firnis, einem Gemisch aus Leinöl u. Trockenstoffen (Verbindungen von Harzsäure mit Blei oder Mangan)
Fischer
vergleiche > Fisker, Fischmeister
Wenn die Seeschiffe die Trave aufwärts nach Lübeck fuhren,
konnten sie nicht immer segeln, mussten daher die Waadschiffer in Anspruch nehmen, welche die Schiffe mittels Pferdezug oder Handkraft an den ausgebrachten Leinen,
die über Winden am Treidelstege liefen, weiterzogen. vergleiche > Treidelmeister, Linentrekker
Die W. wohnten in Travemünde, Schlutup u. Gothmund.
Osterode 1743
Pächter einer städtischen Waage.
Magdeburg > Wagenmeister, der oberste Beamte in der städtischen Wage. Die übrigen heissen wagenknechte
Waagesetzer: an der Stadtwaage beschäftigt.
Wagemeister = 2. Bürgermeister.
Brockhaus1930: Wachs wird durch Umschmelzen in heissem Wasser gereinigt.
Wachsbleek = Wachsbleiche, Kasten mit Glasdach u. schrägem Bodenbrett, auf dem das in der Sonne schmelzende Wachs herabfliesst, während der Schmutz zurückbleibt. Imkersprache.
Berlin
Brockhaus: Bossierwachs = Modellierwachs
Wachsbildner
Wachsbossierer, der Gegenstände in oder aus Wachs formt.
wer gewerbsmässig Lichter und andere Gegenstände aus Wachs fertigt.
Handwerker, der Wachs einschmilzt (auch Spottname f.kath. Geistliche)
vergleiche > Wachsbleicher, Wachswinder, Wachszieher
Lichtzieher.
Lichttrecker = Lichtgiesser.
bedruckt Wachstuch mit Mustern.
Brockhaus: Wachstuch = Gewebe aus Baumwolle oder Zellwolle, auf einer Seite mit einem glänzenden, elastischen Überzug aus Leinölfirnis oder Kunststoff versehen.
Brockhaus: Wachstuch = ein leinwand- oder köperbindiges Gewebe aus Baumwolle oder Zellwolle, auf einer Seite mit einem glänzenden, elastischen Überzug aus Leinölfirnis oder Kunststoff versehen.
wasvinder = Aufseher über den Wachs (beim Verkauf)
Wachswinde = die Hülsen von dem ausgepressten Wachs, nachdem sie in Ballen gedrückt.
Wachswinde =
1) Stopfwachs, womit die Bienen die Ritzen verstopfen.…
2) zurückbleibende Unreinigkeiten beim Auspressen des Wachses,
3) das in Ballen gedrückte rohe Wachs
Brockhaus: Lichtzieher, stellt Kerzen durch Ziehen her
der Wachsstöcke herstellt u.feil hat, auch Wachslichter.
städt. Aufsichtsbeamter über den Wachdienst
Hannover 1689
Wachtgänger = etwa Stadtpolizist.
Wachtgänger i.Altstadt Hannover
Zur Beaufsichtigung der Brandstätten u. Verhütung von Diebstählen wurden ... die beiden W., der Gerichtsschreiber, Akziseschreiber, die Schossknechte herangezogen
Im Eid der reitenden Wachtbeamten (ältestes Eidbuch) heisst es: dat wachtegeld ok truweliken vorsammeln
Wachtgeld, eine von den Bürgern erhobene Abgabe (ursprüngl. als Ersatz für zu leistende Wachdienste), von der die Wächter besoldet wurden.
Dienstgrad bei Militär, Bundesgrenzschutz, Polizei
Bützow 1754
Waad, Wai- u. Woi-, f. = grosses Zugnetz zum Fischfang.
Fischmeister
Wate, wade = grosses aus zwei Wänden u.einem Sack in der Mitte bestehendes Zugnetz.
Wate = zugnetz.
wade = grosses Zugnetz.
vergleiche > Garnemeister
Hannover 1689
vergleiche > Eisenkuchenbäcker
Brockhaus: Waffel = geriffeltes, flaches Feingebäck.
Veraltete Bezeichnungen: Waffensmyd, Smyd, Plattner, Blatner, Harnischmacher, Plattenharnischmacher, Sarwürk (Ringpanzermacher), Panzermacher, Helmschmied usw.
wahrscheinlich = Wäger, Waagepächter od. dergl.
An der Stadtwaage beschäftigter Angestellter ...zu den Handwerkern gerechnet, da man für diesen Posten wohl einen Mann mit techn. Kenntnissen bevorzugte, z.B. Kleinschmied.
ihm obliegt die technische Überwachung der Wagen inbezug auf Betriebssicherheit.
Heute: Wagenmeister
siehe > Frachtbedinger
Güterbestetter, Spediteur.
Wagenbauer. Der Ausdruck Wagener ist im Mittelalter nicht immer eindeutig. So bezeichnet mittelhochdeutsch: wagener sowohl den Wagenhersteller als auch den Fuhrmann.
Für das mittelniederdeutsch: konnte bisher nur die Bedeutung Wagenbauer nachgewiesen werden.
mittelniederdeutsch:: wegener
1) zu Waage: der unterste Angestellte bei einer Stadtwaage.
2) zu Wagen: ein im Dienst stehender Wagenführer, Fuhrmann.
Lübeck 1798
einer, der Fracht auf einen Wagen lädt, in Salzwerken die Arbeiter, die Wagen u. Schlitten mit Salz beladen.
öffentlich bestellte Arbeiter, die ein Vorrecht (Lehen) für das Beladen u. Abladen von Frachtwagen hatten.
1851 waren es 9 Personen, wurden bei der Gründung der Träger-Korporation nicht übernommen, sondern fanden Beschäftigung bei der Bahn.
Nürnberg 1363
wagenmann -> karrenmann, fuhrmann.
wagenmann = fuhrmann
siehe > Waagesetzer
In Kiel hatte ein Wagenmeister die Reihefahrer zur Arbeit zu bestimmen.
vergleiche > Reihefahrer
Die Fuhrrolle (Zunftrolle) schrieb eine für die Fortbringung der Fuhren eine bestimmte Reihenfolge vor.
Diese aufrechtzuerhalten war die Hauptaufgabe des Wagenmeisters. Sobald ein Reisender in einem Ort ankam, meldete er sich bei dem Wagenmeister, der dann für die Weiterfahrt zu sorgen hatte.
Lübeck 1842: Wagenmeister bei der Hannoverschen Post.
Mitte des 18. Jh. wurde in Ratzeburg ein Postkontor unter Leitung eines Reg.Sekr. eingerichtet.
Die landesherrl. Posten Schweden, Mecklenburg u. Hannover wurden von einem einzigen Postmeister gesteuert.
Die Posthalter hatten nur noch Pferde u. Fahrer zu stellen. 1754 der erste Wagenmeister. Dieser war verantwortlich für den Aussendienst, für sach- u. fachgerechtes Beladen der Postwagen, für pünktliche Abreise u. Beschaffung von Pferden für die Extrapost.
Aufseher über eine grössere Zahl von Wagen.
Schirrmeister.
derjenige, welcher die Aufsicht hat über mehrere Wagen u. die dazu gehörigen Personen, so auf grossen Postämtern, beim Tross der Armee, an Nöten.
Stuttgart
Wagenschmierer.
Wagensalbe = ein besonders in Oberdeutschland gebräuchliches Wort für Wagenschmiere.
Wagenschott =
1) Verschluss des Wagenkastens;
2) halbzöllige eichene Platten zum Bau der Schalupen;
3) eichene Bretter ohne Knorren, ...die zur saubern Tischlerarbeit ausgesucht werden, weil diese Bretter vom andern Holz, das geflösst wird, ausgeschossen u. auf Wagen verführt werden.
wagenschot = ausgesuchtes, feines, astfreies ...Eichenholz
spanner = Ladknecht = Packer, städtischer Güterauflader.
bei der städt. Waage Auflader.
Spanner, Spetter, Spediteur
In der Ordnung von 1545 werden noch die W., Heringspacker u. Kornträger zu Rettungsarbeiten hinzugenommen (bei Bränden)
Die Wagenträger führten die Namen Klösterträger am Markt, oder Marktklöster u. Klösterträger an der Wage ... ging ihr Name auf ihren Stand an der oberen Stadtwage zurück.
Lübeck
vergleiche > Waagesetzer
Stadtwäger
ein bei der Stadtwaage angestellter Beamter, der Waagemeister oder einer seiner Untergebenen.
Lübeck > Auf den drei Stadtwaagen (obere am Markt, zwei an der Trave) sind vier Beamte unter dem Namen Wäger angestellt,
unter deren Aufsicht Waren aller Art gegen Erlegung eines Wägegeldes gewogen werden. Die W. unterstehen der Wette, werden vom Senat ernannt.
vergleiche > Ratswäger
stellte aus Färberwaid blaue Farbe her, die er an Färber verkaufte.
Waitmenger = W.händler
weit, weid = Waid, Färbepflanze (Isatis tinctoria)
Färber, der Waid verarbeitet. Waid (isatis tinctoria) gelbblütige Kreuzblüterstaude aus dem Mittelmeerbereich; enthält Saft, der an der Luft schnell blau wird. Schon im Altertum angebaut. Durch Indigo verdrängt. (Brockhaus)
(1604-1687) Bürger, Gerichtsmann (1650), Bürgermeister (1651), Waisenrichter (1661).
1) der den Waisen zu ihrem Recht verhilft;
2) der Richter bei einem Waisengericht,
3) in einigen Ländern eine Amtsperson, die die Vormundsachen unter sich hat.
Stettiner 1776/78
Waisenschreiber =
1) der Schreiber (Rechnungsführer) in einem Waisenhaus;
2) der Schreiber bei einem Waisenamt.
Lübeck 1821
Vorstand oder Pfleger des Waisenhauses
Ein im Waisenhause wohnender sogen. Waisenvater besorgt die Oeconomie dessen Frau = die Waisenmutter
Lübeck 1762-74
Walker.
Bad Homburg > Die Stadt hatte von altersher Anteil an den Wäldern der Hohen Mark, deren oberster Waldbott der Burgherr von Homburg war.
Waldbote, Umdeutung von Waltbote, das man später mit Wald in Verbindung brachte u. wie Waldgraf von dem Vorstand einer Markgenossenschaft ... gebrauchte.
Waldbote, oberste Waldbote, hiess so wohl i.d. älteren Zeiten, als auch noch heutigen ... derjenige, welcher über das Forst- u.Waldwesen ... die Oberaufsicht hatte.
Auch wurden ihm (dem beiderstädtischen Amtsverwalter in Bergedorf) gewisse Bediente untergeordnet, als Hausvogt, Waldgreve oder Holzvogt, Büchsenschütz, Fischer und Schliesser, wie auch die beiden Zöllner (1620)
Forstbeamter.
Das für die Siedepfannen (Salz) benötigte Eisen wurde als Erz bezogen u. hier durch Waldschmiede geschmolzen. Die Pfanne kam 1538 auf einen Herstellungspreis von 28 Gulden
Eisenschmelzer, Besitzer einer Eisenhütte.
ein Schreiber in Wald- oder Forstsachen.
der fremde Berg- u. Hüttenmann, der Eisen in der Stadt zum Verkaufe bringt.
Waldschmied = Bergmann, Eisenerzgräber.
Ausser dem Stadtförster waren ... noch zwei Waldwärter oder Holzwärter angestellt, besonders um dem Holzdiebstahl zu wehren u. die benachb. Bauern zu hindern, dass sie ihr Vieh im Walde weideten.
Sie hiessen früher Jäger, aber seit 1909 Forstaufseher.
der die Walkmühle betreibt
siehe > Walker
behandelten das Tuch mit Seifenwasser und Hämmern u. schweren Rollen, u.zwar zuerst im Handbetrieb, später aber in eigenen Walkmühlen.
walger = Walker
Lübeck 1842 > Walkmüller.
Walkmüller = Besitzer einer Walkmühle, hat zumeist mit einem Tuchmachergewerk einen Vertrag, wonach deren Zeuge in seiner Mühle gewalkt werden.
Dem Walläufer ist die spezielle Aufsicht des Walles u.der Schutz der Anpflanzungen gegen Beschädigungen übertragen.
Lübeck 1821
Wall-Aufseher.
Die in der 1. Hälfte des 17. Jh. errichteten Befestigungen wurden von 1803 ab demoliert, die Wälle durch Anpflanzungen u.Anlage von Wegen zu einem beliebten Spaziergelände gemacht. Der Wallaufseher hatte die Funktion eines Parkwächters
Lübeck 1811 > Wallbothe
Der Wallaufseher, der zugleich Bote der Deputation ist, hat die spezielle Aufsicht über den Wall u. die auf diesem ... befindlichen Anpflanzungen. (Wegebau-Deput.)
Dem Walläufer endlich ist die spezielle Aufsicht des Walles und der Schutz der Anpflanzungen vor Beschädigungen übertragen.
Elbing; 1560
Arbeiter bzw. Diener bei der Wallbehörde, die in Lübeck aus 2 Ratsherren u. 4 Vertretern der Bürgerschaft bestand.
vergleiche > Wallschreiber
Pilger.
Brockhaus: wallen = dahinziehen, pilgern
Lexikon: wallaere, -er = wanderer, pilger
waller = wallfahrer, Pilger.
Lübeck 1798
1) Leiter eines Wallbaus,
2) im Feldwebelrang stehender Unterbeamter
den Fortifikationsbehörden der deutschen Festungen
das äussere oder krumme Holstentor, in dem der Wallmeister seine Wohnung hatte ...
Der W. oder Gärtner besorgt die Unterhaltung u.Anpflanzungen auf den Wällen u.vor den Toren u. führt die Aufsicht bei den Ausbesserungen der Wege u.des Landgrabens gehören zum Festungspersonal u. haben Feldwebelrang.
Schreiber der Wallbehörde, d.h. Geschäftsführer der Wallbehörde.
1601 wurde zum Zwecke des Baues von Befestigungen, Wällen usw. eine Wallbehörde gebildet, die sich aus 2 Ratsherren u. 4 Vertretern der Bürgerschaft zusammensetzte.
Lübeck > Befugnisse der Wallbehörde: die am Wall auszuführenden Arbeiten anzuordnen u. zu beaufsichtigen, die erforderl. Zahlungen anzuweisen u. die Rechnungen des Wallschreibers zu prüfen. ...die Officien u. gemeinen Arbeiter ... zu strafen.
Lübeck 1803
Handwerker im Dienste der Wallbehörde.
vergleiche > Wallschreiber
Verboten = einem durch Boten Mitteilung machen.- Bald nimmt das Wort die Bedeutung an: durch Boten zu einer Versammlung rufen. nhd.: vorladen.
Bote der Wallbehörde. (...die 1601 zum Zwecke des Baues von Befestigungen, Wällen usw. in Lübeck gebildet wurde.)
Nürnberg 1326 > walneator in Zabulo = Bader am Sande
balneator = Bader
Brockhaus Müllerei: Neben Mühlsteinen benutzt man Walzenstühle.
Walzenstuhl =
1) das hölzerne oder eiserne Gestell, auf dem die Walzen mit ihren Zapfen ruhen u.sich drehen
2) wie oben, Müllerei.
Im Jahre 1589 gelang es dem Theologen Lee einen Wirkstuhl zu konstruieren, der das langwierige Stricken erleichtern sollte, Rösschenstuhl genannt.
Ende des 18. Jh. waren in Deutschland 4 Arten des Strumpfwirkstuhls bekannt. Anfang des 18. Jh. vollzog sich schon eine Umwandlung, besond.
im Erzgebirge, von Metall- zum Holzstuhl, bei dem an einer Holzwalze Rösschenkeile aus Hartholz befestigt waren. Im 19. Jh. dann Verbesserung.
meister in einem walzwerk
Walzer, in Eisen-Stahl-Walzwerken betriebsiehe >..übliche KurzBezeichnung für Walzwerker.
Sülzer
reinigt u. verkauft das Eingeweide von geschlachtetem Vieh.
Oberdeutsch: Kuttler, der das Eingeweide reinigt u. verkauft.
Oldesloe 1769
Tuchhändler.
vergleiche > Wandschneider
Wandhändler neben Gewandhändler, lintearius
Hannover 1694 > Wandkramer.
...dessen Hauptaufgabe es war, Teppich- u.sonstige Behangimitationen an die Wände zu malen
Dagegen: Wandstreicher = Beamte, die Tuche u.Leinwand nach Qualität u.Quantität prüften u. siegelten.
der Bilder an die Wand malt
Magdeburg 1152 > W.-gilde
Tuchhändler
Wandsnider = Gewandschneider
Wandstreicher = Geschworene Beamte, die im Danziger Rathaus alle Gattungen Tuch u.Leinwand, in der Stadt gefertigt oder eingeführt, nach Qualität u. Quantität prüften u. mit dem Stadtsiegel beglaubigten.
Wandstriker = Anstreicher
fliegende Händler.- W. nennt sie Geiler von Kaiserberg nach dem wannenartigen Tragbrett, auf dem sie ihre Kleinware zur Schau auslegten.
W. = Hausierer, der seine Ware in einem Korbe umherträgt.
Wanner = Wannenmacher, Böttcher
Mollenhauer, Moldenhauer.
Getreidewannenmacher
Wannemacher, wannemaker, Brandenburg 1525.
mittelniederdeutsch: wanne = Getreide-, Futterschwinge, ein Gefäss von länglich-runder Form;
wanner galt 1271 in Basel bereits für den Kleinböttcher
wenner = Wannenmacher
Verfertiger von Tuch (Want = Gewand)
Wandbereder = Tuchbereiter
Lübeck 1798 > Wandmacher, Wandbereiter.
Tuchfärber
Hannover > Wandschneider
Wantscherer, Tuchbereiter (der das Tuch scheret, die Kette, d.i. den Aufzug, auf den Scherrahmen bringt)
wantscherer, rasor pannorum = Tuchscherer > siehe dort
Nur der reisige Stadthauptmann u. der mehrfach an seine Stelle tretende Wapener dienten mit mehr als einem Pferde u. stellten sie selbst …
Im ritterl. Kriegswesen ... rittermässiger Knecht im städt. Dienst wenn kein reisiger Hauptmann im Dienst war, er funktionierte an dessen statt.
1682 ... Gläser- u.Wappenmaler. Wegen unbefugten Malens u. Schildaushängens verklagt.
Stahl-,Stempelschneider
Lübeck 1798 > Münz- u. Silberwardein, Grützmacher und Wardein
Duden: Wardein = Prüfer.
wardieren = die Münze dem Werk nach schätzen
Wardein im Mittelalter der Münzprüfer, war oft zugleich Bergbeamter (Brockhaus)
siehe > auch: Wardin
staatl. Aufsichtsbeamter, der den Münzmeister kontrolliert, vornehmlich wegen des Feingehalts der Münzen.
Wardeiner gehörte zu den Schaubeamten bei der Zeugschau
Braunschweig > Die beiden Gildemeister waren verpflichtet, mehrmals im Jahr die einzelnen Werkstätten zu besuchen u. das dort verwendete Metall u. die hergestellten Waren auf ihren Feingehalt zu prüfen (Goldschmiede)
Diese Funktion der Gildemeister ging im Laufe des 16. Jh. auf die beiden Wardiermeister über.
siehe > auch Wardiersleute
vergleiche > Wardein, Taxiersmann
Prüfer, Schätzer.
Wardiersmann = Taxator.
Beamteter Untersucher der Münzlegierungen
wardeie = Wardei;
warden = vom Gelde, wardieren, taxieren.
Bei der kaiserl. Münze in Frankfurt hat er die Aufgabe, darauf zu sehen, dass die Münzen ihr vorgeschriebenes Schrot u. Korn haben. Er hat die Münzstempel in Verwahrung.
siehe > Wardein
Warf = auf einer Wurft gebautes Haus; kleine Besitzung
Warf = aufgeworfener Hügel und die darauf liegende u. vor Überschwemmungen gesicherte Hofstelle in der Marsch
Warfmann = Bewohner od. Besitzer einer Hofstätte.
Besitzer eines auf einer Warf, Wurft erbauten Hauses;Kötner
warfs-man = Mann, der auf einer Warf wohnt od. Besitzer einer warf genannten kleinen Hausstelle mit klein.ländl.Betrieb.
Braunschweig
die in Wartesold genommen wurden mit der Verpflichtung, zur Verfügung zu stehen sobald Not am Mann war. Meist rekrutierten sie sich aus Handwerksgesellen - halb bürgerlich, halb söldnerisch
Wehrberger Wartmann, Afferder W., Berkeler W., Holtenser W., Rohrser Wartmann
Späher, Kundschafter, circumspector, ein Wächter auf der Warte.
Wächter auf einer Warte, die einige Städte zur Sicherung in gewisser Entfernung errichtet hatten, z.B. Fritzlar 7 Stück
Wartmann, Knecht - in einigen (Hakenzins-)Dörfern wohnten ständige Arbeitskräfte des Ordens zur Wartung der Wälder u. Seen
Wart- siehe >Waldwart = Gehilfe des Wildnisbereiters (Jagdbeamter,später Oberförster), geht aus dem Bauernstand hervor. Im 18. Jh. wird der Waldwart zum Unterförster, später Förster.
Wächter, Späher.
Wartefrau, Wartfrau = eine Frau, der die Wartung (Pflege, Versorgung) obliegt.
Bergbau: Arbeiter, der in der Aufbereitung der Erze arbeitet, der die Erze wäscht, d.h. mit bestimmten Lösungen das Erz vom tauben Gestein trennt (Flotation); auch Aufbereiter genannt.
wascharbeit = das waschen der erze auf dem herde
Hannover 1689
Magd, die die Wäsche zu besorgen hat.
Wasenmeister = Abdecker.
Wasenmeister = Abdecker
gemeiner Tagelöhner, der auf Wasser achtet, das in die Stadtgräben läuft.
Wasserbrauer = Kofentbrauer
Kofent = Dünnbier, das nach dem Aufguss auf die Träber entsteht, Nachbier
Kofent bedeutet eigentlich Klosterbier, von convent = Kloster
Brockhaus: Kofent = Klosterbier, ein Dünnbier.
W. = Schnapsbrenner.
Wasserbrenner
noch um 1800 vielfach gebraucht für Branntwein- und Likörfabrikanten.
W., nd. Waterdeiner, Heuerbas
Heuerbas, der die Besatzung anheuert.
Angestellter bei der Hafenkommission in Memel.
Wasserträger.- Vielleicht in einer Badestube, möglicherweise Wasserkäufer
Waterdreger = Wasserträger
Kölln 1695: wasserträger
Konitz 1574: Wassertreger.
Braunschweig > Das mühselige Wasserschöpfen der Bürger in den Wasserläufen der Stadt und die zwar bequemere, aber kostspielige Wasserversorgung ...
durch die vereidigten Wasserfahrer (waterforer) konnten nur durch >Wasserkünste< (Wasser-leitungen) überwunden werden.
die Bezeichnung Stubenmaler u. den Namen Wasserfärber für die Maler, deren Hauptaufgabe in Erledigung einfacher Anstricharbeiten bestand.
Maler in Wasserfarben.
vereideter Sachverständiger in Wasserangelegenheiten, Richter eines Wassergerichts
Brockhaus: W. = ältere Bezeichnung für die Vorsteher der Deichgenossenschaft.
Lübeck > Die technische Leitung einer Wasserkunst lag bei einem >Kunstmeister<, dem >Wasserknechte< als Gesellen und Lehrlinge zur Seite standen.
vergleiche > Wasserschliesser
Wasserwärter
Wasserkunstwärter
Wasserhändler = der mit gebranntem Wasser handelt.
Wärter der Wasserleitung. (Wasserkunst = Wasserleitung)
Lübeck 1842 > Wasserschliesser bey der Brauer-Wasserkunst am Hüxtertor.-
Wasserschliesser bei der Kaufleute-Wasserkunst
Brauer-Wasserkunst am Burgtor u. Bürger-Wasserkunst am Hüxterdamm
Lübeck > Es gab nunmehr drei grössere u.vier kleinere Leitungen, über die ein... Kunstmeister nebst einigen sog. Wasserschliessern die Aufsicht führte.
Verpflichtungen:
1) das Wasser zur rechten Zeit i.d. Strassen der Stadt abzuschliessen,
2) bei Reparaturen der Röhren ... zu sorgen, dass alles bald ... hergestellt wird,
3) bei Feuer sogleich ... sorgen, dass soviel wie möglich Wasser dahin geschlossen werde usw.
Schout ist die nl. Lautform für nd. Schulte, nhd. Schulze.
Lübeck. 1842 > Die Casse (Sklavenkasse) besorgt die Besoldung des Wasserschouts
Vorsteher des Seemannsamtes
führt über ... zur See fahrenden Schiffsleute ein Register, muss auf Verlangen die Anwerbung ganzer Schiffsmannschaften übernehmen ...
Anfertigung der Rollen über die Schiffsbesatzungen; auch empfängt die Besatzung ihre Heuer i.d.Regel durch den Schout.
Vom Landesherren eingesetzter Beamter, der die Fischerei zu beaufsichtigen hatte.
ein Knecht in der Badstube, der das Badwasser aus dem Brunnen zieht.
Versorger der Haushalte mit Wasser.
Hannover > Wasserfahrer
watervare = Wasserfahrer, Schiffer.
Breslau > Watschker- u.Beutelmacher
Watschker = etwa Portemonnaie, ein Beutel mit Metallbügel u. Feder zum Zuschnappen. Die alten Watschker hatten genau die Form des neuen Portemonais mit Metallbügel u.Druckschnappen.
Magdeburg
ein unzünftiger Professionist, der Watten verfertigt.
Watte = lockere Faserschicht, die durch Übereinanderschichten vieler Krempelflore entsteht; sie wird in der Spinnerei weiter-verarbeitet. Polsterwatte dient zum Ausfüttern von Kleidungsstücken, für Steppdeckenfüllungen u. als Polstermaterial (Brockhaus)
Konitz 1841 > Wattenmacher.
Verfertiger von Wachslichten
Wachsstapler fertigte die sogenannten Wachsstöcke (Wachsstapel), nämlich lange zusammengedrehte Wachslichte.
wainer, wajner -> Stellmacher. (in einigen Gegenden wurde Wagner so gesprochen)
weberknappe = webergeselle
nach 1730, Münzmeister, Wechselschreiber beim städt. Münzwesen in Hildesheim, 1693 auch Wardein
Lübeck > Der Handel bediente sich der Wechsel, die oft in Latein geschrieben waren, also gebildete Schreiber voraussetzten.
Wechselaussteller, trassierer.
Sensal = vereidigter Makler für Waren- u.Wechselgeschäfte
Sensal = Makler
Hannover > Steinsetzer.
wech = Weg; setten = aufsetzen, verfertigen.
(von den Steinen) ... wurden vele straten gesettet.
der Wechsler pflegte auf einem öffentlichen Platz seine Bude aufzuschlagen. In den Städten war der Geldwechsel früher mit der Münze verbunden.
Kölln 1584 > wechter zu schlosse
Schlosswächter.
Wettediener.
Wette = Polizeikommission des Rates
Wedde = vorwiegend in den Seestädten die Ratsbehörde, die die Strafgelder einzieht, dann auch Gericht zur Schlichtung von Gewerbestreitigkeiten.
Hannover 1604 > Wetteschreiber.
Weddeschreiber = Kämmereischreiber.
Wette = Polizeikommission des Rates
vergleiche > Weddediener
Wedeler oder Wedelmacher.
Zuerst 1392; nach 1410 kommt das Wort nicht mehr vor.
Wedeler = Bürstenbinder
Brockhaus: Wedel = Büschel od. Bündel als Fächer, Staubwischer.
Weber
wober, wuber, auch wyber, die allgemeine Benennung für den Weber, in der Regel aber in der Sonderbedeutung des Wollwebersiehe >
Linneweber = Leinenweber
Wullenweber = Wollweber
Weber, Weberknecht, Webergeselle
Wewer = Weber
wever = Weber.
Weissenfels 1837 Kgl. Wegebaumeister
baute Kunststrassen, Chausseen.
Beamter, der für die Instandhaltung der Wege zu sorgen hatte.
Wegmacher.
Leute, welche im Auftrage der Stadt die Strassen mit Sand u.kleinen Steinen beschütteten u.dafür Taglohn empfingen.
Das Wort „Wegesetzer“ löst um 1425 das frühere „Wegemecher“ ab
Wegschauer = Aufseher über die Landwege.
Wegbauer = straturae opifex
Steiger, der die Wege zu den Gruben u. Hütten beaufsichtigen u. instandhalten liess
siehe > Steiger
Hebamme
Wehemutter = Hebamme
Wehmudder = Hebamme, nicht sehr gebräuchlich.
Brockhaus: Wehmutter, Wehfrau, veraltet f.Hebamme.
Wehmutter = Hebamme.
Unehrliche Leute > Büttel, Fronbote, Seine Doppelaufgabe war Botendienst u. Urteilsvollstreckung
Fronbote.
Duden: Unterbeamter, Bote, Amtsdiener
Gerichtsbote.
Eisenbahnbediensteter, der durch Weichenstellung die Fahrstrasse des Zuges bzw. Wagens festlegt. Früher, als die Weichen noch mit der Hand gestellt wurden,
benötigte man auf grossen Bahnhöfen bzw. auf Güterbahnhöfen eine grosse Zahl von Weichenstellern. Heute werden fast alle Weichen elektrisch vom Stellwerk aus gestellt.
Beamter
Weimar 1599 > ein Weidemann
Jäger, aber auch Fischer.
Lexikon: jäger, fischer.
Winzer, der gleichzeitig Bäcker ist.
In vielen Gegenden betreibt der Winzer auch Landwirtschaft; ... Besonders in Süddeutschl. (Baden) Verbindung des Weinbaubetriebes mit Bäckereibetrieb oder Gastwirtschaft.
Weinbrenner = Weinbranddestillierer.
Branntweinbrenner.
Weinhändler.
Winzer.
Kölln
Weinhändler, Weinbauer, Weinküfer, Kellermeister.
Weinhecker = Weinschenk.
Winzer.
Weimar 1555 > ein frengkischer Weinhegker
Weinhecker = Weinschenk
Weinhöker, Weinschenk.
Weinherr = Grosshändler
Winherr = (Hamburg) Ratsherr, der für den Ratsweinkeller verantwortlich war
winhere = Weinherr, der den Ratswein zu besorgen hat.
der Ratsherr, dem die Aufsicht über Reben u.Keller der Stadt zufällt, so im alten Lübeck, Leipzig ...
Küper -> Küfer = Hersteller der Kufen (gr,Holzgefässe, besiehe >f.Wein)
Brockhaus:
Küfer =
1) Böttcher,
2) Kelleraufseher
Kiefer = Kübler = Küfer = Böttcher.
Weinkufe = Weinkübel = grosses, offenes Gefäss für Wein.
Küfer =
1) der Kufen macht od. Bindet,
2) der Küfer geht nur mit Weingefässen um, weiss dabei mit dem Wein umzugehen, dienet in Kellereien, trägt ein Besteck am Gürtel mit einigen Band- u. Kufen-messern ... In Weinkellern, Weinhäusern warten sie zugleich den Gästen auf.
Ratsherren, die die städt. Weinberge verwalten und den Ratskeller beaufsichtigten, heissen in Lübeck seit 1298 winmestere.
höfische od.städt.Beamte,denen die Sorge für Rebe u.Wein obliegt
in alter Zeit in Torgau: Verwalter des Stadtkellers - Heute wirkt das seit 1800 abgestorbene gute Wort nur noch in Familien- u. Strassennamen nach.
Ausrufer, der den Weinausschank verkündete.
der städt. Ausrufer der verkäuflichen Weinsorten, in Zürich im 18.Jh. Zunftbeauftragter.
Lexikon: ausrufer des zu verkaufenden Weines
winroper, der den Wein ausruft, ausbietet (zum Verkauf)
Wer von den Bürgern schenken wollte, meldete es dem Rate u. erhielt einen Tannenkranz ... Dann verkündete der Weinrufer, wo geschenkt wurde.
städt. Beamter zur Kontrolle des Weinausschanks u. zur Festsetzung der Steuern.
Weinschänker ( Weinschenker) = Gastwirt, der Wein ausschenkt
siehe > Stadtweinschreiber
Lübecker 1830 > Weinschreiber.
Lübeck 1798
Das Verschroten des Weines (Verladen u. Zuliefern der Weinfäser) besorgte der Weinschroder (Lübeck 1347)
Verlader von Weinfässern,
vergleiche > Winschröter
Ihre Arbeit war es, die Schiffe zu entladen u. dazu die Treträder in den Kränen zu bedienen ... Die W. sind bis zur Einführung der Gewerbefreiheit anerkannte Leichenträger geblieben.
Weinprüfer.
Weinstecher = Weinmakler.
Weinpüfer
Weinmakler.
Kölln > Winzer
Weinzierl = Winzer
Duden: = (mundartl) Winzer.
Weinabzapfer
winferlater, weinverzapfer, weinhändler.
Weinvisitierer > Visierer = Beamter des Eichamtes, der die Gefässe eicht.
der den Inhalt der Weinfässer durch Berechnung bestimmt.
Kassel > Weinzapper, kommt 1520 vor
Weinzapper = Weinwirt.
Weinschröter
Weinzieher (obd.) in Württ. im 18. Jh. = Weinschröter
Weinschröter, Weinverlader, -prüfer.
verschiedene Deutungen möglich:
1) Weissbinder = Maler, Anstreicher
2) Weissgerber = die mit Salz u.Alaun gerben.
3) Weissklämperer = Weissblechklempner,
4) Weissdreher = Porzellanarbeiter,
5) Weisswirker = Leinenweber.
Weissmacher = fertigte Nähpulte u. Kästchen aus weissem Holz für die Wismutmaler.
Stettin 1804 > Weiss-Roggenbäcker
der von dem sog. Fast- oder Festbäcker sich darin unterscheidet, dass er sein Brot lockerer als dieser und vorzüglich von Weizenmehl Semmel und Kuchen bäckt.
Weissbeck = Weissbäcker = Losbäcker, ... dass er sein Brot lockerer als dieser (Fastbäcker) u. vorzüglich von Weizenmehl Semmel u. Kuchen bäckt.
Maler, Anstreicher.
Anstreicher, zu weissbinden = weiss anstreichen.
Weissdreher = Porzellanarbeiter.
Tüncher, Flachmaler
Weissbinder = Anstreicher
witten = die Wand mit Kalk anstreichen
Die Lohgerber benutzen als Gerbstoff Lohe aus Baumrinde, die Weissgerber oder Rotlöscher, wie sie in Lübeck hauptsächlich bezeichnet wurden, Alaun.
sie verarbeiteten hauptsächlich Hammel-, Schaf- u. Ziegenfelle, die erst im Kalkäscher vorbereitet u. dann mit Alaun u. Kochsalz weissgar gemacht wurden.
Weissblechklempner.
Klemperer = Blechschmied, Klempner
Nach dem verarbeiteten Material unterscheidet man Schwarzblechner u. Weissblechner.
klampfer = Klempner.
Kolb 1662 > Leinenverkäufer
Leinenhändler.
Brockhaus: Weissmetall = Lagermetalle, vorwiegend Legierungen von Zinn u. Blei mit Antimon u. Kupfer.
Hersteller von Knöpfen aus Zinnlegierungen.
vergleiche > Zinnernknopfmacher
Stettin 1804
1809: Schwarznagelschmied
vergleiche > Schwarznagelschmied
Weissnagelschmied wahrscheinlich Hersteller von verzinnten oder verzinkten Nägeln, vielleicht auch von Kupfernägeln, die beim Kahnbau verwendet werden.
Höxter 1740 > Weisswirker
Leinenweber (?)
witwerk = weisses Pelzwerk
Weitdreger, weytdrager = Waidträger
Weitgast = Waidverkäufer
Weitknecht = Knecht, der beim Messen des Waids behilflich ist.
Weitmesser = geschworene Beamte, die den zu Markte gebrachten Waid mit einem besiehe > Masse (weitmass) zu messen hatten
Waid, Färberwaid = zweijährige, bis 1 m hohe Kreuzblüterstaude aus dem Mittelmeerbereich. In seinem Saft enthält der W. einen an der Luft schnell blau werdenden, indigo-artigen Stoff; deshalb seit dem Altertum angebaut. Heute durch Indigo verdrängt. (Brockhaus)
Kolb 1625 > Waidfärber, Blaufärber
vergleiche > Waidner
Welker, Welcker -> Walker
Lexikon: walker, welker = walker
Walker
Weimar 1564
Welscher = der Welsche, Romane
Lexikon: walhisch, welhisch, walsch, welsch = welsch, italienisch, französisch, romanisch.
Aus dem Welschland zugereister Schuster.
Gleiwitz
Geistlicher in der Gemeindearbeit.
vergleiche > Leutpriester
Anscheinend verstümmelt aus Wedeme-(=Kirchengut) Höfner
Wedemer = Bauer, der das Kirchengut bewirtschaftet.
Hersteller von Spindeln, Winden usw.
aber schon 1373 wagener: Wagner, Stellmacher
Flachshändler.
Brockhaus: Werg = Hede = Abfall von Flachs oder Hanf beim Hecheln.
Händler mit Werg oder Hede
Hede wurde zu Hedegarn versponnen,dieses zum Weben von Hedeleinen, grobem Leinen verwendet.
Lübeck 1798 > Werkmeister u. Sargträger an der Aegidienkirche.
die Person, die das Ganze der Arbeiten regieret und anordnet
Lübeck siehe > Der W. führte die Kirchenbücher u. verwaltete die Kirchenkasse, hatte Gehälter u. Löhne ... auszuzahlen, Aufsicht über Bauarbeiten i.d. Kirch u. sogar die Baumaterialien zu beschaffen.
1505 übernimmt Bernt Notke, wohl als Altersversorgung das Amt des Werkmeisters an der Petrikirche.
Der W. Hat die Aufsicht über das Kirchengebäude u. die zur Kirche gehörigen Wohnungen.Er hat das Rechnungswesen zu besorgen
Wäscher.
Hilfsarbeiter der Wollweber, die das Waschen der Tuche besorgten.
Anders die weibl. Personen dieser Bezeichnung. Sie sind W., die sich an Kunden zeitweise im Taglohn vermieten oder zu Hause um Lohn arbeiten.
Weimar 1547 > Weschin gen Hofe
Wäscherin am Hofe.
Lexikon: weschinne = wäscherin
Die Wesche = Wäscherin.
Wechsler.
wesseler = Wechsler
Wessler = Wechsler.
Mitglied einer Ratsbehörde, der die Einziehung der Ordnungsstrafen obliegt.
Wette = vorwiegend in Seestädten die Ratsbehörde, die die Strafgelder einzieht
Lübeck 1842 > Wetteknecht.
Wett - Richter, -Secretarius, -Instigator ( = bringt Verletzung des Handelsgesetzes zur Anzeige),
-Diener
Wette = In der alten Danziger Verfassung diejenige Behörde, welche das Polizei- und Handelsgericht vorstellt.
Wettediener = niederer Polizeibeamter.
Wetteherr = Gerichtsherr, Rat aus dem Polizei- u.Handelsgericht, der Wette.
Die Wette ward erst 1820 zu einem Gericht 1. Instanz erhoben; früher entschied sie nur als Polizei-Behörde. Hauptzweig ihrer Wirksamkeit ist die Gewerbepolizei.
Brockhaus: Wetterglas, volkstümliche Bezeichnung für Barometer.
Quecksilber Barometer: Torricelli 1643
Aneroid-Barometer: Vidi 1847
Barometerhersteller.
Wezschelbecker,
Es sollen alle Bäcker und Wetzschelbäcker in den Mühlen zu mahlen angehalten ...
Wätschelbäcker = unzünftiger Bäcker, Dorfbäcker;-
Jenaer Bäckerordnung von1591 >nach der die W. an Dienstagen ihr Brot auf dem Markt verkaufen dürfen.
Schleifer.
Brockhaus: wetzen = schärfen, schleifen
wetzen = schärfen, reiben
Felleisenmacher
Wetzger, Wetschger, Wetscher (obd.), mittelhochdeutsch = Reisetasche, Felleisen.
wetschger, wetscher = Reisetasche, Mantelsack, Kleiderbehältnis
Wetzsteine werden aus Sandsteinarten, Tonschieferarten, ja sogar Kalksteinarten hergestellt.
Weber, textor.
vergleiche > Wefer
Weuer, Wever, Weber (Warncke)
Hersteller von Stiefelwichse, Schuhputzmitteln.
allgemeine Benennung für die mit dem Wiegen betrauten obrigkeitlichen Personen
Lübeck
Wienker = Hilfsarbeiter
Wienker bei den Brettsägern
Wiesenvogt = in Wiesenbau u. Wiesenpflege Tätiger
Wiesenvogt = auf grossen Landgütern ein Wirtschaftsbedienter, welcher die Aufsicht über die Wiesen hat.
Es gab noch Zentgrafen, Dickgrafen, Tollgrafen...
Wiggrefe (Wald-).
wich = wohnsitz, stadt; wichgrave = stadtrichter
wikgrave = Stadtvogt (?)
Nachdem dies geschehen war (Wahl) trat der bischöfliche Beamte, der Wiggräfe, der allen städt. Verhandlungen sowie auch den Gerichten beiwohnte, in den Ratssaal und liess jene zwölf schwören, nur zum Besten der Stadt ...
Osterode, 1758
Wildfleischhändler
Jägermeister, der die Aufsicht über das Wild u. die Jagden hat; ursprünglich unterschieden von dem für den Wald allein angestellten Forstmeister, aber allmähl. damit zusammenfallend.
kurfürstl. Jagdbeamter, der ein grösseres Revier (Beritt) beaufsichtigte
Wildnisbereiter = Forstaufseher
= unterer Forstbeamter.
Wildrufdrechsler, Verfertiger von Blasinstrumenten zum Anlocken des Wildes
Wächter, die durch Rufen und Blasen das Wild von den Feldern verscheuchen mussten.
Kaiserslautern 1608 > seines Handewercks ein Willenweber und Duchscherer
Wollenweber.
Kölln 1589 > churf. gn. wiltschutz
Wildschütze, Jäger.
im Dienste des Ordens, später des Herzogs stehender Jäger von ausgezeichneter Schiessfertigkeit; versorgt die Hofküche mit Wild.
Die Bezeichnung wurde noch nicht im heutigen üblen Sinne gebraucht.
Branntweinbrenner
Windhetzer = berittener Jäger für die Hetzjagd.
Pikör, der die Meute beaufsichtigende Jäger bei der Parforcejagd.
Magdeburg >
windener, windenmecher, der Winden (zum Spannen der Armbrust) verfertigt, Windenmacher, zur Schmiedezunft gehörig
Magdeburg 1817 > Hersteller von Winden, Vorrichtungen zum Heben u. Heranziehen von Lasten
Eisenarbeiter, der Winden anfertigt.
Windenmacher oder Windener, auch Wendenmacher = Verfertiger von allerhand Werkzeugen, Windenschrauben, Spindeln, insbesondere auch der hölzernen Kloben für die Flaschenzüge.
Müller auf einer Windmühle.
Windmühle = eine vom Winde getriebene Mühle; zum Unterschied von Wasser-, Ross- u. Handmühlen.
Kreuznach > Wingertsmann, Wächter 1604, als Schröter gen 1610.
Wingert, Wingardt meint Weingarten.
Wingerter = Weingärtner, Winzer.
Brockhaus: Wingert = rhein. Weingarten
Lübeck >
stand der Witwe das Recht zu, ein Jahr lang ... das Lehen durch einen Winker ... verwalten zu lassen.
bei Arbeitsfülle zogen sie Hilfsleute heran; diese wurden Nothelfer od. häufiger Winker genannt.
Hannover > Weinkesselschmied.
der die Kunst verstehe, den Wein mit Verbesserungsmitteln zu behandeln .
winschenke, der Weinausschank betreibt (Nur Bürger, die eigenen Wein schenkten.)
Winwerde, Weinwirt = ständig ausschenkend.
füllten die Fässer mit Wein, Branntwein oder Essig
wingerter, wingarter = Weingärtner.
winknecht = Weinknecht, der beim Weinzapfen der Wirte u. Strausswirte zugezogen werden muss u. die Entrichtung des Weinungeldes (Zapfsteuer) zu überwachen hatte
Winschröder = Fasslader u. -roller
winscroder = Weinküfer
Hannover > Weinschreiber.
Der Weinschreiber wird vom Senat erwählt. Ihm liegt es ob, beim Löschen von Wein u. Branntwein gegenwärtig zu sein,
Marke u. Anzahl der ans Gestade gebrachten Oxhofte ( = altes Flüssig-keitsmass) zu verzeichnen, durch die Weinschröter nach Marken hinlegen lassen, damit die Kaufleute ihre Ware leichter übersehen konnten,
ferner die auf Wagen geladenen Stücke aufzeichnen usw.
Hannover > Weinzapfer.
wintepper = Weinverzapfer.
Der Wirt auf dem Reinser Turm,
Pinkeler Turm,
Klapperturm usw. (Einbeck)
Wirt = Bauer, Hausherr, Ehemann
1) auf seinem Erbe die Wirtschaft führender Bauer,
2) Krugwirt
Haushalter, Verwalter u. Pfleger des materiellen Besitzesiehe > Hier also: Verwalter u. Pfleger eines Turmes der Stadtbefestigung.
diener des Gastwirtes, Kellner; im 16. u. 17. Jh. neben Wirtsjunge üblich.
Wisch = Wiese
Wischhaur = Wiesenpächter.
Wismutmalerei = Malerei mit Lackfarben auf Kreidegrund, der mit einer dünnen, als grauer Metallton hindurchschimmernden Wismutschicht überzogen ist;
vom 16. bis 18. Jh. in Deutschland u. der Schweiz zum Schmuck von Kästchen u.Schachteln verwendet, auch in der Volkskunst.
Lübeck 1243 > Weissgerber
benutzt für feineres Leder statt der Lohe besondere Salze (Alaun)
Wittgerber, Wittlöscher = Gerber, die das Leder weiss liessen, wie es aus der Alaungärung herauskam
wisgerber, wisgarwer, wyssgerwer = Weissgerber
albus lore, erchwerker, witgerwer = Weissgerber
Eine besondere Gruppe der kleinen Freien bildeten die Witinge.
1383 erhielt Luban von Popitten drei Haken als Witing; dafür musste er dem Orden mit einem Pferd u. gewöhnl. Waffen dienen. (1 Haken ≈ 11 ha)
Withing = Diener des Deutschen Ordens
Withing =
1) Stammpreusse aus edlem Geschlecht …
2) Diener preussischer Abstammung.
ansässiger Stammpreusse, der wegen seiner Treue gegen den Orden gewisse Vorrechte genoss; seit dem 14. Jh. Ordensdiener ... preussischer Nationalität
Brauer, die weisses Bier brauten.
Weissbrauer, Zusammenrückung aus Weissbierbrauer, zum Unterschied von Rotbrauern.
Lübeck St. Jacobi >
Woeste: Witteler = Tüncher, witteln = weissen, tünchen
Witter, Holzarbeiter; Knecht, welcher Feuer anmachen, Wasser holen usw. musiehe >
Wittbinder = Tüncher
Wittel ist wahrscheinlich nur eine Abkürzung von Witteler =Tüncher
Prüfer von weissem Bier.
Gerber, die das Leder weiss liessen, so wie es aus der Alaungärung herauskam.
Wittgarwer = Weissgerber
witgerwer, -gerer = Weissgerber.
Weisser, Tüncher.
Wittgerber = Weissgerber
Brockhaus: Wittum, Widum, Widem =
1) im Mittelalter Zuwendung des Mannes an die Frau zu deren Versorgung im Witwenstand;
2) die Vermögensausstattung eines kirchlichen Beneficiums
Verwalter eines a) Witwensitzes oder b) eines Kirchengutes
Kassel > Schilt, der wogemeister, kommt 1545, 1553 vor
Waagemeister. vergleiche > Wäger
Kaiserslautern >
Kreiser = bei den Jägern eine Art Feldhüter, welcher der Fährte kundig sind und im Winter mit kreisen gehen müssen.
Kreiser = Forstaufseher.
Duden: Kreiser = Jägerspr. der bei frisch gefallenem Schnee Wild ausmacht.
1700 ... der Wolf habe überhandgenommen 1732 streiften die Wölfe nachts bis vor die Stadttore.
Die Stadt stellte 3 Wolfsfänger auf, die für jedes getötete Untier eine Prämie erhielten.
Reiniger von Gewändern
Brockhaus: walken; ich walke = verfilze tierische Haare (Streichwolle, Kaninchenhaare) durch Stossen, Stauchen und Pressen auf Walkmaschinen zur Herstellung von Tuchen, Hüten u. techn. Filz
Lübeck >
webte Wolldecken vergleiche > Salunenmacher
Korbsches Sippenarchiv, Bilder aus dem Berufsleben.
Wollner = Wollbereiter
Wollbereiter = Personen, die die Wolle für den Tuchmacher zurichten; Wollstreicher, Wollkämmer.
Bamberg >
Wollprüfer, Schaumeister, Kieser, Visierer.
Wollweber
Wollweber.
bearbeiten die Wolle mit eisernen Kämmen, die ihnen von Kamm- u. Strählmachern geliefert werden.
Woll-, Wullkämmer waren Wanderhandwerker, die den Bauern die Rohwolle kämmten, sie spinnfertig machten; waren vielfach aus dem Eichsfeld.
Wullkaar, -kaarn, -kaard = Bezeichnung für die ... mit gekrümmten Nägeln besetzten Bretter zum Wollkratzen.
Wollkämmerein.
vergleiche > Wollkämmer, Wollkratzer, Kartätschenmacher
Weimar 1564 >
Wollknecht = Aufwärter beim Wollmagazin
Tuchmachergeselle.
Osterode 1743 >
wullkratzer, streicher, wollenkämmer; wollstreicher, der die woll zopffet, streicht u. kemmet.
Lübeck 1842 > Wollkratzen-Fabrikant
Wollmanufaktur = Unternehmen für Wollverwertung.
Brockhaus: Wollmanufaktur = im weiteren Sinn gesamte Verarbeitung der Wolle zu Gespinsten u. Geweben.
Wollspinnerei (-weberei)-besitzer.
manufacturier = Fabrikbesitzer
war der eigentliche Wollbereiter, der zum Tucher, Tuchmacher wurde
Wollschläger
Strassburg 13. Jh. > reinigten u. lockerten die Wolle durch Schlagen.
W., der die Wolle durch Schlagen reinigt u. lockert; sein Werkzeug: mittelhochdeutsch: wollen-boge
wollenslager, wolnsleger, Wollschläger
Nach dem Trocknen wurden die Wollen von Arbeitern, den sogen. Wollenschlägern mit Stöcken auf Holz- oder Seilhürden geflackt oder geschlagen,
einerseits um sie aufzulockern, andererseits um den nicht ausgewaschenen Staub zu entfernen
Oldesloe 1838 >
Wollspinner ist einer, der Wolle spinnt.
Würfelmacher
würfeler, worfeler, worffler = Würfelmacher
Bürgervorsteher, Altführer ( = Altgeselle als einer von zwei Vorstehern einer Gesellenbruderschaft.)
1) Fürsprecher, Vertreter vor Gericht, Verteidiger
2) Redner im Auftrag eines andern, Bevollmächtigter,
3) Amtsbezeichnung innerhalb d.städt. Verwaltung für den Stadtverordneten, Gemeindevorsteher.
Lübeck 1838 > Buchführer bei Wrackarbeiten.
vergleiche > Braacker, Wracker
Lübeck > Der Wr. wird vom Senate gewählt. Auf der Lastadie, zwischen Holstentorbrücke u. Nieder-Wasserbaum liegt die Amtswohnung des Schreibers, der die Stapelplätze vermietet.
Über alles auf die Lastadie gebrachte u. von dort abgegangene Holz muss er Buch führen u. jedem Schiffer einen Lieferungs- bzw. Wrakschein erteilen.
Unter seiner Aufsicht werden Bretter, Latten usw. von den verlehnten Dielenträgern sortiert u. die wrak befundenen Stücke ausgeschieden.
Duden: Beseitiger der schlechten Ware, besiehe > der schlechten Heringe
beim Holzhandel beeidigter Mann, der das Untaugliche dem Käufer anzuzeigen bestellt ist, um es auszuschliessen.
Beamter, der Waren prüft und das Schlechte aussondert. Heringswraker, Holt-, Terwraker.
Der Hansetag von 1412 hat versucht, die Beaufsichtigung des Schiffbaues durch je vier Beauftragte des Rates in jeder Stadt, Wraker genannt, durchzusetzen.
Lübeck 1842 > Träger u. Thranwracker
Wruge, nd. Busse, Strafgeld.
Wroge = Rüge, Tadel, Anzeige
(nd.): Wröger ist die Bezeichnung einer Kommission, welche die Richtigkeit der Gemässe u. Gewichte zu prüfen hat.“
Rüger, Ankläger.- Bis in neuere Zeit heissen Wröger diejenigen, welche von Amtswegen nachzusehen haben, ob die Verkäufer richtiges Mass u.Gewicht gebrauchen oder ob sonst noch Polizeiwidrigkeiten vorkommen.
die Felder dieser Stadtbürger lagen im Gemenge u. mussten ... gemeinsam bestellt werden. Man nannte diese Ackerkommunen Wrühen u. die Mitglieder der Ackerbürgergilde Wrühemänner, ihre Vorsteher Wrüheherren.
Wurtsetter = Kätner, deren 4 ehedem auf einen Pflug gerechnet wurden.
Wurtsettel = Inhaber einer gespannfähigen Katenstelle, einer Viertelhufe.
Kaiserslautern 1618 > Wührt zum Hohen Haus
1620: der Neu Wührtt Zum Schaff
Wirt.
Wollweber
wullenwewer, lanifex = Wollenweber
Tuchmachergeselle
Wull = Wolle
wullenknape = Tuchmachergeselle
Stuttgart > Wollweber
Wollkratzer
Bremen.
Pächter der Lastkräne (Wuppen)
Schlächter; badisch Wurster.
Im Mittelalter waren die Küter > siehe dort meist auch Wurstmacher.
vergleiche > Wuhrsete
Wurte = erhöhter Wohnsitz, mittelniederdeutsch: Hofstätte, die kleiner ist als eine halbe Hufe.
Inhaber einer gespannfähigen Kätnerstelle, einer Viertelhufe.
Gewürzhändler
Wurzler (Wurzmann, Wurzmenger) = Drogist, Gewürzhändler
Weimar 1680 >
Wurzelmann = ein Mann ... der die Wurzeln medicin. Gewächse für Apotheken sammelt u. trocknet.
Wurzler = Gewürzkrämer.
siehe > Wurzeler, Würzcrämer
Wurzler (Wurzmann,Wurzmenger) = Drogist, Gewürzhändler.
Wurzler, Wurzmann = Gewürzkrämer, Händler mit Spezerei.
würzkrämer = händler, der spezereien, heilmittel u. in geringem Umfang auch sonst kolonialwaren anbietet.
Wurzmann, Wurzmenger = Gewürzhändler.
Weinherr(en), > siehe dort
Weisziseherr, Weinacciseherr, Weinsteuerherr.
Danzig >
Weichselferge = Weichselfährmann
Wissel = Weichsel, vere = Fähre
Weichselfahrer, Schiffer.
Danzig >
Isenführer, Eisenführer, Eisenkrämer.
Lexer: isenmenger = eisenhändler
ähnliche Bildungen: Fischführer = Fisch -Händler
Hopfenführer
Ketelfarer = Kessel
Krebsführer
Rommeldeussführer = Bier-
Schalenführer
Nürnberg 1311 > ysenhuter
1330 > eisenhuter
Haubenschmied.
Eisenhuter = Helmmacher
Lexikon: isenhuot = Kopfbedeckung von Eisenblech
Eisenhuet ...= ehemals übliche Kopfbedeckung der Kriegsleute, Helm.
Tänbrecker = Zahnbrecher
Tähnbreker, Tähnuttrecker = Zahnarzt
Kuusenbreker, -rieter, -trecker
Zainer, Zeiner (obd.): mittelhochdeutsch = Schmied,der Stabeisen herst.
Brockhaus: Zain = Metallstab, aus dem Münzen gestanzt werden.
mittelhochdeutsch: zein meint Rute, Rohr, dann Stab, Metallstäbchen (Bahl.)
Zainer, Zeiner = Korbflechter
fertigte Zangen
zengener = Zangenmacher
Zangenschmied, Zangenschlosser.
in Nürnberg Handwerker, welche aus Messing Zapfen giessen.
Tuchmacher
Tuchbereiter
Tuch- oder Zeugweber
Lexikon: zouwer = art tuchweber
bereiter, gerber, tuchweber, webergeselle
Zäumer -> nd. Tomschläger = Zaummacher, der Pferdezäume herstellt, Zügelmacher.
Tomsleger: beschlug u. behängte Zaum u. Geschirr mit Metallzierrat
vergleiche > Tommaker, Tomsleger
Zaunmacher = modern f.Zäuner
Zaunmacher.
Konitz 1701, 1714 > Sayenmacher > siehe dort
Hersteller der aus Brügge stammenden Saye (= feiner Wollstoff)
Zagenmacher (Zag-, Zajenmacher) oder Raschmacher = Weber für Stoffe aus leichtem Wollgewebe.
Zunft- oder Obermeister (Zeche = Handwerkszunft, Innung)
Stadthagen 1596 > der Zedeller
Zwei Deutungen möglich:
1) Zeidler,
2) Sattler.
Zedler = Zeidler, Imker
Lexikon: zidelaere, zidler = zeidler, Bienenzüchter
Lexikon: sedel = sessel, sattel, sedeler = sedelmacher
vergleiche > Seddeler, sedeler = Sattler
Augsburg >
Zehenmeister = Zechpfleger, verwaltete das Vermögen von Kirchenstiftungen.
Zehntherr = Besitzer des Zehntrechts (Kirche, Geistlicher, Grundherr)
Zehntmeister = Zehnteinnehmer
Zehender = der für den Grundherren den Zehnten erhebt.
Lexikon: zehendaere = zehntmann, zehnteinnehmer
Teinpenningsknecht, der das Amt der Zehnteneintreibung bekleidet.
Zehntknecht, der vom Zehntherrn bestellte Beamte, der den Zehnten erhebt, also auf dem Felde des Zehntpflichtigen ohne Hinderung des Grundherrn die Garben auszählt.
Gegenbuchführer beim Zehnteinnehmer.
Zehnt(n)er = bergmänn.zehendner, exator canonis metallici
Zehnthebung = Einziehung des Geldzehnten.
Hannover 1647 > Zehntner in Clausthal.
Zehntmann, wer den Zehnten zu geben hat;
Beamter, der die Ablieferung des Zehnten ... beaufsichtigte.
Zehntnehmer = wer den Zehnten einnimmt.
Zehender, Zehnder, Zehentner usw. = der für den Grundherrn den Zehnten erhebt.
Beamter, der den Zehnten einsammelt. (Zehnte = begründet als eine Abgabe des zehnten Teils der Erzeugnisse, ... durch Geldleistungen ersetzt)
siehe > Zehntner
Ein Schmied,der dem Herzog den Zehnten zahlte. Dafür aber bekam er das Eisen kostenlos von der herzogl. Eisenfactorei.
Erheber des Brückengeldes; händigte dem Fuhrmann ein aus Blei hergestelltes Zeichen.
Kam der Wagen zurück, so durfte er frei fahren, wenn das Zeichen zurückgegeben wurde.
Eichbeamter.
Bei den Goldschmieden war der jüngste Ältermann Zeichenmeister. Er prüfte die fertige Ware auf Güte.-
vergleiche >Staler
Zunftmeister, der die Schauzeichen anbringt
a) an Goldschmiedearbeiten,
b) an Holzmassen.
Imker, der die Waldbienenzucht betreibt
vergleiche > Beutner
vergleiche > Ziesemeister
Zeise = Ziese; Ziesenmeister (Ziese = anfangs städtische, später allgemeine Verbrauchssteuer auf die wichtigsten Erzeugnisse; um 1600 durch das Wort accise verdrängt.
Ziesemeister = oberster Beamter der Verbrauchssteuer.
Verkäufer von Blättern u. kleinen Schriften.
Zeitung = ursprünglich Bericht von einem Ereignis, auch das Ereignis selbst.- Zeitungssinger, -sänger = Verkäufer von Liedern über Zeitereignisse,die diese zum Anreiz auf den Märkten vorsangen
Augsburg 1623/27 >
1) meint nach Ausweis der ältesten Belege zunächst noch den freiwillig beauftragten oder gewerblichen Schreiber neuer Zeitungen, d.i. den Berichterstatter jüngster Geschehnisse in Briefen,
2) der Hersteller des Textes gedruckter Zeitungen, Journalist.
Brockhaus: die ältesten Zeitungen entstanden um 1609, sie erschienen wöchentlich.
Münster 1467 > Hinrich Zelenmecker
zel, Seel = Seil
selenmeker = Seiler.
Kassel 1679 >
Zeltschneider = Zeltmacher
Zangenschmied
Aufkäufer von Ferkeln, Jungvieh (slaw. Cincar)
(vielleicht abgeleitet von lat. censere = abschätzen, bewerten)
Kassel > in den Jahren 1511-30 kommt er vor als Bürgermeister und Zepper
Zapfer, Weinzapfer, Weinschenk.
Zerrenner = Arbeiter, der in einem Eisenhammer bei kleinem Feuer das gesammelte Poch- und anderes Alteisen einschmilzt.
zerrennen bezeichnet das zweite Schmelzen des Eisens ... unter Zutritt von Luft, um es weicher u. geschmeidiger zu machen.
Zerr(en)er = Eisenschmelzer, Hammerschmied.
Lübeck 1811 > Zetteleinnehmerin auf dem Mühlendamm.
Wahrscheinlich Hilfskraft des Aufsehers auf dem Mühlendamm, die die Freizettel, d.h. Quittung über gezahlte Accise abnimmt.
wer Zettel austrägt, z.B.Ankündigungen.
Lübeck 1673 > Zeuch Reinfierer am Bauhofe
Zeug-Reinführer = Zeug-Reinfahrer.
Arbeiter am Bauhof, der Gerät u. Baustoffe in den Hof bzw. Lagerschuppen fuhr bzw. karrte.
umherreisender Zeugdrucker a. Bremen 1744.
Zeugdruck = ein Verfahren,farbige Muster auf Zeuge zu drucken
Braunschweig >
Ratsherr, dem das Rüstungswesen, das Zeughaus unterstand; ...war für Instandhaltung u. Ergänzung verantwortlich
Händler mit gestreiften oder karierten baumwollenen Stoffen für Schürzen und leichte Kleider (Fi.)
Gumbinnen 1734
Osterode 1719 > Weber.
Verfertiger leichter wollener, früher auch seidener Zeuge.
Hannover 1663 >
1) milit. Beamter od. Offizier, dem das Geschützwesen unterstellt ist, auch Vorsteher des Zeughauses;
2) Aufseher über das Jagdgerätehaus; ihm sind die Zeugknechte unterstellt.
lieferte hauptsächlich Handwerkszeug für andere Metallgewerbe wie Bohrer, Sägeblätter,Hammer,Meissel, Zangen, ja selbst Küchengeräte,
im 16. Jh. auch feinmechanische Dinge wie Zirkel u.Messinstrumente.
Als Sonderzweig der ... Klempnerei gilt in einigen Gegenden Deutschlands der >Zeugschmied< (Schwarzblechner, Schwarblechschmied), der vorwiegend Gerätschaften für Töpfer u. Gerber fertigt.
Schreiber beim Zeugamt, der Behörde, die das Artillerie-Depot u. Waffenmaterial verwaltet.
Kassel 1610 > zeugwagener
zeugwagen = wagen
1) für Kriegsgerät u. munition,
2) der jagdzeug befördert.
Stellmacher für Spezialwagen.
Zeugwagen = Wagen, auf welchen das zur Jagd gehörige Zeug, d.i. Tücher u. Netze gefahren werden müssen.
Braunschweig >
Zur technischen Betreuung der Zeughausbestände waren vom Rat der Zeugmeister u. vier Zeugwarte bestellt; es waren Artilleriefachleute, ...die in Kriegszeiten als Büchsenmeister dienten
Lübeck St. Jacobi, etwa 1660 >
1) Zeugwart, Verwalter eines militärischen oder anderen Zeughauses;
2) Aufseher über das städtische Haus für Baustoffe;
3) Jagdbeamter, der die Aufsicht über das Jagdzeug führt und dem Zeugmeister untersteht.
Zeugwahrter = Tuchprüfer.
Weissenfels 1698 > Zeugmacher, > siehe dort
stellte Zeuge, leichte wollene Stoffe durch Wirken her.
Ziechner = Bettzeugweber
Züchner = Leinenhändler; Züche od.Ziche = Bettbezug
Ziechner = Bettzeugweber
Lexikon: ziechener = ziechenweber (zieche = Bettdeckenüberzug)
Zichorie, eine der Wegwarte verwandte Pflanze. Wurde früher angebaut. Die Wurzeln wurden in Würfel geschnitten u. getrocknet.
Sodann durch einen Zichorienbrenner (Wanderarbeiter) geröstet.
(Brockhaus: Aufguss als Kaffee-Ersatz)
Bettziechenweber
ziechener, ziechner, zieger, zygger, vermutlich Verfertiger von Ziechen, Bettziechen, Säcken; Ziechenweber
Gumbinnen 1761 > Zichner.
Ziegelbrenner, Backsteinmacher
ziegelmecher = -borner
Ziegler
Lübeck > sollten die Ziegelbrenner auch alljährlich einen Ofen Kalk brennen.
Weimar 1567 >
ziegeldecker = dachdecker
Weissenfels 1737 >
Dachdecker: Schieferdecker, Stroh- (Reet-)decker, Schindeldecker.
Wismar > Ausserdem begegnen Ziegelherren als Leiter der städt. Ziegelei.
Ratsmitglied, das über die städt.Ziegelei die Aufsicht führt
Lübeck > Aufseher beim Ziegelhof (auf einer Ziegelei)
monitor = Mahner, Warner
monitor = Erinnerer, Aufseher, Panzerschiff
Tegelhof = Ziegelei
Lehrjunge, Arbeiter in einer Ziegelei.
vergleiche > Tegeler, Ziegler, Ziegelborner
Dass es sich bei den Ziegelkindern um erwachsene Männer und nicht um Jugendliche handelte, kann man daran erkennen, dass sie das Bürgerrecht erwerben konnten.
Buchführer.
siehe > Steinschreiber
Frankfurt a/O. 1610 >
ein Ziegelarbeiter, der Mauer-, Dach u. andere Ziegel fertigt und tüchtig zu machen und zu streichen versteht.
Ziegelstreichen : bezieht sich auf das Glattstreichen der oberen Seite der Tonmassen in der Form.
ursprüngl. hofhöriger Arbeiter.
ziegeler, cygeler = Ziegler.
Das Wort ist mit Ziegelborner identisch
Zien = Zine = Bütte, Kübel, rundes Holzgefäss, nd. Tine.
Ziengiesser = Zinngiesser.
Ziengesell =
1) Böttcher,
2) Zinngiesser.
Kunstgärtner (vergleiche > Kunst- u. Lustgärtner)
Zieschenmacher („Zitz“ ist eine bestimmte Art von Kattun)
Ziechenmacher = Zieschner, Weber der Ziechenleinwand.
(Zieche = sackartige Hülle, besiehe > für Betten)
Zieschen = dünne Bratwurst
Ziechner = Weber von Bettzeug.
Zieche = Bettdeckenbezug
ziechener = Ziechenweber.
Zieschen ( gesprochen: zies-chen) = Würstchen, Pferdewurst.
Brandenburg >
Ziesemeister = oberster Beamter der Verbrauchssteuer
Ziese = anfangs städtische, später allgemeine Verbrauchssteuer auf die wichtigsten Erzeugnisse; um 1600 durch das Wort Accise verdrängt.
Verfertiger von Zigarren.
(teils Hand-, teils Maschinenarbeit) Nach der Fertigung werden die Zigarren nach Farben (bis zu 150) sortiert.
Zimmerhäuer = Bergmann, der im Stollenbau tätig ist.
Bergzimmermann im Bergbau
Zimmersteiger ist ein Bergmann, der die Zimmerarbeit versteht. = Zimmerhauer.
Zimmermaler = Weissbinder.
Lübeck 1798 > Bandreisser u. Zingelschliesser am Mühlentor.
Zingel = Ringmauer (Brockhaus)
Zingel = Befestigungsgürtel einer Stadt, Verschanzung zum Schutze eines Stadt- od. Burgtores
Torschliesser.
Weimar 1548 >
Handwerker, der den Holzkörper des Zinken (Blasinstrument mit Trompetenmundstück) herstellt.
Weimar 1569 >
Zinkenist, Zinkenbläser > siehe dort, Spielmann.
Zinkenist = Zinkenblaser.
Kölln 1533 > zinkenbleser
Zinken stellen eine Mittelform zwischen Holz- u.Blechbläsern dar, indem sie (gerade oder leicht gekrümmt, aus Holz oder Elfenbein achtkantig geschnitzt)
sechs Grifflöcher vorn u. eines hinten, aber das Trompetenmundstück statt des Flötenaufschnittes oder des Oboenrohrs zeigen.
Zinkgiesserei = Anstalt, in der Zink gegossen wird.
Zinner = Zinngiesser, Kannengiesser.
Berlin >
Hersteller von zinnernen Knöpfen, von Zierknöpfen aus Zinn.
vergleiche > Kannengiesser, Kandelgiesser
Händler, der das von Bergleuten aus Erzgängen oder Leiten gewonnene Zinn aufkaufte u. an Zinngiesser weiterverkaufte. (16. u.17.Jh.)
Zinnerzwäscher.
Seifenzinn = Zinn, wie es durch Waschen des Zinnsteins in Seifen gewonnen wird.
Hersteller von Zinn- u.Silberknöpfen.
Zinskätner = Eigenkätner, die ... einen Grundzins an eine Grundherrschaft zahlen.
Kreuznach > Fabrikzinsheber 1603, Gutleutzinsheber 1599
Ärzte, Bader usw. bestand in Kreuznach ein Siechenhaus (gen. Gutleutehaus), getragen von Stiftungen usw. Die Zinsen hatte ein Zinsheber einzutreiben.
Fabrikzinsheber = Zinseinnehmer von Kirchendarlehen
Heimburgischer Zinsmeier u.Lizenteinnehmer
Zinseinnehmer.
Meier, der den Zins für die Grundherrschaft einzieht;
gegen Zins bestellter Gutsverwalter.
Zentgraf
Markenrichter
Brockhaus: Zentgraf = Vorsitzender des Zentgerichts; im Mittelalter Gericht für die niedere, teilweise auch für Blutgerichtsbarkeit.
siehe > auch: Centschöffe
Kassel 1675 > zinwarter bey hoff
Wärter für das Zinngeschirr.
Feinmechaniker, Reisszeugmacher.
Zischmen = Stiefel, von ungar. csizma, leichtere Stiefel als die deutschen Stiefel.
Ziese = anfangs städtische, später allgemeine Verbrauchssteuer ... um 1600 durch das Wort accise, akzise verdrängt.
Zieseknecht = mit der Erhebung der Ziese beauftragt.
Metallstecher
Gussziseleur, Treibziseleur, Feinziseleur .
Lautenmacher.
Zither =
1) ein antikes Instrument,
2) verschiedene Saiteninstrumente der Neuzeit.
Händler mit Zitronen u. anderen Gewürzen.
Berlin > Zitz, ein besonders feiner Kattun.
Zitzweber = Kattunweber
Duden: Zitzkattun = grossblumiger Kattun
Zitz (m.) = kattunartiges Gewebe aus einfachen Baumwollgarnen in Leinwandbindung.
Pelzfärber.
Töber = Zuber, Holzgefäss
Zober = Zuber, ein 30 l fassendes Flüssigkeitsmass für Bier
Zober = Zuber = grosses Holzgefäss mit zwei Handhaben, Ohren, durch welche eine Tragstange gesteckt wird.- (Handwerksausdruck)
Im Salzbergwerk Halle trugen je zwei Bornknechte die Sole vom Brunnen zur Pfanne.
Z = Gefäss mit Tragbändern, auf dem Rücken Wasser, Bier zu tragen. Auch zur Weinlese.
Drahtzieher, Bankzieher.
Massgebend für den techn. Fortschritt im Drahtziehen war die Erfindung der Drahtziehbank durch den Nürnberger Drahtmacher Rudolfs (1360)
Zollanwärter
auch am Tage waren die Tore gut bewacht, der Zollaufseher und der Akziseeinnehmer waren es nicht allein, die auf die Ankommenden Acht hatten.
Kaiserslautern 1710 > Zollbereuther.
im 18. Jh. ein Zollaufsichtsbeamter, welcher die Strassen bereitet, damit niemand den Zoll verfahre oder umgehe.
Kaiserslautern 1276 > Zollaufsichtsbeamter, welcher die Strassen überwacht.
Führer eines Zollbootes
vergleiche > Kreuzzollassistent
Rüppel, Lautenthal: Kontrollbeamter, der die einzelnen Zollstellen revidierte.
Examinator = Prüfer.
Zollgegenschreiber = unterer Zollbeamter
Gegenschreiber = Kontrolleur.
Zoll, auch Maut od. Umgelt genannt, wurde von Personen u. Waren für Benutzung bestimmter Einrichtungen od. für Durchfahrt erhoben.
Der Landesherr verpachtete die Zolleinnahme einer Zollstelle häufig an private Zolleinnehmer. (nach Brockhaus)
mittelhochdeutsch: zolschribere, mittelniederdeutsch: tollenschriver
gibt wieder lat. scriptuarius
Rechnungsführer, Schreiber auf einer Zollstelle.
Die Stellen der Zollverwalter u. Postmeister wurden nicht selten mit ausgedienten Offizieren besetzt.
Verwalterin einer Zollstelle, Witwe eines Beamten, der so eine Versorgung gegeben wurde.
Elsflether Weserzoll > die Zollstelle gewöhnlich mit drei Beamten besetzt sei:
1) Zolleinnehmer,
2) Beseher, Warensachverständiger,
3) Schreiber.
Zöllner, Zollerheber.
Zolschriber = Zollschreiber
Zolner Ziesemeister
Zolleinnehmer (Zöllner) = dem Acciseamt unterstellter Beamter an Grenzzollstationen, auch in Hafenorten, an Brücken usw.
Tobuur = Bauer, der sich neu angebaut hat.
Hilfskräfte bei der Altarbilderfertigung waren ... für die Vorbereitung der Malerei die Zubereiter, die vor allem die Untergründe bearbeiteten usw.
mittelhochdeutsch: zieche = Deckbett, Kissenbezug.
Bettzeugweber
vergleiche > Bettziechenweber
Scharfrichter, Henker.
gleichbedeutend: diebhenker, scharfrichter, zuchtmeister, menschenzüchtiger, nachrichter, selbst richter u.hundeslager.
Magdeburg > Personal d. Zuchthauses: Aufseher u. Zuchtmeister
Zuchtmeister = Aufseher in Arbeitshäusern; Kerkermeister; Erzieher.
Zuchtmeister = Oberaufseher in einem Zuchthaus
erscheint erst im 15. Jh.
zuckerbecker, der verzuckertes Backwerk herstellt, Konditor
Zuckerbäcker, die im 19. Jh. die Berufsbezeichnung Konditor führten.
Bereiter von Zuckerwerk; der Ausdruck wurde früher auch für Arzt, für Apotheker gebraucht.
Magdeburg >
Zuckersiederei = im 18. Jh. die Anstalten, in welchen der Kolonialzucker raffiniert u. gebrauchsfertig gemacht wurde. Sie fanden sich besonders in den Flusshäfen der Niederströme.
(Wort u. Sache jetzt durch Zuckerfabrik verdrängt.)
Reinmache- oder Putzfrau.
Brockhaus: Zugeherin, Zugehfrau (oberd) = Aufwartefrau
Weimar 1575 >
Konfiserie = Konditorei, Konfiseur = Konditor.
Zuckerbäcker, Hersteller von Süssigkeiten.
Zuckerkonfektor.
neuhochd. Wort bei der Eisenbahn
So hiess in Süddeutschland früher der Zugführer (Auskunft bei der Bundesbahn.)
Stuttgart >
Zinngiesser, Kannengiesser.
Lübeck 1798 > Besucher an der Zulage
Acciseschreiber an der Zulage
Zulage = Beisteuer, Steuer
Die Molen waren erneuerungsbedürftig, und die Versandung des Breitlings machte wieder Sorge. Die Kosten der nötigen Bauten beschloss man durch eine Zulage zum Zoll einzuwerben.
Stettin 1776/8 > Zulagsdiener.
Gehilfe eines Pförtners
zuschriber = Gehilfe eines Schreibers
zunächst ein mit dieser Obliegenheit betrauter Böttcher-
Danach ist der Zuschläger ein Gehilfe des Meisterknechts > siehe dort
dann ein Gehilfe des Schmiedes
In Lübeck öffentlich bestellte Arbeiter, die das Verpacken der Waren besorgten.
Köthen > 1723
Zweckenschmied = stellt vorzugsiehe > Nägel und Zwecken her
Nagelschmied
Brockhaus: Zwecke = kurzer Nagel mit breitem Kopf.
Zwiebelhändler
fertigte Zwingen.
Brockhaus:
Zwibge =
1) schraubstockähnliche Werkzeuge zum Aufeinanderpressen mehrerer Teile,
2) Metallring an Werkzeuggriffen, Wanderstöcken, um ein Einreissen des Holzes zu verhindern.
Zwingenmacher stellten die Zwingen für Stöcke u. Schirme her.
Zwinge =
1) Werkzeug zum Festklemmen,
2) Metallring, -kappe, -beschlag am Ende eines Holzstockes,
3) Schusterwerkzeug von Buchsbaumholz,
4) Metallschliesse an dicken Büchern,
5) eiserner Halter in der Wand f.Ferkel.
Brockhaus: Zwirn (von zwi-, zweimal zusammengedrehter Faden)
aus mehreren Fäden fest gedrehtes Gebilde.
Zwirner = Garn- u. Zwirnspinner.
Gemeindevertreter.